Leipzig. Zum Welt-Männertag an diesem Sonnabend hat der Leipziger Psychologe Elmar Brähler mehr Körperbewusstsein von Männern gefordert. "Nur wenn das männliche Geschlecht lernt, besser auf den eigenen Körper zu hören, kann es den im Vergleich zu Frauen schlechten Gesundheitszustand verbessern und damit länger leben", sagte Brähler.
Der Welt-Männertag sollte nicht als "zweiter Vatertag" fungieren, sondern für eine deutschlandweite Gesundheitskampagne genutzt werden. Obwohl sich die Lebenserwartung in den vergangenen Jahren allgemein erhöht habe, hätten nur die Frauen davon profitiert. "Die sechs Jahre, die Männer im Schnitt weniger leben, das ist eine sehr, sehr große Differenz", sagte der Leiter der Abteilung für medizinische Psychologie am Leipziger Universitätsklinikum.
Die Gründe dafür sind nach Ansicht Brählers vielfältig. So seien Männer bereits biologisch vorbelastet: "Schon im Mutterleib sterben mehr Jungen als Mädchen", sagte der 55-jährige Experte. Dies gelte auch für den so genannten frühen Kindstod. Neben genetischen Faktoren spiele eine ungesunde Lebensweise der Mehrheit der Männer wie übermäßiges Rauchen und Trinken eine wichtige Rolle. "Außerdem essen sie vor allem Sachen, die heiß, fettig und schwarz gebraten sind." Obst und Gemüse finde sich kaum auf ihrem Speiseplan und Bewegung sei für viele ein rotes Tuch. "Manche Männer sind Couch-Kartoffeln, andere wiederum stählen ihren Körper übermäßig." Und auf Beschwerden ihres Körpers hörten sie kaum, so die Erfahrung des Psychologen.
Obwohl der Welt-Männertag "aufgepfropft" wirke, könne er dazu beitragen, gründlich über das Männerbild in der Gesellschaft nachzudenken, sagte Brähler. Es gehe nicht darum, Männer zu verweiblichen: "Es sollte ihnen aber die Chance gegeben werden, neben dem Beruf andere Erfahrungen zu machen." Zum Beispiel Kinder zu erziehen oder einen Freundeskreis aufzubauen, der nicht nur zur Profilierung diene. "Das können Frauen besser und deswegen fallen sie nach dem Berufsleben nicht in ein tiefes, schwarzes Loch."
Brähler räumte ein, dass die Ursachen für die "miserable Lage" nicht nur beim männlichen Geschlecht zu suchen seien. Oft fehlten die Bedingungen, unter denen Männern eine neue Rolle einnehmen könnten. Teilzeit-Arbeit oder ehrenamtliche Tätigkeiten seien noch zu wenig anerkannt. Außerdem weiß der Autor des Buchs "Mann und Medizin", dass viele dem Bild des so genannten "starken Mannes" nacheiferten, um Frauen zu gefallen. "Neben dem idealen Freund, Versorger und Liebhaber haben Männer aber Potentiale, sich zu verändern - ohne den Macho spielen zu müssen."

Obwohl sich die Lebenserwartung in den vergangenen Jahren allgemein erhöht habe, hätten nur die Frauen davon profitiert.
Mhm. Wie meint er das? Haben jetzt mehr Frauen ihre Männer gekillt als umgekehrt ???
