Eine Privatbank und ihr Ausblick für 2009/10
Verfasst: 08.07.2009 11:43
Interview mit von Krockow und Jansse, , Gesellschafter von Sal. Oppenheim
Düsseldorf vom 8.7.2009
wer Interesse hat , das ganze Interview zu lesen kann ja
http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... ;2429943;4
anklicken.
aber diese Passage stimmt mich weiterhin für die Märkte nachdenklich............
Wie schätzen Sie den Finanzmarkt ein?
Von Krockow: Ich glaube, dass wir weltweit noch Verluste in Größenordnungen haben, die wir uns früher gar nicht vorstellen konnten. Das sind Billionen - die Zahl mit den zwölf Nullen. Das führt dazu, dass das Finanzsystem global - vor allem aber in den USA und Europa - angespannt bleiben wird. Und diese Anspannung trifft jetzt auf eine Realwirtschaft, die selbst in eine Rezession abgeglitten ist und dringend neue Kredite braucht. Die geschwächte Finanzwirtschaft ist politisch aufgerufen, zur Verfügung zu stehen, aber kann das gar nicht leisten, weil sie erstens im Kapital zu schwach ist, und weil das Finanzsystem selbst in großer Unsicherheit lebt, der Interbankenmarkt nicht funktioniert und das Vertrauen nicht da ist.
So pessimistisch?
Von Krockow: Wir sind auf einer Achterbahnfahrt im Dunkeln nach unten. Die Lichter, die wir sehen, sind nur die Lichter, die die Richtung weiter nach unten anzeigen. Es gibt keine positiven Signale, die wir ernsthaft als Bodenbildung deuten könnten. Wir erleben eine Zeit, in der die Prämissen für Theorien wegfallen. Theorien für eine volle Funktionsfähigkeit der Märkte sind Makulatur. Die Selbstheilungskräfte der Märkte sind Makulatur, wenn Sie einen Punkt erreichen, an dem die Märkte nicht mehr funktionieren.
Nichts hilft?
on Krockow: Da können Sie gar nicht mit Einzelmaßnahmen gegensteuern. Alle Maßnahmen des Staates und der Regulatoren sind richtig und gut, aber sie müssen weiter abgestimmt im internationalen Konzert dagegen arbeiten, weil die jetzigen Mittel zwar schon gewirkt haben, aber noch nicht genug, um das Vertrauen wieder herzustellen.
Janssen: Die Frage der Wirksamkeit staatlicher Maßnahmen ist interessant. In Deutschland sind die 480 Mrd. Euro an möglichen Hilfen bislang nicht vollständig abgerufen. Ich bin kein Finanzpolitiker, aber man müsste sich die Frage stellen, wie so etwas vielleicht operativ einfacher gestaltet werden könnte, damit die große Summe, die zur Verfügung steht, tatsächlich in den Kreislauf kommt. Das wäre ein Punkt, die Kreditvergabe zu erleichtern.
Düsseldorf vom 8.7.2009
wer Interesse hat , das ganze Interview zu lesen kann ja
http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... ;2429943;4
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aber diese Passage stimmt mich weiterhin für die Märkte nachdenklich............
Wie schätzen Sie den Finanzmarkt ein?
Von Krockow: Ich glaube, dass wir weltweit noch Verluste in Größenordnungen haben, die wir uns früher gar nicht vorstellen konnten. Das sind Billionen - die Zahl mit den zwölf Nullen. Das führt dazu, dass das Finanzsystem global - vor allem aber in den USA und Europa - angespannt bleiben wird. Und diese Anspannung trifft jetzt auf eine Realwirtschaft, die selbst in eine Rezession abgeglitten ist und dringend neue Kredite braucht. Die geschwächte Finanzwirtschaft ist politisch aufgerufen, zur Verfügung zu stehen, aber kann das gar nicht leisten, weil sie erstens im Kapital zu schwach ist, und weil das Finanzsystem selbst in großer Unsicherheit lebt, der Interbankenmarkt nicht funktioniert und das Vertrauen nicht da ist.
So pessimistisch?
Von Krockow: Wir sind auf einer Achterbahnfahrt im Dunkeln nach unten. Die Lichter, die wir sehen, sind nur die Lichter, die die Richtung weiter nach unten anzeigen. Es gibt keine positiven Signale, die wir ernsthaft als Bodenbildung deuten könnten. Wir erleben eine Zeit, in der die Prämissen für Theorien wegfallen. Theorien für eine volle Funktionsfähigkeit der Märkte sind Makulatur. Die Selbstheilungskräfte der Märkte sind Makulatur, wenn Sie einen Punkt erreichen, an dem die Märkte nicht mehr funktionieren.
Nichts hilft?
on Krockow: Da können Sie gar nicht mit Einzelmaßnahmen gegensteuern. Alle Maßnahmen des Staates und der Regulatoren sind richtig und gut, aber sie müssen weiter abgestimmt im internationalen Konzert dagegen arbeiten, weil die jetzigen Mittel zwar schon gewirkt haben, aber noch nicht genug, um das Vertrauen wieder herzustellen.
Janssen: Die Frage der Wirksamkeit staatlicher Maßnahmen ist interessant. In Deutschland sind die 480 Mrd. Euro an möglichen Hilfen bislang nicht vollständig abgerufen. Ich bin kein Finanzpolitiker, aber man müsste sich die Frage stellen, wie so etwas vielleicht operativ einfacher gestaltet werden könnte, damit die große Summe, die zur Verfügung steht, tatsächlich in den Kreislauf kommt. Das wäre ein Punkt, die Kreditvergabe zu erleichtern.