Nur so viel:
Ich würde mir ganz , ganz ernst Gedanken darüber machen, ob eine Vorsorge vor einem möglichen kompletten Zusammenbruch der US Wirtschaft - die dann unweigerlich auf alles zurückgreift, was dieses System wie ein schwarzes Loch augesaugt hat, nicht sinnvoller ist, als nahezu unerschütterlicher Glaube, daß dieses Schiff nun mal UNSINKBAR ist
und darüberhinaus noch gehandelt werden kann.
Wenn Helikopter Schwachkopf glaubt er könne mit 700 Milliarden das System erst hochstützen, dann abwerten, und mi neuen Schulden eine Auffanggesellschaft gründen, dann ist dieser Mann entweder geisteskrank,
oder schlicht unfähig, oder schlimmer noch es ist sein einziger Ausweg,
der noch nie funktioniert hast. Das praktiziert er ohne die Systemgläubiger
nach Meinung zu fragen.
Lösungsansätze:
1) Ich persönlich sehe in diesem SCHWARZEN LOCH Namens USA eine einzige sinnvolle Lösung: nämlich die Ankopplung aller bestehender Dollar Reserven an in USA vorhandenes Gold. Es ist dabei völlig egal, ob sie 1 Gramm, 2 Unzen, oder 20.000 Tonnen besitzen es ist letztendlich eine Zahlenkosmetik, die andere Goldbesitzer wie Russland und China entsprechend aufwertet;
2) Die Schulden der Amerikaner müssen stellenweise AUS DEN AMERIKANERN rausgeprügelt werden, damit Punkt 1 überhaupt als glaubwürdig erscheint;
3) Und sie dürfen sich dennoch daran gewöhnen, eine Weile lang die Drittlegisten zu sein.
Wie Harmonic es mal vorgeschlagen hat - man könne mit einer Dose
Schaumstoff aus der Spraydose die Löcher abdichten, ist Humbuk,
Irrglaube, und möglicherweise eine ganz besonders große Vorliebe
das Problem rein technisch zu betrachten.(tja, wir machen es ja seit 60 Jahren).
Wenn mir Jemand diese Lösung präsentieren würde - wenn ich Gläubiger des Systems wäre - würde ich ihm fragen ob er mich denn verarschen will.
Da kann er genauso seine Dichtungsmaße im Freien verspüren, ein Haus
in das es nicht regnet wird das nicht werden.
Zu behaupten man könnte diesen Schwachsinn ohne Gläubiger so handhaben, darauf kann nur Benni und Paulson kommen. Diese haben aber bekantlich keinerlei wissenschaftliche Bildung auf dem Gebiet der
VWL und derjenige der diese genossen hat, hats auch nicht besser hingekriegt. (Greenspan)
Es ist ein cleverer Schachzug gewesen, von USA, seine WASALLEN als Stützen zu instrumentalisieren, aber ob sich hier Rußland und China in die "Afrodite gedückt" Stellung auch begibt wage ich zu bezweifeln. Es ist eher wahrscheinlich, daß China und Rußland dem Volk erklären, daß von jetzt an, das gesamte Vermögen des Volks einkassiert wird, als sich freiwillig den Amis zu unterwerfen.
Und dummerweise ist das so, daß mich das keinen Deut wundern würde,
wenn diese dies als eine bessere Lösung sehen würden, als sich von United Slams Of Amerika weiterhin in die Pfanne hauen zu lassen.
Putin/Medwjedew besitzt darüberhianus in eigenem Volk sehr hohes Vertrauen. Dass Putins Rußland sog. politische Börse gewesen ist - wie es harmonic bezeichnet - ist Ambrosia a la Paulson.
Während Amerika und auch wir dafür mit Luftdollars und Luft Euros gezahlt haben, habe Russland und China Realwerte geliefert. In einem stimme ich zu - ja das war politische Börse - die von Vollidioten aus USA, die dazu auch noch Merkel und Co. instrumentalisiert haben.
Wer glaubt, die Russen haben es nicht gemerkt - der dürfte einen Blick auf die alte Yukos Geschichte werfen und seine Olligarchien die auf der Flucht ertappt wurden.
Nicht umsonst ist die Spannung zwischen uralten Ost und neoaltem West schon längst da.
Schönen Gruß!
Für alle die unverbesserlichen Bullen und BailOuter
Moderator: oegeat
- oegeat
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Too Big To Save
Von Michael Mross
Freitag, 14. November 2008
Bisher haben große Kreditinstitute damit gepokert, dass sie der Staat im Ernstfall rettet. Doch die Wahrheit ist: Es geht nicht. Sie sind zu groß.
Die ganze Wahrheit über das Finanzsystem: Schon längst sind die Schulden vieler Firmen und Banken über das von Staaten rettbare Limit hinausgewachsen. Diese bittere Wahrheit macht sich langsam im System breit. Im Umgekehrschluss heisst das: Eigentlich ist eine Rettung nicht möglich.
Too big to save: Das ist die ganze Wahrheit, wenn viele, geschweige denn alle Institute gerettet werden müssen.
Too big to save: Das gilt natürlich nicht nur für Banken, sondern auch für große Industrien. Es gilt vor allem für die US-Autoindustrie. Das Rettungspaket ist Illusion. Die Rettung wird nur suggeriert, um Zeit zu gewinnen. Die Wahrheit ist: es gibt keine Rettung.
Was die Zentralbanken machen, ist nur noch Makulatur. Es dient der Zeitgewinnung. Warten auf eine Lösung, eine Idee, oder Beruhigung. Doch diese ist derzeit nicht in Sicht. Je mehr Einzelheiten ans Licht kommen, desto dramatischer wird die Lage, desto deutlicher wird die Lüge.
Schieflagen großer Teile des Systems, bzw. vieler Banken kann kein Staat der Erde ausgleichen. Auch die Zentralbanken sind da machtlos, weil sie notwendiges Vertrauen nicht auf Knopfdruck herstellen können. Im Gegenteil: Um so mehr Billionen die Zentralbanken locker machen, um so mehr Menschen machen sich sorgen um das Geldsystem. Ein System, das offenbar am Abgrund steht, mit jeder Billion, die willfährig an große marode Empfänger ausgezahlt wird.
Dabei wird immer häufiger ein Problem sichtbar: Schon die Bilanzsumme einzelner Banken übertrifft das Bruttoinlandsprodukt eines gesamen Staates bei weitem. Sind mehrere Häuser in der Bedroullie, dann hilft nichts mehr. Auch nicht die Zentralbank. Und der Staat sowieso nicht, denn der ist eh überschuldet.
Das Problem gilt nicht nur für Banken. Das Problem ist auch beispielsweise bei Autoindustrie in den USA akut. Weder die FED noch der Staat wird die US-Autobauer retten können. Sie werden untergehen. Nur weil der Bankrott nicht schon früher zugelassen wurde, sind die Probleme jetzt unlösbar.
Doch nicht nur jenseits des Atlantiks lauern die Gefahren der faulen, uneinbringbaren Schulden. Auch Europa ist voll davon. Viele Banken in Europa und insbesondere in der Schweiz stehen im Feuer. Dort (in der Schweiz) könnten beispielsweise im Ernstfall niemals die UBS oder die Credit Suisse vom Staat gerettet werden. Die Assets in den Büchern sind schlichtweg zu groß.
Hier ein Überblick über die verwalteten Assets einiger Banken, gemessen am Bruttoinlandsprodukt des jeweiligen Staates.
Von Michael Mross
Freitag, 14. November 2008
Bisher haben große Kreditinstitute damit gepokert, dass sie der Staat im Ernstfall rettet. Doch die Wahrheit ist: Es geht nicht. Sie sind zu groß.
Die ganze Wahrheit über das Finanzsystem: Schon längst sind die Schulden vieler Firmen und Banken über das von Staaten rettbare Limit hinausgewachsen. Diese bittere Wahrheit macht sich langsam im System breit. Im Umgekehrschluss heisst das: Eigentlich ist eine Rettung nicht möglich.
Too big to save: Das ist die ganze Wahrheit, wenn viele, geschweige denn alle Institute gerettet werden müssen.
Too big to save: Das gilt natürlich nicht nur für Banken, sondern auch für große Industrien. Es gilt vor allem für die US-Autoindustrie. Das Rettungspaket ist Illusion. Die Rettung wird nur suggeriert, um Zeit zu gewinnen. Die Wahrheit ist: es gibt keine Rettung.
Was die Zentralbanken machen, ist nur noch Makulatur. Es dient der Zeitgewinnung. Warten auf eine Lösung, eine Idee, oder Beruhigung. Doch diese ist derzeit nicht in Sicht. Je mehr Einzelheiten ans Licht kommen, desto dramatischer wird die Lage, desto deutlicher wird die Lüge.
Schieflagen großer Teile des Systems, bzw. vieler Banken kann kein Staat der Erde ausgleichen. Auch die Zentralbanken sind da machtlos, weil sie notwendiges Vertrauen nicht auf Knopfdruck herstellen können. Im Gegenteil: Um so mehr Billionen die Zentralbanken locker machen, um so mehr Menschen machen sich sorgen um das Geldsystem. Ein System, das offenbar am Abgrund steht, mit jeder Billion, die willfährig an große marode Empfänger ausgezahlt wird.
Dabei wird immer häufiger ein Problem sichtbar: Schon die Bilanzsumme einzelner Banken übertrifft das Bruttoinlandsprodukt eines gesamen Staates bei weitem. Sind mehrere Häuser in der Bedroullie, dann hilft nichts mehr. Auch nicht die Zentralbank. Und der Staat sowieso nicht, denn der ist eh überschuldet.
Das Problem gilt nicht nur für Banken. Das Problem ist auch beispielsweise bei Autoindustrie in den USA akut. Weder die FED noch der Staat wird die US-Autobauer retten können. Sie werden untergehen. Nur weil der Bankrott nicht schon früher zugelassen wurde, sind die Probleme jetzt unlösbar.
Doch nicht nur jenseits des Atlantiks lauern die Gefahren der faulen, uneinbringbaren Schulden. Auch Europa ist voll davon. Viele Banken in Europa und insbesondere in der Schweiz stehen im Feuer. Dort (in der Schweiz) könnten beispielsweise im Ernstfall niemals die UBS oder die Credit Suisse vom Staat gerettet werden. Die Assets in den Büchern sind schlichtweg zu groß.
Hier ein Überblick über die verwalteten Assets einiger Banken, gemessen am Bruttoinlandsprodukt des jeweiligen Staates.
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Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten




Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
Der Staat besitzt überhaupt nicht die Macht, nicht mal in ansatzweise die Eigenschaft die Krisen zu überwinden.
Ich wiederhole mich ungerne wieder. Ich bin kein Schwarzmaler, meine Bemühungen gehen immer wieder da hin Risiken zu erkennen, und den Risiken weitgehend zu umschiffen.
Und ja, ich nehme dafür auch Verluste in Kauf.
Hiermit setze ich noch einen drauf. Viele Menschen machen sich wirklich vor,
das Problem würde in Geld stecken. Deswegen liest man durchgängig in allen Foren der Welt, daß wenn nichts mehr läuft, dann macht man einfach eine Währungsreform und schon wäre die Welt gerettet.
------------------------------------------------------------------------------------
Mal ein kleines Beispiel:
Wenn ich von oegeat 100.000 Euro geliehen habe, und diese verspekuliert habe. Wenn in Folge einer Marktkorrektur es noch Millionen andere gibt, die sich verspekuliert haben, es noch mehrere Schuldnerverhältnisse gibt,
was unsere Sicherungssysteme (Staat, Banken) so richtig ins Schwimmen bringt, kann der Staat durchaus ansagen:
um größere Schäden zu vermeiden, machen wir einfach mal eine Währungsreform.
Nun ist das so ein waghalsiges Unterfangen.
..............................................................
Denn: wenn das alte Geld verschwunden ist, und neues kommt - tja -
was hat sich eigentlich an den Altschulden Verhältnis geändert?
Gar nichts. Wenn oegeat 100.000 Euro jährlich verdient, und mir so eine Summe leiht, besteht keinesfalls sein Umrechnungsfaktor aus Euro.
Die Schuld verschwindet dann nicht, wenn anstatt Euro als offizielles Zahlungsmittel Euro 2 heißt.
Sie ist immer noch da, und kann nicht so einfach "vergessen" werden.
Anhand dieses Beispiels, kann man ja auch erkennen, wie sehr sich manche Neugeldfanatiker/Systemretter und Co, tatsächlich irren können.
Und es noch etwas zu verdeutlichen. Wenn Persönlichkeiten wie dottore in EWA Forum ansagen "Game Over" - wer kann mit diesem Game Over was anfanen?
Mal ehrlich. Was versteht man denn unter Game Over? Ist das das selbe Game Over wie bei Staatspleite Russlands, Islands, oder Argentiniens?
Das ist eine gute FRAGE!
Kann man Russland/Island/Argentina überhaupt mit USA vergleichen?
Ich bin der Meinung, das sich dieses GAME OVER maßgeblich darin unterschiedet, daß es diesmal nicht etwa eine kleine Provinz trifft, oder einen Häuslebauer der auf dem falschen Fuß erwischt wurde,
Man versteigert sein Haus, wirft ihm auf die Strasse und das war's!
Vor uns sehen wie da schon etwas andere Dimension. Einen kollabierten Staat, dessen Schuldenlast vermutlich gesamt alles bisher dagewesene sprengt.
IMHO könnte es sogar bedeuten, daß der Abbau uns bis ins 18-tes Jahrhundert zurückwirft.
Eine Korrektur der Märkte auf ein Niveau von 2000 Punkten bei Dow und 2000 bei DAX??? Das wäre ja nahezu schon sehr optimistisches Szenario.
Das dieses Risiko beteht, und irgendwann zwangsläufg eintreffen wird,
mag jeder für sich entscheiden. Ob er daran glaubt, oder auch nicht.
Das muß jeder für sich selbst entscheiden, meine Intention liegt nicht darin, das Worst Case Szenario zu beschwören, sondern ich denke - es wird - sobald es passiert und Realität wird,
sich jeder nachträglich die Frage stellen: warum hat uns das keiner gesagt?
Warum wurden wir nicht informiert?
Dafür gibt es einen Grund.
Unsere Wirtschaft ist in dermaßen erbärmlichen Zuständen, daß man irgendwann unglücklicherweise dazu über ging, nicht Waren auf Vorrat herzustellen, sondern man ging dazu über - aus Kostengründen -
Just in Time herzustellen.
Als man die Kosten des Just in Time nicht mehr berappen konnte, habe man die Just in Time Plattform als HABEN Plattform, verworfen und machte daraus ein Just in Time Plattform die auf SOLL aufgebaut wurde.
LKW Leasing, Flexibilität bei den Arbeitern, Zeitarbeit als größter Arbeitgeber. Alles via noch tragbaren Kredit.
Und ominöserweise verpasste man dem Gebilde dem Namen: "Easy", "Smart", "Einfach" und obendrein "rumdum sorglos Paket".
Und als das nicht mehr tragbar war, habe man es über die Börse veräußert.
Und Spekulationsblasen erzeugt, wo man einzelne Werte, beleihen konnte.
Daher: unabhängig gegenwärtiger Krise sage ich nur so viel.
Ich versuche immer MENSCHEN zu helfen, sie auf den Boden der Tatsachen zurückzuführen und jedesmal werden diese Menschen von Nachbarn überzeugt, die sich soeben überschuldet hatten, daß es noch nicht so schlimm ist.
Folgerichtig wird viel über Schwarzmalerei abgetan, Vorsorge für den Fall der Fälle vergessen und unterlassen.
Und irgendwann? Irgendwann ist man soweit, daß man vor den nackten Tatsachen steht.
Daher: es ist immer besser Vorsorge zu treffen, als zu hoffen.
Schönen Gruß!
Ich wiederhole mich ungerne wieder. Ich bin kein Schwarzmaler, meine Bemühungen gehen immer wieder da hin Risiken zu erkennen, und den Risiken weitgehend zu umschiffen.
Und ja, ich nehme dafür auch Verluste in Kauf.
Hiermit setze ich noch einen drauf. Viele Menschen machen sich wirklich vor,
das Problem würde in Geld stecken. Deswegen liest man durchgängig in allen Foren der Welt, daß wenn nichts mehr läuft, dann macht man einfach eine Währungsreform und schon wäre die Welt gerettet.
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Mal ein kleines Beispiel:
Wenn ich von oegeat 100.000 Euro geliehen habe, und diese verspekuliert habe. Wenn in Folge einer Marktkorrektur es noch Millionen andere gibt, die sich verspekuliert haben, es noch mehrere Schuldnerverhältnisse gibt,
was unsere Sicherungssysteme (Staat, Banken) so richtig ins Schwimmen bringt, kann der Staat durchaus ansagen:
um größere Schäden zu vermeiden, machen wir einfach mal eine Währungsreform.
Nun ist das so ein waghalsiges Unterfangen.
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Denn: wenn das alte Geld verschwunden ist, und neues kommt - tja -
was hat sich eigentlich an den Altschulden Verhältnis geändert?
Gar nichts. Wenn oegeat 100.000 Euro jährlich verdient, und mir so eine Summe leiht, besteht keinesfalls sein Umrechnungsfaktor aus Euro.
Die Schuld verschwindet dann nicht, wenn anstatt Euro als offizielles Zahlungsmittel Euro 2 heißt.
Sie ist immer noch da, und kann nicht so einfach "vergessen" werden.
Anhand dieses Beispiels, kann man ja auch erkennen, wie sehr sich manche Neugeldfanatiker/Systemretter und Co, tatsächlich irren können.
Und es noch etwas zu verdeutlichen. Wenn Persönlichkeiten wie dottore in EWA Forum ansagen "Game Over" - wer kann mit diesem Game Over was anfanen?
Mal ehrlich. Was versteht man denn unter Game Over? Ist das das selbe Game Over wie bei Staatspleite Russlands, Islands, oder Argentiniens?
Das ist eine gute FRAGE!
Kann man Russland/Island/Argentina überhaupt mit USA vergleichen?
Ich bin der Meinung, das sich dieses GAME OVER maßgeblich darin unterschiedet, daß es diesmal nicht etwa eine kleine Provinz trifft, oder einen Häuslebauer der auf dem falschen Fuß erwischt wurde,
Man versteigert sein Haus, wirft ihm auf die Strasse und das war's!
Vor uns sehen wie da schon etwas andere Dimension. Einen kollabierten Staat, dessen Schuldenlast vermutlich gesamt alles bisher dagewesene sprengt.
IMHO könnte es sogar bedeuten, daß der Abbau uns bis ins 18-tes Jahrhundert zurückwirft.
Eine Korrektur der Märkte auf ein Niveau von 2000 Punkten bei Dow und 2000 bei DAX??? Das wäre ja nahezu schon sehr optimistisches Szenario.
Das dieses Risiko beteht, und irgendwann zwangsläufg eintreffen wird,
mag jeder für sich entscheiden. Ob er daran glaubt, oder auch nicht.
Das muß jeder für sich selbst entscheiden, meine Intention liegt nicht darin, das Worst Case Szenario zu beschwören, sondern ich denke - es wird - sobald es passiert und Realität wird,
sich jeder nachträglich die Frage stellen: warum hat uns das keiner gesagt?
Warum wurden wir nicht informiert?
Dafür gibt es einen Grund.
Unsere Wirtschaft ist in dermaßen erbärmlichen Zuständen, daß man irgendwann unglücklicherweise dazu über ging, nicht Waren auf Vorrat herzustellen, sondern man ging dazu über - aus Kostengründen -
Just in Time herzustellen.
Als man die Kosten des Just in Time nicht mehr berappen konnte, habe man die Just in Time Plattform als HABEN Plattform, verworfen und machte daraus ein Just in Time Plattform die auf SOLL aufgebaut wurde.
LKW Leasing, Flexibilität bei den Arbeitern, Zeitarbeit als größter Arbeitgeber. Alles via noch tragbaren Kredit.
Und ominöserweise verpasste man dem Gebilde dem Namen: "Easy", "Smart", "Einfach" und obendrein "rumdum sorglos Paket".
Und als das nicht mehr tragbar war, habe man es über die Börse veräußert.
Und Spekulationsblasen erzeugt, wo man einzelne Werte, beleihen konnte.
Daher: unabhängig gegenwärtiger Krise sage ich nur so viel.
Ich versuche immer MENSCHEN zu helfen, sie auf den Boden der Tatsachen zurückzuführen und jedesmal werden diese Menschen von Nachbarn überzeugt, die sich soeben überschuldet hatten, daß es noch nicht so schlimm ist.
Folgerichtig wird viel über Schwarzmalerei abgetan, Vorsorge für den Fall der Fälle vergessen und unterlassen.
Und irgendwann? Irgendwann ist man soweit, daß man vor den nackten Tatsachen steht.
Daher: es ist immer besser Vorsorge zu treffen, als zu hoffen.
Schönen Gruß!
- ist gegangen worden
- Gold und E-D Experte
- Beiträge: 3839
- Registriert: 11.11.2006 14:05
- Wohnort: 57482 Wenden
Ich mag Linkin Park ja auch, sehr sogar. U2, Depeche Mode auch.
Die menschen werden aber in der Hinsicht keine Wahl haben, fürchte ich. Sie werden vor nackte Tatsachen gestellt, und ich hoffe, diese werden
logisch und klar sein, und nicht ins Fleisch gehen.
Im gewissen Sinne sind wir doch alle nicht verbesserungsfähig.
Dazu sind wir schon zu viele.
Anstatt nach Lösungen zu suchen - wird sie von unserern "Führern" entschieden.
Leider.
Die menschen werden aber in der Hinsicht keine Wahl haben, fürchte ich. Sie werden vor nackte Tatsachen gestellt, und ich hoffe, diese werden
logisch und klar sein, und nicht ins Fleisch gehen.
Im gewissen Sinne sind wir doch alle nicht verbesserungsfähig.
Dazu sind wir schon zu viele.
Anstatt nach Lösungen zu suchen - wird sie von unserern "Führern" entschieden.
Leider.
- ist gegangen worden
- Gold und E-D Experte
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TARP
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Innerhalb von nur sechs Monaten kam für die Ära der Investment-Banken an Wall-Street das Aus. Mit der Pleite von Bear Stearns im März begann der Anfang vom Ende, die Pleite von Lehman Brothers beschleunigte den Verfall dramatisch. Die Institution hinterlässt Schulden in Höhe von 613 Mrd. Dollar, die Assets summieren sich angeblich auf 639 Mrd. Dollar. Sogleich schlüpfte Merrill Lynch unter das Dach der Banc of America. Und die verbliebenen Geschäftsmodelle, Goldman Sachs und Morgan Stanley, mutieren zu „richtigen“ Banken. Sie unterliegen damit der Regulierung durch die Fed, haben im Gegenzug aber auch Zugang zu den „unbegrenzten“ Mitteln der Zentralbank.
Das <b>Ende dieser Ära</b>, die vor vierzig Jahren mit dem Ende des Goldstandards in ihre heiße Phase eintrat und ganz wesentlich die Globalisierung mit prägte, ist aber <b>nur ein Baustein in der Abwicklung des auf 10 Bill. Dollar geschätzten Schatten-Bank-Systems</b>. SIVs und Conduits stolperten zuerst, jetzt sind die Investment-Banken abgeschafft. Geldmarkt-Fonds sind nach dem Abfluss von netto rund 200 Mrd. Dollar allein in der vergangenen Woche in Not – so sehr, dass die Bush-Regierung weitreichende Garantien geben musste.
Der Stress in den Geldmärkten wird deutlich, wenn man sich z.B. den TED-Spread ansieht – er lag zuletzt wieder bei über 300 Basispunkten. Die eff. Target-Rate der Fed fiel am Donnerstag auf 1,19 Prozent (bei einer Target Rate von 2,00 Prozent!). Der Spread zwischen der Rendite für 13-wöchige TBills war schon in der Vorwoche bis auf 300 Basispunkte angewachsen. Alles Anzeichen dafür, dass die <b>Geldmärkte kurz vor einem Herzinfarkt</b> stehen, wie es ein Beobachter formulierte.
Hoch gehebelte Hedge-Fonds könnten die nächsten Dominosteine sein, die fallen - in London, so wird berichtet, wird diesen einstigen Stars der Investment-Branche in großem Umfang Liquidität entzogen.
Der 700 Mrd. Dollar schwere Plan der US-Regierung zur Rettung aus der Finanzkrise hat jetzt auch einen Namen: <b>Troubled Asset Relief Program (TARP)</b>. Sein Herzstück ist der Rückkauf von notleidenden, in Zusammenhang mit der Immobilienkrise stehenden Assets, vielleicht zu ‘hold to maturity’-Preisen, wie Bernanke es formuliert, vielleicht auch höher. Dabei soll das Finanzministerium weitestgehend nach Belieben schalten und walten können. Ich hatte mich am 22. September 2008 in einem Artikel ausführlich mit dem Plan beschäftigt.
Die ökonomischen Beobachter rund um den Globus schlagen in seltener Einmütigkeit die Hände über dem Kopf zusammen und fordern im Gegenzug zu den subventionierten Aufkäufen von „Assets“ zumindest einen Aktienanteil, damit der Staat an einer eventuellen Erholung teilhaben kann. Weitergehende Vorschläge zielen auch auf die Senkung der Hypothekenschulden. Das sei am Ende immer noch billiger als ein Bankrott der Schuldner und/oder die Enteignung. <b>Neben Wall Street müsse auch Main Street herausgehauen werden, heißt es griffig</b>.
Gestern sah es so aus, als könne das Paket die Gesetzgebungs-Hürden nehmen. So hoffnungsvoll der Tag begann, die Aktienmärkte liefen schon einmal vor, so schlecht endete er. Einige Republikaner stellten sich quer – <b>die Gespräche in unterschiedlichen Zusammensetzungen endeten im Chaos</b>. In dessen Verlauf soll Finanzminister Paulson vor Nancy Pelosi auf die Knie gefallen sein und um Zustimmung gebeten haben. Die Demokratin erwiderte, das läge nicht so sehr an ihrer Partei.
TARP ist nicht das Ende der Wall Street. Aber die Finanzkrise stellt eine mindestens so schwere Zäsur dar wie das Ende des Goldstandards (nur in der Gegenrichtung). TARP federt diese Zäsur für die Finanzindustrie ab, um das einmal vornehm auszudrücken. Natürlich muss etwas getan werden. Aber vor allem etwas, dass über eine reine Feuerwehraktion hinaus eine langfristige Perspektive hat. Das ist bei TARP genauso wenig zu erkennen, wie bei früheren Krisen, als man auch nur eines kannte – Liquidität zu schütten. Und hat damit den Grundstein gelegt für die nächst größere Blase und die nächst schwerere Krise.
Notwendig wäre eine Abkehr vom neoliberalen Laissez-faire hin zu sinnvollen RAHMEN-Bedingungen. Aber da hört man nicht viel, bzw. nicht viel Gutes. So knicken zum Beispiel die <b>Brüsseler Bürokraten</b> ein in ihrem Vorhaben, künftig zu verlangen, dass Banken beim Weiterverkauf von Krediten einen bestimmten Anteil behalten müssen. Zunächst war 10 Prozent im Gespräch, aber nach einem Aufschrei der Finanzindustrie denkt man jetzt nur noch über 5 Prozent nach. Zwei Lehren: Erstens scheint die Bürokratie weiterhin willfährig der Finanzindustrie gegenüber. Zweitens hat die Finanzindustrie offenbar nichts dazu gelernt. Gestern trat dann auch noch der deutsche Finanzminister hervor und will <b>Leerverkäufe grundsätzlich verbieten</b>. Ein wirklich guter Vorschlag, aber nur dann, wenn insbesondere in Blasenzeiten auch Long-Positionen verboten werden! Zudem stellte er die USA in einer Art an den Pranger, da kann man nur sagen: Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.
In den USA will man jetzt den auf über 60 Bill. Dollar geschätzten <b>CDS-Markt an die regulatorische Leine legen</b>. Der Staat von New York hat nämlich entdeckt, dass credit default swaps am Ende auch Versicherungen sind, mithin also ein Fall für seine Versicherungs-Regulierer. Ein Aufschrei der International Swaps and Derivative Association folgte: Das sei möglicherweise gefährlich, weil die Regulierung den Markt destabilisieren könne. Soso!
Die Zuspitzung der Finanzkrise und der Rettungsplan geben den Demokraten zweifellos einen, vielleicht den entscheidenden Vorsprung bei der Präsidentschaftswahl. Denn viele unentschlossene Wähler werden jetzt sagen, Wall-Street füllt sich die Taschen und holt es sich beim Steuerzahler.
<b>TARP ist sicher geeignet, kurzfristig wieder etwas Ruhe und Vertrauen in die Finanzindustrie zu bringen</b>. Aber eine <b>solide langfristige Lösung ist das nicht</b>. Schon bald werden neue Begehrlichkeiten aufkommen und neue Löcher in den unregulierten Segmenten aufreißen, die bisher niemand kennt oder kennen will.
Sollte TARP so durchkommen, dann würde die US-Regierung bis jetzt schon Mittel von mehr als 1 Bill. Dollar vorsehen, die zurückliegenden Aktionen mit eingerechnet. Schätzungen belaufen sich auf im Zuge der Hypothekenkrise insgesamt auflaufende <b>Gesamtverluste von 2 Bill. Dollar</b>.
Auch von folgender Überlegung aus ist es plausibel, dass dem Finanzsystem noch mehr Ungemach droht: Das <b>Gesamtvolumen an Derivaten hat sich in den vergangenen sechs Jahren versechsfacht auf mittlerweile über 500 Bill. Dollar weltweit</b>. Das ist fünf mal so viel wie das Gesamtvolumen der Aktien- und Bondmärkte und das Zehnfache des globalen BIP. Ein solcher Hebel birgt gewaltigen Sprengstoff. Hier geht noch manche Bombe hoch, wenn die Realwirtschaft nicht bald wieder auf Touren kommt.
Und danach sieht es momentan nicht aus: Die <b>jüngsten Makrodaten zeigen auch nicht den geringsten Ansatz einer makroökonomischen Stabilisierung</b>. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen in den USA auf fast 500.000. Vom Hausbereich kommen weiterhin keine Indizien, die auf ein Ende der Depression hier hindeuten – im Gegenteil.
Die <b>USA sind jetzt besonders darauf angewiesen, dass das Ausland ihre Schulden kauft</b>. Früher hieß es flapsig, die Chinesen leihen dem Amerikanern Geld, damit diese sich gegenseitig ihre Häuser verkaufen können. Heute müssen die Chinesen den Amerikanern Geld leihen, damit diese nicht als Nachfrager für chinesische Produkte ausfallen.
In dieser Situation kommt dem Dollar eine besondere Bedeutung zu. Die <b>USA können sich einen schwachen Greenback nicht mehr leisten</b>, das Ausland würde sonst nur mit kräftigem Risikoausgleich zu bewegen sein, amerikanische „Assets“ zu kaufen. Risikoausgleich, das bedeutete extra hohe Renditen, bzw. deutliche Kursabschläge.
Gut zu sehen, wie der <b>Euro/Dollar zurzeit immer wieder von der langfristigen Marke bei rund 1,4650 angezogen</b> wird. Wenn sich das Währungspaar hier nicht bald dynamisch nach oben absetzen kann, geht es in die Gegenrichtung, der Dollar erstarkt. Ein <b>längerfristiges Ziel läge dann bei rund 1,20</b>, und auch das muss noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Bei diesem Szenario mag mitspielen, dass in Krisenzeiten US-Kapital aus dem Ausland heimgeholt wird. Entscheidend aber ist wohl, dass die Investoren für die USA keine markant schlechtere Perspektive als für den Rest der Welt sehen.
Und: <b>TARP lässt sich als ein gigantisches Subventionsprogramm</b> für die Finanzindustrie ansehen, das ihr im globalen Vergleich einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Und da die Finanzindustrie mittlerweile zur beherrschenden Branche aufgestiegen ist, kann das auf die US-Ökonomie insgesamt übertragen werden.
Aber: Subventionen entfachen häufig beliebte Strohfeuer, führen aber übergeordnet zu einer Fehlallokation von Ressourcen. Zum Beispiel dergestalt, dass das Leben von überholten Firmenkulturen und Geschäftsmodellen künstlich verlängert wird. Mit diesem Aspekt hatte ich mich in dem oben angesprochenen Artikel ebenfalls beschäftigt.
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Innerhalb von nur sechs Monaten kam für die Ära der Investment-Banken an Wall-Street das Aus. Mit der Pleite von Bear Stearns im März begann der Anfang vom Ende, die Pleite von Lehman Brothers beschleunigte den Verfall dramatisch. Die Institution hinterlässt Schulden in Höhe von 613 Mrd. Dollar, die Assets summieren sich angeblich auf 639 Mrd. Dollar. Sogleich schlüpfte Merrill Lynch unter das Dach der Banc of America. Und die verbliebenen Geschäftsmodelle, Goldman Sachs und Morgan Stanley, mutieren zu „richtigen“ Banken. Sie unterliegen damit der Regulierung durch die Fed, haben im Gegenzug aber auch Zugang zu den „unbegrenzten“ Mitteln der Zentralbank.
Das <b>Ende dieser Ära</b>, die vor vierzig Jahren mit dem Ende des Goldstandards in ihre heiße Phase eintrat und ganz wesentlich die Globalisierung mit prägte, ist aber <b>nur ein Baustein in der Abwicklung des auf 10 Bill. Dollar geschätzten Schatten-Bank-Systems</b>. SIVs und Conduits stolperten zuerst, jetzt sind die Investment-Banken abgeschafft. Geldmarkt-Fonds sind nach dem Abfluss von netto rund 200 Mrd. Dollar allein in der vergangenen Woche in Not – so sehr, dass die Bush-Regierung weitreichende Garantien geben musste.
Der Stress in den Geldmärkten wird deutlich, wenn man sich z.B. den TED-Spread ansieht – er lag zuletzt wieder bei über 300 Basispunkten. Die eff. Target-Rate der Fed fiel am Donnerstag auf 1,19 Prozent (bei einer Target Rate von 2,00 Prozent!). Der Spread zwischen der Rendite für 13-wöchige TBills war schon in der Vorwoche bis auf 300 Basispunkte angewachsen. Alles Anzeichen dafür, dass die <b>Geldmärkte kurz vor einem Herzinfarkt</b> stehen, wie es ein Beobachter formulierte.
Hoch gehebelte Hedge-Fonds könnten die nächsten Dominosteine sein, die fallen - in London, so wird berichtet, wird diesen einstigen Stars der Investment-Branche in großem Umfang Liquidität entzogen.
Der 700 Mrd. Dollar schwere Plan der US-Regierung zur Rettung aus der Finanzkrise hat jetzt auch einen Namen: <b>Troubled Asset Relief Program (TARP)</b>. Sein Herzstück ist der Rückkauf von notleidenden, in Zusammenhang mit der Immobilienkrise stehenden Assets, vielleicht zu ‘hold to maturity’-Preisen, wie Bernanke es formuliert, vielleicht auch höher. Dabei soll das Finanzministerium weitestgehend nach Belieben schalten und walten können. Ich hatte mich am 22. September 2008 in einem Artikel ausführlich mit dem Plan beschäftigt.
Die ökonomischen Beobachter rund um den Globus schlagen in seltener Einmütigkeit die Hände über dem Kopf zusammen und fordern im Gegenzug zu den subventionierten Aufkäufen von „Assets“ zumindest einen Aktienanteil, damit der Staat an einer eventuellen Erholung teilhaben kann. Weitergehende Vorschläge zielen auch auf die Senkung der Hypothekenschulden. Das sei am Ende immer noch billiger als ein Bankrott der Schuldner und/oder die Enteignung. <b>Neben Wall Street müsse auch Main Street herausgehauen werden, heißt es griffig</b>.
Gestern sah es so aus, als könne das Paket die Gesetzgebungs-Hürden nehmen. So hoffnungsvoll der Tag begann, die Aktienmärkte liefen schon einmal vor, so schlecht endete er. Einige Republikaner stellten sich quer – <b>die Gespräche in unterschiedlichen Zusammensetzungen endeten im Chaos</b>. In dessen Verlauf soll Finanzminister Paulson vor Nancy Pelosi auf die Knie gefallen sein und um Zustimmung gebeten haben. Die Demokratin erwiderte, das läge nicht so sehr an ihrer Partei.
TARP ist nicht das Ende der Wall Street. Aber die Finanzkrise stellt eine mindestens so schwere Zäsur dar wie das Ende des Goldstandards (nur in der Gegenrichtung). TARP federt diese Zäsur für die Finanzindustrie ab, um das einmal vornehm auszudrücken. Natürlich muss etwas getan werden. Aber vor allem etwas, dass über eine reine Feuerwehraktion hinaus eine langfristige Perspektive hat. Das ist bei TARP genauso wenig zu erkennen, wie bei früheren Krisen, als man auch nur eines kannte – Liquidität zu schütten. Und hat damit den Grundstein gelegt für die nächst größere Blase und die nächst schwerere Krise.
Notwendig wäre eine Abkehr vom neoliberalen Laissez-faire hin zu sinnvollen RAHMEN-Bedingungen. Aber da hört man nicht viel, bzw. nicht viel Gutes. So knicken zum Beispiel die <b>Brüsseler Bürokraten</b> ein in ihrem Vorhaben, künftig zu verlangen, dass Banken beim Weiterverkauf von Krediten einen bestimmten Anteil behalten müssen. Zunächst war 10 Prozent im Gespräch, aber nach einem Aufschrei der Finanzindustrie denkt man jetzt nur noch über 5 Prozent nach. Zwei Lehren: Erstens scheint die Bürokratie weiterhin willfährig der Finanzindustrie gegenüber. Zweitens hat die Finanzindustrie offenbar nichts dazu gelernt. Gestern trat dann auch noch der deutsche Finanzminister hervor und will <b>Leerverkäufe grundsätzlich verbieten</b>. Ein wirklich guter Vorschlag, aber nur dann, wenn insbesondere in Blasenzeiten auch Long-Positionen verboten werden! Zudem stellte er die USA in einer Art an den Pranger, da kann man nur sagen: Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.
In den USA will man jetzt den auf über 60 Bill. Dollar geschätzten <b>CDS-Markt an die regulatorische Leine legen</b>. Der Staat von New York hat nämlich entdeckt, dass credit default swaps am Ende auch Versicherungen sind, mithin also ein Fall für seine Versicherungs-Regulierer. Ein Aufschrei der International Swaps and Derivative Association folgte: Das sei möglicherweise gefährlich, weil die Regulierung den Markt destabilisieren könne. Soso!
Die Zuspitzung der Finanzkrise und der Rettungsplan geben den Demokraten zweifellos einen, vielleicht den entscheidenden Vorsprung bei der Präsidentschaftswahl. Denn viele unentschlossene Wähler werden jetzt sagen, Wall-Street füllt sich die Taschen und holt es sich beim Steuerzahler.
<b>TARP ist sicher geeignet, kurzfristig wieder etwas Ruhe und Vertrauen in die Finanzindustrie zu bringen</b>. Aber eine <b>solide langfristige Lösung ist das nicht</b>. Schon bald werden neue Begehrlichkeiten aufkommen und neue Löcher in den unregulierten Segmenten aufreißen, die bisher niemand kennt oder kennen will.
Sollte TARP so durchkommen, dann würde die US-Regierung bis jetzt schon Mittel von mehr als 1 Bill. Dollar vorsehen, die zurückliegenden Aktionen mit eingerechnet. Schätzungen belaufen sich auf im Zuge der Hypothekenkrise insgesamt auflaufende <b>Gesamtverluste von 2 Bill. Dollar</b>.
Auch von folgender Überlegung aus ist es plausibel, dass dem Finanzsystem noch mehr Ungemach droht: Das <b>Gesamtvolumen an Derivaten hat sich in den vergangenen sechs Jahren versechsfacht auf mittlerweile über 500 Bill. Dollar weltweit</b>. Das ist fünf mal so viel wie das Gesamtvolumen der Aktien- und Bondmärkte und das Zehnfache des globalen BIP. Ein solcher Hebel birgt gewaltigen Sprengstoff. Hier geht noch manche Bombe hoch, wenn die Realwirtschaft nicht bald wieder auf Touren kommt.
Und danach sieht es momentan nicht aus: Die <b>jüngsten Makrodaten zeigen auch nicht den geringsten Ansatz einer makroökonomischen Stabilisierung</b>. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen in den USA auf fast 500.000. Vom Hausbereich kommen weiterhin keine Indizien, die auf ein Ende der Depression hier hindeuten – im Gegenteil.
Die <b>USA sind jetzt besonders darauf angewiesen, dass das Ausland ihre Schulden kauft</b>. Früher hieß es flapsig, die Chinesen leihen dem Amerikanern Geld, damit diese sich gegenseitig ihre Häuser verkaufen können. Heute müssen die Chinesen den Amerikanern Geld leihen, damit diese nicht als Nachfrager für chinesische Produkte ausfallen.
In dieser Situation kommt dem Dollar eine besondere Bedeutung zu. Die <b>USA können sich einen schwachen Greenback nicht mehr leisten</b>, das Ausland würde sonst nur mit kräftigem Risikoausgleich zu bewegen sein, amerikanische „Assets“ zu kaufen. Risikoausgleich, das bedeutete extra hohe Renditen, bzw. deutliche Kursabschläge.
Gut zu sehen, wie der <b>Euro/Dollar zurzeit immer wieder von der langfristigen Marke bei rund 1,4650 angezogen</b> wird. Wenn sich das Währungspaar hier nicht bald dynamisch nach oben absetzen kann, geht es in die Gegenrichtung, der Dollar erstarkt. Ein <b>längerfristiges Ziel läge dann bei rund 1,20</b>, und auch das muss noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Bei diesem Szenario mag mitspielen, dass in Krisenzeiten US-Kapital aus dem Ausland heimgeholt wird. Entscheidend aber ist wohl, dass die Investoren für die USA keine markant schlechtere Perspektive als für den Rest der Welt sehen.
Und: <b>TARP lässt sich als ein gigantisches Subventionsprogramm</b> für die Finanzindustrie ansehen, das ihr im globalen Vergleich einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Und da die Finanzindustrie mittlerweile zur beherrschenden Branche aufgestiegen ist, kann das auf die US-Ökonomie insgesamt übertragen werden.
Aber: Subventionen entfachen häufig beliebte Strohfeuer, führen aber übergeordnet zu einer Fehlallokation von Ressourcen. Zum Beispiel dergestalt, dass das Leben von überholten Firmenkulturen und Geschäftsmodellen künstlich verlängert wird. Mit diesem Aspekt hatte ich mich in dem oben angesprochenen Artikel ebenfalls beschäftigt.