Was könnte 2007 schief gehen?
Verfasst: 15.12.2006 21:54
Werner Hedrich | 2006-12-15
Der Konsens am Kapitalmarkt suggeriert gute Aussichten für Aktienmärkte, verliert dabei aber nicht die Unwägbarkeiten aus dem Auge. Ein Blick auf die Risiken.
In den Einschätzungen von Banken und Investmentstrategen finden sich für 2007 als Gefahrenquellen Inflation, Abschwächung der US-Konjunktur, unkontrollierte Währungsbewegungen, geringes Risikobewusstsein der Marktakteure und geopolitische Risiken. Im Mittelpunkt der Ausführungen stehen meist die USA.
Geopolitische Risiken
Auf diese Risiken muss ein jeder Marktstratege hinweisen. Volkswirte sprechen von externen Schocks. Kriegerische Auseinandersetzungen oder Bürgerkriege im Mittleren Osten und Afrika haben direkten Einfluss auf den Ölpreis. Hohe Energiekosten lassen Unternehmensgewinne schrumpfen, erhöhen das Inflationspotential und dämpfen die Konsumfreude. Für Verbraucher wirken starke Heizöl- und Benzinpreise wie eine Steuererhöhung.
Aber: Geopolitische Risiken kann niemand prognostizieren.
Abschwächung der US Konjunktur
Die Wachstumsverlangsamung in den Vereinigten Staaten beschäftigt die meisten Strategen. Als Achillesferse gelten der private US-Immobilienmarkt, die Verschuldung der Bürger und deren niedrige Sparquote in den letzten Jahren. Hausbesitzer konnten sich beständig reicher fühlen, weil die Preise der Eigenheime stetig stiegen. Dieser gefühlte Wohlstandseffekt hat die Kassen in Shopping Malls klingeln lassen. Die Häuslepreise geben nun seit einigen Monaten mit ungewissem Ausgang nach und US Verbraucher haben nichts auf der hohen Kante.
Fraglich ist, inwieweit Europa, Japan und Südostasien die US-Schwäche global kompensieren können.
Inflation
Zyniker behaupten, dass die staatlichen Statistiker immer gerade diese Preiskomponenten herausrechnen, die gerade steigen. Waren es zuerst die Energiepreissteigerungen, folgten später die Preise für Eigenheime in den USA. Kurzum: Die Inflation ist wahrscheinlich höher als ausgewiesen und das Volk hat mit seinen gefühlten Preissteigerungen Recht. Auch ein schwacher Dollar könnte Inflation importieren. Ausländische Waren werden für US-Verbraucher teurer, die Inflation kommt sozusagen von Europa oder Asien nach Amerika. Drohendes Inflationspotential ruft die Notenbank auf den Plan. Steigende Zinsen, die mit importierter Inflation begründet werden, sind Gift für Unternehmensgewinne und Aktienmärkte.
Geringes Risikobewusstsein der Marktakteure
Das niedrige globale Zinsniveau hat Investoren auf der Suche nach Mehrrendite in einst höher gepreiste Anlagevehikel getrieben. Niedrige Renditedifferenzen zwischen guten und schlechten Schulden, stark fremdfinanzierte Private Equity Transaktionen, haussierende Schwellenländerbörsen oder stark performende Aktienmärkte rufen Mahner auf den Plan: Sie warnen davor, dass eingegangene Risiken am Kapitalmarkt nicht mehr angemessen belohnt werden. Vorsichtige Anleger sehen den Bogen trotz aktuell positiver wirtschaftlichen Rahmenbedingungen überspannt.
Die geringe Sensibilität für Risiken zusammen mit den positiven Erfahrungen der letzten vier Jahre könnten die Volatilitäten an den Märkten sprunghaft ansteigen lassen. An einigen Märkten ist die berühmte Ausgangstür sehr eng und der Raum voller renditehungriger Investoren. Erste Erfahrungen mit der Wucht der Volatilität konnten Anleger im Frühjahr 2006 machen.
Der Konsens am Kapitalmarkt suggeriert gute Aussichten für Aktienmärkte, verliert dabei aber nicht die Unwägbarkeiten aus dem Auge. Ein Blick auf die Risiken.
In den Einschätzungen von Banken und Investmentstrategen finden sich für 2007 als Gefahrenquellen Inflation, Abschwächung der US-Konjunktur, unkontrollierte Währungsbewegungen, geringes Risikobewusstsein der Marktakteure und geopolitische Risiken. Im Mittelpunkt der Ausführungen stehen meist die USA.
Geopolitische Risiken
Auf diese Risiken muss ein jeder Marktstratege hinweisen. Volkswirte sprechen von externen Schocks. Kriegerische Auseinandersetzungen oder Bürgerkriege im Mittleren Osten und Afrika haben direkten Einfluss auf den Ölpreis. Hohe Energiekosten lassen Unternehmensgewinne schrumpfen, erhöhen das Inflationspotential und dämpfen die Konsumfreude. Für Verbraucher wirken starke Heizöl- und Benzinpreise wie eine Steuererhöhung.
Aber: Geopolitische Risiken kann niemand prognostizieren.
Abschwächung der US Konjunktur
Die Wachstumsverlangsamung in den Vereinigten Staaten beschäftigt die meisten Strategen. Als Achillesferse gelten der private US-Immobilienmarkt, die Verschuldung der Bürger und deren niedrige Sparquote in den letzten Jahren. Hausbesitzer konnten sich beständig reicher fühlen, weil die Preise der Eigenheime stetig stiegen. Dieser gefühlte Wohlstandseffekt hat die Kassen in Shopping Malls klingeln lassen. Die Häuslepreise geben nun seit einigen Monaten mit ungewissem Ausgang nach und US Verbraucher haben nichts auf der hohen Kante.
Fraglich ist, inwieweit Europa, Japan und Südostasien die US-Schwäche global kompensieren können.
Inflation
Zyniker behaupten, dass die staatlichen Statistiker immer gerade diese Preiskomponenten herausrechnen, die gerade steigen. Waren es zuerst die Energiepreissteigerungen, folgten später die Preise für Eigenheime in den USA. Kurzum: Die Inflation ist wahrscheinlich höher als ausgewiesen und das Volk hat mit seinen gefühlten Preissteigerungen Recht. Auch ein schwacher Dollar könnte Inflation importieren. Ausländische Waren werden für US-Verbraucher teurer, die Inflation kommt sozusagen von Europa oder Asien nach Amerika. Drohendes Inflationspotential ruft die Notenbank auf den Plan. Steigende Zinsen, die mit importierter Inflation begründet werden, sind Gift für Unternehmensgewinne und Aktienmärkte.
Geringes Risikobewusstsein der Marktakteure
Das niedrige globale Zinsniveau hat Investoren auf der Suche nach Mehrrendite in einst höher gepreiste Anlagevehikel getrieben. Niedrige Renditedifferenzen zwischen guten und schlechten Schulden, stark fremdfinanzierte Private Equity Transaktionen, haussierende Schwellenländerbörsen oder stark performende Aktienmärkte rufen Mahner auf den Plan: Sie warnen davor, dass eingegangene Risiken am Kapitalmarkt nicht mehr angemessen belohnt werden. Vorsichtige Anleger sehen den Bogen trotz aktuell positiver wirtschaftlichen Rahmenbedingungen überspannt.
Die geringe Sensibilität für Risiken zusammen mit den positiven Erfahrungen der letzten vier Jahre könnten die Volatilitäten an den Märkten sprunghaft ansteigen lassen. An einigen Märkten ist die berühmte Ausgangstür sehr eng und der Raum voller renditehungriger Investoren. Erste Erfahrungen mit der Wucht der Volatilität konnten Anleger im Frühjahr 2006 machen.