Gedanken wenn man aus dem Euroraum austritt ...

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Gedanken wenn man aus dem Euroraum austritt ...

Beitrag von oegeat »

Ein Austritt Griechenlands aus der Währungsunion zu Ende gedacht

Fragen und Antworten: Zu Griechenland...

Was meint ihr ? sind die Schlußfolgerungen richtig ? oder komplett anders ...
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

TUI: Vorbereitung auf GR-Währungsreform
05.11.2011

TUI-Konzern will sich in Griechenland gegen Währungsumstellung von Euro auf Drachme absichern. "Wenn der Euro nicht mehr die Währung sein sollte (...), ist TUI berechtigt, die Geldsumme in der neuen Währung zu bezahlen." - Sinn: Griechenland bleibt nur noch Austritt. Man müsse dann das ganze Land abschotten. „Die Grenzen müsste die Armee überwachen, damit niemand versucht, Euro aus dem Land zu schmuggeln.“

quelle
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Kein Vorbild
Einen Plan oder ein Vorbild, wie der Übergang von der Gemeinschaftswährung zu einer eigenen Währung ablaufen würde, gibt es nicht. Es handelt sich ja nicht um eine Währungsreform, wie sie Deutschland 1948 mit Erfolg durchgeführt hat.
Die Situation ist besser als für D nach dem 2. WKDamals hiess es, eine Hyperinflation zu beenden und einer zerbombten Volkswirtschaft wieder auf die Beine zu helfen.
Es ging nicht darum, sich aus einem grösseren Währungsverbund zu verabschieden. Auch das Beispiel Argentiniens, welches 2002 den Staatsbankrott erklärte und die Bindung des Pesos zum Dollar aufgab, lässt sich nur bedingt übertragen.
Die in Argentinien bald spürbaren Vorteile der Abwertung der eigenen Währung und damit einer gestiegenen Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Ausland dürfte im Falle Griechenlands viel weniger positiv zu Buche schlagen. Denn ausser dem Tourismus gibt es kaum eine bedeutende Exportwirtschaft, die profitieren könnte..
Zweifelhafter Vergleich !

Der Tag X
Nimmt man einen Tag X an, an dem das Land den Austritt aus dem Euro erklärt, gälte es zuerst die grosse Gefahr der Kapitalflucht zu bekämpfen.
Das ist wohl das kleinste Problem.
Das Thema Kapitalflucht ist längst gelaufen

Jeder wird versuchen, möglichst viel seiner Liquidität in Euro in Sicherheit zu bringen.
Die Banken würden gestürmt und wie im Falle Argentiniens müsste allenfalls die Schliessung der Bankschalter und eine rigorose Kontrolle der Geldströme verfügt werden. Doch diese Massnahme liesse sich nur für eine gewisser Zeit aufrecht erhalten. Besonders der Übergang vom Zeitpunkt des Beschlusses bis zur tatsächlichen Ausgabe der neuen Währung wäre von grossem Chaos geprägt.
Was hat man den jetzt - kein Chaos ?

Nur noch die Hälfte wert
Die griechische Zentralbank würde für die neue Währung einen Kurs gegenüber dem Euro festlegen. Laut Experten dürfte die Abwertung dabei mindestens 50 Prozent betragen. Nun würde zwar der Staat wieder über ausreichend Mittel verfügen, die Löhne seiner Angestellten – fast ein Viertel der Griechen sind im öffentlichen Sektor beschäftigt – sowie die Rechnungen für seine Aufträge zu bezahlen.
Dies würde wohl vorübergehend zu einem Konsumimpuls führen.
Warum vorübergehend ?
Der Tourismus könnte sofort anspringen.
Wenn in G alles zum halben Preis zu haben ist

Allerdings würde wohl über kurz oder lang auch die Inflation stark ansteigen.
Die Griechen verfügten zwar wieder über Geld, aus dem EU-Raum importierte Produkte sowie Reisen oder ein Studium im Ausland würde sich aber massiv verteuern.
Da haben die Exporteure im Ausland ein Problem.
Wer nicht mehr Reisen kann gibt das Geld im Inland aus.
So etwas nennt man dann - glaube ich :wink: - Binnennachfrage.
Studium im Ausland ? :lol: Das sind wohl nicht die Sorgen der Griechen

Kollaps der Banken
Es ist anzunehmen, dass gleichzeitig mit dem Austritt aus dem Euro Griechenland den Staatsbankrott erklären wird. Damit wäre es zwar den Schuldenberg von rund 360 Milliarden Euro los. Allerdings wird es damit für lange Zeit unmöglich sich an den internationalen Finanzmärkten mit Kapital zu versorgen.
Das wird so sein.
Mit der eigen Währung läuft erst einmal nur das Notwendige

Auch die rund 50 Milliarden Euro, welche den inländischen Banken geschuldet sind, könnten nicht beglichen werden.
Die Geldhäuser könnten zudem griechische Anleihen nicht mehr als Sicherheiten für ihre Refinanzierung bei der Europäischen Zentralbank hinterlegen und würden zusammenklappen.
Na und - die fangen aber nich bei Null an, wie D nach dem 2. WK.
Die "Party" mit fremden Geld ist aber vorbei.
Das gill in erster Linie für alle Staatsdiener.
Daraus leitet sich gleich die Frage ab, ob diese 10% der Erwerbsfähigen dem Staat und damit dem Bürger oder mehr oder weniger sich selbst gedient (bedient) haben
.
Die Folge wäre ein sogenannter «Bank Run» mit langen Schlangen vor den Banken, die schleunigst verstaatlicht würden.
Wo es nichts gibt, entstehen auch keine Schlangen !
«Feindlicher Akt»
Da ein Euro-Austritt in den einschlägigen Verträgen nicht vorgesehen ist, begäbe sich Griechenland auch damit auf höchst gefährliches Terrain.
in den einschlägigen Verträgen ist auch keine Transferunion vorgesehen
Der Schritt könnte laut einer von der Europäischen Zentralbank in Auftrag gegebenen Studie als «feindlicher Akt» interpretiert werden und auch noch einen Ausschluss aus der EU zur Folge haben.
Griechenland wäre somit von allen Subventionen, Transferzahlungen und Entwicklungsprogrammen abgeschnitten.
Und das wird endlich Zeit
Wie sich das Land aus diesem Schlamassel aber auf eigene Faust selbst befreien könnte, ist auch für die grössten Optimisten und Verfechter der vollen Souveränität nur schwer vorstellbar.
UNd wie befreit man sich mit dem Euro aus dem Schlamassel ? - NIE
Man zieht nur ein Land nach den anderen mit rein


Abstimmung
Das, worüber man heute nachdenkt, hätte man vor reichlich 1,5 Jahren wesentlich billiger haben können.
Damals ein Marshallplan für G wäre billiger gewesen und man hätte nicht dieses Chaos wie jetzt.
Alle zieren sich wie eine Jungfrau - und dann fällt sie doch auf den Rücken.
Dateianhänge
Abstimmung Drachme.jpg
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„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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