Robert S. hat geschrieben:Der Vergleich EUR/JPY und Aktienmärkte hingt gewaltig!
Ein Blick auf die beiden Charts (beide 17.02.08)reicht aus.
Der langlaufende Chart seit 1984 beweist im eindrucksvoll, dass es KEINE Korrelation zwischen den Aktienmärkten und dem Währungspaar EUR/JPY gibt.
Die seit 2002 augenscheinliche bestehende Parallelität ist demnach nur ein Produkt des Zufalls!
Mit Verlaub: das ist ein großer, großer Schmarrn! Natürlich gab es lange Zeit keine Korrelation. Dies lag daran, dass die japanischen Zinsen da nicht 2-4 Prozentpunkte unter denen in Europa oder USA lagen und es daher nicht rentierte, sich in Yen zu verschulden und damit z.B. europäische Assets zu kaufen. Normalerweise geht ein solcher Carry ja nur so lange, bis durch Arbitrage ein Preisausgleich erfolgt ist. Über die letzten Jahre galt diese ökonomische Gesetzmäßigkeit nicht, weil die Japaner mit ihrer Niedrigst-Zinspolitik den Vefall ihrer Währung aktiv gefördert haben.
Der Yen ist ggü. Euro massiv unterbewertet. Die japanischen Devisenreserven sind sehr hoch, das Land hat keine Auslandsschulden. Dagegen ist der Euro überbewertet. Was in Spanien, Griechenland, Irland oder Frankreich am Immobilienmarkt passiert ist, stellt die Exesse in den USA zwar nicht quantitativ, aber qualitativ deutlich in den Schatten. Durch die Euro-Einführung haben insbesondere die ersten drei genannten Länder plötzlich ein (so niedriges) Zinsniveau erreicht, wovon sie in ihrer nationalen Währung nur träumen konnten. Daher der Immobilienboom. Und daher jetzt die Probleme.