FOMC: Wirtschaftliche Situation erfordert schnelle, energische Reaktion
WASHINGTON (dpa-AFX) - Der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank Fed hat die Entscheidung, den Leitzins auf 5,50 Prozent abzusenken, damit begründet, das die gegenwärtigen wirtschaftlichen Bedingungen in den USA eine "schnelle und energische" Reaktion der Währungspolitik erfordere. Die Risiken für einen weitere Abschwächung der US-Konjunktur in absehbarer Zeit würden schwer wiegen, erklärte der FOMC am Mittwoch.
Die Verbraucher- und Geschäftsstimmung sei weiter erodiert und habe sich durch die angestiegenen Energiekosten negativ entwickelt, hieß es. Zudem verringere sich dadurch die Kaufkraft der Konsumenten. Außerdem gerieten die Gewinnmargen der Unternehmen unter Druck.
Zum Teil infolge des Rückgangs beim Verbraucher- und Geschäftsvertrauens seien die Einzelhandelsumsätze und die Geschäftsausgaben für Kapitalanlagen merklich abgesunken, vermerkte der FOMC.
Hinsichtlich des langfristigen Potenzials der US-Wirtschaft zeigte sich der Offenmarktausschuss optimistisch. Weil die langfristigen Fortschritte im Technologie-Sektor und die damit verbundenen Produktivitätssteigerungen kaum nachlassen würden, werde so das Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten künftig im Zusammenwirken mit den abgesenkten Leitzinsen gefördert./av/sk
ANALYSE: US-Zinsentscheidung wirkt sich eher langfristig auf US-Wirtschaft aus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Zinsentscheidung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (Fed) vom Mittwoch, die Leitzinsen um 50 Basispunkte zu senken, dürfte nach Experten-Ansicht kurzfristig keine Auswirkungen mehr auf die US-Wirtschaftsentwicklung haben. Die Fed müsse mit ihrer Entscheidung die Konjunkturentwicklung bis Ende 2001 beziehungsweise im Jahr 2002 im Auge behalten, hieß es, da das Potenzialwachstum in den USA gesund sei.
Der Markt hoffe nun, dass die Leitzinskürzung um 50 Basispunkte die Wirtschaft in den USA wieder in Schwung bringe, sagte Volkswirt Bastian Hepperle von der WestLB in Düsseldorf. "Die Schlagzeile könnte lauten: Die Fed wird es schon richten", fügte er hinzu. Der Experte hält bei den Leitzinsen nun noch einen weiteren "kleinen Schritt" nach unten für möglich. Je nachdem, wie der NAPM-Einkaufsmanagerindex am Donnerstag und das nächste US-Verbrauchervertrauen ausfallen würden, sei bei der nächsten Offenmarktsitzung am 20. März 2001 eine weitere Zinsabsenkung um 25 Basispunkte zu rechnen. "Aber vielleicht geschieht das auch schon im Februar", sagte Hepperle.
Gegenwärtig sieht der Ökonom die US-Wirtschaft nicht in einer Rezession. Auch die Frage, ob es sich bei der gegenwärtigen Konjunkturentwicklung in Amerika um eine harte oder eine weiche Landung handele, wollte er nicht eindeutig beantworten: Es sei zu schwierig, eine eindeutige Definition für die beiden Begriffe zu finden. "Die Entwicklung in den USA liegt irgendwo dazwischen. Es ist ein Mittelding zwischen hard und soft landing ", sagte er. Klar sei, dass wahrscheinlich die Zahlen für das Wachstum des US-Bruttoinlandsproduktes (BIP) im ersten, vielleicht auch noch im zweiten Quartal schwach bleiben würden, erklärte Hepperle. Am Mittwoch hatte das US-Handelsministerium die BIP-Zahlen für das vierte Quartal 2000 vorgelegt. Mit einer jährlichen Rate von 1,4 Prozent war das BIP-Wachstum im Berichtsquartal schwächer ausgefallen, als von Experten erwartet (Prognose plus 2,0 Prozent). (Anmerkung:
dann hoffen wir doch, daß die Experten das Mittelding zwischen Hard und Softlanding richtig interpretierten.

Die Absenkung des Leitzinses um 50 Basispunkte markiere erst den Beginn einer neutralen Geldpolitik und repräsentiere noch nicht eine expansive Strategie der US-Notenbank, erklärte die Frankfurter DGZ-Deka-Bank. Die frühe kräftige Zinssenkung dürfte zur Stabilisierung der Markterwartungen beitragen. Allerdings werde dieser Zinsschritt im ersten und zweiten Quartal "realwirtschaftlich keine große Bedeutung mehr haben", sagte Paul Terres, Analyst der Bank.
"Wir halten nach dieser Entscheidung der Fed keine größere Zinskürzung mehr für möglich. Eine nochmalige Absenkung des Zinssatzes auf 5,25% ist das höchste der Gefühle", fügte er hinzu. Die heutige Entscheidung werde sich erst gegen Ende des Jahres beziehungsweise im Jahr 2002 auswirken. Deshalb sehe die DGZ-Deka-Bank den "Zinssenkungsspielraum" eher begrenzt.
"Die US-Notenbank ist bezüglich des Potenzialwachstums in den USA grundsätzlich positiv gestimmt ist", erklärte er. So gebe es kaum Anzeichen dafür, dass die langfristigen Technologiefortschritte und die damit verbundenen Produktivitätszuwächse in den Vereinigten Staaten zurück gehen könnten. Von ihrem Potenzial her verfüge die USA damit immer noch über hohe Wachstumschancen. Vor diesem Hintergrund seien die wirtschaftlichen Aussichten in den USA für Ende 2001 positiv. Diese Situation müsse nach Auffassung der DGZ-Deka-Bank die Fed bei weiteren Zinsentscheidung im Auge behalten.
Hinsichtlich des langfristigen Potenzials der US-Wirtschaft hatte sich der Offenmarktausschuss in seiner Begründung für die Zinsentscheidung optimistisch gezeigt. Weil die langfristigen Fortschritte im Technologie-Sektor und die damit verbundenen Produktivitätssteigerungen kaum nachlassen würden, werde so das Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten künftig im Zusammenwirken mit den abgesenkten Leitzinsen gefördert, hieß es.
Chicago Einkaufsmanager-Index sinkt im Januar auf 40,2 Punkte nach 44,7 im Dez
CHICAGO (dpa-AFX) - Der Chicago-Einkaufsmanager-Index ist von 44,7 Punkten im Dezember auf 40,2 Zähler im Januar gefallen. Das teilte die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager am Mittwoch in Chicago mit.Der Index misst die Geschäftsaktivität in dieser Region. Ein Index-Wert unterhalb von 50 Punkten signalisiert in der Regel einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität.
Der Neben-Index für die bezahlten Preise habe dagegen im Berichtszeitraum von 61,5 Punkten im Dezember auf 62,9 Punkte im Januar zugelegt. Der Beschäftigungsindex schrumpfte gleichzeitig von 44,2 Zählern auf 42,2 Punkte. Der Index für die Lagerbestände kletterte nach Angaben der Vereinigung im Januar auf 42,7 Punkte nach 35,4 Zähler im Dezember./av/fn/sk
Hier noch mal eine Webseite, die den EinkaufsmangerIndex grafisch darstellt,
sowohl wie Daten über Bussines Barometer,
Produktionzahlen etc. nennt.
<a href=http://www.dismal.com/economy/releases/ ... a_cpmi>Und Klick</a>. Ist übrigens sehr nützlich. Ist schon bemerkenswert, daß der Bussiness Barometer in Chicago um nahezu 25% zurückging. Und da will noch Jemand von Soft Landing sprechen.
Und zuletzt noch paar nette Grafiken für alle Optimisten, die meinen alles wird gut.
<img src=http://home.t-online.de/home/ingur/imag ... rwards.gif>
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<img src=http://home.t-online.de/home/ingur/imag ... D_surf.gif>
Und da es schön ist, die Optimisten zu ärgern, hier noch der Inflationsbereinigte Dow, mit Zukunftprognose. Nach Elliot Wellen Theorie.
<img src=http://www.geocities.com/WallStreet/Exc ... 800Inf.gif>
Da die Situation so ist wie es ist, tippe ich auf weitere Zinssenkungen bis auf 3% herunter. Also nochmal 200 bps, wenn nicht noch mehr. Alles im Laufe des Jahres.
Und da habe ich glatt doch noch etwas zum Ärgern aller Optimisten, die immer nur einseitig denken, gefunden!!!!!
Bitte schön.
Die Mehrheit der US-Bürger haben über Weihnachten im durchschnittlichen Rahmen Kredite aufgenommen oder blieben leicht unter diesem. Das berichtet die gemeinnützige Einrichtung InCharge Institute of America, ein führender Kredit-Beratunger der USA.
Eine Umfrage unter 1,002 US-Bürgern, welche in der letzten Woche durchgeführt wurde, habe ergeben, dass 30% genau die Menge von Geld ausgegeben haben, mit welcher sie gerechnet hatten, weitere 30% gaben weniger aus, als sie ursprünglich geplant hatten.
Laut Tim Raftis von InCharge, repräsentieren diese Zahlen die positive Seite eines rückläugigen Wirtschaftswachstums. Da das Wachstum zurückgeht, so Raftis weiter, würden mehr Menschen besser auf ihre "eigene Wirtschaft" achten. Die Zahlen würden des weiteren bestätigen, dass die "finanzielle Gesundheit" der US-Bürger intakt sei.
Doch zeigt die Studie auch, dass jeder Vierte (28.7%) die Kredite, welche er über Weihnachten aufgenommen hat, nicht zurückzahlen kann. In dieser Woche versenden die US-Banken an ihre Kunden die Informationen über Kredite. 7.6% der Befragten gaben bekannt, dass man weitere 5 Zyklen brauche, um die Kredite vollständig zurückzahlen zu können.
InCharge Institute ist zur Zeit einem Rekordansturm von Kunden ausgesetzt, welche Beratung hinsichtlich ihrer Kredite benötigen. Die Anruferzentralen von InCharge berichten, dass sich die Zahl der Anrufe gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt habe.Im Durchschnitt hat jeder private US-Haushalt $8,000 Schulden bei einer Bank.
Raftis gibt bekannt, dass man den Kunden rate, sich schnellstmöglich um die Kredite zu kümmern und der Begleichung der Kredite höchste Priorität einzuräumen.
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Wenn das "finanzielle Gesundheit" ist, möchte ich gerne wissen, wie "finanzielle Krankheit" ausschaut.
Rette sich wer kann, die Hausse an Dummheit wird weitergehen, denn jetzt wo Kredite dank Greenspann günstiger wurden, warten die Banken bereits an den noch nie dagewesenen
Ansturm von Kreditwilligen, die alles in Konsum und Aktien stecken werden.
Zum Schluß noch etwas als Kommentar:
Greenspann Bush wird America retten.
Worum geht es eigentlich? Darum.
Es geht nicht um den Grad oder die schiere Höhe der Verschuldung, egal wie gemessen wird. Sondern es geht einzig und allein um die sich daran anschließende Verschuldungsbereitschaft, bzw. -möglichkeit! Ist die nicht mehr vorhanden, bzw. nicht mehr gegeben, ist es leider AUS!
Denn nach dem ehernen Gesetz des Kapitalismus sind immer ungedeckte ("unvollendete", im Sinne von "noch nicht erfüllte") Kreditkontrakte vorhanden. Derzeit weltweit so um die 100 Billionen DM und zwar: Staat, Unternehmen, Privathaushalte.
Um sie aus der Welt zu schaffen, m u s s immer eine neue Kreditierung statt finden und zwar in Höhe der geschuldeten Zinsen (und beim Profitsystem: in Höhe des erwarteten Gewinns, der aber erst realisiert werden kann, wenn die dazu notwendige Nettoneuverschuldung stattgehabt hat, usw., usw.).
Was wir in den USA erleben, ist nicht etwa eine "Gesundung" (im Sinne "solideren" Finanzgebarens), sondern ganz das Gegenteil: Solide, aber Kopfschuss! Es fehlt über kurz oder lang an allen Ecken und Enden.
Das Problem bei einer Schuldenorgie ist nicht die Orgie, sondern das E N D E der Orgie. Es ist wie beim Fixer: spritzt er nicht weiter, gehts ums Verrecken...
Es gibt für die USA nur einen Weg, aus der Falle raus zu finden: Einen noch verschuldungsfähigen neuen Schuldner zu finden. Und das kann nur der Staat sein. Aber bevor Bush & Cie das begreifen - too late. Und AG hat's schon überhaupt nicht drauf. Denn der senkt die Zinsen ja, damit sich alle wieder m e h r verschulden.
Und wenn es keiner tut? GAME OVER!
Merke: Eine offene Rechnung kann nur dadurch bedient werden, dass noch höhere offene Rechnungen entstehen.
Falls nicht, gehen die alten offenen Rechnungen fallit. Und dann folgt die berühmte Einwärts-Spirale, die jede schwere Krise definiert. Und davon trennen uns weltwirtschaftlich nur noch Millimeter!
Auch wenn Ihr es nicht wahr haben wollt.
Wer richtig studierte, und den Ausmaß der Last erkennen kann, der wird wohl kaum von
irgendwelchen dämmlichen Theorien ausgehen, daß es nur noch seitwärts, oder nach oben gehen kann.
Mein Vorschlag zu Güte! Sichert Euch ab.
Von jetzt an.
Wir wollen hoffen, daß die Einschätzungen nicht nur erzwungener Zwecks- optimismus ist. Wenn alle zu optimistisch sind, ist es nicht immer besonders gut. .
Viel Erfolg.
[Dieser Beitrag wurde von Turon am 01. Februar 2001 editiert.]