Die Federal Reserve tätigte über den Terminmarkt in Chicago großvolumige Kontrakte über Aktienindex-Derivate. Diese Derivate auf einen steigenden Aktienindex erzeugten sofort einen Kaufsog für Aktien.
Gleichzeitig verkaufte der US-Großinvestor Warren Buffet große Mengen von US-Schatzpapieren, wodurch der Anleihenmarkt, der seit dem 23. Oktober rasant angezogen hatte, einbrach. Das gleiche machte der Megaspekulant George Soros, wobei man davon ausgehen kann, dass ihm wie Buffet von der Federal Reserve dringend "nahegelegt" worden war, dies zu tun. Buffet und Soros Beispiel folgend, verschoben viele Investoren ihre Anlagen vom Anleihenmarkt.
Die Federal Reserve versicherte den großen Aktienfonds (Mutual Funds), dass ihnen großzügig Zentralbankgeld zur Verfügung gestellt werden würde. So sollte verhindert werden, dass die Investmentfonds wegen Kündigungen von Anlegern in Liquiditätsprobleme kommen.
Die Regierung arbeitet dabei mit den größten Medienkonzernen zusammen, um die Finanz- und Wirtschaftsdaten zu manipulieren, so dass sie für den Aktienmarkt dauerhaft positiv bleiben.
Die schlechten Meldungen werden ignoriert während die Botschaft von ständig steigenden Aktienmärkten dauerhaft über CNBC, Wall Street Wee, CNN Business Reports usw. verbreitet wird.
Die Rettungsaktion an der NASDAQ im November 2000
"Absturz-Verhinderungsteam" in Nöten
In den sechs Tagen bis einschließlich 13. November verlor, der NASDAQ Index der amerikanischen Hochtechnologieaktien volle 17% seines Wertes und fiel unter 2904 Punkte, den niedrigsten Stand seit dem 3. November 1999.
Im Frühjahr (März) dieses Jahres hatte der NASDAQ seinen historischen Höchststand: von 5123 Punkten erklommen, er hat also nun innerhalb von acht Monaten 44,3% seines Wertes verloren. Auf diese Weise haben sich 1700 Milliarden Dollar an Aktienwerten (Marktkapitalisierung) in Luft aufgelöst.
Umgerechnet sind das etwa 3700 Mrd. DM, was beinahe dem gesamten Bruttosozialprodukt Deutschlands gleichkommt
Soviel Geld haben nominell die amerikanischen und anderen Investoren in NASDAQ Aktien verloren.
Viele Familien in Amerika haben in den letzten Jahren ihre Sparbücher oder andere traditionelle, relativ. sichere Anlageformen aufgegeben, um das Geld statt dessen in die vermeintlich gewinnträchtigen Aktienmärkte zu investieren,- einen großen Teil davon in
die "wunderversprechenden Technologiewerte"
Die Federal Reserve und Wirtschaftswissenschaftler haben einen besonderen Begriff für dieses Investitionsverhalten von inzwischen ca. 60% der amerikanischen Haushalte gefunden Sie nennen es den "Vermögenseffekt" (wealth effect). Die Menschen fühlen sich "reicher", weil die Jahresberichte ihrer Anlagefonds oder Aktienbroker - wie es in den letzten ein, zwei Jahren der Fall war - Papiergewinne von 25-30% ausweisen, und riskieren deshalb viel häufiger, Kreditkarten oder andere Schulden zu machen, um ein neues Haus, Auto oder Konsumgüter zu kaufen.
Dieser "Vermögenseffekt" der Konsumrausch auf Pump, der durch die Illusion des Papierreichtums an der Börse genährt wird - gilt als Hauptantrieb für die jährlichen Zuwächse des amerikanischen BSP von 4-5% seit 1995.
Am besagten 13. November; als die Ungewißheit über den Ausgang der Präsidentschaftswahl neben dem Aktiencrash noch eine Dollarkrise heraufbeschwor, mußte wieder einmal die Federal Reserve mit ihrem "Absturz-Verhinderungsteam" eingreifen.
Dieses "Absturz-Verhinderungsteam" setzt sich aus einer kleinen Gruppe von Spitzenvertretern aus Regierung und Finanzwelt zusammen.
Neben Notenbankchef Alan Greenspan und Finanzminister Larry Summers sind dies einige ausgewählte Wallstreet-Brokerhäuser .Wie Goldman Sachs und Banken wie J.P Morgan und Citigroup, wo der ehemalige Finanzminister Robert Rubin im Vorstand sitzt. Das Team geht jedesmal auf ähnliche Weise vor, tat sich diesmal aber schwerer als sonst.
Die Fed intervenierte diskret mit einer Liquiditätsspritze - also dem moderneren Äquivalent des Gelddruckens für das Bankensystem in der Form eines 3,01 Mrd. Dollar Repo-Kredits mit 28tägiger Laufzeit.
Minuten später schoß sie weitere 2,71 Mrd. Dollar an Übernachtkrediten für die Banken zu. Das reichte zunächst, um den Kursverfall am NASDAQ aufzuhalten, aber noch nicht, um den NASDAQ wieder über die psychologisch wichtige Marke von 3000 Punkten zu hieven.
Am folgenden Tag, Dienstag, den 14. November, schaltete das Team deshalb noch einen Gang höher.
Gleich am frühen Morgen gab die Fed eine weitere Spritze von 2 Mrd. Dollar. Zeitlich genau passend verkündete dann nur Minuten später das "Marktorakel", Abby Joseph Cohen von Goldman Sachs, die Aktienmärkte seien unterbewertet und müßten "um wenigstens 15% bis Jahresende"steigen.
Schon seit dem Crash und der anschließenden Erholung der Börse im Oktober 1987 spielt Abby Cohen diese ganz besondere Rolle. Jedesmal, wenn den Märkten die Kernschmelze drohte, wurde sie losgeschickt, um eine Markterholung zu "prognostizieren"
Die Wallstreet-Insider wissen genau: Wenn Frau Cohen einen Anstieg "vorhersagt", dann sind Goldman Sachs und andere wichtige Finanzhäuser an diesem Tag angewiesen, zu kaufen. Weil entsprechend viele Spekulanten mitziehen, geht die "Vorhersage" dann auch in der Regel in Erfüllung.
Hinzu kommt noch die Hebelwirkung von Derivaten oder Aktien-Termingeschäften auf die NASDAQ oder Dow Jones-Indices. Damit können mit relativ kleinen Summen kurzfristig ganze Marktsegmente in die Höhe getrieben werden. Am 14. November funktionierte es noch einmal, innerhalb von Minuten nach der Intervention durch die Fed und Goldman Sachs stieg der NASDAQ und schloß an diesem Tag deutlich über 3100 Punkten, was einem Anstieg von 5,7% entspricht.
Einmal mehr verhinderte das "Absturz-Verhinderungsteam" eine ausgewachsene Systemkrise des Weltfinanzsystems mit einem raschen Wertverfall des Dollars und den entsprechenden Folgewirkungen. Inzwischen reichen aber die Maßnahmen der Fed nur noch, um diesen Prozeß jedesmal nur um wenige Tage oder gar nur um Stunden aufschieben.
Ein Aktiencrash, bei dem Werte in der Größenordnung des gesamten Bruttoinlandsprodukts der USA von 9000 Mrd. Dollar vernichtet werden, steht ins Haus. Irgendwann wird keine "Absturzverhinderung" mehr möglich sein, weil die Panik einfach zu groß sein wird.
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Grüße oegeat