Die explosivste Strategie der Börse!

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Moderator: oegeat

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sed

Die explosivste Strategie der Börse!

Beitrag von sed »

Also entweder Optionsscheine, oder sollche werte :) (Aaabeer... nur zum spielen :D)

bye
sed

05.06.2001: Hochspekulativ: Die explosivste Strategie der Börse!


100 % und mehr Gewinn. Solche Versprechungen schieben sich entweder Optimisten in Diskussionsforen gegenseitig zu oder sind als Ergebnis einer mehrjährigen Kapitalanlage ausgewiesen. Doch es gibt eine riskante Strategie, mit der man mit insolventen bzw. insolvenzgefährdeten Firmen noch gutes Geld verdienen kann.


Gigabell, Infomatec, Letsbuyit.com, Teldafax. Das waren wohl in der jüngsten Zeit jene Beispiele von wenig erfolgreichen Unternehmen des Neuen Marktes, die einer Masse von Anlegern viel Kapital vernichtet hat. Doch, wo es enorme Kursschwankungen und viele Verlierer gibt, dort gibt es auch Gewinner. Eine Strategie, die wir Ihnen heute näher bringen wollen, soll Sie auf die Gewinnerseite bringen. Sie birgt aber auch ein derart hohes Risiko, dass sie sich nicht als Hauptstrategie für ein gesamtes Depot eignet. Für diese „Spielerei“ sollten Sie deshalb höchstens 3 % des Depotvolumens verwenden.

Die Börse ist ein Tagesgeschäft und genau darauf zielt dieses System ab. Stellt eine Firma einen Insolvenzantrag, so kennt der Börsenkurs an diesem Tag kurz nach Bekanntgabe nur eine Richtung - nämlich abwärts. Rasche Kursverluste von 20-90 % sind dann meist zu verzeichnen. Dieser freie Fall dauert meist jedoch nur kurze Zeit an und so pendelt sich der Börsenkurs schon nach wenigen Stunden ein.


Die Tage eins und zwei

Ab hier setzt unsere Strategie ein. Stellt man fest, dass der Abwärtstrend gestoppt ist und sich ein Boden gebildet hat, so kann man die Aktien kaufen. Im Laufe des Tages treten dann die ersten Käufer wieder auf, denen das Papier optisch günstig erscheint oder die auf einen Turnaround setzen. Immer mehr Trittbrettfahrer springen auf den Zug auf und es keimen bereits Gerüchte auf. Die wichtigste Regel bei dieser Strategie ist eiserne Disziplin. Verkaufen Sie am Ende des ersten Tages und allerspätestens am zweiten Tag einer Insolvenzgefahr Ihre Aktien. Egal, ob Sie im Plus oder Minus sind. Erfahrungsgemäß erfolgt an den darauffolgenden Tagen ein weiterer Rückgang.


Die folgenden Wochen

Ist zu erkennen, dass sich der Wert auf einem bestimmten Niveau eingependelt hat, so können erneut Positionen aufgebaut werden. Nach diesem Schritt heißt es dann warten, warten und nochmals warten. Vielleicht nur einen Tag, vielleicht auch einen ganzen Monat. Ein Pleite-Kandidat ist geradezu perfekt für Spekulationen, denn kaum ein anderes Unternehmen lässt soviel Freiraum für Umstrukturierungs- und Übernahmephantasien. So wie in der Hochblüte der Hausse, als viele Bewertungen von Unternehmen nur mehr auf Hoffnung aufgebaut waren, ist auch in dieser Phase der Aktienpreis sehr sensibel. Hier reicht oftmals nur eine Erwähnung in einer Zeitschrift, ein unbedachtes Wort des Vorstandes oder eine missverständliche Bemerkung im Börsenfernsehen und schon sieht man einen deutlichen Kursanstieg.

Der Anstieg kurz nach dem Absturz ist die Variante, die hierbei am häufigsten eintritt. Die Spekulation um Übernahmen, Kapitalspritzen usw. ist schon risikoreicher. So ist die Spekulation um Gigabell aus und vorbei. All diejenigen, die in die Aktie verliebt waren und sie auf ihrem Depot liegen ließen, mussten einen Totalverlust hinnehmen. Viele Spekulanten, die in den letzten Tagen von Gigabells Börsennotiz noch Kursanstiege mitgemacht haben, hatten dann auch selbst an noch so weit an den Haaren herbeigezogene Gerüchte geglaubt und „vergessen“, Gewinne beziehungsweise Verluste zu realisieren.

Doch dass eine vor der Insolvenz stehende Firma nachhaltig gerettet wird, passiert vielleicht in einem von zehn Fällen. Dieses Risiko sollten Sie keinesfalls eingehen. Verkaufen Sie, sobald Gerüchte aufkommen und von der Börse wahrgenommen werden. Sehen Sie sich bitte ausführlich die folgenden Chartbilder nach diesen Überlegungen an:


Letsbuyit.com

Die wohl abenteuerlichste Spekulation dieses Jahres war jene auf die Sanierung von Letsbuyit.com. Die Aktien waren der erste Pennystock am Neuen Markt. Anfang Dezember freuten sich Aktionäre noch über den Fall des Rabattgesetzes, der zu einer Kursexplosion führte. Ende Dezember, also gerade einmal wenige Monate nach dem Börsengang am 21. Juli, war kaum mehr Geld in der Kasse. Die Firma stellte einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens nach niederländischem Recht. Daraufhin fiel die Aktie um mehr als 70 %. Nach diesem Fall folgte ein kräftiger Anstieg und eine Woche später auch der spektakuläre Rückzug eines Konkursantrages. Ein Rätselraten um die Zukunft des Unternehmens wurde begleitet von Schwankungen bis zu 156 % an einem Tag. Dies macht wohl auch die Chancen einer solchen Spekulation klar. Der folgende Chart zeigt die Schwankungen, welche sich ein mutiger Anleger zu Nutze machen konnte. Wer an einem Hausse-Tag einstieg, der konnte sich leicht die Finger verbrennen. Wer dann kaufte, wenn die Aktien keiner mehr haben wollte, der konnte sich eine goldene Nase verdienen.

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Teldafax

Der nächste heiße Ritt war bei einem Telekommunikationsunternehmen angesagt. Hier kam ebenfalls ein Insolvenzantrag. Das selbe Spiel wie bei Letsbuyit. Doch darauf folgte eine Posse sondergleichen. Denn es gab ein “Hickhack” mit der Telekom, wie und wann die Telefonleitungen abgeschaltet würden. Dadurch wurden natürlich auch Kurskapriolen ausgelöst, denn erst wurden die Leitungen abgeschaltet, dann doch nicht. Jetzt sind sie abgeschaltet. Doch dazwischen lagen Kursschwankungen bis zu 80 %, die sehr gut ausgenutzt werden konnten. Die Spekulation wird aber von Mal zu Mal heißer, denn die Zeit läuft gegen diese Art der Anlage. Von heute auf morgen kann die Notierung ausgesetzt werden. Das ist ein hohes Risiko. Die angekündigte Neuausrichtung zu einem Kommunikationsdienstleister scheint eher ein Griff nach dem letzten Strohalm zu sein. Das einzige, das Teldafax wohl noch helfen könnte, wäre wohl ein edler weißer Ritter. Diese Chance scheint aufgrund des Schuldenberges allerdings eher unwahrscheinlich. Diese Spekulation ist für uns gelaufen und passé.

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Infomatec

Der ehemalige Kursüberflieger wurde härter als erwartet durch die abflauende Konjunktur im Softwarebereich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Durch zu hohe ausstehende Verbindlichkeiten und schlechtere Geschäfte kam es auch hier zur Zahlungsunfähigkeit. Bislang war nur am Tag der Insolvenzbekanntgabe eine Gegenbewegung zu beobachten. Übernahmegerüchte blieben bis jetzt aus oder führten zu weniger großen Kursschwankungen. Der Wert der Anteilscheine sinkt und sinkt. Auch scheint diese Aktie von den Daytradern wenig beachtet zu werden. Das bedeutet wohl, dass hier weniger Kursphantasie herrscht.

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Met@box

Der mutmaßliche “Schummler” am Neuen Markt beantragte kürzlich ein Insolvenzverfahren. Faszinierend ist, wie sehr Auftragsbestände, geplante Umsätze und Gewinne dann doch von der Realität abwichen. Die Fundamentaldaten der Firma sind schwer einzuschätzen. Möglicherweise gibt es keine Rettung mehr für das Unternehmen. Vom Tag der Insolvenz blieb jedoch bis heute ein kräftiger Kursanstieg aus und rund um einen halben Euro scheint sich ein vorläufiger Boden gebildet zu haben. Diese Spekulation ist die Aktuellste und hier ist es am wahrscheinlichsten, dass noch Gerüchte gestreut werden oder die Vorstände vielleicht noch gute Ideen haben, die den Kurs unterstützen könnten. Hier ist auch noch etwas Zeit, denn eine längere Aussetzung des Kurses scheint noch weiter weg zu sein als bei den oben genannten Firmen. Das Umsatzvolumen deutet darauf hin, dass aktive Daytrader noch nicht in diesem Wert engagiert sind. Kommen Gerüchte auf, die eine Rettung des Unternehmens versprechen, so könnte wieder erhebliche Volatilität in die Aktien kommen.

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Von Alexander Korn, FinanzNachrichten.de-Redaktion
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Heikosz
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Beitrag von Heikosz »

mmhh. Ich halte solche Strategien für machbar, aber äusserst fragwürdig !!.

Sowas wird ja sehr oft bei WO oder auch SW diskutiert, aber die meisten Leute haben weder das Equipment (Chartsoftware), noch die Kenntnisse (plus Zeit und Geld), um solche Strategie umzusetzen. Wenn jemand Lust zu hat, sich in sowas privat reinzubeissen: klaro, warum nicht. Aber solche Strategien würde ich innerhalb eines Boards nie besprechen. Man weis nie, wie (un)wissend der Mitleser ist.
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
sed

Beitrag von sed »

Hi Heikosz :)

Ich meine, eine Börsianer ist erst dann wirklich vollständig. Wenn er alles kennt. Auch dieser Strategie gehört zum Börse. Also schaden tut's sicher nicht. wenn mann weiß, warum um Gotteswille zumbeispiel metabox in eine tag 90 % steigt.

Nachdem mann das hier gelesen hat sagt man sich Oh je :) Die Spieler sind wider unter sich.

Schaden könnte Ich nur dann einrichten, wenn Ich behaupten würde, das, dies einziger und richtiger Strategie wäre.

Außerdem; Ich nehme von jeden Börsianer an, Der dieser weg zum Information suchen ausgesucht hat, das Er intelligent ist. Und auf so was nicht hereinfällt. Wenn es ihn nicht passt. Wenn aber so was seine Charakter passen sollte.... warum nicht?..

Gruß
sed

Übrigens; Falls es stört, macht es mir überhaupt nicht aus, mich mit solche Beiträgen zurückzuhalten.
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Heikosz
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Beitrag von Heikosz »

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Hi Heikosz :)

Ich meine, eine Börsianer ist erst dann wirklich vollständig. Wenn er alles kennt. Auch dieser Strategie gehört zum Börse. Also schaden tut's sicher nicht. wenn mann weiß, warum um Gotteswille zumbeispiel metabox in eine tag 90 % steigt.

Nachdem mann das hier gelesen hat sagt man sich Oh je :) Die Spieler sind wider unter sich.

Schaden könnte Ich nur dann einrichten, wenn Ich behaupten würde, das, dies einziger und richtiger Strategie wäre.

Außerdem; Ich nehme von jeden Börsianer an, Der dieser weg zum Information suchen ausgesucht hat, das Er intelligent ist. Und auf so was nicht hereinfällt. Wenn es ihn nicht passt. Wenn aber so was seine Charakter passen sollte.... warum nicht?..

Gruß
sed

Übrigens; Falls es stört, macht es mir überhaupt nicht aus, mich mit solche Beiträgen zurückzuhalten.
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kein Problem sed :D. Mein Beitrag war er als "Bei Risiken und Nebenwirkungen tragen Sie Ihren Arzt zum Apotheker" gemeint :D
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sed

Beitrag von sed »

:D :D :D :D :D

Gute Nacht
sed
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