Ein Diskussionsanstoß

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Moderator: oegeat

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Wictory

Ein Diskussionsanstoß

Beitrag von Wictory »

Hi an @all

Selbst wenn man die Gesamtsituation vernünftig betrachtet bleibt einem zur Zeit nichts als der große Frust. Resignation macht sich breit, was auf die Motivation drückt mit entsprechenden Konsequenzen. Ein Teufelskreis, wie es scheint. Langsam stelle ich mir aber immer mehr die Frage, ob diese Probleme nicht systemimmanent sind oder einfach gesagt die Folge des unseres Wirtschaftssystems mit Globalisierungserscheinung und dem damit verbundenen Kostendruck. Unser "System" funktioniert solange gut wie die sinkenden Gewinnmargen durch steigende Umsätze aufgefangen werden. Deshalb der verzweifelte Versuch immer neue Märkte zu schaffen umd neue Absatzfelder zu erschließen (Stichwort Osterweiterung oder China). In dem Augenblick, wo die Märkte gesättigt sind sinken die Gewinnmargen gegen null (solange es keine Preisabsprachen gibt. Wo soll also die Motivation herkommen, etwas zu verdienen, wenn man weiß, daß man von den Gewinnen nicht leben kann, außer man macht einen "DEAL" mit einer Bank.

Hingegen, die Bank gewinn in den meisten Fällen. Sie ist es und darüber hinaus die Zentralbank sind es, die immer mehr notwendige Liquidität durch Zinspolitik dem Markt entziehen, teilweise sich selber in eine Schuldenfalle treiben und letztendlich ein Interesse daran haben, Kontrolle über die Sachwerte zu bekommen. Am besten geschieht es dadurch, Mißtrauen unter die einzelnen Geschäftsparteien zu streuen ("die Rechnung steht noch aus"), der Gläubiger ist oft in dem gleichen Zwang wie der Schuldner etc.. ein Riesennetzwerk an Verbindlichkeiten und dabei macht die Bank im Hintergrund zudem Druck. Der beste Weg, Kontrolle über das System zu behalten ohne dabei groß in Erscheinung treten zu müssen, denn die "Parteien" machen sich ja gegenseitig fertig.


Es findet eine Pervertierung des Namens "Kredit" statt, denn Kredit haben bedeutet, Vertrauen im wahrsten Sinne des Wortes zu haben, Vertrauen, daß ich eine Gegenleistung für meine Leistung bekomme. Diese Gegenleistung ist meistens in Form von Geld zu leisten, wobei immer mehr vergessen wird, daß Geld nichts anderes ist als ein Gutschein für eine SACHLEISTUNG entsprechenden aufgedruckten Wertes. Der Geldschein ist nur bedrucktes Papier, bekommt aber durch den "Wert", dem wir ihm zugestehen einen inneren "Kredit" ("ich, der Inhaber vertraue darauf, eine entsprechende Gegenleistung zu erhalten). Im Grunde ist dies ja eine vollkommen verdrehte Welt. Nicht die Bank, denn sie verteilt ja nur die Geldscheine (das bedruckte Papier oder den Kontostand als Buchgeld), sondern WIR sind es, die diesem Geldkreislauf Vertrauen, KREDIT gewähren.


Man kann sich hinsetzen und über die Situation jammern, weil man diesem Kreislauf wie der Hamster im Laufrad nicht entkommt. Fakt ist, daß man sich Alternativen überlegen muß.

Und deshalb meine Frage: ich selber habe von Wirtschaft im Sinne von praktischer Ausführung (Buchung, Steuern etc...) wenig Ahnung, bin mir aber über die GRUNDRICHTUNG wie viele auch im Klaren.



Wer weiß, vielleicht habt Ihr es z.B. im Urlaub schon selber praktiziert, ich kenn es aus meiner Studentenzeit:
wenn man z.B. irgendwo essen gegangen ist, hat einer die Summe bezahlt, ein anderer hat darüber Buch geführt, wer was bezahlt hat. Am Ende hat sich rausgestellt, daß die Gesamtabrechnung keine sonderlich großen Differenzen UNTEREINANDER aufgewiesen hat. Jeder hat dem anderen vertraut, daß richtig Buch geführt und die Zahlen einfach aufgeschrieben wurden ("Kontostand"). Jeder hat seine Leistung erbracht, jeder hat das bekommen, was er benötigt hat, und das ohne große Kapitalbewegung.


Spinnt man den Faden weiter, stellt sich die Frage ob man dies auch auf unsere Wirtschaft mit unseren Verbindlichkeiten übertragen kann. Im Grunde íst es ganz einfach: es gibt eine Buchungszentrale, an der alle anderen Firmen angeschlossen sind. Durch ein möglichst großes Netzwerk wird die die Wahrscheinlichkeit erhöht, daß Verbindlichkeiten untereinander bestehen (mit entsprechendem Gegenrechnungfaktor). Steuern und Abgaben werden genauso inkludiert wie sonst auch. Im Grunde sind es Geschäfte auf Barterbasis. Vom Gedanken her ist es ziemlich einfach und logisch.


Das besondere ist jetzt aber, daß es den Teilnehmern gestattet sein muß, eine "Vorleistung" zu bringen bzw. in Anspruch zu nehmen (sagen wir mal: bis ca.10% des Umsatzes p.a.). Das bedeutet im Klartext, eine Firma bestellt z.B. eine Maschine direkt beim Hersteller auf "Buchungs-Kredit" ohne den Umweg über die Bank. Damit wird ein Tauschgeschäft initiiert, wo der "Vorleister" auf den ersten Blick wie der Dumme aussieht. Er kann aber auf Dauer (und das ist das Entscheidende) durch die Ausklammerung des ZEITFAKTORS seine Maschine zu einem für ihn günstigen Preis (d.h. mit entsprechendem Gewinn) "verkaufen", d.h. es wird auf seiner "Habenseite" ein entsprechender Buchungseintrag vermerkt.

Wird auf diese Weise nicht "reale" Liquität geschaffen, eine neue Sachwertleistung ohne dem Makel des Gewinnmargendrucks? Der Hersteller verkauft seine Maschine sofort mit realem Gewinn bei gleicher Gewinnspanne, der Käufer kann OHNE VORLEISTUNG in Form von Hypotheken, Kreditaufnahmen etc. sofort mit der Produktion beginnen. Der entsprechende Fehlbetrag wird ebenso ZINSLOS (ohne Zeitwert) als Buchwert geführt, wodurch nach viel kürzerer Zeit mit dem "Ausgleich" begonnen werden kann, wenn es jetzt nur 2 Partner wären: ich habe Dir die Maschine geliefert, du gibst mir eine Gegenleistung zurück, nicht als Geld in unserem Sinne, sondern durch eine REALE Sachleistung, was bei 2 Teilnehmern ziemlich weithergeholt und undurchführbar wäre. Existiert allerdings ein möglichst großes Netzwerk und dazu wäre das Internet ideal, wären viel mehr potentielle Kunden und Hersteller miteinander verbunden. Nichts anderes macht der Geldschein: er garantiert mir, daß ich eine Leistung zu jedem Zeitpunkt innerhalb eines Hoheitsgebiets (Zentralbank) für diesen oder jenen Wert einlösen kann. Dafür hat sie früher gesorgt, was auch vom Grundsatz nicht schlecht wäre, nur: durch den Zinssatz schöpft sie beständig die dringend benötigte Liquität ab. Es ist nichts gegen eine Bearbeitungsgebühr einzuwenden. Sie bringt damit auch eine Dienstleistung und will bezahlt werden. Der Knackpunkt ist aber, daß sie Geld auf Zeit verleiht und für die ZEIT Gebühren verlangt. Wer kann sich schon Zeit kaufen. Im Wesentlichen eine komplette Perversion! Die größte Perversion ist aber, daß man es geschafft hat, diesen Zeitfaktor als etwas ganz normales hinzunehmen. Deshalb:

Einzig und allein für die Transaktion wird wohl eine Gebühr fällig, die sich nach dem Umsatz bemißt. Dies sollte neben der Betriebskostendeckung zugleich eine Konkursabsicherung inkludieren, denn manche Geschäftsmodelle sind wohl nicht überlebensfähig und müssen liquidiert werden.

Auf den ersten Blick läuft es genau so ab wie bei einer Bank, sie verlangt eine Buchungsgebühr und vor allem Zinsen, die die vorhandene Liquidität ("Kontstand") still und leise abschöpft. Und was noch wichtiger ist, sie stellt sich bei JEDER Transaktion als "Gläubiger" zwischen die Teilnehmer und verlangt, zu dem und dem Zeitpunkt muß die Rechnung beglichen sein. Das ist es, was die Konfusion zwischen den Marktteilnehmern erzeugt. Letztendlich sollte es doch egal sein, ob die Leistung früher oder später ausgeglichen wird. Der Zeitfaktor ist entscheidend und das ist der Zins. Wenn du soundsoviel Zinsen p.a. bekommst, heißt das doch nur eine andere Zahl auf dem Konto, wobei REAL nichts oder relativ wenig passiert. Du erzeugst auf diese Art und Weise Druck auf die Teilnehmer, kannst dich zurücklehnen und abwarten, bis dir die Sachwerte in die Hände fallen.

Unser jetziges Wirtschaftdenken ist geprägt davon, möglichst viel Kontrolle und Macht über Schlüsselpositionen einzunehmen. In Amerika ist der "Krieg" zwischen Banken und Wirtschaft noch viel offensichtlicher als bei uns. Geht es den Banken gut, geht es der Wirtschaft schlecht, geht es der Wirtschaft gut, geht es den Banken schlecht, weil ihre Kontrollmöglichkeiten weitaus mehr eingeschränkt sind. Dieses darwinistische Denken zerstört jedes menschliche Miteinander. Jeder ist im Kampf gegen jeden. Konkurrenz ist und bleibt notwendig und ist ein Motor für Entwicklungen und technologischen Fortschritt.

Die Konkurrenz sollte aber doch ein Motor sein, bessere und ausgereiftere Produkte auf den Markt zu bringen. Wenn sich ein Unternehmer darauf verlassen kann, ein Projekt umzusetzen, weil die dazu notwendige Liquidität sofort und nur nur einen BUCHUNGSVORGANG vorhanden ist, wird er dazu bereit sein, dies auch durchzuführen, weil der Zeitdruck fehlt. Heute heißt es nur: Break-even ab Qsoundso und soweiter, alles Dinge, die die Atmosphäre vergiften und auf Dauer die Menschen zu willenlosen "Hamstern im "System" verkommen läßt. Es fällt nur nicht auf, solange es uns gut geht, wenn die Absatzzahlen stimmen, dann erscheint uns unser System als das "stärkere". In dem Augenblick aber, wo Märkte gesättigt sind, wird uns die ganze Problematik immer mehr bewußt werden und kann schließlich zum wirtschaftlichen Ruin führen. Denn: aufgeschoben ist nicht aufgehoben.... Nur weil es immer so funktioniert hat, muß es nicht immer so funktionieren.

Meine Frage an Euch, die Ihr in der "wirklichen" Wirtschaft weitaus mehr Ahnung habt als ich:

es klingt hier alles sehr idealistisch und einfach, nur welche Fallstricke sind hier in der Praxis eingebaut, kann z.B. eine Firma, die bereits hohe Verbindlichkeitenaufzuweisen hat durch Transaktionen dieser Art Gegenrechung aus der "Falle" herauskommen? Wenn dies der Fall ist, wäre der vorgeschlagene Weg eine unglaubliche Perspektive!!
Die Frage bezieht sich auf die reale Umsetzbarkeit. Für jeden Denkanstoß, sachliche Kritik, Diskussion, zusätzliche Information wäre ich dankbar.

Machts gut.

Wictory ;)
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Beitrag von Techniker »

Hallo Wictory,

an der Sache ist was dran, zum Teil gibt es sowas auch, wenn auch nicht genau in dieser Form:

- Genossenschaften
- Beschaffungs- und/oder Vertriebsallianzen, Joint-Ventures
- Assetswaps zwischen Unternehmen

Insgesamt hat Dein System jedoch einen entscheidenden Haken, die Bonität, also das Ausfallrisiko, das Firmen zukünftig in der Lage sein werden Ihr Asset-Konto auszugleichen bzw. ihren Verbindlichkeiten nachzukommen.

Ein weiters Problem ist der Ablauf der Wertschöpfungskette, das heisst wie bekomme ich Unternehmen im richtigen Mischungsverhöltnis und in den richtigen Branchen zusammen, dass die Waren- und Dienstleistungsflüsse in etwa gleich sind?

Freut mich übrigens, dass Du hier gleich richtig loslegst :D jetzt Da sich kaum mehr jemand für Börse interessiert brauch wir auch Themen um uns fit zu halten ;)
Gruss, eurosale"Risk comes from not knowing what you are doing!" Warren Buffet
Wictory

Beitrag von Wictory »

Hi eurosale!:)

Es ist selbstverständlich klar, daß ein dergestaltiges Netzwerk möglichst groß dimensioniert sein muß, um Unsicherheiten und Branchenungleichgewichte abzufangen. Ein enormes logistisches Problem...

Ein anderer Störfaktor in unserem "freiem" System und was in unserer Gesellschaft auf Widerspruch stoßen dürfte, ist, daß darin Kontrollmöglichkeiten eingebaut sein müssen, die ähnlich wie Kartelle die Preisgestaltung beeinflussen, d.h. der Preis muß so gestaltet werden, daß jeder darin registrierte Betrieb eine "Gewinngarantie" erhält. D.h. keine Dumpingpreise mehr!! Das widerspricht unseren Marktgesetzen mit der Preisgestaltung rein nach Angebot und Nachfrage, läßt aber nach oben die Preisgestaltung offen. Wenn ich als Abnehmer sofort genügend Liquidität zur Verfügung habe, ist es mir auch möglich, einen höheren Preis für ein besseres Produkt zu bezahlen.

Nicht umsonst haben sich die Zentralbanken die Gewinngarantie verfassungsmäßig sichern lassen, (frag mich nur nicht welcher § :o ) warum soll es in anderen Branchen nicht genauso gehen wie bei Schlüsselwirtschaften (z.B.Öl)

Außerdem muß es auch möglich sein, Verbindlichkeiten nebst Steuern (!) auch in Sach- und Dienstleistung zu "bezahlen".

Alles Dinge, die etwas naiv erscheinen und angreifbar sind, solange wir an unserem üblichen Denkmuster mit der Bezahlform Banken - geld festhalten.

Es lebe der moderne Tauschhandel!!
Turon

Beitrag von Turon »

Also vorerst nur ganz kurz:

(habe mir den Text nicht ganz durchgelesen).

Du schreibst: Konkurrenz ist der Motor der Wirtschaft.

Jein: nein - weil übermäßige Konkurrenz auch Überkapazitäten schafft,
und ja - wenn man einen Horizont von etwa 100 Jahren (heutzutage etwa 30 Jahren) mit sich bringt.

Es ist kaum vorstellbar heutzutage, daß die systeme - die bisher geschaffen worden sind, nicht fehlerhaft sind.

Wir vertrauen den Aktienmärkten, der Arbeit und unseren WiWeissen.

In der Realität sieht es bedauerlicherweise ganz Anders.

Man kann zwar mit Verschuldung und auf Verschuldungsbasis wirtschaften, aber nur bis zu einem gewissen psychologischen Rahmen.

Und das ist der springende Punkt.
Turon

Ich versuch´s mal

Beitrag von Turon »

Als erstes: ich glaube Du warst schon mal bei uns, auf dem alten Board oder?

Antworten fett:

Selbst wenn man die Gesamtsituation vernünftig betrachtet bleibt einem zur Zeit nichts als der große Frust. Resignation macht sich breit, was auf die Motivation drückt mit entsprechenden Konsequenzen. Ein Teufelskreis, wie es scheint.

Wenn Du damit die Börse selbst meinst - ja das stimmt. Aktien werden gnadenlos als Kapitalvernichtung angesehen, das Problem ist aber in der Tiefe der Psyche verborgen: es heißt: "ich kaufe Aktien und deswegen müssen sie steigen. Würde ich Aktien kaufen, weil ich glaube sie fallen - wäre es Masochismus, oder Dummheit. Das Problem der meisten Aktionäre: bei Fehlinvestments verzeiht man sich in das Schneckenhaus und sagt die haben mich verarscht. Ist doch wirklich so
wir würden nie zugeben, daß man Fehler begangen hat. Neulich sprach ich mit einem Bänker - der hat das Problem auch.

Fakt ist - wer die Börse nur so nutzt, daß er Geld an Gewinnen der Aktie
am Markt verdient, läßt sich etwa 80% aller Chancen sowieso entgehen.
Leider.



Langsam stelle ich mir aber immer mehr die Frage, ob diese Probleme nicht systemimmanent sind oder einfach gesagt die Folge des unseres Wirtschaftssystems mit Globalisierungserscheinung und dem damit verbundenen Kostendruck.
Wirtschaftlich sind unsere Probleme damit verbunden, daß:
- etliche Menschen auf Kredit spekuliert haben;
- Banken haben auch leichtfertig Kredite verteilt;
- jetzt sind alle auf Sparkurs - und geben nichts aus.

Natürlich sind auch Fehler in der Wirtschaft selbst gemacht worden.
Ein Analyst behauptete mal - die Börse machte es möglich, daß Amazon damals in der Lage wäre für 1/3 der eigenen Aktien die Post zu kaufen.
Paranoja. Die Massen wurden in der Tat geprellt, aber: mal ehrlich Leute: von einem Dauerbären, wie ich es bin und derzeit nur auf kurzfristige Erholungen spekuliere, darauf hört man nicht.

Ich will mich keineswegs wichtig machen - letztendlich habe ich auch selbst einige Fehler gemacht, wie Allgeier zum Beispiel. Bis Mitte September 2000 dachte ich die Börse kommt zurück. Doch irgendwann
entdeckt man den Grund, warum es nicht erfolgen kann.

Psychisch sind die Börsianer quasi in einer Depression.
Die Brieftasche gibt nichts her, womöglich ist da noch ein Kredit
zu tilgen, oder schlimmer noch, man hat sein Haus beliehen um so richtig einzukaufen.

Glaubt Ihr nicht, daß es so etwas gibt? o doch! Die Versteigerungen von Immobilien stiegen in letzter zeit um glatte 100%.

Dann war da noch Blödspan. Er dachte sich, mit dem Zins ist alles machbar. Doch dem ist nicht so: nicht sofort jedenfalls.
Und ob es in USA überhaupt geht ist noch eine ganz andere Frage.

Ich vertete die Meinung: wer schon verschuldet bis zum geht nicht
mehr ist, dem ist ein weiterer Kredit, selbst zu Nulltarif kaum nützlich.
Ebenso werden die Banken auch nicht in einer Darlehenorgie verfallen, letztendlich sitzen die doch an äußerst faulen Krediten.
Du erwähnst die Globalisierung als Grund für die Probleme - nun ja
- was die Globalisierung primiär schafft, ist nichts weiter als noch größerer Konkurrenzdruck und Verdrängung.

Trotzdem bekamen die Konkurrenten eines Tages auch Kredite,
erreichen aber den Break Even nicht. Also wird eingespart und abgebaut.
Was Globalisierung erstens schafft, sind doch Überkapazitäten.
So blöd wie es klingt - erst nach der Bereinigung kann man auf was hoffen.


Unser "System" funktioniert solange gut wie die sinkenden Gewinnmargen durch steigende Umsätze aufgefangen werden. Deshalb der verzweifelte Versuch immer neue Märkte zu schaffen umd neue Absatzfelder zu erschließen (Stichwort Osterweiterung oder China).

Teils, teils: also zur Osterweiterung: diese Länder sind potentielle Märkte, die sich noch verschulden können. Durch Wertsteigerung der Häuser in Polen, kann sich ein Pole, der 1980 ein haus gebaut hat, an einem Wertzuwachs um den Faktor 8 erfreuen. Bestimmte Märkte werden aber sehr schnell gesättigt - Handy als Beispiel - und da steckt man in einem Dilemma, entweder muß man die geschaffenen Überkapazitäten wieder wegrationalisieren, oder neue Märkte finden.

In dem Augenblick, wo die Märkte gesättigt sind sinken die Gewinnmargen gegen null (solange es keine Preisabsprachen gibt. Wo soll also die Motivation herkommen, etwas zu verdienen, wenn man weiß, daß man von den Gewinnen nicht leben kann, außer man macht einen "DEAL" mit einer Bank.

Na ja - die Preisabsprachen sind ganz normal. Denn irgendwann erreicht man in der Tat einen Punkt, wo die nachfrage gegen Normal strebt - und da ist der Preiskampf nicht besonders förderlich. Also
kommen Preisabsprachen. bei uns sind das zum Beispiel die Mindestpreise bei Brot - ansonsten würde Brot die Hälfte kosten.
Butterberg - das kennt auch jeder als Stichwort - was hierzu kommt:
es lohnt sich besser das Vernichten, als billiger verkaufen.


Hingegen, die Bank gewinn in den meisten Fällen.
Normal schon - aber nicht wenn sie tonnenweise kredite vergeben hat, an Unternehmen, de eigentlich sich monogamisiert haben und
das auch noch in einem sehr harten Wettbewerb. US Banken stehen nämlich in so einer Situation.


Sie ist es und darüber hinaus die Zentralbank sind es, die immer mehr notwendige Liquidität durch Zinspolitik dem Markt entziehen,

Die Zentralbanken entziehen den Märkten keine Liquidität.
So zum Beispiel läuft die Banknotenpresse der FED auf Hochtouren,
sie stellt neue Gelder her, um eben:
- durch günstigen Zinssatz die Bereitschaft zur Verschuldung zu schaffen;
- und: die Gelder so in den Umlauf zu bringen;

Deswegen diese wehemmende Rufe von A.G. die banken sollen nicht so hart bei der Kreditvergabe sein. Doch der Grundsatz einer Bank
ist eigenes Unternehmen nicht zu gefährden, da kann Greenie
machen was er will. An der Politik wird so lange festgehalten,
bis das Risiko zurückgeht.

Daher: die Banken sind es die die Liquidität dem markt entziehen.
Nicht die Zentralbanken.



teilweise sich selber in eine Schuldenfalle treiben und letztendlich ein Interesse daran haben, Kontrolle über die Sachwerte zu bekommen. Am besten geschieht es dadurch, Mißtrauen unter die einzelnen Geschäftsparteien zu streuen ("die Rechnung steht noch aus"), der Gläubiger ist oft in dem gleichen Zwang wie der Schuldner etc.. ein Riesennetzwerk an Verbindlichkeiten und dabei macht die Bank im Hintergrund zudem Druck.

Ja, aber ohne dieser Abhängigkeit könnte man sagen, ich gehe als Penner in die Bank und komme mit 2 Milliarden Darlehen raus, weil
ich eine Webseite erstellen will. :D
So kann es auch nicht laufen, die Folge davon wäre unvermeidlich Hyperinflation.



Der beste Weg, Kontrolle über das System zu behalten ohne dabei groß in Erscheinung treten zu müssen, denn die "Parteien" machen sich ja gegenseitig fertig.

Ja - das ist nun mal der Reinigungsprozess. Dem Staat geht es
um nichts weiter, als den Kollaps abzuwenden, und was Betriebe vom Staat unterscheidet, sie müssen wirtschaften. An derartige Verschwörung - wir machen die anderen fertig, weil sie nicht zahlen,
glaube ich nicht so recht.

Du kommst auch nicht auf die Idee, erst Jemandem 5 milliarden zu leihen, und dann sagen - also der Typ da, der erstellt Produkte die gesunheitlich bedenklich sind. Denn da schneidest Du Dich ins eigene
Fleisch.



Es findet eine Pervertierung des Namens "Kredit" statt, denn Kredit haben bedeutet, Vertrauen im wahrsten Sinne des Wortes zu haben, Vertrauen, daß ich eine Gegenleistung für meine Leistung bekomme. Diese Gegenleistung ist meistens in Form von Geld zu leisten, wobei immer mehr vergessen wird, daß Geld nichts anderes ist als ein Gutschein für eine SACHLEISTUNG entsprechenden aufgedruckten Wertes.

Nein - Geld ist Zahlungsmittel und aus meiner sicht immer ein Schuldausdruck. D.h.: wenn Du 1 Monat lang pottest - am Bau im Büro oder so, bekommst Du einen Check über XXXX DM - weil der Arbeitgeber keine Lust hat, Dir die benötigten waren direkt
ins Haus zu liefern. Due erarbeitest Dir Geld und dafür bekommst Du was. Rein theoretisch würde es auch ohne Geld gehen. Geld ist eine
Schuld - in dem Sinne. Ich hoffe Du verstehst mich: die Wirtschaft ist eine riesige Verkettung von Schulden. Nicht anders.

Manche besitzen viel Geld, und haben auch die benötigte Ware.
B.Gates wird sicher nicht für seine Verdienste 1 Million Tische bestellen, die braucht er nicht. Und das ist das eigentliche Elend: Geld wird bei den gehortet, die schon alles haben.


Der Geldschein ist nur bedrucktes Papier, bekommt aber durch den "Wert", dem wir ihm zugestehen einen inneren "Kredit" ("ich, der Inhaber vertraue darauf, eine entsprechende Gegenleistung zu erhalten). Im Grunde ist dies ja eine vollkommen verdrehte Welt. Nicht die Bank, denn sie verteilt ja nur die Geldscheine (das bedruckte Papier oder den Kontostand als Buchgeld), sondern WIR sind es, die diesem Geldkreislauf Vertrauen, KREDIT gewähren.

So in etwa: wir vertrauen darauf, daß wir ausgezahlt werden und zu normalen Preis einen Tisch kaufen können.


Man kann sich hinsetzen und über die Situation jammern, weil man diesem Kreislauf wie der Hamster im Laufrad nicht entkommt. Fakt ist, daß man sich Alternativen überlegen muß.
Und deshalb meine Frage: ich selber habe von Wirtschaft im Sinne von praktischer Ausführung (Buchung, Steuern etc...) wenig Ahnung, bin mir aber über die GRUNDRICHTUNG wie viele auch im Klaren.


Wer weiß, vielleicht habt Ihr es z.B. im Urlaub schon selber praktiziert, ich kenn es aus meiner Studentenzeit:
wenn man z.B. irgendwo essen gegangen ist, hat einer die Summe bezahlt, ein anderer hat darüber Buch geführt, wer was bezahlt hat. Am Ende hat sich rausgestellt, daß die Gesamtabrechnung keine sonderlich großen Differenzen UNTEREINANDER aufgewiesen hat. Jeder hat dem anderen vertraut, daß richtig Buch geführt und die Zahlen einfach aufgeschrieben wurden ("Kontostand"). Jeder hat seine Leistung erbracht, jeder hat das bekommen, was er benötigt hat, und das ohne große Kapitalbewegung.

Spinnt man den Faden weiter, stellt sich die Frage ob man dies auch auf unsere Wirtschaft mit unseren Verbindlichkeiten übertragen kann. Im Grunde íst es ganz einfach: es gibt eine Buchungszentrale, an der alle anderen Firmen angeschlossen sind. Durch ein möglichst großes Netzwerk wird die die Wahrscheinlichkeit erhöht, daß Verbindlichkeiten untereinander bestehen (mit entsprechendem Gegenrechnungfaktor). Steuern und Abgaben werden genauso inkludiert wie sonst auch. Im Grunde sind es Geschäfte auf Barterbasis. Vom Gedanken her ist es ziemlich einfach und logisch.

Worauf willst Du hinaus? Du meinst: irgendwie schuldet jeder jedem irgendetwas - und wenn man die Schuldverhältnisse gegenrechnen würde, hätten wir weniger Schulden?

Nun: das Dumme ist: wenn ich eurosale 100 DM schulde,und er Dir
auch 100 Dm, und Du dem Heikosz, könnten wir sagen, ich zahle
an euro die 100 nicht zurück sondern an Heikosz direkt. Und die Welt wäre glücklich.

Nun: ich meine das ist nur kosmetische Schuldfragelösung - letztendlich
gibt es bei den Banken in etwa auch doppelt verbuchte sachen, wenn sie um Gunst der Anleger wirbt:

Sie sagt wir haben 1 Billion in Lebensversicherungen
und 300 Millionen in Aktien etc. Der Kunde oder anleger kommt selten auf die Idee zu prüfen, (in aller Regel hat er auch keine Möglichkeit dazu) zu prüfen wie hoch der anteil der Aktien in LV drin steckt.

Interessant wird es aber erst da werden, wenn wir uns die Endschuldner
und Endgläubiger anschauen.

Bill Gates hat ein Vermögen von 150 Milliarden zum Beispiel, und das bedeutet im Endeffekt, daß ihm jeder Bewohner dieser Erde wenn wir von 7,5 Milliarden Menschen ausgehen 20 Dollar in einer sachleistung schulden.

Hast Du Dir aber schon mal überlegt, was ist, wenn Gates gar keine
Sachleistung benötigt? Also als Fazit er hat Kapital und wenn er es ausgeben würde, würde das Geld was er hat, wieder in die Wirtschaft
geschickt. Tut er nicht - das tut kein reicher. Hätte ich 5 millionen
auf dem Konto würde ich nicht 50 Tische kaufen, ich brauche immer nur einen um zu essen.

Und das ist dieses Problem: die einen haben kein Geld und müssen leisten, die anderen haben tonnenweise Geld und müssen gar nichts.



Das besondere ist jetzt aber, daß es den Teilnehmern gestattet sein muß, eine "Vorleistung" zu bringen bzw. in Anspruch zu nehmen (sagen wir mal: bis ca.10% des Umsatzes p.a.). Das bedeutet im Klartext, eine Firma bestellt z.B. eine Maschine direkt beim Hersteller auf "Buchungs-Kredit" ohne den Umweg über die Bank. Damit wird ein Tauschgeschäft initiiert, wo der "Vorleister" auf den ersten Blick wie der Dumme aussieht.
So etwas gibt es - das ist der Lieferantenkredit zum Beispiel, doch ist dieser kurzfristig. Und sauteuer. Ein Unternehmen das auf Ziel Handelsware einkauft verliert gleich 3% Skonti. Wenn Du also 20mal auf Ziel kaufst verlierst 20 mal 3%. Ein weiterer Problem: ein Lieferant wird
damit selbst Probleme bekommen, denn: er hat was geliefert auf Ziel und muß es verbuchen. Wenn man also eine Maschine mit Zahlungsziel einkauft, bis sie den Break Even geschafft hat, wird der Lieferant pleite sein. Weil er sagen wir 100 mal so ein Deal abgeschlossen hat,
auf dem Papier kann er sich reich rechnen, wenn da nicht die steuern wären. Natürlich sind da auch noch Forderungen etc., uneinbringliche Abschreibungen wegen Insolvenz des Kunden - aber all das zählt nichts.
Liquidität muß vorhanden sein, ob Du es willst oder nicht - und daher wird kein Unternehmen Dir einen Dauerläufer anbieten. Im gegenteil:
einige Unternehmen verkaufen selbst die Forderungen an Factoringunternehmen, die dann sich darum sorgen, das die Kohle dann
ganz klar kommt. Daher wird der Unternehmer der eine Dienstleistung erbringt nicht in der Lage sein, den Umweg zu verkürzen - es sei denn wir werden die Gesetzesgebung verändern. Ferner Du hast bei Finanzamt Deinen voraussichtlichen Umsatz anzumelden, so oder so - und wenn das nicht hinhaut, zahlst Du so oder so die Steuern voraus, auch wenn Du null erwirtschaftest.


Er kann aber auf Dauer (und das ist das Entscheidende) durch die Ausklammerung des ZEITFAKTORS seine Maschine zu einem für ihn günstigen Preis (d.h. mit entsprechendem Gewinn) "verkaufen", d.h. es wird auf seiner "Habenseite" ein entsprechender Buchungseintrag vermerkt.

Das wird aber das Finanzamt freuen. :D Und den WiPrü erst recht.
Der Staat würde auch sich riesig freuen. Der schreibt Umsatz ohne Ende hat aber kein Geld, und wir haben 7 Millionen Erwerbslose, die
so zusagen: an der Wohlfahrtscyce hängen. :D


Wird auf diese Weise nicht "reale" Liquität geschaffen, eine neue Sachwertleistung ohne dem Makel des Gewinnmargendrucks? Der Hersteller verkauft seine Maschine sofort mit realem Gewinn bei gleicher Gewinnspanne, der Käufer kann OHNE VORLEISTUNG in Form von Hypotheken, Kreditaufnahmen etc. sofort mit der Produktion beginnen.

So etwas geschieht zum Teil, durch strategische allianzen, doch ein Unternehmer muß Steuern zahlen und benötigt Liquidität. Die Idee
mag an sich richtig sein, führt aber auch wiederum zur drakonischer Überkapazitätenaufbau. Heute entwickle ich zum Beispiel maschine X
die hätte ich nach aktueller Situation 100 mal verkauft, und wenn
ich die einem Unternehmen ausleihe, bis es zahlungsfähig ist,
verkaufe ich 1000 Stück. Problem ist: ich muß die Maschine bauen, d.h.:
ich benötige Rohstoffe und Arbeitskräfte. Und ich kann meinem schlosser sicher nicht erklären - na ja weißt Du - wenn mein Kunde zahlt, zahle ich Dich auch aus.


Der entsprechende Fehlbetrag wird ebenso ZINSLOS (ohne Zeitwert) als Buchwert geführt, wodurch nach viel kürzerer Zeit mit dem "Ausgleich" begonnen werden kann, wenn es jetzt nur 2 Partner wären: ich habe Dir die Maschine geliefert, du gibst mir eine Gegenleistung zurück, nicht als Geld in unserem Sinne, sondern durch eine REALE Sachleistung, was bei 2 Teilnehmern ziemlich weithergeholt und undurchführbar wäre.

Na ja: ich meine schaue Dir doch mal Japan an - die haben dort
kaum Zinsen mehr, und trotzdem lieget die Wirtschaft Japans auch brach. Zinsen sind für jede Volkswirtschaft, Betrieb tödlich, aber ohne Zins hat man auch keinen Anreiz zu wirtschaften.


Existiert allerdings ein möglichst großes Netzwerk und dazu wäre das Internet ideal, wären viel mehr potentielle Kunden und Hersteller miteinander verbunden. Nichts anderes macht der Geldschein: er garantiert mir, daß ich eine Leistung zu jedem Zeitpunkt innerhalb eines Hoheitsgebiets (Zentralbank) für diesen oder jenen Wert einlösen kann.

Was machst Du mit den Menschen, die nun mal alle Wünsche bereits sich erfüllt haben, und immer noch Haufen Geld haben?

Dafür hat sie früher gesorgt, was auch vom Grundsatz nicht schlecht wäre, nur: durch den Zinssatz schöpft sie beständig die dringend benötigte Liquität ab.
Zinsspirale.

Es ist nichts gegen eine Bearbeitungsgebühr einzuwenden. Sie bringt damit auch eine Dienstleistung und will bezahlt werden. Der Knackpunkt ist aber, daß sie Geld auf Zeit verleiht und für die ZEIT Gebühren verlangt. Wer kann sich schon Zeit kaufen.
Nun: das Problem liegt im Kern der Sache: stell Dir vor,
ich komme zu Dir und nehme mir so einen Kredit 1 Million,
und Du bekommst dafür 20.000 DM Festprovision. Welchen Anreiz hast Du in der Wirklichkeit, mir das Geld auszuleihen? Ich könnte beispielsweise pleite gehen. Dieses Risiko ist Dir dann sicher zu hoch.


Im Wesentlichen eine komplette Perversion! Die größte Perversion ist aber, daß man es geschafft hat, diesen Zeitfaktor als etwas ganz normales hinzunehmen.
Ja Zins ist pervers - keine Frage, aber: ohne Zins hätte die Wirtschaft
und einzelne Menschen keinerlei Lust sich weiter zu entwickeln.

Der Zins schafft:
- den Zwang zu wirtschaften und den Zwang zu Rückzahlung;
- und gleichzeitig schafft der Zins, wenn die Sache aufgeht, die Bereitschaft seitens der Gläubiger, Geld zu leihen.

Ohne Zins läuft es wie in EX-Ostblock. Zinslose Darlehen haben die
Bereitschaft bei der Bevölkerung, sch in der Bank zu verschulden
auf minimum reduziert -und daher ging dieses System auch baden. Wenn ich keine schulden habe, brauche ich nicht darüber nachzudenken,
wie ich mit meinem Monatseinkommen klarkomme, ich muß auch nicht was Neues anschaffen. Und irgendwan bin ich von anderer Volkswirtschaft dann so oder so überholt. Und genau das passierte in den Osten.


Deshalb:

Einzig und allein für die Transaktion wird wohl eine Gebühr fällig, die sich nach dem Umsatz bemißt. Dies sollte neben der Betriebskostendeckung zugleich eine Konkursabsicherung inkludieren, denn manche Geschäftsmodelle sind wohl nicht überlebensfähig und müssen liquidiert werden.

Das ist der springende Punkt: wenn es eines Tages so kommen würde, daß Geld billig wird und keine Folgekosten hat, wird damit begonnen, noch mehr Überkapazitäten anzuschaffen, die dann in der Tat
allersamt bis auf 3-4 Unternehmen pleite gehen. Das macht kein Gläubiger mit.


Auf den ersten Blick läuft es genau so ab wie bei einer Bank, sie verlangt eine Buchungsgebühr und vor allem Zinsen, die die vorhandene Liquidität ("Kontstand") still und leise abschöpft. Und was noch wichtiger ist, sie stellt sich bei JEDER Transaktion als "Gläubiger" zwischen die Teilnehmer und verlangt, zu dem und dem Zeitpunkt muß die Rechnung beglichen sein. Das ist es, was die Konfusion zwischen den Marktteilnehmern erzeugt. Letztendlich sollte es doch egal sein, ob die Leistung früher oder später ausgeglichen wird.

Dann komme ich Dir jetzt mit Folgenden Spruch: der war in Polen sehr bekannt eine Weile:
Glaubst Du an Gott? Wenn ja, dann leihe mir 2 Millionen, ich zahle es Dir zurück wenn wir im Himmel sind. :D Die Idee ist womöglich gut und förderlich, aber: zum Darlehen gehören zwei Parteien.
Die eine braucht Geld, die andere hat soviel, daß sie es verleihen möchte. Sie möchte es aber wieder haben, aber sie kriegt es nicht wieder, wenn Du zahlungsunfähig wirst.


Der Zeitfaktor ist entscheidend und das ist der Zins. Wenn du soundsoviel Zinsen p.a. bekommst, heißt das doch nur eine andere Zahl auf dem Konto, wobei REAL nichts oder relativ wenig passiert.

Real passiert da verdammt viel. Wenn Du Umsatz auf Kredit
machst, mußt Du von der Gewinnmarge die Zinszahlungen und die
Rückzahlung der Schuld auch bestreiten.


Du erzeugst auf diese Art und Weise Druck auf die Teilnehmer, kannst dich zurücklehnen und abwarten, bis dir die Sachwerte in die Hände fallen.

Unser jetziges Wirtschaftdenken ist geprägt davon, möglichst viel Kontrolle und Macht über Schlüsselpositionen einzunehmen. In Amerika ist der "Krieg" zwischen Banken und Wirtschaft noch viel offensichtlicher als bei uns.
Die Banken leben vom Zins und Zinseszins, aber: selbst die Banken leihen sich die Gelder bei der FED, oder bei uns Zentralbank - den Banken schenkt der Staat auch nix. Sie leben von der Differenz zwischen
dem Zins den sie selbst zahlen müssen, und dem was sie mit Dir ausgehandelt haben. Das sind in aller Regel 2-3% und hier tragen sie das Risiko, daß Du pleite gehst mit.


Geht es den Banken gut, geht es der Wirtschaft schlecht, geht es der Wirtschaft gut, geht es den Banken schlecht, weil ihre Kontrollmöglichkeiten weitaus mehr eingeschränkt sind.

Nein - so ist es nicht. Die Verbindlichkeiten und Kredite
machen diese These zur Nichte die Du da aufstellst. Natürlich:
wann geht es den banken gut? Richtig, wenn sie nichts verleihen.
Sie werden dem unternehmerischen Risiko nicht ausgesetzt.

Ich bin auch der Letzte der Kontrolle liebt, aber - früher oder später
stellst Du fest: Du mußt wirtschaftlich mit Deinen Ressourcen umgehen.
Wenn 20% aller Schuldner nicht zahlen, aber 80% zahlen, steht
vielleicht die Kreditwirtschaft nicht auf der Kippe. Wenn aber 30%
meiner Schuldner definitiv pleite sind, ist die Kohle weg, und
da muß die bank unpopuläre Schritte machen - und das heißt:
es gibt kein geld.



Dieses darwinistische Denken zerstört jedes menschliche Miteinander. Jeder ist im Kampf gegen jeden. Konkurrenz ist und bleibt notwendig und ist ein Motor für Entwicklungen und technologischen Fortschritt.

Die Konkurrenz sollte aber doch ein Motor sein, bessere und ausgereiftere Produkte auf den Markt zu bringen. Wenn sich ein Unternehmer darauf verlassen kann, ein Projekt umzusetzen, weil die dazu notwendige Liquidität sofort und nur nur einen BUCHUNGSVORGANG vorhanden ist, wird er dazu bereit sein, dies auch durchzuführen, weil der Zeitdruck fehlt.
Doch leider ist es so, daß der Unternehmer in so einem AUgenblick
nicht mehr Unternehmer sein will. Auch er hat seine Fixkosten, auch er muß Löhne zahlen, und auch Steuern.


Heute heißt es nur: Break-even ab Qsoundso und soweiter, alles Dinge, die die Atmosphäre vergiften und auf Dauer die Menschen zu willenlosen "Hamstern im "System" verkommen läßt.
Ich wiederhole nur das, was ich meine:
Die größte Lüge des Kapitalismus ist die Aussage, daß die Wirtschaft
ein Kreislauf ist - sie ist eine Spirale, die sich mal nach oben und mal nach unten dreht, so lange die Liquidität und Bereitschaft zur Verschuldung da ist. Die größte Lüge des Sozialismus war wiederum:
es geht auch ohne.



Es fällt nur nicht auf, solange es uns gut geht, wenn die Absatzzahlen stimmen, dann erscheint uns unser System als das "stärkere". In dem Augenblick aber, wo Märkte gesättigt sind, wird uns die ganze Problematik immer mehr bewußt werden und kann schließlich zum wirtschaftlichen Ruin führen.

Sie kann nicht nur, sie wird. Amen.


Denn: aufgeschoben ist nicht aufgehoben.... Nur weil es immer so funktioniert hat, muß es nicht immer so funktionieren.

Amen

Meine Frage an Euch, die Ihr in der "wirklichen" Wirtschaft weitaus mehr Ahnung habt als ich:

es klingt hier alles sehr idealistisch und einfach, nur welche Fallstricke sind hier in der Praxis eingebaut, kann z.B. eine Firma, die bereits hohe Verbindlichkeiten aufzuweisen hat durch Transaktionen dieser Art Gegenrechung aus der "Falle" herauskommen?

Wenn Du zum Beispiel hohe Verbindlichkeiten hast, und beschließt
deine Ware an andere zu vermieten, bis diese Break even erreichen und zahlen, gehst Du ganz sicher pleite. Erstens wird dieses Geschäftsgebahren der Bank, bei der Du Dich verschuldet hast, nicht dulden. Zweitens: Du baust gleich Deine Liquidität noch viel schneller ab,
und Du wirst auch etliche unseriöse Partner mit ins Boot holen. Zum Beispiel: Du gibst mit die Maschine, ich verkaufe sie und haue ab.
Wie willst Du es kontrollieren?


Wenn dies der Fall ist, wäre der vorgeschlagene Weg eine unglaubliche Perspektive!!
Die Frage bezieht sich auf die reale Umsetzbarkeit. Für jeden Denkanstoß, sachliche Kritik, Diskussion, zusätzliche Information wäre ich dankbar.

Zum Abschluß: Ich kann dir versichern: daß diese "Spendabilität"
der Firmen dazu führen würde, daß noch mehr Schulden auf dieser Welt und noch mehr Überkapazitäten entstehen würden. Ein Unternehmer
wäre gleichzeitig ein Vollgläubiger, der alle Risiken in Kauf nehmen muß.Ich meine nicht, daß ein zinsloses Kredit die Erlösung bedeutet.
Im Gegenteil - der Zins muß da sein, denn genauso wie eine unternehmerische Idee, trägt der zins dazu bei, noch laeistungsfähiger zu werden.

Was in der Tat jedoch vermutlich helfen könnte, wäre Geldabschaffung in jeder Form - denn es ist so wer 150 Millionen hat, versucht alles zu machen, um es noch zu steigern, und dadurch macht er Folgendes: er verursacht die Schuldenspirale definitiv mit. Selber dieses Geld zu verkonsumieren, das kann er nicht, nicht mehr jedenfalls.

Und: er bleibt an diesem Geld irgendwie sitzen: d.h.: er hat´s, aber
damit hat er lediglich jederzeit Anspruch letztendlich sich 50 Millionen Brote zu kaufen. Wird er denn so etwas tun? Nein. er würde ja das Geld quasi erst dann verteilen.

Ich habe vor einiger Zeit gesagt und dazu stehe ich auch:
eine Umverteilung der Gelder nach oben muß auf jedenfall wieder eine Umverteilung nach unten folgen. Und das geschieht so oder so, ohne
daß wir was dagegen ernsthaft tun können.

Wehren sich die letzten Reichen, so passiert so etwas wie in Frankreich:
man erfindet eine Gilotine.

Und bei uns wirde es genauso enden: zwar werden wir keine Gilotine erfinden, aber man wird die letzten der Gläubiger schlicht und einfach enteigenen - die schulden werden nicht bezahlt.

Das beste Beispiel hier ist die Bundesrepublik selbst. Der Krieg
hat extrem hohe Schäden eingerichtet und eigentlich müßten die Leute
entschädigt werden. Würde das passieren im Verhältnis zu
Kriegsschäden weltweit, wäre Deutschlad so oder so pleite, wenn man die Zinszahlungen und Zinseszins dran nimmt.

Das beste wäre ohnehin aus meiner Sicht - alle 30 Jahre eine Währungsreform zu machen. Altschulden ausbuchen und Altguthaben ebenfalls. Man müßte sich dann zwar damit zufrieden geben, wie man lebt - also keine Vererbung oder so etwas - aber mal ehrlich -
was würde es bedeuten? Daß der Zinsfalle eine natürliche Grenze gesetzt wird. So einfach ist das. Keine ist dann auf ewig reich,
und auch keiner auf ewig arm, und Armut ist der größte Feind der Ökonomie.


Machts gut.
Wictory

Danke für die Hinweise

Beitrag von Wictory »

und für Deine kompetenten Antworten. (+)


Was in der Tat jedoch vermutlich helfen könnte, wäre Geldabschaffung in jeder Form :)

Das ist genau das, was ich meinte. Sich unabhängig machen vom Bankengeldkreislauf (in welcher Form auch immer).

Hätte ein soches Geschäftsmodell eine reelle Chance?


Schöne Grüße
Turon

Beitrag von Turon »

Die Umsetzung eines geldlosen Systems wäre in jedem Falle möglich.
Voraussetzung dazu wäre:

- Mentalitätsveränderung:
Hierzu ein Beispiel:
Wer Aktien kauft oder spart hat stets zum Ziel sein Vermögen
zu erweitern um letztendlich vom Zinssatz zu leben. Das kennt
ja jeder von uns: wie schön es wäre, eine Million bei Faber zu gewinnen.
Oder vom Zins zu leben. Oder: man bedenke nur welchen zulauf Lotto
und sonstige Lotterien haben. Das gleiche gilt in übrigen für die Aktienmärkte.

Doch man sollte sich, ab und an mal die Frage stellen, wozu das Ganze?
Was mache ich damit eigentlich? Und wenn man lange genug darüber gedacht hat, kommt man irgendwann darauf, wie es eigentlich läuft.

Eigentlich müßten alle Gewinner an der Börse ein wenig schlechtes Gewissen haben, genauso, die etlichen Menschen die Geld horten.

Die meisten wundern sich dann auch noch, daß die steuern so hoch sind.
Das ist leider anders nicht zu handhaben. Die Bundesrepublik "schläft"
am Reichtum, das Geld geht nicht in die Wirtschaft hinein, sondern erzeugt den völlig absurden Zinseffekt, der nun mal verursacht, daß
reicher, reicher und arme, ärmer werden. Schön anhand unserer
Arbeitslosenzahlen zu sehen: die potentiell kaufwilligste Schicht der Junggeneration steht gleich nach dem Auslauf in die freie Wirtschaft für so viel zu arbeiten, daß man einigermaßen bescheiden über die Runden kommt, oder geht gleich zum Sozialamt. Und ein Sonntagsfahrer
der 60 Jahre alt ist und in seinem Mercedes immer noch Hut auf hat,
der kauft sich auch nicht in aller Regel jedes Jahr neues Auto.


Daß diese Mentalität vollkommen irrsinnig ist - und exakt unserer Sparernation immensen Schaden verursacht, daß will keiner einsehen, weil es ehrenvoll ist, eben aus dem nichts 10 Millionen auf dem Konto zu haben und weiter nichts zu leisten.

Ich will das mal betonen:
So viele faule Säcke auf einen Haufen wie in Deutschland - habe ich nirgendwo gesehen. Die einen tun nix, weil es sich nicht lohnt, die anderen tun auch nix weil sie schon alles haben. Und als Grund dafür ist die finanzielle Austattung ganz klar an oberster Front anzusehen.

Wenn man weltweit Geld abschaffen würde, würde das aus unserer Sicht zwei Dinge gleich aus der Welt schaffen:
Zins und den Zwang zum Wirtschaften, und alles würde in etwa als Entspannung zu werten sein. Diese grenzenlose anspannung der Psyche verursacht nun mal den Zwang zum wirtschaften, und zu beklauen.

Wenn ich Beklauen meine, meine ich nicht etwa gleich das liebe Geld.
Man kann seinem nächsten zwar auch Geld klauen, aber man kann ihm auch die Möglichkeit zum Wirtschaften entziehen, in dem man sich besser darstellt als man ist. Kennen wir ja alle - Sprüche wie: ach die Jugend heutzutage nichts drauf haben, vor PC sitzen und 5 Riesen verdienen. Oder die Sozialhilfeempfänger so als Beispiel.

ZUM KOTZEN DIESE MENTALITÄT: weil sie zwangsläufig zur Diskriminierung führt. Ich persönlich glaube - an dem Tag, wo die ganz Großen enteignet werden, werde ich mich wirklich riesig freuen.

Ganz egal wie: Währungsreform, Enteignung vollkommen egal.

Der Mensch sollte anfangen menschlich zu denken und nicht egoistisch. Geld? Das macht Geld aus den Menschen. Ist geschichtlich
etliche Male untermauert worden. Rom war reich, Rom ging pleite,
Ägypten war reich und ebenso unschlagbar, genauso wie Mazedonien.

Das gleiche wird sicher mit USA passieren, aber auch uns steht es bevor.
Verstehen will es nur keiner.
Na ja ich traue dem Reichtum nicht mal eine Sekunde nach.


Die Grundmethodik Geld zu verdienen, kommt nämlich schon aus dem Begriff DIENEN. Dienen bedeutet einen Dienst erweisen. Schaut Euch doch mal um wie kaputt alle - aber wirklich alle bei uns sind.
Ein Firmenchef kann es nicht verstehen, daß Jemand keine Lust hat Überstunden zu leisten. Was ist aber mit dem Wunsch vieler Menschen,
nur ausreichend zu verdienen? Manche schaffen es innerhalb von 70 Arbeitsstunden genug zu verdienen, müssen aber dennoch 200, weil der Chef erklärt: sie sind für die Firma hier und jetzt unentbehrlich!!!!!!!!
6 Monate später wünscht er sich so etwas gar nicht erst gesagt zu haben.

Also die beste Methode und auch zugleich die humanste, ohne solche Oberparasiten, wie das rechte Moloch, wäre Erwartungen und Wünsche
sich an einem alten persischen Satz anzupassen:

Verlange von Leben alles, nehme aber nur das, was Du brauchst.
Konsequenz daraus wäre: was wir brauchen, ist:

- Akzeptanz;
- Lächeln;
- Lebensmittel;
- ein Heim;
- und sonstige paar Dinge;
- Arbeit;
Wir können sehr wohl ohne einen Porsche, oder einem dicken Bankkonto
überleben, und wenn das keiner hat, wird jeder in etwa gleich behandelt, auch angelächelt; Essen muß man, wohnen muß man auch,
nicht jeder braucht aber gleich Kölner Dom als Wohnung - und eigentlich sind es Großkotze die so etwas nötig haben. Arbeit braucht man, um zu wissen wofür man lebt:

Mal ehrlich:
- wenn ein Mensch einen gewissen Betrag schon mal hat,
hat er alles irgendwann so oder so erreicht. Und er weiß nicht,
wofür er lebt;

Und daher: Geld ist nicht unbedingt notwendig, ich bezweifle auch,
daß Geld tatsächlich irgendwelche Wirtschaftsdynamik schafft. Geld
fördert aber Überkapazitäten. Einfach zu veranschaulichen:

USA braucht zum Beispiel Zitrusfrüchte die nur in Afrika wachsen,
Afrika braucht PC´s. Vom Arbeits und Investitionsaufwand, dürften beide Güter im Preis etwa gleich liegen. (wenn die Afrikanos auch
gerecht entlohnt wären).

Der Preis aber schafft ganz klar unterschiede. Ein riesiger Schiff
mit Zitrusfrüchten läuft 10 mal im Monat aus, aber nur einmal im
Monat läuft ein Schiff mit PC´s von der Gegenseite aus.

Und damit laufen 9 Schiffe immer einmal auf dem Rückweg leer.
Das sind horrende Verluste, weil Überkapazitäten vergeudet werden.
Alles dank dem lieben Geld und Zins.

Also ich selbst habe fuktionierende Tauschwirtschaft bewußt erlebt.
Geld war nix mehr Wert, Leistung wurde gefragt. Dieses schuf
in großen und Ganzen die Notwendigkeit zu kommunizieren,
vis a vis - nicht so wie dieses Plastikquatsch Kreditkarte genannt.
Schon alleine das war ein Vorteil.


Wir hatten hier vor kurzem eine Diskussion mit einem Forumteilnehmer im Bezug auf Kaffee. Ich habe bemängelt, daß die Afrikanos Kaffee
50 kg für 50 DM verkaufen, und bei uns dieses Kaffee in dieser Menge
gleich 800 DM im Laden kostet. Meiner Meinung nach: der eigentliche Produzent sollte mindestens 50% des Betrages für sich vereinnahmen, nicht bloß 8%. Erst dann wäre die Wirtschaft ein Kreislauf.

Und solange es Geld gibt, wird es diese Diskrepanzen geben, und es besteht auch keine Chance dafür, daß sich die Wirtschaft irgendwie stabilisieren kann. Im Prinzip läuft jedes Geldsystem immer in Richtung
Pleite: das sahen wir in Rußland, Polen, daß gleiche sahen wir auch bei den Kolonialmächten.

Daher - ich denke, die Geldabschaffung wurde in jedem Falle uns von unseren größten Problemen weltweit befreien.

Neue Medikamente wären mit fanatischer Liebe zu Wissenschaft
gemacht worden, und sehr gut geprüft, so als Beispiel, derzeit werden
Medikamente erst dann entwickelt, wenn es sich wirtschaftlich irgendwie rentiert, und auch die Entwicklungsphase und Kosten werden "wirtschaftlich" begrenzt.

Eine komplette Geldabschaffung wäre für die paar Reichen der psychische Tod, aber für die Massen ein Befreiungsschlag. Echte
Forscher haben niemals etwas entwickelt um damit Geld zu schöpfen.
Einstein, Marie Curie, etc.? Für diese Leute stellte sich die Frage
nach Geldvorteilen nur sehr begrenzt.

Also muß es auch unter einfachen Umständen auch funktionieren.
Denn es ist so: wenn wir kein geld haben, oder Geld wertlos ist - tauschen wir so oder so eher als zu kaufen. Und wegen der Zwischenmenschlichkeit ist geldloses System nahezu unumgänglich.

Wirtschaftlich: es entstehen keine Überkapazitäten und wenn ja,
dann werden diese vom Erfinder selbst immer aufgebaut und gepflegt.
Machen wir es in unserem System, denn?

Nein - wenn es sich nicht mehr rentiert, lassen wir es einfach stehen,
bis so ein altes Gebäude von alleine zusammenfällt. Weil es nicht lohnt.

A ja - es kann natürlich passieren, daß eines Tages Jemand die Fläche dann doch bewirtschafttet, in aller Regel legt man aber erst dann Dynamit unter die Altlasten.

So ein Beispiel: hier bei uns in Kassel in Kraftwerk gibt es eine alte
Elektroturbine. Die reicht nicht mehr um den Strombedarf zu decken,
daher bekommt Kassel Strom mitlerweile von woanders.

Diese Elektroturbine würde aber ausreichen, um in sagen wir Rumänien eine komplette Stadt mit Strom zu versorgen. Warum wird das nicht verkauft? weil die Abriskosten den Erlös übersteigen.

Und da kommt es: verschenken geht nicht. De facto: Erlös ist damit nicht zu machen. Aber der Abriss der Turbine würde eine Wirtschaftsfläche für etwa 500.000 Quadratmeter wieder frei machen, die Kassel als Ressorcen verschwendet.

Wenn man nur für 1 DM pro Quadratmeter diese Fläche monatlich vermieten würde, hätte Kassel (weil es der Stadt gehört jährliche Einnahmen in Höhe von 6 Millionen zusätzlich gehabt). Und vermutlich paar 100 neue Arbeitsplätze.

Aber nein, die Turbine ist ein Wirtschaftsgut - das kann man nicht unterm Preis abgeben.

Daher - ohne Geld - wären wir erheblich besser dran, als mit.
Zumal wenn man erst in schuldensteckt gibt es ab einen Moment keinen
Schritt zurück.

Dann macht man eben Politik der ruhiger Hand. (Kein Wunder.
Wer an beiden Händen an jeweils 3000 kg angekettet ist, der
kann nicht in die Hände spuken und klatschen. Da hält man eben die Hände ruhig. Wie Schrödeichel eben. :D


Gruß.
Antworten