MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die HypoVereinsbank (HVB) will nach dem höchsten Verlust ihrer Geschichte mit einer mindestens drei Milliarden Euro hohen Kapitalerhöhung die Kasse aufbessern. Die Bank reduzierte im vergangenen Jahr seine Beteiligungen kräftig, musste dafür aber hohe Abschreibungen vornehmen, da vor allem die Anteile an der Allianz und Münchener Rück in den Büchern bisher deutlich höher verbucht waren. 2003 fiel ein Rekordverlust von 2,6 Milliarden Euro an, verglichen mit rund 850 Millionen Euro im Vorjahr, teilte die Bank am Donnerstag in München mit.
Zu den fast fast täglichen neuen Fusionsspekulationen sagte Konzernchef Dieter Rampl, dass die Bank "umso attraktiver für andere werde, je besser die Bank da steht". "Aber der Gegenschluss, zu sagen, dann verbessern wir die Bank nicht, kann ja auch nicht die Lösung sein", sagte Rampl. Er betonte, dass der Fokus der Bank für 2004 die Verbesserung der Profitabilität sei. "Den Krieg gewinnen wir nur mit einer Verbesserung der Ertragsseite", sagte Rampl. Er räumte aber ein, dass die Konsolidierung der Bankenbranche "natürlich ein Thema" bleibe.
AKTIE FÄLLT DEUTLICH
Wie schon für 2002 will die HypoVereinsbank auch für das vergangene Jahr keine Dividende zahlen. Analysten zufolge ist durch die Bereinigung im Beteiligungsportfolio auch ein Hemmnis für einen möglichen Zusammenschluss der HVB mit einem Konkurrenten aus dem Weg geräumt worden. Die Aktie der HVB legte in den ersten Handelsminuten zu, rutschte im späteren Verlauf aber ins Minus. Bis zum frühen Nachmittag verlor das Papier 2,49 Prozent auf 18,04 Euro, nachdem es zuvor bis auf 19,15 Euro gestiegen war.
Der 3,2-Prozent-Anteil an der Allianz wurden 2003 bereits vollständig verkauft, die Beteiligung an der Münchener Rück wurde von 13,2 auf unter 10 Prozent reduziert. Weitere Verkäufe sollen folgen. Die Münchener-Rück-Beteiligung soll laut Rampl über fünf Prozent bleiben. "Wir sind keine Holding zum Verwalten von Beteiligungen, sondern eben eine Bank", kommentierte Finanzchef Wolfgang Sprissler den Strategiewechsel der HVB bei ihrem Beteiligungsportfolio. Zudem belasteten auch Abschreibungen auf den Unternehmenswert die Gewinn- und Verlustrechnung 2003 mit 902 Millionen Euro. 800 Millionen davon gingen auf die Tochter Bank Austria Creditanstalt AG (BA-CA) zurück.
S&P HEBT AUSBLICK FÜR HVB AN
Einige Analysten begrüßten die Kapitalerhöhung und betonten, dass die Bank damit besser gegen externe Einflüsse wie konjunkturelle Schwankungen abgesichert sei. Es stelle sich weiterhin die Frage, ob die Bank mit ihrer im Vergleich zur Konkurrenz sehr schwachen Ertragsentwicklung alleine überlebensfähig sei, kommentierte ein Analyst einer großen britischen Bank. Andere Analysten kritisierten, dass die Bank trotz des Verkaufs von Töchtern und Beteiligungen nicht genug Kapital habe und über eine Kapitalerhöhung die Kassen aufbessern müsse. Die Ratingagentur Standard & Poor's hob den Ausblick für die HVB von "negativ" auf "stabil" an. Anm: einfach so.

Die HypoVereinsbank wird den Angaben zufolge "mindestens drei Milliarden Euro" neues Kapital aufnehmen. Zu diesem Zweck werden rund 214,4 Millionen neue Aktien den Aktionären zum Preis von mindestens 14 Euro zum Bezug angeboten. Damit wird das Grundkapital um rund 40 Prozent angehoben. Das Bezugsverhältnis beträgt 5 zu 2. In den vergangenen Tagen hieß es in Presseberichten und aus Finanzkreisen, dass die HVB ihr Kapital "um bis zu drei Milliarden Euro" aufstocken will. Großaktionär Münchener Rück, der bisher rund ein Viertel der HVB-Aktien hielt, nimmt nicht an der Kapitalerhöhung der Bank teil und baut so ihren Anteil an der HVB auf etwas über 18 Prozent ab.
HOHE VERLUSTE AUCH IM SCHLUSQUARTAL
Auch im vierten Quartal 2003 fiel unter dem Strich ein Fehlbetrag nach Steuern von 2,279 Milliarden Euro an. Die Bank betonte, auf operativer Basis im vierten Quartal ein Gewinn von 463 Millionen Euro erzielt zu haben, verglichen mit einem Minus von 613 Millionen Euro (Proforma-Basis) ein Jahr zuvor. Im Vergleich zum dem dritten Quartal 2003, in dem ein operativer Gewinn von 623 Millionen Euro verbucht wurde, fiel das Betriebsergebnis allerdings deutlich ab. Zudem hätte das Betriebsergebnis ohne Berücksichtigung von Gewinnen aus der Veräußerung der norisbank und der Bank von Ernst im vierten Quartal nur 274 Millionen Euro betragen.
HVB-Chef Dieter Rampl ist eigenen Angaben zufolge "sehr zufrieden" mit der Geschäftsentwicklung im Schlussquartal. Er betonte, dass die Anfang 2003 definierten Finanzziele erreicht worden seien. Das Betriebsergebnis habe im Gesamtjahr 1,432 Milliarden Euro betragen und damit einen "positiven Swing" von mehr als 2 Milliarden Euro gegenüber 2002 verzeichnet. Die Kreditrisikovorsorge sei trotz der in Deutschland weiterhin schwierigen konjunkturellen Situation um rund 30 Prozent auf 2,31 Milliarden Euro zurückgegangen. Der Verwaltungsaufwand liege mit 6,37 Milliarden Euro unter der zu Jahresbeginn definierten Bandbreite.
WACHSTUM FÜR 2004 ANGEPEILT
Für 2004 verspricht die Bank ihren Aktionären nach dem Konzernumbau im Vorjahr wieder Zuwächse. Das Betriebsergebnis soll zwischen 1,4 und 1,7 Milliarden Euro liegen, die gesamten operativen Erträge zwischen 9,6 und 10,0 Milliarden Euro. Beim Verwaltungsaufwand peilt die Bank einen Wert zwischen 6,1 und 6,3 Milliarden Euro an, die Kreditrisikovorsorge soll auf 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro sinken./sit/zb
Eigentliches Kommentar:
Die Vereinsbank hat eine Überkreuzbeteiligung mit Münchner Rück - die sie ja abbbauen will, im Gegenzug wird Münchner Rück an der Kapitalerhöhung nicht teilnehmen - und das bedeutet letztendlich daß diese junge Aktien
auf dem freien Markt landen und mit höchster Wahrscheinlichkeit kursbeeinflußend die jetztige Bewertung der Hypovereinsbank schmälern werden. Das ist nicht weiter verwunderlich - da man hier a) die Aktionäre doppelt prellt: b) ersteinmal verkauft man Anteile der Münchner Rück -
und das verspricht keine gute Performance für diese Aktie und anderseits bittet man die selben Aktionäre frisches Kapital in ein Unternehmen zu pumpen, obwohl die schon mal damit rechnen können, daß ihre Anteile an Münchner Rück sich nicht besonders positiv entwickeln werden.
Unterm Strich wird solchen Aktienbesitzern die sowohl Allianz, wie Münchner Rück, wie auch Hypovereinsbank Aktien besitzen ein Aktienpreisrabatt von höchstens drei Euro zu jetztigen Kurs angeboten.
Das sind dann auch die Aktionäre, die völlig entnervt in ihr Portofolio gucken, und sich eventuell sagen, jetzt will ich auch mal raus.
Nun ja zu welchen Zweck macht man so etwas? Naürlich um Kasse zu machen, und wenn die Vereinsbank 3 Milliarden mehr Kapital aus der Kapitalerhöhung schlagen will, und dann auch noch bereits das Tafelsilber veräußerte - Allianzbeteiligung wie auch sage und schreibe insgesamt 8,2%
wovon hier 5 Prozent angekündigt werden - so kann man schnell rechnen
- das Unternehmen entledigt sich sämtlichen Bereichen, die gewöhnlich
doch für Einnahmen sorgten.
Ausgehend von Aktienkurs von 100 Euro pro Aktie nahm die Vereinsbank insgesamt 1,4 Milliarden Euro alleine an Veräußerung von Allianz ein,
und bei Münchner Rück 630 Millionen ein.
Das reicht natürlich für einen positiven Ausblick unter den Analysten aus, schätz ich. Wa sgeben wir da: Strong Buy für Allianz, Strong Buy für Münchner Rück und Strong Buy Vereinsbank? oder gehen wir gleich zum agressiv kaufen über

Allianz mit einem prognostizierten Gewinn pro Aktie von 6 Euro in 2004 und 8,5 für 2005 - ist mite einem KGV von lediglich 10 versehen - und damit unterbewertet Allianz zahlt gute Dividende aus von 1,5 Euro pro Aktiedas sind dann schon so um die 15 Millionen pro Jahr als Dividenden- einnahmen fush. Die Münchner sind aufgrund der Dividende und Kurserholungspotential mit ihrem Rückkehr zu Profitabilität - ebenfalls unterbewertet (bei einem KGV von 15 müßte die Aktie etwa 150 Euro kosten)
und die Dividendenverluste betragen bei Veräußerung jährlich schon wieder
so um die 40 Millionen Euro pro Jahr natürlich.
In 10 Jahren betragen die Dividendenverluste schon mal damit eine halbe Milliarde Euro. Es spricht alles dafür, daß die Vereinsbank also dringend Geld braucht - so daß das nächste Jahresergebnis mit höchster Wahrscheinlichkeit ebenfalls enttäuschend ausfallen wird.
Mit dem Rating "stabil" bei Vereinsbank bin ich daher eher unzufrieden.
Rein theoretisch vefügt dann Vereinsbank über ein Sümmchen Geld,
es ist aber unklar, was man damit anstellen will, oder vielleicht muß.
Der Verkauf der Beteiligungen an Allianz/Münchner Rück - verspricht nichts Gutes - obendrein hat man hier wieder wohl Tafelsilber verkauft, denn beide Unternehmen verdienen eher den Rating kaufen in Hinblick auf den KGV.Und wenn man 3 Milliarden einnehmen will durch Kapitalerhöhung - und dann noch Beteiligungen verkauft, die im Prinzip astrein sind (also die beiden) und erheblichen weiteren Erholungspotential besitzen -
so möchte ich nicht gleich von Verantwortungslosigkeit sprechen, aber es liegt entweder nahe, oder die Bankiers des Vereinsbank haben ganz andere Sorgen - Altlasten etc. Alle drei Unternehmen sind jedenfalls zu beobachten,
wobei Hypovereinsbank sehr spekulativ ist - und aufgrund des Mittelzuflusses nach einer möglicher Korrektur ein hohes Kursziel - in Hinblick auf die Anlegerphantasie innerhalb von 9 Monaten zu erwarten wäre.
Jetzt ersteinmal wäre wohl eine Korrektur denkbar - die selbstredend bei etwa 14 Euro dem Elliottwellenbild entsprechen dürfte und ab da wäre dann eine Welle 3 denkbar - und die Zielzone diese Bewegung dürfte gar über 30 Euro liegen - allerdings als Voraussetzung nenne ich da daß die Aktie nicht die gesamte Bewegung seit letztem signifikanten Tief korrigiert, die Börse mitmacht - und daß natürlich sich Münchner Rück ebenfalls nicht von 18%
der restlicher Beteiligung trennt.

Charts kommen noch und über Eure Kommentare würde ich mich freuen - denn die Hypo hat das Zeug aus heutiger Sicht, sie mit entsprechenden OS
zu traden, oder als Aktie zu kaufen. Mit 4 Milliarden Euro Extraeinnahmen -
und Veräußerung von Altlasten - wenn es so ist, wie der Herr der da in den Krieg will womit auch im operativen Geschäft durchaus zur Einsparungspotentialen kommen kann - ist das durchaus ähnliche Situation,
wie sie schon einmal Volkswagen zu Lopez Zeiten hatte. Allerdings um es um gleich vorwegzunehmen
a) Aktie ist spekulativ b) und das Unternehmen entledigt sich vom allem was bisher schätzungsweise sinnvoll gewesen ist,
c)und will sich auf Kerngeschäft konzentrieren. d) Ich schaute mir heute das Unternehmen zum ersten Mal an, und ich werde noch ein wenig tiefer graben - vielleicht hat die Vereinsbank noch paar Leichen im Keller - die man sich anschauen sollte, bevor man einsteigt. Allerdings ohne Altlasten lebt es sich immer besser.
Um es vielleicht so auszudrücken: die Chance hier mit knappen Einsatz von etwa 200 zum Beispiel 1000 zu machen - sind sicherlich höher, als den gleichen Betrag in Lotto zu erspielen. Also lohnt sich die Trendbeachtung unbedingt und mehrmalige Überprüfung später mal. Das Kursziel der Welle 2 also mindestens 14 Euro müßte aber innerhalb den nächsten 4 Monaten erfolgen - wir haben also noch ein bißchen Zeit um sich mit diesem Wert wirklich ausgiebig auseinanderzusetzen. GGf. die 200-300 Euronen einzusparen.

MfG von Turon