Neulich war ich zu einem BANK-GABELFRÜHSTÜCK eingeladen. Es war das Übliche: man futtert sich durch das ausgezeichnete Angebot der Delikatessen, löscht den Durst, ergötzt sich an den weiblichen Schönheiten. Man bewundert natürlich auch "die allerbesten Kunden" (diejenigen, die bei der BANK die größten Schulden haben!). Im großen und ganzen war es nett. Leib und Seele hatten etwas zu tun. Aber die ganze Zeit mußte ich mich über eine in mir wach gewordene Frage wundern. Warum war ausgerechnet ich zu diesem Gabelfrühstück eingeladen? Weder bin ich der zukünftige Empfänger eines unerhörten Kredites, noch hatte ich in der Vergangenheit von irgendwelchen Bankmöglichkeiten Gebrauch gemacht. Ich bin–wie man so sagt–ein normaler Mittelstandsbürger, dem sein Gehalt schneller durch die Finger läuft als dem Monat die Tage ausgehen.
Wirklich nichts Außergewöhnliches oder gar Bemerkenswertes. Ab und zu mal ein kleiner Kontoüberzug. Das ist alles. Obwohl sich Geldschulden sehr einfach "verkaufen" lassen, habe ich immer vermieden, meinen eigenen Sportwagen oder gar meine eigene Yacht zu erstehen, bevor ich das Geld dafür nicht wirklich verdient hatte. Aber ich muß trotzdem so ausgesehen haben, als ob ich "dazu" gehöre, denn eine Gruppe von ernsthaften, nadelgestreiften Charakteren verwickelte mich in eine Diskussion. Sie gaben sich die größte Mühe, mich über die Vorteile des modernen Bankwesens zu belehren.
Faszinierend! Ich hatte nie gewußt, wie nutzbringend das Bankwesen für mich persönlich war. Ich hätte es mir nie träumen lassen, was für Opfer die Geldkaufleute meinetwegen bringens um mich in die Lage zu versetzen, mein Leben zu leben! Als sie mit mir fertig waren, wußte ich: ich war "UNWISSEND"! Mit Kaviar-Konserve im Magen und etwas angeschlagen vom Champagner, aber gehörig beeindruckt, ging ich nach Hause. Ich brauchte unbedingt ein Stündchen Mittagsschlaf. Ich mußte mich einfach ins "Traumland" zurückziehen, um mich von meiner Schande zu erholen. Warum hatte ich nur vorher nie bemerkt, was das "Bankwesen" täglich alles für DIE LEUTE allgemein und für mich speziell tut! Nadelgestreift unvorstellbar!
Kaum hatte ich meinen "reue-vollen" Kopf auf mein Kissen gebettet, geseufzt und meine Augen geschlossen, im Begriff in den wohlverdienten Schlummer zu sinken, als ein "Alp-Traum" ein Riesengebirge vor meinem geistigen Auge entstehen ließ, von dem selbst Sigmund Freud, der Altmeister der Traumdeutung, überwältigt worden wäre. Gott sei Dank bin ich kein Psychoanalytiker. Also erlaubte ich dem Traum, eine volle Runde zu drehen. Wie erwartet, läuft er im Kreise, bis ich jetzt meine Augen öffne, um mich zu orientieren. Erschrocken stelle ich fest, daß ich mich plötzlich hier auf Erden befinde, und zwar in einer Zeitspanne, die "Gegen-Wart" heißt.
Ich schaue mich um, immer noch etwas besäuselt, und bemerke, daß mein Traum inzwischen die Farbe der Wahrscheinlichkeit angenommen hat. Er scheint eine Portion Wirklichkeit zu enthalten! Eine Eingebung zwingt mich, diesen Traum mit Dir zu teilen. Aber bevor ich richtig loslege, möchte ich gern fragen: "Kann es sein, daß Du auch träumst oder sitzen wir zufallig im gleichen Boot ? ? ? Hm?" Da Du nicht antwortest, mache ich erst mal eine Flasche auf, um meine traumzerrütteten Nerven etwas zu beruhigen. Nach dem ersten Schluck biege ich meine ermüdeten Finger, um sie wieder gelenkig zu machen. (Weißt Du, den ganzen Mittag ein Glas in der Hand zu halten, macht die Finger steif.)
Und nun schalte ich meinen Freund, den Computer an. Seine zwei Scheiben surren... ah... der Lärm ist zu Ende! Der Bildschirm ist so grün wie ein alter 20 Mark Schein, und nun erinnert mich mein Computer daran, daß er in Japan hergestellt ist. Darum bittet er höflichst um Nachsicht für irgendwelche Fehler in der schrei-bweise oder SATT-ZORDNUNG, bevor er anfängt, meinen Traum wiederzukäuen.
So, jetzt ist Dir bestimmt klar, wie es kommen kann, daß man sich dumm fühlt. Nun laß mich meinen Traum erzählen, damit Du auch weißt, warum man für dumm verkauft wird.
Erster Teil
Es war einmal ein Mann names Rockenheimsky (russische Schreibweise von "Rockenheimer"). Er lebte irgendwo im Muffelalter und er hatte drei Paar Hosen, zwei Umhänge und einen Dolch. Drei Paar Hosen im Muffelalter! Unvorstellbar! Wohlhabend war er! Er war ein Meister seines Handwerks!
Eines schönen Morgens, an dem der rosige Finger der Morgenröte einen ganz besonders rötlichen Hauch an den Horizont malte, stieg Rockenheimsky (oder Rockey, wie er sich selbst gerne nannte) in seine Sonntagshose und machte sie mit der Kneifzange zu. Dann setzte er sich in Richtung Rasierspiegel in Bewegung. Sein glaaattes, ansehnliches, junges, faltenloses Antlitz leuchtete ihm entgegen. Welche MACHT in seinen Augen! Sie ließ ihn in sich selbst versinken! Narcissus könnte mit Recht eifersüchtig sein! Langsam öffnete er seine fein geschnittenen Lippen! Zwischen seinen perlweißen Zähnen stieß er die ersten der Worte hervor, die er sich vorher so schön zurechtgelegt hatte.
"Ich bin", zischte er, bevor ein unanständiger Rülpser seinen so sorgfältig ausgedachten Wortschwall unterbrach. Er fuhr
sich mit dem Handrücken über seine Lippen. Eine neue Anstrengung, anzufangen. Endlich kommen Worte hervor:
"Ich bin ein HANDWERKSMEISTER! Ich bin ein SILBERSCHMIED! Ich bin ein GOLDSCHMIED!" Mit beiden Händen betrommelte er seinen Brustkasten wie ein Gorilla mit Stuhlgangschwierigkeiten. Er hustete, schöpfte nach Luft.
"DRIETE!" Durch die Anstrengung, dieses bedeutende Wort richtig zu betonen, brachen Schweißperlen auf seinen edlen Zügen aus. Aber er riß sich zusammen. Eiserne Disziplin!
"Ich brauche Anreiz! Richtigen ANREIZ! Nicht die Langeweile, die ich bei meiner Goldschmiederei verspüre. Nein! Richtigen ANREIZ! Ich muß was losmachen!"
Plötzlich bemerkte er, daß es dies nicht war, was er der Masse kundtun wollte, einer Menschenmasse, die sich in seiner Vorstellung draußen vor seinem Schlafzimmerfenster versammelt hatte und ihm verzaubert zuhörte. Er hustete wieder und schaltete seine Gehirnzelle an. "Tauschhandel", äußerte sich die Gehirnzelle. "Damit fängst Du an, Rockey!"
"TAUSCHHANDEL! NATÜRLICH!"
Fast schrie er. "Der Tauschhandel ist viel zu lange gang und gebe! Altmodisch! Viel zu verwickelt! Untragbar!" Seine Züge leuchteten auf. Das Leben war plötzlich ganz einfach. "Das Tauschhandelsgeschäft muß verschwinden!"
(Die Menschheit betrieb seit eh und je Tauschhandel. Jeder Mann, der etwas auf sich hielt, versorgte seine Familie, indem er einfach alles, was benötigt wurde, herbeischaffte. (Rokkenheimsky hatte keine Familie. Er war ein Einzelgänger. Er hatte sein Gold, und er war nur in sein Gold verliebt.)
Ein Handwerker tauschte das, was er hergestellt hatte, beim Bauern gegen Lebensmittel ein. Der Bauer nahm die Gegenstände und ertauschte sich beim Schneider Kleider oder Flugscharen beim Schmied. Ein Bäcker tauschte sein Brot gegen Weizen, Wurst und Käse und wenn er den Weizen beim Müller mahlen ließ, hinterließ er immer einen oder zwei Sack Mehl als Gegenleistung für des Müllers Arbeit. Es war immer ein Erzeugnis, was zum Tauschhandel benutzt wurde, selbst wenn es ein Erzeugnis in Form einer Dienstleistung war.)
Rockey brauchte mehr als das! Er konnte Leute anreizen und dies als Tauschmittel benutzen, ohne auf den mühevollen, langwierigen Ablauf, ein Erzeugnis herstellen zu müssen, zurückzugreifen. "Erzeugnisse sind für Einfaltspinsel, und Du bist gewitzt", hatte ihm seine Gehirnzelle eingetrichtert.
Sein Plan war gefaßt. Anreiz! Nicht durch Fertigung von Schmuckstücken und Symbolen in Silber oder Gold für seine herrischen Kunden. Nein, gewiß nicht! DER MARKT! Das war sein Gebiet. Nicht die Börse. Nein, die gab es damals noch nicht. DER ERZEUGERMARKT! Der Ort an dem die Leute mit Waren handelten, die sie wirklich erzeugt hatten.
"TAUSCHHANDEL!" Er spie das Wort aus. Was für ein schmutziges Wort! "Sieh' Dir doch das Ergebnis an! Glückliche Menschen! Ganz viele frohe, glückliche Menschen. Gefährlich! Und diese Massen' amüsieren sich obendrein noch! Wie abgeschmackt!" "Du darfst keine Zeit verlieren", bot sich seine Gehirnzelle an. "Ein besseres System muß her!" antwortete er. "Schluß! Aus! Fertig!"
Zweiter Teil
(Im Muffelalter hatte jede Gemeinde eine Volksregierung (ähnlich wie bei meinem Computer und mir: ich bin die Regierung und der Computer macht die Arbeit), um sicherzustellen, daß die Freiheit eines jeden gewahrt blieb, damit er in Frieden seiner Beschäftigung nachgehen konnte. Damals bestand der alleinige Zweck der Regierung darin, zu verhindern, daß ein Mensch von einem anderen gezwungen werden konnte, etwas gegen seinen Willen zu tun. Das Menschenrecht war echt geschützt.
Im Muffelalter wurde jeder Statthalter von seinen Gemeindemitgliedern gewählt, und er wurde gerne und willig von allen Bürgern unterstützt. Regierungen von damals hatten mit den Regierungen von heute nichts gemeinsam. Du hast bestimmt in der Schule gelernt, daß die Weltregierungen uns unterstützen. Jawohl! Für diese "Unterstützung" benutzen sie einige wenige der Früchte, die sie von uns gestohlen haben. Den Rest fressen sie selber. Ich meine, Regierungen sind hungrig, nicht wahr? Jawohl! "Aber was hat das mit Tauschhandel und Rockenheimsky vor dem Spiegel zu tun?" frage ich Dich. Abwarten! Geduld! Ich komme gleich darauf. Lies ruhig weiter.)
Wir befinden uns nun wieder im Muffelalter. Rockenheimsky ist fertig angezogen, und wir, die Träumer von Träumen, träumen gerade, daß das Erzeugnis der Regierung ist: "glückliche Menschen, die in Ruhe und Frieden ihren Geschäften nachgehen können". Nichts anderes, glaube mir das. Nun ja, wenn Du es nicht glaubst, träume mit mir! Trotzdem war da aber etwas, über das die Leute, die einem "zufriedenen Leben" nachgingen, sich hätten streiten können. War ein Scheffel Korn ein echter Gegenwert für eine Sense? War eine Angelrute mehr wert als zehn Fische? Zahlte sich ein Schwein gegen ein Schaf aus? Da sie eine gute russische Gehirnzelle war, hatte sie Rokkenheimsky die Antwort auf diese immerwährende Frage nicht vorenthalten.
"Ich, Rockenheimsky von Rockenheimershausen, kenne die Lösung für unsere Tauschhandelsprobleme! Ich, Rokkenheimsky, lade Euch ein, meine Entdeckungen mit mir zu teilen! Versammelt Euch um die Mittagszeit!" hatte er den Büttel beauftragt, auszurufen. Rockenheimsky, im Sonntagsstaat, bereit, den versteckten Dolch unter dem Umhang hervorzuholen, stand auf einer alten Goldbarrenkiste vor der Menge, die sich auf dem Dorfplatz versammelt hatte, um zuzuhören, was er ausgeklügelt hatte. Seine Stimme war glockenklar und mit sorgfältig ausgewählten und gut einstudierten Worten erklärte er ihnen die neueste Errungenschaft seiner Gehirnzelle. Aufregung verbreitete sich in der Menge.
"Heil Rockenheimsky!" riefen einige.
"Lang lebe das System, das unser Leben verändern wird!" schrien andere.
Der Geistliche, der gelernt hatte, ungebärdige Massen der Hand Gottes zu überlassen, brachte die Menschenmenge zum Schweigen.
"Wo fangen wir an?" fragte er mit kanzelhafter Stimme.
"Ganz einfach, mein lieber Herr Pfarrer!" Rockenheimsky lächelte falsch wie ein Teufel, der gerade das Feuer geschürt hat. "Das GOLD, das ich zum Herstellen Eurer Juwelen und Schmuckstücke benutze, ist ein ganz besonderes Metall. Es zersetzt sich nicht. Es verliert nicht an Wert. Es wird für immer halten. Ja, bis in alle Ewigkeit!"
"Amen!" schrie der Pfaffe.
Rockey, ungestört, fuhr fort:
"Ich werde das Gold in meinem Besitz nehmen und Münzen daraus machen. Jede Münze wird ein Rubel genannt." Dann erklärte er die Größenordnung der "Werte" und schlug vor, das neue Tauschmittel "GELD" zu nennen. Ausführlich ging er auf die Vorteile des neuen Systems ein. Die alte Tauschhandelsmethode putzte er herunter wie noch nie.
(Anmerkung meines Computers: erst nach dem zweiten Weltkrieg erinnerten sich die Menschen wieder an die alten, glücklichen Tauschmärkte des Mittelalters und wagten sich erneut in dieses Geschäft. Doch sie waren vorsichtig und nannten es "Schwarzmarkt". Leider hielt diese Periode nicht lange an, da auch dieses Mal ein Rockenheimsky seine Goldfinger im Spiel hatte und auf einer Währungsreform bestand!")
Ein Statthalter kam mit einer Frage, die wie Gold glänzte: "Was passiert, wenn jemand in die Uralberge geht und für sich selbst nach Gold gräbt und dann in eigener Regie Münzen prägt?" Unheilvolle Stille, dann Geflüster von dem Geistlichen in Rockenheimskys Ohr; danach eine hinterlistige Grimasse auf Rockeys Zügen.
"G E S E T Z W I D R I G !" brüllte Rockenheimsky aufgeregt an des Pfarrers Stelle. Der Geistliche legte seine Hand auf des Redners Schulter. Dies wirkte beruhigend. Leise wiederholte Rockey: "Strafbar." Und dann, wieder etwas lauter: "Freies Unternehmertum ! Chaotisch ! Dem können wir nicht länger zustimmen ! Zu Eurer eigenen Sicherheit! ORDNUNG muß herrschen! Nur geprägte Münzen, die von der Regierung genehmigt sind, werden im Umlauf geduldet."
Er lächelte hinterhältig wie der Pfarrer. Die Spannung wich und alle stimmten damit überein, daß dieser Beschluß vernünftig war. Rockenheimsky schlug dann vor, jeder sollte die gleiche Anzahl an Münzen erhalten.
"Ich bin dagegen", schrie der Kerzenmacher. "lch verdiene das meiste! Jeder benutzt meine Kerzen!"
"Das zählt für uns nicht", rief ein Bauer. "Ohne die Lebensmittel, die wir erzeugen, könnt ihr Euch gar nicht ernähren. Darum müssen wir das meiste erhalten!"
Andere Leute äußerten ihre Zweifel und ihre Mißbilligung.
Rockey ließ sie für einige Zeit debattieren. Schließlich erhob er seine Hand und wartete. Langsam ebbte die Flut der Worte ab und wiederum war die Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet.
"Weil mir Euer Wohl am Herzen liegt, habe ich mir schnell etwas einfallen lassen. Ihr braucht Euch also nicht zu streiten, Genossen, Kameraden!" brüllte er. Das machte sie fertig. Nun hörten sie wieder aufmerksam zu: "Ich schlage vor, wir probieren dieses System für ein Jahr einfach mal aus. Ihr bekommt die Anzahl Münzen von mir, die Ihr für die Führung Eures Geschäftes braucht! Ihr könnt soviele haben, wie Ihr wollt! Das einzige, worauf ich bedacht bin, ist Eure Rückzahlungsfähigkeit. Je mehr Münzen Ihr jetzt nehmt, um so mehr Münzen müßt Ihr in einem Jahr zurückbezahlen. Vergeßt das bitte nicht." Er lächelte süßlich. "Selbstverständlich", fügte er hinzu.
"Selbstverständlich", wiederholte die Menschenmasse im Einklang. Dann warteten sie, aber Rockenheimsky sprach nicht weiter. Die Stille verwandelte sich in ein Murmeln. Was er gesagt hatte, war zu gut, um wahr zu sein. Das Gemurmel wurde lauter. Gruppen bildeten sich. Einwendungen wurden laut. Es waren anständige, ehrliche Menschen, die irgend etwas nicht verstanden hatten.
"Und was bekommst Du als Leihgebühr fürs Gold und für all' Deine Arbeit, Rockenheimsky?" rief der Gastwirt.
Rockey war vorbereitet. Auf diese Frage hatte er gewartet. "Dadurch, daß ich die Münzen liefere, leiste ich einen Dienst! Das berechtigt mich, für meine Arbeit entlohnt zu werden. Richtig?"
"Natürlich", stimmte der Gastwirt ein.
"Natürlich", schallte das Echo der "Genossen".
"Für je 100 Münzen, die Ihr von mir erhaltet, zahlt Ihr mir deshalb nach einem Jahr 105 Münzen zurück. Die 5 Extramünzen sind meine Gebühr, und ich nenne diese Gebühr 'ZINSEN'. Einverstanden?"
Man besprach sich weiter, aber keiner konnte einen besseren Vorschlag machen. Schließlich erhoben alle ihre Hand in Übereinstimmung. 5 Münzen als Gebühr waren wirklich nicht zu hoch. Außerdem war Rockenheimsky einfach brillant! Seine Idee allein war den "Zins" wert!
"Kommt nächsten Freitag zu mir", verkündete er. "Wir werden dann mit dem neuen System anfangen."
Dritter Teil
(Du wirst bestimmt gemerkt haben, mein Freund, daß ich mich wie ein Esel auf's Glatteis begebe. Ein Traum wie der meine hat einfach keine Existenzberechtigung! Es kann sich so nie abgespielt haben. Geld war immer Geld, und Leute waren immer Einfaltspinsel. IMMER! Aber der Traum geht weiter!)
Rockenheimsky eilt nach Hause. Die Genossen müssen zufriedengestellt werden, und das ist mit einer Menge Arbeit verbunden. Was für eine Aufgabe! Sofort fängt er mit seiner Münzproduktion an. Richtig beschäftigt ist er. Rund um die Uhr, sozusagen. Am Freitag, den 13., war er soweit, wie er sein wollte. Er ließ dies verkünden! Die Leute, zu denen er vor einer Woche gesprochen hatte, eilten zu seinem Laden. Die Statthalter prüften und bewilligten die Münzen, und das "Rockey-System" war eingeführt. Einige Leute liehen sich nur wenige Münzen, andere machten von der ungewöhnlichen Möglichkeit, die sich ihnen bot, im größeren Umfang Gebrauch. Aber richtig trauen tat keiner der neuen Regelung.
Sie wollten erst Beweise, doch sie bekamen sie bald! Das System war funktionsfahig, weil es doch viel einfacher war, eine Münze zu transportieren als ein Schwein. Münzen quieken eben nicht so wie ein Schwein. Bald war alles in Münzen oder RUBEL bewertet, und die Veranschlagung des Wertes wurde "PREIS" genannt.
Die Preise ergaben sich durch Einschätzung der Arbeitsleistung die gebraucht wurde, um einen Artikel herzustellen, oder ein Ergebnis zu erzielen. Der Preis war hoch, wenn viel Arbeit erforderlich war. Doch wenn wenig Mühe angewandt wurde, waren die Werte gering und die Preise angemessen.
Eine Ausnahme gab es aber: Die Dirnen im Kontakthof hinter dem Gasthaus wollten jetzt eine Münze für jede Gefälligkeit. Die Kunden waren jedoch der Meinung, daß das, was die Dirnen erzeugten, als müheloses Vergnügen angesehen werden sollte. Eine Weile stritten die Mädchen über diesen Punkt. Dann wurde folgender Vergleich geschlossen:
1. Die Dirnen würden wirklich fur das Vergnügen ihrer Kunden arbeiten und,
2. eine Münze erkauft eine Anzahl von Günsten. Die genaue Zahl hing sowohl von der Mühe ab, die die Dirne aufwenden mußte, um den Kunden zufrieden zu stellen, als auch von der Form und Schönheit ihrer weiblichen Attribute.
Über den Zeitpunkt der Bezahlung gab es lange Auseinandersetzungen. Würde man die Münze beim ersten Kontakt aushändigen und dann den Rest ihres Wertes als Kredit bezeichnen, oder würde man dann bezahlen, nachdem alle "Zusammenstöße" vorüber waren? Schließlich beschloß man, das "Zwischen-System" zu benutzen. Ein System, bei welchem die Münze halbwegs zwischen Soll und Haben ausgehändigt wurde. Im großen und ganzen funktionierte das sehr gut.
Für eine lange Zeit lebten sie alle zufrieden und glücklich. Sogar die Dirnen waren zufrieden. Wäre es nicht passiert, daß das Beerdigungsinstitut plötzlich mit Männerleichen überschwemmt wurde und mehr verdiente, als manches andere Unternehmen, dann wäre das gesetzliche Angebot und Nachfrage- System im Gleichgewicht geblieben.
Die übermäßige Anzahl von "Erstarrten" wurde durch die "Ungläubigen" hervorgerufen (diejenigen, die nicht an das neue System glaubten). Sie (die Ungläubigen) trauten dem Kreditausgleich im Hinterzimmer der örtlichen Kneipe nicht und verzehrten darum gierig den vollen Gegenwert einer Münze in einem Schäferstündchen. Man kann sich vorstellen, sogar erwarten, daß viele von ihnen aufgrund der Überanstrengung vorzeitig verschieden Auf diese Weise wurde die Wirtschaft manchmal für kurze Zeit aus den Angeln gehoben, und der Überkonsum gefahrdete die Stabilität der Währung. Aber mit der Zeit pegelte sich alles wieder ein.
Im Dorf lebte ein Uhrenfabrikant namens ROLLEGGS. Er war ein vornehmer Uhrmacher, und er war der einzige Uhrenhersteller. Seine Preise waren maßlos, weil seine Kunden willig waren, alles zu bezahlen, nur um sich die wasserfest eingekapselten Zeitmesser an den Arm hängen zu können. Auch er schaufelte Geld wie Heu, genauso wie der Totengräber.
Dann stellte ein anderer CITIZEN (Bürger?) Uhren her, aber er bot sie zu einem niedrigeren Preis an, damit er einen Marktanteil erobern konnte. Im Endeffekt war ROLLEGGS gezwungen, seine Preise zu senken, um weiterhin im Geschäft zu bleiben. Bald nahm man eine "Domino-Stein-Wirkung" in allen Geschäftsbereichen wahr. Die Leute bemühten sich, die allerbeste Qualität für den besten Preis anzubieten. Und damit war der echte freie Wettbewerb geboren! Die Kunden wählten immer das, was für sie das Lukrativste war. Im Muffelalter hatten sie tatsächlich die freie Auswahl.
Es gab keinen künstlichen Regierungs-"Wirtschaftsschutz" durch Lizenzen oder teure Konzessionen, die jemand daran hinderten, selbst ein Geschäft zu eröffnen. Ein jeder konnte das tun, womit er am besten vertraut war, konnte herstellen, was er herstellen wollte. Er brauchte bei niemanden für eine Bewilligung anzuklopfen. Er brauchte keinen Antrag auf Daseinsberechtigung einzureichen, um die Erlaubnis zu erhalten, glücklich zu sein. Unbekümmerte Lebensfähigkeit hing ganz allein von ihm und seinen Leistungen ab!
Und so steigerte und steigerte sich der Lebensstandard und bald wunderten sich die Leute, wie sie je ohne das "Rockey-System" ausgekommen waren.
Vierter Teil
Ungefähr ein Jahr nach der Einführung seines Wirtschaftswunders machte Rockenheimsky die Runde. Er suchte die Leute, die ihm Geld schuldeten, alle persönlich auf. Einige hatten mehr angesammelt als sie ihm schuldeten und bezahlten gerne die geliehene Summe zurück. 5 Münzen für je 100 Münzen, mit denen sie für ein Jahr gewirtschaftet hatten, fügten sie ohne Widerwillen hinzu. Dann liehen sie sich erneut Geld, um innerhalb des Systems weiterbestehen zu können.
Aber einige andere waren nicht so erfolgreich. Sie hatten weniger Münzen als zu Anfang. Zu ihrem Schrecken stellten sie jetzt fest, daß sie nun eine "SCHULD" hatten. Rockenheimsky zeigte Mitleidsgefühle für die Verlierer und versicherte ihnen, daß ein neues Jahr vor ihnen lag, in dem sie leicht den Spieß umdrehen könnten. Als Obermeister der Täuschung bot er gewandt an, ihnen mehr Geld zu leihen, so daß sie mit ihrem Lebensstil fortfahren konnten. Aber er bestand auf einem Pfand über einige ihrer Güter, als Sicherheit, wohlgemerkt! VOLLKOMMEN NATÜRLICH! Diejenigen, die einen Fehlbetrag zum ursprünglichen Darlehen hatten, sei es auch nur für die Summe der extra 5 Münzen, die sie benötigten, um ihre Schuld bei Rockenheimsky auszugleichen, gingen hin und versuchten noch einmal, die extra 5 Münzen, die ja so schwer zu finden waren, zu erstehen.
Keiner, weder die Gewinner noch die Verlierer bemerkten, daß die gesamte Gemeinde als solche nie aus den Schulden herauskommen konnte, bis alle Zinsen, zuzüglich der geliehenen Münzen zurückbezahlt waren. Sie waren wirklich nicht fähig, das "Rockey-System" bis zum bitteren Ende zu durchdenken. Sie waren einfach glücklich darüber, keine Schweine mehr herumschleppen zu müssen. Das kann man ja auch gut verstehen! Darüber hinaus hatten sie ein ganzes Jahr vor sich! Morgen ist ein neuer Tag, und es wird schon alles werden.
Rockenheimsky wußte es besser. Er hatte das System ausgearbeitet! Er wußte, daß er die extra 5 Münzen nie ausgeliehen hatte. Sie waren nicht im Umlauf! Das extra Geld war nicht in der Wirtschaft. Viele hatten einfach zurückzustehen! Und so konzentrierte er sich auf die Verpfändung des Eigentums dieser armen Teufel. Nur aus Sicherheit, wohlgemerkt! Natürlich gab Rockey einige Münzen für sich aus, doch nur von dem Häufchen, das durch die 5 Extramünzen an Zinsgebühren erwirtschaftet wurde. Existieren taten diese in Wirklichkeit nicht. Aber trotzdem waren sie für seinen Gebrauch da! (Reine Zauberei, nicht wahr?)
Neuerdings stand er jeden Morgen vor seinem Spiegel und bewunderte seine Schlauheit. Und in der Nacht, eigentlich ganz regelmäßig, besuchte er im Gasthaus Blondie, die begehrteste aller Bar-Mädchen. Sie war die gewandteste, schönste, üppigste, munterste Dame, die im Ort horizontale Gymnastik-Betrieb. Rockey hielt wirklich was auf sich, freute sich über jede von ihm ausgegebene Münze. Er wurde extravagant, verschwenderisch sogar, da er ja kaum 5 Prozent der gesamten Wirtschaft für sich selbst ausgeben konnte. Darüber hinaus hatte er auch noch seine Goldschmiede. Obwohl ihm dieses Handwerk keine Freude mehr machte, gab es ihm trotzdem noch sein übliches Einkommen.
Nach langer, bedächtiger Überlegung baute er eines Tages einen Teil seines Ladens in einen Tresor um. Dann organisierte er eine Bande von Strolchen, die einige nichts ahnende Bürger um ihre Goldmünzen erleichterten. Rockenheimsky sorgte dafür, daß die Vorfälle schnell bekannt wurden und bald empfanden es die Leute als nützlich, einige ihrer Goldmünzen bei ihm aus "Sicherheitsgründen" zu deponieren. Er verlangte eine angemessene Summe für diesen Dienst, basierend auf dem Platz, den die Münzen auf den Regalen der Stahlkammer einnahmen, sowie auf der Zeitspanne, mit der sie bei ihm hinterlegt wurden. Beim Erhalt der Münzen schrieb er "Quittungen" (Empfangsscheine) aus, die er den Deponenten überließ.
Goldmünzen sind schwer und Empfangsscheine wiegen nichts . Bald tauschten die Besitzer von "deponierten Münzen" nur noch Rockey's Quittungen im Wert der erworbenen Waren aus. Die Ladenbesitzer akzeptierten "Rockey-gezeichnete" Empfangsscheine gern mit der Absicht, diese in Münzen umzutauschen, wann immer sie wollten. Aber Menschen sind von Natur aus faul, besonders in einer Wohlstandsgesellschaft. Viele Kaufleute waren zu bequem, die Goldmünzen aus Rockeys Laden zu holen. Darum wanderten die Quittungen von einer Hand in die andere, von Dirne zu Dirne, vom Totengräber zum Uhrmacher, anstatt daß das Gold selbst von Eigentümer zu Eigentümer überwechselte.
Rockey brauchte nicht lange, um festzustellen, daß die Ausdehnung seiner ursprünglichen Idee Wurzel gefaßt hatte. Es war ganz ungewöhnlich geworden, nach dem Gold im Tresor zu fragen. "BESITZ IST 90 PROZENT DES RECHTS", beriet ihn seine Gehirnzelle.
"Besitz ist das Recht", wiederholte er und arbeitete sofort "Stufe Drei" seines Meisterplanes aus.
"Niemand benutzt mehr seine Goldmünzen", flüsterte er in seine eigenen Ohren.
"Weitermachen", antworteten die Ohren.
"Ich werde einen Teil der deponierten Münzen an jeden ausleihen, der mir dafür Zinsen zahlt. Dann brauche ich kaum noch neue Münzen herzustellen und habe mehr Energie, mit Blondie zu spielen!" "Weitermachen ', suggerierten die Ohren.
Rockey war überzeugt, daß es seine getreue Gehirnzelle war, die das grüne Licht gab. Und so begann er, Rockenheimsky, Geld zu verleihen, was ihm nicht gehörte. Zu Anfang war er sehr wählerisch und verlangte unerhörte Sicherheiten Darüber hinaus beschränkte er seine Leihgeschäfte auf kleine Beträge. Aber mit der Zeit wurde er waghalsiger und größere Mengen von Münzen wechselten den Besitzer, weil niemand "Stufe Drei" bemerkt hatte.
Eines Tages wurde er um eine wirklich enorme Anleihe angegangen. Des Mannes Kreditwürdigkeit war einwandfrei und die Sicherheiten mehr als befriedigend. Die Anleihe wurde bald bewilligt. Im Beisein des Kunden öfffiete Rockey die Tür des Tresors einen kleinen Spalt und zwängte sich in das Innere, wo die Goldmünzen hoch gestapelt in den Regalen lagen. Schnell machte er ein paar Übungen, bis ihm der Schweiß ausbrach. Der Kunde ahnte nichts und bald erschien Rocky mit einem Eimer voll Goldmünzen in der Hand. Es war Schwerstarbeit, und das Schwitzen bestätigte es.
"Alles im Preis mit inbegriffen", erklärte er lächelnderweise seinem Kunden. Er stellte den Eimer auf den Ladentisch und schüttete den Inhalt aus. Dann stapelte er die Münzen in kleine Säulen. Er schwitzte etwas mehr. Eine Säule fiel um, und er mußte sie wieder aufrichten. Zeitaufwendig! Erneutes Lächeln. "Leidend" schleppte er sich in den Tresor. Mehr Übungen, ein weiterer Eimer, mehr Schweiß, mehr Lächeln, mehr Münzensäulen. Seufzer! Lächeln! Mehr Seufzer! Ein großes Taschentuch! Noch mehr Schweiß! ANKÜNDIGUNG: "Ein dritter Eimer!" Auf halbem Weg zum Safe hielt er an, faßte sich theatralisch mit seiner goldenen Hand an seinen Kopf. Sein Kunde sah in besorgt an.
"Wenn ich hier schon soviel Arbeit mit diesem Münzenberg habe, was muß er Dir dann erst für Mühe bereiten", äußerte er atemlos.
Sein Kunde, ein schmächtiger Mann, sah plötzlich ängstlich aus. "Du hast recht, Rockenheimsky", sagte er. "Ich bin nicht so stark gebaut wie Du. Was mag wohl geschehen, wenn ich dieses ganze Gewicht hebe...?"
Rockey legte schnell seine Hand auf den Arm des Mannes. Verschwörerisch !
"Ich habe eine Idee, die Dir viel Mühe ersparen wird!" sagte er, ein wenig außer Atem von den Übungen und vor Aufregung.
"Wirklich?" fragte der Mann neugierig.
"Jawohl ! " Entschlossen und überzeugend klang Rokkenheimsky jetzt.
"Anstatt all' diese Münzen herumzutragen, können wir eine Einlage auf Deinen Namen machen. Ich werde Dir eine Anzahl von Empfangsbescheinigungen geben, die den Gegenwert der Münzen darstellen. Du kannst diese Bescheinigungen an Stelle der echten Münzen verwenden. Was hältst Du davon?"
Der Kreditnehmer betrachtete Rockeys schwitzende Gestalt und stimmte dem schnell zu. Die Münzen wurden wieder in den Tresor zurückgetragen, diesmal mit Leichtigkeit, und Rokkenheimsky stellte mehrere Quittungen aus. Nachdem sein Kunde gegangen war, wischte Rockey zufrieden seine Hände ab. Er hatte es fertiggebracht, eine Goldanleihe zu machen und trotzdem alle Goldmünzen in seinem Tresor zu behalten! Sein Grinsen zog sich bis an die Ohren.
Jeder braucht Kapital. Freunde, Fremde, Unternehmer, Feinde, Fabrikanten, Finanzminister. (Frage: Welches Wort paßt nicht in die Reihe? Richtig! Es fangt mit "F" an.)
"Feinde" ist das Wort. Jawohl, Feinde! Feinde brauchen auch Geld, um die Mittel zu haben, uns das Leben schwer zu machen. Nach Rockenheimskys Ansicht konnten sie genau so gut Geldanleihen machen, wie jeder andere, solange sie die entsprechenden Sicherheiten hatten. Die Wirtschaft war immer wichtiger als der Frieden! Sogar im Muffelalter. Ein Mann mit einem Tresor voll Gold kann sich wirklich nicht darum kümmern, wer es gebraucht, vorausgesetzt, es wird von einem Kreditnehmer benötigt, der mit den entsprechenden Sicherheiten aufwarten kann. Außerdem beleben Kriege die Wirtschaft. Kriege lassen Waffen und Leichen entstehen. Eine ganze Industrie ist darauf ausgerichtet und muß VERSORGT werden! Einfache Voraussetzung der Betriebs- und Volkswirtschaft, nicht wahr?
Nun, Rockenheimsky kümmerte sich nicht um Polemik. Durch meinen Traum erfahre ich, daß er dieses Wort noch nie gehört hat. Er hat dies mit vielen heute lebenden Menschen gemeinsam. Er betrieb somit friedlich sein Geschäft des Herausgebens von Empfangsscheinen, verlieh Geld, das ihm nicht gehörte, zu einem vielfachen Wert der Goldmünzen in seinem Tresor. Er war unantastbar, solange die wirklichen Besitzer nicht nach ihren Goldmünzen fragten und solange die Leute seinen Transaktionen vertrauten.
"VERTRAUEN"! Na das ist ja ein Wort! Das schließt ja "Treue" mit ein! Aber Treue, das Seltenste was es überhaupt gibt, ist sogar noch seltener als Gold. Also können wir keine Treue in einer "Goldenen Gesellschaft" haben, oder? Gold muß das Rarste sein. Dies ist eine materialistische Gesellschaft, wo man in der Lage sein muß, die Ware, mit der gehandelt wird, zu "berühren". TREUE ist nicht anfaßbar. Darum gibt es in der "Gegen-Wart" diese großen "nicht zu fassenden" Treuhandgesellschaften. Logisch, nicht wahr?
Weil Rockenheimsky selbst ein "vertrauensvoller" Mensch war, legte er ein Buch an, um Nachweis zu führen. In dieses Buch trug er die Schulden und Guthaben von jedem seiner Kunden ein. Die Schulden trug er auf der Seite neben dem Fenster ein und die Guthaben aufdem Blatt zur Tür hin. (Dieses System ist noch heute im Gebrauch, und die oben angeführte Erklärung macht es dem "Möchtegern-Buchhalter" leicht, auswendig zu lernen, wo man die Schulden einträgt und wo die Guthaben in unserem gegenwärtigen Doppel–Eingang– Kein– Ausgang–Elektronischen– Datenverarbeitungsmaschinen–System verbucht werden.)
Nach der Anzahl der angesammelten Bücher und nach dem Umfang der Eintragungen, die er von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang machte, zu urteilen, war es offensichtlich, daß das Kredit-Geschäft Früchte trug.
Wohlstand verbessert den gesellschaftlichen Rang. Rockeys meteoritenartiger Aufstieg war keine Ausnahme. Sein Ansehen stieg im direkten Verhältnis zu seinem Reichtum. Er war jetzt wichtig, und er verlangte Achtung. Jawohl, meine Herren! Ach-tung! In Geldangelegenheiten war sein Wort heiliges Gebot. Sogar für den Geistlichen. Amen!
Goldschmieden von verschiedenen Gemeinden wurden auf seinen Erfolg aufmerksam und wollten wissen, was fur einen Geschäftsscharfsinn er besaß, um so einen positiven Einfluß auf die Menschen auszuüben. Eines Nachts versammelten sie sich und besuchten ihn. Rockey enthüllte seine Ränke. Sie waren erstaunt, dann begeistert von seinen "wunderbaren Methoden". Reine Zauberei, entschieden sie Und wie bei aller Zauberei müssen die Tricks geheim gehalten werden, damit sich das Kaninchen immer wieder vor dem verwirrten Publikum aus dem Hut ziehen läßt. Rockenheimsky machte ihnen das klar. Er erzählte ihnen mit Nachdruck, daß sein Plan den "Massen" nicht zugänglich gemacht werden dürfte, denn er würde mit Sicherheit fehlschlagen, wenn es irgendeinem gelänge, durch des Kaisers neue Kleider zu sehen. So schworen sie Geheimhaltung und verbündeten sich mit ihrem neuen Gott des Kapitalismus, Rockenheimsky.
Erfrischt und gestärkt von Rockeys Belehrungen gingen die Goldschmiede in ihre eigenen Dörfer zurück, um Rokkenheimskys Lektionen umgehend in die Tat umzusetzen.
Fünfter Teil
Es dauerte auch gar nicht lange, bis die Leute überall akzeptierten, daß Empfangsbescheinigungen so gut wie Gold waren. Als dann eine andere Bande von angeheuerten Strolchen eine Reihe von solchen Bescheinigungen von einigen ältlichen Mitbürgern stahlen, und als diese Überfälle allgemein bekannt wurden, begannen die Leute, ihre Empfangsscheine zu deponieren. Die Goldschmiede, die die Empfangsscheine gern für die Leute aufbewahrten, wurden bald als "Volkshelfer" verehrt.
Als das Gold und die Bestätigungen sicher in Rockeys Tresor waren, landete der ehrlose Held meiner Träume seinen nächsten Coup. Er verlockte Kaufleute und Handwerker, die fur Waren oder Dienstleistungen bezahlen wollten, einfach ihm (Rockenheimsky) ein Briefchen zu schreiben, mit der Anweisung, Geld von ihrem Konto auf das des anderen, dem das Geld geschuldet wurde, zu übertragen. Die Zahlen in den Büchern zu berichtigen dauerte nur Sekunden, wenn man so geschickt wie Blondie war. Diese Ausweitung des Systems wurde schnell bekannt, und weil die meisten Zettel in der Gemeinde von Boten herumgetragen wurden, die nicht von Mütterchen Rußland stammten, sondern von der "Scheckei", wurden diese Zahlungsanweisungen bald "SCHECKS" genannt. All diese Erfolge tankten Rockeys Gehirnzellen auf. Also berief er eine Versammlung mit seinen GoldschmiedeKumpanen ein, um noch eine weitere Facette seiner teuflischen Vision zu enthüllen. VielseitigfacettiertesMulti-Denken-fürdie-Massen, so nannte er seine klangvolle Idee. Die Mitstreiter waren vollkommen verblüfft von so viel Denkvermögen. Und an das anschließende "große Abendessen" erinnerte man sich noch lange.
Am folgenden Tag wurden alle Statthalter zusammengetrommelt, und Rockey, gut "geölt" von der Nacht zuvor, hielt eine seiner "schlüpfrigen" Reden.
"Meine Herren", sagte er so leise, daß sie sich anstrengen mußten, ihm zu folgen, "die Empfangsbescheinigungen, die wir nun schon für eine geraume Zeit ausgegeben haben, sind äußerst beliebt geworden. Es gibt gar keinen Zweifel darüber, daß sogar Ihr, die Statthalter, die vorbildlichen Vertreter des 'Volkes', diese benutzt und...", hier wurde seine Stimme etwas lauter, "sie einfach in der Anwendung findet."
Die Statthalter nickten, wie nur Statthalter nicken können. Ernsthaft und mit Würde! Das hat sich über die Jahrhunderte nicht verändert. Mein Traum hat also etwas Ähnlichkeit mit einer wirklichen Situation! Im Stillen dachten sie sich: "Wir wissen das alles. Wo ist das Problem?" Auch das hat sich nicht verändert. Ein Abgeordneter weiß immer alles! Und er sucht immer nach einem Problem. Wenn er kein Problem findet, dann erfindet er eins. Das ist seine Aufgabe!
Rockenheimsky fuhr fort: "Eine Anzahl Empfangsscheine sind nachgeahmt worden... von Fälschern! Und Ihr, die Beschützer des Volkes, müßt sofort etwas dagegen unternehmen!"
Die Abgeordneten waren ratlos. Sie fälschten die Meinungen ihrer Wähler immerzu, ohne daß die Leute, die sie in die Ämter erhoben etwas davon wußten. Wie konnte man fälschen ohne ein Fälscher zu sein, heucheln ohne ein Heuchler zu sein? "Hilf uns, Rockenheimsky!" riefen sie einstimmig.
Rockey hatte auf diesen Moment gewartet. Er wußte, ihre Nerven waren auf's Höchste angespannt. Schuldgefühle sind schmerzhaft! Besonders in der Magengegend! Er holte zum "Faustschlag" aus:
"Laßt es die Aufgabe der Regierung sein, Geld in Form von Scheinen auf unfälschbarem Papier zu drucken. Das Papier soll Muster enthalten, die nicht nachgeahmt werden können. Und dann muß der Oberstatthalter jeden Schein persönlich unterzeichnen!"
Es liegt in der Natur eines Abgeordneten, alles ohne zu zögern zu unterzeichnen und man hörte Seufzer der Erleichterung. Irgend jemand fing zu applaudieren an, um von dem Knurren seines schuldbewußten Magens abzulenken. Andere folgten und bald war Rockey einem rauschenden Beifall unterworfen. Als das Klatschen abflaute, machte sich eine kleine Stimme aus dem Hintergrund des Saales bemerkbar:
"Wer trägt die Druckkosten für diese Scheine?" kam die zögernde Frage.
"Wir werden dafür bezahlen", winkte Rockenheimsky ab. "Spart uns die Zeit, Empfangsbescheinigungen auszustellen."
Und so wurde bestimmt, daß die Regierung, in ihrer nie endenden Bemühung, die Menschen vor üblen Einflüssen von Fälschern und Nachahmern zu beschützen, diese Scheine drucken würde, ohne daß Kosten für das Volk oder deren Regierung entständen.
Jemand sagte: "Ich brauch' jetzt was zu trinken!" Durstige Geschäfte, diese Regierungsgeschäfte. Aber Rockey ritt immer noch auf seiner Welle. "Ihr könnt nicht trinken, solange ich meine Ideen nicht voll ausgeführt habe", tadelte er. "Erst wenn ich fertig bin, könnt Ihr Euren Kummer ertränken!"
"Mach' s schnell dann", forderte die Stimme. "Du verplemperst wertvolle Zeit von bedeutenden Staatsbeamten!"
"Ich komme...", Rockenheimsky hustete, zweimal. Dann fuhr er fort: "zu dem letzten Punkt meiner Ausführungen. Ich bitte um Geduld." Als die Menge nickte, fuhr er fort: "Wir, die Herausgeber von Münzen, die Urheber des 'Modernen Zahlungsverkehrs' haben entdeckt, daß 'Lumpen' in die Uralberge gegangen sind, um nach Gold zu graben. Ihre gefälschten Goldmünzen sind in unserem System ohne unsere Genehmigung im Umlauf! Deshalb muß sofort ein Gesetz herausgegeben werden, damit alles Gold, das gefunden wird, der Regierung ausgehändigt wird."
"Gute Idee!" rief jemand. Andere folgten mit ähnlichen Bewunderungsausdrücken. Beifall schallte durch den Raum.
"Selbstverständlich werden diese 'Leute' für ihr Gold mit Geldscheinen entschädigt... und mit unseren Münzen", fügte er leise hinzu.
"ABGEMACHT!" Die Abgeordneten erhoben sich gemeinsam und verließen getrennt den Raum. Und so, in dem Jahr der "Abenddämmerung der Menschheit", begann die Regierung, eine große Anzahl von Geldscheinen zu drucken, jeder mit einem bestimmten Wert wie: I Rubel, 2 Rubel, 5 Rubel, 10 Rubel und so weiter. Und die Goldschmieden bezahlten die Druckkosten mit dem größten Vergnügen. Geschäftsleute machten nur zum Teil von den neuen Scheinen Gebrauch-SCHECKS sorgten für 90 Prozent aller Finanztransaktionen. Aber die Geldscheine wurden schnell von der ahnungslosen Öffentlichkeit dem "kleinen Mann" akzeptiert. Papier war leicht herumzutragen, und das Ausgeben war noch leichter. Bis zu einem gewissen Grade blieben sogar die Münzen im Umlauf. Doch die "SCHECKS" gewannen mehr und mehr an Bedeutung.
Bald wurde es wieder Zeit, in das Bienennest zu stechen. Der " erfinderische Rockey" mochte Bienen überhaupt nicht; er verabscheute sie sogar. Und so war es ganz natürlich für ihn, seine Gehirnzelle um eine Lösung für sein Problem zu fragen: "Wie komme ich an den Honig, ohne mich mit den Bienen einlassen zu müssen?" "Frieden", riet ihm die Gehirnzelle.
Sofort heuerte er eine andere Bande an, dieses Mal "wohlwollende" Strolche, und verbreitete Frieden. Vor der "Friedens"Erklärung bezahlten die Leute Rockenheimsky Geld, damit er ihre Münzen und Empfangsbescheinigungen im Tresor verwahrte. Jetzt allerdings, mit Frieden in Sicht, bot er 3 Prozent Zahlung an, wenn Leute ihr Geld in seiner Stahlkammer hinterlegten! Wundervoller Bursche, dieser Rockenheimsky, einfach wundervoll. Und so gütig! Bezahlt Leuten Geld, um ihr Geld sicherzustellen. Wunderbarer Mechanismus, die Blutegel anzusetzen. Wundervoll! Und so gingen sie ihm wieder auf den Leim. "Glauben" zu schaffen, war eine von Rockeys größten Fähigkeiten, und nun ließ er die Leute glauben, daß er ihr Geld an die Kreditnehmer für 5 Prozent auslieh und er, indem er ihnen 3 Prozent Zinsen zahlte, einen mäßigen Profit von 2 Prozent für all' seine Arbeit machte.
Anständiger Kerl, stimmten sie alle überein. Anständig und großmütig ! Ein solcher Menschenfreund! "Sich opfern", nannte es der Geistliche und schneuzte seine Nase, wenn das Gespräch auf Rockenheimsky kam. "Hirni!" riefen seine Gegenspieler. "Tropf!" Doch auch sie waren im geheimen darüber erfreut, daß sie, anstatt an ihn für die Sicherhaltung Geld zu bezahlen, nun Geld von "SEINER" Sicherstellung verdienten!
In diesen friedvollen Zeiten wuchs das Volumen der Sparbeträge und wuchs und wuchs und mit all diesen Summen, die er im Hinterzimmer seines alten Geschäftes hütete, war Rockey nun fähig, Geld durch einfache Eintragungen in sein Buch zu verleihen. 100, 300, 500 manchmal bis zu 900 Rubel wurden in Geldscheinen oder Münzen, die in seiner Verwahrung waren, verliehen. Er wußte aus früherer Erfahrung, daß er darauf achten mußte, das Verhältnis von 9:1 nicht zu überschreiten, da einer von zehn Kunden tatsächlich sein Geld oder seine Münzen für Geschäftsabwicklungen benutzte.
Sechster Teil
(Ich glaube, jetzt macht das "Rockey-System" mehr Sinn, und ich hoffe, daß Du, mein Freund, meinem Traum wirklich gefolgt bist. Träume sind da, um geträumt zu werden. Doch wenn es keine Träumer gibt, kann es keine Träume geben. Oder können da doch welche sein? Auf diese Frage habe ich eine Antwort. Glaub' mir! WENN DU KEINE TRÄUME SIEHST, BLICK IN DIE ZUKUNFT! Darum also zurück zur Vergangenheit! Du willst den Rest meines Traumes doch hören, nicht wahr?... Ja?... Danke!)
Wir haben nun festgestellt, daß Vertrauen im späteren Muffelalter vorherrschte. Wir haben auch von Rockenheimskys " Gesammelten Erfahrungen" gelernt, daß Geschäftsleute das Scheck-System bevorzugen, da es relativ einfach die Übertragung des Geldes von einem Konto zum anderen erlaubt. Damit wurde erreicht, daß 90 Prozent der Geschäfte durch Überweisungen via "Scheck" gemacht wurden. Natürlich wären die Menschen mißtrauisch geworden, wenn ihre Guthaben eine gewisse Höhe erreicht hätten und das Geld nicht vorhanden gewesen wäre. Aber dies passierte in Wirklichkeit nie, da die 10 Prozent der Kunden, die ihre Konten anzweifelten und darauf bestanden, ihr Geld abzuheben, mit Leichtigkeit mit der tatsächlichen Summe der zurückbehaltenen Einlagen zufriedengestellt werden konnten. Und jemand, der tief in Rockenheimskys Schuld steht, hat nicht die Nerven, nach der Verfügbarkeit seines Bargeldes zu fragen.
Und nun kommen wir zum Heuler aller Heuler. Für die 900 Rubel in Buchwerten, die Rockey "verliehen" hatte, indem er selber darüber die "SCHECKS" ausstellte, bekam er 5 Prozent jährliche Zinsen. 5 Prozent von 900 Rubel macht 45 Rubel. Darum hatte er nach einem Jahr 945 Rubel. Das veranlaßt Dich zum Nachdenken, nicht war?
Aber was bezahlt er dafür? Hm? Rate mal... was, Du kannst es nicht?
Gut, dann werde ich es Dir vorrechnen. Er bezahlt 3 Prozent fiir Einlagen. Für 100 Rubel beläuft sich das auf 3 Rubel. Im Verhältnis von 9:1 Ausleihungen/Einlagen zahlt er also 3 Rubel aus und macht 45 Rubel. Das bringt ihm... 42 Rubel oder 42 Prozent Zinsen aufjede 100 Rubel, die ihm nicht gehören, die er aber in seinem Besitz hält! Das läßt Dich nachdenken, nicht wahr? Und die Leute glaubten, er erzielte nur 2 Prozent! Reizt wieder zum Nachdenken an, oder? Nicht über die Zinsen, sondern über die Dummheit der Menschen, nicht wahr?
Rockenheimsky hatte inzwischen die Meisterprüfung im "Gaukeln" abgelegt, und alle anderen Goldschmiede folgten seinen Fußstapfen. MIT EINEM FEDERSTRICH MACHTEN SIE GELD AUS NICHTS UND VERLANGTEN ZINSEN OBENDREIN!
Es ist wahr, daß die Rockenheimskys des Muffelalters das Geld nicht herstellten. Die Regierung machte das. Sie, die Verdummungs-Experten, druckten die Scheine und prägten die Münzen und gaben sie nur zum "Verteilen" den Goldschmieden, um sich selber die Mühe zu ersparen! Und obendrein bezahlte Rockenheimskys Bande die Druckgebühren. Welch ein gutes "Geschäft" für die Regierung! Alles in strikter Übereinstimmung mit dem ihnen am Herzen liegenden Wohlergehen des Volkes! Die Leute akzeptierten die Aussage, daß die Geldversorgung tatsächlich eine Regierungsangelegenheit war. Sie glaubten auch fest daran, daß Rockey Geld auslieh, welches ein Anderer eingezahlt hatte. Sie fanden auch nie heraus, noch stellten sie es in Frage, daß Einlagen sich nie verringerten, wenn eine Anleihe ausbezahlt wurde. Von Rechts wegen, wenn Geld ausgegeben wird, muß irgendwo ein Loch entstehen. Und dieses Loch sollte auf dem Konto der Person sein, die die Zinsen erhält.
Aber das Rockey System leckte nicht. Bevor ein Loch wirklich entstand, war es schon durch die Münzen- und Notenversorgung der Regierung geflickt. Es war soviel "Geld" im Umlauf, daß es von der "RegierungsNotenund-Münzen-Versorgungs-Gesellschaft" einfach gedeckt werden mußte! Wenn jeder versucht hätte, seine Einlagen zur gleichen Zeit abzuheben hätte die das System umgebende Sicherheitsmauer schwer gewackelt. Sie hätte einfach umfallen müssen. Aber hast Du je versucht, Deine Enten in eine Reihe zu kriegen, wenn ein Habicht (ich meine ein Rockenheimsky) Dich von oben durch die Regierungsbrille bewacht? Nicht möglich. Nein, leider nicht möglich! Wenn dieses in der Gegen-Wart passieren würde, würde die Notenbank sofort große Mengen von "Empfangsbescheinigungen" austeilen, weil es deren Pflicht ist, die Redlichkeit der Bankbrüderschaft aufrecht zu erhalten. Aber das Muffelalter ist nicht die Gegen-Wart, erinnerst Du Dich?
Um mehr und mehr Münzen und Noten in den Umlauf zu bringen, führte Rockenheimsky, unterstützt von Blondie, die Abgeordneten regelmäßig zum Mittagessen aus. Strikt nach ein Uhr natürlich! (Verschwende niemals die Zeit eines Regierungsabgeordneten mit Belanglosigkeiten während seiner Dienststunden.) Bei solchen Gelegenheiten spielte Blondie die Rolle einer perfekten "Gastgeberin", und wenn sie sich alle durch ihre Menüs gefüttert hatten, wenn der Roquefort serviert war und der Port seine Runde machte, erinnerten Rockeys "Nach-demEssen-Reden" die Statthalter immer wieder nachdrücklich an den Zuwachs der Bevölkerung und das Steigen der Produktion. Ohne Ausnahme bestand er darauf, daß dies mehr Geldscheine im Umlauf erforderte. Die Amateur-Schlaraffen folgten jedes Mal seinen Ausführungen, und für eine unerhebliche Druckgebühr gab die Regierung das heraus, was von ihr verlangt Wurde.
Immer stimmten sie zu, daß Rockenheimsky es am besten wußte. Außerdem war Blondie einfach herzerfrischend! Das war Grund genug, Rockenheimskys Vorschlägen ohne Frage zu folgen. Und so breitete sich das System aus, und die Abgeordneten wurden fetter und fetter. Und Blondie erblühte von all der ihr bewiesenen Aufmerksamkeit. Und keiner fragte irgendwelche Fragen!
Nun wirst Du wahrscheinlich denken, daß ich am Ende meines Traumes bin. Ich wünschte, es wäre so. Doch gerade als ich aufwachen wollte, geht ein Kerl an Blondie vorbei, hinein in Rockenheimskys Heiligtum. Er guckt sie nicht einmal an! Er hat etwas anderes im Sinn. Rockey, überrascht durch den unangemeldeten Besucher, bot schnell eine dicke Zigarre an und gab auch gleich Feuer. Das gab ihm genügend Zeit, seine Haltung zurückzugewinnen und seine Gehirnzelle auf "ALARMSTUFE EINS" zu schalten. Wachsam, vollkommen Herr der Situation, setzte sich Rokkenheimsky, fest wie ein Felsen, wieder hinter seinen eindrucksvollen Schreibtisch und blickte seinen Besucher erwartungsvoll an.
"Die Zins-Gebühren sind unmoralisch", sagte der Besucher lakonisch.
"Unmoralisch? Wie meinst Du das?" Rockey heuchelte äußerste Überraschung. "Gaukeln, gaukeln, gaukeln", riet ihm seine Gehirnzelle. "Das kann doch nicht Dein Ernst sein!" Eine klare Feststellung. Der Besucher blieb unberührt.
"Für ausgeliehene 100 Rubel verlangst Du nach einem Jahr 105 Rubel zurück. Die extra 5 Rubel existieren aber nicht, also können sie auch nicht zurückbezahlt werden."
"Mein lieber Freund...", unterbrach Rockey, aber sofort wurde ihm von seinem Besucher das Wort abgeschnitten.
"Ackerbau erschafft Nahrungsmittel. Industrie stellt Waren her. Bergwerke produzieren Rohstoffe. Aber nur Du kannst Geld erzeugen."
"Na so was!" Rockey lächelte zuversichtlich. Immer hatte er die richtige Antwort bereit.
"Du scheinst mich nicht verstanden zu haben", fuhr sein Besucher fort. "Nehmen wir einmal an, es gäbe nur zwei Geschäftsleute in der gesamten Gemeinde, und die beiden haben alle übrigen Leute in ihrem Dienst..."
"Aber das ist doch lächerlich", unterbrach Rockey.
"Laß' mich zu Ende reden, Rockenheimsky", sagte der Besucher.
"Herr! Rockenheimsky, bitte."
"lch bin nicht hier um zu bitten, also höre mir zu!" Der Besucher erhob sich von seinem Stuhl. Er war jung und ansehnlich und sah fit und schlank aus. Rockey schrumpfte zusammen. "Wenn ich der eine Geschäftsmann bin, mir 100 Rubel entleihe, und davon 90 Rubel in Löhnen, Gehältern und Unkosten auszahle, und wenn ich 10 Rubel als meinen Gewinn, oder noch besser, als mein eigenes Einkommen einbehalte, dann habe ich die 100 Rubel verbraucht. Richtig?"
"Wie Du meinst", sagte Rockey verbindlich.
"Wenn mein Konkurrent sich 100 Rubel leiht, um damit sein Geschäft zu führen, 90 Rubel in Kosten und Gehälter und Löhnen auszahlt und sich ebenfalls erlaubt, 10 Rubel als persönliches Einkommen oder Profit zu behalten, dann hat er auch seine geliehenen 100 Rubel verbraucht. Richtig?"
"Richtig," imitierte Rockey seinen Besucher.
"Summa summarum macht das 200 Rubel, geliehen und ausgegeben. Richtig?"
"Ich sehe, Du kannst rechnen. Das war eine gute Vorführung von Deinen mathematischen Fähigkeiten. Ich bin jetzt beschäftigt. Auf Wiedersehen." Rockey erhob sich jetzt auch.
"Ich bin noch nicht fertig, Herr! Rockenheimsky."
Rockey zuckte mit den Achseln. "Dann mach mal weiter", sagte er mit gelangweilter Stimme und unterdrückte ein Gähnen.
"Um Dich zu bezahlen, müssen wir, mein Mitwettbewerber und ich, unsere Produktion zusammengerechnet fur eine Gesamtsumme von 210 Rubel verkaufen."
"Mach was Du willst!" Rockeys Stimme verriet Ungeduld.
"Wenn es einem von uns gelingt, seine Ware für 105 Rubel zu verkaufen, so kann der andere nur noch 95 Rubel für seine Ware bekommen, da kein weiteres Geld zum Kauf im Umlauf ist. Er schuldet Dir dann 10 Rubel."
"Das ist doch sein Problem! Du verkaufst Deine Ware für 105 Rubel und bezahlst Deine Schulden. Was er macht, ist seine Angelegenheit, und wenn ich Du wäre, würde ich meine Nase nicht in anderer Leute Geschäfte stecken." Rockey wurde es heiß im Kopf. Sein Besucher konnte es fühlen.
"Ich bin hier, um einen Vorschlag zu machen, und nicht, um die herrschenden Kreise zu kritisieren", sagte er beschwichtigend. "Noch einen Augenblick und Du wirst meine Idee voll verstehen."
"Mach's kurz", schnaubte Rockey.
"Warum gibst Du nicht 105 Rubel heraus, 100 für mich und 5 für Dich? Dann wären 105 Rubel im Umlauf, und es würde keine Schwierigkeiten bereiten, den vollen Kredit zuzüglich der Zinsen zurückzuzahlen."
Rockenheimsky spürte einen Schock durch seinen Körper laufen. Sein System war in Gefahr, sein so sorgfaltig ausgedachter Mechanismus, Leute zu Sklaven zu machen, wurde in Frage gestellt. Er hustete. Lang und ausgiebig. Zeit, Zeit, Zeit. Dann schlol3 er seine Augen, als ob er sich von dem Ausbruch erholen müßte. Er konsultierte seine Gehirnzelle. "Gaukeln, gaukeln, gaukeln!" Weich drang der Impuls in seine Gegenwart ein. Er öffnete seine Augen, strahlte nun ein ernsthaftes Lächeln aus, ähnlich wie Bankiers heutzutage, wenn sie Dich informieren, daß Dein Kredit nicht bewilligt wurde. "Geldwirtschaft ist eine sehr weitverzweigte Wissenschaft, ein unermeßliches unergründliches Thema, mein lieber Freund", schwitzte er aus.
"Es benötigt ein jahrzehntelanges Studium, Stapel von Zeugnissen, einen außergewöhnlichen Verstand, um die Verwicklungen völlig zu verstehen. Viel praktische Erfahrung und fachmännische Meinungen sind Grundvoraussetzungen, um auch nur oberflächlich den Irrgarten der Komplikationen zu begreifen. Deshalb laß' mich diese Geschäfte erledigen, mein Lieber, und Du geh' und scher' Dich um Deine."
"Aber weil Du heute hierher gekommen bist, werde ich Dir einen guten Rat erteilen, kostenlos: Du mußt schwerer arbeiten, um Deine Produktion zu erhöhen. Du mußt Deine Ausgaben verringern und Deine Leistungsfähigkeit erhöhen. Mit anderen Worten: Du mußt ein noch umsichtigerer und produktiverer Geschäftsmann werden. Ich bin immer bereit, Dir dabei zu helfen. Gern werde ich Dich auf die richtigen Lernmittelquellen hinweisen. Kurz gesagt, ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um sicher zu gehen, daß Du mit dem, was Du hast, weitermachen kannst und willst, aber mehr Erfolg dabei erzielst."
Und so verließ ihn der gescheite, junge Mann tiefbeeindruckt, doch irgendwie enttäuscht. Er war überzeugt, irgend etwas war mit Rockenheimskys Ausführungen verkehrt, aber er kam nicht darauf, was es war. Er wußte, daß seine Fragen nicht zu seiner Zufriedenheit beantwortet worden waren. Er fragte Freunde und Bekannte, versuchte, seine Beobachtungen zu teilen. Aber auf seine Fragen bekam er immer die gleichen Antworten:
"Rockenheimsky ist der Experte. Glaubst Du, daß Du soviel weißt wie er? Du bist nur ein einfacher Schuster. Bleibe bei Deinen Leisten." Oder: "Schau, wieviel Fortschritt wir seit der Einführung des neuen Systems gemacht haben! Schau, wie die Produktion nach oben geschossen ist! Rockenheimsky hat Dir in seiner Weisheit den Weg gezeigt. Sei dankbar und gehe ihn, ohne nach rechts oder links zu schauen!" Und somit blieb der junge Schuster letzten Endes bei seinen Leisten.
(Ich hoffe, wir sind am letzten Teil meines Traumes angelangt! Man weiß nie, wie lang Träume sind, es sei denn, man träumt sie noch einmal. Diesen Traum noch einmal zu träumen, ist bestimmt kein Vergnügen. Doch in Deinem Interesse, mein Freund werde ich beide Augen zudrücken. Es wäre eine Unterlassungssünde wenn ich es nicht täte. Kannst Du Dir vorstellen, in einem Muffelaltertraum hängenzubleiben? Es wäre schade um die schöne Blondie und all das Geld.)
Aber laß mich wieder auf den Superschieber Rockenheimsky zu sprechen kommen. Er hat jetzt einen ganzen Straßenblock aufgekauft, alle Häuser niederreißen lassen und eine Festung darauf gebaut. (Eine feste Burg ist unser Rockey!) Das Sicherheitssystem der Festung ist so ausgezeichnet, daß er jedesmal, wenn er da hinein will, feste klingeln muß. Die Jahre machen sich bei ihm bemerkbar, und der Druck der Finanzpolitik und die Manipulationen mit den Poltergeistern der Staatskasse haben ihre Spuren hinterlassen. Auch Blondie verwelkt langsam, ohne j emals eine Knospe hervorgebracht zu haben. Das ist die Strafe fürs dauernde Anhören von unverblümten Ergüssen der Regierungsabgeordneten. Deren Motto ist: NICHT ANTREIBEN, ABTREIBEN! Als ob wir das nicht wüßten.
(Und das bringt mich zurück auf meinen Traum über die Bevölkerung, deren Lebenserwartung im direkten Verhältnis zum Geldvorrat nachgelassen hatte. Um die Zinsen für das geliehene Geld zu verdienen, waren die Kaufleute, die Großindustriellen, die Fabrikanten und andere echte Erzeuger gezwungen, ihre Preise zu erhöhen. Die Arbeiter beschwerten sich, daß ihre Löhne zu niedrig waren. Sie befürchteten einen unvermeidlichen Ruin. Die Bauern konnten ihre Produkte nicht zu dem Preis verkaufen, den sie erwirtschaften mußten, um weiter bestehen zu können. Hausfrauen beschwerten sich über die maßlosen Nahrungsmittelpreise und mußten mit weniger auskommen.
Schließlich erschien eine vorher nicht bekannte Erscheinung (Weißt Du, Erscheinungen erscheinen tatsächlich, und ich bin dabei, es Dir zu beweisen.) DIE MENSCHEN BEGANNEN ZU STREIKEN! Sie verlangten nun auch Geld, ohne etwas dafür zu produzieren. Von STREIKEN hatte man noch nie etwas gehört. Es hatte in der gesamten Geschichte nichts Ähnliches gegeben. Ein Streik war etwas vollkommen Neues.
Es hatte immer arme und reiche Leute gegeben. Das war nichts Besonderes, und die Reichen halfen immer den Armen. Das ist ein alter Hut! Doch in Rockenheimskys herrlichem System waren kaum wohlhabende Leute übrig geblieben, die den Armen helfen konnten, selbst wenn sie es gewollt hätten. Der gesamte Reichtum war in Rockenheimskys Händen und denen seiner Kumpanen. Das Heilmittel hatte sich in eine Droge zum Abbau der Körperstoffe umgewandelt, um den Kern für den neuen Stoffwechsel zu bilden. JEDERMANN wurde verdaut. Die Esser waren dabei, die Essenmacher (Köche!) zu verschlingen, und der einzige Fluchtweg für einen Teil der Bevölkerung war, ZU STREIKEN! Andere, die noch etwas besser dastanden, äußerten: zu streiken oder nicht zu streiken, das ist die Frage. Sie konnten dies aber nicht beantworten, weil Shakospeare zufällig nicht zugegen war. Sie trugen zu der allgemeinen Verwirrung bei, indem sie unschlüssig zusahen. Wohlstand wurde nun ausschließlich in Geld gemessen, an mehr Geld, Tonnen von Geld und an dem Geldpegel in der Festung, an der man feste klingeln mußte. Vergessen war der wirkliche Reichtum der Gemeinde: der fruchtbare Boden, die rauschenden Flüsse und die ruhigen Seen voll mit Fischen, schattige Wälder mit Herden von Wild, die Bodenschätze, das gesunde Vieh. Die Menschen konnten nur noch an Geld denken und Geld war immer knapp.
Aber sie wagten nie, das System in Frage zu stellen. Sie blieben uneingeweiht Die Regierung hatte die Verantwortung! Und sie hatten die Regierung "gewählt"! Und das Endprodukt vom Regieren war: "Glückliche Leute, die ihren Geschäften in Sicherheit nachgehen konnten."! Oder so hatten sie es zumindest von ihren Vorfahren gelernt. Und so legte man das irre Lachen des Wahnsinns als "GLÜCKLICHKEIT" aus.
Ein paar Schlauberger hatten ihr überschüssiges Geld, das sie verdient hatten, zusammen geworfen und "Kreditinstitute" oder "Finanzhäuser" gegründet. Sie waren in der Lage, 6 Prozent Zinsen zu erzielen, manchmal sogar noch mehr, weil sie nicht so wählerisch wie die Rockenheimsky-Bande waren. Aber sie konnten nur das Geld verleihen, was ihnen gehörte. Sie hatten nicht diese magische Kraft, aus nichts Geld zu machen, indem sie einfach Zahlen in ihre Bücher schrieben. Dieses Recht war ausschließlich den Rockenheimskys durch Regierungsbeschluß vorbehalten. Jawohl! Durch Regierungsbeschluß! Aber diese "Kleinvieh-Macht-Auch-Mist"-Wucherer störten Rockenheimsky & Sturmtruppen, sei es auch nur deshalb, weil ihre goldverzierte Eitelkeit mit einem Hauch Patina überzogen wurde. Deshalb gründeten sie schnell eine Anzahl von ähnlichen Geldinstituten, um den "Geldkleinkrämern" Konkurrenz zu machen. Nach und nach schlugen sie diese "Münzenbändiger" mit ihren eigenen Waffen, entwaffneten sie sozusagen, übernahmen sie, zerdrückten sie oder was man sonst noch mit solchen "Außenseitern" macht. Bald waren alle Konkurrenzunternehmen entweder restlos im Besitz oder unter dem Mantel von ROCK & CO.
Die wirtschaftliche Lage wurde schlechter und schlechter und die Rockeys rieben sich fröhlich ihre goldenen Hände. Die Gehaltsempfänger~~ früher immer ruhig und gelassen, beschuldigten jetzt ihre Arbeitgeber des Profitmachens. Die Bosse ihrerseits behaupteten kategorisch, daß die Arbeiter faul waren. Jeder meinte, der andere sei daran schuld. Statistiken gab es damals noch nicht! Die Regierung war nicht fahig, mit den anhaltenden Unruhen fertig zu werden (Welche Regierung kann das schon?) und kam zu dem Beschluß, den Mittellosen unverzüglich zu helfen! Der Beschluß war kaum trocken hinter den Ohren, als Wohlfahrtspläne aufgestellt und Gesetze formuliert wurden, welche die Leute zwangen, zu diesen Vorhaben "freiwillig" beizusteuern. Natürlich (wie es nach Bekanntmachung eines "Regierungsentscheides" immer ist) wurden die Leute sauer. Sie (die Leute) waren daran gewöhnt, sahen es als selbstverständlich an, einem Nachbarn zu helfen, aber nicht durch ein von der Regierung forciertes "freiwilliges" Hilfswerk. Sie (die Leute) wollten nicht "automatisch" beitragen. Wegen ihres eigenen Anstandes und Willens steuerten sie bei, nicht wegen einer kindlichen Vorstellung einer gewählten Marionette. Nein, so wollten die Menschen einander nicht helfen!
"Diese neuen Gesetze sind nichts weiter als rechtskräftige Plünderung!" predigte jemand von seiner Apfelsinenkiste am Sonntagmorgen nach der Kirche. "Eine Person gegen ihr besseres Wissen auszunehmen, ungeachtet der guten Absicht, die dahinter steht, unterscheidet sich vom Stehlen nicht!" Aber es versammelte sich keine Menschenmenge, um ihm zuzuhören. Die Leute fürchteten gesetzliche Drohungen bei Zahlungsunterlassungen, oder sogar Gefangnisstrafen. Sie fühlten sich hilflos, wurden gleichgültig. Sie hatten aufgehört. sich gegenseitig anzuschauen, aus Furcht, angeklagt zu werden, weil sie Einwände gegen die Handlungen der Regierung gemacht hatten oder sogar nur gemachten Einwänden zuhörten! Am Anfang brachten die Wohlfahrtspläne allerdings etwas Erleichterung. Aber es dauerte nicht lange, bis die Probleme wieder im vollen Schwung waren und dann sogar mit viel mehr Nachdruck als zuvor. Um damit Schritt halten zu können, wurde mehr Geld in den Umlauf" gepumpt". Die Kosten dieser " Hilfswerke" stiegen ins Unermeßliche, und die Größe des Verwaltungsapparates wuchs und wuchs und wuchs.
Lasse mich um der Gerechtigkeit willen darauf aufmerksam machen daß die meisten Abgeordneten ehrliche und zuverlässige Leute waren, die nur das Allerbeste fur ihre Gemeinde im Sinn hatten! Sie mochten nicht gerne ihre Leute um Geld angehen. Sie wußten genau, dies würde sie in den Augen ihrer Wähler unbeliebt machen. Schließlich beschlossen sie, als Notlösung sozusagen, Geld von Rockenheimsky und seiner Brut zu borgen. Sie hatten jedoch keine Vorstellung (wie das bei Abgeordneten ganz normal ist), wie sie die Kredite zurückbezahlen wollten. (Regierungsbeamte überlassen es immer ihren Nachfolgern, die Suppe, die sie angebrannt haben, auszulöffeln. Nichts Neues, oder?)
Eltern fanden es immer schwieriger, die
Eine kurze Geschichte vom Geld in 10 Teilen Einleitung
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Eine kurze Geschichte vom Geld in 10 Teilen Einleitung
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Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten




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