"Heard in New York": Ideen eines Anlegers

Alles was "Off-Topic" ist oder die Märkte ganz allgemein betrifft. Hier findet Ihr Gelegenheit, euch in Form von Grundsatzdiskussionen, Glückwünschen, Streitereien oder Flirts auszutauschen.

Moderator: oegeat

Antworten
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

"Heard in New York": Ideen eines Anlegers

Beitrag von Heikosz »

Heard in New York am Dienstag (http://www.diewelt.de)
vom 15.08.2001, 07:47 Uhr


Auf der Suche nach Investment-Ideen im gegenwärtigen Marktumfeld ?

Benjamin Choke galt als Vater des "Value Investing". Er schrieb zwei
Klassiker über seine Investmentstrategie, in Aktien mit niedriger
Verschuldung, einem niedrigen KGV und einem niedrigen Price-to-Book
Value zu investieren. "Securities Analysis" erschien 1934 und "The
Intelligent Investor" 1949. Einer der größten, lebenden Fans von Choke
(welcher 1976 im Alter von 82 verstarb) ist wohl Warren Buffet, Chairman
von Berkshire Hathaway Inc. (BRK/A), welcher auch das Orakel von
Omaha genannt wird. Während des Internetbooms waren diese Art von
Aktien total out, weil jeder nur nach (oft vermeintlichem) Wachstum
Ausschau hielt.

Hier aber nun ein paar Werte, welche in diese alt hergebrachte
Investmentphylosophie passen :



TOM - Tommy Hilfiger KGV (2001) = 8,95 - Schätzung für 2002 = 7,94
Longterm Debt/ Equity (Verschuldungsgrad) : 41,66% Price to Book : 0.84
operative Marge : 10,50% Cashflow/Aktie : $ 1,46 Von unter $ 6 in 1993
stieg die Aktie 1999 bis auf $ 36 an. Der in Hongkong ansässige
Bekleidungshersteller notiert nun bei $ 12.80.

WCOM - Worldcom Inc. KGV (2001) = 11,98 - Schätzung für 2002 = 13.68
Longterm Debt/Equity (Verschuldungsgrad) : 57,04% Price to Book : 0,70
operative Marge : 20,86 % Cashflow/Aktie : $ 1,85 Worldcom stieg von $ 5
in 1992 bis auf $ 46 in 1999. Der Preiskrieg bei den Ferngesprächen
brachte auch diesen Telephonwert unter Druck. WCOM schloss am
Dienstag bei $ 14.02, ein Plus von $ 0,26.

RJR - RJ Reynolds Tabacco Holdings KGV (2001) = 11,88 - Schätzung
(2002) = 11,58 Longterm Debt/Equity (Verschuldungsgrad) : 20,39% Price
to Book : 0,62 operative Marge : 11,19% Cashflow/Aktie : $ 0,32 RJR ist
der zweitgrößte Tabakproduzent der USA. Eine Dividendenrendite von
über 6% können im gegenwärtigen Wirtschaftsumfeld nur wenige Aktien
aufweisen. Die Gefahr weiterer Klagen von erkrankten Rauchern besteht,
nur ist auch davon auszugehen, dass selbst die US-Gerichte die
US-Bürger eines Tages für mundig, und damit auch selbstverantwortlich,
erklären. RJR beendete den Handelstag bei $ 52,14, ein Plus von $ 0,12.

PHSY - Pacificare Health Systems KGV (2001) = 12.09 - Schätzung (2002)
= 10.97 Longterm Debt/Equity (Verschuldungsgrad) : 39,75% Price to Book
: 0,28 operative Marge : 2,33% Cashflow/Aktie : $ 3,92 Zu Jahresanfang
notierte Pacificare bei $ 15 um bis auf über $ 35 anzusteigen und nun
wieder nahe dem Kurs vom Jahresanfang zu handeln. Die Kosten waren
schneller gestiegen als die Versicherungsprämien, darunter hatten auch
die Gewinne der Firma gelitten. Wer hat schon einmal eine Versicherung
gesehen, welche darauf nicht mit höheren Prämien reagiert um ihre alten
Ertragsratios wieder herzustellen ? Der Buchwert der Aktie liegt bei ca. $
60. Ein Übernahme- kandidat ? PHSY schloss am Dienstag unverändert bei
$ 16.69.

Das Risikoprofil eines jeden Anlegers ist verschieden. Interessierte
Investoren sollten so vor einem eventuellen Engagement Rücksprache mit
ihrem Anlageberater halten.

Alle Daten basieren auf den letzten Updates aus BLOOMBERG (Dienstag,
14.08.01, nach Börsenschluss).

Der Markt trat am Dienstag auf der Stelle. Zum Handelsschluss bröckelte
der NASDAQ dann ab und beendete den Handelstag bei 1.964 Zählern, ein
Minus von 17 Punkten. Der Dow Jones schloss fast unverändert, mit einem
kleinen Minus von 3 Punkten, bei 10.412 Zählern. Der Markt scheint auf
offensichtliche Impulse zu warten. Dabei wird übersehen, dass der
stagnierende US-Dollar US-Exportwerten, und hier vor allem der
Techbranche, helfen sollte. Die Umsatzerlöse aus Europa sollten so die
Margen diese Quartals stabilisieren und schließlich gar erhöhen. Gruss aus New York, Jerry

Gerhard Summerer kann auf über 8 Jahre New York Erfahrung
zurückblicken und ist derzeit im Wertpapierhandel tätig; auch der
Devisenhandel gehörte schon zu seinem Aufgabenbereich. In seiner
Kolumne ?Heard in New York? gibt er aus seiner persönlichen Sicht einen
Einblick in die New Yorker Börsenwelt und was die Händler und Investoren
dort bewegt. Wegen seiner profunden Kenntnisse des Marktes ist Gerhard
Summerer auch im deutschen Fernsehen (z.B. ARD Tagesschau,
Bloomberg TV) ein immer wieder begehrter Interviewpartner.
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

Heard in New York am Mittwoch
vom 16.08.2001, 07:52 Uhr


So ist das, wenn sich Politiker zu den Märkten äußern. Treasury
Secretary ONeill sagte am Mittwoch in einem Interview, dass die
USA ihre Politik des starken US-Dollars beibehalten werde. Auch
sei das Treasury Department hoffnungsvoll, dass die
volkswirtschaftliche Entwicklung kurz davor wäre, eine Wende zum
Besseren einzuschlagen. Unter President Clinton hielt sich
Treasury Secretary Robert Rubin (nun mit an der Spitze der
Citigroup - Ticker : C) immer vornehm mit Äußerungen dieser Art
zurück. Als ausgebuffter Wall Street Händler, wusste er, dass die
Märkte auf Aussagen von Politikern meist mit Ungläubigkeit
reagieren und der gewollte Effekt sich so ins Gegenteil verkehrt.

So auch am Mittwoch. Der Euro konnte so gegenüber dem Dollar
auf ein 4 Monatshoch steigen. Leichter Druck übte der Dollar auf
den US-Rentenmarkt aus.

So fiel der Dow Jones um 66 Punkte um den Handelstag bei
10.345 Zählern zu beenden. Der NASDAQ verlor 45 Punkte und
schloss bei 1.918 Punkten, dem Tagestief. Kein gutes Omen,
aber macht es Sinn ?

In den letzten 2 Quartalen mussten wir viele negative Ertrags- und
Umsatzmeldungen über uns ergehen lassen. Immer wieder
wurden darin auch die "negativen Effekte" eines steigenden
US-Dollars in Bezug auf die Ertragsmargen der Exportindustrie
erwähnt. Gerade im Tech- Bereich, in dem die USA klar führend
sind, schlug sich dies auch nieder. Nun, gerade da der US-Dollar
nicht mehr steigt, ja stagniert, fallen genau die Werte, welche von
einem langsam fallenden US-Dollar profitieren sollten.
US-Produkte werden so in Fremdwährung billiger, die Margen der
Exporteure stabilisieren sich, wenn sie nicht sogar steigen. So
müssen wir uns schon fragen ob der Markt gegenwärtig nicht
einfach zu dünn ist und so auf Impulse wartet, die auch ein blinder
Pessimist mit verbundenen Augen sehen kann. Bis dahin
bewegen wir uns weiter in der Bandbreite des Marktes der letzten
3 Monate. Wird die FED mit der für nächsten Woche erwarteten
Zinssenkung den Markt drehen können oder wird es das im
September wieder stark ansteigende Handelsvolumen sein?

Ich glaube, dass wir uns näher dem Beginn eines neuen
Bullmarktes (welcher auf gar keinen Fall mit dem der späten 90er
verglichen werden darf) als am Ende eines Bärmarktes befinden.
Der Bärmarkt fand sein Ende im März. In den letzten Quartalen lag
das Geldmengenwachstum in den USA (wie auch Europa, aber
vor allem in Japan) weit über dem Wachstum des
Bruttoinlandsproduktes, wie auch der Inflationsrate. Diese
"überschüssige" Liquidität wird schon sehr bald beginnen, ihren
weg in die Aktienmärkte zu finden.



Gruss aus New York,

Jerry
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

Heard in New York am Donnerstag
vom 16.08.2001, 22:34 Uhr



Nach einem deprimierenden Handelsauftakt vermochte der US-Aktienmarkt seine Lethargie abzuschütteln um die großen Aktienindizes alle im Plus schließen zu lassen. Der NASDAQ stieg um 11 Punkte auf 1.930 Zähler, der Dow Jones um 46 Punkte auf einen Stand von 10.392 Punkte und der S&P500 um 3 Punkte auf einen Tagesendstand von 1.181 Zählern. Da die Indizes bei ihren Tageshöchstständen aus dem Markt gingen sind weitere Kursanstiege für Freitag wahrscheinlich.
Fünf große Filmstudios wollen ein Venture gründen um via Breitband-Internetverbindung Video-on-Demand anzubieten. Sony Corp (SNE), Warner Bros. Pictures, Metro-Goldwyn-Mayer Inc. (MGM), Paramount Pictures und Universal Studios wollen ihre Filme auf einer Plattform anbieten, jedoch die Preisgestaltung und Releasedates ihrer Produkte selber bestimmen. Gegenwärtig verfügen 27 der Firmen und 8% der privaten Haushalte über Broadbandanschluß. Vielleicht wird dieses Venture die weitere Verbreitung durch Subventionen (in den ersten Jahren) beschleunigen.

Lucky 7 - die einarmigen Banditen in Las Vegas haben of 7er Kombinationen welche man für den Gewinn von Jackpots braucht. Ähnliches Glueck haben nun wohl die Amerikaner welche ein neues Haus bauen wollen und dafür eine Hypothek aufnehmen. So rutschte der Zinssatz für 30jaehrige Hypotheken, erstmals seit 5 Monaten, wieder unter die 7% Marke. So brummt dieser Motor des US-Wirtschaftswachstums weiter auf allen Zylindern. Die am Donnerstag Morgen veröffentlichten Housing Starts für den Juli lagen mit 1.672 Millionen neuen Einheiten weit über den erwarteten 1.620 Millionen . So müssen wir davon ausgehen, dass auch die Konsumentenzuversicht (Consumer Confidence) der Amerikaner in den nächsten Monaten stabil ist, wenn sie nicht sogar steigt. Welcher Pessimist wird schon beginnen, ein Haus zu bauen, wenn er davon ausgeht seinen Job zu verlieren ?

Galt es am Anfang des Jahres, als die FED begann die Zinsen zu senken, noch als althergebrachte Weißheit, dass die Zinssenkungen 6-9 Monate brauchen würden bis sie in der Volkswirtschaft Fuß fassen, scheint nun genau dieser Zeitpunkt gekommen und der Pessimismus erreicht, aufgrund ferienbedingter, niedrigster Umsätze, seinen Höhepunkt. Vor 2 Jahren galt das Zauberwort "Wachstumsmarkt" und es wurde nur in die Zukunft projiziert, in der die Ertragslage rosig sein würde. Nun schauen alle nur in den Rückspiegel und projizieren den Abgrund, welcher hinter uns liegt, in die nahe Zukunft. Wer hätte bei einem Indexstand des NASDAQ von über 5000 Zählern gedacht, dass die US-Volkswirtschaft so robust ist, einen Verlust von über 60% seines Höchststandes ohne eine Rezession zu verkraften ? The worst is over !
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

{b[Zins für US-Staatsanleihen erreicht Tiefststände [/b]
vom 17.08.2001, 21:31 Uhr


Die US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zwei Jahren haben ein neues Allzeittief bei den Zinsen erreicht. 3,63 Prozent sind es aktuell noch nach 3,65 Prozent am Montag.
Dies ist die niedrigste Verzinsung seit der Erstauflage im Jahr 1972.

Auch die Zinsen für die fünfjährigen Anleihen sind auf ein Dreijahrestief gefallen.

Der Markt begründet die anziehenden Kurse mit starken Mittelabflüssen am Aktienmarkt, die derzeit in Staatsanleihen münden. Unternehmensanleihen sind nach der drohenden
Herabstufung der Anleihen von General Motors und Ford und einer allgemein pessimistischeren Sicht der allgemeinen US-Wirtschaftslage derzeit kaum gefragt.
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

Heard in New York am Montag
vom 11.09.01 07:49:00 Uhr


Die Depression des Marktes war zum Wochenanfang schon fast institutionalisiert; hatten am Wochenende doch alle TV-Shows welche sich mit dem Aktienmarkt befassen einen besonders negativen Unterton. Hatten die US-Indexfutures bis ca. 6 Uhr Morgens New Yorker Zeit denn auch noch, mit geringfügigen Veränderungen, im Plus und Minus notiert, tauchten sie 2 Stunden von Handelsbeginn massiv gen Süden ab.

Es kam uns fast so vor, als wollten die großen amerikanischen Maklerfirmen ihre Kunden zum Verkauf von Aktien “nötigen”, um Risiko abzubauen. Waren es eben diese Makler welche im dünnen, vorbörslichen Markt die Indexfutures verkauft hatten? Ein böser Mensch der schlechtes dabei denkt (in diesem Falle – ich)!

So versuchte der US-Aktienmarkt am Montag weiter einen Boden zu finden, oder wenigstens eine Idee zu erhalten wo dieser denn liegen könnte. Die Kurse am Rentenmarkt fielen und die Renditen zogen an. Leider kann dies jedoch (noch) nicht als ein Vorbote steigender wirtschaftlicher Aktivität interpretiert werden. Rentenhändler gehen davon aus, dass weitere Steuersenkungen in den USA den Haushaltsüberschuss noch weiter abschmelzen lassen werden.

Das hätte zur Folge, dass das US-Treasury Department noch weniger eigene Schuldtitel zurückkauft als bis jetzt angenommen. Eine steilere Zinskurve sollte aber langfristig besser für die Bankenlandschaft der USA sein. Der U$-Dollar vermochte Kursgewinne zu verbuchen, was nicht auf einen Rückzug der Aktieninvestoren aus Übersee schliessen lässt. Weitere Zinssenkungen der FED würden die Aussichten besseren Wirtschaftswachstums beflügeln. So hatte das Brokerhaus JP Morgan vor Börseneröffnung verlauten lassen, dass sie davon ausgehen, dass die FED und Alan Greenspan die Leitzinsen noch um weitere 75 Basispunkte senken werden. Und dies schon in diesem Jahr !

Die Aktien aus der Medienbranche präsentierten sich uneinheitlich. AOL Time Warner (AOL: WKN 502251) kletterten um $ 2.13 USD auf $ 34.41. Der Konzern hatte ein Angebot für das Kabel-TV-Geschäft des Kommunikations-Unternehmens AT&T (T: WKN 868400) bekannt gegeben.

AOL plant das Kabelgeschäft beider Firmen in einem neuen Unternehmen zu vereinigen, woran die AOL Aktionäre mit 40% und die AT&T Aktionäre mit 60 % beteiligt sind. Cox Communications (COX: WKN 894 108) und Comcast (CMCSA: WKN 869144), woran Microsoft (MSFT: WKN 870747) beteiligt ist, bekundeten ebenfalls ihr Interesse an der AT&T-Kabelsparte. Microsoft plant selbst eine größere Rolle im TV-Kabelgeschäft zu spielen und versucht den Vorschlag von AOL zu vereiteln. COX gaben um $ 0.31 auf $ 38.79 ab, Comcast sanken um $ 0.57 auf $ 34.68 und Microsoft konnte sich um $ 2.18 auf $ 57.58 verbessern.

Obwohl das amerikanische Justizministerium (hier das Kartellamt) im Microsoftfall bewiesen hat, auch im Interesse des Unternehmens entscheiden zu können, wird es im Falle einer Einigung zwischen AOL und AT&T, den Zusammenschluss sehr sorgfältig überprüfen. Die Neue Firma würde über 25 Mio. Kunden haben – Comcast, der größte Konkurrent mit 8.5 Mio. Kunden wäre damit erst einmal abgehängt. AT&T verbilligten sich um $ 0.05 auf $ 17.65 USD.

Ein ehemaliger Kollege hat mich am Wochenende auf folgende Tatsache hingewiesen. Wer vor einem Jahr für $ 1000,- Nortel Aktien (NT, WPK 929925) kaufte (damals bei ca.$80), besitzt heute ca $ 68 (ca. 12,5 Aktien bei $ 5,35, die Aktie verlor heute $ 0,18). Wer allerdings für die gleichen $ 1.000,- amerikanisches Dosenbier von Budweiser (BUD, WPK 865178) kaufte hat heute noch $ 71,40. Die Dose kostet nämlich ca. $ 0,70 und wirft nach Verzehr noch $ 0,05 Pfand pro Dose ab. Damit liegt die Rendite des Dosenpfandes mit 7,1% noch über der Dividendenrendite der Aktie (1,64%). Mit dem großen Unterschied, dass BUD über Jahrzehnte in jedem Quartal Dividende zahlt, von welcher man dann ja wieder Bier kaufen könnte ! Wer Bier im Kühlschrank hat, sollte so vielleicht auch ein bisschen BUD im Depot haben. :D :D

Gruß aus New York, das US-Aktien Team der DG European Securities, Claudia, Andrew, Robert und Jerry
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
derSpekulant

traurige Spezialausgabe

Beitrag von derSpekulant »

Heard in New York Spezialausgabe

Der Schock ist enorm. Wir kommen uns alle vor als wären wir betäubt worden. Die Tatsache, dass wir die Katastrophe live im Fernsehen mit erleben konnten lässt sie noch viel irrealer erscheinen.
So stark das Entsetzen aber auch ist, so war in unserem Umfeld jedoch keine Panik auszumachen. Unbändige Wut ja, aber keine Panik. Die Telefone klingelten ohne Unterlass und man vergewisserte sich, dass Freunde und Bekannte welche im Umfeld der Katastrophe arbeiten ok sind. Dann fing es an die Magengrube zu treffen. Kollegen/Kolleginnen konnten Verwandte nicht erreichen, welche Downtown arbeiten und die Katastrophe nahm Gestallt an. Die Strassen begannen sich ab ca. 10:15 Uhr in allen Richtungen mit Menschen zu füllen, da große Gebäude evakuiert wurden und Firmen ihren Angestellten freistellten sich auf den Heimweg zu machen. Die U-Bahn war aus Sicherheitsgründen abgeschaltet worden, auch Busse konnte ich nicht mehr sehen. Die Tunnels in die Stadt wie auch die Brücken waren für den Zivilen Verkehr gesperrt. Vereinzelt sahen wir so später nur noch Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen die leeren Strassen hinauf und hinunter jagen.

Als dann die World Trade Centers, einer nach dem anderen, in sich zusammen sackten war ganz lower Manhattan in dichten Rauch und Staub gehüllt. Es sollte noch mehrere Tage dauern bis die Marktteilnehmer in New York in der Lage sind das Ausmaß des Terroraktes zu übersehen. Letzten Nachrichten zu Folge waren zum Zeitpunkt des Einschlages des ersten Flugzeuges “nur” ca. 10.000 Personen in den Gebäuden. An einem normalen Tagen arbeiten 50.000 Leute in dem Gebäude und bis zu 200.000 Personen gingen täglich im World Trade Center ein und aus. Das erste Flugzeug traf das WTC um 8.48 Uhr Ortszeit , das zweite 18 Minuten später. Da der Aktienmarkt in den USA um 9:30 Uhr den Handel aufnimmt wird davon ausgegangen, dass sich die Gebaeude erst zu fuellen begannen.

Um 11:30 wurde dann bekannt gegeben, dass in der Styvesand Highschool (Down Town) eine Bombe gefunden worden sei. Die Reporter, welche von Down Town ihre Reportagen sendeten waren dickem, weissen Staub bedeckt. New Yorker wurden aufgefordert ihre Handys nicht zu benutzen um die Netze zu entlassen. Starke Sendeantennen waren an der Spitze der World Trade Center installiert. Bevor die Netze auf andere Antennen umgeschaltet werden konnten war es zwischenzeitlich vielen New Yorkern nicht möglich per Handy zu telefonieren. New Yorker rücken in diesem Umfeld zusammen und teilen ihre Wohnungen mit Kollegen welche die Stadt nicht verlassen können. Viele von außerhalb werden in ihren Büros übernachten.

Die Maerkte blieben am Dienstag geschlossen, es ist noch nicht sicher, dass die Märkte am Mittwoch geöffnet sein werden. Der Schock dieses feigen Terroraktes kann wohl nur mit dem nach dem Attentat auf President Kennedy verglichen werden. Damals schlossen die Märkte eine Stunde früher und blieben den folgenden Montag geschlossen. Es kommt jedoch nicht nur darauf an, dass die Händler technisch wieder in der Lage sind Geschäfte zu tätigen, auch das Clearing der Geschäfte muss gewährleistet sein.

Diese Attacke wird so der Attacke auf Pearl Habor durch die Japaner gleichgesetzt und als ein kriegerischer Akt gewertet. Staaten, welche Terroristen Schutz bieten müssen sich nun darauf gefasst machen, dass die USA, gerechtfertigter Weise, mit Taten und nicht mehr mit Worten antworten werden.

Unsere Gedanken und Gebete sind mit den Opfern und Ihren Familien.

Das US-Aktien Team der DG European Securities, Claudia, Andrew, Robert und Jerry

Disclaimer: Die vorangegangenen Marktbeobachtungen und Aktienbesprechungen basieren auf den subjektiven Einschätzungen der Mitglieder des US-Aktienteams der DG European Securities und sind ohne jede Gewähr sowie ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Das Risikoprofil eines jeden individuellen Investors ist verschieden. Anleger sollten vor der Tätigung von Investitionsentscheidungen den Anlageberater ihrer Bank um zusätzliche Informationen bitten und das angedachte Investment auf ihre Risikotoleranz hin überprüfen lassen. Weitere Informationen zu den Weltfinanzmärkten finden Sie auf [url]http://www.dgbank.de,[/url] [url]http://www.gzbank.de,[/url] sowie auf http://www.union-investment.de


11.09.01 19:32 -jo-
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

Heard in New York am Mittwoch
vom 01.11.2001 10:59:00 Uhr


Kurzfristige und langfristige Lichtblicke für den US-Aktienmarkt : Am Mittwoch Morgen wurden in den USA Wirtschaftsdaten veröffentlicht.

Vor Handelsbeginn, um 8:30 Uhr, wurde das Bruttoinlandsprodukt mit Minus 0,4% bekannt gegeben; erwartet war ein Minus von 1 %. Diese gute Nachricht lies vorbörslich die Aktienindices steigen und verhalf dem Markt zu einer positiven Eröffnung. Um 10:00 Uhr folgte der “Chicago Purchasing Managers Index” (Einkäuferindex), welcher mit 46,3 um 3,2 Zähler besser ausfiel als erwartet. Zwar deutet ein Wert von unter 50 immer noch auf eine Kontraktion, diese scheint aber niedriger als erwartet. Als dann auch noch das US-Treasury Department (Finanzministerium) bekannt gab, es werde keine Bonds mit 30jähriger Laufzeit mehr emittieren, zog der Aktienmarkt, in Tandem mit dem Rentenmarkt, stark an. Dies bedeutet, dass der Staat der Nachfrage der Anleger (Pensionskassen, Rentenfonds, usw) kein neues Angebot in diesen, lang laufenden Titeln gegenüber stellt. So bleibt jedoch die Frage offen, was weitere Zinssenkungen der Federal Reserve, in den nächsten Wochen, überhaupt noch bewirken? In den USA heisst dies “pushing on a string”, einen Faden schieben. Bekanntlich kann man an einem Faden ziehen, und Resultate beobachten. Wenn man den selben schiebt, fallen die Resultate recht gering aus.

Wem werden weitere Zinssenkungen also direkt helfen ?

Den Banken und grossen Finanzkonzernen. Diese werden Kredite (oder Verbindlichkeiten) über die Aufnahme kurzfristiger Gelder refinanzieren und so höhere Margen erwirtschaften. Sollte das alte Geschäft dementsprechend restrukturiert sein, würden die Banken (um das Ertragsmoment aufrecht zu erhalten) ihre Kreditvergaberichtlinien lockern und die Konsumenten, den Mittelstand und Firmen, welchen vorher der Zugang zu neuen Mitteln versagt war, wieder mit Krediten versorgen und diese könnten wieder investieren. Die Investitionen und wie man zu ihnen kommt, stehen so im Moment im Mittelpunkt.

Die Gefahr besteht aber, dass die niedrigen Zinsen, von fallenden Preisen begleitet werden, weil die Nachfrage der US-Haushalte, aufgrund des “emotionalen Belagerungszustandes” in sich zusammenbricht. Dann bliebe nur noch der Staat, welcher mit massiven Investitionsprogrammen die Wirtschaft ankurbeln müsste. So schlimm sich dies anhört, wäre es vielleicht das Beste für die total veralterte Infrastruktur in den USA. Die Strassen haben Löcher, in denen man so manchen europäische Kleinwagen verlieren könnte. Die Flugsicherheit, ist so veraltet, dass es oft zu beinahe Zusammenstössen kommt. Zwar existiert die Technik, dies zu vermeiden, aber jeder will der letzte sein der die Investition tätigt, weil das System nur funktionieren kann, wenn alle Flughäfen oder Radarstellen angeschlossen sind.

Investoren sollten sich im gegenwärtigen Marktumfeld überlegen, ob sie den Aktienfirmen, in welche sie investieren, überdurchschnittliches Wachstumspotential zutrauen, und sie das Produkt oder die Geschäftsstrategie verstehen. Ansonsten wäre es vielleicht besser sich auf Werte zu konzentrieren, welche Dividenden zahlen. Die Dividendenzahlungen machen es dann leichter eventuelle Kursverluste auszusitzen, bis der Gesamtmarkt und dieser Wert sich wieder erholt haben.

Es gibt aber noch einen langfristigen Lichtblick für den Aktienmarkt.

In Europa wird immer wieder behauptet, die Sparquote der Amerikaner sei “zu niedrig”. Es wird allerdings nicht berücksichtigt, dass viele Amerikaner “vor Steuern” beträchtliche Summen auf die Seite legen dürfen. Vorsteuer Ersparnisse werden nicht in die Sparquote mit eingerechnet. Mit sogenannten “401k” Sparplänen, kann ein amerikanischer Angestellter bis zu $ 10.500, aber nicht mehr als 15% des Bruttoeinkommens, steuerbefreit anlegen. Die meisten Arbeitgeber steuern bis zu $ 0,50 für jeden $ 1 den der Angestellte spart dazu. D.H. maximal können (im Durchschnitt) bis zu $ 15.250 im Jahr gespart werden. Vom 01.01.2002 bis zum 01.01.2006 wird der Maximalbetrag, welchen der Angestellte pro Jahr vor Steuern von seinen Gehalt zum Sparen abziehen kann, in Schritten bis auf $ 15.000 p.a. erhöht. Die Zulage des Arbeitgebers kommt dann noch dazu! Im ersten Schritt, steigt die Summe ab 2002 auf $ 11.000,- . Die Beschränkung, dass der Betrag 15% des Bruttoeinkomments nicht übersteigen darf bleibt erhalten.

Steuern werden erst fällig, wenn Gelder aus den Anlagen abgezogen werden. Bis dahin bleiben Dividenden und Zinsausschüttungen von der Steuer unangetastet. Warum ist dies gut für den Aktienmarkt ? Die Amerikaner investieren den überwiegenden Teil dieser Ersparnisse in Aktienfonds. Steigende, steuerfreie Zuflüsse sollten langfristig dem Aktienmarkt zugute kommen. Wer spart nicht gerne Steuern ?

Zum Handelsschluss vermochte der Dow Jones nicht seine Gewinne zu verteidigen und beendete den Handelstag im Minus, während der NASDAQ es schaffte mit einem zweistelligen Punktgewinn zu schließen. Für den Donnerstag werden eine Vielzahl weiterer Wirtschaftsdaten erwartet. Gruss aus New York, das US-Aktien Team der DG European Securities, Claudia, Andrew, Robert und Jerry
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

Heard in New York am Donnerstag
vom 02.11.2001 07:49:00 Uhr


Microsoft Corp (MSFT, WPK : 870747) läuteten am Donnerstag eine Rally am US-Aktienmarkt ein. Der Wert, welcher im Dow Jones, S&P500 sowie dem NASDAQ enthalten ist, beflügelte mit seinem Kursanstieg den breiten Markt.
Zwar haben sich der Softwaregigant und das US-Justizministerium (welches auch die Aufgabe des Kartellamtes ausfüllt) offiziell noch nicht in dem Monopolprozess gegen MSFT geeinigt, Meldungen darüber wurden aber bereits in allen Medien verbreitet.

Positiver Kernpunkt für Microsoft wäre, dass die Firma nicht die weitreichenden Forderungen seiner schärfsten Kritiker erfüllen müsste und weiterhin bestimmte Softwareaplikationen an sein Windows-Operating System knüpfen kann. Dies ist besonders für Microsofts neues Operatingsystem (Windows XP) von Bedeutung.
Hätte dies doch teure, nachträgliche Veränderungen mit sich gebracht. Andererseits wird vermutet, das MFST wesentlich mehr seiner bisher geheimen, internen Codes des Operatingsystems an firmenfremde Softwareentwickler offen legen muss.
Dies soll sicherstellen, dass Dritte neue Programme in Windowsformat entwickeln und verkaufen können. 18 Bundesstaaten, welche sich der Klage des “Federal Government” angehängt hatten, sollen gegenwärtig den entgültigen (?) Kompromiss prüfen.

Ist, was gut ist für Amerikas größte Softwareschmiede, auch gut für Amerika? Der politische Richtungswechsel in Washington, nach President Clinton, hat Bill Gates und seinen Freunden höchstwahrscheinlich Milliarden erspart, auch wenn in diesem Kompromiss noch eine Zahlung auf MFST zukommen sollte.

Aber was wird nun aus dem Aktienkurs von Microsoft ?

Die Phantasie einer positiven Lösung des Kartellproblemes kann nach einer Einigung nicht aufrecht erhalten werden. Ist MFST noch der “Growth Stock” der Vergangenheit, oder unterliegt die Firma, wie auch der über-wiegende Rest der Volkswirtschaft, deren Zyklen.

In einem Umfeld rückläufiger Einzelhandelsumsätze, steigender Arbeitsplatzunsicherheit und Arbeitslosenquote, steigender Sparquote (ja, es stimmt) und ständig fallender PC-Preise wird es auch für den Anbieter der beliebtesten Arbeitsoberfläche am Computer schwer, seinen Absatz zu steigern, ja konstant zu halten. Die X-Box, Microsoft’s Antwort auf die Playsation von Sony wird zwar bejubelt, aber ist nur in begrenzten Stückzahlen verfügbar und schon ausverkauft.

Keine positiven Überraschungen von hier also. Für Windows XP war schon seit längerem für die erste Zeit nur eine zurückhaltende Nachfrage erwartet worden, bevor sich die Plattform als neuer Standard durchsetzt. Aber wie lange wird das dauern ? Windows XP benötigt größere Fest-platten für die Installation als viele alte PC’s haben, sowie auch einen größeren Arbeitsspeicher. Noch wird bei vielen Firmen aber eher gespart. So stellt sich die Frage, ob der Kurs der Microsoftaktie, gegenwärtig das Absatz- und Wachstumspotential der Firma zu früh widerspiegelt. MFST beendete den Handelstag an der Wall Street bei $ 61.84 mit einem Plus von $ 3.69.

Dagegen gaben die Aktien der Enron Corp (ENE: WKN 851914), des grössten Energiehändlers, um $ 1.91 auf $ 11.99 nach.
Das Unternehmen hatte mitgeteilt, eine zunächst informelle Prüfung der US-Börsenaufsicht (SEC) von Finanztransaktionen des Unternehmens sei zu einer umfangreichen Untersuchung ausgeweitet worden. So musste im Vormonat denn auch der CFO von Enron, seinen Hut nehmen und wird vielleicht schon bald einen orangen Overall tragen (Gefängnisskleidung). So hatten Firmen an denen er direkt beteiligt ist, mit Enron Geschäfte gemacht, welche ENE über $300 Mio. kosteten. Später am Tag wurde bekannt, dass J.P. Morgan und Salomon Smith Barney Inc. einen Kredit in Höhe von einer Milliarde Dollar bewilligt haben, um der Firma zu ermöglichen, ihre Trades zu setteln und das Rating, welches sehr wahrscheinlich von S&P heruntergestuft wird, zu unterstützen. Al Sicherheit musste ENE ihr 19.000 Meilen langes und verzweigtes Gaspipelinenetz verpfänden.

Der Schock, dass das US-Treasury Department keine Longbonds (30 Jahre Laufzeit) mehr begeben wird, zeigte am Donnerstag immer noch Nachwirkungen So fiel der Bond im Handelsverlauf bis auf eine Rendite von 4,72%, da Pensionskassen und Rentenfonds das “knappe” Gut zu jedem Preis zu kaufen schienen.
Freuten sich gestern noch viele Longbondhändler über ihre sagenhaften Gewinne (aus Langpositionen), setzte am Donnerstag die Erkenntnis ein, dass ihr Produkt bald nicht mehr gehandelt werden könnte. War der 30jährige bis jetzt der Dreh- und Angelpunkten des US-Rentenmarktes, wird dies nun wohl (wie in Europa) der Bond mit 10jähriger Laufzeit.

Wohin nur mit all den Longbondtradern ?

Gruss aus New York, das US-Aktien Team der DG European Securities, Claudia, Andrew, Robert und Jerry
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

Heard in New York am Donnerstag
vom 08.03.2002 07:43:00 Uhr

Alan Greenspan fand sich, knapp eine Woche nachdem er seine Ausführungen zu wirtschaftlichen Entwicklung vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses machte, am Donnerstag vor dem Ausschuss für Banking, Housing and Urban Affairs des Senates wieder. Einleitend bemerkte der Chairman der Federal Reserve, das „die Wirtschaftsdaten der letzten Woche die Vermutung bestätigen, dass sie Wirtschaft sich bereits in Mitten einer Expansionsphase befindet“ (The recent evidence increasingly suggests that an economic expansion is already well under way).

So sollte es niemanden mehr überraschen, wenn die FED bei ihrer nächsten Sitzung, am 19 März ihren Bias (Einschätzung des wirtschaftlichen Grundtenors und daraus folgende Tendenz der Geldpolitik) von “weakness“ auf „neutral“ ändern wird.

Dies wird auch vom US-Rentenmarkt bestätigt. Die Rendite des 30jährigen Longbonds stieg am Donnerstag weiter an (die Kurse fielen) und auch am Geldmarkt zogen die Zinssätze an. Dies ist jedoch eine Reaktion auf die Äußerungen Greenspans und nicht weil es Anzeichen inflationärer Tendenzen gibt. Im Gegenteil : die Produktivität der US-Arbeitskräfte (Nonfarm Productivity) für das vierte Quartal 2001 wurde am Donnerstag Morgen mit + 5,2% bekannt gegeben. Erwartet war ein Plus von 4,5%.

Im gleichen Zeitraum fielen die Arbeitskosten pro Einheit (Unit Labor Cost) um 2,7% (erwartet waren Minus 2%). Wie schon in der Vorwoche war es dem Markt nicht möglich die , langfristig ermutigenden , Worte Alan Greenspan in Kursgewinne umzumünzen.

An der Wall Street bahnt sich ein grundlegender Stimmungswechsel an.
Die jüngsten Konjunkturdaten sind so überzeugend ausgefallen, daß die finanzmarktnahen Ökonomen das Wort Rezession schon wieder aus ihrem Wortschatz gestrichen haben und jetzt nur mehr über die Dynamik der Aufwärtsbewegung diskutieren. :D

Der Aktienmarkt scheint damit die fundamentale Rückenstärkung zu bekommen, die den kurzatmigen Rallyversuchen der zurückliegenden Monate gefehlt hat.
Freilich begegnen viele Profis dem Aufwärtstrend noch mit einer gehörigen Portion Skepsis, wie auch erste Gewinnmitnahmen in dieser Woche und heute signalisieren.
Von Euphorie ist der Markt noch weit entfernt. Allerdings hat sich ein kollektives Gefühl der Erleichterung eingestellt.

Die positiven Konjunkturnachrichten haben die große Sorge der Vorwochen, die "Enronitis", erst einmal in den Hintergrund gedrängt. Das Thema "kreative Bilanzierung" ist zwar keineswegs vom Tisch; die Börsenaufsicht SEC und der bilanzielle Standardsetter FASB (Financial Accounting Standards Board) erarbeiten derzeit Reformen.

Bei den Herstellern von Halbleitern und elektronischen Bauelementen scheint die Absatzschwäche in erster Linie ein klassisches konjunkturabhängiges Phänomen zu sein. Und aus dieser Ecke sind jetzt auch die ersten positiven Signale zu vernehmen. Die Ausrüster der Chipindustrie, also Nasdaq-Unternehmen wie Applied Materials (AMAT: 865177), Novellus (NVLS: 875715), KLA Tencor (KLAC: WKN 865884) sowie Teradyne (TER: 859892), verbreiten inzwischen weit optimistischere Töne als noch vor wenigen Monaten. Ihre Aktienkurse haben denn auch gerade in den vergangenen Tagen, ebenso wie die vieler Chiphersteller, tendenziell verbessern können. Der im Handel vielbeachtete Philadelphia Semiconductor Index (SOX), der die Kurse von 16 führenden Halbleiterherstellern und ihren Ausrüstern abbildet, ist in nur drei Handelstagen um fast 20% geklettert. [/B]

Wird sich die PC-Nachfrage im zweiten Halbjahr beträchtlich verbessern?. Bei der Produktion des Prozessors Pentium IV wird die Umstellung auf Siliziumscheiben mit 300 Millimeter Durchmesser davon ausgegangen das auch die Margen steigen.

Morgan Stanley, der profilierteste Chipanalyst an Wall Street, hat am Dienstag die Aktie des Branchenführers Intel (INTC: WKN 855681) von "Überdurchschnittlich" auf "Starker Kauf" hochgestuft.

Der Analyst rechnet mit positiven Quartalsberichten und setzt für INTC ein zwölfmonatiges Kursziel von $ 45, ein Kurspotential von ca. 36%. Nicht nur bei Intel korrigieren die Analysten ihre Prognosen derzeit nach oben. Dieser Trend ist inzwischen bei vielen Aktien des Technologiesektors zu beobachten. Manche Analysten trauen den Technologieunternehmen, die im Leitindex von Standard & Poor’s (S & P 500) enthalten sind, in diesem Jahr ein Gewinnwachstum von bis zu 45% zu. Zu Jahresbeginn lag das anvisierte Kurspotential noch bei durchschnittlich 33 Prozent.

Gruss aus New York und von der DG European Securities, Claudia und Jerry http://www.welt.de
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

Heard in New York am Donnerstag
vom 05.04.2002 07:45:00 Uhr


Volatil zeigten sich die US-Titel am Donnerstag an der Wall Street bis sie dann zum Schluss doch im Positiven schließen können.
Der volatilen Verlauf hing mit der Nervosität angesichts der Lage im Nahen Osten, ebenso wie mit den schlechten Nachrichten von Unternehmensseiten zusammen.
Deutlich unter Abgabedruck standen vor allem die Titel der Pharmabranche.

Die Erstanträge auf Arbeitslosengeld fielen am Donnerstag mit 460.000 weit höher aus als die erwarteten 380.000. Trotzdem hatte die Zahl kaum einen Einfluss auf das Marktgeschehen.
Nach dem 11.September 2001 hat die US-Regierung den Zeitraum, in dem ein amerikanischer Staatsbürger, Arbeitslosenhilfe empfangen kann um 13 Wochen verlängert.
Normaler weise haben Amerikaner, auf Lebenszeit eine Anspruch auf insgesamt 26 Wochen Arbeitslosengeld. Danach gibt es nur noch Sozialhilfe.
Dieser Zeitraum wurde begrenzt um 13 Wochen verlängert. Amerikaner bei denen nun die ursprünglichen 26 Wochen abliefen, mussten für die Verlängerung erneut einen Arbeitslosenantrag stellen.
Dies sollte auch in den kommenden Wochen diese Statistik tendenziell ansteigen lassen. Aber auch ohne diese zusätzlichen Neuanträge hätte die Anzahl der Neuanträge mit 400.750 die Erwartungen überstiegen.

Am Freitag werden für den Wochenschluss eine Vielzahl von Wirtschaftsdaten erwartet. Vielleicht war dies auch ein Grund, warum die am Donnerstag veröffentlichten Erstanträge kaum den Markt beeinflussten und der Markt in eine abwartende Seitwärtsbewegung eintrat.
Viele Marktteilnehmer stellten Positionen glatt.
Seit dem Zusammenbruch der Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern am 21. März sank der durchschnittliche Umsatz an der New York Stock Exchange um 13%.
Dies unterstreicht, das die Kursverluste der ersten Wochenhälfte auf eine starke Zurückhaltung der Käufer zurückzuführen ist, und nicht auf panikartige Verkäufe.
Diese wären von hohen Volumina begleitet gewesen.

Der Preis für das Barrel Rohöl (158,97 Liter) fiel am Donnerstag um $ 0.98 auf $ 26.58, nachdem President Bush, Secretary of State Colin Powell zu Vermittlungsverhandlungen nach Isreal entsandte.
Somit gibt es für die arabischen Staaten keinen Grund mehr ein Ölembargo anzudrohen um die USA zu einer direkteren Rolle in dem Konflikt zu zwingen.
Es sollte jedoch nicht vergessen werden, das die Märkte weiter nervös auf Nachrichten aus dem nahen Osten reagieren, gibt es sehr wenig richtig, aber unendlich viel falsch zu tun.
Eine langfristige Lösung ist unendlich schwer zu finden. Nicht nur wegen der Terroranschläge.
Während weiter Teile Israels auf die Trinkwasserquellen in den besetzten Gebieten angewiesen sind gibt es einflussreiche Gruppen in beiden Lagern, welche die Gewalt der Gegenseite nutzen um inneren Konsens zu erzeugen.
Wann werden amerikanische Soldaten mit blauen Helmen in den besetzten Gebieten erscheinen?
Es scheint unausweichlich, das Amerika tiefer in das Problem hereingezogen wird.
Dies wohl auch der Grund, warum Rüstungewerte weiter den breiten Markt outperformen.

Die Schreckensmeldung kam bereits am Morgen: Das US-Pharma-Unternehmen Bristol-Myers Squibb Co. (BMY: WKN 850501) kürzte seine Gewinnerwartung, nachdem es zuvor einige Patente verlor.
Im ersten Quartal und im Gesamtjahr 2001 wird der Gewinn um 25,0 bis 30,0 Prozent unter Vorjahreswert liegen.
Bereits im Januar warnte das Unternehmen, der Gewinn des ersten Quartals werde um 110,0 bis 15,0 Prozent unter dem Vorjahresquartal liegen. Im Dezember wurde für das Gesamtjahr ein Rückgang von 6,6 Prozent prognostiziert. Im ersten Quartal wird nun mit einem Umsatzrückgang von 7,0 Prozent gerechnet.
Drei bedeutende Produkte, das Krebsmedikament Taxol, das Diabetes-Präparat Glucophage und das Produkt BuSpar gegen Angstzustände erhielten Konkurrenz durch generische Arzneimittel.
Der Gewinn wird im ersten Quartal von 63 Cents in der Vorjahresperiode auf 44 bis 47 Cents zurück gehen.
Im Gesamtjahr fällt der Gewinn auf 1,68 bis 1,81 Dollar je Aktie, nach zuvor 2,41 Dollar je Aktie. Die Aktien fielen in New York um $ 5.55 und schlossen bei $ 32.15.

Gruss aus New York, die DG European Securities, Claudia und Jerry
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

Heard in New York am Donnerstag
vom 12.04.2002 09:16:00 Uhr


Nach dem Kursrutsch insbesondere bei Technologieaktien, gingen Anleger am Mittwoch auf Schnäppchenjagd.
Trotz der positiven Tendenz gab es auch mahnende Stimmen, da noch keine fundamentalen Anzeichen für einen anhaltenden Aufwärtstrend in Sicht zu sein scheinen.
Die Anleger zeigten sich dennoch in Kauflaune.
Den Technologieaktien half die Einschätzung des US- Investmenthauses Merrill Lynch, dass der Telekom-Netzwerkausrüster Cisco bei Vorlage seiner Quartalsergebnisse die Erwartungen erfüllen werde.
Die Branche ist besonders hart von der weltweiten Konjunkturflaute getroffen worden. Konkurrent Nortel hatte hatte am Dienstag gewarnt, dass der Umsatz wohl schwächer ausfallen werde als zunächst angenommen.
Abflüsse aus dem US-Rentenmarkt schienen ihren Weg zurück in den Aktienmarkt zu finden.
Die Renditen zogen in allen Laufzeitbereichen leicht an. Der technologielastige NASDAQ, der S&P500 sowie der Dow Jones konnten den Handelstag alle im Plus beenden.

Nachdem zum Wochenanfang vorerst nur Merrill Lynch im Fadenkreuy des Generalstaatsanwaltes von New York State waren, gesellen sich seit Mittwoch weitere namhafte Häuser. Salomon Smith Barney, Lazard Frere, Bear Stearns, CSFB, Lehman Brothers, UBS Painewebber, Goldman Sachs sowie Morgan Stanley haben alle Post vom obersten Staatsanwaltes des Bundesstaates erhalten.

Die Untersuchung weiterer Brokerhäuser soll sicherstellen, das keines negativ ausgegrenzt wird, sowie um eine Vergleichsbasis zu schaffen, welche es ermöglichen soll die stärke der angeblichen Vergehen besser zu beurteilen.
Die Maklerfirmen weisen die Anschuldigungen das ihre Anlageempfehlungen wider besseren Wissens nur dazu gedient haben Investmentbankingdeals (z.B. Firmen an die Börse zu bringen) in ihr Brokerhaus zu bringen.
Die von der Staatsanwaltschaft zitierten internen E-Mails wären nicht in dem jeweiligen Kontext zitiert. (Hier noch einmal die WebSeite mit der gerichtlichen Eingabe vor dem Supreme Court of the State of New York : http://www.oag.state.ny.us/press/2002/apr/apr08c_02.pdf ).

Die Neuigkeiten vom Mittwoch liessen manche Marktteilnehmer ihre Positionen in Merrill Lynch verringern. So verlor MER am Mittwoch gegen den Trend des Marktes $ 1,17 und beendete den Handelstag bei $ 50,92. Technischen Support hat MER gegenwärtig bei $ 49,80, hier befindet sich eine Trendlinie von den Tiefstständen im Februar diese hielt heute (Tagestiefststand $ 49,79).

Der Mischkonzern 3M (MMM: WKN 851745) der bis vor kurzem noch unter dem Zungenbrecher Minnesota Mining & Manufacturing Co. firmierte, ist ein Schwergewicht im Dow Jones Industrial Average.
Keine andere Aktie vermag den Dow so stark zu bewegen wie die von 3M. Rund 8,5 Prozent steuert das Unternehmen derzeit zum Gesamtgewicht des Indexes bei, wenn der Kurs der Aktie sich um 1% verändert, so viel wie General Electric ), Microsoft (MSFT: WKN 870747) und Intel (INTC: WKN 855681) zusammen.

Doch diese Bedeutung hat 3M nicht seiner Börsenkapitalisierung zu verdanken.
Mit einem Marktwert von knapp $ 50 Mrd. Dollar gehört das Unternehmen nicht einmal zu den 25 größten Amerikas. Der hohe Stellenwert der Aktie innerhalb des Dow ist vielmehr dem Umstand zuzuschreiben, daß sie von den 30 Werten des Indexes mit ca. $ 125 den höchsten Aktienkurs aufweist. Der Dow ist nur ein arithmetischer Durchschnitt von Aktienkursen und nicht, wie der S&P 500, ein kapitalisierungsgewichteter Index.
Die fünf schwersten Dow-Werte heißen zur Zeit 3M, Procter & Gamble, IBM, Johnson & Johnson und General Motors.
Wäre der Dow ein kapitalisierungsgewichteter Index, würden statt dessen General Electric, Microsoft, Exxon Mobil (XOM: WKN 852549), Wal-Mart Stores (WMT: WKN 860853) und Citigroup (C: WKN 871904) an der Spitze stehen. So bringt es GE nur auf einen Anteil von 2,5% und liegt damit auf Platz 22 der Indexrangliste.
Der Dow wird noch heute so kalkuliert, wie es sein Begründer, der Wirtschaftsjournalist Charles Dow, Ende des vergangenen Jahrhunderts tat.
Er addierte die Kurse der damals noch zwölf Dow-Unternehmen, und teilte die Summe durch die Zahl der einzelnen Werte, also durch zwölf. Geändert haben sich seither nur die Zahl der Aktiengesellschaften und der Divisor, der den Änderungen in der Index-Zusammensetzung, den Aktiensplitts und Dividendenzahlungen Rechnung trägt. Dieser Divisor stellt sich aktuell auf 0,14452124.
Jede Kursveränderung eines Dow-Wertes um einen Dollar bewegt deshalb den Dow um knapp 7 Punkte.
Wenn die Aktie von 3M um 5% steigt, schnellt der Dow gleich um 43 Punkte hoch.
Wenn dagegen die Aktie von GE um 5% zulegt, bewegt dies den Dow gerade einmal um 13 Punkte.
Die "Winzlinge" im Dow sind Unternehmen wie AT&T, Hewlett-Packard, Walt Disney, McDonald’s oder Intel, deren Aktien für $ 15 - 30 gehandelt werden.

Würde die Telefongesellschaft AT&T, deren Aktie derzeit für $ 15 umgeht, plötzlich Konkurs anmelden und ihr Kurs auf Null sinken, würde dies den Dow gerade einmal gut 100 Punkte kosten, ein Verlust von rund 1%. Ein Ausfall von 3M würde den Dow dagegen 860 Punkte kosten, also mehr als 8 Prozent.
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

Heard in New York am Mittwoch
vom 25.04.2002 19:27:00 Uhr


Mit etwas festerer Tendenz präsentieren sich die Aktienkurse in der ersten halben Stunde des Handelstages, gaben aber im Handelsverlauf wieder auf breiter Front nach.

Es sah zunächst so aus, dass die gefallenen Kurse das Kaufinteresse wieder belebten.
Hatten hatte neue Quartalsmeldungen keine negativen Markteinfluss. Auf der Gewinnerseite finden sich nach der Vorlage von überraschend guten Quartalsergebnissen Internetwerte wie Amazon (AMZN: WKN 906866) und Expedia (EXPE: WKN 929106), die um $ 2.73 auf $ 16.79 bzw um $ 9.81 auf $ 80.56 hinzugewinnen konnten.
Yahoo (YHOO: WKN 900103) verteuern sich um $ 0.44 auf $ 14.61. Mobilnetzbetreiber, die zu Wochenbeginn hohe Verluste erlebten, legten ebenfalls zu.
Microsoft (MSFT, WKN 870747) standen sich selbst un dem Markt jedoch wieder im Weg.
Den dritten Handelstag in Folge verlor der Softwareriese. Zu allem Pech beendete MSFT den Handelstag nur 2Cents oberhalb des Tagestiefs (Schlusskurs 53,02 – Minus $ 0.97).
Fast zynisch scheint es, das AOL Times Warner (AOL, WKN 502251) sich am Mittwoch um $ 0,19 auf $19,30 verbessern konnten, um nachbörslich auf über $ 20 zu klettern. Schliesslich hatte der Medienkonzern nach Handelsschluss bekannt gegeben, das er im ersten Quartal den grössten Verlust der US-Finanzgeschichte abzuschreiben habe : $ 54,2 Mrd. – oder $ 12.25 je Aktie.
Nur gut das die Übernahme von Time Warner in 2002 mit AOL Aktien und nicht in Cash bezahlt worden war. So berichtigt man „nur“ den eigenen Wert...und, ach ja, den Aktienwert der Anleger. :D
Was die Börse bereits durch starke Kursabstriche tat. Ob die Ertragsprojektionen der Firma den gegenwärtigen Kurswert bereits rechtfertigen werden wir in den nächsten Handelstagen sehen.
Glaubt man den Charts ist das Erholungspotential begrenzt.

Schlägt die Lethargie des Aktienmarktes auf das Gemüht der amerikanischen Konsumenten?

Der von ABCNews & Money Magazine erstellte Consumer Comfort Index fiel in der vergangenen Woche auf ein Niveau von Minus 5 (die Skala reicht von Plus 100 bis Minus 100).
Damit fiel der Index unter seinen 52 Wochendurchschnitt. Dies ist erst das fünfte Mal seit der Index in 1985 erstellt wurde, das er so stark abfiel.
Zum letzten Male war es im März 2002, dem Beginn der hinter uns liegenden (?) Rezession der Fall. Die Subindices, Zustand der Wirtschaft und private Finanzen, fielen um 6 Punkte, während das Kaufklima um 8 Punkte abbröckelte.

Hatten sich die Konsumenten an die massiven Rabatte der US-Autokonzerne gewöhnt?

Laut der Untersuchung wirkten die Krise im nahen Osten, steigende Benzinpreise, die Androhung eine irakischen Ölembargos so wie der volatile Aktienmarkt negativ auf den gegenwärtigen Indexstand.

Für den 26.04. wird der University of Michigan Confidence Index mit 94,5 Punkten erwartet. Dieser könnte nun etwas niedriger ausfallen, da oftmals eine Korellation zwischen dem ABC News/Money Magazine Index und dem der University of Michigan zu beobachten ist.

Das Wachstum in 2002 könnte jedoch trotzdem starker ausfallen als bisher gedacht.
Leider ist dies einem unschönen Umstand zu verdanken. Neue Daten belegen, dass das Einkommen der Amerikaner in 2001 nur um 3,7% und nicht wie bisher um 4,9% wuchs.
Dies würde das Brutto-Inlandsprodukt der USA für 2001 um $ 90 Mrd. senken und auf eine im Rückblick längere und tiefere Rezession hindeuten als bis jetzt angenommen.
Da die Wirtschaft dann gegenwärtig von einem niedrigeren Niveau wächst (Vorjahresvergleich) könnten die Wachstumszahlen für die nächsten Quartale besser als erwartet aussehen.
Bleibt zu hoffen, das dies in den Bilanzen der Aktiengesellschaften reflektiert wird und das Ertragswachstum sich am Aktienmarkt widerspiegelt.
Die endgültigen GDP Zahlen werden am 31.July vorliegen.

AT&T (T: WKN 868400) legten am Mittwoch vor Börsenbeginn ihre Zahlen vor.
Für das laufende Quartal prognostizierte das Unternehmen eine anhaltend schwache Umsatzentwicklung. Der Nettoverlust von AT&T weitete sich auf $ 975 Mio, nach $ 192 Mio im Vorjahr aus. Je Aktie beträgt er damit 28 Cent (Vorjahr 10).
Der Fehlbetrag fiel somit höher aus als vom Markt erwartet. Marktteilnehmer rechneten für das zweite Quartal mit einem Gewinn am oberen Ende der Konzernprognose von 1 bis 4 Cent/Aktie.
Den Gewinn für das fortgeführte Geschäft bezifferte die Firma für das erste Vierteljahr auf sechs Cent je Aktie nach einem Verlust von zwei Cent im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn schließt unter anderem den Einfluss von Bilanzierungsänderungen, Gewinnen und Verlusten aus Investitionen und andere Einmaleffekte aus.
Der Pro-Forma-Umsatz fiel in den ersten drei Monaten um 8,4 % auf $ 12,02 Mrd. Für das laufende Quartal erwartet der Konzern einen erneuten Rückgang der Erlöse um rund 8%.
Im Firmenkundengeschäft ging der Umsatz um 8% auf $ 6,53 Mrd zurück und brach im Privatkundengeschäft sogar um 22 % auf $ 3,13 Mrd ein. Dagegen verbuchte die Breitbandsparte des Konzerns, AT&T Broadband, nach Anpassung um Verkäufe und Übernahmen von Kabelnetzbeteiligungen ein Umsatzplus von rund 14 % auf $ 2,44 Mrd.
AT&T verloren am Mittwoch $ 0.10 und beendeten den Handelstag bei $ 13.75.
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Antworten