Paar Artikel aus der extremer Szene

Alles was "Off-Topic" ist oder die Märkte ganz allgemein betrifft. Hier findet Ihr Gelegenheit, euch in Form von Grundsatzdiskussionen, Glückwünschen, Streitereien oder Flirts auszutauschen.

Moderator: oegeat

Antworten
Turon

Paar Artikel aus der extremer Szene

Beitrag von Turon »

Deutsche Exporte: Die Party ist vorbei
Am 7.3. gab das deutsche Finanzministerium höchst ernüchternde neue Exportzahlen bekannt. Die Folgewirkungen der Kontraktion der US-Wirtschaft auf die größte europäische Volkswirtschaft sind jetzt keine hypothetische Frage mehr, sondern haben mit Wucht eingesetzt. Im Januar fielen die Aufträge für deutsche Produzenten gegenüber dem Vormonat um 3,9%; das ist der höchste monatliche Rückgang seit fünf Jahren und dreimal mehr als die Ökonomen prognostiziert hatten. Die Auslandsaufträge sanken um 6,8%, was vor allem auf die rückgängigen Aufträge aus den USA zurückgeführt wird. Gegenüber Januar 2000 ist zwar die Gesamtzahl der Aufträge noch nicht gesunken, aber im entscheidenden Sektor der Kapitalgüterexporte gab es in den letzten zwölf Monaten einen Absturz von 20,8%. Die Auftragszahlen stimmen mit dem vielbeachteten Index der wirtschaftlichen Zukunftserwartungen des Münchener IFO-Wirtschaftsforschungsinstituts überein, der im Januar auf den niedrigsten Stand seit 20 Monaten fiel.

In den letzten Jahren hatten Exportzuwächse - insbesondere in die USA oder in Länder, die vom US-Importboom profitierten - die wirtschaftliche Gesamtlage in Deutschland stabilisiert. Da nun der Exportfaktor abnimmt, wird sich die Krise in einigen inländischen Wirtschaftsbereichen verschärfen. So muß man in der Bauindustrie, die schon seit einiger Zeit in der Rezession ist, mit einem noch stärkeren Rückgang rechnen. Im Jahr 2000 sank das Bauvolumen in Deutschland auf den geringsten Umfang seit neun Jahren. Neuaufträge für Wohnungsbauten in Ostdeutschland sackten im letzten Jahr um 25,8% ab. Und inzwischen bläst sogar dem Dienstleistungssektor der Wind ins Gesicht. Im Februar ist die Anzahl der Firmenneugründungen in diesem Bereich zum ersten Mal seit 21 Monaten gefallen. Bereits im Januar sanken die Ausgaben deutscher Unternehmen für Zeitungswerbung um 10%.

Das hier ist wirklich gut

Moskau: Konferenz über Zusammenbruch des Weltfinanzsystems
Vom 6.-7. März fand im berühmten Erholungszentrum Bor bei Moskau, das dem russischen Präsidenten untersteht, eine Konferenz zur "Gefahr einer Krise der globalen Leitwährungen" statt. Unter den 200 Teilnehmern waren russische Abgeordnete, Vertreter der Zentralregierung und Provinzregierungen, der Großbanken und -industrie, ausländischer Botschaften und der Medien. Im Zentrum stand die wirtschaftliche und finanzielle Lage der USA.(Anm:
peinlich peinlich - zum zweiten mal debattieren fremde Länder darüber was man mit dem Riesenbaby machen soll.[/b]

Als erster Redner legte Jonathan Tennenbaum vom Schiller-Institut Lyndon LaRouches Analyse dar, die dieser am Vortag auf dem Berliner Seminar (s.o.) präsentiert hatte. Tennenbaum schilderte die Vorgeschichte des Finanzkollapses und betonte, man müsse rasch langfristige Handels- und Wirtschaftsvereinbarungen konsolidieren, die sich an LaRouches Konzept eines Warenkorbes und der langfristigen Infrastrukturentwicklung der Eurasischen Landbrücke orientieren. Über Tennenbaums Rede wurde im russischen Wirtschaftsnachrichtenbrief RBC und in einem Interview mit dem nationalen Radio ausführlich berichtet.

Andere Redner waren der bekannte Wirtschaftsanalyst Michail Chasin (Mitautor des russischen Buchs Der Dollarcrash), der Wirtschaftsberater Primakows und Masljukows Michail Deljagin, Rußlands führender Experte für das chinesische Finanzsystem Alexander Anasimow, zwei Duma-Abgeordnete, ein Vertreter der Deutschen Bundesbank Bild (der über das Potential des Euro sprach), der malaysische Botschafter sowie Finanzberater russischer Banken und Investmentfonds.

Bezeichnenderweise stellte kein Teilnehmer die Existenz der Weltfinanzkrise und die Gefahr eines Dollarsturzes ernsthaft in Frage, vielmehr war man besorgt wegen der riesigen Dollarguthaben der Russen im In- und Ausland. Es wurde über mögliche Alternativen zum Dollar als Leitwährung diskutiert, dabei wurde sowohl der Euro als auch die chinesische Währung (in Form des "Goldenen Yuan") als regionales oder sogar weltweites Zahlungsmittel genannt. Gegen Ende der Konferenz beschrieb der malaysische Botschafter die Maßnahmen seines Landes zum Schutz vor der Finanzkrise und betonte die Bedeutung der jüngsten Gespräche Mahathirs mit Putin.
Turon

Beitrag von Turon »

Löst Japan eine weltweite Finanzkernschmelze aus?
Am 8.3. gab der japanische Finanzminister Kiichi Miyazawa vor dem Haushaltsausschuß des Senats eine extrem düstere Einschätzung der Entwicklung der Staatsschulden: "Die Finanzen der Nation befinden sich jetzt in einem abnormalen Zustand, in einem Zustand ziemlich nahe dem Zusammenbruch. Gerade jetzt [das japanische Steuerjahr endet am 31.3.] müssen wir eine gesunde Wirtschaft zuwege bringen, anstatt nur zu versuchen schönzureden." In der "kritischen Rezession" müsse man "harte Entscheidungen" treffen. Japans Staatsschulden nähern sich offiziell der Marke von 130% des BIP (ca. 5,6 Bio. $), andere Schätzungen sprechen sogar von 150%.

In den Tagen nach Miyazawas Erklärung fiel der Nikkei-Index auf den tiefsten Stand seit Juli 1985. Er sank gegenüber seinem Höchststand vom April 2000 um 40% auf fast 12 100 Punkte. Dies ist für die Banken, die auf faulen Krediten in Höhe von 1,5 Billionen $ sitzen, kurz vor Ende des Steuerjahres am 31.3. katastrophal. Nach neuen Bilanzbestimmungen werden die Aktienbestände der Banken am Marktwert und nicht am Nominalwert gemessen. Angesichts des Nikkei-Verfalls bedeutet dies immense Verluste. Als Folge werden die Banken hochverschuldeten Unternehmen nicht länger helfen können, was die Insolvenzzahlen, die ohnehin schon einen Nachkriegshöchststand erreicht haben, weiter steigen lassen wird. Der Yen fiel auf über 120 gegenüber dem Dollar, den niedrigsten Stand seit 20 Monaten.

Am 11.3 erklärte LaRouche, der Yen carry trade (billige Yen-Kredite, die dann im Ausland investiert werden) sei immer noch ein Schlüsselfaktor für die Stützung der amerikanischen Finanzmärkte. Wenn die japanische Finanzkrise ganz außer Kontrolle gerate, könnte Japan zum Auslöser einer Finanzkernschmelze in den USA und weltweit werden.
Psycho Tr@der

Beitrag von Psycho Tr@der »

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR><font face="Verdana, Arial" size="2">
Im Jahr 2000 sank das Bauvolumen in Deutschland auf den geringsten Umfang seit neun Jahren. Neuaufträge für Wohnungsbauten in Ostdeutschland sackten im letzten Jahr um 25,8% ab. Und inzwischen bläst sogar dem Dienstleistungssektor der Wind ins Gesicht. Im Februar ist die Anzahl der Firmenneugründungen in diesem Bereich zum ersten Mal seit 21 Monaten gefallen. </font>[/quote]

*Grins* ich habe anscheinend antizyklisch meine Firma im Baugewerbe gegründet. Seh schon das wird schön spannend Bild

------------------
PSYCHO
-eigentlich bin ich ganz lieb-
Antworten