WOHNUNGSMARKT-Demütige Milliardäre

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lodo
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WOHNUNGSMARKT-Demütige Milliardäre

Beitrag von lodo »

WOHNUNGSMARKT

Demütige Milliardäre

Von Frank Hornig, New York

Einen Kollaps des US-Immobilienmarkts halten manche Experten für immer wahrscheinlicher. Doch in New York ist davon nichts zu spüren: Die teuersten Wohnungen kosten über 40 Millionen Dollar.

Eigentlich war der Deal perfekt. Mariah Carey suchte eine neue Bleibe in Manhattan, und Barbra Streisand wollte ihre Wohnung verkaufen. Das dreistöckige 17-Zimmer-Penthouse auf der Westseite des Central Park war der Hollywood-Legende ("Yentl") zur Last geworden; sie lebt meistens in ihrer Villa in Malibu.

Die beiden Diven waren sich bald einig, Verträge wurden unterschrieben, 800.000 Dollar angezahlt. Nur der Verwaltungsrat musste noch zustimmen. In New Yorks exklusivsten Apartmentgebäuden ist das der härteste Test. Demütig, bescheiden und - so der wichtigste Maklerrat - wie für eine Beerdigung gekleidet erscheinen selbst Milliardäre und Weltstars zum Bewerbungsgespräch. Nicht so Sängerin Carey ("We Belong Together"): Sie kam im bauchfreien Outfit, brachte drei Bodyguards mit - und konnte sich gleich wieder auf Wohnungssuche begeben.

"Das arme Ding, überall wird sie abgelehnt", lästerte öffentlich ihr Innenarchitekt, und Streisand tobte. "Wenn Künstler nicht mal mehr in Manhattans Upper West Side wohnen können", teilte sie mit, "wo denn sonst?"

Immobilien gelten in den USA und vielen anderen Staaten als der heißeste Markt seit den Hoch-Zeiten der New Economy - und als der gefährlichste obendrein. Notenbank-Chef Alan Greenspan orakelte schon im Sommer über einen kommenden Preisverfall. Der britische "Economist" warnt vor der weltweit "größten Spekulationsblase der Geschichte".

Und am allergrößten ist sie in Manhattan. Ständig werden neue Rekorde gemeldet. Allein in den vergangenen zwölf Monaten stiegen die Immobilienpreise im Schnitt um über 20 Prozent. Das derzeit wohl teuerste Vier-Zimmer-Apartment der City ist für 55.000 Dollar pro Monat im Trump Tower zu haben. Ein Stadthaus, das 1987 für 6,9 Millionen Dollar den Besitzer wechselte, soll jetzt 50 Millionen Dollar bringen.

Immobilienmakler, früher nicht gerade ein Traumberuf, werden neuerdings gefeiert wie Wall-Street-Händler auf dem Höhepunkt des Börsenbooms. Sie sind die neuen "Masters of the Universe". Vor dem Büro, das Maklerlizenzen vergibt, bilden sich mitunter schon morgens um sechs Uhr Warteschlangen gieriger Berufsanfänger.

Kein Geschäft ist ihnen zu verrückt, selbst der Verkauf von Luft wurde inzwischen zum heißen Busines Millionen Dollar verdiente jüngst eine kleine Kirchengemeinde an der Park Avenue, indem sie die Lufthoheit über ihrem Gotteshaus verscherbelte. Der Deal: Die Gläubigen belassen ihre Christ Church im aktuellen Ausmaß; dafür dürfen benachbarte Investoren ihr geplantes Hochhaus um etliche Stockwerke erweitern.

Zwölf Milliardäre gab es 1982 in den USA. Gut 20 Jahre später sind es 262. Eine Statusadresse in Manhattan ist für viele von ihnen selbstverständlich. 44 haben ihren ersten Wohnsitz in New York.

Der stete Zustrom an Milliardären und Multimillionären hat den Immobilienmarkt der Stadt in Hysterie versetzt. Atemlos verfolgt die Lokalpresse, wie Stars mitunter monatelang verzweifelt nach dem perfekten Zuhause suchen (Antonio Banderas und Melanie Griffith) oder von potentiellen Nachbarn als Ex-Kriminelle beschimpft werden (Rapper Jay-Z).

1980 galt der Verkauf eines exklusiven 14-Zimmer-Apartments für 1,6 Millionen Dollar als Sensation. Jetzt gibt es nur noch Schlagzeilen, wenn Medien-Tycoon Rupert Murdoch ein Penthouse für 44 Millionen Dollar kauft. "Die Kosten für eine Wohnung stehen in keiner Beziehung mehr zu ihrer Fläche und ihrem tatsächlichen Wert", sagt Steven Gaines. In einem Buch über den New Yorker Immobilienmarkt ("The Sky's The Limit") hat er die spektakulärsten Deals beschrieben.

Es sind vor allem die Apartmentgebäude entlang des Central Park, die die Phantasie der Makler beflügeln. Auf eineinhalb Meilen stehen die teuersten und exklusivsten Wohnhäuser der Stadt. Exakt 42 "Good Buildings" hat Tom Wolfe ("Fegefeuer der Eitelkeiten") bereit als akzeptable Adressen definiert. Dass die Welt so ungerecht unterteilt sei in 42 gute Häuser und den Rest, schreibt Wolfe, "treibt die Leute zur Verzweiflung".

Geld allein reicht nicht aus, um Prestigeadressen wie 740 Park Avenue oder 820 Fifth Avenue zu erobern. Aber es hilft. Wer in die besten der guten Gebäude einziehen möchte, sollte den Kaufpreis in cash parat haben - und außerdem ein liquides Vermögen von 100 Millionen Dollar nachweisen können.

Potentielle Nachbarn werden von der Hausgemeinschaft inquisitorisch durchleuchtet. Mal müssen sie in einem Essay erklären, warum sie unbedingt unter diesem Dach leben wollen. Mal werden ihre zuletzt ausgestellten Schecks inspiziert: Hat der Neue vielleicht zu oft bei Sherry Lehmann eingekauft, dem Spirituosenladen in der Lexington Avenue? Oder ist die Rechnung für den Psychiater zu hoch?

Käufer erwerben in den sogenannten Co-op-Gebäuden schließlich kein Apartment, sondern Gesellschaftsanteile gemäß der Größe ihrer Wohnung - und vor allem: sozialen Status. Um den zu bewahren, hält sich jedes der "Good Buildings" ein "Board of Directors". Dieser mächtige Verwaltungsrat kann auffällig gewordene Nachbarn zum Verkauf zwingen, etwa wenn sich ein seriöser Geschäftsmann im Nachhinein als Pornoproduzent entpuppt. Vor allem aber kann er jeden Bewerber abweisen; eine Begründung ist nicht erforderlich.

Intensiv lassen sich darum selbst Milliardäre und Weltstars von ihren Maklern fürs Vorstellungsgespräch schulen. Popsänger Sting ("Englishman In New York") legte sich für seinen Termin eigens einen Business-Anzug von Brooks Brothers zu. Andere stellen ihre vorzuführenden Hunde mit Valium still oder pauken Französisch, weil manche Verwaltungsräte in dieser Sprache ihre Kultiviertheit testen. Und alle lernen die kürzeste Antwort auf Fangfragen wie "Laden Sie gern Gäste ein?", "Wollen Sie renovieren?" oder "Haben Sie Fragen?". Sie lautet entweder "kaum", "wenig" oder "nein".

Lang ist die Liste jener, die es dennoch nicht schafften. Die Verwaltungsräte der guten Gebäude entschieden "im Stil sowjetischer Politbüros", sagt Michael Gross. In seinem Buch über "das reichste Apartmentgebäude der Welt" ("740 Park") zählt er gleich über ein halbes Dutzend Prominenter auf, die für die Status-Anschrift an der Park Avenue offensichtlich nicht gut genug waren - darunter Hollywood-Legende Joan Crawford und Friedrich Christian Flick.

Es ist die alte Neu-England-Aristokratie, die an solchen Adressen den Ton vorgibt. Die wohlhabenden weißen, protestantischen Familien aus der Welt der Rockefellers wollen hier genauso unter sich bleiben wie ihre Vorfahren vor 50 oder 100 Jahren. Einziger Unterschied: Der Kampf zwischen altem und neuem Geld hat sich seither rasant beschleunigt. Längst vorbei sind die Zeiten, in denen eine Gertrude Vanderbilt Whitney ihre Enkel vor Öl- und Mastviehmillionären warnte: "Es dauert drei Generationen, um Öl abzuwaschen", sagte sie, "und zwei, um den Geruch von Schweinen loszuwerden."

Die Zeitenwende setzte 1999 mit Tommy Hilfiger ein. Dessen Rapper-Mode hat seine Wurzeln zwar eher in der Bronx als in der Upper East Side. Trotzdem durfte der Uhrmachersohn und Selfmade-Millionär eine 12-Zimmer-Wohnung an der Fifth Avenue kaufen. Hilfiger hatte den Verwaltungsrat mit einer siebenstelligen Spende ans Metropolitan Museum of Art beeindruckt. Die Spitzenmakler der Stadt, meldete der "New York Observer", waren dennoch "schockiert".

Denn die Stars aus Mode-, Kino- und Popindustrie leben seit jeher im Westen, auf der anderen Seite des Central Park. In legendären Apartmenthäusern wie dem San Remo wohnen oder wohnten Prominente wie Steven Spielberg, Bruce Willis und Demi Moore unter einem Dach und versuchen, sich mit immer aufwendigeren Renovierungen gegenseitig zu übertreffen.

Modemacherin Donna Karan zum Beispiel ließ ihre Wohnung im San Remo in eine "friedliche Zenlandschaft" umbauen - dabei hatte sie nur einen auf zwei Jahre befristeten Untermietvertrag. Weil Bauarbeiten, um die Nerven der Nachbarn zu schonen, nur während der Feriensaison im Sommer erlaubt sind, benötigte Regisseur Spielberg zwei Jahre; dann erst war seine 750-Quadratmeter-Wohnung einzugsbereit.

Apple- und Pixar-Gründer Steve Jobs dagegen hat sein Apartment im San Remo erst gar nicht bezogen. Der durch die Pyramide im Pariser Louvre berühmte Star-Architekt I. M. Pei brauchte offenkundig fünf Jahre und 15 Millionen Dollar, um das dreistöckige Penthouse mit Granitböden und 400 Kilogramm schweren Türen aus Bronze und Nickel zu dekorieren.

Als alles fertig war, hatte Jobs die Lust an der Wohnung verloren. Wenig später wurde sie an den U2-Sänger Bono verkauft.
Turon

Beitrag von Turon »

Der Sängerin Mariah Carey hätte ich noch nicht mal einen Geräteschuppen mitten, in von Tschernobyl verseuchten Gebiet, verkauft.

Die verdankt ihre Karriere lediglich wilden Gejaule (entstammt höchstwahrscheinlich dem Volksmusik der polnischen Karpatenbewohner
"Goralen") und zahlreichen Plagiaten von Liedern die früher "unberührt" waren.

Ich weiß ja nicht wie ihr es seht, ich habe für solcher "Künstler" nicht viel übrig. Jedenfalls im Gegensatz zu solchen Künstlern wie Celine Dion, Whitney Houston, oder von aktuellen aus deutscher Szene - Tokio Hotel,
November oder von wo anders U2, Parov Stelar, The Rasmus.

Diese Gruppen/Musiker erfinden ja tatsächlich noch Musik. Mariah Carey ist für mich wirklich nichts anderes wie die amerikanische Ausgabe von Dieter Bohlen. Das sind Leute, denen ein Elefant das Gehör irgendwann zertrampelt hat. Mit selben Lied 20 mal in der Top Ten - da möchte man
Putin darum bitten, daß er in Sibirien paar neue Wohnungen baut.
Carey könnte sich dann immerhin angemessener kleiden.
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Beitrag von oegeat »

mei du bist aber schirch zu ihr ahahha :?

ich sag die sollen ruhig blechen und die einnahmen sollen an bedürftige weiter gege....
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Turon

Beitrag von Turon »

Wenn die Einnahmen an Bedürftige gehen würden wäre es absolt akzeptabel. Allerdings - wie man im Artikel liest - wollte sie die Gemächer von Barbara Straisand erwerben. Die ist aber kaum bedürftig, oder?


Ich finde - diese Frau ist schlicht und einfach elende Zicke - ich konnte sie in Wirklichkeit noch nie richtig ausstehen. So ne Barbie Puppe auf Abruf, wie heutzutage 90% aller kommerzieller Musikmacher.


Gruß. ;)
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Beitrag von oegeat »

Ich finde - diese Frau ist schlicht und einfach elende Zicke - ich konnte sie in Wirklichkeit noch nie richtig ausstehen. So ne Barbie Puppe auf Abruf, wie heutzutage 90% aller kommerzieller Musikmacher
n aja ich hüte mich davor jemanden so oder so einzustufen den ich nicht mal persönlich gesehen habe ! Wenn die plattenfirma ihr ein zickenimage umhängt hat sie keine chance dies los zu werden auch wenn es nicht der fall ist.
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Turon

Beitrag von Turon »

Bist Du sicher, daß bereits zu der Zeit als Mariah Carey zu singen anfing, schon so massivst darstellende Charaktere massgeschneidert wurden? Ich meine nicht. Zwar gab es paar Ausnahmen. Michael Jackson zum Beispiel.

Es gab Sänger, die es für nötig hielten vergangene Drogensucht zu offenbaren, oder ihre Berührung mit Drogen. Genauso spielte damals die vermeintliche Homosexualität eine Rolle.

Dennoch galt ein Prinzip einer - gegenüber zu heute - ungespielter Bescheidenheit. Und ganz nebenbei wurde zu damaliger Zeit quer durch die Branche verschiedene und gute Musik gemacht. Heute und genauer gesagt seit der RAP-Generation ist er Styling der Charaktere absolut üblich (und das allerdings in USA noch viel drastischer als bei uns).

Wie dem auch sei: ich gebe zu: Mariah Carey konnte ich von Anfang an nicht leiden. Möglicherweise deswegen, weil ihr erstes Lied ein Plagiat eines Liedes von Nilsson bzw. Badfinger gewesen ist.

Zu der Zeit waren Remakes noch eher selten.

Gruß.
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