Fällig waren sie für mich schon lange - die britischen Banken
Freitag, 07. Oktober 2011
Moody's schlägt wieder zuBriten-Banken herabgestuft
Kurz vor dem Wochenende wird Moody's noch einmal aktiv.
Die Ratingagentur senkt die Bonität von zwölf britischen Geldinstituten.
Dabei wird die Royal of Scotland (RBS) um zwei Stufen heruntergesetzt.
Die Regierung in London schließt nicht mehr aus, dass die RBS weitere Staatshilfen benötigt.
Schatzkanzler Osborne versucht dennoch zu beruhigen.
.Die Herabstufung der Kreditwürdigkeit mehrerer Finanzinstitute sowie Berichte über mögliche Probleme bei der Royal Bank of Scotland (RBS) haben Sorgen um Großbritanniens Banken ausgelöst. Die Ratingagentur Moody's setzte die Kreditwürdigkeit von zwölf britischen Banken herab. Betroffen sind unter anderem Lloyds, die britische Tochter der spanischen Bank Santander sowie die Bausparkasse Nationwide. Hinzu kommen sieben kleinere Bausparkassen.
Moody's begründete den Schritt damit, dass die Geldinstitute bei künftigen Notlagen weniger Hilfen der britischen Regierung erwarten könnten.
Zuvor hatte die Agentur bereits das Rating von neun portugiesischen Banken angesichts der Schuldenkrise im dem südeuropäischen Land herabgesetzt.
Das Rating der Lloyds Banking Group wurde um eine Stufe von "Aa3" auf "A1" gesenkt, das der RBS um zwei Stufen von "Aa3" auf "A2".
Beiden Banken hatte die damalige Labour-Regierung von Premierminister Gordon Brown in der Finanzkrise 2008/2009 unter die Arme gegriffen.
Die RBS zählt weltweit zu den größten Verlierern der Finanzkrise.
Derzeit liegen 82 Prozent ihrer Aktien beim Staat.
Die "Financial Times" berichtete, in der britischen Regierung wachse die Sorge, dass die RBS erneut eine Geldspritze vom Staat brauchen könnte.
RBS-Probleme mit Staatspapieren
Es sei möglich, dass die RBS beim Ausfall von Staatspapieren aus den Ländern der Eurozone nicht genug Kapital hätte.
"Wenn es in Europa eine breite Bewegung zur Rekapitalisierung von Banken gibt, dann ist es denkbar, dass auch die RBS mehr Staatshilfen benötigt", zitierte die Zeitung einen Regierungsvertreter.
Das Blatt beruft sich auf einen Bericht vom Vortag, in dem es hieß, die Europäische Bankenaufsicht EBA prüfe derzeit, wie die Banken auf mögliche Ausfälle von Staatspapieren etwa aus Griechenland vorbereitet seien.
Die EBA hatte dies nicht bestätigt.
Die RBS hat viel Geld in Staatspapiere von Euro-Schuldenländern angelegt.
Bereits im ersten Halbjahr korrigierte sie den Wert ihrer griechischen Staatsanleihen von 1,2 Milliarden Euro nach unten.
In Italien hat sie noch 4 Milliarden Euro im Feuer.
Die RBS hatte in den Jahren 2008 bis 2010 einen Verlust von rund 29 Milliarden Pfund angehäuft und musste verstaatlicht werden.
Die Kosten für die Rettung der Bank belaufen sich laut Zeitung bislang auf 45 Milliarden Pfund (52 Milliarden Euro).
Ein RBS-Sprecher sagte, es gebe keinen Anlass zur Sorge.
Es sei "pure Spekulation", in welchem Ausmaß Banken von einem Ausfall von Staatspapieren getroffen werden könnten.
RBS habe eine Eigenkapitalquote von 11,1 Prozent aufzuweisen und sei damit eine der stärksten Banken in Europa.
In den Bankenstresstests der EBA vom Juli sei bereits errechnet worden, wie gut die Banken auf mögliche Ausfälle vorbereitet seien. Dabei habe die RBS gut abgeschnitten.
Osborne macht auf Optimismus
Am Vortag hatte die Bank of England (BoE) neues Geld in die britische Volkswirtschaft gepumpt, um die lahmende Konjunktur in Fahrt zu bringen. Um zusätzliches Kapital für Investitionen bereitzustellen, sollen für 75 Milliarden Pfund Unternehmensanleihen gekauft werden.
Bereits 2009 hatte die britische Notenbank so 200 Milliarden Pfund in die Wirtschaft gepumpt.
BoE-Chef Mervyn King hatte die derzeitige Schulden- und Bankenkrise als möglicherweise schlimmer als die Depression der 1930er Jahre bezeichnet.
George Osborne spart derzeit massiv.
Großbritanniens Schatzkanzler George Osborne versuchte, Zuversicht zu verbreiten.
Der Plan der Regierung, die Schulden zu bewältigen, sei "zuverlässig", sagte der konservative Politiker in einem BBC-Interview.
"Der Kurs harter geldpolitischer Maßnahmen und verantwortlicher Finanzpolitik ist der richtige Weg, und diesem folgen wir."
es darf gelacht werden 