Lange ists her. Sollte es sich diesmal bewahrheiten ?
Interessante Aktie wie ich finde, auch wenn es zur Zeit für Marken/ Konsumartikel zu früh sein dürfte. Aber wann ist schon der richtige Zeitpunkt ?
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Bei Henkel weiß man, was man hat - zumindest vor einmaligen Posten. Von Letzteren abgesehen hat Henkel
wie erwartet 476 Mio. Euro verdient. Bloß sieht der Nettogewinn, verglichen mit den außergewöhnlichen Einnahmen und Aufwendungen, recht klein aus.
Der Gemischtwarenladen steckt mitten im Umbau. In Zukunft will man sich vor allem auf Markenartikel wie Persil oder Schwarzkopf sowie Klebstoffe konzentrieren. Die Chemiesparte Cognis und der Anteil am europäischen Gemeinschaftsunternehmen mit Ecolab wurden verkauft. Insgesamt haben die Verkäufe außergewöhnliche Vorsteuergewinne von 903 Mio. Euro gebracht.
Gleichzeitig wurden indes Wertberichtigungen von 251 Mio. Euro auf Zukäufe vorgenommen. Schließlich hat Henkel kräftig gespart. Das hat zwar 2001 einmalige Aufwendungen von 327 Mio. Euro bedeutet, soll aber die Kosten um 130 Mio. Euro pro Jahr drücken.
Da soll noch mal jemand sagen, die Henkel-Zahlen wären langweilig. Auch der Kurs ist gestern kräftig geschwankt.
Die Bandbreite lag bei 3,6 Prozent, was für diese Aktie ziemlich viel ist. Der Wankelmut könnte anhalten, bis die Zahlenlauge verarbeitet ist.
Wirklich Spektakuläres sollte man indes nicht erwarten. Jeder weiß inzwischen, dass Henkel im Verhältnis zu Mitbewerbern wie Wella, L’Oréal oder Beiersdorf billig ist. Die notieren inzwischen im Schnitt beim unbezahlbaren 31fachen Gewinn für 2003.
Henkel dürfte auf Grund der Sparbemühungen den Gewinnausfall durch die Verkäufe wettmachen, was einem KGV von 19,5 entspräche.
Defensiver Charme
Natürlich hat Henkel weniger defensiven Charme als etwa L’Oréal. Klebstoffe für Private und die Industrie liefern 44 Prozent des Umsatzes. Das ist ein reifes und eher zyklisches Geschäft, in dem die Marge 2001 von 8,8 auf sechs Prozent geschrumpft ist.
Im Aufschwung sollten die guten Margen indes leicht wieder drin sein. 
Allein dadurch würde der Nettogewinn um 80 Mio. Euro steigen und das KGV auf 17 sinken. Trotz der Kontrolle durch die Familie wäre das recht wenig.
Bloß gibt es noch immer günstigere Wetten auf den Autozyklus. Auch dürfte Henkel demnächst die Kriegskasse von sieben Mrd. Euro plündern; wofür genau, scheint noch nicht festzustehen.
Henkel muss bei Konsumgütern wachsen, um international mitmischen zu können. Billig wird es nicht. Und solange offen ist, was wann gekauft wird, weiß man bei Henkel doch nicht, was man hat.
© 2002 Financial Times Deutschland , © Illustration: FTD
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Komisch, wachsen wachsen wachsen. Und als Gründe werden Risikodiversifikation, Economies of Scale bzgl. Werbung ua. genannt.
Aber was ist mit all den Negativbeispielen bei gescheiterten Fusionen ?.
mmhh. Alle singen immer das gleiche Lied. Sehr merkwürdig