Prechter mal wieder:
EW Guru Prechter - "2016 kommt der Untergang"
Sollten wir das Jahr 2012 überstehen - Stichwort Maya-Kalender - dann wartet der endgültige Zusammenbruch des Finanzmarktes im Jahr 2016 auf uns. Das behauptet zumindest US-Finanzanalyst Robert Prechter.
Er gilt in den USA als "Bär aller Bärenmarkttheoretiker". Nun macht Robert Prechter mit einer weiteren Prognose diesem Namen alle Ehre. Gegen das, was er für die Jahre 2012 bis 2016 vorhersagt, nehmen sich die Turbulenzen an den Finanzmärkten der letzten drei Jahre wie das berühmte Mailüfterl aus.
Stimmen seine Berechnungen, dann werden die kommenden Jahre bis 2012 an den Börsen eine Auf- und Abbewegung mit fallendem Trend zeigen. Eine Falle für Optimisten wie Prechter meint, denn ab 2012 soll ein langdauernder Bärenzyklus mehr als 90 Prozent der Indexpunkte rund um die Welt vernichten. Prechter geht von einem dreistelligen Dow Jones aus, derzeit notiert der US-Leitindex bei 10.200 Punkten. Das wäre ein Minus von deutlich mehr als 90 Prozent und übertrifft damit die Einrüche von 1929 und 2008 deutlich.
Und das Ganze soll nachhaltige Auswirkungen über Generationen haben. Um ein ähnliches Szenario zu finden, muss Prechter weit zurückgehen: "Dieser Bärenmarkt hat ein Superzyklus-Ausmaß und wird der Größte seit dem Platzen der ,Südsee-Blase' in den Jahren 1720-1784".
Erfolg trotz Skepsis
Die Kollegenschaft der Finanzanalysten steht diesen Aussagen skeptisch gegenüber. Vor allem kritisieren sie die Basis seiner Berechnungen, die auf den Elliott-Wellen basieren. Diese gegen Ende der 1920er-Jahre in den USA entwickelte Theorie versucht, psychologische Aspekte des Käuferverhaltens in Finanzmärkten zu berücksichtigen. Prechter, selbst studierter Psychologe, und Alfred Frost haben diesen Ansatz weiterentwickelt und analysieren damit massenpsychologisch bedingte Marktbewegungen des Aktienmarktes.
Anhänger der Elliott-Wellen-Theorie gelten als sehr "bearishe" Interpreten des Aktienmarktes und Robert Prechter ist ihr "Anführer".
Allerdings, und das wissen auch die anderen Experten, hat Prechter eine eindrucksvolle Erfolgsquote aufzuweisen. Unter anderem schaffte es seine Elliott Wave Financial Forecasts (EWFF) auch im schwierigen Jahr 2008 ein positives Portfolio zusammenzustellen. Für das Jahr 2010 hatte Prechter bereits zur Jahreswende angekündigt, dass "2010 das Jahr ist, in dem der Bullen-Markt in voller Stärke zurückkehren wird".
Einen Vorteil hatte die Strategie Prechters bislang: Dadurch, dass er extrem defensive Empfehlungen abgibt, hat sein Portfolio auch im seltenen Fall einer falschen Prognose kaum Verluste zu verzeichnen. Von dieser Strategie hat Prechter nicht vor, auch nur einen Millimeter abzuweichen, erklärt er in einem Interview in der New York Times: "Ich sage: 'Der Winter kommt. Kauf Dir einen Mantel!' Andere sagen den Leuten, sie sollen nackt bleiben. Wenn ich mich irre, tut Dir das nicht weh. Wenn sie sich irren, bist Du tot."
Vorsicht ist jedoch auch bei Prechters "Alternativ-Strategien" angebracht. So empfiehlt er als sicheren Hafen klassische Geldveranlagungen wie etwa Staatsanleihen. Die letzten Monate zeigten jedoch, dass auch ein Staatsbankrott nicht ausgeschlossen werden kann. Und auch Sparguthaben jenseits von 100.000 Euro bei Banken sind im Falle eines Bankrotts der Institute nicht mehr gedeckt.
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