Vielleicht passt der Beitrag hier nich ganz richtig hin !
Aber was ist in der heutigen Zeit schon richtig ?
Ich setzte und setze weiter auf VALUE.
Und nichts ist im Moment mehr Value als Gold
Nur physisches Gold ist zu 100% schuldenfrei.
Auch Aktien sind durch die teilweise geringe EK-Quote oft auch nur Schuldscheine
"Volatilität ist nicht synonym mit Risiko"
Essay für Value-Investoren
verfasst von HuangJin , 16.06.2012, 10:33
Zerohedge hatte gestern abend einen lesenswerten Aufsatz von einem John Goltermann von Overmeyer Asset Management.
Ich stimme in manchen Details nicht ganz überein, aber ich finde dennoch, dass der Aufsatz für diejenigen interessant und lesenswert ist, die sich mit Value Investments befassen oder befassen wollen.
Im folgenden der Text mit einer quick&dirty-Übersetzung, exclusiv für's Gelbe:
"Volatility Is Not Risk"
John Bogle, Gründer und CEO von Vanguard Funds war vor einigen Wochen auf CNBC und wurde über das Facebook-Debakel befragt.
In diesem Interview gab er eine schöne Weisheit von sich:
„Die Wette auf ‚Value‘ ist im Vergleich mit dem Traden von Aktien die intelligentere Art, Eigentum zu haben.“
Während des Interviews sagte er auch,
dass es viel zuviele Preisspekulanten gäbe im Vergleich mit Personen, die auf Value achten. Wie üblich liefert Johns klare Sichtweise den richtigen Ansatz für das Investieren.
Wir stimmen John zu, dass Value – oder dessen Abwesenheit – die wahre Quelle von Ertrag und Risiko ist.
Dramatische Preisbewegungen und die erhebliche Volatilität der letzten Jahre sind der Grund, warum viele Menschen mit dem derzeitigen Markt Schwierigkeiten haben. Volatilität erhöht verständlicherweise die Aufgeregtheit, vor allem wenn wie derzeit die Lebenshaltungskosten steigen.
Viele würden lieber einen Nullertrag durch Bargeldhaltung und Bankguthaben haben, als dem emotionalen Stress eines Verlustmonats ausgesetzt zu sein. Diese Situation wird auch auf absehbare Zeit so fortbestehen, aber genau aus diesem Grund wird es jede Menge „Value“ geben.
Es hilft nix: Volatilität nach unten ist die einzige, die Investoren aufregt. Volatilität nach oben ertragen wir problemlos. Ich möchte mich in diesem Artikel auf die wahre Marktvolatilität konzentrieren, vorher aber noch ein wenig Hintergrund über die Hauptquellen von Volatilität liefern.
Joseph Schumpeter, ein Ökonom und Politikwissenschaftler, schrieb einmal,
dass „[wirtschaftliche]
Erholung nur gesund sein kann, wenn sie aus sich selbst heraus kommt. Jede auf künstliche Stimulierung gegründete Wiederbelebung läßt Teile der Depression ungetan.
Zu nicht abgearbeiteten Teilen von Fehlanpassungen kommen neue Fehlanpassungen…“ Diese Worte erinnern uns zwingend daran, dass Stimuli der Regierung – durch niedrige Zinsen oder andere Maßnahmen – kurzfristig zwar helfen, aber letztlich nicht Probleme lösen können.
Stimuli schieben nur die Probleme von einer Seite auf die andere und verschieben sie in die Zukunft.
Für Investoren ist es wichtig zu erkennen, dass viele Menschen weiterhin von der US-Regierung erwarten, dass diese die vor sich hin gärenden Probleme der hohen Arbeitslosigkeit und der abnehmenden Wettbewerbsfähigkeit (die Folgen von übermäßiger Kreditexpansion) anpacken würde. Diese Menschen erkennen aber nicht, dass es in erster Linie eben genau die Regierung und die Notenbank war, die diese Probleme geschaffen hatten.
Indem sie Stimulus über Stimulus gegeben haben während einer Zeit, in der das System sich selbst reinigen wollte, wurden die notwendigen Anpassungen auf später und möglicherweise auf die nächsten Generationen verschoben.
Heute ermächtigt das fortgesetzte Gequengel nach „Regierungslösungen“ den Kongress, den Präsidenten und die Federal Reserve dazu, an der Wirtschaft herumzufummeln, herumzudoktern, herumzufrisieren. Das Ergebnis ist eine höchst unvorhersagbare, volatile Umgebung für Investitionen, die sehr politisch bestimmt ist.
Manche werden auf die Wall Street als Quelle der heutigen Probleme zeigen. Die Wahrheit ist aber, dass die Banken auf die Anreize reagiert haben, die der Kongress (durch Fannie Mae und Freddie Mac), die die Fed (mit ihrer Geldpolitik), die das Glass-Steagall-Gesetz von 1933 (die die FDIC hervorgebracht hat) und die Aufhebung der Bestimmungen des Banking Acts von 1933 (die die Verbindung zwischen Geschäftsbanken und Investmentunternehmungen begrenzten) gesetzt hat.
In den letzten 25 Jahren hat die Regierung eine Menge getan, um die Kreditaufnahme des Privatsektors zu ermutigen, und hat dabei eine spekulative Wirtschaft mit hohem Kreditstand geschaffen.
Die Erhöhung des Kreditniveaus war ein politisch bequemer Weg, um abnehmende Reallöhne zu kaschieren und dabei den Menschen die Beibehaltung ihres Lebensstandards zu ermöglichen.
Die Regierung wird vermutlich weiter die Spekulatoren begünstigen und die Sparer bestrafen. Aber sie kann kaum etwas tun, um die gegenwärtigen Ungleichgewichte zu beseitigen oder eine wettbewerbsfähige Wirtschaft zu erzeugen.
Was Jobs anbelangt, so kann sie lediglich selbst Leute einstellen oder mit Hilfe von Subventionen bestimmte Industrien zur Expansion ermutigen. Soweit diese Subventionen nicht durch Steuererhöhungen gedeckt sind, führt das zur Verschlechterung der fiskalischen Situation, was wiederum Vertrauensverluste erzeugt. In ähnlicher Weise führt der Versuch der Stabilisierung des Immobilienmarktes und der damit verbundenen Vermögensbildung durch zu niedrige Zinsen zur Verstärkung spekulativer Aktivitäten. Dies schadet den unerfahrenen Spekulanten und nutzt den erfahrenen. Jede Aktion hat eine Reaktion, und nicht alle Reaktionen sind nützlich.
Ich könnte noch ad nauseam schreiben, was in den Investmentmärkten passiert. Aber letztlich zählt für den Investor nur eines, und das ist „Value“. Genauer gesagt: was erhält man als Gegenleistung für sein investiertes Kapital. Preisvolatilität – die von Value völlig unabhängig ist – wird oft als etwas betrachtet, was man unbedingt vermeiden sollte.
Tatsächlich aber zeigen oft die besten Assets die höchsten Preisausschläge.
Preisvolatilität nach unten erzeugt seine eigene Dynamik durch fortgesetzte Verkäufe.
Das führt dann zu Preisen, die attraktive Einstiegspunkte sind.
Der Chart unten zeigt, dass die höchste Volatilität (ausgedrückt durch den VIX) oftmals mit dem Punkt der niedrigsten Preise (höchster Value) zusammenfällt.
An diesem Punkt herrscht die größte Angst, die niedrigste Vergangenheitsperformance und die größte Performanceerwartung für die Zukunft. Während hohe Volatiliät keine Durchschnitterträge der Zukunft prognostizieren kann, so ist sie doch ganz nützlich für produktives Investieren.
Dieser Ansatz ist auch für einzelne Investments anwendbar.
Vorausgesetzt, die Fundamentaldaten des Investments haben sich nicht grundlegend und dauerhaft verschlechtert, können gute Investments dennoch erheblicher Abwärtsvolatilität ausgesetzt sein und aus unerfindlichen Gründen für lange Zeit unter ihrem inneren Wert notieren. Dies ist der Grund, warum erfolgreiche Investoren zwingend über Geduld und Konzentration auf’s Wesentliche verfügen müssen.
Widrige Märkte kommen und gehen ebenso wie Marktliquidität und Vertrauen.
Es ist eine gesicherte Erkenntnis, dass langfristige Investitionen (nicht Spekulationen) besser in widrigen als in euphorischen Märkten gemacht werden sollten, da in widrigen Märkten besserer Value gefunden werden kann. Die Frage ist nicht, wann und um wieviel irgendwas steigen wird. Die Frage ist, wie hoch ist das Risiko und wieviel man für die Übernahme von Risiko bezahlt bekommt! Und wirklich alles hat ein Risiko, selbst Bargeld und Tagesgeld. Man muß lediglich die besten Risiken auswählen.
Das Risiko von Bargelt und... werden viele noch zu spüren bekommen !
Der Preis ist das Kernelement eines jeden guten Investments.
Preis ist alles.
Sie müssen mehr Value bekommen, als sie dafür bezahlt haben.
Der Wert eines Investments ist die Menge an echtem Cash, das die dem Investment zugrundeliegenden Assets unter vernünftigen Annahmen dem Investor in der Zukunft einbringen werden, mit einem Risikoabschlag. Punkt, aus.
Der Preis des Investments wird entweder höher sein als dieser Wert (ein unbezahltes Risiko), gleich hoch wie der Wert (neutral) oder aber geringer als der Wert (ein bezahltes Risiko).
Da aber „Wert“ eine ungenaue Größe ist, wird man einen ausreichenden Risikopuffer („Margin of Safety“) dadurch bilden, dass man nur Investments kauft, die erheblich billiger sind als der vernünftig berechnete innere Wert.
Zu viele Investoren lassen sich durch kurzfristige Preisschwankungen oder der Erwartung einer kurzfristigen Preisschwankung beeinflussen.
Kurzfristige Preisentwicklungen sind nicht im Voraus bekannt und sind auch irrelevant und unabhängig von Investitionsgedanken und daher keines Zeitaufwandes für deren Studium würdig.
Sag ich doch
Wenn kurzfristige Preisschwankungen im Voraus bekannt wären, so würden eine Menge Top-Chartisten und Markttechniker wesentlich reicher sein als Warren Buffet, Charlie Munger und die Saudi-Königsfamilie.
Sie müßten ihre Methode nur mit ein wenig Kredit hebeln und eine Weile spielen, um Hunderte Milliarden Dollar einzuspielen.
Frage: wieviele Markttechniker gibt es im Forbes 400?
Antwort: Null. Warum?
Weil die erfolgreiche Vorhersage von zukünftigen Preisentwicklungen aufgrund von Charts, MACD-Indikatoren oder Teeblättern kein wiederholbarer Prozeß ist.
Investoren mit diesem Ansatz haben in der Regel schlechte Ergebnisse, weil sie Antworten auf die falsche Frage suchen.
Die richtige Frage lautet: „Wo ist der Value?“
Der Börsengang von Facebook ist ein perfektes Beispiel dafür. Viele Leute haben sich krumm gelegt, um Aktien zeichnen zu dürfen, denn die allgemeine Meinung war, dass die Börsenkurse ganz sicher über dem Emissionspreis liegen würden. Einen Monat lang lief Berichterstattung über das IPO über die Fernsehbildschirme.
Die Konzentration auf den Preis unter Vernachlässigung des inneren Wertes hat viele Privatpersonen und Institutionen eine Menge Kapital gekostet.
Dies führt uns zur Definition von „Risiko“.
Unglücklicherweise arbeitet die Investitionsbranche unter der Annahme, dass Preisvolatilität mit Risiko gleichbedeutend ist und deshalb minimiert oder vermieden werden muß.
Diese Logik ist falsch, denn Preisschwankungen sind unabhängig von Risiko.
Genau aus diesem Grund schei... ich auf die Absicherung beim Gold und Silber
Seth Klarman(***) von der Baupost Group definiert Risiko korrekt als: 1. Das Ausmaß eines möglichen Verlustes und
2. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Verlust eintritt.
Er meint dabei Verluste dauerhafter Art (also nicht preisschwankungsbedingte).
Ich möchte hinzufügen, dass diese Verluste real gemessen werden müssen, also nach Inflation.
Beispielsweise hat Cash eine Menge Value verloren, da er ständig durch die Fed entwertet wird.
Cash hat zwar keine Preisvolatilität, ist aber risikobehaftet.
Der folgende Chart ilustriert, was Risko *wirklich* ist:
Die Kameras und Filme von Kodak waren einmal überall verbreitet.
Das hat aber einen 100%igen Verlust des Kapital nicht verhindern können für die „buy&hold“-Anleger, die sich von der Dividende, dem Management oder dem Markennamen einlullen ließen. Verbreitung stellt keinen Risikopuffer dar. Gute und große Unternehmen können schlagartigen und unwiderbringlichen Verlusten des Wertes ihrer Hauptvermögensbestandteile unterworfen werden. Und wenn Ihnen jemand mit vielen Begründungen erzählt, dass das bei einigen Unternehmen ganz sicher nicht passieren wird: halten Sie Ihre Brieftasche gut fest!
Noch so viel bilanzanalytische Arbeit zu guten Zeiten kann Ihnen nicht vorhersagen was passiert, wenn die Kernvermögensbestandteile eines Unternehmens auf einmal ihre Bedeutung verlieren. Kodak, Research in Motion, Nokia und viele andere sollen uns als mahnende Beispiele dafür dienen, was mit einem Unternehmen und seinem Marktwert passieren kann, wenn geistiges Eigentum seine Brauchbarkeit verliert. Das ist Risko.
Um solche Risiken zu vermeiden, muß dem Kaufpreis viel Beachtung geschenkt werden. Um den Value zu bestimmen, müssen konservative Annahmen gemacht werden. Dann hat man schon die Chancen recht gut erhöht, eine gute Performance des Investments zu erhalten. Man hat damit auch die Anspannungen verringert, die mit Marktverwerfungen und düsteren Zukunftsprognosen einhergehen.
In der heutigen herausfordernden Marktsituation ist die geistige Vorbereitung und die Konzentration auf das wirklich Wichtige von herausragender Bedeutung.
Aufgrund der makroökonomischen und politischen Faktoren sind dies für das Investieren wirklich kitzlige Zeiten.
Aber es sind tolle Zeiten für diejenigen, die über Geld und Zeit verfügen und die sich auf Value konzentrieren.
Für diejenigen, die auf Preise spekulieren, sind es gefährliche Zeiten aufgrund der allgemeinen Ansicht, dass Volatilität gleichbedeutend ist mit Risiko, und den großen Summen, die deshalb gehandelt werden.
Man kann sich aber beruhigt zurücklehnen mit der Gewißheit, dass man gute Assets zu guten Preisen gekauft hat.
Egal wie die Preise schwanken, hinter dem Asset steht immer ein realer Wert, das den Preis unterstützt und Risiko verringert."
Food for thought,
meint
HuangJin