Inkompente Börsenberichte der sog. Fachjournalisten

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The Ghost of Elvis
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Inkompente Börsenberichte der sog. Fachjournalisten

Beitrag von The Ghost of Elvis »

Das Elend des Wirtschaftsjournalismus findet in der Börsenberichterstattung seine Vollendung:!:
Endlich spricht einer das aus, was viele schon lange wissen:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=10377

In meinen Worten: einer schreibt vom anderen den größten Blödsinn ab, kaum einer kennt sich richtig aus und statt Fakten gibt es Hysterie! Bei 3% Kursgewinnen interessiert es keinen Journalisten, aber bei -1,5 % wird gleich ein "Crash" vermeldet. Von Panik ist schnell die Rede und schuld sind natürlich immer die bösen Spekulanten und Trader!
k9
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Beitrag von k9 »

Ich kann das alles nur unterschreiben.

Müller ist einer der wenigen, die bei emotional beladenen Themen einiger-
maßen nüchtern bleiben und auch sagen, was Sache ist. Da er dabei oft etwas
altbacken wirkt, wird er selten wirklich ernst genommen - schade.

Meine Lehre daraus und aus jahrelangen eigenen Erfahrungen:
Glaubt niemanden, der irgendetwas von "fairen" Kursen oder "inneren Werten"
daher salbadert. Jeder Wert, aber wirklich jeder kann in Nullkommanichts in's
Bodenlose stürzen und dort bleiben, auch wenn sich das Unternehmen dumm
und dämlich verdient.

Gruß k-9
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
trutz
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Beitrag von trutz »

Stimme dem weitestgehend zu.

Ist wie mit dem durchschnittlichen Investmentfonds. Man klebt an einer Benchmark dem Mainstream. So kann man ja nichts falsch machen. Daher sind für mich mitlerweile gute Börsenforen wie dieses hier unverzichtbar um sich eine eigene reflektierte Meinung zu bilden.
Allerdings gibt es ja zum Glück noch einige Ausnahmen, deren Meinung ich mir auch mal gerne anschaue beim großen Rest dann aber bitte auch abschalten bzw. wegschauen um sich nicht verunsichern zu lassen.
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drhc
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Beitrag von drhc »

Was kann man schon von Leuten erwarten, die Journalismus studiert haben (falls man so etwas überhaupt als Studium bezeichnen kann) und dazu höchstens noch 1 oder 2 Semester BwL?
Einen Diplom-Volkswirt und / oder ausgewiesenen Börsenfachmann können sich Verlage wie "das Investment " oder "Der Aktionär" doch gar nicht leisten

"das Investment" z. Bsp sucht gerade einen Praktikanten mit folg. "Qualifikationen": "Die ersten Semester Deines Studiums der Medienwissenschaften, Journalismus, Geisteswissenschaften, BWL o.ä. hast Du erfolgreich abgeschlossen..."

VWL, Börsenwissen oder gar fundierte Kenntnisse i.S. Investmentfonds - > Fehlanzeige !
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

tja den einen Fachmann will man - kan man sich nicht leisten !
den jeder der was kann würde wo anders mehr verdienen als bei der schreibenden Zunft :wink:
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
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lloyd bankfein
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Beitrag von lloyd bankfein »

The Ghost of Elvis hat geschrieben:Das Elend des Wirtschaftsjournalismus findet in der Börsenberichterstattung seine Vollendung:!:
In meinen Worten: einer schreibt vom anderen den größten Blödsinn ab, kaum einer kennt sich richtig aus
Aktuelles Beispiel, Börse am Sonntag vermeldet: Sparer kaufen einfach tolle Fonds (Etfs)
- > naiver und dümmlicher geht es kaum noch
drhc hat geschrieben: "das Investment" z. Bsp sucht gerade einen Praktikanten mit folg. "Qualifikationen": "Die ersten Semester Deines Studiums der Medienwissenschaften, Journalismus, Geisteswissenschaften, BWL o.ä. hast Du erfolgreich abgeschlossen..."
Auf diesem Niveau bewegen sich auch die meisten Beiträge bei "Das Investment". M. E. hat dort außer Egon W. kaum jemand auch nur rudimentäre Kenntnisse im Bereich Investmentfonds.
oegeat hat geschrieben:tja den einen Fachmann will man - kan man sich nicht leisten !
den jeder der was kann würde wo anders mehr verdienen als bei der schreibenden Zunft :wink:
Da wäre ich mir in Deutschland nicht so sicher. Letztlich zählen hierzulande immer noch erst einmal die Scheine (Zeugnisse,Abschlüsse usw). Ich vermute mal keine dt. Kag, Bank o. ä. würde jemanden ohne die üblichen Papiere einstellen, auch wenn er/sie noch so fundierte Fachkenntnisse im Bereich Finanzen / Börse usw nachweisen könnte.
Papstfan
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Beitrag von Papstfan »

Beispiel: Sauren legt einen neuen Fonds auf. " Zufaellig" trifft er sich mit einem "das Investm."-Journalisten in Hamburg zum Essen. Kritische Fragen gibts nicht bei dem Interview. Statt dessen markante Sprueche von Sauren: "Viele Berater wurschteln rum. Die wählen Bric-Fonds für den Aktienteil und etwas Hasenstab für Schwellenländer-Renten“, sagt Deutschlands bekanntester Dachfondsmanager Eckhard Sauren."
Ein paar Tage spaeter: das Inv. berichtet wieder über Schwellenlaender-Mischfonds
Natuerlich kommt Sauren auf Seite 1 und wird wieder mit dem gleichen platten Spruch zitiert. Auch auf Seite 2 viel Lob für Sauren. Ab Seite 3 jeweils ein paar Saetze zu anderen Fonds mit gl. Anlage-Schwerpunkt.
Det. Vergleiche und Analysen der einzelnen Fonds: Fehlanzeige. Vor- und Nachteile der Gattung: Fehlanzeige. Pro/contra Em-Mischfonds: Fehlanzeige. Mehr als die griffigige Formulierung: "Schwellenländer-Mischfonds: Mehr Sicherheit wagen" kommt nicht.

Fuer mich als Anleger taugt dieser Artikel noch nicht mal ansatzweise dazu, mir bei der Entscheidungs-Findung zu helfen, ob einer dieser Fonds fuer mein Depot geeignet ist oder nicht.
ora et labora!
k9
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Beitrag von k9 »

Papstfan hat geschrieben:Beispiel: Sauren legt einen neuen Fonds auf. " Zufaellig" trifft er sich mit einem "das Investm."-Journalisten in Hamburg zum Essen. Kritische Fragen gibts nicht bei dem Interview. Statt dessen markante Sprueche von Sauren: "Viele Berater wurschteln rum. Die wählen Bric-Fonds für den Aktienteil und etwas Hasenstab für Schwellenländer-Renten“, sagt Deutschlands bekanntester Dachfondsmanager Eckhard Sauren."
Ein paar Tage spaeter: das Inv. berichtet wieder über Schwellenlaender-Mischfonds
Natuerlich kommt Sauren auf Seite 1 und wird wieder mit dem gleichen platten Spruch zitiert. Auch auf Seite 2 viel Lob für Sauren. Ab Seite 3 jeweils ein paar Saetze zu anderen Fonds mit gl. Anlage-Schwerpunkt.
Det. Vergleiche und Analysen der einzelnen Fonds: Fehlanzeige. Vor- und Nachteile der Gattung: Fehlanzeige. Pro/contra Em-Mischfonds: Fehlanzeige. Mehr als die griffigige Formulierung: "Schwellenländer-Mischfonds: Mehr Sicherheit wagen" kommt nicht.

Fuer mich als Anleger taugt dieser Artikel noch nicht mal ansatzweise dazu, mir bei der Entscheidungs-Findung zu helfen, ob einer dieser Fonds fuer mein Depot geeignet ist oder nicht.
So ist es !
Das Spielchen trifft fast auf alle Finanz-Gazetten zu.
Selbst beim DFA bin ich mir da nicht so sicher.
Ausnahmen: Fonds-Professionell und Smart Investor .....

..... wenn man diese kritisch liest, letztere sehr kritisch

.... nur meine unmaßgebliche Meinung.

Gruß k-9
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slt63
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Beitrag von slt63 »

Ich hatte mir Schwellenländer Mischfonds schon 2008 für mein AGST-Depot gewünscht, aber das Angebot war dünn bis nicht vorhanden... . Ausweichend habe ich dann DJE Asien HD gekauft.

Mittlerweile springen einige auf den Zug auf...
k9
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Beitrag von k9 »

slt63 hat geschrieben:Ich hatte mir Schwellenländer Mischfonds schon 2008 für mein AGST-Depot gewünscht, aber das Angebot war dünn bis nicht vorhanden... . Ausweichend habe ich dann DJE Asien HD gekauft.

Mittlerweile springen einige auf den Zug auf...
Bei mir war es ähnlich - den DJE Asien HD habe ich inzwischen nicht mehr.

Gruß k-9
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lloyd bankfein
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Beitrag von lloyd bankfein »

KILLminusNEUN hat geschrieben: Das Spielchen trifft fast auf alle Finanz-Gazetten zu.
Selbst beim DFA bin ich mir da nicht so sicher.
Ausnahmen: Fonds-Professionell und Smart Investor .....

..... wenn man diese kritisch liest, letztere sehr kritisch

.... nur meine unmaßgebliche Meinung.

Gruß k-9
Der kostenlose Fondsxpress hat auch oft hilfreiche Tipps, Artikel und Hinweise auf Fonds die (zumindest ich) noch nciht kannte. Vom Niveau her weit über "das Investment", die auch noch Geld haben wollen für ihr Geschreibsel.
k9
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Beitrag von k9 »

lloyd bankfein hat geschrieben:
Der kostenlose Fondsxpress hat auch oft hilfreiche Tipps, Artikel und Hinweise auf Fonds die (zumindest ich) noch nciht kannte. Vom Niveau her weit über "das Investment", die auch noch Geld haben wollen für ihr Geschreibsel.
Schon möglich, aber in der ersten Liga spielt auch der nicht.
Beim FondsExpress fiel mir bereits mehrfach auf, dass Fonds
positiv besprochen/vorgestellt werden, deren Manager in den
Ausgabe kurz vorher und auch nach der Vorstellung immer wieder
in den verschiedensten Zusammenhängen zitiert bzw. zu bestimmten
Sachverhalten gefragt werden.
Im Grunde nichts verwerfliches - dennoch drängt sich mir der Eindruck
auf, dass man verschiedentlich neue Fonds, Manager oder Boutiquen
gezielt bekannt machen will, aus welchen Gründen (pekuniären ?)
auch immer.
Zuletzt fiel mir das im Zusammenhang mit Silk-Invest auf, eine eher
kleine und kaum bekannte Boutique mit Schwerpunkt auf Frontier-Märkten.
Man stellt erst den "Silk African Lions" vor, dann den "Silk Road Frontiers"
und vorher, nachher und zwischendurch durfte sich deren CEO Zin Bekkali
ständig zu Wort melden.

Macht nachdenklich.

Übrigens nix gegen Silk Invest - bin dort selber ab und an investiert.

Gruß k-9
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lloyd bankfein
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Beitrag von lloyd bankfein »

Heute wird die Hysterie auch mal wieder kräftig angeheizt.
Einzige "Begründung" für -5% Tagesminus: "Börsianer verwiesen auf vage Spekulationen, wonach die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit Italiens senken könnte"
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

Wenn ich das so lese, fällt mir auf:


Wieso soll "Das Investment" Geld kosten?
Bei mir kommt das im Internet laufend und
die haben noch nie Geld gewollt - im übrigen
würde ich für dieses PR-Medium für Finanzvertriebe
auch kein Geld ausgeben.
Gelegentlich gibt es da aber Hinweise, die für
mich interessant sind.


In der Diskussion fehlt der Hinweis, dass man die
Wirtschaftswoche auszugsweise im Internet kostenlos
beziehen kann und da sind oft interessante Artikel.


Gleiches gilt m.E. für den täglichen Newsletter des
Handelsblatt, der oft auf interessante Veröffentlichungen
hinweist.
Papstfan
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Beitrag von Papstfan »

Fondsfan hat geschrieben:Wenn ich das so lese, fällt mir auf:
Wieso soll "Das Investment" Geld kosten?
Die gedruckte Ausgabe im Zeitschriften-Handel kostet € 4,80
Habe gerade noch die Ausgabe vom Februar hier liegen. Diese kaufte ich mir vor einer laengeren Zugreise. Wobei mein Fazit letzten Endes wieder einmal lautete: Fehl-Investition. Bei naechster Gelegenheit werde ich besser 3 Euro fuer Fonds-Exklusiv oder X Euro fuer Cash oder,oder investieren.
Auf der Titelseite von "DAS Investment" ist auch nicht vermerkt,dass es sich um eine Zeitschrift fuer Finanzvertriebe handelt, oder das dieses Pamphlet in aller erster Linie Werbezwecken dient. Dort steht nur "Das Know-How-Magazin zur Kapitalanlage"
nun ja ...
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Beitrag von k9 »

Meiner Erfahrung nach zählt zu den ernst zu nehmenden Finanzblättern
unbedingt auch der Teil "Finanzen" der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
sowie die gleichnamige Rubrik in FAZ.NET.

Die hier zu findenden Informationen und auch Kommentare stellen so manches
in den Schatten was sich auf das Thema Börse/Finanzen/Geldanlage" spezialisiert
hat (siehe oben).

Gruß k-9
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