SAISONALITÄT: sell in may u.a.

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schneller euro
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SAISONALITÄT: sell in may u.a.

Beitrag von schneller euro »

Beitrag aus dem Juni 2011 bei fondsprofessionell"...„Sell in May and go away“ heißt eine alte Börsenweisheit, die ihren Ursprung in den USA hat, da dort Mitte April die Frist für steuerbegünstigte Anlagen für die Altersvorsorge abläuft. Der dadurch hervorgerufene Kapitalzufluss in Pensions- und Investmentfonds lässt die Kursnotierungen an den Börsen steigen und nach Auslaufen der Frist abrupt enden. Schenkt man der Weisheit glauben, ist nach einem Frühjahr mit Kursanstiegen die Luft in den Sommermonaten raus – verkaufen und zuschauen sollte dann die Empfehlung lauten, meint Yasin Sebastian Qureshi, Vorstand der Varengold Wertpapierhandelsbank AG...

Ein Artikel von Sebastian Jonkisch (Prime Quants), April 2012, bei sharewise.comin dem die saisonale Performance des DAX seit 1988 untersucht wird.
Zitat: "...Am sinnvollsten erscheint jedoch aufgrund der historischen Auswertungen ein Investitionszeitraum von Anfang Oktober bis Ende Juli, da gegenüber der Sell-in-May-and-go-away-Regel eine klare Outperformance erzielt werden kann. Das heißt: Lassen Sie sich von der alten Börsenweisheit nicht verrückt machen, zumal Mai, Juni und Juli durchaus noch für das ein oder andere Pluszeichen gut sind. ...
Die richtige saisonale Regel müsste also lauten: Sell in August, but remember to come back in October! ..."

Handelsblatt Zertifikate 03_120201:
"... „Merrill Lynch Börsenindikator Deutschland“: ...
Vier Einflussfaktoren ... Zinsen, Wechselkurs Euro/Dollar, Inflation und Saisonalität. Wöchentlich werden Antworten auf diese vier Fragen ausgewertet. ...
Befinden wir uns aktuell im Zeitraum November bis April?
Mindestens drei „Ja“-Antworten ergeben ein Kaufsignal für den Dax. Zweimal „Ja“: Das Investment wird nicht geändert. Bei einem oder keinem „Ja“ erfolgt die Anlage im Geldmarkt. ..."

Ausf. Analyse vom April 2012 bei investmentfonds.blog

Chartvergleichdes ML Börsenindikator Zertifikats (ML0BDM) -> T.I.-Thread seit Auflage in 10/06 mit dem RBS (ABN) Best Seasons (559282, immer desinvestiert im Zeitraum vom 1.8. - 31.10.) und dem DAX
-> anno 2008 und 2011 konnte das RBS Best Seasons in den Monaten August-September hohe Verluste vermeiden. In den anderen Jahren wurden moderate Gewinne in diesem Zeitraum verpasst.
Der ML-Börsenindikator erzielte den Perf.-Vorsprung gegenüber dem RBS-B.S. gerade in diesen Phasen (Spätsommer 2009 und 2010). Die höchsten Verluste erlitten beide Zertifikate in der letzten Phase der Baisse 11/08 - 03/09.
Das RBS (ABN) Best Seasons (559282, immer nur vom 1.11. - 31.7. investiert) erzielte seit Auflage im März 2002 bislang eine Outperf. von knapp 40% gegenüber dem DAX -> Chart
DJI: in den letzten 40 Jahren waren die mit Abstand schwächsten Börsenmonate September und Oktober -> seasonalcharts

Fazit:für "Sell in May" findet sich, speziell bei Produkten welche einen Bezug zum Dax haben, auch hier keine Bestätigung.
Eine Desinvestition oder zusätzliche Depotabsicherung im Zeitraum 1.8. - 31.10. sollte schon eher in Betracht gezogen werden.
Zuletzt geändert von schneller euro am 31.05.2022 14:51, insgesamt 3-mal geändert.
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FinanzHai
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Beitrag von FinanzHai »

Klasse Analyse, danke!
DEn Börsenindikator werde ich mir genauer ansehen.
Von dem Best-Seasons bin ich nicht überzeugt: der Lehmann Crash fand zufällig im Spätsommer 2008 statt und die Eurokrise im gleichen Zeitruam 2011 auch.
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lloyd bankfein
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Beitrag von lloyd bankfein »

ubs radavor ml-boersenindikator vor rbs seasons ist meine rangfolge.
In der Hoffnung dass die subtile Strategie bei dem Rada auch mit allen saisonal bedingten Problemen fertig wird
Azrael_74
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Beitrag von Azrael_74 »

hier mal die 4 Kriterien ganz genau und auch eine längere Historische Performance in beiliegendem Link:
http://file.0nv.de/files/54022/in_zeich ... ator_2.pdf

FUNKTIONSWEISE
Der Merrill Lynch Börsenindikator Deutschland wird nach
folgenden Grundregeln berechnet:
ZINSEN
Niedrige Zinsen haben einen positiven Einfluß auf die Aktienmärkte.
War die letzte Zinsentscheidung der Europäischen
Zentralbank (EZB) eine Senkung, bekommt der Börsenindikator
Deutschland 1 Punkt gutgeschrieben; ist der Zinssatz zuletzt
erhöht worden, gibt es 0 Punkte.
INFLATIONSRATE
Sinkende Inflationsraten sind für die Aktienmärkte positiv.
Liegt die Inflationsrate im Euroraum unter dem Wert von vor
12 Monaten, trägt dies ebenso 1 Punkt bei, ansonsten
kommt kein Punkt hinzu.
US-DOLLARKURS
Für die exportorientierte deutsche Wirtschaft ist ein starker US
Dollar von Vorteil. Notiert der US-Dollar gegen den Euro höher
als 12 Monate zuvor, zählt dies ebenfalls 1 Punkt, andernfalls
0 Punkte.
JAHRESZEIT
Schliesslich gibt es noch für Aktien eine günstige Jahreszeit,
die vom 1. November bis zum 30. April dauert, und für die es
einen Punkt gibt. Keinen Punkt gibt es dagegen für den Zeitraum
vom 1. Mai bis zum 31. Oktober.

obwohl sich die historische Performance sehen lassen kann, wundert mich der erste Punkt mit den Zinsen etwas: die EZB senkte in der Vergangenheit die Zinsen, wenn sie eine Krise erwartet, meist blieb es nicht bei einer Zinssenkung, sondern die erste Zinssenkung war erst der Anfang einer Bewegung runter.
Der Rest erscheint mir schlüssig und die historischen Daten sprechen für sich.
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

lloyd bankfein hat geschrieben:ubs radavor ml-boersenindikator vor rbs seasons ist meine rangfolge.
In der Hoffnung dass die subtile Strategie bei dem Rada auch mit allen saisonal bedingten Problemen fertig wird

Das ist auch meine Rangfolge, wobei ich nur im Rada
investiert bin.
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drhc
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Re: SAISONALITÄT: sell in may u.a.

Beitrag von drhc »

schneller euro hat geschrieben: -> anno 2008 und 2011 konnte das RBS Best Seasons in den Monaten August-September hohe Verluste vermeiden. In den anderen Jahren wurden moderate Gewinne in diesem Zeitraum verpasst.
Der ML-Börsenindikator erzielte den Perf.-Vorsprung gegenüber dem RBS-B.S. gerade in diesen Phasen (Spätsommer 2009 und 2010). Die höchsten Verluste erlitten beide Zertifikate in der letzten Phase der Baisse 11/08 - 03/09.
Das RBS (ABN) Best Seasons (559282, immer nur vom 1.11. - 31.7. investiert) erzielte seit Auflage im März 2002 bislang eine Outperf. von knapp 40% gegenüber dem DAX -> Chart
DJI: in den letzten 40 Jahren waren die mit Abstand schwächsten Börsenmonate September und Oktober -> seasonalcharts

Fazit:für "Sell in May" findet sich, speziell bei Produkten welche einen Bezug zum Dax haben, auch hier keine Bestätigung.
Eine Desinvestition oder zusätzliche Depotabsicherung im Zeitraum 1.8. - 31.10. sollte schon eher in Betracht gezogen werden.
comdirecthat diesem Thema nun auch einen Artikel gewidmet.
Man nimmt Bezug auf das das Dax Seasonal Strategy Open End Zertifikat (WKN: ABN8ML). Dieses spart die Monate August bis September aus. Und ist damit im Oktober investiert, einziger Unterschied zu dem Dax Best Season (WKN: 559282). Die Wertentwicklung beider Z. ist über längere Zeiträume sehr ähnlich.
" ... Im Schnitt der vergangenen 36 Jahre allerdings wäre ein Comeback am 29. Oktober besser gewesen. Denn zwischen dem 29. Oktober und dem 19. Juli waren die höchsten Renditen drin - 12,5 Prozent p. a plus Sahnehäubchen durch risikofreie Investments mit Tagesgeld in den gut drei Monaten dazwischen. Zum Vergleich: Mit Buy and hold waren Anleger im Durchschnitt „nur“ um 9,1 Prozent im Plus. ... "
Kato
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Re: SAISONALITÄT: sell in may u.a.

Beitrag von Kato »

http://www.wellenreiter-invest.de/Welle ... 120430.htm



gr kato


in 2012 vielleicht besser buy in may ?
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

Vergleich verschiedener Strategien bei boerse-online:In einer Rückrechnung seit 1989 erreichte eine saisonale Strategie (Kauf 31.10., VK 31.7. eines jeden Jahres) die beste Perf. p. a. mit +14,0%. MACD = 10,7% p.a., Dax 6,7% p.a
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drhc
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Beitrag von drhc »

R. Andres bei Finanztreff: Crash ante portas
Papstfan
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Beitrag von Papstfan »

Alle Jahre wieder: Artikelbei das Investment
ora et labora!
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

In dem Zeitraum von 2 Wochen, beginnend am 20. Dezember konnte der DAX in über 80% aller Fälle in den vergangenen 54 Jahren eine positive Performance erzielen.
Quelle: Börsenzeitung und ein Artikel bei Finanztreff wo auch noch mehr statistische Auffälligkeiten angesprochen werden.

Charts: 1. Beitrag im Thread
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schneller euro
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Re:

Beitrag von schneller euro »

schneller euro hat geschrieben:In dem Zeitraum von 2 Wochen, beginnend am 20. Dezember konnte der DAX in über 80% aller Fälle in den vergangenen 54 Jahren eine positive Performance erzielen.
Quelle: Börsenzeitung und ein Artikel bei Finanztreff wo auch noch mehr statistische Auffälligkeiten angesprochen werden.

Charts: 1. Beitrag im Thread
In einem Artikel von boerse-online ist vermerkt: "...dass der DAX in den letzten beiden Handelswochen eines Jahres und der ersten Januarwoche in acht von zehn Fällen steigt. Befindet sich der Index - wie aktuell der Fall - über der 200-Tage-Linie und damit in einem langfristigen Aufwärtstrend, steigt die Trefferquote sogar auf 90 Prozent..."
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

Robert Halver bei Onvista zu "sell in may..."
Zitat: "...historisch betrachtet - gibt es dafür keine klaren Beweise. Seit 2000 hat sich diese Börsenregel sechs Mal bestätigt, aber neun Mal eben nicht, wobei die Bestätigung vor allem in den letzten Jahren ausgeblieben ist. Unentschieden fällt die Beweisführung für den September-Effekt aus. Seit 2012 gilt: Wer zum Sommer ausgestiegen war, hat warme Liquiditätshaussen verpasst. Denn seit Sommer 2012 läuft die geldpolitische Rettungsmission der EZB als Dauerschleife..."

Mehr zu diesem Thema -> 1. Beitrag im Thread vom 21.4.2012
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Fondsfan
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Re: SAISONALITÄT: sell in may u.a.

Beitrag von Fondsfan »

Mal ein Erklärungsversuch für das Entstehen der Regel:

In früheren Jahrzehnten bei relativ schlechter Technik der Kommunikation
spielte es eine erhebliche Rolle, wenn ein großer Anteil der wohlhabenden
Menschen nicht an seinem Arbeitsplatz war, sondern weit weg irgendwo in der
sogenannten Sommerfrische.

Börsen waren dann vermutlich leichter zu manipulieren und vor allem war das
kaufkräftige Publikum nicht direkt zur Hand.

Heute spielt das alles offensichtlich keine Rolle mehr.
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drhc
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Beitrag von drhc »

Prof. Otte im privatinvestor:
" ... Sell in May! Come back in September… Eine Börsenweisheit auf dem Prüfstand .... Diese Frage stellten sich auch Wissenschaftler der australischen Universität von Queensland und der amerikanischen UC Berkeley. Sie nahmen den US-Index Dow Jones mit seiner Entwicklung im Sommer und Winter zwischen Januar 1927 und Dezember 2015 ganz genau unter die Lupe.
In ihrer Studie kamen die Wissenschaftler zu einem für viele sicherlich ernüchternden Ergebnis: In der überwiegenden Mehrzahl der Jahre gibt es nur einen so kleinen Unterschied zwischen der Entwicklung der Aktienmärkte in den sechs Monaten von November bis April und dem Zeitraum von Mai bis Oktober, dass dieser statistisch gesehen fast gar nicht existiert
...
Die Landesbank Baden-Württemberg untersuchte den DAX über vier Jahrzehnte. Das Ergebnis: Der September war der mit Abstand schlechteste Monat. Nach dem August folgte der Mai. Ähnliches galt von 1956 bis 1982 für den Dow Jones. Das Niveau wurde erst 7 Monate später wieder erreicht. Zwischen 1983 und 2010 wandelte sich aber langsam das Bild.
Wer 2013 im Mai sein Depot leer räumte, büßte die Dividende ein, wurde mit Gebühren belastet und verpasste die Rekordjagd an den Börsen. Der DAX sprang auf ein neues Hoch und legte im Mai um fast 6 Prozent zu. Auch in den USA war der Mai 2013 ein guter Börsenmonat.
Auch die hessische Landesbank Helaba hat geforscht. Nach ihren Erkenntnissen legte der MSCI World in den letzten 40 Jahren von November bis April um 8,9 Prozent, von Mai bis Oktober dagegen nur um magere 1,1 Prozent zu. Anders präsentieren sich die letzten 20 Jahre. Jetzt steht für den Mai eine Rendite von 1,8 Prozent zu Buche.
Das langfristige Bild ist nicht eindeutig
„Sell in May“ gilt nicht, wenn wesentliche fundamentale Indikatoren die jahreszeitlichen Tendenzen überlagern. Sobald viele Anleger dem Rat folgen, verschiebt sich das jahreszeitlich beeinflusste Anlageverhalten schrittweise nach vorn
... "
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

ein sehr ausführlicher Artikel mit Erläuterung verschiedener Strategien bei Portfoliojournal
trutz
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Re: SAISONALITÄT: sell in may u.a.

Beitrag von trutz »

https://www.hsbc-zertifikate.de/home/da ... 2021-03-31

DAX® (DAILY) : IM „ERSTEN“ FÄHRT MAN BESSER

Im DAX® sind aus einem im ersten Monat investierten Euro über die letzten gut 30 Jahre 7,57 Euro geworden. Zum Vergleich: Anleger, die konsequent nur im zweiten Monat eines Quartals engagiert waren, verfügen heute lediglich über 1,38 Euro. Bei einem Investment im dritten Monat sprangen seit 1988 sogar nur 0,88 Euro heraus.

Interessant! Kennt jemand evtl. ein Zertifikat/Wikifolio, wo diese Strategie umgesetzt wird?

siehe auch hier:
https://www.youtube.com/watch?v=8wvH1l2jc-8
Dateianhänge
DAX im Ersten fährt man besser.png
DAX im Ersten fährt man besser.png (84.25 KiB) 3723 mal betrachtet
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Fondsfan
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Re: SAISONALITÄT: sell in may u.a.

Beitrag von Fondsfan »

@ trutz

Da erhebt sich die alte Frage, wann Korrelation zum Nachweis von Kausalität wird.

Kannst Du dich noch an den ISIN-Faktor erinnern, den ich hier mal vorgestellt hatte?

Da hatte jemand folgendes recherchiert: wer nur in DAX-Aktien investiert hatte,
deren ISIN auf eine gerade Ziffer endete, hatte eine weit bessere Performance als
diejenigen, die auf den gesamten DAX investierten.

Und was beweist das, außer dass jemand zuviel Zeit hatte?
trutz
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Re: SAISONALITÄT: sell in may u.a.

Beitrag von trutz »

@ Fondsfan

In den ISIN Faktor hätte ich zumindest nicht investiert. Die Strategie nur in die ersten Monate eines Quartals und in die Jahresabschluss Phase zu investieren ist aber zu einem gewissen Maß fundamental erklärbar. Siehe Video.
Interessant wird es für mich immer, wenn eine Strategie eine bessere Performance bei geringerem Risiko/Schwankungen in der Vergangenheit ausgewiesen hat. Mit bestimmten Saisonalitäten habe ich durchaus gute Erfahrungen gemacht und lasse die auch in meine Anlagestrategie einfließen, wenn auch nicht immer 1zu1 wie es die entsprechende "Börsenregel" beschreibt.
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

Das zu Beginn des Threads mehrfach genannte RBS (ABN) Best Seasons Zertifikat (559282) scheint leider schon vor längerer Zeit gekündigt worden zu sein.

In einem Beitrag bei capinside wird auf wochentagsbezogene, statistische Auffälligkeiten eingegangen:
Zitat: "...Hätte ich also seit 1999 jeden Freitagabend zum Schlusskurs den S&P 500 erworben und ihn am Montagabend wieder verkauft, hätte ich aus einem Indexwert von 100 ein Endkapital am 31.12.2020 von 94,45 gemacht und folglich einen Verlust von 5,55 realisiert. .
Deutlich profitabler wäre hier ein Investment für jeweils 24 Stunden in die Nasdaq 100 gewesen. Bei einem Kauf am Dienstagabend zum Schlusskurs und einem Verkauf am Mittwochabend hätte ich mein Kapital von 100 auf 264,88 vermehrt. Eine noch bessere Rendite hätte ich in den letzten 21 Jahren bei einem Engagement von Mittwoch bis Donnerstag erzielt..."
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Re: SAISONALITÄT: sell in may u.a.

Beitrag von Fondsfan »

Solche Überlegungen mögen für Großanleger interessant sein, bei
denen die Transaktionskosten keine Rolle spielen.

Außerdem frage ich mich da immer, in welcher Form der Spread zwischen Brief
und Geld berücksichtigt wurde.
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lloyd bankfein
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Beitrag von lloyd bankfein »

dje solidvest zum Januar Effekt
Smallcaps eher ja
Largecaps nein
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Januar Effekt

Beitrag von schneller euro »

lloyd bankfein hat geschrieben: 14.01.2023 20:17 dje solidvest zum Januar Effekt
Smallcaps eher ja
Largecaps nein
Artikel bei Capinside
Zitat: "...„Einen Januar-Effekt gab es bei den Large Caps nicht“ ...
Bei Small- und Mid Caps gab es über die vergangenen 97 Jahren in den USA tatsächlich einen Januar-Effekt“... ... Dieser Mehrertrag wurde jedoch im Wesentlichen zwischen 1927 und 2007 erzielt.“ ... Seit der Finanzkrise kann er einen solchen Januar-Effekt nicht mehr nachweisen..."
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