Urgewalten in der Finanzwelt-Arena

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Urgewalten in der Finanzwelt-Arena

Beitrag von oegeat »

Geschrieben von Robert Rethfeld Veröffentlicht: 14:25 - 08.02.2009


Die Finanzwelt-Arena ist der Schauplatz des alle vier Jahre ausgetragenen Frühjahrs-Spektakels. Die Arena ist bis auf den letzten Platz ausverkauft. Die Stimmung ist emotionsgeladen. Ein neuer Herrscher hat in der Loge Platz genommen. Kaiser Obama hat frische, unverbrauchte Kräfte in die Arena geschickt. Seit Wochen tobt der Kampf gegen eines der größten Biester, das je in der Finanzwelt-Arena aufgetreten ist: Ein Biest namens „Global Depression“. Traditionell dauert das Frühjahrs-Spektakel 100 Tage. In den Stuhlreihen neben Kaiser Obama haben diverse Sub-Kaiser Platz genommen. Sie nennen sich Merkel, Sarkozy, Brown. Merkel wirft dem Volk in den Pausen einen Knochen namens „Abwrackprämie“ zu. Das Volk reißt sich darum, weiß aber nicht, dass es sich um einen Trick handelt: Das Volk bekommt die Abwrackprämie, dafür aber werden die Autos nicht rabattiert. Autohändler und Autobauer profitieren, freuen sich und huldigen der Sub-Kaiserin, die freundlich lächelnd zurückwinkt.

Plötzlich erhebt Kaiser Obama die Hand. Er gebietet dem Volk Ruhe. Auch das Geplapper von Merkel, Sarkozy und Brown verstummt. Es ist ganz ruhig in der Arena.

Fanfaren kündigen den Auftritt der Gladiatoren an: Sie heißen Geithner, Summers und Volcker. Es ist eine Mischung aus erfahrenden und jüngeren, heißblütigen Kämpfern. Das Volk applaudiert. In den Katakomben der Arena ist das Biest nur mühsam zu bändigen. „Global Depression“ zerrt an den Gitterstäben. In dem Moment, in dem das Tor aufgeht, stürmt das Biest mit lautem Gebrüll in die Arena. Werden unsere Helden es schaffen, das Biest zu besiegen?

Das Spektakel ist seit dem 20. Januar 2009 – dem Krönungstag des neuen Kaisers – nahezu ununterbrochen im Gange. In urbs et orbis hat sich das Ereignis herumgespro-chen. Immer mehr Menschen strömen zur „Finanzwelt-Arena“. Begierig saugen sie jede Wendung des Kampfes auf.

Die Wettschalter in der Arena sind gut besucht. Verschiedene Gruppen lassen sich beobachten. Da ist das smarte Geld, das gewöhnlicherweise ein recht gutes Händchen für den Ausgang von Gladiatorenkämpfen hat. Das smarte Geld setzt seit Beginn der Kämpfe darauf, dass die Gladiatoren das Biest besiegen. Und da ist das einfache Volk, das üblicherweise verliert, wenn das smarte Geld gewinnt. Aber die Wettquoten sind diesmal konfus: Auch das einfache Volk setzt auf den bevorstehenden Tod des Biestes. Werden das smarte Geld und das Volk gemeinsam die Gewinner sein? Ein solches Ereignis ist eine äußerst seltene Angelegenheit. Oder verlieren das smarte Geld und das Volk gemeinsam?

Das Spektakel selbst wird in der Arena mit äußerster Brutalität ausgetragen. Während Geithner, Summers und Volcker das Biest mit Dollarscheinen bewerfen, giftet das Biest mit Arbeitsplatzverlusten zurück. Kaiser Obama weiß: Seine Gladiatoren haben genau 100 Tage Zeit, das Biest zu besiegen. Ansonsten würde das Volk unruhig und beginnen, ihm die Gefolgschaft zu verweigern. Sub-Kaiserin Merkel muss sich demnächst ihrem Volk stellen. Ergo: Die Zahl der Knochenwürfe muss in den kommenden Monaten gesteigert werden. Man überlegt, ob man nicht die aus dem Tennisspiel bekannten Ballwurfmaschinen einsetzt, um das Volk noch schneller mit Knochen bewerfen zu können. Die Autoindustrie hat sich bereits angeboten, die Ballwurfmaschinen kostenlos zu sponsern.

Kaiser Obama gibt sich cool. Er lächelt und lässt sich vom Volk huldigen. Doch das ist nur Fassade. Kaiser Obama hat Angst. Er glaubt, dass „Global Depression“ die Macht hat, seine Amtszeit zu zerstören. 20 der 100 Tage des Frühjahrspektakels sind bereits vergangen. Noch hat sich keiner der Gegner einen entscheidenden Vorteil verschafft.

Kaiser Obama möchte den „sudden death“ der Bestie. Er plant deshalb für die kommende Woche einen entscheidenden Schlag, den Gladiator Geithner ausführen soll. Die Wetten sind gesetzt. Das Volk und das smarte Geld wollen von einem Sieg des neuen Kaisers profitieren. Aber diese Bestie ist bärenstark. Nie war das Frühjahrsspektakel spannender als in diesen Tagen.

Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest

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köstlich ...... :lol:
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Eine Billion Dollar für Kreditmärkte

Beitrag von oegeat »

10. Februar 2009, 18:23
Finanzminister Geithner: "Entscheidende Teile unseres Finanzsystems sind beschädigt"



Washington - 700 Milliarden Dollar sind scheinbar nicht genug. US-Finanzminister Timothy Geithner machte am Dienstag klar, dass mehr Geld notwendig sei, um die amerikanische Finanzwelt wieder in Ordnung zu bringen. "Entscheidende Teile unseres Finanzsystems sind beschädigt", sagte Barack Obamas Treasury Secretary am Dienstag.
Geithner erklärte die kommende Aufstockung der Milliardenhilfen für Banken und das Kreditwesen so: "Es ist wichtig, dass jeder Amerikaner versteht, dass wir den Kampf um die wirtschaftliche Erholung an zwei Fronten führen müssen. Wir müssen sowohl Beschäftigung schaffen als auch den Kreditfluss in Richtung Unternehmen und Haushalte wieder in Gang bringen." Die Maßnahmen der Vorgängerregierung, die die Banken mit 700 Milliarden Dollar stützen wollte, waren "inadäquat" , so Geithner, weil "nicht umfangreich und schnell genug".
Der Obama-Geithner-Plan zur Rettung der Bankenwelt sieht nun Folgendes vor:
QErstmals werden Regulatoren der Notenbank Federal Reserve Standards und "Stress Tests" für Banken entwickeln. Jene Banken, die Derartiges benötigen, wird ein Kapitalpolster zur Verfügung gestellt.
Finanzministerium und Fed wollen bis zu 1000 Milliarden Dollar zur Verfügung stellen, um den Kreditmarkt vor allem für Unternehmen zu annehmbaren Konditionen wieder in Gang zu bringen. Es soll ein "Public-Private Investment Fund" gegründet werden, der den Banken "giftige" Wertpapiere abkauft. Banken können so ihre Bilanzen säubern, gleichzeitig soll der private Sektor die Preise für die derzeit unverkäuflichen Giftpapiere bestimmen. Eine rein staatliche "Bad Bank" soll es demnach nicht geben, aber staatliches Kapital soll hierbei die private Nachfrage anregen. Angeblich soll diese Bad Bank mit insgesamt 100 Milliarden Dollar dotiert werden. Das Finanzministerium stellt Haushalten insgesamt 50 Milliarden Dollar zur Verfügung, um sie bei der Rückzahlung ihrer Hypothekarkredite zu unterstützen. Obama-Style
Parallel dazu dürfte Obamas 800-Milliarden-Dollar-Konjunkturpaket bald unterschriftsreif sein. Ein Kompromiss zwischen Senat und Repräsentantenhaus steht unmittelbar bevor. Die beiden Kammern des US-Parlaments haben unterschiedliche Entwürfe beschlossen und müssen sich noch auf ein gemeinsames Papier verständigen. Man wird nachbessern, feilen, feilschen, nächtliche Dramen sind nicht ausgeschlossen. Aber politisch sind die Weichen gestellt.
Das Vorhaben gibt Aufschlüsse über den Regierungsstil des Präsidenten. Als es eng wurde, verwandelte sich der Präsident wieder in den Wahlkämpfer. Statt sich in der Hauptstadt in Grabenkämpfe zwischen und innerhalb der Parteien verwickeln zu lassen, flog er in die Provinz, um aus der Ferne Druck zu machen.
Sollten die arbeitslosen Wohnmobilbauer von Elkhart, Indiana, den Politikern im weltfremden Washington doch einmal in aller Deutlichkeit erzählen, wie es sie nervt. Obama bot ihnen gern das Forum dafür, eine Sprechstunde mit "Bürgermeister Barack". In Fort Myers in Florida, wo die Hauspreise einbrachen, wiederholte er es. Dazwischen lag eine Pressekonferenz im Weißen Haus.
Geduldig wollte der Staatschef einem Multimillionenpublikum zur besten Sendezeit erklären, warum er nicht übertreibt, wenn er davor warnt, dass sich die Wirtschaftskrise zu einer Katastrophe auswachsen könnte.
Eine Portion Populismus ist mit im Spiel, meinen Beobachter. Parlamentarischer Streit braucht Zeit. Gute Gesetze sind besser als schnelle Kompromisse. Obama weiß das. Doch zu Beginn seiner Amtszeit ging es ihm vor allem um die Geste: "My fellow Americans, ich habe verstanden. Ich bin immer noch einer von euch." (Reuters, szem, fh, DER STANDARD, Printausgabe, 11.2.2009)


+++++++

Sind wir also nach den Milliarden schon bei den Billiarden angelangt
Es wird Zeit sich für die künftige Hyperinflation mit den grossen Zahlenwörtern vertraut zu machen:

1.000.000.000 Milliarde
1.000.000.000.000 Billion
1.000.000.000.000.000 Billiarde
1.000.000.000.000.000.000 Trillion
1.000.000.000.000.000.000.000 Trilliarde
1.000.000.000.000.000.000.000.000 Quadrillion
1.000.000.000.000.000.000.000.000.000 Quadrilliarde

mir wird grad übel ......
:shock:
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