paßt sicher hier hin.
Das war sicher auch ein "Systemtrader", hat sicher die Stopps zu großzügig gesetzt.
UBS-Händler in London verspekuliert 2 Milliarden Dollar
Gewinnwarnung für drittes Quartal: UBS.
15.09.2011 15:43
Ein Aktien-Händler der UBS hat rund 2 Milliarden Dollar verspekuliert.
Der 31-Jährige wurde in London verhaftet.
Die UBS gibt eine Gewinnwarnung heraus. Die Aktie sackt ab.
Peter Hody
Die UBS erleidet den nächsten Rückschlag: Dieses Mal ist es ein einzelner Investment Banker, der mit Handelsgeschäften der Bank einen Verlust von rund 2 Milliarden Dollar eingebrockt hat. Es handelt sich dabei um einen 31-Jährigen, der gemäss der City of London Police in der Nacht auf Donnerstag verhaftet worden ist. Es soll sich um einen UBS-Trader namens Kweku Adoboli handeln.
Die UBS teilte in einem dürren Communique lediglich mit, sie habe festgestellt, dass es aufgrund von nicht autorisierten Handelsgeschäften eines Händlers ihrer Investment Bank zu einem Verlust gekommen ist. Weitere Angaben machte die UBS gegenüber cash vorerst nicht. Später am Donnerstagvormittag liess sie sich zur Aussage verleiten, der Händler habe eine "beträchtliche kriminelle Energie" an den Tag gelegt. Er war in London im Bereich Aktienhandel tätig.
Kontrollsysteme funktionieren nicht
Die UBS warnt nun, dass im dritten Quartal ein Verlust bekannt gegeben werden müsse. Die Börse reagierte umgehend: Der UBS-Kurs sackte ab und steht am Donnerstagmittag bei 10,28 Franken, 6 Prozent tiefer. In der ersten Hälfte 2011 hatte die Investment Bank rund 1,2 Milliarden Vorsteuergewinn erzielt.
Für die Bank ist der Vorfall eine echte Katastrophe: Offenbar greifen die Kontrollsysteme in der Bank weiterhin nicht. Dies, nachdem sie das Risk Management in der Investment Bank nach den immensen, im US-Hypothekarmarkt erlittenen Verlusten von Grund auf erneuert hat. Die Bank hat im US-Hypothekarmarkt knapp 60 Milliarden Franken verloren. Sie musste aufgrund von eintretenden Liquiditätsengpässen 2008 Staatshilfe in Anspruch nehmen.
Die UBS schweigt gegenüber der Öffentlichkeit zu den Vorfällen. In einem internen Schreiben an die UBS-Angestellten wird der Vorfall bedauert. Die fundamentale Stärke der Bank sei nicht beeinträchtigt.
Leeson und Kerviel lassen grüssen
Die UBS hatte nach ihrem Beinahe-Kollaps in der Hypothekar- und Finanzkrise gemäss ihren Angaben alle Eigenhandelsaktivitäten eingestellt. Nun heisst es dagegen, es seien keine Kundenpositionen betroffen. Es ist rätselhaft, wie ein einzelner Händler Positionen in Milliardenhöhe aufbauen kann, ohne dass intern die Alarmglocken läuten.
1995 hatte der Brite Nick Leeson die renommierte Barings Bank in den Zusammenbruch spekuliert. Damals gab es allerdings noch keine teuren IT-Überwachungssysteme. 2008 machte der Franzose Jerome Kerviel Schlagzeilen. Er hatte bei der Société Générale rund 5 Milliarden verzockt.
Für die Grossbank ist dieser neuerliche Skandal ein weiterer erheblicher Reputationsschaden. In den Jahren 2009 und 2010 hatte die UBS unter enormen Geldabflüssen im Wealth Managment zu leiden. In den USA hatte die Bank aktive Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet.
CEO Grübel hat Mitschuld
In neue finanzielle Bedrängnis dürfte dieser Vorfall die UBS zwar nicht bringen. Der betreffende Händler hat dem ganzen Investment Banking der UBS damit aber einen Bärendienst erwiesen. Teile der Einheit, besonders im Fixed-Income-Bereich, stehen ohnehin auf dem Prüfstand. Der Abschied aus Teilen des Investment Bankings dürfte sich nun beschleunigen.
Unangenehme Fragen muss sich auch CEO Oswald Grübel gefallen lassen. Schliesslich hat er 2009 den Wiederaufbau des Investment Bankings forciert und hohe Ziele formuliert. Um diese zu erreichen, wurden in der Geschäftseinheit offenbar einmal mehr die Regeln nicht befolgt.