Malefiz hat geschrieben:
Ein Investment in Vietnam halte ich mittelfristig für sehr lohnenswert. Die Anlagemöglichkeiten, Z.B.
- Landesbank Berlin AG Zertifikat (ISIN: DE000LBB1XG8, WKN: LBB1XG), dass in den Vietnam Opportunity Index investiert
- Vietnam Opportunity Fonds (WKN: 710528) mit für mich unklarer steuerlicher Behandlung
- Vietnam Top Select Zertifikat(ISIN DE000DB6GSC5, WKN: DB6GSC) setzt sich aus einem Aktienkorb von 10 der 50 an der Börse gelisteten vietnamesischen Aktien zusammen
sind für mich sehr unübersichtlich.
Kennt sich da jemand aus und kann da für Aufklärung sorgen?
Vielen Dank,
Malefiz

Vietnam ist natürlich ein ganzes heißes Eisen. Langfristig sollten die Perspektiven gut sein, aber ob es und kurz-und mittelfristig steil nach oben, oder eben so kräftig nach unten geht, kann vermutlich niemand so recht beurteilen.
Zu den Zertifikaten eine aktuelle Meinung von finanzen.net:
"Vietnam: Starkes Interesse, enger Markt
Zwei Möglichkeiten bieten sich derzeit, um in Vietnam zu investieren. Anleger mit Mut zum hohen Risiko kaufen sich das Vietnam-Opportunity-Zertifikat der Landesbank Berlin. Das Papier bezieht sich auf den bankeigenen Vietnam-Opportunity-Index. Der Basiswert besteht aus einer unverzinsten Barkomponente und Anteilen des in London notierten Vietnam-Opportunity-Fonds (ISIN: KYG9361G 1010), der
sowohl in börsennotierte als auch in nicht gelistete vietnamesische Firmen investiert. Weniger Risiko bietet das neue Vietnam-Top-Select-Zertifikat der Deutschen Bank mit unbegrenzter Laufzeit. Aktuell wird die Kursentwicklung von zehn vietnamesischen Aktien abgebildet (etwa 60 Prozent des Markts). Das Portfolio wird nach und nach ergänzt – zum Teil durch Titel, die vor ihrem Börsendebüt gezeichnet werden. "

weniger Risiko ist natürlich etwas gewagt formuliert. Zudem ist ein statischer Basket von nur 10 Werten bei einem so jungen und dynamischen Markt auch nicht gerade das Ideale. Von daher würde ich das LBB-Zertifikat bevorzugen, allerdings auch nur mit strikter Einhaltung von Stoppkursen und Kauf/Verkauf nach charttechnischen Kriterien.
Weitere Auszüge aus dem Kommentar von finanzen.net:
"Vietnam: Nur China wächst schneller
...
Rund 3000 vietnamesische Unternehmen, die früher komplett in Staatsbesitz waren, haben Ende 2005 Anteilsscheine emittiert. Nach Regierungsangaben sind 30 Prozent dieser Aktien, die nicht offiziell an der Börse gehandelt werden, in den Händen von Privatanlegern.
24 Prozent gehören institutionellen Investoren, darunter inländische Private-Equity-Firmen. 46 Prozent der Anteile befinden sich noch im Staatsbesitz. Mehr oder weniger aktiv gehan- delt werden derzeit die Papiere von 100 Firmen.
Mehr als 500 Millionen Dollar wert sind die Highflyer unter den noch ungelisteten Firmen. Dazu zählen auch die Papiere der Techcombank, an der der britische Bankenriese HSBC zehn Prozent der Anteile hält.
"Das ist ein Dschungel. Du weißt nicht, was du kaufst", beschreibt Alain Cany, Vietnam-Chef der HSBC-Bank, die geringe Transparenz des Markts. Die institutionellen Anleger wickeln ihre Geschäfte vorwiegend im Telefonhandel ab.
Vietnam hat 84 Millionen Einwohner
Angelockt werden die Investoren durch die hohen Wachstumsraten in Vietnam. In den vergangenen fünf Jahren ist das Bruttoinlandsprodukt jährlich um mehr als sieben Prozent gestiegen – nur China wuchs schneller.
Von dem starken Wachstum profitieren weite Teile der Bevölkerung. Der Anteil der 84 Millionen Bürger, die unter der Armutsgrenze leben, also pro Tag weniger als einen Dollar zum Leben haben, sank in 15 Jahren von 51 Prozent auf acht Prozent.
Sicht- und hörbares Zeichen für den Aufschwung im Land ist der Boom bei Motorrädern. Dank Importen aus China ist der Einstiegspreis für Motorräder auf 400 Dollar gesunken – noch vor fünf Jahren waren Krafträder für die meisten Vietnamesen unerschwinglich.
Zwei Vietnam-Zertifikate
Vor kurzem fand erstmals das Asien-Pazifik-Forum in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi statt. Kurz zuvor war Vietnam als 150. Mitglied in der Welthandelsorganisation WTO aufgenommen worden.
Der Investitionsanreiz ist somit groß, insbesondere für ausländische Investoren, die sich über Private-Equity-Firmen beteiligen. Der Wert der noch nicht gelisteten Firmen wird auf fünf bis sieben Milliarden Dollar geschätzt und ist damit doppelt so hoch wie der Wert der mehr als 50 offiziell an den beiden Börsen notierten Firmen. Deren Marktkapitalisierung liegt bei rund 3,2 Milliarden Dollar.
Risikobereite Anleger haben über ein Zertifikat der Landesbank Berlin (LBB) die Chance, sich auch an der Wertentwicklung nicht gelisteter Firmen zu beteiligen. Dafür sorgen Anteile des in London notierten Vietnam-Opportunity-Fonds, der auch in diese Werte investiert.
Je nach Einschätzung der Marktlage hält das Zertifikat mehr oder weniger Fondsanteile. Anleger, die sich für das Zertifikat entscheiden, sollten sich im Klaren darüber sein, dass die Bewertung nicht gelisteter Firmen schwierig ist. Die Geschichte der Börsen im Land ist sechs Jahre jung. Wer auf die Blue Chips der Börse setzt, kauft das Zertifikat der Deutschen Bank.
"Chinas Erfolg spornt viele kleinere Länder an"
"Für ausländische Investoren ist der Zugang zur Börse in Vietnam noch sehr eng", sagt Thomas Gerhardt, Experte für Schwellenländer bei der Fondsgesellschaft DWS.
Er geht jedoch davon aus, dass Vietnam den Zugang für Kapital aus dem Ausland in zwei bis drei Jahren deutlich verbessern wird und die inländischen Börsen damit stärker machen wird. "Länder wie Vietnam bekommen viel von der Sonne ab, die seit längerem über den BRIC-Staaten scheint. Chinas Erfolg spornt viele kleinere Länder an", meint Gerhardt.
Ein starker Antrieb für Reformen seien die marktwirtschaftlichen Bekenntnisse der Führung in Peking. Den Regierungen in kleineren Schwellenländern sei inzwischen klar, so Gerhardt, dass wirtschaftlicher Aufschwung nur dann dauerhaft sein kann, wenn der Staat viel Geld in den Ausbau der Infrastruktur investiert.
Um ausländisches Kapital für die Finanzierung der Milliardenprojekte zu bekommen, muss der Staat sein Eigentum an Unternehmen an die Börse bringen. Ziel der Regierung ist es, die Marktkapitalisierung an den Börsen bis 2010 auf zehn Milliarden Dollar zu hieven.
Die IPO-Welle rollt, 2006 werden 30 Firmen ihr Börsendebüt gefeiert haben. Das Zehn-Milliarden-Dollar-Ziel wird vermutlich früher erreicht. Der Andrang bei Wertpapierhändler Tran Ngoc Tu wird zunehmen."
6 Monats Chart LBB-Zertifikat im Vergleich mit dem MSCI-EM und dem GAF-EM
(Zum DB-Zertifikat werden bisher weder bei Onvista noch bei Comdirekt Kurse angezeigt)