Anleihen eine Blase oder schon ein Heißluftballon ?

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Moderator: oegeat

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martinsgarten
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Anleihen eine Blase oder schon ein Heißluftballon ?

Beitrag von martinsgarten »

damit wir uns mal klar werden wo man diesen Meinugsstreit austrägt.

Ich überschlafe meine Meinung erst einmal.

Und ich will ja auch nicht kneifen - auch wenn ich davon keine Ahnung habe :wink:
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

| 28.01.2010 | 19:00 UTC
US-Senat macht Weg frei für mehr Staatsschulden

WASHINGTON: Der US-Senat hat einer Anhebung der Obergrenze der Staatsverschuldung auf 14,3 Billionen Dollar zugestimmt.
Für die Vorlagen stimmten alle 58 Senatoren der Demokraten von Präsident Barack Obama sowie die beiden mit ihnen verbündeten unabhängigen Senatoren. Die 40 Republikaner stimmten geschlossen dagegen.
Das Repräsentantenhaus muss dem Gesetzentwurf noch zustimmen.
Sollte die Vorlage verabschiedet werden, kann die Regierung bis zu 1,9 Billionen Dollar neue Schulden aufnehmen.
- Die Demokraten verfügen nur deshalb noch über eine 60-Stimmen-Mehrheit, weil der in der Vorwoche gewählte republikanische Senator von Massachusetts, Scott Brown, noch nicht vereidigt ist.
Im gegenwärtigen Haushaltsjahr wird ein Defizit von 1,35 Billionen Dollar erwartet.

Das setze ich einmal an den Anfang.
Glaubt jemand wirklich, dass diese Schulden jemals wieder eingesammelt werden können. Da ist es mir vollkommen egal, wenn dadurch die Geldmenge nicht ansteigt.
Diese Bill. werden auch weiterhin in den Bilanzen versickern und sich in NICHTS auflösen.
Ganz im Gegenteil, sie reichen nicht einmal aus um die Bilanzen zu sanieren


siehe hier:
Wie US-Immobilien deutsche Banken gefährden

„Die Probleme bei Gewerbeimmobilien schaffen ein bedeutendes Risiko für das gesamte Finanzsystem“, warnte auch Kenneth Rosen von der Berkeley-Universität vor wenigen Tagen bei einer Anhörung des US-Kongresses.
Er schätzt, dass der Crash in den kommenden Jahren 800 bis 1000 Milliarden Dollar an Eigenkapital und Krediten vernichten wird.
Die Verluste werden nach und nach sichtbar, wenn Unternehmen beim Versuch scheitern, ihre Schulden zu refinanzieren.
„Es drohen immer mehr Insolvenzen von Immobiliengesellschaften, was die sich mühsam stabilisierenden Finanzmärkte erneut belasten könnte“, sagt Andreas Busch, Ökonom beim Anleihefonds-Anbieter Bantleon.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Nun dazu:

Deshalb sehe ich bei Anleihen auch überhaupt keine Spekulationsblae,
auch keine andere Statsanleihen handeln Staaten untereinander.
Bezgl. der Verbindung, US Staatsanleihen zu USD, handelsgewichtet:
Viele verkennen die Vormachtstellung der USA,politisch auf beiden Linien!Auch die Rolle in der G20,die USA als Weltpolizei ect. Rohstoffhandel wird fast ausschließlich in USD abgewickelt!
Der kausale Zusammenhang besteht darin, das keine Länder,die in der Handelsgewichtung des US Index stehen, irgendein Interesse daran haben,das der USD abschmiert indem diese Länder anfangen, USD in großem Stil zu verkaufen.
Es ist doch klar, das die USA diese Anleihen niemals auslösen könnte.
Ebensowenig wie alle anderen Länder es auch nicht könnten.
Wenn jeder Kunde,einer Bank,auf einen Schlag sein Kapital abheben würde, dann wäre jede Bank pleite, jedes Unternehmen ebenso!
Was soll den passieren das solche ein Szenario,- alle Zentralbanken verkaufen USD gleichzeitig, eintritt Martin


Statsanleihen handeln Staaten untereinander
Auch - und was ist mit den Versicherungen und Pensionsfonds ?
Gibts Du noch einer Versicherung Dein Geld für eine KLV in Kenntnis der derzeitigen Situation bei den Staatsschulden ?
Es ist für mich nur eine Frage der Zeit bis Müller und Meier und... mitbekommen, wie sich ihr Vermögen so nach und nach zerlegt.
Und noch eins - da man die Löhne immer weiter stutzt bekommen die Versicherungen ein Problem beim Geldeinsammeln.
Dieses Gebilde steht für mich voll im Feuer

Rohstoffhandel wird fast ausschließlich in USD abgewickelt!
Dieses Gebilde hat bereits starke Risse.
Siehe Handel zwischen China und Russland - die brauchen den USD nicht mehr. Die bilden Verrechnungseinheiten.
Da haben die Russen Erfahrung wie das läuft durch den ehemaligen RGW (Ostblock vor der Wende - Rat für gegenseitige Wirtschafthilfe)
oder auch das:
Auf dem Höhepunkt der Subprime-Krise hat Peking Devisentauschgeschäfte mit Südkorea, Indonesien, Malaysia, Hongkong, Weißrussland und Argentinien im Wert von 650 Mrd. Yuan (67,7 Mrd. Euro) abgeschlossen.
Mit diesen Swaps können die dortigen Importeure chinesische Waren direkt in Yuan begleichen.

mehr hier über China:
China

irgendein Interesse daran haben,das der USD abschmiert
das ist Richtig - damit hat es sich dann aber auch schon.
Man wird alle Möglichkeiten nutzen da auszusteigen - Salamitaktik - Stück für Stück

Fazit:
die Neuen Schulden sind kaum noch platzierbar.
Die werden nur noch zwischen Notenbanken - Banken - Staat hin und her geschoben.

Im Sprachgebrauch - Geld drucken
Und das siehst Du dann als nicht steigende Geldmenge - na dann mach mal
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Warum das Hirn zermartern - wenn es andere schreiben

Die Fed - Gläubiger der letzten Instanz
Doch wer nimmt den USA die Staatspapiere ab, wenn sie am Markt zunehmend unverkäuflich werden? Die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) und Zentralbanken anderer Länder müssen zunehmend als Käufer einspringen.
Beispiel: Bei der Auktion fünfjähriger US-Staatsanleihen mit einem Volumen von 42 Milliarden Dollar am vergangenen Mittwoch (27.01.2010), nahmen indirekte Bieter – hierzu zählen auch ausländische Zentralbanken –53 Prozent des Emissionsvolumens ab.

Tritt die Fed direkt als Käufer auf, so bedeutet dies, dass Geld faktisch aus dem Nichts geschaffen wird.
Dies führt zu einer Geldmengenausweitung und langfristig zu Geldentwertung (Inflation), wenn die Staatsanleihen zu einem späteren Zeitpunkt nicht wieder in gleichem Umfang von der Fed veräußert werden.

Anschwellende Fed-Bilanz
Laut den aktuellen Bilanzzahlen vom 21. Januar 2010, hält das Federal Reserve US-Staatsanleihen im Gesamtvolumen von 776,6 Milliarden US-Dollar.
Zum Vergleich:
Am 22. Januar 2009, standen lediglich US-Staatspapiere im Umfang von 475 Milliarden Dollar in den Fed-Büchern.
Innerhalb eines Jahres stieg diese Bilanzposition somit um 63 Prozent.

Quelle
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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alexandra

Beitrag von alexandra »

Was es heute alles so zum lesen gibt :oops:

England

Ecuador

Griechenland; Portugal

Spanien


.....das der liebe harmonic alles ein wenig durch die rosa brille sieht ist leicht zu erklären und verständlich,
der großteil seines vermögen ist in den world mining fond investiert,
und zusätzlich hat er auch noch einen sparplan daruf, wie er uns kürzlich mitteilte.
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ist gegangen worden
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Beitrag von ist gegangen worden »

Hier meine Postings aus de anderen Thread zum Thema Anleihen:



quote:
--------------------------------------------------------------------------------
Originally posted by alexandra:
Wie schon anfänglich geschildert,diese Anleihen welche an die Banken gehen,kommen nicht in der Real Wirtschaft an,Ergo kann die Geldmenge daurch nicht steigen!In Europa ist sie ja zuletzt sogar gesunken.
Wie definierst Du denn eine Blase?


die banken bekommen von der fed billigst geld,
erhöhen damit die geldmenge,
kaufen die treasurys,
und kassieren 3,xx prozent dafür.

zu anleiheblase:
immer mehr sprechen von einer kommenden anleiheblase,
sie meinen damit ganz einfach sinkende nachfrage hiernach,
wegen sinkender bonität.
--------------------------------------------------------------------------------



Punkt 1 ist nicht richtig,das erhöht die Geldmenge nicht!


Anleihen,die USA zahlen schon seit mehr als 15 Jahren einen mittelwert um die 400 Milliarden USD für Zinsen auf die trotzdem stetig steigenden Schulden.
Das eben genau deshalb,weil die Zinsen wärend dieser Zeit stark gesunken sind.
Das Eskompensiert diese Schuldenpanik enorm und bringt sie wieder auf ein relatives normal Maß zurück.
Das Beste ist,die FED selber sagt schon.... och die Zinsen werden auf absehbare Zet niedrig bleiben.
Gleichzeitig schneien ganz ute Wirtschaftsdaten rein,aus den USA.Wer wundert sich da über einen erstarkten USD?

............................................................................................................................
Ich habe ja schon bei der letzten Diskussion,besser gesagt, bei meinen letzten Postings (eine Diskussion hat es ja nicht gegeben) den Eindruck gehabt,das Du den Anleihemarkt nicht so richtig verstehst.
Wie schon anfänglich geschildert,diese Anleihen welche an die Banken gehen,kommen nicht in der Real Wirtschaft an,Ergo kann die Geldmenge daurch nicht steigen!In Europa ist sie ja zuletzt sogar gesunken.
Wie definierst Du denn eine Blase?
Für mich ist eine Blase steht,s spekulativer Natur wo sich Käufer und Verkäufer treffen,um Geschäfte zu tätigen,zu spekulieren.
Deshalb sehe ich bei Anleihen auch überhaupt keine Spekulationsblae,auch keine andere
Statsanleihen handeln Staaten untereinander.Bezgl. der Verbindung,US Staatsanleihen zu USD,handelsgewichtet:
Viele verkennen die Vormachtstellung der USA,politisch auf beiden Linien!Auch die Rolle in der G20,die USA als Weltpolizei ect.Rohstoffhandel wird fast ausschließlich in USD abgewickelt!
Der kausale Zusammenhang besteht darin,das keine Länder,die in der Handelsgewichtung des US Index stehen,irgendein Interesse daran haben,das der USD abschmiert indem diese Länder anfangen,USD in großem Stil zu verkaufen.Es ist doch klar,das die USA diese Anleihen niemals auslösen könnte.Ebensowenig wie alle anderen Länder es auch nicht könnten.Wenn jeder Kunde,einer Bank,auf einen Schlag sein Kapital abheben würde,dann wäre jede Bank pleite,jedes Unternehmen ebenso!
Was soll den passieren das solche ein Szenario,- alle Zentralbanken verkaufen USD gleichzeitig, eintritt Martin
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Beitrag von martinsgarten »

Was soll den passieren das solche ein Szenario,- alle Zentralbanken verkaufen USD gleichzeitig, eintritt Martin

Das werden sie sicher nicht.
Siehe meinen Beitrag - die neuen Schulden sind bereits JETZT nicht mehr an den Mann zu bringen. Die rotieren nur noch im FED-Kreislauf
Das ist wie bei einer Kapitalerhöhung bei einer AG.
Neues Geld ohne Kapitaldeckung verwässert in diesen Fall den Wert der Währung.
Aber was sehen wir - eine USD Anstieg - das wird früher oder später nach hinten losgehen.
Und da gibt es nur eine Reaktion - das wird der Goldpreis sein.
Deshalb interessieren mich auch die Währungen nicht mehr - sagte ich bereits
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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alexandra

Beitrag von alexandra »

Es ist doch klar,das die USA diese Anleihen niemals auslösen könnte.Ebensowenig wie alle anderen Länder es auch nicht könnten

..es geht ja nicht ums auslösen sondern ums vorherschieben :D
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Beitrag von ist gegangen worden »

Ja,da sehe ich keine akute Base...vieleicht auf Sicht von 5 Jahren.
Das wird aber zwichen den Zeilen eskompensiert.
alexandra

Beitrag von alexandra »

alexandra

Beitrag von alexandra »

gemeint ist die amerikanische Zentralbank Federal Reserve -, dass dieser Hybrid im Jahre 2009 schätzungsweise 80 Prozent aller Staatsanleihen der USA aufgekauft

„Bis hierher lief’s noch ganz gut...“


Quelle:Internet??!!
alexandra

Beitrag von alexandra »

Martin Weiss: Vorsorge treffen für Zusammenbruch an Bondmärkten
By Roman | Februar 2, 2010


Es kommt unerwartet für die Wall Street, wird in Washington komplett missverstanden – und ist sehr gefährlich. Es könnte die Pläne des Finanzministeriums, diejenigen der Federal Reserve und die vieler ihrer Pendants in Übersee sabotieren, schreibt Martin Weiss.



Die nächste finanzielle Seuche beginnt, sich rund um die Welt auszubreiten
Es ist…der Zusammenbruch der Märkte für Staatsanleihen, wie moneyandmarkets.com berichtet. Dies ist sicherlich nicht die erste finanzielle Seuche der jüngeren Geschichte: Im Jahr 1997 wurden wir Zeugen einer Währungskrise – sie wurde in Thailand ausgebrütet, verbreitete sich schnell über den Rest von Südostasien, versetzte Russland einen herben Schlag in die Magengrube…und versenkte mit LTCM einen großen Player am US-Derivatemarkt. Dann gesellte sich zehn Jahre später die Schuldenkrise hinzu – sie wurde ausgebrütet in einem Subsektor von Amerikas Hypothekenmärkten…infizierte in hoher Geschwindigkeit nahezu alle anderen Kreditinstrumente…traf die Wall Street wie ein Vorschlaghammer…und verwundete das globale Finanzsystem tödlich. Diese Krisen waren allesamt schlimm genug. Jetzt beginnt sich die Seuche auf einem viel höheren Niveau, im Sektor der wichtigsten Finanzinstrumente der Welt, auszubreiten – den langjährigen durch Regierungen emittierten Staatsanleihen. Erst vor 116 Tagen, am 08. Oktober, verkauften sich beispielsweise Griechenlands 10-jährige Bonds noch zu einem Kurs von 112,295. Heute sind sie auf 92,13 abgeschmiert. Und das Drama um den Hand in Hand gehenden Zinsanstieg ist noch überwältigender – von nur 4,41% auf 7,14%, ein Sprung von mehr als 60% in weniger als vier Monaten. Zufälligerweise besuchte ich vor nicht allzu langer Zeit Griechenland und besichtigte die Ursprünge der westlichen Demokratien. Wenn mir ein lokaler Wahrsager erzählt hätte, dass die nächste Schuldenkrise hier, nur ein paar Schritte vom Pantheon entfernt, ihren Anfang nähme, wäre ich total ungläubig gewesen. Aber das genau ist es, was sich in den letzten Wochen ereignet hat. Die Seuche breitet sich bereits auf andere Länder aus.

Portugals 10-jährige Staatsanleihen erreichten ihren Höchststand am 01. Dezember 2009, vor erst 62 Tagen. Und nun haben sie ebenfalls schon einen buchstäblich harten Absturz begonnen, der größte Rückgang wurde erst Ende der vergangenen Woche registriert. Die britischen Staatsanleihen (Gilts) sind ebenso anfällig. Die emittierten Staatsanleihen von Spanien, Japan und anderen Nationen mit hohen Budgetdefiziten werden ebenfalls bereits infiziert. Das nächste vorhersehbare Opfer: US-Staatsanleihen. Im globalen Wettkampf um Investorfinanzierungen werden US-Schatzanleihen typischerweise als „das kleinste Übel“ angesehen. Also sind globale Investoren oftmals Willens gewesen, einen relativ höheren Preis für sie zu bezahlen, und haben sich widerwillig mit niedrigeren Zinsen abgefunden. Dies hilft zu erklären, warum US-Schatzanleihen nicht unter den ersten Zielen der um sich greifenden Seuche zu finden waren. Allerdings wird sie dieser Aspekt nicht davor beschützen, zu einem der nächsten (Angriffs-)Ziele zu avancieren. Es ist in der Tat so, dass…

die US-Regierung an derselben oder noch schlimmeren unterliegenden Krankheit leidet wie ihre Pendants in Griechenland, Portugal oder jedes andere Opfer der Seuche – massive, vollkommen außer Kontrolle geratene Haushaltsdefizite. Amerikas Budgetdefizit belief sich im letzten Jahr auf sage und schreibe $1,4 Billionen und dieses Jahr auf weitere $1,4 Billionen.
Washington genau wie Athen oder Lissabon den Kopf in den Sand gesteckt hat und (a) die Größe des Defizits (b) seinen potenziellen Einfluss auf das Vertrauen der Investoren und (c) die Geschwindigkeit, mit der seine Anleihepreise zu fallen drohen, in grober Weise unterschätzt.
Präsident Obama – wie auch seine Kollegen in Athen oder Lissabon – diejenigen Berater, die beharrlich vor einer aufziehenden Defizitkatastrophe warnten, ignoriert oder jetzt erst damit begonnen hat, Reduzierungsmaßnahmen für das Zurückschrauben des Defizits ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Und trotz allem vermeidet er immer noch Schritte, die wirklich einen Unterschied bewirken könnten.
Der Präsident unterstützt die Einsetzung einer Kommission, um die Defizitreduzierung anzugehen (letzte Woche vom US-Senat abgelehnt) … jedoch wären die Empfehlungen dieser Kommission unverbindlich, ohne irgendeinen klaren Prozess der Implementierung. Der Präsident hat eine Ausgabensperre in Bezug auf einige Regierungsausgaben vorgeschlagen, jedoch würde sich diese Sperre nur auf einen kleinen Teil des Budgets auswirken, nicht vor dem nächsten Jahr umgesetzt werden und eine Mischung aus Kostenreduzierungen und Kostenerhöhungen beinhalten. Diese Ausgabensperre hätte also überhaupt keinen Einfluss auf das prognostizierte Defizit im Jahr 2010 und zudem auch nur wenig Einfluss auf die zukünftigen entstehenden Defizite. Der Präsident hat versprochen, die seitens der Banken bislang zurückbezahlten TARP-Gelder den Steuerzahlern zurück zu geben, aber gleichzeitig vorgeschlagen, bislang nicht genutzte TARP-Gelder für die Ankurbelung der Kreditvergabe durch die Kommunalbanken zu verwenden – eine weitere verlorene Defizitreduzierungsmöglichkeit.

Der Präsident unterstützt die Regeln des Kongresses nach dem Motto “zahle dann, wenn es fällig wird” – was es erforderlich macht, die neuen Ausgaben gegen die beabsichtigten Kostenreduzierungen oder Einnahmeerhöhungen abzuwägen. Aber der Teufel steckt im Detail. Die Regeln dürfen sich nicht als Papiertiger erweisen, weil sie ansonsten ineffektiv wären. Meine Sicht der Dinge: wenn das Defizit nur $200 Milliarden oder meinetwegen auch $300 Milliarden schwer wäre, würde ich zu diesen kleinen Trippelschritten applaudieren. Aber im Zusammenhang mit einem $1,4 Billionen schweren Defizit und im Angesicht eines drohenden Zusammenbruchs der Anleihemärkte, erweisen sich diese Maßnahmen einfach nur als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Konsequenz aus dieser vollkommen fehl am Platz befindlichen Selbstzufriedenheit ist die Katastrophe. Obwohl sich die meisten politischen Berater der Obama-Regierung immer mehr über die ansteigende Flutwelle in Bezug auf die erfolgten Bailouts und damit Hand in Hand gehenden Budgetdefiziten Washingtons bewusster werden, erkennen sie trotz allem immer noch nicht den sich schnell nähernden Tsunami aus Griechenland. Mike Larson von Money and Markets erklärt die Situation folgendermaßen:

„Stellen Sie sich vor was passieren würde, wenn die Kreditkosten von Uncle Sam in die Höhe schießen würden wie in Griechenland – um 60%! Stellen Sie sich vor, was das für die Kosten von Autokrediten, Hypothekenkrediten und anderen Finanzprodukten bedeuten würde, die an die Zinsentwicklung von US-Schatzanleihen gebunden sind! Und stellen Sie sich die Auswirkungen auf eine Ökonomie vor, die gerade dabei ist, sich von der „großen Rezession“ zu erholen! Dies ist die nächste große Geschichte, über die derzeit nur die wenigsten Leute sprechen.”
Er hat vollumfänglich Recht und hat unermüdlich vor dieser Situation gewarnt. Aber, ach, solange die Obama-Administration oder der Kongress das Budget nicht irgendwie beschneiden können oder wollen bzw. eine neue Quelle für ihre Einnahmen in nächster Zeit zu erschließen in der Lage sind – beides ist in der nächsten Zeit höchst unwahrscheinlich – sind zusammenbrechende US-Anleihekurse und sehr viel höhere Langfristzinsen unvermeidlich.

Wie wir bereits während der Krisen von 1997 bis 1998 sowie 2007 bis 2009 gesehen haben:

Das Vertrauen in riskante und deshalb anfällige Investitionen – dieses Mal langfristige US- Schatzanleihen – wird in einem einzigen Moment zusammenbrechen. Damals traf es lediglich bestimmte geographische Regionen oder Marktnischen. Jetzt bedroht eine neu herauf ziehende Krise den Kern unseres nationalen Seins.
Investoren werden ihr Geld schnellstens aus diesen Märkten abziehen und Anleihen abwerfen.
Die Lawine der Verkäufe wird alle Anleihepreise – Regierungs-, Unternehmens- und Kommunalanleihen – in einen vollkommen unkontrollierbaren Sinkflug stürzen. Und…
Die Seuche wird sich auf jedes Land auf dem Planeten ausbreiten, das die gleiche offensichtliche Anfälligkeit für diese Krankheit aufweist – massive Haushaltsdefizite und aufgeblähte Staatsschulden.
Es gibt jedoch einen sich abzeichnenden Silberstreif in dieser neuen Krise: sinkende Preise von Regierungsanleihen, die steigende Kosten für die Kreditaufnahme der Regierungen mit sich bringen, sind der einzig mächtige Marktmechanismus, um Regierungen rund um die Welt davon zu überzeugen, diese verrückte Gelddruck- und Ausgabementalität endgültig zu beenden. Vorausgesetzt natürlich, dass wir nicht wieder auf die faulen Versprechen der Politiker hereinfallen – und vorausgesetzt, dass wir als eine Nation Willens sind, die nötigen Opfer zu bringen – bestünde sicherlich noch Hoffnung für Amerika. Das ist einer der Gründe, warum ich nicht dazu rate, die vermeintliche Sicherheit von Schatzanleihen komplett zu negieren. Eher habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass die Sorgen der Märkte nicht alle Anleihen gleichsam betreffen. Es handelt sich hier insbesondere um die langfristigen Anleihen. Der zweite Grund ist, dass kurzläufige Schatzanleihen sehr viel weniger anfällig sind als die langläufigen. Und US Treasury Bills (mit kürzerer Laufzeit als ein Jahr) leiden beinahe nie unter einem Preisverfall, nicht einmal inmitten eines Zusammenbruchs der Bondmärkte. Halten Sie an diesen Anleihen also fest. Ja, ich weiß. Die Zinsen sind furchtbar niedrig. Aber sie stellen trotzdem die weltbeste Sicherheit und Liquidität zur Verfügung.
Meiden Sie jedoch alle langläufigen Bonds, ob nun von der Regierung emittiert oder nicht. Wenn der Marktpreis dieser Anleihen zu fallen beginnt, werden Ihre Kapitalinvestitionen dadurch hart getroffen. Verzichten Sie also auf die höheren Zinsen, die langjährige Anleihen gegenüber kurzfristigen abwerfen, denn Ihr Kapitalverlust dürfte im Gegensatz dazu um einiges größer sein, wenn der Verfall beginnt.

Viel Glück und viel Erfolg!
alexandra

Beitrag von alexandra »

Nassim Nicholas Taleb, Autor des internationalen Bestsellers "The Black Swan" und berühmt für seine Prognosen bezüglich der Finanzkrise, hat in einer Panel-Diskussion ein weiteres Mal betont, dass es auf jedenfall zu einem Crash der US-Anleihen kommen wird. Wörtlich: "Jeder einzelne Mensch, wirklich jeder, sollte US-Treasuries shorten!" - sprich, auf ein Fallen der Kurse von US-Schuldpapieren wetten. "Immer wenn ihr diesen Typ seht, wie heißt er noch, Bernanke, und er noch seinen Job hat - stellt sicher, dass eure Short-Position auf US-Staatsanleihen aktiv ist und ihr von den garantiert steigenden US-Zinsen profitiert!"

black swan autor
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Beitrag von oegeat »

Seit Monaten stößt China an den Anleihemärkten US-Bonds ab.

Die Regierung in Peking trennte sich allein im Dezember von US-Staatsanleihen im Volumen von mehr als 34 Milliarden Dollar und hält derzeit noch Bonds im Wert von 755,4 Milliarden Dollar, wie aus am Dienstag veröffentlichten Daten des US-Finanzministeriums hervorging.

Andere Investoren zeigen dagegen ungebrochenen Appetit auf US-Staatsanleihen. Japan kaufte allein im Dezember Papiere im Volumen von 11,5 Milliarden Dollar. Die gesamten Bestände lagen damit bei 768,8 Milliarden Dollar. Auch Großbritannien, Luxemburg und Hongkong haben den Daten zufolge zugekauft.

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Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
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Beitrag von martinsgarten »

Ich glaube man kann das auch die Anleihe für Volltrottel nennen.
Da es aber wohl die Angestellten in der Versicherungsbranche sind, die dieses Zeug für ihre "Kunden" kaufen werden, dürfte wohl dem letzten mit Verstand klar sein, was für eine Enteignungsmaschine in Form der KLV da am laufen ist.
Für einen Trader kann es allerdings was sein.
Auch bei einem Zinssatz von um die 8% wie 1990 wär das was gewesen.
Jetzt würde man sich auf ein Pulverfaß setzen - ist allerdings nur meine Meinung


Lange Laufzeit:
Frankreich plant 50-jährigen Bond
Frankreich will eine Anleihe mit der ungewöhnlichen langen Laufzeit von 50 Jahren begeben.
Geplant ist ein Volumen von mindestens drei Mrd. Euro.
Frankreich war vor fünf Jahren bereits das erste und bislang einzige Land aus dem Euro-Raum, das ein 50-jähriges Zinspapier begeben hatte.
Dies rentiert heute mit nur gut vier Prozent.

FRANKFURT. Vor fünf Jahren waren 50-jährige Staatsbonds bei Investoren gefragt, weil auch damals die Renditen in vielen Staaten niedrig waren und Investoren deshalb auf längere Laufzeiten mit Renditeaufschlägen setzten.
Außerdem zwangen damals regulatorische Änderungen Versicherer und Pensionskassen dazu, die Laufzeiten ihrer Vermögenswerte denen ihrer Anleihen anzupassen.

Da boten sich extrem lang laufende Bonds an.
Die Platzierung 50-jähriger Anleihen war damals auch in Deutschland, Italien und sogar Griechenland diskutiert worden, es gab dann aber doch keine Ultra-Langläufer aus diesen Ländern.

Lediglich Großbritannien hat seither ebenfalls zwei 50-jährige Bonds platziert – den letzten im vergangenen Oktober.
Philippe Mills, Chef der französischen Schuldenagentur, sieht auch derzeit große Nachfrage nach lang laufenden französischen Papieren.

Diese gelten – ähnlich wie deutsche Bundesanleihen – gerade im Vergleich zu Staaten wie den europäischen Randländern als sicherer Anlage.
Gestern profitierten deutsche, französische und auch US-Bonds von negativen Kommentaren der Ratingagenturen zu Großbritannien und Portugal.
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Anleihe 50 Jahre.jpg
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

Aus dem GEAB#43 - diese westlichen Staaten sind noch schlimmer als Griechenland:

Vorsicht Gefahr: Eine Rangliste von acht Staaten, deren Anleihen noch giftiger sind als die griechischen:

Um diese Länder in einer Rangliste zu ordnen, haben wir drei Faktoren berücksichtigt: Das öffentliche
Defizit im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt 2009 und 2010 (in Prozent); der Finanzierungsbedarf in
absoluten Zahlen; und die Wahrscheinlichkeit für eine Haushaltskonsolidierung bis 2012/2013.

Die Rangliste der Länder, bei denen die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit größer ist als bei Griechenland
sieht also wie folgt aus (das gefährdetste Land führt die Liste an):
1. Vereinigte Staaten
2. Großbritannien
3. Irland
4. Niederlande
5. Japan
6. Spanien
7. Frankreich
8. Portugal
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Beitrag von kaalexs »

es läuft alles nach plan, aber ja,...url hier

edit oegeat die url ... :evil:
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Beitrag von kaalexs »

Enttäuschende Treasury-Auktion führt zu Zinssprung
März 25, 2010


Die Zinsen auf US-Schatzanleihen machten gestern einen Satz nach oben, was einmal mehr zu Bedenken geführt hat, ob die internationalen Investoren an den Kapitalmärkten weiterhin dazu bereit sein werden, die Vereinigten Staaten auch zukünftig zu finanzieren. Die Zinsen der 10-jährigen Schatzanleihe kletterten auf ein Zwei-Monats-Hoch von 3,82% im Vergleich zu 3,67% am Dienstag. Die Zinsentwicklung der 10-jährigen Schatzanleihe wird an den Märkten besonders aufmerksam beobachtet, da die Hypothekenzinsen daran gekoppelt sind.
Weiterlesen»



http://www.wirtschaftsfacts.de/

Bill Gross von Pimco, Chef des größten Anleihefonds der Welt, äußerte in seinem auf der Webseite von Pimco erscheinenden Marktausblick für April einmal mehr seine Bedenken in Bezug auf die Schuldenemissionen der US-Regierung. Er machte abermals darauf aufmerksam, dass die US-Regierung nicht mehr lange damit fortfahren könne, das staatliche Haushaltsdefizit bis zum Anschlag aufzupumpen. Mit diesem explodierenden Budgetdefizit seien Risiken verbunden, über die sich die meisten Marktteilnehmer anscheinend noch nicht richtig im Klaren wären.
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Beitrag von martinsgarten »

aus diesem Beitrag:

.... Mit diesem explodierenden Budgetdefizit seien Risiken verbunden, über die sich die meisten Marktteilnehmer anscheinend noch nicht richtig im Klaren wären.

Eine aus meiner Sicht "seichte" Formulierung.
Ich habe den Eindruck, die Märkte sind total verblödet.
Es gibt allerdings auch eine Erklärung, die einleuchtet.
Die könnte lauten, dass es sich bei den handelden Akteuren um Angestellte handelt, die ja nur fremdes Geld in den Sand setzen und für sich maximalen Profit generieren. Sichtwort - Bonuszahlungen
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Beitrag von Antagon »

martinsgarten hat geschrieben:Ich habe den Eindruck, die Märkte sind total verblödet.
Nur Geduld. Die Anleihemärkte sind keine Schnellboote, sondern riesige Tanker. Kursänderungen brauchen entsprechend Zeit. Seit der säkularen Zinswende Ende 2008 ist z.B. der Zins auf 30-jährige US-Anleihen schon um gut 80% angestiegen (von 2,6% auf aktuell 4,7%). Bei 4,8% liegt die nächste Marke.
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Beitrag von k9 »

Antagon hat geschrieben: Nur Geduld. Die Anleihemärkte sind keine Schnellboote, sondern riesige Tanker. Kursänderungen brauchen entsprechend Zeit.
Wenn die aber erst mal in Fahrt gekommen sind, hält sie so schnell
keiner auf - man sollte sich davor hüten, das zu unterschätzen.

Gruß k-9
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

Nachfrage nach Staatsschuldtiteln lässt merklich nach
„Hässlich“ nannte Ward McCarthy, Leiter der Anleihenabteilung der Investmentbank Jefferies & Co., das Ergebnis einer Versteigerung fünfjähriger Schatzanweisungen am Mittwoch. Zwar hatten immer noch die Gebote die zuteilbaren Anleihen um den Faktor 2,55 überstiegen. Doch das lag deutlich unter dem Verhältnis von 2,75 vom Februar und auch dem Durchschnitt der vergangenen vier Zuteilungen.

Das wirkte sich auch auf die Rendite der Anleihen aus, die vom Auktionsergebnis bestimmt wird. Diese betrug nun 2,605 Prozent, nachdem sie vor der Auktion bei 2,569 Prozent gelegen hatte. Dies kostet die Regierung pro Jahr etwa 15 Millionen Dollar mehr. Schon am Dienstag hatte eine schwache Nachfrage bei einer Auktion zweijähriger Schuldverschreibungen den Markt schockiert.

Für Experten gibt es noch deutlichere Anzeichen. Sie richten ihr Augenmerk auf den sogenannten Swap-Spread mit einer Laufzeit von zehn Jahren, der die Differenz zwischen dem Zinsswapmarkt und der Rendite amerikanischer Staatsanleihen anzeigt und zu dessen Berechnung die Rendite einer Anleihe mit der Note „AA“ mit der Rendite von amerikanischen Staatsanleihen ähnlicher Laufzeit verglichen wird.

Manche Unternehmensanleihen gelten als sicherer
Theoretisch kann diese Kennziffer niemals negativ werden, da die Bonitätsnote der Vereinigten Staaten mit „AAA“ besser ist. Doch nachdem der Swap-Spread im Rahmen der Finanzkrise zunächst deutlich fiel, ist er nun zum ersten Mal in der Geschichte doch negativ geworden.

Dies zeigt, dass die Marktteilnehmer die Vereinigten Staaten nicht mehr als erstklassigen Schuldner betrachten. Im Grunde steht die Bonitätsnote nur noch auf dem Papier, weil die Ratingagenturen wohl aus Sorge um die möglichen Folgen für die Finanzmärkte die Einschätzung nicht antasten wollen.

Das zeigt sich auch daran, dass die im Februar ausgegebenen zweijährigen Anleihen von Berkshire Hathaway, dem Unternehmen von Warren Buffett, einer der reichsten Personen weltweit und erfolgreicher und als versiert geltender Investor, derzeit ähnlich hoch rentieren wie amerikanische Staatsanleihen gleicher Laufzeit. Das bedeutet, dass die Anleger ihr Geld dort als mindestens ebenso sicher aufgehoben betrachten wie in der Hand des Präsidenten. Auch die Erträge der Unternehmensanleihen der Konsumgüterproduzenten Procter & Gamble und Johnson & Johnson oder der Baumarktkette Lowe's lagen in den vergangenen Wochen unter denen amerikanischer Schatzanweisungen

Überschwemmung auf dem Anleihenmarkt
In der Geschichte des Anleihemarktes sei eine solche Konstellation überaus selten, sagte der renommierte frühere Anleihen-Chef-Stratege von Lehman Brothers, Jack Malvey, der Nachrichtenagentur Bloomberg. Aufgrund seines riesigen Finanzbedarfs überschwemme das Finanzministerium den Markt für Staatsanleihen regelrecht. Seit Anfang des Jahres 2009 habe es Staatsanleihen im Volumen von 2,59 Billionen Dollar ausgegeben. In diesem Jahr soll ein Rekordvolumen von 2,43 Billionen Dollar emittiert werden. Die amerikanischen Staatsschulden summieren sich derzeit noch auf 12,66 Billionen Dollar. Das Haushaltsdefizit betrug zuletzt 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und damit auf dem höchsten Stand seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

„Für die Regierung ist das wie ein Schlag ins Gesicht“, sagt Mitchell Stapley, Leiter der Anleihenabteilung bei der Vermögensverwaltung der Fifth Third zu den Entwicklungen am Anleihenmarkt. „Es könnte der Moment sein, an dem die Regierung hoffentlich erkennt, dass sich langsam Risiken in ihr Kreditprofil einschleichen. Und die damit verbundenen Kosten können wirklich erschreckend sein.“

Schulden außer Kontrolle?
Nach einer Prognose der Ratingagentur Moody's werden die Kosten für den Schuldendienst der Vereinigten Staaten drastisch steigen. Schon jetzt sind sie höher als in jedem anderen Land mit einer erstklassigen Bonitätsnote, sieht man von Großbritannien ab. In diesem Jahr werden etwa 7 Prozent der amerikanischen Steuereinnahmen durch die Finanzierungskosten verschlungen, 2013 werden es Moody's zufolge beinahe 11 Prozent sein. Dadurch rücke der Verlust der erstklassigen Bonitätsnote der größten Volkswirtschaft der Welt deutlich näher, erklärte Moody's in der vergangenen Woche.

Gemäß des Haushaltsentwurfs von Präsident Obama wird sich die Staatsverschuldung in der kommenden Dekade jedes Jahr weiter aufblähen. Aktuell macht nicht zuletzt die Gesundheitsreform den Anlegern Sorgen, die alleine 940 Milliarden Dollar kosten soll.

Es gebe keinen langfristigen Plan für den Umgang mit dem Haushaltsdefizit, kritisieren skeptische Anleger. Irgendwann könne dem Markt einfach die Geduld ausgehen, heißt es weiter. Die Regierung könne nicht immer mehr Geld aufnehmen, ohne dass die Kosten dafür stiegen, argwöhnen sie.

Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors wieder.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Wenn schon Spielcasino, dann richtig.
Wie war das noch mal mit dem Neuen Markt
:wink:

Junk-Bonds: Hochzinsanleihen trotz Risiken heißbegehrt

Viele Unternehmen nutzen derzeit den Renditehunger der Investoren, um neue hochverzinsliche Bonds zu begeben.
Dabei spielt auch mit, dass viele Firmen sich von den Banken unabhängiger machen wollen.
von Andrea Cünnen und Robert Landgraf

FRANKFURT. Konkrete Prognosen sind eigentlich nicht die Sache von Investmentbankern. :lol: :lol:
Dafür sind ihnen die Märkte zu schnelllebig.
In einem Punkt wagen sie sich aber dennoch vor:
"In Europa werden wir in diesem Jahr voraussichtlich einen Rekord an neuen Anleihen von Unternehmen mit Ratings im Bereich Sub-Investmentgrade sehen", sagt Karl-Heinz Herweck.
Er ist Investmentbanker und leitet bei der Deutschen Bank das Finanzierungsgeschäft mit den europäischen Unternehmen, denen Ratingagenturen Bonitätsnoten unterhalb des relativ sicheren Investmentgrades geben.

Dabei lässt sich der Rekord in der Tat absehen:
Seit Januar haben die Firmen, die ihre Anleihen wegen mangelnder Kreditwürdigkeit mit hohen Zinsscheinen ausstatten müssen, in Europa schon Zinspapiere über 21 Mrd. Euro begeben.
So viel wie noch nie in den ersten sieben Monaten eines Jahres und mehr als in den meisten Vorjahren insgesamt.
Nur 2006 lag das Volumen der - auch Junk-Bonds genannten - neuen Anleihen mit 29 Mrd. Euro noch höher.

Banken werden mit neuen Krediten knausern

Zu den bekanntesten Emittenten gehörten zuletzt aus Deutschland Continental, Heidelberg Cement und der Phoenix Pharmahandel sowie aus Europa Remy Cointreau und Renault.
Während der laufenden Quartalssaison und in der Sommerflaute sind konkrete Ankündigungen neuer Anleihen zwar rar.
Herweck ist aber überzeugt, dass die meisten Unternehmen, die den Kapitalmarkt schon angezapft haben, auch künftig neue Bonds begeben werden.

An frisches Geld von den Investoren zu kommen wird für die Unternehmen immer wichtiger.
Denn in den kommenden fünf Jahren werden bei den schwächeren europäischen Firmen nach Einschätzung der Ratingagentur Standard & Poor?s (S&P) Schulden über mehr als 180 Mrd. Euro fällig.
Deren Refinanzierung sehen die Experten als eine der größten Bedrohungen für die Unternehmen.

Die größte Gefahr ist laut S&P, dass die Banken mit neuen Krediten knausern. Investoren sehen das ähnlich:
"Die schärfere Regulierung des Bankensektors dürfte die Fähigkeit der Kreditinstitute zur Vergabe neuer Kredite beeinträchtigen", meint Ian Spreadbury, Fondsmanager bei Fidelity.

Deshalb müssen verstärkt Investoren wie Fonds, Private-Wealth-Manager oder Hedge-Fonds als Fremdkapitalgeber ran.
Für solche Geldgeber sind die Bonds interessant.
Angesichts der niedrigen Renditen, die zum Beispiel deutsche Bundesanleihen oder auch Unternehmensanleihen bieten, sind Junk-Bonds meist kräftig überzeichnet.
"Wir leben in einem Niedrigzinsumfeld, und wer mehr Rendite will, kommt an Hochzinsanleihen nicht vorbei", sagt Spreadbury.
Im Schnitt rentieren diese in Europa laut Bank of America-Merrill Lynch bei einer Laufzeit von fünf Jahren mit 8,75 Prozent.
Fünfmal mehr, als eine vergleichbare Bundesanleihe abwirft.

Die Zuspitzung der Schuldenkrise in den südlichen Euro-Ländern verdarb Anlegern in diesem Jahr nur vorübergehend den Appetit auf neue Hochzinsanleihen.
So schlimm wie zum Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2008, als kein einziges europäisches Unternehmen einen Junk-Bond begab, wird es nach einhelliger Meinung von Experten nicht wieder kommen.
Der Blick in die Glaskugel :lol: :lol:

Dass es aber immer wieder Schwankungen geben kann und es deshalb wichtig ist, die Gunst der Stunde zu nutzen, wissen auch die Unternehmen. Deshalb seien sie in guten Marktphasen auch vermehrt bereit, Geld aufzunehmen, das sie erst später brauchen, meint Herweck von der Deutschen Bank:
"Die Zinskosten für die Zeit, in der sie das Geld noch nicht brauchen, sehen die Unternehmen als eine Art Vorsorgeprämie."
Denn genug Liquidität zu haben werde für die Unternehmen immer wichtiger.
Auch die Investoren an den Aktienmärkten achteten seit der Finanzkrise verstärkt auf die Finanzierungslage der Firmen.

Unabhängiger von Banken werden

Die Fachleute sind sich sicher, dass die Unternehmen auch dauerhaft stärker den Kapitalmarkt anzapfen werden.
"Wir gehen grundsätzlich von einer nachhaltigen Änderung der Unternehmensfinanzierung aus", urteilt Markus Leithner, für die Geschäftsentwicklung im Bereich Unternehmen zuständiger Direktor bei der Ratingagentur Fitch in Frankfurt. Er fügt hinzu:
"Die Unternehmen werden ihre Finanzierungsquellen mehr diversifizieren und verstärkt den Kapitalmarkt nutzen, um sich unabhängiger von den Banken zu machen."
ODER - die Banken sind so flat, dass sie dieses Risiko nicht eingehen. Belastet es außerdem doch deren Kernkapitalquote.
Da legt man sich doch lieber GL-Anleihen zu 10% in die Bilanz.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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Antagon
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Beitrag von Antagon »

martinsgarten hat geschrieben:Wie war das noch mal mit dem Neuen Markt?
Danke, Martin, ein sehr interessanter Artikel. In ein paar Jahren wird man sich fragen, in welch einer irrsinnigen Zeit wir eigentlich gelebt haben. Nach dem Herbst kommt der Winter (im Kondratieff-Sinne) ;)
"Wir gehen grundsätzlich von einer nachhaltigen Änderung der Unternehmensfinanzierung aus"
Davon gehe ich auch aus. Und zwar so "nachhaltig", dass 99% der Schrottunternehmen, die derzeit diese Junkbonds begeben, keine Finanzierung mehr benötigen, weil sie nicht mehr existieren.

So schlimm wie zum Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2008, als kein einziges europäisches Unternehmen einen Junk-Bond begab, wird es nach einhelliger Meinung von Experten nicht wieder kommen .
Das stimmt. So schlimm wird es nicht kommen. Sondern schlimmer! Der Spaß (=die so genannte "Finanzkrise", also die Bereinigung der Exesse) hat noch gar nicht richtig angefangen. Im Gegenteil: Subjektiv betrachtet sind die Exesse noch schlimmer als 2007.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Rendite frißt Hirn :lol:


Junk Bonds Hit Record

U.S. companies issued risky "junk" bonds at a record clip this week, taking advantage of keen investor appetite for returns amid declining interest rates and tepid stock markets.

The borrowing binge comes as the Federal Reserve keeps interest rates near zero and yields on U.S. government debt are near record lows. Those low rates have spread across a variety of markets, making it cheaper for companies with low credit ratings to borrow from investors.

Corporate borrowers with less than investment-grade ratings sold $15.4 billion (Mrd) in junk bonds this week, a record total for a single week, according to data provider Dealogic. The month-to-date total, $21.1 billion, is especially high for August, typically a quiet month that has seen an average of just $6.5 billion in issuance over the past decade.

For the year, the volume of U.S. junk bonds has exceeded $155 billion, 80% higher than in the year-ago period and easily on pace to surpass the record $163.6 billion total for 2009.

Investors have been snapping up the new non-investment-grade bonds, having grown frustrated with stocks and with the meager yields on safer government and high-grade corporate bonds.

Demand Solid for Risky Denver Deal. Access thousands of business sources not available on the free web. Learn More."Even though high-yield bond yields have come [down], versus other asset classes, they're still comparatively attractive, especially when you consider the direction of default today," says Darin Schmalz, a director in leveraged finance at Fitch Ratings. "When you take into account other investment options for investors, and a benign default rate, the high-yield asset class is still pretty attractive."

In recent decades, following periods of economic slowdown, companies have tended to enjoy lower borrowing rates, which has helped credit markets recover and kept lower-rated companies afloat, says Christopher Garman, head of high-yield research firm Garman Research.

When the Fed keeps borrowing rates so low, "you see investors piling more into the high-yield market," he says. "It becomes part of a virtuous cycle that allows lower-rated companies to refinance their liabilities."

Companies are using most of the proceeds of the junk-bond offerings to refinance more expensive debt, or in some cases to pay special dividends to their private-equity owners. Many of the refinancings are for companies that took on massive debt over the last decade.

The refinancings, on the whole, are positive for the economy, because they help companies with too much debt avoid default or bankruptcy. But they do little to create new economic growth, and in some cases simply delay an inevitable reckoning.

Low rates don't necessarily mean that companies "are using their borrowings for capital expenditures," notes Mr. Garman. "We're really not seeing very growth-centered reinvestment of all this corporate debt windfall."

First Data Corp. sold $510 million of 10-year notes this week, at 9.125%, to pay down bank debt due in 2014.

Peabody Energy sold $650 million of 6.5%, 10-year notes to pay off the same amount of higher-priced debt due in three years.

MultiPlan Inc., a health-care cost-management provider, sold $675 million of notes this week, at 9.875%, to help fund a buyout of the company.

Cott Corp., a maker of store-branded soft drinks, sold $375 million of debt at 8.125% to fund its purchase of another company, Cliffstar Corp.

Investment-grade companies also are benefiting from the low rates. On Thursday, Johnson & Johnson—one of only four remaining U.S. nonfinancial companies with the highest triple-A credit rating—sold 10-year bonds that yielded just 3.15%, or 0.43 percentage point more than comparable U.S. Treasury notes, an extraordinarily low rate.

Some market observers worry that yield-hungry investors are pushing the bond markets to potentially fraught levels.

James Merli, head of debt distribution and origination at Nomura Securities International Inc., predicts that at some point investors will began to demand a higher premium over Treasury rates to invest in corporate bonds. "It's a test for credit markets: Can risk premiums continue to hold in when absolute yields are so low?" he says.

The issuance boom is partly the result of pent-up demand from May and June, when investor worries about euro-zone debt slowed corporate bond sales. Now that the market has settled down, investors have demanded less in return for lending to corporate borrowers.

In recent weeks, money has resumed flowing into high-yield-bond funds. Such funds have seen $4.1 billion in net inflows over the past five weeks, after $3.5 billion in net outflows between early May and early July, according to Lipper FMI.

"On the supply side, the market has seen a tremendous amount of demand from retail investors," says Fitch's Mr. Schmalz. "With positive fund flows each week since the middle of July, retail investors have cash to put to work."

Prices in the secondary market for junk bonds were strong in late July and early August, but slumped this week as it absorbed all the new issuance. Market participants predict that yields, which move in the opposite direction of prices, will rise further.

Write to Michael Aneiro at michael.aneiro@dowjones.com

Copyright 2009 Dow Jones & Company, Inc. All Rights Reserved
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Geldanlage
Staatsanleihen als Inflationskiller
Von Christoph Rottwilm

Wenn die US-Notenbankchef Ben Bernanke in Kürze wieder Geld druckt, steigt Skeptikern zufolge auch die Inflationsgefahr erneut.
Anleger treibt so etwas häufig in Sachwerte wie Gold oder Immobilien.
Aber auch andere Investments schützen vor Geldentwertung - zum Beispiel ausgerechnet Staatsanleihen, meinen Experten.

Hamburg - Ganz gleich wie die US-Wahlen an diesem Dienstag ausgehen werden, in der amerikanischen Notenbank ist die Entscheidung offenbar längst gefallen.
Kaum jemand zweifelt noch daran, dass die Fed ihre Geldpolitik erneut lockern und am Mittwoch weitere Käufe von US-Staatsanleihen ankündigen wird.

Inflationspropheten würde ein solcher Schritt neue Argumente verschaffen. Ohnehin warnen sie seit Monaten:
Die Ausweitung der weltweiten Geldmenge durch die Notenbanken, die vielerorts überbordende Staatsverschuldung, dazu stark steigende Rohstoffpreise - all das werde über kurz oder lang zu einem enormen Anstieg des Preisniveaus führen.
Die passende Theorie dazu füllt in Lehrbüchern viele Seiten.

Was in einem solchen Szenario mit den Staatsanleihen in den Depots der Anleger passiert, scheint klar:
Steigt die Inflation, so wird die zuständige Notenbank früher oder später die Zinsen anheben, um der Überhitzung Einhalt zu gebieten. Dadurch wiederum verlieren laufende Zinspapiere gegenüber Neuemissionen an Attraktivität - und fallen im Wert.

Studie spricht bei Inflation für Staatsanleihen

Anleger, die ihr Portfolio auf eine bevorstehende Inflation einstellen wollen, haben daher nach herrschender Meinung vor allem eine Möglichkeit: Investieren in Sachwerte wie Aktien, Immobilien oder Gold.
Staatspapiere dagegen werden meist eher gemieden.

Genau dabei könnte es sich jedoch um einen Irrtum handeln.
Denn Experten zufolge kann ein Investment in Staatsanleihen sehr wohl Inflationsschutz gewähren - vorausgesetzt, es wird richtig gemanagt.

Zu dem Ergebnis kommt eine Studie des Anleihemanagers Bantleon.
"In allen längeren Inflationsphasen in den vergangenen 40 Jahren erwirtschafteten deutsche Staatsanleihen eine attraktive Rendite, die fast immer über der Teuerungsrate lag", so das Fazit von Senior-Analyst Andreas Busch, der die Studie erstellt hat. "Auch die These, nach der Staatsanleihen in Inflationsphasen eine schlechtere Rendite bieten als Aktien, kann nicht bestätigt werden."
Ach ja - die letzten 40 Jahre - da herrschte heile Welt -Herr "Anlagenberater"
Entscheidend ist laut Bantleon der Zinsanpassungseffekt, der entsteht, wenn Zinszahlungen und frei werdende Mittel in einem Anleiheportfolio mit ausgewogener Laufzeitstruktur stets wieder in Anleihen investiert werden. Mit einer gewissen Verzögerung profitiere auf diese Weise das Portfolio sogar von dem vermeintlich schädlichen Zinsanstieg.
"Staatsanleihenportfolios besitzen durch diesen Effekt einen automatischen Inflationsschutz", sagt Busch.
Besonders deutsche Anleihen haben gerade eine Rendite von ca.2,5% - selten so gelacht
Die Erkenntnis erscheint paradox: Die verstärkte Emission von Staatsanleihen gilt als ein Gefahrenherd für eine zunehmende Inflation - und zum Schutz davor sollen Anleger ausgerechnet in genau diese Anleihen investieren. Doch auch andere Experten bestätigen die Option.

"Verfolgt man einen Ansatz des relativ kontinuierlichen Re-Investierens von Kupon und Tilgungen, sollte es tatsächlich gelingen, das Inflationsrisiko gut zu managen", meint beispielsweise David Schnautz, Zins- und Anleihenfachmann bei der Commerzbank.
"Man ist dabei allerdings darauf angewiesen, dass sich Inflationserwartungen eher langsam verändern - bei beispielsweise einem raschen und nachhaltigen Anstieg der Erwartungen gelingt die Strategie nur begrenzt."
Ja - RICHTIG - und gerade die gefahr besteht im Moment, dass man nur unter Verlusten wieder rauskommt.
Hintergrund: Ohnehin bieten konventionelle Staatsanleihen laut Schnautz von vornherein einen Inflationsschutz.
Denn die Rendite setze sich stets zusammen aus den Wachstumsannahmen, dem Kreditrisikoaufschlag und eben den Inflationserwartungen
.
Aber nur, wenn bei der Inflation nicht getrickst wird - und gerade das passiert seit Jahren.
Zauberwort: Warenkorb der Beliebigkeit

"Solange die tatsächliche Inflation im Durchschnitt in etwa den Inflationserwartungen zum Zeitpunkt der Emission entspricht, klappt es auch mit dem Inflationsschutz", sagt der Fachmann. "Bei konventionellen Anleihen kann man das allerdings erst am Ende der Laufzeit sagen."

Ähnlich sieht es Kornelius Purps von der Unicredit Bank. "Kaufe ich eine Anleihe, halte diese bis zur Fälligkeit und verkonsumiere die Zinserträge, dann handele ich mir in einem Inflationsumfeld natürlich horrende Kursverluste ein", sagt er. " Wenn ich jedoch täglich oder gar stündlich meine Position auflöse, Zinserträge und Veräußerungserlöse in immer höher verzinsliche Anlagen anlege, dann habe ich am Ende einer bestimmten Laufzeit natürlich einen höheren Ertrag." Unter Berücksichtigung von Transaktionskosten und der Frage der Praktikabilität, so Purps, werde man sich sinnvollerweise irgendwo in der Mitte wiederfinden.

Auf die Inflationsart kommt es an

Nach Einschätzung der Experten von Bantleon muss allerdings zwischen den Arten der Inflation unterschieden werden: Vor allem die kostengetriebene Geldentwertung, die beispielsweise durch steigende Rohstoffpreise ausgelöst werden kann, sei aus Sicht von Anleiheinvestoren gut zu handhaben. Eine nachfrageinduzierte Inflation dagegen, wie sie eine starke Geldmengenausweitung zusammen mit einer anspringenden Konjunktur mit sich bringen kann, stimuliere eher die Aktienmärkte.

Es stellt sich die Frage, was das in der aktuellen Situation bedeutet. Auf der einen Seite steigen die Kosten der Unternehmen, was etwa am Anstieg des Ölpreises sowie jenem zahlreicher Industriemetalle abzulesen ist. Andererseits bereitet aber auch die Ausweitung der Geldmenge vielen Investoren Sorgen - siehe die zu erwartende Entscheidung der US-Notenbank an diesem Mittwoch.

Bei Bantleon sieht man das Ganze gelassen. Weder die Rohstoffpreise noch die Liquiditätsflut werden letztlich eine signifikant ansteigende Inflation zur Folge haben, sagt Chefvolkswirt Harald Preißler. Denn genau das sei ja das Problem in den USA, so Preißler: Die Fed pumpt immer mehr Geld in die Märkte, aber in der realen Wirtschaft kommt davon so gut wie nichts an.
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

wo sollen den die gigantischen spareinlagen weltweit die die banken verwalten hin!!??
Die wurden längst in allen möglichen Projekten wie z.B Palmeninsel in Dubai oder Immo´s in Spanien und,... und versenkt aha alles wurde versenkt und in anleihen ist nichts mehr, primitiver gehts nicht mehr!
die allocation wird sich immer ändern, aber wenn die anleihenkurse fallen wird natürlich die rendite atraktiver
Rendite auf was den ?
Die Anleihen sind doch schon jetzt nur noch heiße Luft.
Die Billionen, die zur Bankenrettung in die Bilanzen der Selben geblasen wurden, sind doch schon jetzt nicht mehr mit Werten hinterlegt.
Man nehme mal die Bewertung der DT. Börse AG als Beispiel.
Ist zwar keine Anleihe, sondern eine Aktie - aber egal.
Was ist bitte schön an dieser AG 10 Mrd WERT ?

zeitweise solltest schon auch deine signature lesen besonders wenn du wieder einmal die knappheit des silbers von dem ebay angebot ableitest!

...nimms nicht zu persönlich, ich lese deine posts gerne :!:
Das Geschäftsmodell ?
Die Bewertung ergibt sich einfach aus dem wild umherstreuenden, vagabundierenden "Geld", dass nicht weiß wo es hin soll.
Und - GELD - ins nicht gleich WERT !
Es ist virtueller Wert.
Oder würde jemand für 10 Mrd. ernsthaft die dt. Börse AG kaufen ?
scheinbar ist dir entgangen das unternehmen seit über hundert jahren unter anderem nach den gewinn/aktie bewertet werden und diese bewertung der ag`s soll ja zur zeit zum teil relativ günstig sein.

seit jahren erzählst du uns schon das alles eine katastrophe ist, mach mal ne klare aussage, wie lange wird den das alles deiner meinung nach noch gehen!!!


zeitweise solltest schon deine signature lesen, besonders wenn du wieder das silberangebot von dem auf ebay angebotenen silber ableitest.

...nimms nicht zu persönlich, ich lese deine posts durchaus gerne :!:
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Beitrag von martinsgarten »

seit jahren erzählst du uns schon das alles eine katastrophe ist, mach mal ne klare aussage, wie lange wird den das alles deiner meinung nach noch gehen!!!

Ich habe keine Ahnung, wie lange.

Das hängt u.a. davon ab, wie lange sich die Politiker noch von den Banken am Nasenring durch die Arena schleifen lassen.
Das die Damen und Herren in den oberen Etagen von Politik, Gewerkschaften und Unternehmen, besonders Banken und Versicherungen, in einem Boot sitzen, ist Dir sicher nicht verborgen geblieben.
Im Gegensatz zu einem Niedriglöhner, der bei 40h mit ca. 1.100Euro Brutto nach Hause geht, haben diese Spieler etwas zu verlieren und werden deshalb die Party soweit verlängern, wie es möglich ist.

zum Thema Katastrophe.
Das ist ebenfalls relativ.
Für viele ist es schon längst eine, auch in D.
(z.B 1.100 Brutto - da kommt man nicht weit)
Wieder andere merken überhaupt nichts.
Das Geld stimmt und auf Grund der Rotation im Hamsterad bekommen sie eh nichts mit. :wink:


WENIGE WOCHEN VOR DEM CRASH VOM 28.OKTOBER 1929 ERKLÄRTE US-PRÄSIDENT CALVIN COOLIDGE IN EINER ANSPRACHE AN DIE NATION WÖRTLICH:
" ERSTE ANZEICHEN VON LUXUS SIND BEREITS BEMERKBAR, EIN IMMERWÄHRENDER AUFSCHWUNG HAT EINGESETZT, KRISEN WIRD ES IN ZUKUNFT NICHT MEHR GEBEN "


dazu paßt:

Musterschülerin Frankreich
S&P vergibt Höchstnote
Angesichts der Sparmaßnahmen in Frankreich vergibt die Ratingagentur Standard & Poor's die höchste Bonitätsnote AAA für das Land. Auch der Ausblick bleibe stabil, teilt S&P mit. Zuvor gab es Gerüchte, Frankreich könnte die Bestnote verlieren.

Die Kreditwürdigkeit Frankreichs wird von der Ratingagentur Standard & Poor's weiter mit der Bestnote bewertet. Das Euro-Land behalte "AAA", erklärte die Agentur.
Zur Begründung wurden die "stabile politische Umgebung" und die "umsichtige" Haushaltspolitik der Regierung in Paris angeführt. :lol: :lol:
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Beitrag von oegeat »

martinsgarten hat geschrieben:.......Ich habe keine Ahnung, wie lange...
so ist es du hast kein Ahnung ..ich auch nicht wann !

Daher ist es gut ein Versicherung "Gold " zu haben aber es ist "nur" eine Versicherung und die Basis sind Aktien Indices usw mit denenn man spekuliert und das große Geld macht ..... so wie mein Bekannter mit den 38% Dividende ....... :wink:
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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Beitrag von kaalexs »

Das die Damen und Herren in den oberen Etagen von Politik, Gewerkschaften und Unternehmen, besonders Banken und Versicherungen, in einem Boot sitzen, ist Dir sicher nicht verborgen geblieben.
Im Gegensatz zu einem Niedriglöhner, der bei 40h mit ca. 1.100Euro Brutto nach Hause geht, haben diese Spieler etwas zu verlieren und werden deshalb die Party soweit verlängern, wie es möglich ist.


grundsätzlich verstehe ich deinen haß seit jahren, gegen alles was grösser ist als du nicht!
ich schreib jetzt einmal genau das gegenteil deiner aussagen.
glaubst du wirklich das unternehmer besser sind als bänker,
glaubst du wirklich das die breite masse besser ist als die politiker.
nicht die damen und herren in den oberen etagen, sondern der von dir angeführte 1100 mann ist der grosse verlierer wenn die party zu ende geht.
wer hat den all die politiker gewählt, wer verlangt den indirekt schuldenmachen bis zum geht nicht mehr.
mit deinem ständigen fingerzeig auf die sogenannten eliten machst du es dir schon ein wenig einfach, kling alles ein wenig nach "dorfbeislplauderei".
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Beitrag von oegeat »

wer hat den all die politiker gewählt, wer verlangt den indirekt schuldenmachen bis zum geht nicht mehr.
zwei mal nein ! ich habe die nicht gewählt ... und zum schulden machen nein hab ich die auch nicht aufgefordert ...... aber gut dei frage richtet sich an Martin !
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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Beitrag von martinsgarten »

grundsätzlich verstehe ich deinen haß seit jahren, gegen alles was grösser ist als du nicht!
Es gibt bei mir nicht den Haß gegen alles was Größer istich schreib jetzt einmal genau das gegenteil deiner aussagen.
glaubst du wirklich das unternehmer besser sind als bänker,
glaubst du wirklich das die breite masse besser ist als die politiker.
Es geht nicht darum ob der kleine Mann besser ist.
Natürlich ist er das nicht in jedem Fall.
Muß er auch nicht.
Er ist kein Entscheider
nicht die damen und herren in den oberen etagen, sondern der von dir angeführte 1100 mann ist der grosse verlierer wenn die party zu ende geht.
Abwarten
wer hat den all die politiker gewählt, wer verlangt den indirekt schuldenmachen bis zum geht nicht mehr.
Du kennst doch sicher auch die Zahl der Nichtwähler !
Die dürften wohl bald sdie absolute Mehrheit stellen.
Die Politik arbeitet scheinbar mit ganzer Kraft darauf hin.

mit deinem ständigen fingerzeig auf die sogenannten eliten machst du es dir schon ein wenig einfach, kling alles ein wenig nach "dorfbeislplauderei".
Sorry - die Leute wurden gewählt.
Es ist IHR Wunsch Politik zu "gestalten".
Keiner hat die Damen und Herren gezwungen.
Ich habe nicht behauptet, dass es einfach ist.
Wovon man keine Ahnung hat und wenn man keinen Arsch in der Hose hat, soll man es lassen.
Und da sind wir schon beim Kern - DIE KÖNNEN ES NICHT.
Egal ob unfähig oder zu feige.
Ich würde mich keiner Wahl stellen, weil ich mir diesen Zwängen der Parteienroßkur nicht aussetzen würde.
Entweder so wie ich es gestalten will - oder gar nicht.
Mit Zwang in die Einsicht der Notwendigkeit ist bei mir nichts drin.
Das war es nie und wird es nie.
Wen man sich schon mal bücken muß, sollte man immer darauf achten, das die Wirbelsäule nicht krumm wird. :wink:
Und das ist mein Hauptkritikpunkt.
Die Politiker lassen sich bis zur Unkenntlichkeit verbiegen.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

Sorry - die Leute wurden gewählt.
Es ist IHR Wunsch Politik zu "gestalten".
Keiner hat die Damen und Herren gezwungen.
Ich habe nicht behauptet, dass es einfach ist.
Wovon man keine Ahnung hat und wenn man keinen Arsch in der Hose hat, soll man es lassen.
Und da sind wir schon beim Kern - DIE KÖNNEN ES NICHT.
Egal ob unfähig oder zu feige.
Ich würde mich keiner Wahl stellen, weil ich mir diesen Zwängen der Parteienroßkur nicht aussetzen würde.
Entweder so wie ich es gestalten will - oder gar nicht.
Mit Zwang in die Einsicht der Notwendigkeit ist bei mir nichts drin.
Das war es nie und wird es nie.
Wen man sich schon mal bücken muß, sollte man immer darauf achten, das die Wirbelsäule nicht krumm wird.
Und das ist mein Hauptkritikpunkt.
Die Politiker lassen sich bis zur Unkenntlichkeit verbiegen.


demokratie ist kompromiss und daher gehts nun mal ohne "verbiegen" überhaupt nicht.
es sind nicht die von dir angeführten politiker und banker die in erster linie schuld sind am zustand sondern das zinsgeldsystem das immer wieder den umstand der zerstörrung von aktiva und passiva mitbringt.
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

wer hat den den Zins aufgebracht ? :roll:
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Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
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Beitrag von k9 »

Ohne Zins kein Kredit und ohne Kredit kein Wachstum.

Geht Wachstum ohne Kredit ?
Nein, weil Eigenkapital alleine kein Wachstum erzeugt.

Geht Kredit ohne Zins ?
Nein, weil durch den Zins das Risiko des Kreditgebers abgedeckt wird.

..... sagt die herrschende Wirtschaftstheorie.



Alles Unsinn .....

..... sagen die Österreicher.



Was zu beweisen wäre, ansonsten bleibt es Utopie.


Gruß k-9
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
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Beitrag von oegeat »

was ist Wachstum ? warum brauchen wir wachstum ?

Meine Meinung ist Wachstum ist in allen belangen nicht möglich. Wachstum kann auch erschöpft sein.

Wenn jeder nen Kühlschrank hat der 15 Jahre haltet ist das Thema Wachstum erledigt. Es geht dan nur noch um das auswechseln von "alt" Geräten also den bewahren von Verkaufszahlen duch natürliche abgang.

Wachstum kann also nur da entstehen bei neuerungen die erfunden werden und an den Mann/Frau gebracht werden wollen .... bis die Sättigung eintritt.

Fazit man muss also Wachstumsunternehmen suchen die was neues erfinden ..oder Unternehmen suchen die Marktführer sind und hohe Dividenden zahlen.
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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Beitrag von kaalexs »

....die Marktführer sind und hohe Dividenden zahlen.

genau deshalb habe ich mir gestern die telekom austria ins depot gelegt,
total zurückgebleiben und über 7% divideende.

ich will weder die demokratie noch das zinsgeldsystem in frage stellen.
demokratie ist angeblich die beste staatsform hat aber auch seine schwächen, genauso ist es mit dem zinsgeld.
jedenfalls sollte jeden klar sein das es immer wieder gegen die wand fährt,
und man dementsprechen sein vermögen ausrichten soll (sachwerte).
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Beitrag von k9 »

oegeat hat geschrieben:was ist Wachstum ? warum brauchen wir wachstum ?

Meine Meinung ist Wachstum ist in allen belangen nicht möglich. Wachstum kann auch erschöpft sein.

Wenn jeder nen Kühlschrank hat der 15 Jahre haltet ist das Thema Wachstum erledigt. Es geht dan nur noch um das auswechseln von "alt" Geräten also den bewahren von Verkaufszahlen duch natürliche abgang.

Wachstum kann also nur da entstehen bei neuerungen die erfunden werden und an den Mann/Frau gebracht werden wollen .... bis die Sättigung eintritt.

Fazit man muss also Wachstumsunternehmen suchen die was neues erfinden ..oder Unternehmen suchen die Marktführer sind und hohe Dividenden zahlen.


Im Grunde hast du Recht - wenn man einfach denkt.

Du darfst aber nicht vergessen, dass Wachstum in unserer kapitalistischen
Gesellschaft nicht nur ein tatsächliches "Mehr-Werden" oder "Neu-Machen"
von irgendetwas ist sondern auch eine "Philosophie" und damit
eine Herrschaftsinstrument und oft nichts als ein Schwindel:

der Kühlschrank wird so gebaut, dass er nur 5 Jahre hält;
er wird so gebaut, dass er weniger Strom verbraucht;
er wird so gebaut, dass er weniger Kühlmittel braucht;
er wird so gebaut dass er umweltfreundlicheres Kühlmittel braucht;
usw.

Und wenn man damit durch ist, ändert man die Innenaufteilung,
macht ihn höher und schmaler, kreiert neue Farben und leichteres
und robusteres Aussenmaterial.

Wenn der Verbraucher das alles für sinnvoll hält - und das tut
er, weil die Werbung ihn dazu bringt
- wird er immer wieder
neue Kühlschränke kaufen.

..... und von der Wertsteigerung der Aktien der Herstellerfirmen
profitieren du, ich und andere, die schlau genug dazu sind.
:wink:

Gruß k-9
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Beitrag von kaalexs »

Wachstum kann also nur da entstehen bei neuerungen die erfunden werden und an den Mann/Frau gebracht werden wollen .... bis die Sättigung eintritt.

blödsinn, wenn mehere deiner cfd-trades aufgehen würden könntest auch mehr zum wachstum beitragen :P
ob jetzt der kühlschrankmarkt gesätigt ist oder nicht ist doch egal, natürlich agieren die herrsteller so wie von k9 beschrieben.

in erster linie gilt aber höheres volkseinkommen-mehr wachstum, zum kaufen gibts genug :!:
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

was ist und sein soll .. sind 2 Schuhe fakt ist das der sättigungspunkt erreicht ist und das schon lange ! keiner kauft alle 5 Jahre nen neuen Kühlschrank .. und wenn dann auf Kredit weil der alte kaputt ging ... und da sind wir beim Thema Kredite sind ein Wachstumsmotor kredite die nicht zurück bezahlt sind um so mehr LOL 8)
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