2010 - was könnte passieren ?

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martinsgarten
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2010 - was könnte passieren ?

Beitrag von martinsgarten »

aus dem folgenden Beitrag hab ich mal ein paar Fälle entnommen, die nicht von der Hand zu weisen sind.
Jeder denkt darüber sicher ganz anders.


Russland stoppt Erdgaslieferung an Osteuropa

Russland könnte in einen schweren Streit mit den osteuropäischen Staaten geraten, besonders mit der Ukraine, und die Zuleitung von Erdgas unterbrechen.
Im Zentrum des Streits steht die Rückkehr der unabhängigen Fraktionen zur russischen Gemeinde, deren Ausstieg von den Vereinigten Staaten unterstützt und durch die vielen Farbenrevolutionen motiviert wurde. Gefangen in der Mitte, am der Ende der Zuliefererkette, liegt Zentraleuropa, dessen Verbindungen zu den Russen, gefestigt durch die Deutschen, gesund und kräftig bleiben.
Später schmiedet Russland eine Allianz mit Zentraleuropa, die eine gewisse Stabilität bringt, denn es wird erkannt werden, dass sich Russland zum mündigen Friedenstifter entwickelt hat, was auch in späterer Zeit Folgen haben wird. (Wahrscheinlichkeit: 50%)

Staatlicher Schuldausfall Griechenlands

Die Folgen wären große Probleme für die übergeordnete Europäische Union, die sich sicher aufspalten wird.
Deutschland lässt los, begleicht Griechenlands Schulden nicht, versucht diesen Sachverhalt aber durch minimale Beihilfeangebote glaubwürdig von sich zu weisen.
Eine Kettenreaktion beginnt, die die anfälligen Nationen erreicht. Portugal, Italien und Spanien werden mit diesem Ereignis ins Wanken geraten und schon bald eigene Schuldausfälle erleiden, wenn ihnen nicht geholfen wird. Selbst Frankreich erleidet die Schmach eines Schuldenausfalls, doch am Ende hilft Deutschland Frankreich, anders als den PIGS-Nationen.
Die Krux ist jedoch, die Umschuldung zu refinanzieren, was nicht gelingt. Die Zinserträge für die nicht-deutschen EuroBonds steigen so stark an, dass sich eine Aufspaltung der Euro-Währung nicht mehr vermeiden lässt und ein Nordischer Kerneuro entsteht. Die zahlungsunfähigen Nationen kehren wieder zu ihren ehemaligen Währungen zurück, die massive Entwertungen erleiden. (Wahrscheinlichkeit: 80%)

Großbritannien erleidet eine Herabstufung seiner Staatsschulden:

Das Vereinigte Königreich könnte dann die erste große Industrienation sein, die ihr hohes Kreditrating einbüßt.
Die Zinserträge auf den UK-Gilt werden dann in einem Lauf auf über 6% steigen. Die Gefahr eines staatlichen Zahlungsausfalls wird diskutiert. Das Britische Pfund fällt, was perverserweise dem US-Dollar helfen wird.
Die Schockwellen breiten sich auch auf das Finanzzentrum Wall Street aus. Später wird auch das US-Finanzministerium, aufgrund der eigenen Herabstufung und hoher Ausfallrisiken, strengen Prüfungen unterzogen werden. (Wahrscheinlichkeit: 50%)

Die Londoner Metallbörse schließt:

Die ehrwürdige London Bullion Market Association könnte schließen, sie wäre nicht mehr in der Lage, Goldforderungen zu begleichen.
Die verschiedenen Stories bezüglich unorthodoxer Praktiken an der Londoner Metallbörse im Monat Dezember wird es nach wie vor geben - wie zum Beispiel die Barbegleichung von Goldkontrakten oder die übergroße Nachfrage nach Goldlieferungen hauptsächlich durch chinesische Körperschaften aber zunehmend auch durch Schweizer oder aber die Begleichung von Goldkontrakten durch Anteile am Street Tracks GLD … und noch viel mehr.

Genaue Kontrollen mit Probeentnahmen bei Großlieferungen gehören seit dem Aufkommen der Wolfram-Story zum Standard - eine indirekte Bestätigung, die häufig übersehen wird.
Die Lieferkette über Zwischenhändler bricht plötzlich zusammen, denn auch sie verfügen über kein physisches Gold mehr, das sie der LMBA liefern könnten. Unternehmen schließen. Gerichtsprozesse werden angestrengt. Strafverfolgung beginnt. Vertreter des mittleren Managements werden verhaftet. Manche machen von der Kronzeugenregelung Gebrauch. Die Goldpreise gehen in eine Phase der extremen Konfusion über, wobei die Diskrepanz zwischen Papiergoldpreis und physischem Goldpreis riesig ist. (Wahrscheinlichkeit: 70%)

Gesamt +Quelle
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

VERMÖGENSVERWALTER-KOLUMNE
Sind Geldmarktfonds bald illiquide?

Uwe Singer, Portfolio-Manager der KSW Vermögensverwaltung in Nürnberg
Geldmarktfonds sind in volatilen Zeiten bei Investoren beliebt, um Geld sicher und liquide zu parken.
Doch Anleger könnten mit dieser Anlageklasse sehr unangenehme Überraschungen erleben - dem Staat sei Dank.

Die Prognosen vieler Strategen aus Banken und Investmentgesellschaften klingen so, als sei nichts gewesen: Zehn Prozent Kurszuwachs an den Aktienmärkten sollen 2010 im Schnitt drin sein.
Kaum thematisiert wird die Tatsache, dass das gerade zu Ende gegangene Jahrzehnt an den Börsen das zweitschlechteste der vergangenen 100 Jahre war.
Desaströser war nur noch die Dekade nach 1930 – ein Jahrzehnt, eingerahmt von der Weltwirtschaftskrise zu Beginn und dem Start des Zweiten Weltkriegs am Ende.
Anders als die Strategen suggerieren, parken daher viele Privatanleger ihr Geld lieber in Geldmarktfonds.
Zu drastisch und fundamental nicht nachvollziehbar erscheinen ihnen die Marktbewegungen.
In der Tat sind Geldmarktfonds eine der wichtigsten Anlageklassen, in der bislang jederzeit abrufbare Gelder geparkt werden.
Bei der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC sind 750 Geldmarktfonds registriert, deren Volumen sich auf 3,8 Billionen US-Dollar beläuft.
Umso erschreckender wirkt da der Vorschlag der SEC, wonach die jederzeitige Rücknahme der bisher als sicher und liquide geltenden Geldmarktfonds-Anteile in Krisenfällen einfach ausgesetzt werden kann.
Im Fall der Fälle würde das bedeuten, dass ein Verkauf der Fondsanteile nicht möglich ist, weil die Gelder eingefroren sind.
Mit diesem Dekret will die SEC einen eventuellen Ansturm der Kunden auf ihre Bankkonten verhindern, indem sie diese Bank-Runs kurzerhand für illegal erklärt und im Bedarfsfall die Schließung der Geldmärkte anordnet.

Hintergrund dürfte der Bank-Run im September 2008 sein.
Ein Zitat des US-Abgeordneten Kanjorski verdeutlicht die Dimension, in der sich die Geldmärkte damals befunden haben:
„Wir hatten an diesem Tag einen elektronischen Run auf die Bank. (...) 550 Milliarden Dollar wurden in einer Stunde von Geldmarktkonten abgezogen!
Das US-Schatzamt schätzte damals, dass bis 14 Uhr 5500 Milliarden Dollar aus den Geldmarktfonds abgezogen worden wären. (...)
Innerhalb von 24 Stunden wäre die Weltwirtschaft kollabiert und es wäre das Ende unseres Wirtschafts- und Finanzsystems gewesen“, so Kanjorski.
Wenn Gesetze auf den Weg gebracht werden, wie die SEC sie vorschlägt, kann man Geldmarktfonds nicht mehr als liquide und sichere Anlageklasse bezeichnen.
Vielmehr können sie dem Entwurf zufolge im „Ernstfall“ die Rückzahlung aussetzen, wie bisher nur bei Hedgefonds üblich.
Die Investoren, die ihrer Meinung nach in eine der sichersten Anlageklassen überhaupt investiert haben, können dann wohl sehen, wie und wann sie ihr Geld bekommen.

Äußerst interessant ist die Frage, warum Institutionen wie die Börsenaufsicht an solche Regularien denken, wo derzeit angeblich wieder alles in bester Ordnung ist.
Ebenso wäre es naiv anzunehmen, dass sich derartige Vorkehrungen auf die Vereinigten Staaten beschränken werden.
Anleger sollten vielmehr davon ausgehen, dass auch in Deutschland und den anderen EU-Staaten entsprechende Pläne geschmiedet werden.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider.
Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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(Albert Einstein, 1879–1955)
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