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"...Schwellenländer, Agrar- und Rohstoffe, Gesundheit, Technologie: wie Anleger Jahrhunderttrends intelligent nutzen, welche Fallen sie vermeiden müssen, wenn sie auf Jahrzehnte investieren wollen. ...
"Das Problem für Investoren ist, dass mit der Bewertung der Aktien eine schwer kalkulierbare Variable ins Spiel kommt", sagt der Vermögensverwalter Bert Flossbach. Hat die Masse der Anleger einen Trend erst entdeckt, fließt immer mehr Geld in die relevanten Aktien. Ab einem gewissen Punkt steigt deren Bewertung schneller, als sich der Trend selbst entwickelt, also die beteiligten Unternehmen wachsen und Geld verdienen; Spekulationsblasen entstehen, der Trend wird zeitweise grotesk überschätzt. Die Analysten der Gartner Group fanden heraus, dass sich dieses Muster bei fast allen Trends wiederholt.
Anleger müssen also entweder sehr früh dabei sein - oder warten, bis der Hype sich gelegt hat und die Bewertungen der Aktien wieder realistisch sind. "Der Schwellenländerboom ist schon ein reifer Megatrend, die Bewertungen sind, außer in Indien, nicht mehr zu hoch, die Finanzkrise hat sie bereinigt", erklärt Flossbach. ...
Anders sieht es bei Vertretern jüngerer Trends aus, etwa von Batterieherstellern wie China Shoto oder GS Yuasa, die vom noch am Anfang stehenden Boom des Elektroautos profitieren. Das Gewinnwachstum 2009 war mit 141 Prozent (China Shoto) und 42 Prozent (GS Yuasa) zwar enorm - leider waren das aber auch die Erwartungen der Anleger, wie die hohen Kurs-Gewinn-Verhältnisse von bis zu 37 andeuten; hier ist die Gefahr größerer Rückschläge hoch - auch wenn sich die Annahme, dass sich das Elektroauto durchsetzen wird, bestätigen sollte.
Ohnehin: Kaufen und liegen lassen, das Rezept aus Zeiten des bislang letzten Megatrends, IT/Internet, funktioniert nicht mehr. "Das war eine gute Strategie für den IT-Boom der Neunziger, weil der mit einer langen Börsenhausse zusammenfiel", sagt Flossbach. Wer heute eine Aktie für zehn Jahre oder länger halten wolle, erleide aber mit hoher Wahrscheinlichkeit Verluste: "Die heutigen Megatrends, wie Schwellenländer- und Rohstoffboom, fallen leider nicht in eine langjährige Börsenhausse wie die von 1982 bis 2000."
Sondern in eine schwierige Phase schwachen Wachstums und starker Kursschwankungen, die im Prinzip seit zehn Jahren besteht. Und gut und gerne weitere zehn andauern kann. Die Gründe für die Langzeit-Baisse sind vielfältig, die wichtigsten sind die Überschuldung und Überalterung fast aller Industrieländer und die zunehmende Regulierung der Wirtschaft, die das Wachstum der Weltwirtschaft - trotz China, Indien und Brasilien - in den kommenden Jahren bremsen werden.
Für Anleger heißt das, sie müssen mehr taktieren, "die Bewertung im Auge behalten, in mehreren Schritten einsteigen, mehr Liquidität zurückhalten und nach Rückschlägen immer wieder aufstocken - aber auch öfter Gewinne mitnehmen", so Flossbach. ...
"Produkte wie Fonds und Zertifikate sind meist eine Reaktion auf schon weit fortgeschrittene Markttrends. Bis ein Fonds nach dem langwierigen Genehmigungsverfahren auf den Markt kommt, ist es oft schon zu spät für die Investition", sagt Christian Lange, Direktor des VZ Vermögenszentrums München.
Im Jahr 2003 etwa wurden mehrere Nanotechfonds aufgelegt. Inzwischen kommen Nanopartikel in vielen Alltagsprodukten zum Einsatz, die Aktien von Nanostart oder Veeco sind dreistellig gestiegen. Zu spät, die Fonds verschwanden in der Finanzkrise vom Markt. ...
Die Goldhausse steht erst vor dem Beginn ihrer finalen Phase. 
 
 
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Wer noch schwärzer sieht als die Gold-Befürworter, kauft Sicherheits-Dienstleister. .... Aktien der Branche laufen bisher schwach. Die schwedische Securitas verlor in fünf Jahren 40 Prozent, die Aktie des US-Personenschützers Tri-S-Security fiel von fünf Dollar auf 15 Cent.
Die Angst, dass soziale Unruhen und Kriminalität bald die Welt beherrschen, ist an der Börse noch nicht angekommen. ..."