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Vertrauen institutioneller Anleger sinkt auf Jahrestief

Verfasst: 19.10.2005 13:38
von oegeat
State Street Global Markets zufolge, dem für Investment Research und Trading zuständigen Geschäftsbereich der State Street Corporation, ist das Anlegervertrauen im September gegenüber dem korrigierten Index-Wert für September von 83,4 auf 78,6 Punkte gesunken.

Letzten Monat hat State Street erstmals auch regionale Zahlen zum Anlegervertrauen institutioneller Anleger in Europa, Nordamerika und Asien-Pazifik veröffentlicht. Hinsichtlich der einzelnen Regionen zeigen die korrigierten Index-Werte, dass das Vertrauen nordamerikanischer institutioneller Anleger von 99,6 auf 93,5 Punkte und das der europäischen Anleger leicht von 70,5 auf 69,7 Punkte gesunken ist. Das Vertrauen institutioneller Anleger in Asien hat dagegen zugenommen. Der Index für diese Region stieg von 78,8 auf 85,2 Punkte.

Der durch State Street Associates (SSA), den Research-Bereich von State Street Global Markets, von Harvard-Professor Ken Froot und Paul O`Connell, dem Leiter von SSA, entwickelte State Street Investor Confidence Index® misst das Anlegervertrauen auf Basis einer quantitativen Analyse des tatsächlichen Kauf- und Verkaufsverhaltens institutioneller Anleger. Der Index gründet auf der Finanztheorie, die besagt, dass es für Veränderungen in der Risikofreude der Anleger oder deren Bereitschaft, einen proportional größeren oder geringeren Teil ihres Portfolios in risikoreichere Anlagen zu investieren, eine präzise Deutung gibt. Je größer der Anteil am Portfolio ist, den institutionelle Anleger bereit sind, in Aktien zu investieren, desto größer ihre Risikobereitschaft bzw. ihr Vertrauen.

„Die Zahlen dieses Monats deuten auf eine erneut schwächere Risikobereitschaft professioneller Anleger hin“, so Ken Froot. „Der Vertrauensschwund ist zurückzuführen auf die infolge der Naturkatastrophen in den USA und anderswo erlittenen Verluste sowie auf Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit des Wirtschaftswachstums und auf die zunehmende Erkenntnis, dass sich die lockere Geldpolitik der wichtigsten Zentralbanken der Welt dem Ende nähert. Sinn der Einführung freier Wechselkurse sei es, dass Zentralbanken ihre Geldpolitik unabhängig voneinander verfolgen können. Vor dem Hintergrund globaler Veränderungen bei Rohstoff- und Immobilienpreisen seien die Zentralbanken nun dennoch gezwungen, die Liquidität koordiniert zu reduzieren.

„Betrachten wir das Anlegervertrauen in den einzelnen Regionen, ist zu erkennen, dass institutionelle Anleger in Nordamerika ihr Gesamtrisiko reduzieren“, fügt O'Connell hinzu. „Im Gegensatz dazu hat das Vertrauen unter den asiatischen Anlegern deutlich zugenommen. Das Vertrauen in dieser Region ist weitaus robuster, da das Wachstum in Asien von einer starken Produktivitätssteigerung vorangetrieben wird.“ Die Struktur der Aktienportfolioströme im Ländervergleich entspräche weitgehend den jüngsten Beobachtungen State Streets. „So ist das Aktien-Kaufniveau in den USA und Großbritannien im historischen Vergleich besonders niedrig“, erklärt O’Connell.


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Der im September 2003 erstmals aufgelegte Investor Confidence Index® ist laut State Street das einzige Messinstrument, mit dem sich auf quantitativer Basis das aggregierte Kaufverhalten von institutionellen Anlegern auf der ganzen Welt nach verfolgen lässt. Damit bietet Index einen einzigartigen Einblick in das Verhalten von tausenden professioneller Anleger und ihre Anlageentscheidungen.

State Street Investor Confidence Index®
Der Index wird am zweitletzten Dienstag eines jeden Monats um 16 Uhr deutscher Zeit (10 Uhr Bostoner Zeit) veröffentlicht und steht weltweit zur Verfügung. Die Vormonatswerte des Index werden korrigiert, um den Handelsaktivitäten zum Ende des Berichtszeitraums Rechnung zu tragen.

State Street

State Street Corporation ist mit 9,8 Billionen US-Dollar (8,1 Billionen Euro) unter Verwahrung und 1,4 Billionen Dollar (1,2 Billionen Euro) unter Verwaltung per Ende September 2005 der weltweit führende Spezialist bei Dienstleistungen für institutionelle Investoren. (rmk)

Quelle: FONDS professionell vom 19.10.2005