Zu den Prognosen 2012 der SAXO-Bank meint Fiondsprofessionell:
KlickDieMaus
Saxo Bank-Vorhersagen für 2012:
Außer Spesen nichts gewesen.
FONDS professionell ONLINE hat die "zehn provokanten Vorhersagen für 2012" der Saxo Bank auf ihre Trefferquote überprüft – das Ergebnis ist mehr als mager...
Saxo Bank-Chefvolkswirt Steen Jakobsen
Wenn sich ein Jahr dem Ende zuneigt, ist es für die Marktanalysten der Fondshäuser, Banken und Versicherungen an der Zeit, ihre Prognosen für die nächsten zwölf Monate abzugeben. Weit aus dem Fenster lehnt sich dabei kaum jemand. Eine Ausnahme ist die dänische Saxo Bank mit ihren jährlichen "10 Outrageous Predictions" – denkbare Szenarien, Ereignisse oder Entwicklungen, die im kommenden Jahr eintreten könnten. FONDS professionell ONLINE hat den Wahrheitsgehalt solcher Vorhersagen von Chefvolkswirt Steen Jakobsen und seinem Team anhand der Ausgabe für 2012 überprüft.
Die Apple-Aktie bricht um 50 Prozent ein gegenüber ihrem Höchststand von 2011.
Falsch. Die Apple-Aktie konnte im Vergleich zu ihrem Vorjahres-Spitzenwert noch einmal mehr als 26 Prozent zulegen. Aktuell notiert sie bei 534 US-Dollar. Seit den Rekordständen von mehr als 700 US-Dollar im September dieses Jahres hat das Papier allerdings knapp ein Viertel verloren.
Aktienmarkt bricht binnen kurzer Zeit um 25 Prozent ein, was die EU-Politiker dazu veranlassen wird, alle Börsen und Banken in Europa für eine Woche oder länger zu schließen.
Falsch. Der Euro Stoxx 50 hatte zwar zwischen Mitte März und Ende Mai einen kontinuierlichen Abwärtstrend erlebt – der Index büßte in diesem Zeitraum 21,4 Prozent ein. Eine Urlaubswoche gab es für Europas Finanzmärkte jedoch nicht. Bei 2.050 Punkten fand der europäische Leitindex schließlich Unterstützung und holte die Verluste bis heute wieder vollständig auf. Über das Gesamtjahr steht ein Plus von 15,6 Prozent zu Buche.
Ein bisher nicht angekündigter Kandidat erobert das Weiße Haus.
Falsch. Die US-Wahlen sind geschlagen – und der alte ist am Ende auch der neue Präsident. Der republikanische Herausforderer Mitt Romney konnte nicht genügend Wähler für sich gewinnen, um Barack Obama aus dem Weißen Haus zu verdrängen.
Australien rutscht in die Rezession.
Falsch. Australien konnte noch in jedem Quartal dieses Jahres Wirtschaftswachstum verzeichnen. Für das Gesamtjahr wird ein BIP-Wachstum von mehr als drei Prozent angestrebt.
Basel III und Regulierungseingriffe erzwingen die Verstaatlichung von 50 Banken in Europa.
Falsch. Zwar mussten die Regierungen ihre Banken 2012 vielerorts rekapitalisieren, mit nur wenigen Ausnahmen – etwa der spanischen Bankia – blieb der europäische Interbankenmarkt aber bislang von Regierungsübernahmen verschont.
Schweden und Norwegen werden die neue Schweiz.
Der Kapitalzustrom hätte bewirken sollen, dass die Renditen für zehnjährige schwedische oder norwegische Staatsanleihen um mehr als 100 Basispunkte unter die von deutschen Anleihen sinken. Das ist nicht eingetroffen. Bundesanleihen werfen aktuell 1,42 Prozent ab. Die Rendite für schwedische Papiere liegt 17 Basispunkte, für norwegische gar 73 Basispunkte höher.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) gewinnt und katapultiert EUR/CHF auf 1,50.
Falsch. Zwar bescherte die Ankündigung der Credit Suisse, künftig Negativzinsen auf Bareinlagen zu verlangen, dem Schweizer Franken vor wenigen Wochen einen überraschenden Ausbruch bis nah an das im September erreichte Tief bei 1,2185 Euro. Das reichte aber bis dato noch nicht aus, um Anleger zu verschrecken. Zuletzt notierte der Schweizer Franken gegenüber dem Euro wieder um ein gutes Prozent stärker.
USD/CNY legt um zehn Prozent auf 7,00 zu.
Weit gefehlt. Im Juli erreichte der chinesische Renminbi mit knapp 6,39 US-Dollar sein Jahrestief. Aktuell liegt der Kurs bei 6,2871 – rund 0,7 Prozent niedriger als zum Jahresbeginn.
Der Baltic Dry Index steigt um 100 Prozent.
Falsch. Der Baltic Dry Index, der die Preise für Schifftransporte abbildet und als Frühindikator für den Welthandel gilt, befand in den ersten Wochen des Jahres 2012 im freien Fall. Am 3. Februar 2012 schloss der Index mit 647 Punkten – dies entsprach dem tiefsten Stand seit 1986. Aktuell notiert er bei 720 Punkten rund 54 Prozent niedriger als zum Jahresstart.
Die Weizenpreise verdoppeln sich 2012.
Knapp, aber doch falsch. Die Notierungen an der CBOT überschritten im Juli die Marke von 930 US-Dollar – höhere Preise wurde zuletzt im Jahr 2008 bezahlt. Zu diesem Zeitpunkt konnte der Weizenpreis knapp 43 Prozent seit Januar gut machen. Aktuell liegt der Kurs bei rund 807 US-Dollar und damit lediglich 24 Prozent im Plus.
Auch 2012 hat die Saxo Bank wieder zehn provokante Vorhersagen für das kommende Jahr gemacht. Den entsprechenden Artikel können Sie hier nachlesen.