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So richten sich die Sanktionen immer mehr gegen die EU selbst
von Dr. Peter F. Mayer
Die EU macht macht brav das was von den USA vorgeschrieben wird. Den Stiftungen der Rockefellers, Fords, Gates und anderen, die in die Lebensmittelproduktion eingestiegen sind, werden die Beimengung von Grillen in Fertig-Nahrungsmittel ermöglicht. Mit Vorschriften über Wärmedämmung und Energieklassen wird die Enteignung von kleinen Hausbesitzern vorbereitet. Und mit den Sanktionen hat man den USA geholfen ihr eigenes Fracking-Gas zu Premium-Preisen loszuwerden und sie beim Versuch unterstützt Russland zu schwächen.
Geschadet haben EU-Kommission und EU-Bürokraten mit ihrer Politik in erster Linie der Gesundheit und dem Wohlstand der EU-Bürger. Erfreulich allerdings ist, dass die Entwicklung einer multipolaren Welt beschleunigt wird und die Möglichkeit der USA Angriffskriege überall auf der Welt zu führen langsam aber sicher eingeschränkt wird. Das geht offenbar in erster Linie über die Schwächung des Dollars. Und dafür gibt es immer mehr Belege.
Run auf Gold
Kurz vor dem Jahreswechsel veröffentlichte die Financial Times einen Artikel, in dem sie feststellte, dass die Zentralbanken Gold in einem Ausmaß anhäufen wie seit 55 Jahren nicht mehr. Analysten schätzen, dass im dritten Quartal 2022 fast 400 Tonnen Gold von den Zentralbanken gekauft wurden. Für so viel Gold bräuchte man etwa 16 Sattelschlepper.
Im November bemerkten Händler auf dem Goldmarkt, dass ein riesiger Käufer auf den Markt kam und sehr große Mengen Gold kaufte – ein so genannter „Wal“. Im Dezember wurde bekannt, dass es sich bei diesem Wal um die chinesische Zentralbank handelte. Aber es waren nicht nur die Chinesen, die Gold kauften. Zu den Käufern gehören auch die Türkei, Indien, Usbekistan, Ägypten, Katar und der Irak. Und das sind just Länder, die einen Beitritt zum BRICS+-Bündnis anstreben.
Warum häufen die Zentralbanken Gold auf? Die meisten Kommentatoren sind sich einig, dass dies auf die geopolitischen Turbulenzen zurückzuführen ist. Jonathan Guthrie von der FT beispielsweise argumentiert, dass „Gold die Währung der Angst und des Misstrauens ist“ und dass „der demokratische Westen und der autoritäre Osten inmitten gegenseitiger Beschuldigungen auseinander gehen“. Das ist eine typisch westliche POR-Geschichte, schließlich hatte auch der Dollar laut den Bretton Woods Vereinbarungen Golddeckung, als er zu internationalen Reservewährung wurde. Sie dient eine neutralen Methode der Bewertung und natürlich als Sicherheit.
Erst 1971 wurde in einem Coup von US-Präsident Nixon die Bindung des US-Dollars an Gold aufgehoben. Nachdem USA, Großbritannien und die EU immer häufiger zum Mittel der Beschlagnahmung fremden Eigentums und vor allem von fremden Währungsreserven greifen, dürfen sie sich nicht wunder, wenn immer mehr Länder ihre Reserven lieber in Gold statt in Dollar und Euro anlegen.
Bekannt ist auch dass BRICS+ eine neue internationale Währung schaffen will um den Handel unabhängig vom Dollar zu erleichtern. Derzeit wird ohnehin immer mehr in Yuan, Rupie und Rubel gehandelt.
Verkaufsrekorde von russischen Erdgas und Erdöl
Sie Sanktionen von USA und EU scheinen sich verkaufsfördernd auf den Handel mit Erdgas und Erdöl auszuwirken. Sie erreichen offenbar das genaue Gegenteil dessen was als Ziel angegeben wird. Der Schaden für die EU ist aber enorm und wird von den USA begrüßt, wenn es nicht ohnehin so geplant war.
Die russischen Energieexporte sind im vergangenen Jahr trotz der westlichen Sanktionen gestiegen und haben dem russischen Staatshaushalt Einnahmen in Milliardenhöhe beschert, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Aleksandr Novak am Montag auf einer Regierungssitzung.
Die russischen Ölexporte sollen im neuen Jahr um 7 % zugenommen haben, während die Verkäufe von Flüssigerdgas (LNG) um 8 % zunahmen. Die Ölproduktion stieg gegenüber 2021 um 2 % auf insgesamt 535 Millionen Tonnen.
Auch Reuters berichtet über positive Entwicklungen bei der Produktion von Erdöl und auch von Erdgas.
Insgesamt stiegen die Einnahmen Russlands aus Energieexporten im Jahr 2022 gegenüber 2021 um rund 28 % oder 2,5 Billionen Rubel (36,6 Milliarden US-Dollar).
Der Export von Pipeline-Gas ging jedoch 2022 aufgrund westlicher Sanktionen und der Sabotage der Nord-Stream-1-Pipeline, die im September durch eine Sprengung außer Betrieb gesetzt wurde, um fast ein Drittel zurück.
Moskau hat wiederholt erklärt, dass es bereit ist, die Produktion zu drosseln, wenn es nötig ist, aber nicht mit Ländern zusammenarbeiten wird, die sich der Preisdeckelung angeschlossen haben.