Gerling Renditefonds(848105) und AHBR-Genussscheine
Verfasst: 09.11.2005 07:59
Betrifft sowohl den Thread "Genusssscheinfonds" als auch den Gerling Rendite, in welchen vermutlich einige Fondsanleger investiert sind:
ARD-Börse:
"Postbank greift sich die BHW
Nach monatelangen Verhandlungen wird die Postbank den Baufinanzierer BHW übernehmen – allerdings ohne die BHW-Tochter AHBR. Postbank-Chef Schimmelmann ließ sich von allen Risiken der Immobilienbank befreien.
Die Postbank zahlt für den Kauf "maximal" 1,79 Milliarden Euro und will die Übernahme vollständig in bar finanzieren. Bereits im Frühjahr hatte sich die ehemalige Post-Tochter gut neun Prozent der BHW-Anteile gesichert. Nun erwirbt sie weitere 76 Prozent von der Gewerkschaftsholding BGAG und dem Beamtenbund. Die BHW hat fast acht Prozent im Eigenbestand, die restlichen 7,5 Prozent liegen bei Kleinaktionären. Offen blieb bislang, wann ein freiwilliges Übernahmeangebot erfolgen wird.
Die Börse reagierte merklich erleichtert. Postbank-Aktien schnellten kurz nach der Bekanntmachung der Übernahme um rund zwei Prozent nach oben. BHW-Papiere hingegen gaben in einer ersten Reaktion nach. Kein Wunder, denn die Postbank zahlt weniger als den aktuellen Marktpreis. An der Börse ist die BHW derzeit mit 2,6 Milliarden Euro bewertet.
In der Baufinanzierung und bei Spareinlagen nähmen beide zusammen den Spitzenplatz ein. "Der Erwerb des BHW ist ohne Zweifel die größte innerdeutsche Transaktion in der Finanzdienstleistungsbranche der letzten Zeit" sagte von Schimmelmann. Es sei "die Geburt des mit Abstand größten Einzelinstituts für private Kunden in Deutschland".
Keine schnellen Gewinne
Der Übergang des BHW auf die Postbank soll Anfang 2006 erfolgen. Die Integration soll Ende 2006 abgeschlossen sein. Die Übernahme führt nach Angaben der Postbank zu Kosten in Höhe von 173 Millionen Euro, die vor allem in den Jahren 2006 und 2007 anfallen werden. Die finanziellen Vorteile des Kaufs dürften sich nach Einschätzung der Postbank erst ab 2009 voll auswirken. Nach 2010 soll das BHW mehr als 170 Millionen Euro vor Steuern zum Ergebnis beitragen.
Keine AHBR-Risiken
Die Zukunft der BHW-Tochter Allgemeine Hypothekenbank Rheinboden (AHBR) ist dagegen weiter ungewiss. Bei der vereinbarten Übernahme ist die Postbank laut Unternehmensmeldung von allen Risiken der Immobilienbank befreit. Diese war wegen fehlgeschlagener Zinsspekulationen in Schieflage geraten und musste in den vergangenen Jahren mit über einer Milliarde Euro von ihren Eigentümern gestützt werden.
Ursprünglich sollten BHW und AHBR im Paket verkauft werden, letztere erwies sich jedoch schnell als unerwünschtes Anhängsel. Auch Postbank-Chef Wulf von Schimmelmann hatte immer wieder betont, dass die BHW zwar gut zur Postbank passe, er aber keine Risiken mit der AHBR eingehen wolle.
Am Morgen hatte ein Bericht der "Financial Times Deutschland" über die AHBR die Anleger aufhorchen lassen. Danach haben sich mehrere Vorstände führender privater Banken bereits am Montag getroffen, um nach einer Lösung für die kriselnde Bank zu suchen. Am Dienstag sagte eine Sprecherin der BaFin gegenüber Reuters, es liege eine Abschirmungsvereinbarung für die AHBR vor. Grundsätzlich gehe es darum, dass Risiken der Allgemeinen Hypothekenbank übernommen würden. Eine Abwicklung, wie in Medien spekuliert worden war, sei dagegen kein Thema, so die Sprecherin. Für die AHBR lägen mehrere Offerten vor. Medienberichten zufolge soll allerdings nur die US-Investorengruppe Lone Star ein verbindliches Angebot vorgelegt haben."
Stellungnahme von Gerling:
"Aktuelles zur Wertentwicklung der Gerling-Rentenfonds:
Aufgrund des historisch niedrigen Zinsniveaus sind wir mit den Gerling-Rentenfonds im kurzfristigen Laufzeitenbereich investiert. Die Entwicklung der letzten Wochen gibt unserer Markteinschätzung Recht. In diesem aktuellen Zinsumfeld sind Genussscheine für Rentenfonds als Beimischung aufgrund ihrer höheren Verzinsung sehr interessant, um unseren Kunden die gewohnt attraktive Wertentwicklung bieten zu können.
Im Portfolio der Gerling-Rentenfonds befinden sich zurzeit auch Genussscheine der Allgemeine Hypothekenbank Rheinboden (=AHBR), z.B. mit rund 1,3% des Fondsvermögens im Gerling Rendite Fonds.
Die AHBR ist eine international tätige Immobilien- und Pfandbriefbank. Sie ist die viertgrößte Hypothekenbank Deutschlands. Die jetzigen Aktionäre suchen derzeit einen Kaufinteressenten. Die unsichere Eigentümerstruktur hat die Bewertung der Genussscheine der AHBR in dieser Woche negativ beeinflusst." (Anmerkung von mir: dies ist äußerst zurückhaltend formuliert!)
"Ohne größere Umsätze haben die Genussscheine in einer nach unserer Auffassung übertriebenen Marktreaktion in ihrer Börsenbewertung stark verloren. Dies hat sich auch in der gestrigen Wertentwicklung der Rentenfonds bemerkbar gemacht und wird auch den Kurs des heutigen Tages belasten.
Wir sind der Meinung, dass die Eigentümerfrage bei der AHBR erfolgreich abgeschlossen werden kann und erwarten damit kurzfristig eine Erholung der Genussscheine. Dies hat dann wiederum positive Auswirkungen auf die Wertentwicklung der Gerling-Rentenfonds."
ARD-Börse:
"Postbank greift sich die BHW
Nach monatelangen Verhandlungen wird die Postbank den Baufinanzierer BHW übernehmen – allerdings ohne die BHW-Tochter AHBR. Postbank-Chef Schimmelmann ließ sich von allen Risiken der Immobilienbank befreien.
Die Postbank zahlt für den Kauf "maximal" 1,79 Milliarden Euro und will die Übernahme vollständig in bar finanzieren. Bereits im Frühjahr hatte sich die ehemalige Post-Tochter gut neun Prozent der BHW-Anteile gesichert. Nun erwirbt sie weitere 76 Prozent von der Gewerkschaftsholding BGAG und dem Beamtenbund. Die BHW hat fast acht Prozent im Eigenbestand, die restlichen 7,5 Prozent liegen bei Kleinaktionären. Offen blieb bislang, wann ein freiwilliges Übernahmeangebot erfolgen wird.
Die Börse reagierte merklich erleichtert. Postbank-Aktien schnellten kurz nach der Bekanntmachung der Übernahme um rund zwei Prozent nach oben. BHW-Papiere hingegen gaben in einer ersten Reaktion nach. Kein Wunder, denn die Postbank zahlt weniger als den aktuellen Marktpreis. An der Börse ist die BHW derzeit mit 2,6 Milliarden Euro bewertet.
In der Baufinanzierung und bei Spareinlagen nähmen beide zusammen den Spitzenplatz ein. "Der Erwerb des BHW ist ohne Zweifel die größte innerdeutsche Transaktion in der Finanzdienstleistungsbranche der letzten Zeit" sagte von Schimmelmann. Es sei "die Geburt des mit Abstand größten Einzelinstituts für private Kunden in Deutschland".
Keine schnellen Gewinne
Der Übergang des BHW auf die Postbank soll Anfang 2006 erfolgen. Die Integration soll Ende 2006 abgeschlossen sein. Die Übernahme führt nach Angaben der Postbank zu Kosten in Höhe von 173 Millionen Euro, die vor allem in den Jahren 2006 und 2007 anfallen werden. Die finanziellen Vorteile des Kaufs dürften sich nach Einschätzung der Postbank erst ab 2009 voll auswirken. Nach 2010 soll das BHW mehr als 170 Millionen Euro vor Steuern zum Ergebnis beitragen.
Keine AHBR-Risiken
Die Zukunft der BHW-Tochter Allgemeine Hypothekenbank Rheinboden (AHBR) ist dagegen weiter ungewiss. Bei der vereinbarten Übernahme ist die Postbank laut Unternehmensmeldung von allen Risiken der Immobilienbank befreit. Diese war wegen fehlgeschlagener Zinsspekulationen in Schieflage geraten und musste in den vergangenen Jahren mit über einer Milliarde Euro von ihren Eigentümern gestützt werden.
Ursprünglich sollten BHW und AHBR im Paket verkauft werden, letztere erwies sich jedoch schnell als unerwünschtes Anhängsel. Auch Postbank-Chef Wulf von Schimmelmann hatte immer wieder betont, dass die BHW zwar gut zur Postbank passe, er aber keine Risiken mit der AHBR eingehen wolle.
Am Morgen hatte ein Bericht der "Financial Times Deutschland" über die AHBR die Anleger aufhorchen lassen. Danach haben sich mehrere Vorstände führender privater Banken bereits am Montag getroffen, um nach einer Lösung für die kriselnde Bank zu suchen. Am Dienstag sagte eine Sprecherin der BaFin gegenüber Reuters, es liege eine Abschirmungsvereinbarung für die AHBR vor. Grundsätzlich gehe es darum, dass Risiken der Allgemeinen Hypothekenbank übernommen würden. Eine Abwicklung, wie in Medien spekuliert worden war, sei dagegen kein Thema, so die Sprecherin. Für die AHBR lägen mehrere Offerten vor. Medienberichten zufolge soll allerdings nur die US-Investorengruppe Lone Star ein verbindliches Angebot vorgelegt haben."
Stellungnahme von Gerling:
"Aktuelles zur Wertentwicklung der Gerling-Rentenfonds:
Aufgrund des historisch niedrigen Zinsniveaus sind wir mit den Gerling-Rentenfonds im kurzfristigen Laufzeitenbereich investiert. Die Entwicklung der letzten Wochen gibt unserer Markteinschätzung Recht. In diesem aktuellen Zinsumfeld sind Genussscheine für Rentenfonds als Beimischung aufgrund ihrer höheren Verzinsung sehr interessant, um unseren Kunden die gewohnt attraktive Wertentwicklung bieten zu können.
Im Portfolio der Gerling-Rentenfonds befinden sich zurzeit auch Genussscheine der Allgemeine Hypothekenbank Rheinboden (=AHBR), z.B. mit rund 1,3% des Fondsvermögens im Gerling Rendite Fonds.
Die AHBR ist eine international tätige Immobilien- und Pfandbriefbank. Sie ist die viertgrößte Hypothekenbank Deutschlands. Die jetzigen Aktionäre suchen derzeit einen Kaufinteressenten. Die unsichere Eigentümerstruktur hat die Bewertung der Genussscheine der AHBR in dieser Woche negativ beeinflusst." (Anmerkung von mir: dies ist äußerst zurückhaltend formuliert!)
"Ohne größere Umsätze haben die Genussscheine in einer nach unserer Auffassung übertriebenen Marktreaktion in ihrer Börsenbewertung stark verloren. Dies hat sich auch in der gestrigen Wertentwicklung der Rentenfonds bemerkbar gemacht und wird auch den Kurs des heutigen Tages belasten.
Wir sind der Meinung, dass die Eigentümerfrage bei der AHBR erfolgreich abgeschlossen werden kann und erwarten damit kurzfristig eine Erholung der Genussscheine. Dies hat dann wiederum positive Auswirkungen auf die Wertentwicklung der Gerling-Rentenfonds."