Aus dem Quartalsbericht des Investissement zum 30.6.12:
"...Wirtschaftliche Analyse
Carmignac Investissement blickt auf ein enttäuschendes Quartal
zurück. Mit einem Minus von 4,19% schnitt der Fonds noch schlechter ab als
sein Referenzindex (1,73%). Somit hat sich der Anstieg im ersten Halbjahr auf
2,17% verringert, während der Referenzindex ein Plus von 6,6% erzielte. Wie
konnte es dazu kommen? An unseren Wirtschaftserwartungen lag es nicht. In
unserem Bericht von April rechtfertigten wir unsere Vorbehalte gegenüber den
Aktienmärkten nach sechs Monaten steigender Kurse: „Die Schwierigkeiten in
Europa könnten sich aufgrund der Wahlen in Frankreich, einer wahrscheinlich
(wenn auch nur vorübergehend) nachlassenden Kauflust der US-Konsumenten
sowie einer leichten Wachstumsabschwächung in China akzentuieren. Vor
diesem Hintergrund sehen wir uns zu Beginn des laufenden Quartals veranlasst,
das taktische Exposure des Fonds gegenüber den Aktienmärkten auf rund
75% zu reduzieren.“ Das war eine gute Entscheidung, auch wenn unsere
Vorsicht nicht ausreichte, um uns gegen die Spannungen auf den Märkten der
Schwellenländer (-5,5% im Quartal) und im Ölsektor (Rückgang von über 10%
gemessen an den Branchenindizes) zu stemmen, die durch die aufkommende
Risikoscheu bedingt waren.
Noch überraschender war die Tatsache, dass Goldminen (-5,1%) nicht ihrer
Rolle als sicherer Hafen gerecht wurden, die ihnen in schwierigen Phasen
normalerweise zukommt. Die Anleger hatten sich angesichts der Dollar-
Stärke vielmehr vorübergehend vom gelben Metall abgewandt. Seitdem hat
sich die Krise in Europa verschärft, die US-Wirtschaft hat sich - unerwartet
für die meisten Ökonomen - tatsächlich abgekühlt und in China setzt sich die
kontrollierte Wachstumsverlangsamung fort.
Sind die Vorbehalte, die wir vor drei Monaten gegenüber der Weltwirtschaft und
den riskanten Anlagen geäußert haben, immer noch berechtigt? Oder ist nach
der extremen Schwäche der globalen Wirtschaft und der Märkte im zweiten
Quartal davon auszugehen, dass eine Konjunkturerholung kurz bevorsteht und
die Aktienmärkte diese in ihrer Kursentwicklung vorwegnehmen und begleiten
werden?
Die Lage in Europa bleibt äußerst besorgniserregend ...
die Folge wird eine Konsum- und Investitionsflaute sein. Frankreich dürfte
das Epizentrum der nächsten Etappe der europäischen Krise sein. ...
Die europäische Finanzkrise entwickelt sich allmählich zur
Wirtschaftskrise. Daher muss die Haushaltssanierung dringend durch
eine äußerst expansive Geldpolitik ergänzt werden, um unverzüglich die
Wettbewerbsfähigkeit der angeschlagenen Länder mithilfe einer beschleunigten
Abwertung des Euro zu stärken. Eine ausgeprägte Konjunkturabkühlung in
Deutschland könnte diesen wichtigen Wandel bei der Europäischen Zentralbank
herbeiführen. Wie weit sind die Märkte eigentlich noch davon entfernt, dass
solche drastischen Änderungen von den europäischen Entscheidungsträgern
endlich vorgenommen werden können?
Die europäischen Unternehmen haben bereits begonnen, ihre Gewinnprognosen
nach unten zu schrauben. Als häufigster Grund wird die schwache Nachfrage
aus Europa und den Schwellenländern genannt. ...
startet das Portfolio mit der Mindestaktienquote von 60% in
das Quartal.
Das Thema Verbesserung des Lebensstandards in den Schwellenländern
wurde leicht von 44,2% auf 43,3% des Portfolios reduziert ...
Der Sektor der Weltmarken, der durch die großen Luxusmarken in unserem
Portfolio vertreten ist (11,2%), blieb unverändert. ...
Die Gewichtung der Goldminen, die ein weiteres defensives Thema
darstellen, wurde leicht von 10,3% auf 11,5% erhöht. ...
Die Gewichtung des Sektors Innovation wurde von 9,7% auf 7,4%
verringert. Dazu trugen die Reduzierung unserer Position in Apple nach einem
hervorragenden Kursverlauf sowie die vollständige Veräußerung des indischen
EDV-Dienstleisters Infosys bei. ...
Das Thema Rohstoffe wurde leicht von 21,9% auf 20,4% des Portfolios
reduziert ...
Unseres Erachtens ist das Portfolio in dieser Zusammensetzung gut aufgestellt,
um die langfristigen Wertsteigerungschancen zu nutzen und den schwierigen
Sommer ohne große Blessuren zu überstehen. Zudem dürfte es aufgrund seiner
internationalen Positionierung von der Aufwertung der Fremdwährungen
gegenüber dem immer schwächeren Euro profitieren ..."
Chartvergleich 15 Monate:Carmignac Patrimoine (A0DPW0) und Carmignac Emerging Patrimoine (A1H7X0, Auflage 30.3.11) mit Carmignac Inv. (A0DP5W)
Chart 5 Jahre:Carmignac Investissement mit GD200