Equilibrium-Zertifikate
Verfasst: 14.09.2005 16:20
Wie vermutlich einige andere Anleger auch, habe ich z.Z. das Problem, dass in meinem Depot der Europa-Anteil recht deutlich übergewichtet ist. Die Dresdner Bank vertritt diesbezgl. sogar die Meinung, dass in 75% aller Kundendepots Europa zu stark berücksichtigt sei.
In meinem Depot möchte ich außerdem auch gerne in punkto Stilrichtungen "Growth" etwas stärker gewichten.
Aus diesen Gründen war ich ziemlich begeistert von dem Artikel in Börse-Online 35/05 (s.u.) über die Equilibrium-Zertifikate. Offenbar hatte ich deren Emisson vor ca. 3 Jahren irgendwie nicht bekommen und auch später waren mir diese Zertifikate nicht weiter aufgefallen.
"Das Gleichgewicht halten mit Markowitz-Zertifikaten
Börse Online Heft 35/2005:
ANLEGER, DEREN AKTIENDEPOT ZU TECHNOLOGIE- ODER EUROPALASTIG IST, KÖNNEN MIT ZWEI ZERTIFIKATEN ZUR RISIKOMINIMIERUNG GEGENSTEUERN. D I V E R S I F I Z I E R U N GDas Risiko reduzieren und trotzdem mehr Rendite erzielen. Das funktioniert durch Streuung auf mehrere Titel, die sich teilweise gegenläufig entwickeln. Für diese einfache Theorie erhielt Harry Markowitz 1990 den Nobelpreis.
Auch Anleger können diese Theorie mit zwei Zertifikaten leicht umsetzen. Möglich macht das Tetralog Systems. Die Finanzberatung hatte bei der Untersuchung 40 000 deutscher Depots im Jahr 2002 festgestellt, dass diese zu technologie- und europalastig sind. Um der einseitigen Ausrichtung entgegenzutreten, entwickelte Tetralog mit der Dresdner Bank zwei Zertifikate auf Markowitz-Basis. Das Equilibrium Europa darf keine Europa-Aktien enthalten, der Schwerpunkt liegt auf Emerging Markets und Staaten, die kaum mit hiesigen Börsen korrelieren - wie Australien oder Hongkong. Beim Equilibrium Technik bilden viele globale Substanzwerte ein Gegengewicht zu Techs, die darin nicht erlaubt sind. Hintergrund für die Zusammensetzung ist, dass ein Depot, das in mehrere Europa- oder Tech-Aktien investiert, zwar gestreut ist. Das Risiko sinkt aber nicht, weil meist alle Aktien zugleich fallen. Schwellenländer- entwickeln sich dagegen oft gegenläufig zu Europa-Titeln; Value- anders als Tech-Werte. Durch ihre Hinzunahme sinkt somit das Risiko - aber auch weil nach Markowitz ein konservatives Depot durch die Beimischung spekulativer Papiere weniger volatil wird und mehr Ertrag abwirft. Dasselbe gilt auch vice versa. Im Juli 2002 wurden die beiden Papiere emittiert. Das Tech-Papier hat seither bei weniger Volatilität mehr Rendite erzielt als der TecDAX, das Europa-Pendant bei geringerem Risiko einen etwas höheren Ertrag als der Euro Stoxx. Interessant ist eine 25-Prozent-Beimischung der zwei Zertifikate zum jeweiligen Vergleichsindex (siehe Chart). Beim Tech- Depot steigt die Rendite dadurch kräftig bei stark fallendem Risiko. Beim Europa- Portfolio ist der Effekt nicht so stark, weil der Gleichlauf von Emerging Markets mit etablierten Märkten zugenommen hat. Bei beiden Papieren werden aus 12000 globalen Aktien nach Liquidität und fundamentalen Kriterien 200 ausgesucht. Davon werden jeweils die 15 selektiert, die die geringste Korrelation zum TecDAX oder Euro Stoxx aufweisen. Das Tech-Zertifikat darf maximal eine Korrelation von 0,3 haben, die Europa- Variante eine von 0,5. Halbjährlich wird die Zusammensetzung überprüft. Beide Papiere streuen über mehrere Länder und Sektoren. Rohstoff-, Versorgerund Konsum-Aktien sind stark vertreten - beim Equilibrium Europa zudem Tech- Werte. Dort beträgt die Schwellenländerquote 60, beim Tech-Pendant 40 Prozent. Der Ansatz funktioniert bisher. Vor allem das Equilibrium Technik eignet sich für Anleger, deren Aktiendepot tech-lastig ist. Einen Profi-Depotcheck ersetzen die Papiere aber nicht. Denn gemäß Markowitz gehören neben Aktien noch Rohstoffe, Immobilien und Renten in ein gut strukturiertes Gesamtdepot."
Vor allem das Equilibrium Europa (Schwerpunkt Emerging Markets und Staaten, die kaum mit hiesigen Börsen korrelieren; Techwerte stark vertreten) überzeugte mich. Die aktuelle Gewichtung laut zertifikateweb.de:
FOMENTO ECONOMICO MEXICANO S.A. DE C.V. ADR 13.490000 %
GAZPROM ADR REG.S 10/RR10 12.310000 %
BHP BILLITON LTD. SHARES O.N. 9.100000 %
GRUPO TELEVISA ADR/2/CPO 7.870000 %
TOKYO GAS CO. LTD 7.790000 %
CHEUNG KONG HLDGS LTD SHARES HD -,50 7.580000 %
SAMSUNG EL.0,5GDRS144A/95 6.370000 %
HONGKONG & CHINA GAS CO. LTD. SHARES HD -,25 6.290000 %
WHARF (HOLDINGS) LTD., THE SHARES HD 1 5.350000 %
AJINOMOTO YN 50 4.650000 %
CANON INC. YN 50 4.040000 %
MITSUBISHI HEAVY YN 50 3.590000 %
SEIYU LTD YN 50 2.880000 %
TELSTRA CORP. LTD 2.350000 %
Was mich etwas stört, ist die Tatsache, dass die Zusammensetzung des Zertifikates nur zweimal jährlich überprüft und reallokiert wird.
Weitere Details wollte ich dann bei dem Emittenten nachlesen. Aber auch nach einer ca. halbstündigen Suche hatte ich weder bei dresdner-bank.de noch bei drkw.com, noch bei Suchmaschinenanfragen nach z.B. "Dresdner" und "Equilibrium" etwas gefunden. Auf meine Nachfrage erfuhr ich dann, dass man diese Informationen unter "www.dresdner.zertifikate.com" nachlesen könnte! Wäre ja nicht schlecht, wenn die Dresdner diesen Hinweis direkt auf Ihre Haupt-Webseiten einstellen könnte...
Wesentlich mehr Infos bietet das Dreba-Factsheet allerdings auch nicht.
Da das o.g. "Equilibrium Europa" stark in Emerging Markets engagiert ist, kam mir die Idee, das Zerti einmal mit einem guten EM-Fonds zu vergleichen. Als Beispiel nahm ich den "Global Advantage EM", der ja hier auch schon in diversen Threads angesprochen wurde.
Schwarze Linie: GAF-EM-Fonds
Dunkelgrüne Linie: Equilibrium-Europa-Zertifikat
In meinem Depot möchte ich außerdem auch gerne in punkto Stilrichtungen "Growth" etwas stärker gewichten.
Aus diesen Gründen war ich ziemlich begeistert von dem Artikel in Börse-Online 35/05 (s.u.) über die Equilibrium-Zertifikate. Offenbar hatte ich deren Emisson vor ca. 3 Jahren irgendwie nicht bekommen und auch später waren mir diese Zertifikate nicht weiter aufgefallen.
"Das Gleichgewicht halten mit Markowitz-Zertifikaten
Börse Online Heft 35/2005:
ANLEGER, DEREN AKTIENDEPOT ZU TECHNOLOGIE- ODER EUROPALASTIG IST, KÖNNEN MIT ZWEI ZERTIFIKATEN ZUR RISIKOMINIMIERUNG GEGENSTEUERN. D I V E R S I F I Z I E R U N GDas Risiko reduzieren und trotzdem mehr Rendite erzielen. Das funktioniert durch Streuung auf mehrere Titel, die sich teilweise gegenläufig entwickeln. Für diese einfache Theorie erhielt Harry Markowitz 1990 den Nobelpreis.
Auch Anleger können diese Theorie mit zwei Zertifikaten leicht umsetzen. Möglich macht das Tetralog Systems. Die Finanzberatung hatte bei der Untersuchung 40 000 deutscher Depots im Jahr 2002 festgestellt, dass diese zu technologie- und europalastig sind. Um der einseitigen Ausrichtung entgegenzutreten, entwickelte Tetralog mit der Dresdner Bank zwei Zertifikate auf Markowitz-Basis. Das Equilibrium Europa darf keine Europa-Aktien enthalten, der Schwerpunkt liegt auf Emerging Markets und Staaten, die kaum mit hiesigen Börsen korrelieren - wie Australien oder Hongkong. Beim Equilibrium Technik bilden viele globale Substanzwerte ein Gegengewicht zu Techs, die darin nicht erlaubt sind. Hintergrund für die Zusammensetzung ist, dass ein Depot, das in mehrere Europa- oder Tech-Aktien investiert, zwar gestreut ist. Das Risiko sinkt aber nicht, weil meist alle Aktien zugleich fallen. Schwellenländer- entwickeln sich dagegen oft gegenläufig zu Europa-Titeln; Value- anders als Tech-Werte. Durch ihre Hinzunahme sinkt somit das Risiko - aber auch weil nach Markowitz ein konservatives Depot durch die Beimischung spekulativer Papiere weniger volatil wird und mehr Ertrag abwirft. Dasselbe gilt auch vice versa. Im Juli 2002 wurden die beiden Papiere emittiert. Das Tech-Papier hat seither bei weniger Volatilität mehr Rendite erzielt als der TecDAX, das Europa-Pendant bei geringerem Risiko einen etwas höheren Ertrag als der Euro Stoxx. Interessant ist eine 25-Prozent-Beimischung der zwei Zertifikate zum jeweiligen Vergleichsindex (siehe Chart). Beim Tech- Depot steigt die Rendite dadurch kräftig bei stark fallendem Risiko. Beim Europa- Portfolio ist der Effekt nicht so stark, weil der Gleichlauf von Emerging Markets mit etablierten Märkten zugenommen hat. Bei beiden Papieren werden aus 12000 globalen Aktien nach Liquidität und fundamentalen Kriterien 200 ausgesucht. Davon werden jeweils die 15 selektiert, die die geringste Korrelation zum TecDAX oder Euro Stoxx aufweisen. Das Tech-Zertifikat darf maximal eine Korrelation von 0,3 haben, die Europa- Variante eine von 0,5. Halbjährlich wird die Zusammensetzung überprüft. Beide Papiere streuen über mehrere Länder und Sektoren. Rohstoff-, Versorgerund Konsum-Aktien sind stark vertreten - beim Equilibrium Europa zudem Tech- Werte. Dort beträgt die Schwellenländerquote 60, beim Tech-Pendant 40 Prozent. Der Ansatz funktioniert bisher. Vor allem das Equilibrium Technik eignet sich für Anleger, deren Aktiendepot tech-lastig ist. Einen Profi-Depotcheck ersetzen die Papiere aber nicht. Denn gemäß Markowitz gehören neben Aktien noch Rohstoffe, Immobilien und Renten in ein gut strukturiertes Gesamtdepot."
Vor allem das Equilibrium Europa (Schwerpunkt Emerging Markets und Staaten, die kaum mit hiesigen Börsen korrelieren; Techwerte stark vertreten) überzeugte mich. Die aktuelle Gewichtung laut zertifikateweb.de:
FOMENTO ECONOMICO MEXICANO S.A. DE C.V. ADR 13.490000 %
GAZPROM ADR REG.S 10/RR10 12.310000 %
BHP BILLITON LTD. SHARES O.N. 9.100000 %
GRUPO TELEVISA ADR/2/CPO 7.870000 %
TOKYO GAS CO. LTD 7.790000 %
CHEUNG KONG HLDGS LTD SHARES HD -,50 7.580000 %
SAMSUNG EL.0,5GDRS144A/95 6.370000 %
HONGKONG & CHINA GAS CO. LTD. SHARES HD -,25 6.290000 %
WHARF (HOLDINGS) LTD., THE SHARES HD 1 5.350000 %
AJINOMOTO YN 50 4.650000 %
CANON INC. YN 50 4.040000 %
MITSUBISHI HEAVY YN 50 3.590000 %
SEIYU LTD YN 50 2.880000 %
TELSTRA CORP. LTD 2.350000 %
Was mich etwas stört, ist die Tatsache, dass die Zusammensetzung des Zertifikates nur zweimal jährlich überprüft und reallokiert wird.
Weitere Details wollte ich dann bei dem Emittenten nachlesen. Aber auch nach einer ca. halbstündigen Suche hatte ich weder bei dresdner-bank.de noch bei drkw.com, noch bei Suchmaschinenanfragen nach z.B. "Dresdner" und "Equilibrium" etwas gefunden. Auf meine Nachfrage erfuhr ich dann, dass man diese Informationen unter "www.dresdner.zertifikate.com" nachlesen könnte! Wäre ja nicht schlecht, wenn die Dresdner diesen Hinweis direkt auf Ihre Haupt-Webseiten einstellen könnte...
Wesentlich mehr Infos bietet das Dreba-Factsheet allerdings auch nicht.
Da das o.g. "Equilibrium Europa" stark in Emerging Markets engagiert ist, kam mir die Idee, das Zerti einmal mit einem guten EM-Fonds zu vergleichen. Als Beispiel nahm ich den "Global Advantage EM", der ja hier auch schon in diversen Threads angesprochen wurde.
Schwarze Linie: GAF-EM-Fonds
Dunkelgrüne Linie: Equilibrium-Europa-Zertifikat