4.5 Vor- und Nachteile
pro
Flüssiggas gilt als schadstoffarmer Kraftstoff. Es hat einen sehr geringen Schwefelgehalt, einen hohen Reinheitsgrad und verbrennt praktisch rückstandsfrei (kein Ruß).
LPG eignet sich gut für Flurförderzeuge in geschlossenen Werkhallen.
LPG-Fahrzeuge sind gut geeignet für Flottenbetreiber in Ballungsräumen, weil viele Fahrzeuge von einer Tankstelle aus betankt werden können.
Flüssiggas hat mit einer Tankfüllung eine relativ große Reichweite im Vergleich zu anderen alternativen Kraftstoffen (Pkw: ca. 600 km).
Die konstruktive Gestaltung der Tankgeometrie ist weitgehend freigestellt.
LPG ist nicht mit Wasser löslich und kann so das Grundwasser nicht gefährden.
Beim Betanken können keine Verschmutzungen des Untergrundes auftreten.
LPG kann bei geringerem Druck (max. 30 bar) als Erdgas (200 bar) oder Wasserstoff (200 bar oder tiefkalt bei T = - 253 °C) gespeichert werden.
Die Verbrennung ist "weicher" (leiser) und gleichmäßiger als bei konventionellen Kraftstoffen.
Es tritt nur eine geringe Belastung des Motoröls auf (kein Ruß, keine Kraftstoffverdünnung, keine Dampfblasenbildung), die eine Viskositätsverminderung bewirken könnte.
Die Motoren weisen eine relativ lange Lebensdauer auf.
LPG benötigt keine Additive, da wegen der höheren Oktanzahlen im Vergleich zu Benzin und der rückstandsfreien Verbrennung chemische Zusätze überflüssig sind.
Die Klopffestigkeit ist relativ hoch, wodurch eine höhere Verdichtung als im Benzin-Betrieb möglich ist.
Die Fahrzeug-Umrüstung ist problemlos möglich und billiger als bei Erdgas-Fahrzeugen.
Der Energiebedarf und die Kosten für Tankstellen sind geringer als bei Erdgas (kein großer Kompressor).
Im Vergleich zu Benzin und Diesel ist Flüssiggas deutlich billiger.
Flüssiggas ist unabhängig von einem Pipeline-Netz.
contra
Bivalente Fahrzeuge sind für Benzin-Betrieb optimiert und weisen Leistungseinbußen im Flüssiggas-Betrieb auf.
Die Umrüstung (bivalenter Betrieb) ist mit einer Verringerung der Ladekapazität verbunden, weil ein zusätzlicher Tank eingebaut wird.
Monovalenter Betrieb ist aufgrund der wenigen Tankstellen kaum möglich.
Die Umrüstkosten amortisieren sich nach etwa 30.000 Kilometern.
Umrüstung und Reparatur können nur von speziell ausgebildeten Mechanikern durchgeführt werden.
Es werden nicht sämtliche Modelle aller Automobilhersteller umgerüstet.
Flüssiggas ist schwerer als Luft und sammelt sich am Boden. Es verflüchtigt sich nicht so schnell wie vergleichsweise Erdgas oder Wasserstoff.