modernes Raubrittertum
Verfasst: 02.02.2010 08:26
oder - es geht auch ohne Inflation
Stadt kassiert Gebühr in sanierten Vierteln
Hauseigentümer müssen Tausende Euro zahlen, wenn ihre Grundstücke in Sanierungsgebieten liegen und der Wert gestiegen ist.
Merkwürdige GebührenideeTausende Hausbesitzer in Dresden werden Ende des Jahres von der Stadt für eine Sanierungsgebühr zur Kasse gebeten. Der Grund: Ihre Häuser stehen in sanierten Siedlungen, deren Wert sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht hat.
In Dresden gibt es elf solcher Sanierungsgebiete, die im Auftrag der Stadtverwaltung mit Fördermitteln neue Straßen, Plätze, aber auch Parkanlagen, Kitas, Schulen oder Spielplätze erhielten. Zudem wurden viele der privaten Häuser saniert. Dadurch stiegen die Lebensqualität sowie der Wert der Siedlungen. Dafür müssen die Eigentümer der Häuser jetzt bezahlen.
Die Wertsteigerung der Gebiete wird durch einen Gutachter festgegelegt. Die Höhe der Zahlung ist von der Größe des Grundstücks abhängig. Es muss mit mehreren Tausend Euro pro Grundstück gerechnet werden. Cossebaude, Loschwitz und Langebrück sind die ersten Sanierungsgebiete, die zum Jahresende oder Anfang 2011 auslaufen. Dann werden die Bescheide ergehen. Wer vorher freiwillig zahlt, kann zehn Prozent sparen. Eine Ratenzahlung für die vorfristige Zahlung ist nicht möglich.
Hintergrund der Gebühr ist eine Regelung des Bundes, der sich die Stadt nicht entziehen kann. Dresden ist nicht die erste Stadt, die von Hauseigentümern die Gebühr erhebt. In den vergangenen Monaten gab es deshalb bereits einen Aufstand der Hauseigentümer im Stadtteil Altkötzschenbroda in Radebeul.
Die Eigentümer des Häuser rebellierten zum einen gegen die aus ihrer Sicht schwer nachvollziehbar festgelegte Wertsteigerung der Bodenpreise. Zum anderen wehrten sie sich gegen die Regelung, die alle Hausbesitzer einbezieht, auch jene, die keinerlei Fördermittel in Anspruch nahmen. Derzeit sucht die Stadt Radebeul mit den Hausbesitzern einen Kompromiss. (SZ/uf)
Mehr zum Thema lesen Sie in der Montagsausgabe der Sächsischen Zeitung oder bei Online-Exklusiv.
Stadt kassiert Gebühr in sanierten Vierteln
Hauseigentümer müssen Tausende Euro zahlen, wenn ihre Grundstücke in Sanierungsgebieten liegen und der Wert gestiegen ist.
Merkwürdige GebührenideeTausende Hausbesitzer in Dresden werden Ende des Jahres von der Stadt für eine Sanierungsgebühr zur Kasse gebeten. Der Grund: Ihre Häuser stehen in sanierten Siedlungen, deren Wert sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht hat.
In Dresden gibt es elf solcher Sanierungsgebiete, die im Auftrag der Stadtverwaltung mit Fördermitteln neue Straßen, Plätze, aber auch Parkanlagen, Kitas, Schulen oder Spielplätze erhielten. Zudem wurden viele der privaten Häuser saniert. Dadurch stiegen die Lebensqualität sowie der Wert der Siedlungen. Dafür müssen die Eigentümer der Häuser jetzt bezahlen.
Die Wertsteigerung der Gebiete wird durch einen Gutachter festgegelegt. Die Höhe der Zahlung ist von der Größe des Grundstücks abhängig. Es muss mit mehreren Tausend Euro pro Grundstück gerechnet werden. Cossebaude, Loschwitz und Langebrück sind die ersten Sanierungsgebiete, die zum Jahresende oder Anfang 2011 auslaufen. Dann werden die Bescheide ergehen. Wer vorher freiwillig zahlt, kann zehn Prozent sparen. Eine Ratenzahlung für die vorfristige Zahlung ist nicht möglich.
Hintergrund der Gebühr ist eine Regelung des Bundes, der sich die Stadt nicht entziehen kann. Dresden ist nicht die erste Stadt, die von Hauseigentümern die Gebühr erhebt. In den vergangenen Monaten gab es deshalb bereits einen Aufstand der Hauseigentümer im Stadtteil Altkötzschenbroda in Radebeul.
Die Eigentümer des Häuser rebellierten zum einen gegen die aus ihrer Sicht schwer nachvollziehbar festgelegte Wertsteigerung der Bodenpreise. Zum anderen wehrten sie sich gegen die Regelung, die alle Hausbesitzer einbezieht, auch jene, die keinerlei Fördermittel in Anspruch nahmen. Derzeit sucht die Stadt Radebeul mit den Hausbesitzern einen Kompromiss. (SZ/uf)
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