IRLAND + und der Euro - Bankenrettung 3.0

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Moderator: oegeat

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martinsgarten
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IRLAND + und der Euro - Bankenrettung 3.0

Beitrag von martinsgarten »

Fast 100 Milliarden Euro Hilfe für Irland?

Nach der Rettung Griechenlands vor dem Staatsbankrott droht mit Irland ein weiterer Brandherd in der schuldengeplagten EU ausser Kontrolle zu geraten.

Das hochverschuldete Irland schliesst nicht aus, die EU um Finanzhilfen zu bitten.
«Die Dinge entwickeln sich von Tag zu Tag», sagte Justizminister Dermot Ahern am Sonntagabend dem nationalen Fernsehsender RTE auf die Frage, ob er seine Hand dafür ins Feuer lege, dass Irland nicht um Hilfen bitten werde.

In Kreisen der Europäischen Union heisst es seit zwei Tagen, es würden bereits Gespräche über eine mögliche Rettung geführt.
Dies dementierte Ahern allerdings und nannte entsprechende Berichte eine «Erfindung». «Es laufen keine Gespräche.
Wenn es sie gäbe, würde die Regierung davon wissen.»

Unter dem Druck der Märkte keine andere Wahl

Das einst wegen seines rasanten Wirtschaftswachstums als "keltischer Tiger" bezeichnete Land könnte Kreisen zufolge in seiner Finanznot EU-Hilfen von 45 bis 90 Milliarden Euro beantragen.
Aus Kreisen der Euro-Zone verlautete, die EU dränge Irland zur Annahme von Nothilfen.

Die Regierung in Dublin zeige zwar kein grosses Interesse, könnte aber unter dem Druck der Märkte letztlich keine andere Wahl haben.
Am Sonntag bekräftigte die irische Regierung zuerst, es werde nicht über einen Hilfsantrag diskutiert.
Am Dienstag sollen laut EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn die Finanzminister der Euro-Zone auch über Irland beraten.

Die genaue Hilfssumme hänge davon ab, ob Irland auch Unterstützung für den Bankensektor benötige, erfuhr Reuters am Samstag von mehreren Personen, die namentlich nicht genannt werden wollten.
Die "Welt am Sonntag" berichtete unter Berufung auf EU-Diplomaten von bis zu 70 Milliarden Euro;
in Marktgerüchten war von rund 80 Milliarden Euro die Rede
.

Banken im Mittelpunkt

Den Kreisen zufolge ist die irische Regierung zwar bis Mitte 2011 ausreichend mit Kapital versorgt.
Entscheidend sei aber die Entwicklung des Bankensektors, der in der Finanzkrise hohe Verluste hinnehmen musste.
Die Geldhäuser könnten das Land in eine Zwangslage bringen, sollten sie weitere Unterstützung benötigen.
«Ich glaube nicht, dass es einen Run auf die Banken gibt», sagte ein Kenner der Materie. Aber es hänge davon ab, wie sich die Lage in der kommenden Woche entwickelt.
"Ich glaube nicht..." - ein anders Wort für ich weiß es nicht - ODER -ich habe überhaupt keine Vorstellung.
Grundsätzlich gilt die Aussage - GLAUBEN kann man an alles Mögliche :wink:


EU-Wirtschaftskommissar Rehn sagte im finnischen Rundfunk: «Wir sind bereit und behalten die Lage in enger Zusammenarbeit mit den irischen Behörden im Auge».
Zuvor war aus mehreren Euro-Ländern verlautet, Irland führe bereits Gespräche mit der EU. Die Dubliner Regierung hat dagegen wiederholt erklärt, sie wolle keine Hilfen beantragen.

Am Sonntag war es Handelsminister Batt O'Keeffe, der im irischen Rundfunk bekräftigte, es werde nicht über Rettungshilfen gesprochen. Auch stehe Irland nicht unter dem Druck der EU, Hilfen zu beantragen. Spekulationen über einen Antrag hatten an den Finanzmärkten Unruhe ausgelöst.

IWF: Irland braucht keine Hilfe

Der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, versuchte am Samstag, die Wogen zu glätten.
«Ich denke, Irland kann ganz gut alleine zurechtkommen», sagte Strauss-Kahn.
Ich denke = Ich glaube ! :lol: :lol:

Bislang sei kein Hilfsersuchen beim IWF eingegangen.
Der Fonds stünde zwar bereit, sollte das hoch verschuldete Land Hilfe benötigen.
Derzeit laufe aber alles ganz normal.
Die Situation in Irland sei anders als die im ebenfalls schuldengeplagten Griechenland
, das sich im April unter einen Schutzschirm von EU und IWF geflüchtet hatte.
Anders vielleicht - aber nicht besser

Unterdessen hat die griechische Regierung eine Verlängerung der Rückzahlungsfrist für seine Milliardenkredite ins Gespräch gebracht.
Diese Frage stehe bereits im Raum, sagte Ministerpräsident Giorgos Papandreou der Zeitung «Proto Thema».
Zuvor hatte die EZB davor gewarnt, die Bedingungen für die Hilfskredite der EU und des IWF neu verhandeln zu wollen.

In dem ebenfalls hoch verschuldeten Portugal erhöhte die sozialistische Minderheitsregierung unterdessen den Druck auf die Opposition.
Portugal drohe ein Ausschluss aus dem Euro, sollte kein Konsens für den Sanierungskurs gefunden werden, warnte Aussenminister Luis Amado in der Wochenzeitung «Expresso».

Hoppla

(Reuters)
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Mit den nächsten Beiträgen mal ein kleiner Blick in die jüngste Geschichte von Irland + den Banken um zu zeigen, das D voll in der Sch... steckt, wenn es Irland erwischt.

Zauberwort HRE
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Depfa 2 2003.jpg
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Depfa 1 2003.jpg
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Ich bin zwar nicht das Handesblatt, Welt oder FTD, aber würde die dürfen, kämen die auch drauf :lol:

ABER - Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing :wink:

Schließlich braucht man die Werbeinnahmen der Banken.

Da ist man als Presse einfach nicht mehr richtig unabhängig.



Banken Hypo Real Estate übernimmt Depfa BankMontag 23.07.2007, 08:36

Hypo Real Estate Zentrale der Hypo Real Estate

Für 5,7 Milliarden Euro übernimmt die Immobilienbank Hypo Real Estate die irische Depfa Bank.
Damit wollen die Münchner ein führender Finanzierer der öffentlichen Hand werden.
Die Hypo Real zahlt eigenen Angaben zufolge 16,14 Euro pro Depfa-Aktie. Das entspricht bezogen auf den Schlusskurs vom vergangenen Freitag einem Aufpreis von 17 Prozent.
Bezahlt werden solle in bar und in eigenen Aktien.
Depfa soll ein huntertprotzentige Tochter der Hypo Real Estate werden.
Dieser mit der Depfa Bank getroffene Vereinbarung müssten noch 75 Prozent der Depfa-Aktionäre zustimmen.

Die Zusammenführung der Unternehmen biete die Chance, einen weltweit führenden Anbieter von Finanzdienstleistungen für den öffentlichen Sektor zu werden.

Die Depfa Bank hat im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang verbucht.
Der Überschuss sei von 140 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 126 Millionen Euro gesunken, teilte die im MDax notierte Bank am Montag in Dublin mit.
Für den Gewinnrückgang war in erster Linie der Einbruch beim Handelsergebnis von 41 auf 8 Millionen Euro verantwortlich.
Das Zinsergebnis sank von 110 auf 101 Millionen Euro, der Überschuss aus Gebühren und Provisionen fiel von zwölf auf neun Millionen Euro.
Dagegen verdiente die Depfa mit Finanzanlagen 111 Millionen Euro nach 67 Millionen Euro vor einem Jahr.


06.10.2008

Hypo Real/Irland wird Depfa Bank nicht unterstützenDUBLIN (AWP International) - Die irische Regierung will der Depfa Bank, irische Tocher der angeschlagenen Hypo Real Estate (HRE) , nicht helfen.
"Die irische Regierung wird die Depfa Bank nicht unterstützen", sagte ein Sprecher des irischen Finanzministeriums am Sonntag.
Ein HRE-Sprecher hatte am Sonntag gesagt, Hilfe für die HRE könnte aus Irland kommen:
"Die irische Regierung erwägt eine Liquiditätshilfe für die Depfa Bank in Dublin."
Finanzprobleme der Staatsfinanzierungstochter waren der Ausgangspunkt für die HRE-Krise.
"Das Ministerium ist sich keiner derartigen Verpflichtung bewusst", widersprach ein Sprecher des Ministeriums./RX/FX/js
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Beitrag von martinsgarten »

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Fall HRE - Die Steinbrück Lüge

Rettungsschirm statt Notbremse
Der Fall Hypo Real Estate Mit 92 Milliarden Euro stützt der deutsche Steuerzahler den angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate und ein Ende ist nicht abzusehen.
Was wussten die Verantwortlichen?
Wie konnte es soweit kommen?
report MÜNCHEN mit brisanten Unterlagen.
Von Sabina Wolf
Stand: 26.01.2009

Eine gigantische Rettungsaktion für die Hypo Real Estate.
Mit 92 Milliarden Euro stützt der deutsche Steuerzahler die angeschlagene Bank.
Der Tag, an dem die Krise mit voller Wucht ausbrach: der 29. September 2008.
Der Finanzminister: Der Retter in der Not: "Es hat eine größere Rettungsaktion bisher in der Bundesrepublik Deutschland nach meiner Erinnerung nicht gegeben." Der Auslöser: Die Depfa Bank in Irland. Sie ist eine Tochter der deutschen Hypo Real Estate und droht nach der Lehman-Pleite die deutsche Mutter mit in den Abgrund zu reißen. Der Minister will keine Ahnung von den Schwierigkeiten bei der irischen DEPFA gehabt haben. Der Presse erklärt er: "Wenn eine Bank wie die Depfa in Irland in Schwierigkeiten gerät und ihre deutsche Mutter HRE in sehr ernste Schwierigkeiten bringt, kann die deutsche Bankenaufsicht überhaupt nicht eingreifen."
Doch stimmt das?
Größer Rettungsschirm statt Notbremse:
Der Fall Hypo Real EstateMit 92 Milliarden Euro stützt der deutsche Steuerzahler den angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate und ein Ende ist nicht abzusehen.
Was wussten die Verantwortlichen?
Wie konnte es soweit kommen?
report MÜNCHEN mit brisanten Unterlagen.
Wir recherchieren in Berlin.
Denn angeblich sollen in der Geheimschutzstelle des deutschen Bundestages Dokumente lagern, die das Gegenteil dessen beweisen, was der Finanzminister behauptet. Da die Abgeordneten des Finanzausschusses, über die brisanten Unterlagen nicht sprechen dürfen, nehmen wir Kontakt zu einem Kenner der Szene Kontakt auf, der die Dokumente von früher kennt.
Bei einem Treffen übergibt er uns ein brisantes Papier.
Es ist ein Bericht der deutschen Finanzaufsicht BAFIN über die Prüfung irischen DEPFA.
Darin ist von einer als kritisch anzusehenden Refinanzierung die Rede, die für die Liquidität der DEPFA Bank schwerwiegende Folgen haben kann. Diese Einschätzung der deutschen Bankenaufsicht hält Prof. Udo Reifner vom Hamburger Institut für Finanzdienstleistungen für einen klaren Hinweis auf die spätere Krise bei der DEPFA: "Wenn die kurzfristige Refinanzierung,…wenn die plötzlich ins Stocken kommt, dann ist man insolvent.
Ich denke die Aufsicht ist dafür da frühzeitig solche Alarmfaktoren zu berücksichtigen und wenn es hinterher schief geht, ist es zu spät wie wir ja jetzt wissen."
Schon am 27. Februar 2008 reiste nach Recherchen von report MÜNCHEN eine Gruppe Bundesbanker der Außenstelle München im Auftrag der deutschen Bankenaufsicht für zwei Wochen nach Dublin.
Die Warnung über Liquiditätsengpässe kommen auch beim Finanzministerium in Berlin an.
Für den Obmann der FDP-Bundestagsfraktion im Finanzausschuss Volker Wissing ist das ein Riesenskandal:
"Ich habe auch damals immer zu ihm gesagt, Herr Steinbrück, warum hat die BAFIN denn nicht versucht mit irischen Behörden Kontakt aufzunehmen, um doch eine Prüfung zu ermöglichen und er hat das als abwegig bezeichnet. Und genau das hat stattgefunden, d.d. h. es war eine totale Desinformation des Bundesfinanzministers." Später korrigiert sich Peer Steinbrück: Ja, der Prüfbericht sei beim Ministerium eingegangen, er habe ihn aber nicht gelesen, die Fachabteilung hätte ihn "abgelegt". "Ich halte das für unglaubwürdig, weil sich ein Land, wie die BRD so etwas wirklich nicht erlauben kann, ich halte das für absurd, dass man erst die Deutsche Bundesbank nach Irland schickt, die DEPFA zu prüfen, dann dort große systemische Risiken feststellt, dieses dann dem Bundesfinanzminister mitteilt, und das dann angeblich abgeheftet wird. Selbst, wenn es so wäre, was ich für absolut unglaubwürdig halte, wäre das ein Skandal Sondergleichen, denn die Auswirkungen, und das ist doch das Ernste an der Sache, sind doch dramatisch für unser Volk." Wir recherchieren im Münchner Handelsregister weiter, denn angeblich sollen hier in Bezug auf die Verschleierung der Krise weitere Belege schlummern. Sämtliche Akten über die Hypo Real Estate lagern hier unten. Wir suchen Schriftstücke aus dem Jahr 2003. Das Gründungsjahr der Hypo Real Estate. Damals wurde das Immobiliengeschäft der Hypo Vereinsbank abgespalten und auf eine neue Bank übertragen, die Geburtsstunde der Hypo Real Estate. Unglaublich:

Das entscheidende Datum: Der 29.09.2003.
Wir erinnern uns: am 29.09.2008, also genau fünf Jahre später, informierte Minister Steinbrück die Öffentlichkeit von der Krise bei der Hypo Real Estate
.

Ein Blick ins Umwandlungsgesetz offenbart:
Für Schadenersatzansprüche gilt eine Verjährungsfrist von fünf Jahren.

Finanzrechtsexperte Prof. Hans Peter Schwintowski bestätigt.
Am Tag der Bekanntmachung der Krise war die Frist genau einen Tag abgelaufen.


"Es drängt sich schon der Verdacht auf, dass es nicht unbedingt Zufall ist, denn man hätte schon 2, 3, 4, 5 Tage früher ebenso gut schon das Problem offen legen können. Es ist schon erstaunlich, dass man es ausgerechnet an dem Tag tut, an dem diese Frist abgelaufen ist." Auf die Frage, ob dieser Zusammenhang dem Finanzministerium bekannt war, heißt es heute, Zitat: …"ob die Geschäftsführung der HRE der Öffentlichkeit möglicherweise bewusst Informationen zurückgehalten hat, kann das BMF - auch mit Hinweis auf das laufende Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft München - nicht Stellung nehmen." Am Finanzplatz Frankfurt treffen wir den Juristen und Finanzexperten Prof. Karl-Joachim Schmelz. Den Zusammenhang hält auch er für äußerst pikant.

Der Grund: Die Hypo Real ist eine Pfandbriefbank:
Ihr Pfandbriefgeschäft ist ca. 250 Milliarden Euro schwer.

Seine Befürchtung: Eine weitere Krise lag vergangenen September in der Luft: "Wenn die Hypo Real Estate zahlungsunfähig geworden wäre, hätte das bedeutet, dass alle Grundstücke, alle Grundschulden die in ihrem Geschäft zur Verfügung gestellt wurden als Sicherheiten, in die Vollstreckung hätten fallen können."

Die Gespenster der Finanzmarktkrise: Volker Wissing will endlich die Wahrheit über die Hypo Real Estate: "Der Bundesfinanzminister muss die Fakten auf den Tisch legen. Es kann nicht hingehen, dass Milliarden Steuergelder eingesetzt werden, und wichtige Informationen hinter verschlossenen Türen verwahrt werden. Wir werden auch alle parlamentarischen Möglichkeiten nutzen, um diese Informationen zu bekommen." Der Steuerzahler hat ein Recht auf Antworten.
Rettungsschirm statt Notbremse Der Fall Hypo Real Estate Mit 92 Milliarden Euro stützt der deutsche Steuerzahler den angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate und ein Ende ist nicht abzusehen. Was wussten die Verantwortlichen? Wie konnte es soweit kommen? report MÜNCHEN mit brisanten Unterlagen. Von Sabina Wolf Stand: 26.01.2009 Eine gigantische Rettungsaktion für die Hypo Real Estate. Mit 92 Milliarden Euro stützt der deutsche Steuerzahler die angeschlagene Bank. Der Tag, an dem die Krise mit voller Wucht ausbrach: der 29. September 2008. Der Finanzminister: Der Retter in der Not: "Es hat eine größere Rettungsaktion bisher in der Bundesrepublik Deutschland nach meiner Erinnerung nicht gegeben." Der Auslöser: Die Depfa Bank in Irland. Sie ist eine Tochter der deutschen Hypo Real Estate und droht nach der Lehman-Pleite die deutsche Mutter mit in den Abgrund zu reißen. Der Minister will keine Ahnung von den Schwierigkeiten bei der irischen DEPFA gehabt haben. Der Presse erklärt ...Alles »
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

der USD und die Krisen:

1. Lehman
2. Januar 2010 Griechenland
3. November 2010 Irland
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USD und die Eurokrise 15-11-2010.jpg
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Beitrag von martinsgarten »

Natürlich kann man es AUCH so sehen.
Gedanken sind bekanntlich frei.
Für mich ist die Sichtweise einfach nicht MEHR unabhängig.
Wenn man auf der Gehaltsliste einer Landesbank steht, kann die Sciht nicht vollkommen frei sein.


Klartext zu Irland Spekulationen und CDS!
Veröffentlich am 15.11.2010 11:46:00 Uhr von Folker Hellmeyer
--------------------------------------------------------------------------------
Der Euro eröffnet heute morgen bei 1.3680, nachdem am Freitag Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden im europäischen Geschäft bei 1.3574 markiert wurden.
Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 82.90.
In der Folge notiert EUR-JPY bei 113.40, während EUR-CHF bei 1.3445 oszilliert.

In den letzten Wochen nahm die Spekulation gegen die Peripherieländer der Eurozone zum Teil massiv zu.
Diesbezüglich erlauben wir uns, den aktuellen Chart zu den Risikoaufschlägen 5-jähriger Staatspapiere Irlands beizufügen.

alles hier

Nachdem das Thema Griechenland ausgelaugt und von daher nicht mehr geeignet war, Stimmung gegen die Eurozone zu forcieren, hat sich die spekulative Kulisse auf Irland fokussiert.
Deshalb spricht man ja auch von Währungskrieg

Der Anlass war, daß die Rettung irischer Banken teurer ausfällt.
In der Folge wird das öffentliche Defizit im laufenden Jahr auf 32% des BIP anschwellen. Hier werden die Mittel, die der Staat bereitstellt, vom Markt sofort als Verlust verbucht.
Diese Sichtweise darf als ambitioniert betrachtet werden.
Wir verweisen auf die US-Erfahrung mit Citibank, was sich als sehr gutes Geschäft der öffentlichen Hand darstellt.

Irland setzt massivste Reformen um, die die Zukunftsfähigkeit deutlich verbessern. Einige meiner Kollegen sehen in der Tatsache, daß Irland derzeit von Kontraktion geprägt ist, eine Grundlage für verschärfte Spekulationen gegen Irland.
Qualitäten von Rezessionen werden hier nicht beleuchtet.

Diese Sichtweise ist mehr als nur angreifbar.
Viele meiner Kollegen sind kognitiv von den US-Erfahrungen verleitet.
Dort hatten wir Anfang des Jahrtausends beispielsweise Rezession ohne die heilenden Wirkungen einer Rezession (Abbau Verschuldung und Überkapazitäten).
So etwas ist milde, keine Frage.
Nur dann hat eine Rezession eben keine sanierenden Einflüsse.
Wenn Rezessionen oder Reformen nicht Schmerz hervorrufen, dann sind sie als Placebo zu klassifizieren.

Die Reformen in Irland, in Griechenland, Portugal oder in Spanien schmerzen.
Das ist gut so. Das tote ökonomische Fleisch dieser Wirtschaftsräume wird weggeschnitten, um es nicht weiter subventionieren zu müssen.
Damit bewegen sich diese Wirtschaftsräume in Richtung nachhaltigen Wachstumspotentials.
Und wo soll das herkommen ?
Dieser Umstand wird derzeit an den Märkten noch nicht einmal erkannt und deswegen auch nicht angemessen gewürdigt!
Das sagt etwas über die Qualität der Analyse und der Marktteilnehmer aus!

Irland ist bis Mitte 2011 durchfinanziert.
Irland hat eine "Cashreserve" von 30 Mrd. Euro, die Irland in eine Position stellt, den Finanzmarkt bis Ende 2012 nicht aufzusuchen
.
SUPER

Hier stellt sich nur eine Frage.
Wie kann ein Finanzmarkt vor einem solchen Hintergrund eine Kapitalmarktunfähigkeit Irlands forcieren und den USD als Alternative einer Höherbewertung zuführen?

Die USA sind neben Japan einziges Land, das überhaupt keinen Plan hat, seine überbordende Verschuldung einzufangen!

OK - der eine hat keinen Plan (USA;JAPAN)
- die anderen haben einen Plan der scheitern wird !

Wo ist da der Unterschied ?

Pläne die nichts bringen kann jeder haben !


Nun, erst einmal gilt es, eine "technische" Antwort zu finden.:
Man bedient sich des "Credit Default Swap" Marktes (CDS).
An diesem Markt werden die Risikoaufschläge gehandelt (Siehe Chart zuvor). Es ist ein derivativer Markt.
Es ist ein kleiner Markt im Gegensatz zu dem Markt der Staatsanleihen.
Ja das ist das Problem
.

In der Tat liegen aber die Zinsen für Irland bei über 8% -GANZ REAL !
Und das der Mark der Derivate klein ist, ist mir NEU


Im Staatsanleihemarkt kann nur der Marktteilnehmer verkaufen und Bewertungsdruck auslösen, der zuvor gekauft hatte.
Es kann nur theoretisch das gesamte Staatsanleihevolumen zum Verkaufgestellt werden. Das ist fair
!

Am CDS-Markt kann jeder spekulieren.
Da dieser kleine Markt mittlerweile für den Staatsanleihemarkt als Taktgeber der Preise dient, kann also eine spekulative Kulisse geschaffen werden, die eine vielfaches der Kapitalisierung des jeweiligen Staatsanleihemarktes ausmacht.
Das ist im Zweifelsfall unfair!


Ob fair oder nicht.
Beide Märkte sind vorhanden


Darüber hinaus ist zu bedenken, daß die Bankenaristokratie (= globale Spieler) oder große Hedgefunds heute Größen und Liquidität aufweisen, daß der Begriff Manipulation derartiger derivativer Märkte nicht ausgeschlossen werden kann.

Es ist, wie es ist !

Es ist absurd, daß ein kleiner "CDS-Markt" heute über die realwirtschaftlichen Bedingungen ganzer Wirtschaftsräume entscheiden kann.
Die Tatsache, daß der größte Defizitsünder USA an diesen Märkten geschont wird und Peripherieländer, die reformieren in Bereiche der Kapitalmarktunfähigkeit getrieben werden, hat darüber hinaus einen leichten, aber einen penetranten politischen Beigeschmack.

Hier, genau an dieser Stelle, besteht adhoc massiver politischer Handlungsbedarf, um zu garantieren, daß die Finanzwirtschaft der Realwirtschaft dient und nicht die Realwirtschaft von der Finanzwirtschaft in Geiselhaft genommen wird!

Und schon wieder der Ruf nach der Politik !

Die Industrieproduktion der Eurozone sank unerwartet per Berichtsmonat September um -0,9% im Monatsvergleich.
Im Jahresvergleich ergab sich eine Zunahme um 5,2% nach zuvor 8,4%. Die aktuellen Rückgänge sowohl im Auftragseingang (Vola der Großaufträge) als auch der Produktion sind unseres Erachtens nicht primär auf eine Schwächere Tendenz der Konjunktur zurückzuführen. Bezüglich der Produktion ergeben sich Engpässe bezüglich Lagerhaltung als auch Verfügbarkeit im Personalsektor, die eine nicht unwesentliche Rolle spielen.

Zusammenfassend ergibt sich derzeit ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert.
Erst ein nachhaltiges Überwinden der Widerstandszone bei 1.3850 - 1.3880 dreht den negativen Bias des Euros.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
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Beitrag von martinsgarten »

Einfach köstlich dieser Beitrag aus dem Jahr 2005.
Schon beim Lesen gewinnt man den Eindruck, dass es in erster Stelle die Spekulation stand.
An zweiter Stelle stand die eigentliche Finanzierung.

Schon sehr eigenartig für eine Pfandbriefbank !


Depfa Bank - Konzentration auf das Wesentliche :wink:
Datum:18.04.2005
Autor(en):Lars Reppesgaard

URL: http://www.cio.de/806854

Risiken abschätzen – das ist die wichtigste Aufgabe für Rolf Hengsteler, der sich seit 1999 als Chief Operating Officer unter anderem um die IT für die Depfa Bank plc. kümmert.
Das Unternehmen gehört zu den weltweit führenden Staatsfinanzierern. Zum Geschäft gehören die Budgetfinanzierung, die Finanzierung von Infrastrukturprojekten und Investment-Banking für die öffentliche Hand.

Das Geschäft boomt, aber es ist komplex.
1991 ging das Finanzunternehmen aus der staatlichen Deutschen Pfandbriefanstalt hervor und hat sich zu einem nach anglo-amerikanischen Stil geprägten Unternehmen mit Stammsitz in Dublin entwickelt.

Die Depfa wächst rasant:

Die Deals werden ständig voluminöser, denn immer mehr Staaten sind immer höher verschuldet.
Die entsprechenden Kredite fädeln die Depfa-Finanzexperten ein.
Zugleich entstehen in der dynamischen weltweiten Investmentbranche immer neue Finanzprodukte und Finanzierungsmöglichkeiten
.

Die Finanzexperten müssen sie alle kennen und wissen, welche Art der Finanzierung für welches Budget oder Projekt am sinnvollsten und am risikoärmsten ist. :wink:

Viel Zeit für IT-Fachdiskussionen hat angesichts dieser Herausforderungen niemand.
Hengsteler setzt deshalb auf das Outsourcing aller Hard- und Software, die nicht direkt mit dem Bankgeschäft zu tun hat.
Die Beschaffung der Hardware und die Administration der Systeme ist an die Aareon AG, eine 100-prozentige IT-Tochter des früheren Immobilienzweiges Aareal, ausgelagert.

COO Rolf Hengsteler setzt bei der Depfa Bank vor allem auf Outsourcing.

Denn sie wissen nicht, was sie tun !

Die leistungsstarken Finanzanwendungen der Depfa sind dagegen das Rückgrat des Unternehmens und werden von Hengstelers IT-Mannschaft gepflegt.
Eine dieser Anwendungen ist NumeriX, ein Programm, um Risiken von komplexen Finanzprodukten wie Derivaten zu quantifizieren, sie zu strukturieren und sie auf Basis von Excel in einer grafischen Benutzeroberfläche darzustellen.

Wenn ich das richtig deute, haben die selbst Verbriefungen "gebastelt".
Nicht nur die BÖSEN AMIS

sehr schön auch - leistungsstarken Finanzanwendungen.
fast wie beim Autohersteller - leistungssstarker Motor :wink:


Vor allem aber Summit, das Finanzwerkzeug eines New Yorker Softwareanbieters, ist für die Depfa mittlerweile unverzichtbar.
Summit Systems' Software löste 2002, die aus selbst entwickelten Finanzsystemen bestehende, wild gewachsene Anwendungslandschaft ab.
"Zum einen wollten wir unsere Software-Umgebung konsolidieren und redundante und veraltete Systeme abschaffen", erklärt Hengsteler das Projekt.
"Zum anderen wollten wir unseren Finanzexperten State-of-the-Art-Funktionalitäten zur Verfügung stellen."

Rund 40 Anwender nutzen Summit in Dublin und in den Depfa-Büros in Wiesbaden, London und Tokio.
Die Plattform beinhaltet Echtzeit-Handels-, Risiko-Management- und Backoffice-Funktionen.
Die Banker nutzen sie, um Kreditrisiken zu berechnen und Geschäfte mit Devisen, Kreditderivaten, Renten und Anleihe-Optionen in einem einheitlichen System durchzuführen.

Man kann nicht jedes Risiko berechnen - man sollte es auch verstehen.
Und es besteht schon beim Lesen der Eindruck, das man nur auf das System vertraut hat
.

Summits Middleware verbindet das Handelssystem mit Kursstands- und Informationsdiensten wie Reuters und Bloomberg.
Die Back Office Module von Summit setzt die Depfa für die Dokumentation, Abwicklung und Abrechung aller Finanzgeschäfte ein.
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Beitrag von oegeat »

mir wäre recht wenn alle kein Geld bekämen und von den jetztigen und früheren Vorständen Politikern und alle di enur ansatzweise anstreifften
so 2..3 Jahre mal in "Untersuchungshaft" verschwinden .....

diese Bagansch :evil: vor 100 Jahren oder mehr würden die Herren am Laternen Pfahl baumeln ! und das wäre gut so 8)
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
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Beitrag von martinsgarten »

Boom erwies sich als Fata Morgana: „Der irische Staat ist insolvent
Irland steckt in einer Abwärtsspirale, die das Land kaum aufhalten kann. Wie konnte der einstige Wirtschaftsprimus überhaupt derart abstürzen? 2007 bestätigten EU-Statistiker dem Keltischen Tiger noch einen robusten Pulsschlag:
Irland galt da als zweitreichstes Land Europas.
Es hatte den Nachbarn Großbritannien rasant überholt – und das nach Jahrzehnten in großer Armut.
Das Wirtschaftswunder scheint jetzt, nachdem es kollabiert ist, jedoch nicht mehr gewesen zu sein als eine Fata Morgana – finanziert auf Pump, angeheizt von Spekulanten und ausgenutzt von weltweiten Konzernen und Banken.

Vor dem Euro-Beitritt 1999 lief die irische Wirtschaft im gleichmäßigen Takt: moderates Wachstum, wenig Staatsverschuldung, günstige Prognosen.
Mit einem Niedrigsteuersatz von 12,5 Prozent lockte die Insel viele Konzerne an.
Für sie hatte das Land einen unschlagbaren Vorteil:
Irland half ihnen, ihre Profite durch seine Steueroasen zu waschen und so ihre Abgabenlast in den USA oder Asien ganz legal zu drücken
.

An diesem Beispiel ist schön zu sehen, was für eine Mißgeburt aus der EU durch die Euroeinführung wurde.
Steuersatz 12,5% - geiz ist geil ! :lol:
Unter einer lokalen Währung wäre dieses Spiel nicht so gelaufen.


Vom Immobilienboom ...

Den Banken war dieser Kapitalzustrom aus dem Ausland willkommen:
Sie vergaben massenhaft billige Kredite und drückten dabei oft beide Augen zu.
Im Vertrauen auf euphorische Politiker, die ankündigten, dass der Boom höchstens noch „boomiger“ werden könnte, gönnten die Iren sich neue Häuser.
Die Immobilienpreise schossen durchs Dach;
die Bauindustrie avancierte zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige.

Doch dann schlug die US-Immobilienkrise mit voller Wucht zu.
Die Europäische Zentralbank hob die Zinsen an, der irische Häusermarkt kollabierte, die Kreditströme versiegten.
Leicht wirr - welche Zinsanhebung ?

Als nächstes fielen die großen irischen Banken in die Pleite.
In einer kontroversen Entscheidung legte die Regierung fest, die Einlagen aller ausländischen Anleger, nicht nur die der irischen Sparer, zu schützen. 70 Milliarden Euro musste Premier Brian Cowen bisher allein für diesen Rettungsschirm aufbringen.
Die man nie hatte und nie haben wird.
Professor Morgan Kelly bringt es auf den Punkt:
„Jeder Cent Steuer, den die Iren in den nächsten zwei Jahren zahlen, geht in die Verlusttilgung der Anglo Irish Bank;
jeder Cent der folgenden zwei Jahre in die der Allied Irish Bank und jeder Cent für die zwei Jahre danach an die kleineren Banken.
Kurzum: Der irische Staat ist insolvent
.“

... in die Krise

Auch die Sparmaßnahmen bringen das Land nicht weiter.
Die Gelder, die die Insel an Sozialhilfe zahlen muss, fressen alle Kürzungen umgehend wieder auf.
Schon jetzt ist die Arbeitslosigkeit mit 13,9 Prozent auf den höchsten Wert seit 1967 geklettert.
Tendenz: steigend.
Große Investoren sind indessen weitergezogen gen Osten an noch günstigere Standorte.
Geblieben von der Illusion eines Booms ist den Iren nichts – außer rund 43.000 unvollendeter und unbewohnter Bauten, für die das Geld ausgegangen ist.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Irland: Wie ein Musterschüler durchfallen kann
16.11.2010 | 18:21 | von Karl Gaulhofer (Die Presse)

Der keltische Tiger strauchelte über eine Immobilienblase.
Auf ihr Wirtschafts- und Steuermodell aber schwören die Iren noch heute und suchen den Weg zurück zu den Wurzeln des Reichtums.

Wien. Wieder einmal, so scheint es, haben sich Ökonomen und Wirtschaftsredakteure gewaltig geirrt.
Fast zwei Jahrzehnte lang lobten sie den Aufstiegs Irlands vom Armenhaus zum drittreichsten Mitglied der EU.
Viel freier Markt, gepaart mit einem gerade ausreichenden sozialen Sicherungsnetz – Irland schien das beste aus zwei Welten, den USA und der EU, zu verbinden.
Der britische „Economist“ sprach hymnisch vom „Leuchtfeuer Europas“.
Und jetzt taumelt das Land, ohne es noch recht wahrhaben zu wollen, in Richtung Staatsbankrott – und zieht die ganze Eurozone in eine Existenzkrise.

Für die Iren haben freilich die Lenker versagt, nicht die Denker.
Ihre Achtung für die eigenen Volkswirte ist sogar gestiegen.
Denn diese haben, anders als ihre US-Kollegen, durchaus gewarnt – was Premier Bertie Ahern, heute Buhmann der Nation, als „Jammern und Raunzen“ abtat.
Zu eindeutig waren die Anzeichen, dass sich die Iren an ihrem überhitzten Immobilienmarkt die Finger verbrennen würden.
Vor allem aber hatte sich das Land schon seit 2002 vom exportorientierten Wachstumsmodell entfernt – unbemerkt vom Ausland, das den „keltischen Tiger“ weiter lobte und streichelte.
Nach der Euroeinführung !!


Der Sündenfall ab 2002
Zwischen 1990 und 2007 wuchs die irische Wirtschaft im Schnitt um 6,5Prozent, die Arbeitslosigkeit sank von 20 auf sechs Prozent.
Das ursprüngliche Erfolgsrezept dahinter: eine sehr gut ausgebildete, junge Bevölkerung, relativ niedrige Löhne, ein flexibler Arbeitsmarkt und damit hohe Wettbewerbsfähigkeit.
Dazu kam eine in Westeuropa konkurrenzlos niedrige Körperschaftsteuer von 12,5 Prozent, die vor allem US-Konzerne ins Land lockte.
Google, eBay, Facebook, Intel, Dell und Pfizer errichteten hier ihre Europa-Zentralen, brachten Kapital, Know-how und Wertschöpfung.

Zu Beginn des neuen Jahrtausends aber begann das Wachstum leicht abzuflachen.
Das Konzept mit den niedrigen Ertragssteuern funktionierte nur, solange ein stetig hohes Wachstum dennoch für volle Kassen sorgte.
Zudem sank der Wille Brüssels, den Haushalt der neureichen Iren mit Milliarden aus den Kohäsions- und Strukturfonds aufzupäppeln.

Da kam die Euro-Einführung gerade recht
.
Sie brachte ungewohnt niedrige Zinsen und schuf,
ähnlich wie in Spanien, die Basis für einen Kredit- und Immobilienboom
.
Ergänzt wurde er durch Steuererleichterungen für Bauprojekte und eine Regulierung, die bei den immer riskanteren Kreditgeschäften konsequent wegsah.

Nun fühlten sich Finanzjongleure angezogen, zur Freude der Regulatoren:
„Es ist kein Zufall, dass sich Finanzdienstleister, die an vorderster Front der Produktinnovationen stehen, in Irland niederlassen“,
rühmte sich der Chef der Finanzaufsicht IFR kurz vor Ausbruch der Krise. Wer ein Haus baute, konnte sich das Acht- bis Zehnfache seines Jahresgehalts an Kredit besorgen – oft unbesichert.

Die Löhne fahren Achterbahn
2006 arbeitete jeder Siebente in der Bauindustrie.
Für die restliche Wirtschaft aber wurde Irland immer weniger attraktiv.
Mit den Wohnungspreisen stiegen auch die Löhne, die Wettbewerbsfähigkeit sank:
Nirgends in der EU stiegen die Lohnstückkosten zwischen 1999 und 2007 so stark wie in Irland
.
Auch die Beamten kassierten kräftig, und Charlie McCreevy, Finanzminister von 1997 bis 2004, verkündete sein Credo einer zyklischen Fiskalpolitik: „Wenn ich Geld habe, gebe ich es aus.“

Dennoch erzielte er Überschüsse.
Denn was bei der Körperschaftsteuer langsam erodierte, kam durch Steuern auf Immobiliengeschäfte locker wieder herein– bis die Blase platzte.
In der Krise kehren die Iren wieder den liberalen Musterschüler heraus.
Als die Nachbarn noch Konjunkturpakete schnürten, präsentierten sie ihr erstes Sparprogramm.
Als die Arbeitslosigkeit stieg, sanken die Löhne – wie im Lehrbuch.
Wir sind wieder kompetitiv, freut sich die Exportwirtschaft und will zurück zu den Wurzeln des Wunders.
Exportwirtschaft ?
Hab ich etwas verpaßt ?


Doch der Rucksack, den der Staat mit den Katastrophenbanken geschultert hat, ist 80 Mrd. Euro schwer.
Die Bankenrettung kostet die Hälfte der Wirtschaftsleistung.
Damit ist Irland de facto bankrott.
Die EU will als Gegenleistung für ein Anzapfen des Rettungsfonds ein Ende der niedrigen Unternehmenssteuern.
Auf diesen Eckpfeiler des Modells aber will Irland weniger denn je verzichten.
Die US-Konzerne, heißt es, drohen sonst bereits mit dem Abzug.
Auch daher rührt der verzweifelte Versuch der Iren, sich dem Drängen Brüssels zu entziehen.
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Beitrag von martinsgarten »

Tatsache - mehr Exporte als Importe !
Ich tippe mal auf Tochterunternehmen großer Konzerne - angelockt durch die Steuersätze


Statistiken zu Irland
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Beitrag von martinsgarten »

folgender Artikel soll heute in Welt online erschienen sein und ist nicht mehr auffindbar - wird geschrieben.
Ich habe nicht gesucht.
:

Hier der zensierte Originalartikel von welt.de:

Merkel will den Aufschwung vor den Iren retten
von Günther Lachmann

Angela Merkel fürchtet ein Scheitern des Euros und damit ein Scheitern Europas.
Über die drohenden Folgen sprechen weder sie noch die Opposition
.

In der vergangenen Woche bekam Kanzlerin Angela Merkel Besuch vom Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet.
Den EZB-Chef trieb die Sorge um den Euro nach Berlin.
Anlass der Stippvisite, von der kein öffentliches Aufhebens gemacht wurde, war die angespannte Lage der irischen, griechischen, portugiesischen und spanischen Staatsfinanzen.
Deshalb, so heißt es in Berlin, sei auch Finanzminister Wolfgang Schäuble zu dem Gespräch hinzugebeten worden.

Trichets Botschaft an die Deutschen soll unmissverständlich gewesen sein. Es sei nunmehr unausweichlich, dass die Reichen für die Armen in Europa einstünden, soll er gesagt haben.
Oder anders ausgedrückt, es werde Zeit für deutsche Hilfszahlungen an die vom Staatsbankrott bedrohten Länder.

Trichets Szenario muss Angela Merkel sorgenvoll gestimmt haben, sehr sorgenvoll sogar. Auch wenn sie nur ein kleines bisschen dieser Sorge auf dem CDU-Parteitag in Karlsruhe durchblicken ließ.

„Scheitert der Euro, scheitert Europa“, sagte die Kanzlerin in ihrer Rede.
Der Euro sichere den Frieden. Sie sprach von der Aufgabe, eine neue Stabilitätskultur in Europa zu verankern.
Aber wie dies geschehen soll, das sagte Merkel leider nicht.

Seit Triches Besuch im Kanzleramt kursieren nun Gerüchte, Merkel und Schäuble hätten mit ihm über weit mehr als nur Hilfszahlungen gesprochen. Von der Einführung einer Transferunion sei die Rede gewesen, also einer Art Finanzausgleich wie es ihn unter den Bundesländern gibt.
Damit wäre Deutschland zu milliardenschweren Hilfszahlungen an bedürftige Länder verpflichtet.
Will es das?
Vielleicht bleibt ihm gar keine andere Wahl.
Aber haben die Bürger nicht ein Recht darauf zu wissen, was da auf sie zukommt
?

Sowohl die Regierungsparteien als auch die Opposition verlieren darüber nicht viele Worte.
Beinahe wöchentlich präsentieren Union und FDP im Gleichschritt mit den führenden Wirtschaftsforschungsinstituten grandiose Wachstumsprognosen und sinkende Arbeitslosenzahlen. Wie aber dieses deutsche Wachstumswunder vor der an den Rändern der Währungsunion aufziehenden Katastrophe geschützt werden kann, das sagt den Menschen niemand.
Oder kann es gar nicht geschützt werden
?

Bestimmt suchen kleine, sogenannte Expertenkreise in gut abgeschirmten Hinterzimmern nach Lösungen.
Womöglich wird die Kanzlerin tagtäglich informiert.
Aber worüber?
Darüber, dass die Experten auch nicht weiter wissen?


Die zuständigen Fachpolitiker der SPD sprechen von einem „sensiblen“ Thema.
Sie seien „hoch alarmiert“ angesichts der Meldungen aus den anderen EU-Ländern.
„Wir bekommen aber nicht alle Zahlen“, sagen sie.

Dabei liegen doch alle Zahlen auf dem Tisch.
Weder die Iren noch die Griechen oder die Portugiesen machen ein Geheimnis daraus.
Als Merkel auf dem CDU-Parteitag ihr Bekenntnis zum Euro ablegte, kündigte der portugiesische Außenminister Luis Amado an, sein Land müsse die EU verlassen, wenn die schwerwiegenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten seines Landes nicht gelöst werden könnten.

Bekannt ist auch, wie tief die deutschen Banken in dem Schlamassel drinstecken.
Rund 140 Milliarden Dollar haben sie den Iren in der Vergangenheit leichtfertig hintergeworfen.
Griechenland, Italien, Portugal und Spanien bekamen ebenfalls großzügig Kredite.
Insgesamt sind es 530 Milliarden Euro.
Jetzt bangen sie darum, ob sie auch nur einen Bruchteil des Geldes jemals wiedersehen, denn das Gespenst vom Staatsbankrott geht um.

Angela Merkel weiß es, und sie verknüpft ihr Schicksal mit dem Euro.
Das heißt, sie will die Eurozone so erhalten, wie sie ist.
Das aber gelingt nur mit den bereits genannten milliardenschweren Hilfszahlungen.

Wer sich dafür entscheidet, muss auch sagen, wie Deutschland solche Hilfszahlungen erwirtschaften kann.
Das Land ist selbst hochverschuldet.
Wie soll es mit dieser Situation umgehen?
Unbeantwortet ist zudem die Frage, wie die EU künftig wirtschaften will, ob und wie die Rolle der Finanzwirtschaft neu definiert wird.

Seit Monaten gehen Zehntausende in Deutschland auf die Straße.
Sie protestieren, weil sie sich bevormundet fühlen.
Sie demonstrieren gegen Entscheidungen, die ihren demokratischen und wirtschaftspolitischen Vorstellungen widersprechen.
Die Menschen artikulieren ihren Unmut über eine Politik, die es ihrer Meinung nach nicht mehr versteht, die Stimmungen und Bedürfnisse der Gesellschaft aufzunehmen
.

Das kommt mir alles bekannt vor - das war so um 1989
Da gab es noch einen, der sagte was zur Mauer :lol:

Angela Merkel mag diese Demonstrationen nicht.
Sie sieht darin eine Verweigerungshaltung und warnt von einer Dagegen-Republik.
Sie spricht den Menschen die Fähigkeit ab, das unausweichlich Notwendige zu akzeptieren. Auf diese Weise werde der Fortschritt gebremst und der Wohlstand des Landes aufs Spiel gesetzt.

Auch die heraufziehende Schuldenkatastrophe in Europa bedroht den Wohlstand. Sie begann vor über einem Jahr.
Die Anzeichen, dass einige Länder ich nicht länger standhalten können, mehren sich.

Obwohl sie dies weiß, wiegt die Bundesregierung ihre Bürger sicher in der Hoffnung auf eine Jahre andauerndes, kräftiges Wachstum.
Im Vertrauen darauf planen die Menschen ihre Zukunft, kaufen Häuser und verschulden sich.


Wie groß wird die Enttäuschung sein, wenn die Katastrophe tatsächlich auch über Deutschland hereinbricht, die Wirtschaftskraft erlahmt und der Staat weitere Schulden machen muss.
Wenn Steuern und Abgaben steigen, der Wohlstand aber sinkt.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass dann noch mehr Menschen als heute auf die Straße gehen gegen eine Politik, in die sie jeden Glauben und jedes Vertrauen verloren haben.
Könnte ihnen dann ernsthaft jemand widersprechen?
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Beitrag von martinsgarten »

Ja die Damen und Herren von welt.de zensieren wir die Weltmeister.

Das habe ich eben gerade LIVE erlebt.
Nach 10 min. war alles weg.

Das nenne ich doch mal gelebte "Pressefreiheit" und

Ich habe zum Euro den Vergleich mit der UdSSR und Jugoslawien gebracht.
Beide sind ja bekanntlich gescheitert.
Auch dort wurden die nationalen Besonderheiten und die unterschiedliche Kultur außer acht gelassen.

Mehr hab ich nicht geschrieben - UND WEG WAR DER BEITRAG
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Beitrag von martinsgarten »

Euro-Krise: Warum Irland gerettet werden muss

Seit der Fast-Pleite Griechenlands im Mai kämpft die Euro-Zone ums Überleben.
Irland könnte nun der nächste überschuldete Euro-Staat sein, der Finanzhilfen von EU-Nachbarn braucht.
Was die wichtigsten Fragen zur Schuldenkrise in Irland sind – ein Überblick.
von Hannes Vogel

Worum geht es im Streit um Euro-Schulden und Irland?
Seit Mai steht der Euro-Rettungsschirm bereit - gebraucht hat ihn bislang niemand.
Jeder Euro-Staat kann nach Beschluss der Euro-Finanzminister im Notfall Kredite bis zu 750 Milliarden Euro von einer EU-Zweckgesellschaft und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) aufnehmen.
Falsch - es sind insgesamt 750 Mrd FÜR ALLE.
Also - schön "sparsam" damit umgehen
.
Die Euro-Staaten garantieren dafür.
Das trug zur Beruhigung der Finanzmärkte bei.
Seit Tagen kursieren Spekulationen, dass das hochverschuldete Irland als erster die Hilfe in Anspruch nehmen könnte.
Wie die Rettung genau aussehen soll, ist aber noch unklar.

Wie ist die Lage in Irland?
Das Euro-Mitglied Irland steckt in einer schweren Wirtschaftskrise und hat sich mit milliardenschweren Rettungsmaßnahmen für seine maroden Banken in eine Rekordverschuldung gestürzt.
Das Haushaltsdefizit beträgt 2010 vorraussichtlich 32 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, zehnmal mehr als die EU erlaubt.
Investoren bezweifeln, dass Dublin seine Schulden zurückzahlen kann. Anders als bei Griechenland, das im Frühjahr vor dem Kollaps gerettet werden musste, gibt es aber keinen Liquiditätsengpass - Irland braucht vor Mitte 2011 kein frisches Geld mehr.
und dann ?

Wieviel Geld braucht Irland?
Die irische Regierung hat in der Finanzkrise alle irischen Bankeinlagen garantiert.
Bei einer Pleite aller Banken kostet dieses Versprechen bis zu 180 Mrd. Euro.
Die Rettung der irischen Banken taxiert die Regierung in Dublin auf maximal 50 Mrd. Euro.
Morgan Kelly vom University College Dublin fürchtet, dass die Kosten sogar bei 70 Mrd. Euro liegen könnten - das wäre fast die Hälfte der irischen Wirtschaftsleistung eines Jahres.
Im Gespräch sind bei den europäischen Finanzminister momentan bis zu 100 Mrd. Euro Finanzhilfen, um nicht nur Vertrauen in die irischen Banken wiederherzustellen, sondern auch die Zahlungsfähigkeit des irischen Staates zu gewährleisten.

Was sind Irlands Bedenken gegen den Rettungsschirm?
Ministerpräsident Brian Cowen befürchtet, dass EU und IWF Irland ein Sparprogramm diktieren könnten und das Land so seine Souveränität verliert.
Souverän ist kein EU-Staat.
Siehe Glühbirne :lol:
Das hätte man sich früher überlegen müssen.
So wie die Länder die dem Gewürge nicht angehören

Inzwischen lehnt Cowen EU-Hilfen nicht länger rundweg ab.
Als ersten Schritt zur Nutzung des Schutzschirms akzeptierte Irland, mit einer Expertengruppe von EU, IWF und EZB den Sanierungsbedarf des Bankensystems zu ermitteln.
Cowen fürchtet aber, eine Nachwahl zum Parlament am 25. November zu verlieren, wenn er als Bittsteller in Brüssel auftreten muss.
So sind sie die Bonzen - es geht nur um den Stuhl
Seine Koalition verfügt im Parlament nur über eine hauchdünne Mehrheit von 3 Stimmen. Im Dezember muss Cowen zudem den Haushalt durchbringen. Scheitert das Budget, gäbe es vorzeitige Neuwahlen - und große Verunsicherung bei Investoren weltweit.
Als Auflage eines EU-diktierten Sparprogramms müsste Irland wahrscheinlich seine extrem niedrige Unternehmenssteuer von 12,5 Prozent erhöhen.
Sie ist den anderen EU-Staaten schon lange ein Dorn im Auge - und war bisher ein enormer Wettbewerbsvorteil für die irische Wirtschaft.

Welche Alternativen hat Irland zum EU-Rettungsschirm?
Dublin betont immer wieder, der irische Staatshaushalt sei bis Mitte 2011 finanziert. Um den EU-Rettungsschirm zu vermeiden, verhandelt Irland auch über direkte Finanzhilfen von EU-Ländern wie etwa Großbritannien, einer der wichtigsten irischen Handelspartner. „Großbritannien ist zur Unterstützung Irlands bereit“, sagte der britische Finanzminister David Osborne.
Es sei „im nationalen Interesse, dass die irische Wirtschaft erfolgreich ist“.
Aha - die finanztechnisch mausetoten Briten. :lol:

Wie lange dauert es, bis die Gelder fließen?

Bereits am Donnertag sollen Gespräche mit der EU-Kommission, dem IWF und der EZB darüber beginnen, wie das hoch verschuldete Irland die Bankenkrise in den Griff bekommen kann. Ein Hilfsantrag an den Rettungsschirm ist nach Einschätzung von EU-Diplomaten dann nur noch eine Frage der Zeit. Es sei nichts entschieden, doch der Prozess werde schnell abgeschlossen, sagte der finnische Finanzminister Katainen.
„Nach einigen Tagen oder Wochen wissen wir mehr.“

Wer drängelt?
In der EU machen neben Spanien und Portugal auch Großbritannien und Deutschland Druck:
Britische und deutsche Banken haben das meiste Geld in irische Anleihen gesteckt.
Deutsche Banken haben etwa 140 Milliarden Dollar an Irland verliehen. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) drängelt:
Die EZB hat in jüngster Zeit vermehrt Anleihen von Euro-Staaten gekauft. Eine Aktivierung des Hilfsfonds könnte den Druck auf die Notenbank, wo das Aufkaufprogramm umstritten ist, mindern.
Zwingen kann die EU Irland aber nicht.
Schuldenländer müssen selber um Unterstützung bitten.
Der Chef der Euro-Zweckgesellschaft (EFSF), Klaus Regling, sagte, die Finanzhilfen könnten in fünf bis acht Arbeitstagen bereitstehen.

Warum sollte Irland unter den Rettungsschirm flüchten?
Um sich und andere abzusichern, sagen Befürworter. EU-Politiker befürchten, dass sich die Probleme in Irland auf andere Euro-Sorgenkinder wie Spanien und Portugal ausweiten könnten und die Stabilität der Gemeinschaftswährung gefährden, sollte Irland nicht unter den Rettungsschirm schlüpfen.
Finanzhilfen wären Balsam für die die Banken, die Milliarden Forderungen gegenüber dem Inselstaat haben, und für die nervösen Finanzmärkte, die die anderen Euro-Sorgenkinder in Sippenhaft nehmen.
So sind Kredite für diese Staaten seit Wochen teurer geworden, weil die Risikoaufschläge für Anleihen steigen.
Der irische Bankensektor könnte schneller saniert werden.
Da ist nichts mehr zu sanieren - der hat fertig

Was spricht dagegen?
Wäre Irland abgesichert, könnten sich Spekulanten auf das nächste Land stürzen und beispielsweise auf eine Pleite Spaniens oder Portugals wetten, meinen die Gegner.
Topp - die Wette gilt.
Der Fahrplan war eh klar

Das wäre genau der gegenteilige Effekt, den man mit der Diskussion um Finanzhilfen bezweckt. Deshalb sollte man nichts überstürzen, sagt der Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn:
„Dies ist die Zeit für kühle Köpfe.“
Gibt es die noch ?
Da fallen mir die Nerven von Schäuble ein, wie er einen seiner Bleistifte vor der Presse abgebürstet hat.


Wo verlaufen in der Schuldenkrise die Fronten in der EU?
Grob gesagt zwischen Schuldnern und Gläubigern.
Auf der einen Seite stehen die europäischen Schuldnerländer Griechenland, Irland, Portugal und Spanien, die schon die Diskussion über ihre finanzielle Lage für schädlich halten.
Auf der anderen Seite stehen Gläubigerländer wie Deutschland, der größte Nettozahler der EU.

Könnte die irische Schulden-Krise den Euro gefährden?
Nicht KÖNNTE - es hat bereits
Auch die Risikoaufschläge für die Staatsanleihen Portugals und Spaniens sind zuletzt kräftig gestiegen.
Portugals Finanzminister Fernando Teixeira dos Santos sagte der „Financial Times“, es bestehe eine große Gefahr, dass auch sein Land internationale Hilfen beantragen werden müsse, weil am Markt die Probleme Griechenlands, Irlands und Portugals nicht mehr unterschieden würden. Teixeira bekräftigte auf der Sitzung, sein Land wolle nicht den Euro-Schutzschirm nutzen.
Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hat vor einer Ausweitung der Irland-Krise gewarnt.
„Ein Ausbrechen irgend eines Staates an den Märkten würde jetzt zur Ansteckung führen“, sagte er am Mittwoch am Rande eines EU-Finanzministertreffens.
Das gelte es „mit allen Mitteln“ zu vermeiden.
was heißt hier - WÜRDE
Das Haus brennt bereits.

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und ein Kommentar dazu, der alles beschreibt - besser geht es aus meiner Sicht nicht

Man sollte endlich aufhören...
... den Euphemismus "Rettung" zu verwenden.
Gerettet wird gar nichts.
Nicht der Euro (jedenfalls nicht der Maastricht-Euro - der ist mausetot), sondern allenfalls eine politische Währung, die "zufällig" genauso heißt. Gerettet wird auch nicht Irland, Griechenland oder sonst ein Land.
Es geht nur um Bewahrung
.

Bewahrt werden in Wahrheit Strukturen (z.B. Banken und deren Privilegien) eines verwahrlosten, betrügerischen und dysfunktionalen Finanz- und in letzter Konsequenz vielleicht sogar Wirtschaftssystems über ihre Zeit, die gekommen ist.

Bewahrt werden auch Politiker vor dem Gesichtsverlust, der mit dem Eingeständnis des Scheiterns von Maastricht verbunden wäre.

Bewahrt wird der Bürger vor der Konfrontation mit den Folgen seiner eigenen Bequemlichkeit und seiner Lebenslügen.

Bewahrt wird auch der Traum von einem irgendwann mal einigen Europa (vielleicht der einzige Aspekt, der eine echte Rettung wert wäre).

Gerettet wird also nichts,

allenfalls für eine gewisse Zeit noch verschleppt.
Aber Lügen leben nie ewig und irgendwann kommt der Tag, wo wir nicht mehr zu retten sind und aufatmen und sagen:
Gott sei Dank - endlich können wir zum Punkt kommen!
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Beitrag von martinsgarten »

Das Folgende wäre so richtig was aus der Schmunzelstube - WENN - ja wenn es nicht bittere Realität wäre

Banken für die Rente 16.11.10 vom BANKhaus ROTT

Schöne Worte waren unlängst aus Irland zu hören.
Nicht für den Staat sondern für die Banken wird Geld benötigt – ah,
ein Glück. Was soll diese Aussage suggerieren???


Die Banken noch zur Privatwirtschaft zu zählen bietet sich in den meisten Ländern der westlichen Hemisphäre nicht mehr an, abgesehen von direkten staatlichen Eingriffen, beispielhaft sei hier die Dauerstützung der Commerzbank via Eigenkapitalspritze genannt, überleben große Teile des Sektors nur dank der weit reichenden impliziten Maßnahmen.
Angefangen bei expliziten staatlichen Garantien führen die oft hektisch durchgewunkenen Programme hin zu massiven Aktionen, wie der amerikanischen, europäischen und britischen Variante des euphemistisch quantitative easing genannten Vorgehens, das bekanntlich nichts anderes als das Stopfen wachsender Löcher mit neuem Geld darstellt.

Dieser Sektor also, der blass durch die Flure des Wirtschaftshospitals schleicht und dabei seinen Infusionsständer vor sich her schiebt, braucht Geld.
Der Staat braucht also kein Geld, nur die Banken brauchen Geld, dass sie wegen weiter in Auflösung befindlicher Bilanzen nicht selbst auftreiben können, so dass der Staat eingreifen muss, dem es ja eigentlich prima geht. Ein interessanter Gedankengang, der entweder vollständiges Unverständnis oder eine gespaltene Persönlichkeit voraussetzt.

Nun sind die Probleme Irlands weder neu noch überraschend aufgebrochen. Der Kollaps des Immobiliensektors vollzieht sich nach dem gleichen Muster wie in anderen Ländern, die einen kreditfinanzierten Boom hinter sich haben, der zu aberwitzigen Preisen am Häusermarkt führte.
Auf der Warteliste ist da sicher auch Spanien :lol:
Das Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital stieg stetig an,
das Angebot an Geld schob den Markt unabhängig von der realen Nachfrage unwiderstehlich an.
Besonders an der Situation der aufgeblasenen irischen Hotelbranche ließ sich dies schon sehr frühzeitig ablesen. (Tabelle)

Der Weg der Annäherung der Verschuldung an halbwegs begründbare Werte der Räume ist mittlerweile in Gang gekommen.
Allerdings sacken die Werte der Immobilien auf Grund zum Erliegen gekommener Nachfrage weiter ab, so dass der Abbau der Verschuldungsquote überhaupt nicht Schritt halten kann.
Die sich auftuenden Löcher finden sich folgerichtig in den Bilanzen der irischen Banken, die ohne staatliche Hilfen schon längst über den Shannon gegangen wären Angesichts einer scheinbar nicht sonderlich sorgfältigen Kreditvergabe wäre dies nicht verwunderlich sondern schlicht die Folge schlechten Wirtschaftens.

Einer der Streitpunkte innerhalb der EU ist aktuell die Forderung, die Geldgeber der Banken, sprich die Aktionäre und Bondholder, sollten an den „Kosten der Insolvenz beteiligt werden“.

Welch revolutionärer Gedanke!

Diesen Punkt überhaupt als „neuen Vorschlag“ zu präsentieren erfordert schon eine gewisse Dreistigkeit.
Wofür haben die Investoren eigentlich vor der Pleite die Zinsen und Dividenden ihrer Papiere genossen?
Dafür, dass sie es geschafft haben, eine Kauforder einzutippen?
Respekt, wir würden diese enorme Leistung auf einen Wert von ca. €500.000 p.a. taxieren.
Immerhin schafft dies nur, wer eine langjährige Ausbildung genossen hat, des Lesens halbwegs kundig ist und dazu noch den schwierigen Prozess einer Anmeldung am Bloomberg Terminal in den Griff bekommt.
Über diesen Punkt zu streiten und gleichzeitig von Marktwirtschaft zu sprechen kann allenfalls als schlechter Witz durchgehen
.

Das irische Budgetdefizit wird zur Zeit auf 32% des BIP taxiert.
Das ist nicht nur zehnmal mehr als gemäß der Maastricht Kriterien „erlaubt“ ist.
Es ist auch das Zehnfache des Defizits von Äthiopien und mehr als viele asiatische Volkswirtschafen als gesamte Staatsverschuldung vorzuweisen haben.
Der hohen Zahl zum Trotz darf getrost von einem weiterhin hohen, in den Bankbilanzen lauernden Potenzial für weitere Defizite ausgegangen werden.
Warum es die ausgewiesenen Fachleute in den Finanzinstituten bis heute nicht schaffen, innerhalb von gut zwei Jahren eine zumindest halbwegs ernstzunehmende Schätzung der nötigen Mittel vorzulegen, ist fraglich.
So schwierig sollte die Bewertung eines Kreditbuchs nicht sein.
Wenn ein Institut sogar dazu nicht in der Lage ist, hat es am Markt nichts zu suchen und sollte seine Banklizenz lieber im Internet versteigern
.

Die Frage, ob Irland zahlungsunfähig ist oder nicht, stellt sich nicht.

Das Land ist, wie andere westliche Staaten, nicht dazu in der Lage, sich am Markt zu refinanzieren.
Von der Fähigkeit zur Rückzahlung der Schulden sind auch viele andere Länder so weit entfernt, dass so etwas eher in die Kategorie Mythen und Legenden gehört
.

Wenn man über Anleihekäufe der EZB die Besitzer derartiger Papiere, also größtenteils Banken und Versicherungen, stützten möchte, so darf man dies ruhig offen sagen.
In einem demokratischen System wäre dies sogar begrüßenswert, kann doch dann jeder für sich entscheiden, ob er ein solches Gebaren für richtig oder falsch hält.
Die derzeit auf der europäischen und internationalen Bühne aufgeführte Farce wird zunehmend schwer erträglich.
Ein solches Vorgehen zu verschleiern und im Nachhinein derart zu verklären, dass der Eindruck erweckt wird, es sei demokratisch legitimiert, führt sicher nicht zu einem Wiederaufbau der geschundenen Glaubwürdigkeit.


Die Aussichten sind weiter trostlos, aber ein Verschweigen der Zahlen macht es nicht besser.
Kürzlich erhielt die Anglo Irish Bank erneut €6,4 Mrd. an Eigenkapital, in tutto belaufen sich die Kosten für dieses Institut alleine auf nunmehr rund €29 Mrd.
Einige Milliarden sollten sich in den kommenden Quartalen noch hinzugesellen. Die zweitgrößte Bank der Insel, die Allied Irish Bank benötigt €3 Mrd. frisches Eigenkapital, zusätzlich kommen noch €7,2 Mrd. vom öffentlichen National Pensions Reserve Fund hinzu. Diese Vehikel hat eigentlich einen etwas anderen Zweck, wie der Name bereits vermuten lässt.

The National Pensions Reserve Fund was established in April 2001 to meet as much as possible of the costs of Ireland’s social welfare and public service pensions from 2025 onwards when these costs are projected to increase dramatically due to the ageing of the population. No money can be drawn down before 2025 and, from then on, drawdowns will continue until at least 2055 under rules to be made by the Minister for Finance. By spreading the Exchequer burden arising from Ireland’s additional pension commitments over a lengthy period, these drawdowns will contribute to the long-term sustainability of the pension system.

Kaum zehn Jahre alt, gegründet für eine Periode, die erst in 15 Jahren beginnt, und schon wurden Prinzipien über Bord geworfen... (Tabelle)

Sehr interessant ist auch die Zusammensetzung des Fonds.

Mehr als ein Viertel des Fonds, der für zukünftigen Pensionen und Gesundheitskosten des öffentlichen Sektors aufkommen soll, besteht aus so genannten directed investments, die sich wie folgt zusammensetzen.

The Directed Investments comprise preference shares and ordinary shares in Bank of Ireland and Allied Irish Banks plc (including dividends on preference shares received in the form of ordinary shares). They also comprise warrants which give an option to purchase up to 21.4% of the enlarged ordinary share capital of Allied Irish Banks plc following exercise of the warrants. The investments were made by the Commission for the purposes of bank recapitalisation at the direction of the Minister for Finance under the Investment of the National Pensions Reserve Fund and Miscellaneous Provisions Act 2009. Preference shares are valued at par, warrants are valued at zero and ordinary shares are marked to market.

Während die Bewertung der Optionen dem realistischen Wert recht nahe kommen sollte, erstaunt die Bewertung der preference shares. Aufwärtspotential ist hier nicht zu erkennen, ganz im Gegenteil.
Die zukünfigen Zahlungen sollen also durch Anteile an Banken gedeckt werden, die sich gerade in Auflösung befinden.
Au weia. Da ist die Rente aber so was von sicher, man könnte fast neidisch werden.
Das war doch einmal das NON PLUS ULTRA - die Kapitaldeckung der Rente

Der nächste Kandidat auf der Liste, Irish Nationwide, bekommt weitere €2,7 Mrd. Nebenher gibt es für die gesamten heimischen Banken noch eine €440 Mrd. umfassende Garantie – mit freundlicher Genehmigung der Europäischen Union.

In den so genannten „worst case Szenarien“, die nicht nur in Irland regelmäßig nach oben adjustiert werden, kommen aktuelle offizielle Schätzungen auf eine Summe von etwa €50 Mrd., exklusive Garantien versteht sich. Sollte eine der Garantien greifen, gehen die finanziellen Lichter ohnehin aus, aber das gilt nicht nur für Irland.

Die unter dem marketingwirksamen Deckmäntelchen der Solidarität beschlossenen Rettungspakete innerhalb Europas werden in diesem Falle dafür Sorge tragen, dass die Iren, Griechen oder wer noch immer kommen mag, nicht alleine im Rettungsboot sitzen werden.
Ob das Boot das mitmacht ist eher eine rhetorische Frage
.

Die Verschuldungsquote Irlands liegt bei knapp 100% des Bruttoinlandsproduktes, dieser Wert wird in den kommenden Jahren deutlich steigen.
Neben der von den kommenden Haushaltsdefiziten ausgehenden Belastung, die sich im Zähler zeigt, darf auch der Nenner nicht vergessen werden.
Von einem Boom, der zu deutlichen Wachstumsraten beim BIP führen könnte, ist Irland weit entfernt.
Die Baubranche hat die spanische Grippe und wird auf Jahre hinaus auf Konsolidierungskurs bleiben. Die von anderen Ländern stets kritisierte Niedrigsteuerpolitik der grünen Insel wird sich unter dem Druck der anderen europäischen Länder nicht beibehalten lassen.
So kommt es vermutlich zur unseligen Kombination von Kostensenkungen, Steuererhöhungen und konjunkturellem Abschwung.

Die ersten beiden Punkte sind zu weiten Teilen der Bankenstützung geschuldet, die hier wie dort gerne als „alternativlos“ dargestellt wird.
Mit diesem Wörtchen aus dem ersten Semester der Berufspropaganda wurde auch andernorts hantiert
.
Will man schon diese Vokabel verwenden, so sollte es heißen:
Wer eine Rettung der Banken auf Staatskosten will, der muss auch die Kosten dafür akzeptieren, denn nicht nur eine Abwicklung weiter Teile des Sektors hätte Folgen.
Die Rettung gibt es ebenfalls nicht zum Nulltarif.
Ob eine derartige umfassende Stützung eines Wirtschaftszweiges, der keine Wertschöpfung erbringt, sinnvoll ist, darf nach wie vor angezweifelt werden.

Die sich deutlich verschlechternde Situation in den USA, die sich aktuell bei den einbrechenden Kommunalanleihen zeigt, verdeutlicht die auch andernorts fehlende Lösung der strukturelle Probleme der Krise.
Wenn es anderen Ländern auch nicht besser ergeht, dann mag der eine oder andere Trost in der Betrachtung trauriger Wettläufe um die schlechteste Kreditwürdigkeit finden.
Eigene ökonomische Stärke erwächst aber nicht zwingend aus der Schwächer anderer.

Aber, wie eingangs erwähnt, befinden wir uns in Zeiten, in denen die großen Entscheider tatsächlich darüber diskutieren, ob Investoren an den Folgen einer Insolvenz beteiligt werden sollen oder nicht.
Vor dem Hintergrund derartiger, geradezu revolutionärer Thesen verblasst jede Analyse fundamentaler Zusammenhänge.
Tatsächlich könnten Analysen in der Zukunft denn auch vollkommen überflüssig werden, denn wenn die großen Auguren beschließen, dass Investoren mit dem Risiko eines Investments nichts zu tun haben, dann ist ja alles wunderbar.
Das Tolle daran ist: Wer kein kalkuliertes Risiko eingeht, der ist auch kein Spekulant und somit per se kein Bösewicht.
Friede, Wohlstand, Harmonie – und alles völlig kostenlos!
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„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Alles kein Problem - wir bekämpfen den Terror :wink:


18.11.2010
Eine Bank in Irland laufen

Dies ist, was passiert, wenn man in ständiger Leugnung eines Problems.
Es wird auf dich. Die FT berichtet heute Morgen, dass Firmenkunden wurden Herausziehen ihre Einlagen von irischen Banken, unter Zeichen von Schwund des Vertrauens in das Bankensystem. Irish Life & Permanent sagte Firmenkunden zurückgezogen hatte 600 Mio. €, mehr als 11% der gesamten Einlagen, im August und September.
Der FT-Bericht zufolge gibt es Hinweise, dass eine weitere Einzahlung Crunch jetzt geschieht recht, als das Vertrauen verblasste, dass die irische Bankensektor, wenn in der Lage ist, sich selbst finanzieren, und wenn die EZB Skalen unterstützt seine Soforthilfe bereitgestellt.
Aber auch die EZB Finanzierung hatte nicht ausgereicht, wie irische Zentralbank musste Programm bieten 20 Mrd. € in Ausnahmefällen Liquiditätshilfe außerhalb der EZB. Und es warten, Lenihan, der irische Finanzminister Brian erzählt der Welt, dass die irischen Banken Schwierigkeiten hatten keine Finanzierung.

Die irische Regierung unterdessen spielt noch schwer, sich auf die EFSF Programm zu erhalten, obwohl es jetzt certainth dass Irland für das Geld als EU / EZB / IWF-Delegation steigt auf Dublin heute fragen.
Die Frage, wie es scheint, ist, wie es politisch zu verkaufen.
Das ist jetzt nur noch über die politische Darstellung, nicht mehr über Substanz.
Irland ist pleite. Es gibt keine wirkliche Wahl.

Portugal: Erste Anzeichen von Schwierigkeiten, Zugang Anleihemärkte

Portugal zeigt die ersten Anzeichen von Schwierigkeiten beim Zugang zu steigenden Rentenmärkten, eine Situation, wenn es zu ziehen, bis der Anfang des nächsten Jahres wird Staates gefährden die Zahlungsfähigkeit des, schreibt Jornal de Negocios.
Die Auktion für 12 Monate Schatzwechsel erreicht in% aller Schulden Ort wollten sie erhöhen aber zu einem hohen zusätzlichen Kosten für einen Zinssatz von 4,8.

FT: Europas grandioses Missmanagement der Krise

Die FT-Redaktion auf dem irischen Krise sagt, dass Irland Banken hat die Wahl zwischen der Zahlungsfähigkeit und seine eigene Solvenz, eine Wahl, die anderen können die Länder der Europäischen bald konfrontiert mit.
Es besteht wenig Hoffnung, die Redaktion sagt, dass die EU in der Lage sein Bomben entschärfen den anderen tickende.
Die unmittelbare Frage auf dem Spiel steht jetzt an der Zahlungsfähigkeit des irischen Banken.
Wenn irischen Banken zusammenbrechen, würde dies auslösen Bankpleiten auf dem europäischen Kontinent.
Dies nicht souverän Standardmäßig ist die reale Gefahr, die kurzfristig
.

Dies ist der scharfsinnigen Abschluss eines brillanten Editorial:
"Europa scheint noch nicht bereit aufzugeben, dass eine teuflische Schnäppchen Kernstaaten verleihen Randgebieten, so dass sie ihre Banken unterstützen, die alle zu den Finanzinstituten im Kern vor Verlusten zu retten.
Dieses Spiel von Rettungsaktionen unter der Hand kann nicht für ein nachhaltiges viel länger sein.


Quelle:
http://www.eurointelligence.com/index.p ... a576628d79
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Beitrag von k9 »

martinsgarten hat geschrieben: Wenn irischen Banken zusammenbrechen, würde dies auslösen Bankpleiten auf dem europäischen Kontinent.
Dies nicht souverän Standardmäßig ist die reale Gefahr, die kurzfristig
.

Dies ist der scharfsinnigen Abschluss eines brillanten Editorial:
"Europa scheint noch nicht bereit aufzugeben, dass eine teuflische Schnäppchen Kernstaaten verleihen Randgebieten, so dass sie ihre Banken unterstützen, die alle zu den Finanzinstituten im Kern vor Verlusten zu retten.
Dieses Spiel von Rettungsaktionen unter der Hand kann nicht für ein nachhaltiges viel länger sein.
Jo, siehe hierzu auch "Gbureks Geld-Geklimper" (WiWo, heute)
im 2.0er Thread, letzter Beitrag.

Gruß k-9
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Na dann. - Ist doch alles OK.
Streng nach deutschem Obergesetz.
Darauf einen Schnaps. Und noch einen.
Und jetzt einfach weitermachen, als ob nichts wäre.
Ist ja auch nichts.
War da was?
Habt ihr was gelesen oder gehört ?
Habt Ihr was gewusst?
Habt Ihr was gedacht?
Habt Ihr was gemacht?
übrigens - lt. Cowen gerade auf ntv - Alles wird zurückgezaht :wink: !
Man hat ja im Gegensatz zu G. einen Exportüberschuß :lol: :lol:
Sind einfach nur die Banken :wink:


Irland:
Rettungspaket von EU und IWF unter 100 Mrd EuroSonntag, 21. November 2010, 16:12 Uhr
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(Reuters) - Irland schlüpft unter den Rettungsschirm von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds.

Finanzminister Brian Lenihan kündigte am Sonntag nach langem Zögern eine Hilfsanfrage an, die bei unter 100 Milliarden Euro liegen soll.
Der Großteil davon soll zur Rettung der Banken genutzt werden.
Details und Bedingungen zur Gewährung der Hilfen müssen aber noch geklärt werden.
Sind absolut uninteressant
Einwohner: 4,4 Mill.
100.000 Mill. geteilt durch 4,4 Mio = unter 23.000 Pro Nase :lol:
Niemand zweifelt daran, dass das zurückgezahlt wird

Eine Anhebung der Unternehmenssteuern - dessen niedriger Satz zahlreiche Firmen auf die Insel gelockt hat und der anderen EU-Ländern damit ein Dorn im Auge ist - schloss der Minister aus.
Es zeichnet sich aber ab, dass sich die Bürger in Irland auf drastische Kürzungen im Sozialbereich gefasst machen müssen.
Die Regierung wolle den Rotstift unter anderem bei Zuwendungen an Kinder, Mindestlöhnen und beim Arbeitslosengeld ansetzen, berichteten irische Medien.
Bis 2014 sollten 15 Milliarden Euro eingespart werden.

Lenihan sagte, die Summe, um die Irland bitten werde, liege nicht im dreistelligen Milliarden-Bereich.
Ohne den genauen Betrag zu nennen, erklärte er, für die Banken wolle Irland für den Notfall "mehrere zehn Milliarden Euro" in der Hinterhand haben.
Hinzu könne noch Geld für den Staatshaushalt kommen.
Irland habe sich 19 Milliarden Euro geborgt
.
Falls das Land am Finanzmarkt keine Kredite mehr aufnehmen könne, wäre noch "eine gewisse Summe" notwendig, um das Loch zu füllen. Er werde den übrigen Regierungsmitgliedern dies noch am Sonntag vorschlagen.
In Medienberichten war zuvor über eine höhere Summe spekuliert worden. Reuters hatte aus Kreisen der Euro-Zone indes erfahren, es gehe wohl um 45 bis 90 Milliarden Euro - je nachdem, ob auch Hilfen für die Banken beantragt würden.
Das Land steuert 2010 auf ein Haushaltsdefizit von 32 Prozent zu, weil der Staat die in Schieflage geratenen Geldhäuser stützen muss.

Irland könne auch eine neue Immobiliensteuer einführen und bestimmte Steuerleichterungen für Besserverdienende streichen, hieß es in Medien.
Die niedrige Unternehmenssteuer will Irland aber nicht antasten.
Das ist dann auch im Interesse der "Macht" aus den USA; GB und D
Wer soll den bitte die Kosten für den Abbau der "Produktionsanlagen" übernehmen ?
.
Frankreichs Ministerpräsident Nicolas Sarkozy hatte sich am Samstag noch zuversichtlich gezeigt, dass der Satz angehoben wird.
Es gebe nur zwei Stellschrauben, an denen gedreht werden könne - Ausgaben und Einnahmen, sagte er
.
Interessiert das jemanden, was der Zwerg will ?
Maul halten und weiter dienen :lol:
hätte man beim Kommiss gesagt


Vertreter von EU und IWF sind seit Donnerstag in Dublin, um über Details zu sprechen.
Eine schnelle Lösung ist wichtig, um Anleger an den Finanzmärkten zu beruhigen.
Es gibt die Sorge, dass die Krise in Irland auf Portugal und Spanien übergreift.
Die Risikoaufschläge irischer, griechischer, portugiesischer und italienischer Staatsanleihen waren zuletzt wieder gestiegen.

Derweil wurde die Regierung um Ministerpräsident Brian Cowen von irischen Medien der Lüge bezichtigt und zum Rücktritt aufgefordert.
Sie hatte bestritten, in Gesprächen mit EU und IWF zu sein, obwohl informelle Diskussionen dazu längst liefen.
"Ihr habt gelogen.
Ihr habt uns enttäuscht.
Tretet zurück", titelte etwa die Zeitung "Sunday Independent" unter einem Foto aller Kabinettsmitglieder
.
Kommentatoren wiesen darauf hin, die Gewerkschaften hätten vor Unruhen in der Bevölkerung gewarnt.
Schon Griechenland hatte Mitte 2010 für Hilfen von EU und IWF seinen Bürgern drastische Einsparungen und Kürzungen zumuten müssen. Seitdem kommt es immer wieder zu Protesten.

Unmut kam auch aus den Reihen der Regierungspartei Fianna Fail.
"Das Handeln und die Äußerungen der Regierung in den vergangenen zehn Tagen haben das Vertrauen der Bürger fundamental beschädigt", schrieb etwa der ehemalige Verteidigungsminister Willie O'Dea in der Zeitung.
Der Abgeordnete John McGuinness forderte den Rücktritt Cowens.
Es müsse Neuwahlen geben, auch wenn Fianna Fail dabei die Macht verliere.
In Umfragen kommt die Partei auf nur noch 17 Prozent der Stimmen. Damit verlöre sie die Hälfte ihrer Sitze im Parlament.
Sollte die Regierung die aktuelle Krise überstehen, gehen Beobachter von Neuwahlen spätestens im Frühjahr 2011 aus.
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Beitrag von kaalexs »

....pleite sind sie doch mehr oder weniger alle incl. griechen, spanier, italener, engländer, franzosen usw.
aber der eigentliche hammer ist das die irischen banken beim bankenstresstest unauffälig waren.
da soll noch einer was glauben was die uns erzählen :?

OÖ Nachrichten:

EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn mahnt die Iren, ihr Sparpaket rasch auf Schiene zu bekommen. Durch die Blume teilt er ihnen mit, man möge sich gefälligst am Riemen reißen
Dass im vorigen Sommer bei einem Stresstest der großen europäischen Banken die Iren unauffällig abgeschnitten haben,
irritiert viele Experten in Europa. Die Banken stehen nun zum Verkauf. Zumindest wenn es nach dem irischen Notenbank-Chef Patrick Honohan geht. Über Jahre habe er dafür plädiert, dass es in kleinen Ländern ausländische Eigner für die Banken geben solle.

.....vermutlich wird es in den nächsten jahren noch zu viel "expertenirritation" kommen :!:
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Experte steht für mich mittlerweile als Synonym für:

"Ich weiß nicht wie es weitergeht"

ODER

"ich hatte noch nie Ahnung, aber davon jede Menge"
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Beitrag von martinsgarten »

"Das Budget von Finanzminister Lenihan enthält allein für 2011 Kürzungen in Höhe von sechs Mrd. Euro"

Kleine Rechenaufgabe gefällig.
6 Mrd auf 4,4 Mill. Einwohner.
Laut Dreisatz käme man bei einen Bezug auf D, auf eine Haushaltskürzung von 120 Mrd für 2011.
Hat jemand Vorstellungen, was dann in D los wäre ?
Einsparen klingt wirklich SUPER.
Der Haken ist nur, dass dabei der Wachstumsirrsinn, auf den der Kapitalismus moderner Prägung aufbaut abrupt zu Ende ist.
Wenn gespart wird, dann ja immer bei den unteren Einkommen.
Damit entzieht man automatisch Kaufkraft und die Negativspirale nimmt ihren Lauf.
Oben kann man nicht sparen !
Die Damen und Herren sollen ja den Kapitalmarkt am Laufen halten.
Entzieht man da die Kohle haben die Spielcasinos Probleme, die Rolex fällt in tiefe Rezession,
das gleiche passiert bei BMW und Mercedes S-Klasse :wink: - geht also auch nicht.


Cowen`s Stuhl wackelt:

Kommt Irlands Sparhaushalt erst im Februar?

Irlands Regierungskrise wird immer bedrohlicher.
Premierminister Brian Cowen kämpft verzweifelt um seinen Job – und macht dabei keine gute Figur.
Jetzt soll der irische Haushaltsentwurf mit drastischen Sparmaßnahmen erst im Februar kommen.
Wie handlungsfähig ist die irische Regierung?
Ist das von Bedeutung ?

HB LONDON/DUBLIN. Der irische Haushalt mit drastischen Sparmaßnahmen steht nach den Worten von Ministerpräsident Brian Cowen womöglich erst im Februar.
Dann könnten die entsprechenden Gesetze verabschiedet sein, sagte der Regierungschef am Dienstag im Parlament in Dublin.
Dieser Zeitplan steht im Widerspruch zu Plänen des kleineren Koalitionspartners, den Grünen. Sie wollen zunächst den Haushalt für 2011 mit durchs Parlament bringen, danach wollen sie Neuwahlen noch im Januar.

Die Oppositionsparteien wollen eine sofortige Neuwahl, was die Verabschiedung des Haushaltes für 2011 verzögern würde.
Die Sparmaßnahmen sind eine Voraussetzung für das milliardenschwere Rettungspaket von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds.
Irland hat ein Staatsdefizit von mehr als 30 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und muss die Bankenbranche retten.
Die Institute gerieten wegen der Immobilien- und Finanzkrise in eine Notlage
.

Das von der Pleite bedrohte Irland verliert immer mehr politische Handlungsfähigkeit. Unter dem Druck der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds appellierte der angeschlagene Ministerpräsident Brian Cowen auch an die Opposition im Parlament, den Sparhaushalt mit Kürzungen von sechs Mrd. Euro mitzutragen.
Anderenfalls sei die Auszahlung internationaler Hilfen aus dem Rettungsschirm von EU, Eurozone und Internationalem Währungsfonds in Gefahr.
Irland braucht Hilfen von bis zu 100 Mrd. Euro
.

EU-Währungskommissar Olli Rehn pflichtete ihm bei:
"Es wäre besser, den Haushalt früher als später zu verabschieden." Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) betonte, in Irland stehe auch die Zukunft des Euro auf dem Spiel.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die international in der Kritik steht, die Krise verschärft zu haben, bekräftigte ihre umstrittene Forderung, private Investoren an künftigen Rettungsaktionen zu beteiligen.

Irland, das am Sonntag unter den Rettungsschirm geschlüpft war, soll Hilfen von bis zu knapp 100 Mrd. Euro erhalten.
Finanzminister Brian Lenihan machte am Dienstag nochmals deutlich, dass der an diesem Mittwoch zu verkündende Vierjahresplan mit Einsparungen von 15 Mrd. Euro ebenfalls Voraussetzung für die weiteren Verhandlungen mit dem IWF, der EU und der Europäischen Zentralbank sei.

Cowen hatte die Ankündigung baldiger Neuwahlen an die vorherige Verabschiedung des Haushalts geknüpft.
Die großen Oppositionsparteien Fine Gael und Labour forderten dagegen die sofortige Auflösung des Parlaments.
Auch einzelne Abgeordnete aus Cowens eigener Fianna-Fáil- Partei verlangten dies. Die kleine katholische Sinn-Fein-Partei überlegt sogar, die Vertrauensfrage im Unterhaus zu stellen.
Die Grünen, Juniorpartner in Cowens Regierungskoalition, wollen Neuwahlen in der zweiten Januarhälfte.

Zwei unabhängige Abgeordnete, auf deren Zustimmung Cowen beim Haushalt angewiesen sein könnte, kündigten an, sie könnten der Regierung die Gefolgschaft verweigern und den Entwurf abschmettern.

An diesem Donnerstag steht in einem Wahlkreis eine Nachwahl an, die die Regierungspartei aller Voraussicht nach verlieren wird. Dann würde Cowens Mehrheit von nur drei Stimmen weiter schmelzen.

Das Budget von Finanzminister Lenihan enthält allein für 2011 Kürzungen in Höhe von sechs Mrd. Euro. Es soll einen Beitrag zur Bewältigung der Finanzkrise leisten, in die Irland nach einer geplatzten Immobilienblase und dem teilweisen Kollaps seines überdimensionierten Bankensystems gestürzt war. Das Haushaltsdefizit stieg auf 32 Prozent.

Der Regierung wird vor allem vorgeworfen, dass sie mit der Übernahme staatlicher Garantien für alle Bankeneinlagen zugunsten der Kreditinstitute den Staatsbankrott riskiert habe.
Außerdem gilt Cowen bei den Iren als Lügner.
Er hatte noch vor einer Woche gesagt, Irland sei nicht auf Finanzhilfen von außerhalb angewiesen und könne seine Probleme alleine lösen
.
Politiker zu werden, setzt die Fähigkeit zur Lüge voraus.
Wer nicht die Bereitschaft zur Lüge mitbringt, sollte nicht in die Politik gehen.
Man muß dabei richtigerweise zur Entlastung der Politik sagen, dass diese Fähigkeit vom Wahlvolk gewünscht wird.
Siehe FDP - Steuersenkungen ohne Ende.
Mir ist kein Volk bekannt, das nicht belogen werden will
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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