Europa und die Spekulanten
Verfasst: 11.05.2010 11:45
Für mich steht eins fest, die größten Spekulanten sind die Politiker.
Aber das Ganze beinhaltet ein Kardinalproblem.
Diese selbsternannten Spekulanten sind die größten Stümper die Europa je erlebt hat.
Die werden mit absolter Sicherheit den Euro an die Wand fahren.
Man muß nur auf den EU/USD schauen um zu erkennen, dass der sogenannte Rettungsschirm sich nach etwas mehr als 24 Stunden bereits in Staub auflöst.
Verteidigung des Euro:
Wie Politiker Spekulanten ausspielen wollen
Zur Verteidigung des Euros sind die Politiker zu allem entschlossen, den Entscheidern in Brüssel ist inzwischen jedes Mittel recht.
Aber reicht das?
HB DÜSSELDORF. Politiker aller Couleur haben ein neues Feindbild ausgemacht: die Spekulanten.
Selbst konservative Politiker wenden sich auf schroffe Weise gegen jene Investoren, die das Spiel auf den Finanzmärkten so virtuos beherrschen.
"Die Spekulanten sind unsere Gegner", sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel, nachdem der französische Präsident Nicolas Sarkozy bereits zur "Generalmobilmachung" gegen diese Berufsgruppe aufgerufen hatte.
Auch beim Krisengipfel in Brüssel war schnell klar, dass es mit dem vereinbarten Schutzschild für den Euro-Raum nicht getan sein wird.
Bis in den frühen Montagmorgen hatten EU-Politiker, Internationaler Währungsfonds und Zentralbanker das wohl größte Bollwerk zur Verteidigung des Euros errichtet. 750 Mrd. Euro ist es schwer.
Die Reaktion fiel zumindest kurzfristig aus wie gewünscht:
Für die Anleihen der südeuropäischen Länder gab es wieder Käufer, die Renditen sackten zum Teil drastisch ab.
Die europäischen Aktienmärkte explodierten.
Der Euro konnte immerhin einen Teil seiner Gewinne halten.
Europa habe die "Nuklearwaffen" im Kampf um die Rettung der Euro-Zone gezündet, schreiben Ökonomen der Royal Bank of Scotland.
Doch damit wollen sich Politiker und Notenbanker diesmal nicht zufriedengeben.
Nach schlechten Erfahrungen mit Hilfszusagen für Griechenland, die von den Marktteilnehmern binnen weniger Tage wieder infrage gestellt wurden, gehen sie dieses Mal weiter.
Was gestern noch tabu war, gilt heute als durch den Zweck geheiligtes Mittel.
So scheuen sich die Staaten nicht, die unabhängige Europäische Zentralbank zum Verbündeten zu machen.
Nach einem entsprechenden Beschluss der Zentralbank kauften einige der 16 Notenbanken der Euro-Zone gestern zum ersten Mal seit Einführung der Gemeinschaftswährung Staatsanleihen von Euro-Ländern.
Damit tritt die EZB nun selbst als Investor auf dem Finanzmarkt auf.
Auch dieser direkte Eingriff in das Marktgeschehen gilt erst als Anfang.
Die Spekulanten sollen gezähmt werden.
Überall in Europa wird der Instrumentenkasten geöffnet, mit dem man den Märkten die Übertreibung austreiben will.
Hedge-Fonds sollen gezwungen werden, ihre Risiken offenzulegen.
Die Bundesregierung arbeitet zudem an einem Gesetzentwurf gegen anonyme ungedeckte Leerverkäufe, eine Spezialität der Spekulanten, um einzelne Aktien unter Druck zu bringen.
Der Wirtschaftshistoriker Niall Ferguson bezweifelt jedoch, dass die Zähmung der Spekulanten gelingen wird.
Sie seien, sagt er im Handelsblatt-Gespräch, nicht die Ursache der Probleme. "Die Probleme haben viel mit einer falschen Geldpolitik zu tun." Der Griff in den Instrumentenkasten beende nicht die Spekulation - sondern die Stabilität des Euros.
Aber das Ganze beinhaltet ein Kardinalproblem.
Diese selbsternannten Spekulanten sind die größten Stümper die Europa je erlebt hat.
Die werden mit absolter Sicherheit den Euro an die Wand fahren.
Man muß nur auf den EU/USD schauen um zu erkennen, dass der sogenannte Rettungsschirm sich nach etwas mehr als 24 Stunden bereits in Staub auflöst.
Verteidigung des Euro:
Wie Politiker Spekulanten ausspielen wollen
Zur Verteidigung des Euros sind die Politiker zu allem entschlossen, den Entscheidern in Brüssel ist inzwischen jedes Mittel recht.
Aber reicht das?
HB DÜSSELDORF. Politiker aller Couleur haben ein neues Feindbild ausgemacht: die Spekulanten.
Selbst konservative Politiker wenden sich auf schroffe Weise gegen jene Investoren, die das Spiel auf den Finanzmärkten so virtuos beherrschen.
"Die Spekulanten sind unsere Gegner", sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel, nachdem der französische Präsident Nicolas Sarkozy bereits zur "Generalmobilmachung" gegen diese Berufsgruppe aufgerufen hatte.
Auch beim Krisengipfel in Brüssel war schnell klar, dass es mit dem vereinbarten Schutzschild für den Euro-Raum nicht getan sein wird.
Bis in den frühen Montagmorgen hatten EU-Politiker, Internationaler Währungsfonds und Zentralbanker das wohl größte Bollwerk zur Verteidigung des Euros errichtet. 750 Mrd. Euro ist es schwer.
Die Reaktion fiel zumindest kurzfristig aus wie gewünscht:
Für die Anleihen der südeuropäischen Länder gab es wieder Käufer, die Renditen sackten zum Teil drastisch ab.
Die europäischen Aktienmärkte explodierten.
Der Euro konnte immerhin einen Teil seiner Gewinne halten.
Europa habe die "Nuklearwaffen" im Kampf um die Rettung der Euro-Zone gezündet, schreiben Ökonomen der Royal Bank of Scotland.
Doch damit wollen sich Politiker und Notenbanker diesmal nicht zufriedengeben.
Nach schlechten Erfahrungen mit Hilfszusagen für Griechenland, die von den Marktteilnehmern binnen weniger Tage wieder infrage gestellt wurden, gehen sie dieses Mal weiter.
Was gestern noch tabu war, gilt heute als durch den Zweck geheiligtes Mittel.
So scheuen sich die Staaten nicht, die unabhängige Europäische Zentralbank zum Verbündeten zu machen.
Nach einem entsprechenden Beschluss der Zentralbank kauften einige der 16 Notenbanken der Euro-Zone gestern zum ersten Mal seit Einführung der Gemeinschaftswährung Staatsanleihen von Euro-Ländern.
Damit tritt die EZB nun selbst als Investor auf dem Finanzmarkt auf.
Auch dieser direkte Eingriff in das Marktgeschehen gilt erst als Anfang.
Die Spekulanten sollen gezähmt werden.
Überall in Europa wird der Instrumentenkasten geöffnet, mit dem man den Märkten die Übertreibung austreiben will.
Hedge-Fonds sollen gezwungen werden, ihre Risiken offenzulegen.
Die Bundesregierung arbeitet zudem an einem Gesetzentwurf gegen anonyme ungedeckte Leerverkäufe, eine Spezialität der Spekulanten, um einzelne Aktien unter Druck zu bringen.
Der Wirtschaftshistoriker Niall Ferguson bezweifelt jedoch, dass die Zähmung der Spekulanten gelingen wird.
Sie seien, sagt er im Handelsblatt-Gespräch, nicht die Ursache der Probleme. "Die Probleme haben viel mit einer falschen Geldpolitik zu tun." Der Griff in den Instrumentenkasten beende nicht die Spekulation - sondern die Stabilität des Euros.