ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Charttechnische Markteinschätzungen der Rohstoffe
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

12.05.2006 - 17:14 Uhr

" ICE/Brent sinkt infolge des bearishen IEA-Berichts
LONDON (Dow Jones)--Rohöl der Sorte Brent tendiert am Freitag an der ICE Futures in London schwächer. Die Ölfutures sanken infolge des bearishen IEA-Berichts, in dem die Prognose der Ölnachfrage für das Gesamtjahr 2006 stark zurückgenommen wurde. Die IEA spricht von deutlichen Signalen, die auf eine Beschleunigung der sinkenden Nachfrage wegen hoher Energiepreise hindeuten. Ölhändlern zufolge bleiben jedoch die geopolitischen Unsicherheiten als bullishes Element im Markt erhalten. Ein Trader sieht Brent bald über 75 USD pro Barrel. "
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

Noch eine Ölbörse
Auch Rußland mag den US-Dollar nicht mehr



ich sag euch Öl wird bald bei jeder ecke angeboten werden und Öl wird billiger werden .. wo mit keiner noch rechnet !!!!!!!!!
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daydraderch
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Beitrag von daydraderch »

wer will schon rubel??? :lol: 8)
erfolgreicher devisenhandel bei www.finopticum.ch, besuchen sie unsere homepage & testen sie uns aus, kontaktieren sie mich direkt, mbieri@finopticum.ch
cattywampus
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Beitrag von cattywampus »

russland wechselt von RUBEL auf Dollar,Euro und Pfund.
45%USD 45%EUR der rest GBP.

hier der link zum artikel
http://news.moneycentral.msn.com/provid ... ID=5746400

dachte die wollten den rubel einführen...
hehehe
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

Venezuelas unangezapfter Ölreichtum
Leser des Artikels: 59

Der braune Schlamm in dem Reagenzglas auf David Nelsons Schreibtisch ist zähflüssiger als Honig und wurde einst als wertlos betrachtet. Aber Chevron Corp., dessen Explorationsbetrieb Herr Nelson im Osten Venezuelas leitet, hat ungefähr 1 Mrd. USD ausgegeben, um diese Flüssigkeit, die früher als flüssige Kohle bezeichnet wurde, in Öl umzuwandeln.

Diese Region, der Orinoco-Gürtel, ist in der Tat so vielversprechend, dass der venezulanische Präsident Hugo Chavez behauptet, sie enthalte bis zu 235 Mrd. Barrel an gewinnbarem Öl. Falls sich das bewahrheitet, würde dies den Vorräten Saudiarabiens etwa gleichkommen.
"Wir wissen, dass der Orinoco-Gürtel unterentwickelt ist und die Vorräte im Nahen Osten ihren Höhepunkt erreicht haben," sagte Herr Nelson, ein Geologe aus Kalifornien mit einer 27jährigen Erfahrung in der Entwicklung von Schweröllagerstätten.


Diesen großen, zum größten Teil unangezapften Ölreichtum will jetzt die linksgerichtete Regierung zur Finanzierung von sozialen Programmen nutzen. Die Öleinnahmen werden möglicherweise entgegen zuvor gemachter Aussagen nur zu einem kleinen Teil an die multinationalen Gesellschaften, einschließlich Chevron, fließen, die vor zehn Jahren eingeladen wurden, den 140 Quadratkilometer großen Orinoco-Gürtel zu entwickeln.

Venezuela kann durch die Entwicklung dieser Vorräte eine Menge gewinnen. In den letzten fünf Jahren fiel Venezuelas tägliche Ölproduktion von 3,3 Millionen Barrel auf 2,6 Millionen Barrel. Zur Förderung des Potenzials dieser Region hat Herr Chavez Ölgesellschaften bis aus China und Russland darum gebeten, die Größe dieser riesigen Vorräte zu zertifizieren.

Saudiarabien, immer noch der Gigant unter den Ölproduzenten, macht sich über diese Prahlerei lustig. Dennoch, was da im Untergrund von Venezuela, dem größten Ölexporteur der westlichen Welt, liegt, wurde so wertvoll, dass Unternehmen aus der ganzen Welt dort nach mehr Öl bohren wollen und Herrn Chavezs Regierung sich eine größere Scheibe von den Einnahmen abschneiden möchte.

In Venezuela könnten jetzt Unternehmen, einschließlich Exxon Mobil Corp., Chevron, ConocoPhillips, BP PLC und Total SA aus Frankreich einst günstige Bedingungen verlieren und im wesentlichen dazu gezwungen werden, bis zu 8 Mrd. USD an die Regierung abzutreten, gerade als anderswo einige Möglichkeiten versiegen.

Die Regierung sagt, sie werde einen größeren Teil der Projekte am Orinoco unter ihre Kontrolle bringen. Sie werde die Kontrolle von Projekten, die 600.000 Barrel pro Tag produzieren, an die staatliche Ölgesellschaft, Petroleos de Venezuela, übertragen. Laut Funktionären des Energieministeriums könnte die Regierung die Kontrolle von bis zu 60% der sogenannten strategischen Genossenschaften, wie diese Projekte genannt werden, übernehmen.


Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht der Deutschen Bank über die Orinoco-Projekte, wurden bereits 17 Mrd. USD investiert, davon ungefähr 3,5 Mrd. USD für das Hamaca-Projekt allein. Große Energieunternehmen, einschließlich einiger aus Brasilien und China, würden nichts lieber haben als freie Hand, um ihre Investitionen zu erhöhen und mehr zu produzieren. Ali Moshiri, Chevrons Explorations- und Produktionsleiter in Lateinamerika, sagte im April, dass Venezuela zur Entwicklung der Schwerölvorräte 200 Mrd. USD benötige.

"Es besteht eine gewisse Dringlichkeit und nicht Luxus," erklärte Herr Moshiri, der prognistizierte, dass 90% von Venezuelas Produktion in den kommenden Jahren aus dem Orinoco-Gürtel stammen werde. Die Regierung spricht davon, die Produktion von heute täglich 2,6 Mio. Barrel bis 2012 auf 5,8 Mio. Barrel anzuheben.

Aber Venezuela, das als führende Stimme in der OPEC für eine Form von Ölnationalismus eingetreten ist, möchte das allein erzielen. Der venezulanische Energieminister, Rafael Ramirez, der ebenfalls Präsident der Petroleos de Venezuela ist, sagte in einem Interview, dass die Verträge, die die multinationalen Gesellschaften mit der Regierung in den 1990er-Jahren unterzeichnet haben, unsinnig wären, und Venezuela nur sehr wenig als Gegenleistung erhalten würde.

Die ausländischen Gesellschaften versuchen, einen Streit zu vermeiden und fechten die Aussagen der venezulanischen Regierung nicht öffentlich an. Aber Larry Goldstein, Präsident der Petroleum Industry Research Foundation in New York, sagte: "Ich glaube nicht, dass heute in Venezuela Verträge eine Bedeutung haben. Und dies beeinträchtigt die Produktion, was auch immer die Venezulaner sagen."

Das Spiel der waghalsigen Ölpolitik geht unterdessen weiter, wenn Herr Ramirez sagt, dass die Unternehmen nur wenige Möglichkeiten haben. "Es ist kein Geheimnis, dass die großen Lagerstätten, die Giganten, am Ende sind. Es gibt keine neuen Ölregionen, die sich mit dem Orinoco-Gürtel vergleichen lassen," erklärte Herr Ramirez.

Der Bericht der Deutschen Bank stimmt dieser Aussage zu: "Nur wenige Unternehmen werden Vorräten in dieser Größenordnung, die hier in Venezuela zu finden sind, den Rücken kehren. Sie dürften weder Chavez noch seine Regierung mögen, aber sie wissen auch, dass er durch seine Rhetorik und sein Auftreten viel zur Stützung der hohen Ölpreise beigetragen hat. Der Präsident ist kein Narr und am Ende des Tages werden die Unternehmen dorthin gehen, wo das Öl ist."


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Autor: Sven Olsson
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Beitrag von oegeat »

"Vagabundierendes Geld"

Von Rita Syre


Seit 2003 ist der Ölpreis von knapp 29 Dollar je Barrel auf mehr als 70 Dollar gestiegen. Das liege keineswegs an zur Neige gehenden Vorräten oder zu geringen Raffineriekapazitäten, so die Einschätzung des Ölriesen ExxonMobil. Vielmehr sei spekulatives Geld daran Schuld.

Frankfurt am Main - "Weder wir, noch unsere Enkel, noch deren Enkel werden das Ende des Öls erleben", sagt K.H. Schult Bornemann. Der Mann vom internationalen Energieriesen ExxonMobil versucht die weit verbreitete Annahme zu entkräften, dass in 45 Jahren kein Öl mehr vorhanden sei. Der Begriff "Ölreichweite" wird seiner Ansicht nach missverständlich verwendet: Der technische Fortschritt, mit dem neue Energievorkommen entdeckt und erschlossen werden könnten, würde dabei nicht berücksichtigt.

Nach Berechnungen von ExxonMobil würden die weltweit vorhandenen Ölreserven "kräftig" steigen. Im vergangenen Jahr hätten sie weltweit um 1,2 Prozent auf 175,4 Milliarden Tonnen zugenommen. Verbraucht wurden dagegen 3,8 Milliarden Tonnen - ein Anstieg um 1,2 Prozent. Abermals ist die USA mit 950 Millionen Tonnen der größte Verbraucher, gefolgt von den boomenden Volkswirtschaften China und Hongkong (325,5 Millionen Tonnen) sowie von Japan (243 Millionen Tonnen). Deutschland rangiert auf Platz 5 (121 Millionen Tonnen).

USA treibt die Preise in Deutschland

Die große Nachfrage aus den USA sei mit verantwortlich dafür, dass in Deutschland die Benzin- und Ölpreise so stark gestiegen sind. "Die USA kaufen verstärkt Öl von Raffinerien in Deutschland, was den Preis stark steigen lässt", sagt Schult Bornemann. Dabei werde der Preisdruck noch durch den aktuell schwachen Dollar gebremst. "Wenn der Wechselkurs zwischen Dollar und Euro paritätisch wäre, dann würden die Benzinpreise um weitere 20 Prozent nach oben schnellen."

Gefördert wurden im vergangenen Jahr 3,9 Milliarden Tonnen Rohöl (plus 1,3 Prozent), wobei nach wie vor Saudi-Arabien mit einer Fördermenge von 532,6 Millionen Tonnen die Nummer eins ist. Es folgen die Russische Föderation (472 Millionen Tonnen), die USA (314,9 Millionen Tonnen) und an vierter Stelle der Iran. Das Land hat im vergangenen Jahr 200 Millionen Tonnen aus der Erde geholt.

Ob der Atomstreit mit dem Iran tatsächlich zu einem Lieferstopp führen und den Ölpreis weiter in die Höhe treiben wird, dazu will Schult Bornemann keine Prognose abgeben. Tatsache ist jedoch: Der Iran gehört mit 18,1 Milliarden Tonnen Ölreserven nach Saudi-Arabien und Kanada zu den drei ölreichsten Ländern der Welt.

Finanzakrobaten als Ölpreistreiber

Den Vorwurf, dass Ölmultis wie ExxonMobil nicht frühzeitig in neue Förderkapazitäten investiert und damit den Preisanstieg unterstützt hätten, weist Schult Bornemann zurück. Lediglich 15 Prozent der Weltölförderung gehe auf die zehn größten privaten Ölgesellschaften zurück. Die Ölindustrie habe auch keineswegs durch eine Verknappung der Raffineriekapazitäten den Preisanstieg gefördert. Die Kapazitäten seien statt dessen im vergangenen Jahr um 3,1 Prozent auf einen Wert von 4,3 Milliarden Tonnen ausgeweitet worden.

Als gewichtigen Treiber des Ölpreises macht der ExxonMobil Experte stattdessen den Finanzsektor aus. Er erinnert an Schätzungen, dass 20 bis 25 Dollar je Barrel von den derzeitigen Notierungen um 72 Dollar auf spekulatives Kapital zurückzuführen seien. Fest steht für ihn zumindest, dass die Nachfrage allein den Preisanstieg nicht verursacht habe. Vielmehr sei in letzter Zeit eine Reihe von "vagabundierenden Geldmitteln" aus der Finanzindustrie in den Markt geflossen. Das müsse doch gesagt werden, wenn er schon mal in der Finanzmetropole Frankfurt sei.

http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 03,00.html
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ERDÖL / EXXON-STUDIE ERMITTELT WELTWEIT RESERVEN VON GUT 175

Beitrag von oegeat »

Experten entdecken immer mehr schwarzes Gold

Die Erdölexperten entdecken rund um den Globus immer mehr Rohöl. Die weltweiten Reserven wachsen damit im ein Vielfaches stärker als der Verbrauch. Zu diesem Ergebnis kommt der US-Mineralölmultis Exxon, der auch steigende Erdgasreserven ermittelte.

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Aufgrund der vorhandenen Reserven hätte der Ölpreis in der Vergangenheit nicht steigen müssen und dürfte eigentlich nicht weiter klettern. Der neuesten Studie von Exxon Mobil zufolge sind die weltweit vorhandenen und wirtschaftlich nutz- und förderbaren Erdölreserven im vergangenen Jahr um 2 Mrd. Tonnen (t) auf insgesamt 175,4 Mrd. t gestiegen.
Damit ist der Zuwachs 45 Mal so groß wie der Anstieg des Ölverbrauchs. Er erhöhte sich 2005 um 1,2 Prozent auf 3838 Mio. t. Gefördert wurden 2005 rund 3920 Mio. t, 50 Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Schätzungen, dass das Öl nur noch etwa 45 Jahre reiche, sind nach Ansicht von Exxon-Experte Karl-Heinz Schult-Bornemann unsinnig. Zwar seien aus heutiger Sicht nur 175 Mrd. t Öl wirtschaftlich sinnvoll zu nutzen. Angesichts rapide verbesserter Technologien werde sich diese Menge in den nächsten Jahren jedoch deutlich erhöhen.

Der Manager weist Vorwürfe zurück, die großen Ölkonzerne hätten durch zu geringe Investitionen in neue Förderanlagen und in Raffinerien mit zum dramatischen Anstieg des Ölpreises beigetragen. "Die zehn größten privaten Ölgesellschaften haben in den letzten Jahren jeweils pro Jahr 16 bis 18 Mrd. Dollar in neue Förderanlagen investiert. Exxon allein wird 2006 wieder 18 Mrd. Dollar aufwenden." Außerdem entfielen auf die zehn größten privaten Ölgesellschaften nur knapp 15 Prozent der Weltölförderung. Der Rest liegt in den Händen von staatlichen Gesellschaften wie etwa in Norwegen, Russland oder Mexiko. Ihre Investitionen hätten damit ein viel höheres Gewicht. Insgesamt, schätzt Schult-Bornemann, müssten für Exploration und Förderung jedes Jahr 200 Mrd. Dollar ausgegeben werden, wenn der bis 2030 vorausgesagte Anstieg des Ölverbrauchs gedeckt werden soll.

Nach Ansicht des Exxon-Managers gibt es weltweit auch genügend Raffinerien. Mit rund 4300 Tonnen liege die Kapazität mehr als 400 t über dem Verbrauch von 2005. Allerdings sind die Anlagen ungleich verteilt, weshalb es in Nordamerika und in Asien Engpässe gebe. Schon seit Jahren kaufen die USA deshalb jedes Jahr Benzin und Diesel im Volumen von 150 bis 200 Mio. t in Europa und treiben damit die Spritpreise auf dem alten Kontinent und nehmen genau die Menge ab, die die Raffinerien in Europa an Überkapazität haben.

Weltweit größter Verbraucher waren auch 2005 die USA mit 950 Mio. t, rund 18 Mio. t mehr als 2004. Dahinter rangiert China mit 325 Mio. t vor Japan mit 243 Mio. t. Hinter Russland mit 127 Mio. t rangiert Deutschland mit 121 Mio. t. Hierzulande ist der Verbrauch 2005 um 3 Mio. t gesunken. Allerdings sind darin nicht die Autofahrer erfasst, die an der Grenze leben und im Ausland günstiger tanken können.

Das meiste Öl wurde 2005 in Saudi-Arabien gefördert. Insgesamt waren es 532 Mio. t. Dahinter folgt Russland mit 472 Mio. t vor den USA mit 315 Mio. t und dem Iran mit 200 Mio. t. Die größten Ölreserven besitzt derzeit Saudi-Arabien mit 36 Mrd. t, Kanada sitzt auf 24, der Iran auf 18 und der Irak auf gut 15 Mrd. t Öl.
Auch die Erdgasreserven sind 2005 weiter um 2 Billionen auf fast 173 Billionen Kubikmeter gestiegen. Der weltweite Verbrauch kletterte um fast 3 Prozent auf fast 2,9 Mrd. Kubikmeter.
VON ROLF OBERTREIS
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Beitrag von oegeat »

Bill Gates und George Soros investieren in Alkohol
Karl Weiss - Die gute Nachricht ist: Endlich hat es sich herumgesprochen, daß Ethanol als Kraftstoff (und Bio-Diesel als Diesel-Ersatz) so viele und so wesentliche Vorteile gegenüber den jetzt benutzten Kraftstoffen hat/haben, daß es auf keinen Fall einen Weg drumherum gibt, zu ihnen zu wechseln, zumindest in wesentlichem Maße.


Das gilt nicht nur für die Zukunft der Menschheit im Sozialismus, sondern schon jetzt im Kapitalismus. Die schlechte Nachricht: Die deutsche Bundesregierung und die EU-Kommission wollen das noch nicht wahrhaben. Sie kommen zu spät und die Geschichte wird sie (und uns) strafen.

Im Juni 2006 wurde der Durchbruch für Alkohol als Kraftstoff geschafft: Kurz nacheinander gaben zwei der reichsten Männer der Welt, Bill Gates, der Gründer und Chef von Microsoft und George Soros, US-Multimilliardär, bekannt, daß sie wesentliche Summen in Ethanol-Firmen investiert haben. Bei Bill Gates handelt es sich um einen Anteil von 25% der Pacific Ethanol, die Alkohol aus Mais in den Vereinigten Staaten herstellt. Angeblich soll Gates auch planen, eine Alkohol-Fabrik in Brasilien zu kaufen.

Soros, der Investor mit einer Nase für gute Geschäfte in großem Umfang, hat die Zucker- und Alkoholfabrik „Usina Monte Alegre" im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais gekauft, die auf der Grundlage Zuckerrohr arbeitet. Der Schreiber dieser Zeilen hat diese Fabrik bereits besichtigt und hatte keine Ahnung , daß so etwas 200 Millionen Dollar wert sein könnte.

In Brasilien geht im Moment die Aufkauferitis um. Zwei große internationale Banken sind dabei, die Interessenten und die vielen Alkoholfabriken Brasiliens zusammenzubringen: Die Credite Suisse Group und die UBS/Pactual. Schon gehen reihenweise Alkoholfabriken an die Börse in São Paulo. Der erste „Private Equity Fond"(auf deutsch: Heuschrecke) hat über die französische Societé Général bereits die Größenordnung von 200 Millionen Dollar investiert und will bis zum Ende des Jahres auf 1 Milliarde Dollar kommen.

Neuer Goldrausch
Die beiden großen japanischen Handelsriesen Mitsui und Mitsubishi sind im Landesinneren von Brasilien unterwegs, um Geschäfte mit Alkohol zu machen. Die US-Firma Ecoenergy, die spezialisiert ist in Vermittlung von Luftverschmutzungs-Krediten, stellt fest: „Das ist ein echter Goldrausch. Was wirklich nicht fehlt, sind gute Geschäfte."

Was diesen Goldrausch hervorruft, ist die Aussicht, daß in den kommenden Jahren Alkohol als Kraftstoff den weltweiten Durchbruch schaffen wird und dann eine Nachfrage nach Ethanol (Ethanol ist die Kurz-Bezeichnung für Ethyl-alkohol, vulgo Alkohol) einsetzen wird, die bei weitem alles übertreffen wird, was man im Moment kennt. Das ist keineswegs weit hergeholt (das wäre auch absurd angesichts des Kalibers der Interessierten), denn Alkohol als Kraftstoff hat alle wesentlichen Vorteile, ohne einen ins Gewicht fallenden Nachteil.

1. Als Wichtigstes: Alkohol als Kraftstoff verschmutzt die Athmosphäre der Erde nicht mit zusätzlichem Kohlendoxid (CO2), der Hauptursache der globalen Erwärmung, die sich zu einer Klimakatastrophe auszuwachsen droht. Bei der Verbrennung wird nur jenes Kolhlendioxid wieder frei, das die Pflanzen vorher der Athmosphäre entnommen haben, aus denen der Alkohol hergestellt wurde.

2. Alkohol hat als einziger alternativer Kraftstoff bereits jahrzehntelange Erfahrungen vorzuweisen ( in Brasilien seit 1970). Damit können unliebsame Überraschungen ausgeschlossen werden, was bei Neuheiten nicht der Fall wäre.

3. Alle großen Automobilkonzerne haben bereits ausführliche Erfahrungen mit Alkoholmotoren bzw. Flex-Fuel-Motoren, die Alkohol und Benzin in jeder beliebigen Mischung verarbeiten können.

4. 99%iger Alkohol (nicht der übliche 96%ige) ist in jedem Verhältnis mit Benzin mischbar und hat eine deutlich höhere Oktanzahl als Benzin, was die Zusätze zur Anhebung der Oktanzahl überflüssig macht. Er ist daher auch als Benzin-Zusatz geeignet, was bis zum Verháltnis von 25% Alkohol ohne Veränderung des Motors möglich ist (Der Schreiber dieser Zeilen hat ein Benzin-Automobil, das in Brasilien mit Benzin mit 25% Alkoholanteil funktioniert).

5. Alkohol hat noch weitere, weniger bedeutende Vorteile: Einer ist die Verringerung der Luftverschmutzung aus dem Auspuff, die allerdings nicht riesig ist. Alkohol ist also keineswegs die Dauerlösung für die fernere Zukunft. Ein anderer Vorteil ist der größere Energieinhalt pro Liter wegen der höheren Dichte: Die Autos sind temperamentvoller.


Dies wird allerdings mit einem im gleichen Maße erhöhten Verbrauch bezahlt. Schließlich kommt noch die frage des Preises: Während die Gegner des Bio-Fuels Jahr um Jahr das Argument brachten, Alkohol sei einfach zu teuer und deshalb keine wirtschaftlich sinnvolle Alternative, sind auf der Basis der heutigen Erdölpreise die Herstellkosten von Benzin bereits höher als die von Alkohol, jedenfalls dann, wenn modernste Herstellverfahren angewandt werden wie in Brasilien.

Doch was eigentlich am schwersten wog, als der Alkohol als Kraftstoff „entdeckt" wurde, ist die Frage der Verfügbarkeit. Speziell die vereinigten Staaten spürten mit voller Wucht die Verringerung des Angebots und die Erhöhung der Nachfrage nach Erdöl in Form der Benzinpreise.

Die USA müssen über die Hälfte ihres Ölbedarfs einführen und konnten dieses große Loch nicht mit heimischen Quellen ausgleichen, also gingen die Benzinpreise in die Höhe und haben sich bis heute nicht mehr verringert. Da blieb selbst dem Ölpräsidenten Bush, der wesentlich mit Wahlkampfgeldern der wesentlichsten US-Ölkonzerne, allen voran die Exxon-Mobil, gewählt wurde, nichts mehr anderes übrig, als Änderungen anzukündigen.

Das jetzt vom ‚US-Department of Energy’ angekündigte Programm sieht bis zum Jahr 2030 eine Beteiligung von 30% Alkohol am US-Markt von Kraftstoffen vor, das entspricht 230 Milliarden Liter (Billions of Liters), das ist 14 Mal die jetzige Produktion von Alkohol in Brasilien, das bereits eine ziemlich große Produktion besitzt. Wenn das verwirklicht wird, wird die nächste Zeit als die „Alkohol-Epoche"in die Geschichtsbücher eingehen.

Der benzinpreis dürfte dort, wo er jetzt steht, bleiben und damit ist der Alkohol als billige Alternative interessant, unabhängig von den Umweltaspekten. Vor allem aber kann man Alkohol jederzeit im Land herstellen und diese Fabriken ausbauen, so daß man im gleichen Maße bezüglich der Versorgung immer unabhängiger wird von der Zufuhr von Erdöl, aus dem man dann Benzin und Diesel macht.

Diese einfache Logik hat sogar Präsident Bush bereits begriffen. Sein Bruder Jeb Bush, Gouverneur von Florida, hat sich sogar für das Streichen der Einfuhrzölle von Alkohol aus Brasilien ausgesprochen, obwohl ihm auch nicht direkt die größte Intelligenz zugesprochen wird. Wer das allerdings noch nicht begriffen hat, ist Angela Merkel und ihr Ministerschar.

Man hält sich bedeckt
Offensichtlich unter heftigsten Einflüsterungen der Öl-, Energie- und Automobilkonzerne hält man sich weiterhin bedeckt, tut weiter so, als gäbe es keine Bio-Kraftstoffe und hat sogar beschlossen, die Steuerbefreiung für Bio-Kraftstoffe zu streichen, die als Einstiegsfinanzierung für den Alkohol absolut nötig wäre, wie auch für die Ausweitung des Bio-Diesel-Programms.

Bis heute hat man in Deutschland weder davon gehört, daß Alkohol-Zapfsäulen an den Tankstellen aufgestellt werden, noch daß in deutschen Autovertragshändler-Verkaufsräumen Flex-Fuel-Fahrzeuge angeboten würden. Man versucht also, mit aller Macht auch nur den gedanken an Alkohol als benzin-Ersatz aus detschen köpfen zu treiben und möglichst auch noch den an Bio-Diesel. Der Grund ist offensichtlich: Was die Ölindustrie im Moment bei diesen Benzin- und Diesel-preisen an profiten macht, ist einfach sagenhaft, denn die Kosten am Bohrloch sind ja genausowenig gestiegen wie die der Raffinerie-Verarbeitung. Nicht umsonst hat allein die Exxon-Mobil im vergangenen Jahr mit 43 Milliarden Dollar den höchsten Profit jeglicher Unternehmen aller Zeiten gemacht.

Da kann man denn schon ein paar lächerliche Milliönchen locker machen für die geplagten bürgerlichen Parteien, die einen dafür vor dem Übel der Konkurrenz mit Bio-Fuel bewahren. Man weiß ja inzwischen, daß solche Zuwendungen nicht offiziell als Parteispenden angegeben werden, sondern in schwarzen Aktenkoffern bei Herrn Kohl persönlich, der dafür verspricht, nicht zu sagen, wo es herkommt und dafür nicht belangt werden darf.

In Brasilien sind zur Zeit etwa 75% aller verkauften Personenwagen „Flex-Fuel"-Fahrzeuge, die also mit jeder beliebigen Mischung von Benzin und Alkohol fahren können, der Rest sind Benzin-Fahrzeuge (Diesel-Personenwagen sind in Brasilien nicht zugelassen). Volkswagen do Brasil hat bereits angekündigt, ab nächsten Jahr nur noch Flex-Fuel-Fahrzeuge zu produzieren. Das ist auch logisch, da schon jetzt keine Preisunterschied mehr besteht beim Neuwagenkauf.

Der Preis von Alkohol an der Tankstelle schwankt stark von Bundesland zu Bundesland. Während im Bundesstaat São Paulo die Alkohol-Preise bei der Hälfte der B enzinpreise liegen, also einen enormen Vorteil darstellen, sind sie im Bundesstaat Minas Gerais fast gleich den Benzinpreisen, so daß es sich dort nicht lohnt, Alkohol zu fahren. Im Bundesstaat Rio de Janeiro liegen sie unter dem Benzinpreis, gerade so viel, wie man Mehrverbrauch hat.

Die Alkoholproduzenten Brasiliens sind, in dieser Reihenfolge, im Moment:
- Copersucar 2 700 Mio l jährlich
- Crystalsev 1 030 Mio l jährlich
- Cosan 1 000 Mio l jährlich
- São Martinho 440 Mio l jährlich
- Irmãos Biagi 403 Mio l jährlich
- João Lyra 251 Mio l jährlich
- Tércio Wanderley 230 Mio l jährlich
- Nova América 200 Mio l jährlich
- Carlos Lyra 196 Mio l jährlich

Neben Brasilien, das bereits seit langer Zeit Alkohol aus Zucker macht, gibt es große Produzenten in den Vereinigten Staaten:

- ADM 4 000 Mio l jährlich
- VersaSun Energy 871 Mio l jährlich
- Aventine Renewable 783 Mio l jährlich
- Hawkeye Renewables 757 Mio l jährlich
- ASAlliances Biofuels 757 Mio l jährlich
- Abengoa Bioenergy 750 Mio l jährlich
- Midwest Grain 575 Mio l jährlich
- US Bioenergy 549 Mio l jährlich
- Cargill 454 Mio l jährlich


Die Irmãos Biagi haben eben ihre Fabrik an Cargill (USA) verkauft, so daß dieser Handelskonzern zu einem der ganz großen Alkoholproduzenten weltweit aufsteigt.

Überhaupt scheint der Handel mit Alkohol ein großes Geschäft zu sein. Seit Anfang Juni verkauft die Britisch-Holländische Shell brasilianischen Alkohol in die USA.

Neben den USA und Brasilien gibt es bereits laufende Alkohol-Programme in Schweden, Australien und einigen kleinen Staaten. Interesse haben angemeldet und im Moment informieren sich in Brasilien Jamaika, Nigéria, Indien und einige weitere, die auch die Basis Zuckerrohr aufgreifen wollen.

Die in Brasilien vorliegenden Erfahrungen sind reich und haben auch zur höchsten Ausbeute von Alkohol pro Hektar Anbaufläche geführt: 6 800 Liter pro Hektar jährlich. Die US-Fabriken erreichen mit ihrem Alkohol aus Mais im Moment 3 200 Liter pro Hektar, weniger als die Hälfte. Das was bisher in Deutschland aus Zuckerrüben geplant ist, kann selbst von dieser Zahl nur träumen.

In Brasilien betragen die reinen Kosten (ohne Transport, ohne Verkauf, ohne Steuern) für den Liter reinen Alkohols 20 Cent vom Dollar. Australien kann bereits aus Zuckerrohr Alkohol für 32 Cent vom US-Dollar herstellen, während der US-amerikanische aus Mais noch 47 Dollar-Cents kostet.
Zum brasilianischen Preis kann niemand einen Liter Benzin herstellen, selbst unter günstigsten Bedingungen, nicht bei einen Erdölpreis von etwa 70 Dollar pro Barrel. Der US-Preis dagegen stellt im Moment noch keinen Preisvorteil gegenüber Benzin dar, wenn man den etwas höheren Verbrauch mit einberechnet. Bleibt aber immer noch die Versorgungssicherheit.

Der brasilianische Prozeß ist aber nicht nur unschlagbar billig und extrem effektiv, sondern auch vorbildlich bezüglich der Umweltfreundlichkeit. Die energie nämlich, die für die umwandlung des Zuckerrohrs in Alkohol in den fabriken benötigt wird, holt man sich ausschlißlich aus der verbrennung der Abfallteile des Zuckerrohrs. Damit wird auch gleichzeitig eine andere Umweltbelastung abgeschafft, die früher in Brasilien zu dichten Rauchvorhängen geführt hat: Das verbrennen des Zuckerrohrabfalls auf dem Feld nach der Ernte. Dazu werden die Kosten für die Energie gespart, die man früher in Form von Elektrizität oder gas oder Heizöl beziehen mußte. Ebenso führt dies natürlich dazu, daß der brasilianische Alkohol wirklich zu keinerlei zusätzlichem Kohlendioxid-Ausstoß führt, auch nicht indirekt.

Die brasilianische Firma Dedini ist der größte Hersteller fertiger Alkoholfabriken der Welt. Sie gibt an, seit Anfang dieses Jahres vermehrt Anfragen nach schlüsselfertigen Alkoholfabriken aus dem Ausland bekommen zu haben: „Wenn dieser Trend sich durchsetzt, wird das den ganzen Alkohol-Sektor verändern."

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Beitrag von cattywampus »

07.07.2006

PROGNOSE

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"Liter Superbenzin bei 1,50 Euro"

Der Preis für einen Liter Superbenzin könnte kommende Woche in Deutschland auf bis zu 1,50 Euro steigen, sagen Experten.
Den Grund sehen sie in den enorm schnell kletternden Notierungen für Rohöl. 80 Dollar je Barrel seien in den kommenden Tagen durchaus drin, heißt es.

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Beitrag von cattywampus »

ÖLPREIS

Gefährliche Rekorde

Von Karsten Stumm

Rohstoffexperten schlagen Alarm. Der Ölpreis steige bald unausweichlich über die 80-Dollar-Marke, die Weltkonjunktur verliere an Schwung.

Wirtschaftsforscher fordern deshalb eine radikale Wende: Steuern auf Ölgewinne sollen die Ölspekulation eindämmen – und Öl wieder billiger machen.

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Dänemark will Ölscheichtum werden
Lizenz zum Bohren: Die Ölvorräte vor Grönland werden versteigert. Geologen versprechen große Funde, die Dänemark zur Ölnation machen würden. Zudem wird die Erschließung einfacher, weil der Klimawandel das ewige Eis schmelzen lässt
VON REINHARD WOLFF

Ein neues Ölreservoir soll angezapft werden: die Arktis. "Das Meer vor Nordgrönland halten Experten für eines der weltweit spannendsten Ölvorkommen", sagt Jørn Skov Nielsen, Direktor der Rohstoffbehörde im grönländischen Nuuk. In dieser Woche beginnt eine Versteigerungsrunde für Bohrlizenzen. "Das Interesse ist riesig", freut sich Nielsen. "Es sind eine große Menge seismischer Daten gesammelt worden, die von den großen Ölkonzernen gekauft worden sind. Das ist ein deutliches Zeichen, dass die Branche in den Startlöchern kniet."

Diesmal geht es um ein Meeresgebiet vor Nordwestgrönland, das fast ganzjährig mit Eis bedeckt ist. "Logistisch ist das ein schwieriges Gebiet", gibt Nielsen zu. Doch der steigende Ölpreis (siehe Kasten) macht die Erschließung jetzt interessant. Grönland ist teilautonom und gehört zu Dänemark.

US-Geologen wollen errechnet haben, dass mehr als ein Viertel aller verbliebenen weltweiten Ölreserven in arktischen Gebieten lagern. Allein im Meeresgebiet vor Nordgrönland sollen sich etwa 110 Milliarden Barrel befinden. Das würde etwa der Hälfte der Ölvorkommen in Saudi-Arabien entsprechen und wäre zwanzig Mal mehr, als vor der Küste Norwegens zu finden ist, des jetzigen europäischen Ölkrösus. Norwegen und Grönland bildeten zu früheren Zeiten der Erdgeschichte ein eng zusammenhängendes Gebiet und verfügen über eine ähnliche Geologie.

Bleibt allerdings noch ein Problem: das Eis. Dennoch sind die Verantwortlichen optimistisch. "In den letzten 10 bis 15 Jahren haben die Ölgesellschaften ihre Technik perfektioniert, und diese Entwicklung wird sich fortsetzen", glaubt Nielsen. Zudem plant man eiskalt ein, dass die Erderwärmung auch künftig dafür sorgen wird, dass das störende Eis abschmilzt. "In den letzten fünf bis sechs Jahren ist das Eis dramatisch schnell verschwunden. Ehemals unzugängliche Gebiete lassen sich nun erschließen."

Umweltschützer halten das Projekt für völlig unverantwortlich. Denn Öl baut sich in kalten Gewässern besonders schwer ab - gleichzeitig ist die Arktis ein wichtiges Nahrungsreservoir für diverse Fischarten. Sind sie bedroht, verlieren auch die zahlreichen arktischen Urvölker ihre Lebensgrundlagen. Aus genau diesen Gründen protestieren die Umweltschützer auch gegen die Öl- und Gasprojekte im Nördlichen Eismeer, die Russland und Norwegen weiter östlich von Grönland planen und teilweise bereits begonnen haben.

Unklar ist noch, ob die Geologen überhaupt Recht haben mit ihren hochgespannten Erwartungen. Die bisherigen Erfahrungen im Nördlichen Eismeer waren für die Ölmultis durchaus ernüchternd. In vermeintlich aussichtsreichen Gebieten blieben viele Bohrungen "trocken". In den norwegischen Gewässern waren nur zwei von sechzig Bohrungen ergiebig. "Es ist schön, wenn die Geologie auf unserer Seite ist", freut sich Bård Lahn, Vorsitzender der norwegischen Naturschutzorganisation Natur og Ungdom, "wenn schon die Politiker keine Grenzen setzen können."

taz vom 17.7.2006, S. 8, 104 Z. (TAZ-Bericht), REINHARD WOLFF
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John-Boy
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Beitrag von John-Boy »

Guten Morgen,

anbei ein Artikel meiner Wochenendlektüre zur fundamentalen Ölpreisentwicklung.
Wer sich den ganzen Text sparen möchte, kann das Fettgedruckte zum Schluss lesen :wink:

Viel Spass
John

How high can they go? Speculators love commodities right now. But what do the fundamentals say?



WHEN commodity prices slipped from their giddy highs in May, many observers hailed the beginning of an inevitable correction after four years of rapid ascent. But the markets, it turns out, were simply pausing for breath. On July 14th the price of a barrel of West Texas Intermediate oil reached a new record in nominal terms of $78.40, although it has since fallen a little. Nickel followed, topping $26,000 a tonne for the first time. Even some agricultural commodities are starting to get caught up in the boom. Rapeseed oil, for example, is fetching unprecedented sums. The price of food crops has risen by 40% since the beginning of 2002, although that increase is dwarfed by huge run-ups in the prices of oil and metals, as the left-hand chart, below, shows.

Some analysts believe that investors have inflated a speculative bubble in commodities. Hedge funds' investments in energy markets rose from $3 billion in 2000 to about $90 billion last year, according to the International Energy Agency, a think-tank. Trading of commodities at exchanges doubled between 2001 and 2005, according to International Financial Services London, an industry group. Over-the-counter trade has risen faster still.

Other pundits think piling into commodities is justified, because the world has embarked on a “super-cycle”, in which commodity prices rise far higher and for much longer than is normal in a business blighted by frequent busts. The boom is certainly exceptionally long and lucrative. A recent report by Société Générale, a French bank, analysed five others since 1975. They lasted 28 months, on average, during which prices rose 35%. The present run, by contrast, has lasted 56 months, during which prices have doubled.

The super-cyclists put all this down to a simple mismatch between supply and demand. During the 1980s and 1990s, when commodity prices were low, mining and oil firms invested too little in new mines and wells, leaving them with little or no spare capacity. Although they are now rushing to increase their output, it takes years to find and develop new seams and fields. In fact, it takes longer now than it used to, because environmental regulations have become more onerous and activists more obstreperous around the world. With everyone trying to dig and drill at the same time, costs are rising and shortages of such things as huge tyres for mining trucks are hampering progress.

Meanwhile, on the demand side, the world as a whole, and China in particular, has been growing much faster than expected and consuming lots of raw materials as it does so. In the past 15 years China's imports of commodities have risen more than tenfold (see right-hand chart, above). One recent forecast, by Deutsche Bank, says that they will continue to grow by more than 10% a year for the next decade. At any rate, China's economy shows little sign of slowing. GDP grew at an annual rate of 11% in the first half of the year, according to official figures published on July 18th—the fastest pace in over a decade. This combination of feeble production and feverish consumption, the argument runs, means that demand for commodities will outpace supply for years to come.

But it is hard to apply this logic to all commodities. The supply of agricultural ones, for example, increases much more readily when prices rise, because farmers can plant more of them. Take maize (corn, to Americans) which is used both to make ethanol and to feed livestock. China's exports of maize are shrinking, as its herds multiply to cater to its citizens' growing appetite for meat. At the same time, the high price of oil is fuelling demand for ethanol, which is used as both a substitute for and an additive to petrol. Ethanol is expected to consume about a fifth of America's maize harvest next year. Both trends have helped to propel the crop's price to dizzy heights, with the prices of other commodities from which fuel can be made, such as sugar and rapeseed oil. But not for long: American and Chinese farmers are already planting more maize.

Gold is another exception. It is dearer than it has been for decades, yet jewellers and industrialists would need years to use up all the world's stocks. Gold is valued not for its scarcity, but as a hedge against inflation. Its price has duly risen, as worries about inflation have grown (thanks partly to the expense of oil) and central banks have raised interest rates. Higher interest rates, however, should eventually slow global growth, and so crimp demand for other commodities. The prices of gold and more mundane metals may therefore start to move in opposite directions.

Not even oil, the archetypal industrial commodity, quite conforms to the super-cycle theory. Granted, consumption continues to rise, especially in China, where imports have grown by about 10% so far this year. Furthermore, the industry can muster only about 1.5m barrels a day of spare pumping capacity—a tiny fraction of the 84m-odd barrels the world consumes daily. That makes the price sensitive even to relatively minor interruptions in supply. Iran, which exports 3.4m barrels a day, has threatened to use oil as a weapon in its disputes with America and the European Union. So oil traders twitch every time the two sides exchange barbs.

Nonetheless, during the past year spare capacity has actually increased marginally, as have stocks. This cushion should expand further over the next couple of years, as production starts from oilfields now being developed. Meanwhile, there are signs that demand, although not falling, is growing more slowly in the face of high prices. Supply and demand will certainly remain finely balanced for several more years, but the outlook is improving for consumers—even if this is not yet detectable in the price of oil.

It is hard, concedes Frédéric Lasserre, the author of Société Générale's report, to translate nebulous fears about future supply into prices. In the long run, the price of any given commodity should revert to the cost of producing an incremental unit of supply. By that measure, Mr Lasserre calculates, oil is overvalued by 50%, and zinc and copper by almost 40%. In the short term, the level of stocks plays an important part. But again, relative to the historical relationship between stocks and prices, Mr Lasserre reckons copper is 148% too dear; zinc, 122%; nickel, 70%; and oil, 49%.

Other analysts see parallels with the dotcom bubble of the late 1990s. After all, plenty of people are opining that “things are different this time”. Pension funds and individual investors are keen to get in on the action. CalPERS, America's biggest pension fund, is due to decide soon whether to put money into commodities. If such a conservative operator is eyeing commodities, cynics say, then a correction must be close at hand.
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Beitrag von oegeat »

16. Juli 2006, NZZ am Sonntag

Alkohol im Tank: Dank hohen Benzinpreisen gute Chancen
Kommende Woche wird in der Schweiz die erste Tankstelle mit 85% Bioethanol eröffnet. Nach Brasilien, Schweden und den USA will auch die Schweiz auf den Zug aufspringen.

Der Benzinpreis erklimmt ständig neue Rekordhöhen. Eine Alternative zum fossilen Benzin wird am kommenden Donnerstag in Winterthur präsentiert: Erstmals kann ein Treibstoff, der aus 85% Schweizer Bioethanol und 15% Benzin besteht, an einer Agrola-Tankstelle gezapft werden. Saab importiert dazu einen 9-5 Kombi, der diesen Alkoholsprit goutiert - und in Schweden längst auf den Strassen verkehrt.

Denn was in der Schweiz noch Aufsehen erregt, ist in Schweden längst Normalität: Bereits in den 1990er Jahren haben die Skandinavier begonnen, Holz aus ihren Nadelwäldern in Alkohol zu verwandeln. Heute kann an 500 Tankstellen der Treibstoff E85 getankt werden, ein Gemisch mit 85% Bioethanol. Schweden hat es in den letzten drei Jahrzehnten geschafft, den Anteil von Erdöl an der Energieversorgung von 77 auf 34 Prozent zu senken. Bis zum Jahr 2020 will sich das Land komplett von Erdöl unabhängig machen.

Bescheidener sind die Ziele in der Schweiz. Immerhin verkaufen schon 150 Tankstellen hierzulande ein Benzin, dem 5% Bioethanol beigemischt sind - und das von allen Autos problemlos verfeuert werden kann. «Wenn wir dem Benzin generell 10 Prozent Ethanol beimischen würden, könnten wir in der Schweiz 30 bis 40 Prozent dieses Bedarfs mit eigenen Rohstoffen decken», erklärt Pierre Schaller, Direktor der Alcosuisse, einem Profitcenter der Alkoholverwaltung. Wegen der höheren Oktanzahl wäre der Treibstoffverbrauch sogar um 1% tiefer.

Geplant ist bereits eine Anlage, die jährlich 50 Mio. Liter Ethanol herstellen könnte. Die private Trägerschaft hat an den Standorten Cressier bei Neuenburg und Delsberg Umweltverträglichkeitsprüfungen durchführen lassen und grünes Licht erhalten. Schaller rechnet mit Investitionen von rund 80 Mio. Fr. Gebaut wird aber erst, wenn klar ist, ob Bioethanol von den Mineralölsteuern befreit wird.

Der Bundesrat hat dem Parlament im Mai vorgeschlagen, Treibstoffe aus erneuerbaren Rohstoffen wie Bioethanol steuerlich ganz zu befreien. Die Mindereinnahmen sollen durch eine höhere Besteuerung des Benzins kompensiert werden. Unter dem Strich wird der Liter Misch-Treibstoff vermutlich ein paar Rappen teurer.

Dafür verbessert sich die CO2-Bilanz erheblich, weil beim Verbrennen von aus Holz gewonnenem Ethanol nicht mehr CO2 emittiert wird, als der Baum zuvor der Umwelt entzogen hat. Neben Holzabfällen sind in der Schweiz Zuckerrüben, Molke, überschüssige Kartoffeln und eventuell Weizen zur Alkoholgewinnung vorgesehen. «In der Schweiz produzierter Bioethanol wird pro Liter auf knapp unter einen Franken zu stehen kommen, wenn Biomasse aus der Schweiz und dem Ausland kombiniert werden», schätzt Alcosuisse-Chef Schaller.

Das ist teurer als Bioethanol aus Brasilien (ca. 70 bis 80 Rappen in Rotterdam). Ökonomen wie der Lausanner Professor Thomas von Ungern-Sternberg kritisieren die protektionistischen Absichten der Alkoholverwaltung und fordern eine Aufhebung des Importmonopols. «Bioethanol aus brasilianischem Zuckerrohr ist schon heute preislich mit normalem Benzin konkurrenzfähig», schreibt von Ungern- Sternberg. Und ökologischer: Um in Brasilien eine Einheit Bioethanol zu produzieren, brauche es 0,1 Einheiten fossiler Energie, in Europa jedoch 0,6 bis 0,8 Einheiten.

Der Bundesrat hat im Frühjahr die Absicht bekräftigt, die Einfuhr von Bioethanol zu liberalisieren. Entscheiden wird jedoch das Parlament.

Sicher ist erst, dass die technischen Probleme gelöst sind. Der Saab 9-5 Kombi leistet mit 85% Alkohol im Tank 180 PS statt 150 PS.
Die Mehrkosten für den Wagen, der sämtliche Beimischungen von 0 bis 85% Alkohol verkraftet, sind mit 1500 Fr. vertretbar. Jetzt muss die Politik ihre Aufgaben machen.
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Beitrag von oegeat »

Ölpreis: Wie reagiert die Welt auf 100 Dollar?

hier der Artikel

Zusammengefasst - America triffts am stärksten wie auch bestimmte Asiatische Länder - Japan China und Europa würde es nicht sonderlich kratzen :shock:
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Beitrag von oegeat »

Woher kommt der hohe Ölpreis?

Der New Yorker Terminmarkt Nymex ist die Leitbörse für Rohöl. Dort bestimmen die Händler den Preis auch für andere Rohstoffe. Viele Spekulanten sind darunter. Ihr Einfluss ist aber begrenzt. Denn Chinas Wirtschaftsboom zeigt, dass die alten Mechanismen von Angebot und Nachfrage noch gelten.

von Nele Husmann und Frank Stocker


Lebensader der US-Wirtschaft: Die Pipeline, die Alaska von Prudhoe Bay bis Valdez durchquert, transportiert bis zu 334 Millionen Liter Öl pro Tag
Foto: dpa


Es ist eng, und es ist laut. Zahllose Händler drängen sich auf dem Parkett der New York Mercantile Exchange, der Warenterminbörse an der Wall Street. "Bid, bid", rufen sie durch die schmucklose Halle. Sie wollen kaufen. Einer von ihnen sticht besonders hervor. Er ist 1,90 Meter groß und kann ohrenbetäubend brüllen. "Laut schreien zu können und groß gewachsen zu sein ist hier ein geldwerter Vorteil", sagt Raymond Carbone. Er führt mit seiner Firma Paramount Options Kundenorders aus, handelt jedoch auch auf eigene Rechnung.


An der Nymex werden weltweit die meisten Ölfutures gehandelt, also Anteilsscheine, die das Recht auf die zukünftige Lieferung eines Barrels Öl zu einem bestimmten Preis verbriefen. Hier wird der Preis für Rohöl gemacht. Und seit die Nachricht über die Schließung einer BP-Pipeline in Alaska eintraf, sind die Händler in New York noch nervöser. Der Preis kletterte am Tag nach der Hiobsbotschaft von 74 Dollar auf ein neues Rekordhoch von über 78 Dollar. Doch nicht alle Beteiligten auf dem New Yorker Parkett wollen wirklich Öl kaufen. Manche suchen nur den schnellen Gewinn.


Der Händler von Man Financial ist an seinem hellblauen Jackett mit roter Einfassung und einem rot leuchtenden "M" auf dem Rücken zu erkennen. Er schreit "bid" und reißt seine Arme hoch. Die Handflächen weisen zu ihm, er tippt mit fünf Fingern an die Stirn, mit zweien ans Kinn: Er will 52 Kontrakte kaufen. Auf Brusthöhe streckt er alle Finger der rechten Hand aus: Das heißt fünf Cent und verweist auf die letzte Kommastelle des Future-Preises. Er bietet also 76,55 Dollar für den Rohöl-Kontrakt, der im September ausläuft, fünf Cent über dem zuletzt auf dem Ticker dargestellten Preis.


Ein Mann im Blumenhemd und mit langem Zopf steht gegenüber, nickt und ruft "at, at" - er scheint einen Futures-Posten zu dem Preis verkaufen zu wollen. Er ist ein sogenannter Local, der auf eigene Rechnung handelt und sich keiner Kleiderordnung und keinem Chef beugen muss - nur seinem eigenen Kontostand. Der Händler von Man Financials und sein Kontrahent schreiben jeweils ein Ticket, das sie in die Mitte des Handelsrings werfen. Dort erfasst ein Nymex-Angestellter in einem Handcomputer die Daten und leitet sie ans Clearinghaus und die Wandtafel weiter.


Ölkontrakte im Wert von fast vier Millionen Dollar haben soeben den Besitzer gewechselt - ohne jeden Handschlag. Wären es ein paar Millionen mehr, könnte man einen kleinen Ausschlag auf dem Ticker-Bildschirm erkennen.


Gekauft hat diesmal höchstwahrscheinlich wieder ein Spekulant. Denn Man Financials gehört zur Man-Gruppe, einer der größten Hedgefonds-Gesellschaften. In den vergangenen Jahren ist der Anteil solcher Investoren stetig gewachsen. An der Nymex ist dies einfach nachzuweisen. Denn alle Händler müssen sich hier einer Kategorie zuordnen: kommerziell oder nicht kommerziell. Während Erstere die Rohstoffe tatsächlich für den eigenen Gebrauch kaufen wollen, spekulieren Letztere lediglich auf einen Gewinn, ohne die Ware wirklich physisch erhalten zu wollen.


So zeigen die offiziellen Zahlen der Nymex, dass sich beispielsweise die Zahl der Wetten spekulativer Anleger auf steigende Ölpreise in den vergangenen fünf Jahren mehr als verzwölffacht hat. Die Gesamtzahl der offenen Kontrakte hat sich dagegen nur etwas mehr als verdoppelt. Spekulative Anleger sind heute schon für knapp 40 Prozent des Rohölhandels in New York verantwortlich. Vor drei Jahren waren es noch unter 20 Prozent.
Einige Experten sprechen daher schon von einer Preisblase bei Rohstoffen, insbesondere beim Rohöl. Stephen Roach, Chefvolkswirt der Investmentbank Morgan Stanley, gehört dazu. Auch diese Blase werde platzen, wie viele andere zuvor. "Die einzige Frage ist wann."

Raymond Carbone, der Nymex-Händler, glaubt jedoch nicht an die Macht der Spekulanten. "Kein Hedgefonds und kein Spekulant kann den Preis künstlich langfristig nach oben treiben", sagt er. "Es gibt so viele wichtige Marktteilnehmer, die den Ölpreis bestimmen. Die drei Milliarden Menschen in Asien haben auch eine ganze Menge damit zu tun, was wir heute für Benzin bezahlen." Er glaubt fest daran, dass nach wie vor Angebot und Nachfrage die entscheidenden Faktoren für den Ölpreis sind.


Sicher ist, dass Chinas Boom die Nachfrage treibt. "Allein im ersten Halbjahr sind die Ölimporte Chinas um rund zehn Prozent gestiegen", sagt Sandra Ebner, Rohstoffexpertin bei Deka Investment. Gleichzeitig läuft die Wirtschaft in Amerika, Europa und Japan auf Hochtouren. Die Nachfrage aus den USA stieg in den ersten sechs Monaten um 1,7 Prozent. Da das Land rund ein Viertel des geförderten Öls verbraucht, wiegt dies fast genauso schwer wie der Boom in China.

Insgesamt dürfte die Nachfrage in diesem Jahr nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur um 1,8 Prozent steigen, etwa ebenso stark wie in den vergangenen Jahren. Die Frage ist jedoch, ob dies den Anstieg des Ölpreises um fast 150 Prozent in den vergangenen drei Jahren rechtfertigen kann.

Roach hat ausgerechnet, dass das gegenwärtige weltweite Wirtschaftswachstum nur leicht größer ist als in vier vorangegangenen Aufschwungphasen seit Anfang der 70er-Jahre. "Nur der Anstieg der Rohstoffpreise fällt aus dem Rahmen, wenn man das vergleicht." Besonders krass ist der Unterschied beim Rohölpreis. Also doch alles nur die Schuld von Spekulanten?

"Spekulanten sind sicher für manche kräftige Ausschläge verantwortlich, wie wir sie auch derzeit sehen", sagt Sandra Ebner. Der grundsätzliche Trend werde jedoch nicht von ihnen gemacht. Allerdings hält sie auch nicht die gestiegene Nachfrage für den entscheidenden Grund des Ölpreisanstieg.

"Viel größere Probleme gibt es beim Angebot." Alle Ölförderanlagen arbeiteten am Rande ihrer Kapazität. Früher gab es genug Kapazitätsreserven, um bei kurzfristigen Nachfrageschüben etwa 2,5 Prozent mehr zu fördern. "In den vergangenen Jahren ist zu wenig in die Erschließung neuer Erdölvorkommen investiert worden", sagt sie. Dies holen die großen Erdölgesellschaften zwar nach. "Doch es wird einige Jahre dauern, bis sich dies auf das Angebot auswirken kann."

Zudem wird die Erschließung neuer Ölvorkommen teurer. Nach Angaben des US-Energieministeriums haben sich die Kosten zwischen 1995 und 2004 von rund fünf Dollar je Barrel (159 Liter) auf zehn Dollar verdoppelt. Adam Sieminski von der Deutschen Bank schätzt, dass die Explorationskosten in diesem Jahr zwölf Dollar je Barrel überschreiten. "Einer Faustregel zufolge muss der Verkaufspreis für Öl das Drei- bis Vierfache der Explorationskosten betragen, damit eine akzeptable Rendite erwirtschaftet werden kann."

Langfristig wäre daher ein Preis von 45 bis 60 Dollar angemessen. Das wäre immer noch viel, aber weniger als zurzeit. Allerdings jagt in diesen Wochen eine schlechte Nachricht die andere, sodass die Fakten kaum durchdringen können. Krieg im Libanon, eine defekte Pipeline, drohende Terroranschläge - jedes Mal reagieren die Investoren mit Panik, kaufen Rohöl und treiben den Preis weiter nach oben.

Die Händler auf dem Parkett der Nymex bekommen übrigens oft gar nicht mit, warum die Preise plötzlich steigen. Sie führen lediglich die Orders aus, ohne dass sie wissen, was gerade die Kurse bewegt. "Wir sind nie die Ersten, die das mitkriegen", sagt Raymond Carbone und zuckt mit den Achseln.


Artikel erschienen am 13. August 2006

http://www.wams.de/data/2006/08/13/995460.html?s=1
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Beitrag von kaalexs »

Der Preis für das Öl pendelt um 70 Dollar pro Barrel. Kein Problem, findet Andy Xie. Der Analyst bei Morgan Stanley glaubt, dass der Preis für den Rohstoff fallen wird. Gegenüber manager-magazin.de erklärt er, warum.


mm.de: Herr Xie, bereits vor einem Jahr prophezeiten Sie, dass der Ölpreis zusammenbrechen würde. Wo bleibt der Einbruch - bislang ist der Preis tendenziell nur gestiegen

Teures Tanken: Wird der Kraftstoff wieder billiger? Analyst Andy Xie glaubt daran.



Xie: Eine Blase dehnt sich aus, bis sie platzt. Die Argumente für Öl haben sich da nicht geändert, egal ob, der Preis für das Barrel bei 50, 60 oder auch 70 Dollar steht. Denken Sie nur, wie viele inzwischen am Ölgeschäft beteiligt sind. Die Händler bei den Banken, Exchange Traded Funds, Rohstofffonds, Hedgefonds - allein die Rohstofffonds bündeln ja 200 Milliarden US-Dollar. Und China gibt ein Drittel der Summe aus, um Öl zu importieren. Das zeigt uns, wer da am Drücker sitzt. Und es zeigt, dass es einen großen Auslöser braucht, damit der Ölpreis sinkt. Zum Beispiel einen allgemeinen Einbruch.

mm.de: Das heißt, erst einmal bleibt alles beim Alten?

Xie: Nicht unbedingt, es baut sich ein Überversorgungsszenario auf. Die Bestände befinden sich auf einem 20-Jahreshoch. Massive Geldsummen fließen in Alternativen wie Ölsande und Kohleverflüssigung. Das sind Industrien mit hohen Fixkosten. Selbst wenn der Ölpreis sinkt, werden sie also weiter produzieren.

Aber der Ölpreis ist tatsächlich in einer Korrekturphase. Es ist für mich jedoch schwer zu sagen, ob es wirklich der wahre Umbruch ist. Immerhin haben wir ja schon viele Korrekturen gesehen - wie jene, bevor das Öl dann von 20 auf 80 Dollar gestiegen ist. Eigentlich gibt es dafür zwei Szenarien, die den Wandel herbeiführen könnten. Die Händler fürchten sich vor steigenden Zinsen oder vor sinkendem wirtschaftlichen Wachstum in China oder den USA. Doch nichts davon passiert aktuell. Wir müssen wohl noch warten. Aber wenn das geschieht, kann Öl bis auf zehn Dollar fallen.

mm.de: Und die aktuelle Korrektur?

Xie: Die Korrektur kann Öl der Sorte Brent bis auf 65 Dollar tragen. Für alles, was darüber hinausgeht, braucht es einen Katalysator. Zum Beispiel eine Konfrontation zwischen den USA und dem Iran.

mm.de: Hat der Ölpreis eigentlich eine so dominierende Rolle im Wirtschaftssystem wie viele sagen - immerhin hat die Vergangenheit ja gezeigt, dass Aktienkurse auch bei hohen Ölpreisen steigen können.




Xie: Die steigenden Ölpreise haben einen viel geringeren Effekt als von vielen erwartet. Warum? Der Schlüssel liegt darin, dass Geld viel liquider ist. Leute, die Geld mit Öl machen, stecken es also zurück ins System. Das drückt die Zinsen. Und die Preise von Gütern wie Öl steigen. Das ermutigt die Menschen wiederum, Geld zu borgen und auszugeben, obwohl ihre Realeinkommen sinken. Angesehen davon, wird die Ölblase gerade durch die Immobilienblase überlagert.


Andy Xie: Der Analyst von Morgan Stanley sieht den Ölpreis unter Druck



mm.de: Wäre das Szenario eigentlich anders, wenn das Öl in Euro und nicht in Dollar gehandelt werden würde?

Xie: Wenn Öl in Euro gehandelt würde, wäre es wahrscheinlich weniger volatil. Einfach, weil die Europäische Zentralbank ein Inflationsziel hat, die US-Notenbank aber nicht.

Allerdings würde das voraussetzen, dass der Euro die Wahlwährung im internationalen Handel und in grenzüberschreitenden Finanzgeschäften wäre. Es wäre ja etwas seltsam, wenn das Öl in Euro gerechnet würde, Sportschuhe aber nicht.

Doch dazu müsste sich die Eurozone noch viel mehr dem globalen Handel öffnen. Europa hat also die Wahl.

mm.de: Und die Anleger; kämen die mit einer Euro-Notierung zurecht?

Xie: Ich denke, den Händlern würde das nicht gefallen. Denn die wollen ein gewisses Maß an Volatilität. Die US-Notenbank scheint das auch zu unterstützen und sich wieder etwas mehr der Easy-Money-Politik anzunähern. Und das dürfte gut für Spekulationen aufs Öl sein.
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Beitrag von oegeat »

Opec-Präsident will sinkenden Ölpreis bekämpfen

Der Opec-Präsident Edmund Daukoru fordert Maßnahmen, um gegen den sinkenden Ölpreis vorzugehen. Die Erdöl exportierenden Staaten erwarten für das nächste Jahr eine massive Überproduktion.Opec-

"Es muss etwas getan werden", sagte Daukoru am Dienstag. Der Ölpreis sei bereits sehr niedrig und würde Investitionen in die Industrien schaden. Das Ölkartell erwarte eine Überproduktion von täglich 1,8 Mio. Barrel im zweiten Quartal des kommenden Jahres. Kombiniert mit einer schwächeren US-Konjunktur und steigender Inflation rechnet der Opec-Präsident mit einem leichteren Markt.

Im Vergleich zum Höchststand Mitte Juli gingen die Ölpreise um 24 Prozent zurück. Damals sorgten Bedenken über Angebotskürzungen im Iran und Nigeria sowie mögliche Auswirkungen der Hurrikansaison in den USA für Rekordstände. Die Ölpreise könnten aber auch wieder steigen, sagte Energieanalyst Victor Shum von Purvin & Gertz. "Solange die Überschussproduktion und die Raffineriekapazitäten begrenzt sind, wird der Markt weiterhin zeitweise zu Preissprüngen neigen."

Trotz des jüngsten Preisrückgangs hat die Opec ursprünglich keine Pläne für ein außerordentliches Treffen. Wie ein Sprecher des Kartells am Dienstag mitteilte, ist das nächste Treffen für den 14. Dezember angesetzt. Der Preis für Rohöl der Opec ist zum Wochenanfang weiter gefallen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats in Wien kostete ein Barrel (159 Liter) aus der Förderung des Kartells am Montag 54,92 $. Das waren 1,23 $ weniger als am Freitag.


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Wie lautet der Thread hier ? :shock:
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wie ichs immer sagte ...allles getrieben durch Anlegergelder

Beitrag von oegeat »

Energie

Hohe Liquidität zündelt am Ölpreis

Von Christopher Palmeri

05. Oktober 2006



Seit die Energiepreise vor vier Jahren ihren steilen Anstieg begannen, wurde immer wieder eine Frage diskutiert: Hat das Geld, das von Seiten der Investmentfonds, Händler, Hegde Fonds und anderen Finanzmarktteilnehmern in das Ölgeschäft floß, die Preise in die Höhe getrieben, die von den Verbrauchern für das Heizen ihrer Häuser und das Auffüllen ihrer Fahrzeugtanks zu zahlen waren? Steckt hinter dem drastischen Auftrieb der Energiepreise anlagewilliges Geld?

Wenn dem so war, so hat das anlagewillige Geld inzwischen an Energie verloren und es scheint offensichtlich, daß es den Preisen auf dem Weg nach unten ebenso viel Volatilität verleiht wie zuvor auf dem Weg nach oben. Ohne größere Änderungen in Angebot oder Nachfrage ist der Ölpreis ins Trudeln geraten und am 3. Oktober unter 59 Dollar gefallen. Das sind 25 Prozent weniger als bei seinem Höchststand von 78 Dollar im Juli.

Salto abwärts

Die Erdgaspreise sind noch drastischer gefallen, von 15 Dollar je eine Million BTU (British Terminal Unit, entspricht 1.055 Joule) im letzten Dezember auf 5,80 Dollar - ein Absturz, der vermutlich den sechs Milliarden Dollar schweren Zusammenbruch des Hedge Fonds Amaranth Advisors auslöste.

Hinter den Preisrückgängen steht eine deutliche Verringerung der Mittel, die in Energie investiert werden. Die Menge an neuen Geldern, die in die von Morningstar beobachteten 48 Rohstoffonds geflossen sind, verringerte sich im August auf nur zwölf Millionen Dollar, gegenüber 1,6 Milliarden Dollar im gleichen Monat 2005. Der Pimco Commodity Real Asset Fonds, dessen Vermögen seit Auflegung im Jahre 2002 auf zwölf Milliarden Dollar angewachsen war, hat in diesem Jahr lediglich 100 Millionen Dollar eingenommen.

„Es findet ein großer Exodus des Geldes statt,“ erklärt Peter Fusaro, Gründer des Energy Hedge Fund Center, einer Energiehandels-Informationswebsite zur Verfolgung von Hedge Fonds. „Viele Investoren haben Gewinne mitgenommen und halten nun ihre Mittel zurück.“

Energielastigkeit wird zur Belastung

Die Energiepreise sind so schnell gefallen, daß sich die OPEC-Mitgliedsländer zum Handeln entschlossen. Im September erklärten Nigeria und Venezuela, sie würden freiwillig die Produktion drosseln in der Hoffnung, dadurch die Preise zu stützen. Edmund Daukoru, OPEC-President und nigerianischer Erdölminister, rief andere OPEC-Länder auf, sich dieser Maßnahme anzuschließen.

Dies ist insgesamt gesehen eine dramatische Kehrtwendung gegenüber den letzten Jahren, als das Geld nur so in Energieanlagen strömte. Der in Chicago ansässige Fondstracker Hedge Fund Research zählt inzwischen 68 Hedge Fonds, die sich ausschließlich auf Energie spezialisiert haben; im Jahre 2000 waren es erst 14. In dieser Zahl sind die vielen Fonds - wie etwa Amaranth - nicht enthalten, die nur einen Teil ihrer Mittel in Öl und Gas investieren.

Ebenfalls nicht mitgerechnet sind die 100 Milliarden Dollar in Fonds, die passiv Rohstoffindizes nachbilden. „Von jedem Dollar, der in den Goldman Sachs Commodity Index fließt, gehen 70 Cents in Energie,“ meint Sol Waxman, der für die Finanzberatungsgesellschaft der Barclay Group Hedge-Fonds verfolgt. „Wirkt sich das auf den Preis aus? Ich würde es vermuten.“

Reizvolle Geschäfte

Bestätigt wird dies auch durch Ergebnisse von Wall Street Research. In einem Bericht der Citigroup vom 20. September stellte Analyst Doug Leggate fest, daß vor kurzem mehr als die Hälfte der Energie-Terminkontrakte, die an der Nymex gehandelt wurden, auf Privatanleger, Fonds und andere Finanzinvestoren entfiel; das entspricht einer Steigerung von 25 Prozent gegenüber dem Jahr 2000.

Allein in den letzten drei Jahren schoß die durchschnittliche Anzahl der an der Rohstoffbörse eröffneten Rohöl-Futures und Optionskontrakte von 600.000 auf zwei Millionen nach oben. Nach Leggates Recherchen korrelierte der steigende Ölpreis zu 94 Prozent mit dem Anstieg des Handelsvolumens. „Wir haben einen mathematischen Weg gefunden, die Bewegung der Energiepreise zu erklären,“ sagt Leggate. „Fonds und Open Interest waren sehr wichtige Einflußfaktoren. Nun stellt sich die Frage: „Ist das von Dauer oder wird es sich wieder umkehren?“

Rohstoffblase prognostiziert

Brian Dell, Energieanalyst im Brokerhaus Sanford C. Bernstein, nimmt an, daß das in Energie-Futures geflossene Geld durchaus eine der Ursachen für den Preisrückgang der letzten Zeit gewesen sein könnte. In einem Bericht vom Juli hatte Dell vorhergesagt, daß der Einfluß der Fonds zu einer Rohstoffblase führen würde. Dell zog den Schluß, daß die Fonds durch Investition solch großer Beträge in Future-Kontrakte die zukünftigen Preise der Rohstoffe in die Höhe trieben.

Das wiederum veranlaßte Versorger, Raffinerien und andere Marktteilnehmer aus der Industrie, noch mehr Rohöl, Erdgas und Benzin auf Lager zu nehmen. Als der letzte Winter milder verlief als erwartet und keine großen Hurrikane die Lieferungen versiegen ließen, blieb die Industrie auf höheren Mengen sitzen als benötigt und das führte zu dem derzeitigen Preisverfall.

Heftige Ausschläge

Der Rückgang der Preise wird voraussichtlich den bisher lebhaften Markt für Fusionen und Übernahmen von Ölgesellschaften dämpfen. Nach Angaben von Thomson Financial wurden in diesem Jahr bisher Fusionen und Übernahmen im Wert von mehr als 350 Milliarden Dollar bekannt gegeben, über 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Sie reichen von dem 22 Milliarden Dollar schweren Buyout von Kinder Morgan über den Zusammenschluß von Western Refining und Giant Industries bis zum Doppelangebot von Andarko Petroleum für Kerr-McGee und Western Gas Resources. Auch das in San Antonio ansässige Raffinerieunternehmen Valero Energy und der russische Konzern Lukoil haben sich umgesehen.

Letztlich könnten Öl- und Gaserzeuger ihre Ausgaben für Bohrungen kürzen und davon wären viele Unternehmen betroffen, die Bohrausrüstungen und Ölfeld-Serviceleistungen anbieten. „Unsere Projekte werden in einem Zeitrahmen von drei Jahren entwickelt und durchgeführt,“ erläutert Brian Jennings, Finanzchef des großen Öl- und Gaserzeugers Devon Energy. „Wenn Sie sich diese heftigen Ausschläge bei den Erdgaspreisen ansehen, dann ist das für das Budgetverfahren wirklich schwierig.“

Wie weit könnten die Ölpreise sinken? Trotz des Preisrückgangs der letzten Zeit, besteht unter den Wall Street Analysten Konsens, daß Öl im vierten Quartal dieses Jahres immer noch durchschnittlich 65 Dollar pro Barrel kosten wird, bevor es im nächsten Jahr auf 62 Dollar fällt. Diese Schätzungen könnten rasch nach unten korrigiert werden, sollten die Preise noch weiter rutschen. „Wenn erst einmal eine Menge Geld abgezogen wird, könnte es recht unangenehm werden,“ meint Dell. „Wir könnten Rohöl noch unter der Marke von 40 Dollar erleben.“ Gute Nachrichten für Autofahrer, schlechte Nachrichten für Energie-Anleger.

Palmeri ist Korrespondent der Business Week in Los Angeles

Text: Business Week Online
Bildmaterial: AP, FAZ.NET
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Beitrag von oegeat »

Muskalowski hat geschrieben:wie aus verschiedenen Pressemeldungen hervorgeht ,verschiebt die US Regierung zur Zeit die auffüllung der stategischen Ölreserven,deshalb könnte man nach den Wahlen mirt stiegenden Öl kursen rechnen
Gruß Muskalowski
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Beitrag von oegeat »

Rohöl lässt sich in allen Bereichen ersetzen! - Das mag überraschen, aber der einzige Grund, warum Rohöl für so viele Produkte verwendet wurde, war der Preis.

Bereits 1931 hatten Carl Bosch und Friedrich Bergius den Chemie-Nobelpreis für ihre Beiträge zu den technisch wichtigen Hochdrucksynthesen erhalten; Carl Bosch für die Synthese von Ammoniak, Friedrich Bergius für die Kohlehydrierung.
(Die Deutschen waren mal wirklich führend in der Chemie! Deutschland hatte die besten Chemiker der Welt!! Schade, dass dies nicht mehr so ist, dann gäb´s hier auch mehr Arbeitsplätze!)

Man unterscheidet indirekte Verfahren, denen eine Kohlevergasung vorausgeht (z.B. Fischer-Tropsch-Synthese), die Kohlehydrierung mit wasserstoffübertragenden Medien (Bergius-Pier-Verfahren) und die direkte Kohleverflüssigung durch den thermischen Abbau der Kohle, bei welcher größere Aromatenanteile anfallen.

Endprodukte sind:

Benzin
Diesel
Heizöl
Aromate für die chemische Industrie

http://de.wikipedia.org/wiki/Kohleverfl%C3%BCssigung

Bei den damaligen Rohölpreisen wurden, nach dem 2. Weltkrieg, diese Verfahren nicht weiter betrieben, aber die Chemiker können genauso gut über diesen "Umweg" alles herstellen, was heute aus Rohöls auf chemischem Weg erzeugt wird.

Die Verfahren scheinen eine Wiederbelebung zu erfahren, natürlich mit neudeutscher Bezeichnung: CtL (Coal to Liquid).

Vielleicht lohnt es sich ja mal über Investitionen in diesem Sektor nachzudenken?
Aber das ist dann wohl doch ein Bullenthema.

"Aktuell gibt es Planungen zum Bau von zwei CtL-Anlagen in China, in den Provinzen Ningxia und Shaanxi.
....
Die amerikanische Luftwaffe (USAF) startet im September 2006 Testflüge mit B-52 Bombern (Boeing_B-52), die teilweise durch CtL angetrieben werden. Hintergrund hierzu ist die Verringerung der Abhängigkeit der Landesverteidigung von Ölimporten. Langfristig könnte CtL oder auch SunDiesel (BtL) Kerosin im militärischen und zivilen Luftverkehr ersetzen. Ab 50$ je Barrel soll die Rentabilitätsschwelle erreicht sein."

quelle TS
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Schmutzig und rentabel

Beitrag von oegeat »

Die Anhänger der Energiewende wollen nicht wahrhaben, dass sie in einer Krise stecken. Der sanfte Übergang in eine klimafreundliche Energieversorgung droht zu scheitern
Seit einiger Zeit ruhen sich Forscher, alternative Energieunternehmer und Umweltpolitiker auf dem Gedanken aus, dass "die Energiewende" quasi von allein komme. Der angeblich unmittelbar bevorstehende Ölmangel werde schon dafür sorgen, dass die Welt automatisch zu Wind, Wasser, Sonne und Biomasse umschwenke. Allein die Atomkraft gelte es noch abzuwehren.

Schön wär\'s. Denn mit fast denselben Methoden, mit denen man Biosprit erzeugen will, lässt sich auch aus Erdgas oder Kohle fossiler Ölersatz destillieren. Und das deutlich billiger als aus Getreide oder Plantagenholz. Es ist völlig naiv zu glauben, das Ölzeitalter sei bereits am Ende.

Es ist paradox: Obgleich die Klimaforschung derzeit die Medien mit Horrormeldungen überflutet, war das Konzept der "Energiewende" lange nicht mehr so gefährdet wie heute. Das gilt auch für die Arbeit der Klimaschützer dieser Tage auf ihrem Gipfel in Nairobi. Sie sollten den Rückenwind durch die öffentliche Meinung dazu nutzen, sich für schwerere Zeiten zu wappnen.

Der Kampfbegriff "Energiewende" ist irreführend. Selbst in den optimistischeren Wende-Szenarios müssen fossile Brennstoffe 2050 noch knapp die Hälfte des Energiebedarfs decken. Auch in den kühnsten Visionen wird der letzte Tropfen Öl erst gegen Ende dieses Jahrhunderts fließen. Die Energiewende ruht deshalb auf vier Säulen: erstens auf der Hoffnung, Öl werde knapp. Zweitens auf Erdgas als klimafreundlicher Alternative zu den anderen fossilen Brennstoffen. Drittens auf mehr Energieeffizienz. Und viertens schließlich auf der intensiven Förderung von Wind-, Solar- und Biomassetechnik.

Tatsächlich hat sich der Ausbau von Windrädern und Solarenergie inzwischen zum Selbstläufer entwickelt. Die neue Industrie produziert so viel Wohlstand, dass selbst eine schwarz-gelbe Regierung kaum noch Hand an sie legen würde. Auch Energieeffizienz hat es inzwischen zum Mainstream-Thema gebracht - obwohl es an der Umsetzung hapert. Richtig ins Wanken geraten dagegen die Säulen eins und zwei. Das hat mit einem Irrtum zu tun. Und dem Comeback der Sorge um sichere Energieimporte.

Der Irrtum ist der Glaube ans Ende des billigen Öls. Er beruht auf der so genannten "Peak Oil"-Hypothese amerikanischer Geologen. Sie geht davon aus, dass wir bald den Gipfel der maximal möglichen Fördermenge pro Tag erreichen. Dann sei zwar noch genügend Öl im Boden, aber die Förderung könne nicht mehr mit der Nachfrage Schritt halten.

Doch diese Sicht ist völlig eindimensional. Sie ignoriert die Gesetze des Marktes wie die des technischen Fortschritts. Bislang gelten Ölquellen, die zu einem Drittel leer gepumpt sind, als erschöpft, weil es schwierig ist, den Rest zu fördern. Doch die Ölkonzerne arbeiten längst an technischen Tricks, die Ausbeute erheblich in die Höhe zu treiben. Und selbst wenn wir tatsächlich bald den Ölfördergipfel erreichen sollten, wäre das Ölzeitalter noch lange nicht am Ende. Denn Ölprodukte lassen sich auch aus Gas oder Kohle gewinnen.

Der dank der Opec hohe Ölpreis macht Alternativen rentabel. Etwa Sprit aus Biomasse. Viel günstiger jedoch ist eine alte Technik: flüssige Kohle. Schon Nazideutschland betankte damit sein letztes Kriegsaufgebot, und Südafrika lavierte sich durch die Zeiten des Wirtschaftsembargos gegen die Apartheid. Der südafrikanische Branchenprimus Sasol verarbeitet noch immer Kohle zu Sprit - für höchst wirtschaftliche 25 Dollar pro Fass (Barrel). Die Fondsmanager von Merryll Lynch empfehlen Sasol-Aktien bereits zum Kauf. Sie glauben, dass in den USA Kohlesprit für um die 40 Dollar pro Fass zu produzieren ist. In China werden 20 Dollar pro Fass angepeilt - und in Deutschland gelten etwa 60 Dollar pro Fass als realistisch. Damit sind dem weiteren Anstieg des Ölpreises natürliche Grenzen gesetzt.

Beim Erdgas denkt bislang fast niemand an Benzinersatz. Denn Gas eignet sich vor allem als Strom- und Heizquelle. Bis vor einem Jahr sah es so aus, als würde sich dieser klimaschonendste fossile Brennstoff von selbst durchsetzen: Hocheffiziente Gaskraftwerke waren um Längen wirtschaftlicher als Kohle- oder Atomkraftwerke. Doch inzwischen ist Gas teuer geworden. Und die neue Neigung Russlands, seine Stellung als größter Gaslieferant Europas als "Energiewaffe" zu missbrauchen, nährt die Furcht vor weiteren Preissprüngen.

Die Krise des Erdgases trifft die Strategie der Energiewende ins Mark, wird bislang unter Klimaschützern jedoch kaum reflektiert. Sie macht nicht nur den deutschen Atomausstieg, sondern auch die Erfüllung der Kioto-Verpflichtung Europas erheblich kniffliger als erhofft. Und stärkt die Atomkraftlobby.

Dabei spielt die Kernkraft weltweit eine eher kleine Rolle. Es sind vor allem Kohlekraftwerke, die in Ländern wie China oder den USA neu gebaut werden - nicht zuletzt, um unabhängiger von Energieimporten zu werden. In der Umweltszene ist die Frage sicherer Energieversorgung jedoch ein blinder Fleck. Energie- und Außenpolitikern bereitet dagegen kaum etwas mehr Sorge als die Ballung von zwei Dritteln der Öl- und Gasvorräte der Welt in der politisch unstabilen "Rohstoff- und Energie-Ellipse" vom Nahen Osten bis zum kaukasisch-kaspischen Raum. Kohle ist dagegen gleichmäßig über den Globus verteilt. Und selbst wenn die Welt allein Kohlesprit tankte, würde das schwarze Gold noch ein paar hundert Jahre reichen. Anders als die Atomkraft steht die Kohle tatsächlich vor einer Renaissance.

Fürs Klima wäre das verheerend: Strom und Sprit aus Kohle belasten das Klima unterm Strich etwa doppelt so stark, als würde man Gas für Strom und Öl für Sprit verwenden. Die Erde würde umso schneller in die Klimakatastrophe rasen. Die Verfechter der Energiewende werden deshalb umdenken müssen. Sie sollten sich endlich mit der Deponierung von Kohlendioxid arrangieren. Bislang werden die Versuche einiger Energiekonzerne wie Vattenfall, das Kohlendioxid am Kohlekraftwerk zu sammeln und in die Erde zu pressen, von Ökologen als "Feigenblatt" diffamiert. Dabei lässt sich die Kohle ohne diese so genannte "Sequestrierung" nicht wirklich klimafreundlich machen. Außerdem darf die Energieeffizienz nicht länger Stiefkind der Szene bleiben, die lieber mit Dünnschichtsolarzellen und Kohlefaserwindrotoren glänzt.

Wichtig wird es sein, Sprit aus Biomasse, erneuerbaren Heizquellen und Energieeffizienz gegen Preisstürze beim Öl abzusichern. Sobald die Opec eine dauerhafte Abkehr der Industriestaaten vom Öl erkennt, dürfte sie rasch ihre aktuelle Investionsverweigerung aufgeben und neue Ölpumpen in die Wüsten rammen. Noch sprudelt das Öl im Nahen Osten für wenige Dollar pro Fass. Eine Energiesteuer in Abhängigkeit vom Ölpreis zum Beispiel wäre eine gute Möglichkeit. Schon einmal erlebte die Welt eine jähe Bruchlandung alternativer Energien, als wenige Jahre nach den Ölpreiskrisen wieder billiges Öl floss. Das darf nicht noch einmal passieren. MATTHIAS URBACH

taz
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wie lange wird China noch abhängig sein ?

Beitrag von oegeat »

Rank Country Oil - production
(bbl/day) Date of Information
1 World 79,650,000 2003 est.
2 Saudi Arabia 9,475,000 2005 est.
3 Russia 9,150,000 2005 est.
4 United States 7,610,000 2005 est.
5 Iran 3,979,000 2005 est.

6 China 3,504,000
2004
7 European Union 3,424,000 2001
8 Mexico 3,420,000 2005 est.
9 Norway 3,220,000 2005 est.
10 Venezuela 3,081,000 2005 est.
11 Nigeria 2,451,000 2005 est.
12 Kuwait 2,418,000 2005 est.
13 Canada 2,400,000 2004
14 United Arab Emirates 2,396,000 2005 est.
15 United Kingdom 2,393,000 2003 est.
16 Iraq 2,093,000 2005 est.
17 Brazil 2,010,000 2005 est.
18 Libya 1,643,000 2005 est.
19 Angola 1,600,000 2005 est.
20 Algeria 1,373,000 2005 est


++++++++++++++++++


und wie viel verbraucht China

Rank Country Oil - consumption
(bbl/day) Date of Information
1 World 80,100,000 2003 est.
2 United States 20,030,000 2003 est.
3 European Union 14,590,000 2001

4 China 6,391,000 2004
5 Japan 5,578,000 2003 est.
6 Russia 2,800,000 2005 est.
7 Germany 2,677,000 2003
8 India 2,320,000 2003 est.
9 Canada 2,300,000 2004
10 Korea, South 2,061,000 2004
11 France 2,060,000 2003 est.
12 Italy 1,874,000 2003 est.
13 Saudi Arabia 1,775,000 2003
14 Mexico 1,752,000 2004 est.
15 United Kingdom 1,722,000 2003 est.
16 Brazil 1,610,000 2004
17 Spain 1,544,000 2003 est.
18 Iran 1,425,000 2003 est.
19 Indonesia 1,084,000 2005 est.
20 Netherlands 920,000 2003 est



Fazit China versorgt sich schön langsam aber sicher immer mehr selbst - derzeit sind es bereits 50% !!!!!!!!!


Die Grafik zeigt dies schön fakt ist zwar das Texas und anderes weniger produzieren und daher die China "Kurve" nen knick hat aber in der breite also tatsächliche Produktion nicht zurück geht.
Dateianhänge
oil-11.12.2006.png
oil-11.12.2006.png (176.99 KiB) 11522 mal betrachtet
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Beitrag von oegeat »

ganz unten die Förderung Chinas nimmt ständig zu
auch Mexiko und vor allem Rußland nimmt wieder zu !
Bild

quelle hier



die Produktion wurde auch 2006 gesteigert - aber nur minimal !
Quelle hier
Zuletzt geändert von oegeat am 02.07.2007 15:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von oegeat »

Interessant ist das die Importe im ersten Halbjahr zulegten - da der Verbrauch gestiegen ist aber nun sich nicht weiter steigern

sondern sogar zurück gingen und daher weniger Rohöl importiert werden mußten

Quelle Ölimport im August um 6,1 Prozent zum Vorjahr gesunken

ob das nun anhält werden wir sehen !

zeitgleich ist auch zu vernehmen das das Wirtschaftswachstum gesunken ist Quelle hier

ab das nun eine Eintagesfliege war oder die Trendwende wird sich zeigen
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Beitrag von kaalexs »

China: Ölimport im August um 6,1 Prozent zum Vorjahr gesunken
China hat im August weniger Rohöl importiert als ein Jahr zuvor. Die Ölimporte seien um 6,1 Prozent auf 8,76 Millionen Tonnen gesunken, teilte die Zollbehörde am Montag in Peking mit. In den ersten acht Monaten des Jahres erhöhten sich die Ölimporte hingegen um 3,9 Prozent auf 83,12 Millionen Tonnen.

Das robuste Wachstum Chinas sorgt für einen kräftigen Anstieg der Energienachfrage des Landes. Dabei behauptete Kohle seine zentrale Rolle. Der Anteil der Rohölimporte am gesamten Ölverbrauch des Landes liegt bei 40 Prozent. Im laufenden Jahr wurde der Anstieg der Ölimporte durch den Ölpreisanstieg gedämpft. Der große Energiebedarf des Landes hatte 2004 zu den Hauptgründen für den deutlichen Ölpreisanstieg gezählt./FX/jha/sk

AXC0054 2005-09-12/11:02
Zuletzt geändert von kaalexs am 10.12.2006 19:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von ist gegangen worden »

Guten Abend


Am 20 Oktober beschloss die OPEC die Försermenge um 1,2 Millione Barrel pro Tag zu senken,so geschehen.
Warum wohl?Wegen zu hoher Nachfrage,hehe?
Ob es jetzt an China liegt oder sonst wem,die Fördermenge wurde gesenkt und sie wird aller Voraussicht nach Mitte Dezember noch einnmal gesenkt werden.
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Beitrag von oegeat »

Hier eine Interessante grafik

Bild

blau was man fördert selbst ! (schön zu sehen das es zulegt aber gemächlich)

und die importe sind das was abgeht/fehlt und daher importiert werden muß- also minus dargestellt :kiss:

quelle hier
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Beitrag von ist gegangen worden »

Das ist auch nur auf China bezogen.
In den USA spielt m.e nach "immer noch" die Musik....

Die Frage lautet werden die Zinsen in den USA weiter ansteigen oder gesenkt werden.

Aus dieser Frage ergibt sich die derzeitige Volatilität.



Das sage ich wenn ich fundamentals mal mit der Charttechnik verbinden darf.
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Beitrag von oegeat »

bezogen auf Öl spielt die Musik in China !

Braucht deren Wirtschaft mehr oder weniger denn sonnst über all auf der Welt bleibt der Verbrauch gleich oder geht sogar zurück wie in Europa !!

siehe Grafik hier man beachte was man selbst produziert vorranging durch die Nordsee und das ist erstaunlich - ideal wäre natürlich wenn man 100% selbst produziert und sich unabhängig macht. 8)

Bild
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Beitrag von ist gegangen worden »

Die Ölboerse ist in den USA und Öl wird in USD bezahlt.
Deshalb,aber das bleibt ja jedem selber überlassen sage ich die Musik spielt in den USA und derren FED Found Sätze bzw. markoökonomischer Verfassung.
Gleitet die Inflation aus dem Ruder bin ich mir absolut sicher wird der Ölpreis stark fallen.
Da bin ich mir so sicher das ich darauf mit exakt dieser Argumentation auch spekulieren werde,wenn es dann soweit ist :shock:

Klene Anmerkung: Der Goldpreis richtet sich ebenso nach dem USD und nicht dem Huan,somit also nach den inflationsdaten aus den USA und nicht aus China.
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Beitrag von ist gegangen worden »

OPEC einig über Senkung um 0,5 Mio bpd zum 1. Feb



ABUJA (Dow Jones)--Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) hat sich nach Angaben von Delegierten darauf verständigt, die Fördermenge ab dem 1. Februar 2007 um 0,5 Mio Barrel pro Tag (bdp) zu drosseln. Das Abkommen müsse von den OPEC-Ministern im Laufe des Donnerstags noch formell bestätigt werden, sagten die Delegierten. Zudem bedeute das Abkommen, dass es im Januar keine Ministerkonferenz geben werde. Mit der vereinbarten Drosselung sinkt die tägliche Förderung der OPEC (ohne Irak) auf geschätzte 25,8 Mio Barrel.
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Beitrag von oegeat »

Russlands Ölgewinnung im Januar-Oktober auf nahezu 400 Millionen Tonnen gewachsen

Russlands Ölgewinnung hat vom Januar bis Oktober dieses Jahres um 2,2 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode 2005 zugelegt und 398,8 Millionen Tonnen betragen. Allein im Oktober belief sich diese Menge auf 41 Millionen Tonnen (Zuwachs von 1,3 Prozent).

Das geht aus einer Mitteilung des Föderalen Dienstes für Statistik Russlands (Rosstat) hervor, die RIA Novosti am Freitag zugegangen ist.
Auf dem Binnenmarkt wuchs die Ölverarbeitung im Januar-Oktober um 5,4 Prozent auf 180,9 Millionen Tonnen. Der Export ging dagegen um 0,5 Prozent auf 207,9 Millionen Tonnen zurück. Allein im Oktober nahm die Ölverarbeitung in Russland um 5,6 Prozent zu und erreichte 19 Millionen Tonnen. Der Export nahm im Oktober um fünf Prozent zu und lag bei 20,8 Millionen Tonnen.

Der Öl-Anteil am Gesamtexport Russlands belief sich auf 35,2 Prozent und am Export von Energieträgern auf 52,7 Prozent. Vor einem Jahr waren das 34,8 Prozent beziehungsweise 54,4 Prozent gewesen.

Darüber hinaus teilte Rosstat mit, dass Russland im Oktober 9,593 Millionen Barrel Öl (exkl. Gaskondensat) pro Tag gewonnen hatte. Die OPEC-Länder förderten insgesamt 29,447 Millionen Barrel pro Tag. Die Gewinnung des Iraks und Saudi-Arabiens betrug 1,958 beziehungsweise 9,031 Millionen Barrel pro Tag.

Der durchschnittliche Ölexportpreis ging im Oktober um 8,6 Prozent gegenüber September zurück und lag bei 392,3 US-Dollar pro Tonne. Das Urals-Öl kostete 402,4 Dollar pro Tonne (Rückgang von 6,5 Prozent). [ RIA Novosti ]


+++++++++++++++++

kein wunder das der Ölpreis zurück geht/ging wenn zu viel davon da ist

und die wiederrum sagen das den Iran das Öl ausgeht... :shock:
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Beitrag von oegeat »

Wie viel Öl haben wir noch?

VON JÜRGEN LANGENBACH (Die Presse) 17.01.2007

Geologie/Ökonomie. Über die Größe der Reserven ist die Forschung heillos zerstritten.

Im Jahr 1956 setzte sich M. King Hub bert, Geophysiker im Forschungslabor von Shell, Houston, an seinen Schreib tisch und rechnete: Die Ölproduktion der USA werde Anfang der 70er-Jahre ihren Höhepunkt erreichen, dann werde es abwärtsgehen wie zuvor aufwärts, in Form der Gauß\'schen Normalverteilung, die wie eine Glocke aussieht, in der der Niedergang den Aufstieg spiegelt. 1956 war die US-Produktion noch mitten im Aufstieg - noch nicht einmal die Hälfte des linken Glockenteils war durchschritten -, Hubbert wurde verlacht, aber er behielt Recht, 1970 erreichte die US-Produktion ihren Höhepunkt.



Seitdem gibt es viele "Hubbertisten", die das Verfahren auf die Vorräte der ganzen Erde anwenden, Kenneth Deffeys etwa, einen emeritierten Geologen der Princeton University. Nach seiner Kalkulation wurde der Höhepunkt der Gauß-Glocke am 24. November 2005 überschritten, später korrigierte er, es war der 16. Dezember 2005. "Es gibt keine Evidenz für einen Höhepunkt vor 2030", entgegnen die Cambridge Energy Research Associates (CERA), eine Gruppe von Energie-Analytikern in Massachusetts: "Und nach dem Höhepunkt wird es nicht wie in der Glockenkurve hinabgehen, sondern nur sehr langsam" (www.cera.com). Demnach betreiben die "Hubbertisten" einen "geologischen Determinismus", der übersieht, dass "über die Menge des Öls nicht nur die Größe der Reservoirs in der Erde entscheiden, sondern auch und vor allem oberirdische Faktoren wie Geopolitik, Konflikte, Ökonomie und Technologie".


Einigkeit herrscht nur darüber, dass bisher 1,1 Billionen Barrel (175 Billionen Liter) aus der Erde geholt sind, ansonsten ist die Zunft heillos zerstritten. Die CERA-Forscher verweisen darauf, dass Hubbert zwar den Zeitpunkt für die USA richtig prognostiziert hatte, aber nicht die Fördermenge, die lag 1970 um 20 Prozent höher als in der Prognose, zudem fiel die Kurve nicht glockenförmig ab, man fand - und findet - selbst in den USA immer neue Vorräte. Im Golf von Mexiko etwa, im Vorjahr stieß man auf das Thunder Horse Field, 300 Millionen Barrel.


Das klingt eindrucksvoll, könnte aber den Bedarf der Welt gerade eine Woche decken. Zudem haben viele andere Fördergebiete den Höhepunkt überschritten, die in der Nordsee 1999, die norwegische Produktion geht zurück, Großbritannien verkauft kein Öl mehr. Ähnlich ist es in Peru, Argentinien, Mexiko, dem Kongo - aber das sind natürlich Zwerge gegenüber den Giganten, allen voran Saudi-Arabien, dem größten Lieferanten. Wie viel ist dort, wie lange reicht es? Das ist nicht klar, es gibt Zweifel an den offiziellen Zahlen, Matthew Simmons, Ölmarkt-Analytiker und "Petro-Pessimist", hält die offiziellen Angaben Saudi-Arabiens - und die anderer nahöstlicher OPEC-Mitglieder - für überhöht, auch der Geologische Dienst der USA hat wenig Vertrauen in Zahlen, die von Staaten und/oder Ölgesellschaften verlautbart werden und nicht überprüft werden können (Nature, 445, Seite 14).

Denn bei den Schätzungen geht es immer auch um Geld - große Vorräte gleich große Marktmacht -, und generell geht es beim Öl auch vorrangig um Geld: Bei 67 Dollar pro Barrel - wie Anfang Januar - rechnen sich Investitionen in manche schon aufgegebene Ölfelder. Die werden in drei Schritten ausgebeutet: Erst kommt das "einfache" Öl, das aus eigener Kraft herausströmt; dann wird Wasser oder flüssiges CO2 in die Lager gepumpt, um Öl herauszutreiben; schließlich, in der "tertiären Extraktion", wird Dampf hineingepumpt, um das noch vorhandene Öl zu verflüssigen. Der Preis steigt von Stufe zu Stufe, er würde weiter stark steigen, wollte man die riesigen Ölschieferlager in Kanada ausbeuten (in der Ölkrise der 70er-Jahre dachte man einmal daran), er würde noch weiter steigen, wollte man Kohle oder Erdgas in Öl umwandeln.

Irgendwann sollte der Markt zeigen, was er kann. Schon bei den 62 Dollar werden Alternativen konkurrenzfähig. Umweltfreunde wünschen sich das - der Erwärmung wegen -, aber auch die Energiewirtschaft würde gerne besser abschätzen können, wie lange es noch Öl gibt, und zu welchem Preis. So lange das nicht klar ist, gibt es nicht genug Druck, ernsthaft andere Energiesysteme zu ersinnen und in sie zu investieren.
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Saudi-Arabien will Ölförderkapazitäten um 40% steigern

Beitrag von oegeat »

Datum 18.01.2007 - Uhrzeit 11:58 (© GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)

Laut dem saudi-arabischen Ölminister Ali Naimi will Saudi-Arabien seine Kapazitäten zur Ölproduktion bis 2009 um fast 40 Prozent auf 12,5 Millionen Barrels pro Tag steigern. Zudem werde über die kommenden fünf Jahre eine Verdoppelung der Raffineriekapazitäten auf 6 Millionen Barrels pro Tag ins Visier gefasst. Mit der Erweiterung wolle das Land der ständig steigenden Nachfrage begegnen. Die Pläne seien Teil einer Zusage des weltgrößten Ölproduzenten, Anstrengungen zum Ausbau seiner Kapazitäten im Ausmaß von 80 Milliarden Dollar zu unternehmen. Der starke Anstieg des Ölpreises der letzten beiden Jahre sei vor allem auf unzureichende Investitionen sowie auf einen insbesonders aus der boomenden asiatischen Region hervorgerufenen Nachfragesprung zurückzuführen. Es stünden ausreichende Ressourcen zur Abdeckung der Energienachfrage der nächsten 30 Jahre zur Verfügung, führte Naimi weiter aus.

++++++++++++++++

ob da snn den ölpreis hochtreiben wird wag ich stark zu bezweiffeln :shock: es kommt so ich es immer sage ....... es ist genug da - vom ÖL
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Beitrag von oegeat »

Ölaktien kaufen? Ja, aber wetten Sie nicht Ihr letztes Fass
von Alex Green, Investoren-Akademie 25.1.2007

Lieber Leser,

bei einer Investmentkonferenz letztes Jahr stieß ich auf einen Teilnehmer, der mir erzählte, er habe sein gesamtes Vermögen in Ölaktien gesteckt. Leider war das gerade der Zeitpunkt, als das Öl die 75 Dollarmarke kreuzte.

„Haben Sie nichts von „Peak Oil“ gehört?“ fragte er und schaute ungläubig. „Laut der Association for the Study of Peak Oil"(ASPO) hat die weltweite Ölproduktion bereits ihr Maximum erreicht. Noch während unserer Lebzeiten werden unserem Planeten die fossilen Brennstoffe ausgehen.

Immer wenn jemand das Wort sicher in einer wirtschaftlichen Prognose erwähnt, neige ich dazu, unwillkürlich zu schaudern. Dieses Mal ist es keine Ausnahme. Die „Peak Oil“ Theorie lautet ungefähr so: Öl ist eine endliche Ressource. Die Produktionsspitze ist erreicht. Die wachsende Weltbevölkerung und die schnelle Industrialisierung von Schwellenländern – besonders China und Indien – macht es nur zu einer Frage der Zeit, wann die Nachfrage die Produktion übersteigt, was zu sehr hohen Ölpreisen führt. Das wiederum sollte auch die Ölaktien steigen lassen. Ergo, wir müssen uns nur auf die Energieaktien stürzen, so wie die Hunt- Brüder auf das Silber.

Ich hasse es, das "Stinktier" auf der Party zu sein, aber es gibt da ein paar Lücken in der sogenannten „Peak Oil“ Theorie. Jeder der sich mit dieser Idee angefreundet hat, sollte noch einmal nachdenken. Es folgt warum...

Neue Produktionsmethoden und neue Technologien: 1930 hatte die USA 13 Milliarden Barrel nachgewiesener Ölreserven. Mit diesen 13 Milliarden Barrel kämpfte das Land den Zweiten Weltkrieg, trieb die Wirtschaft in denökonomischen Boom der Nachkriegsära und legte den Grundstein für die neue Liebe der Amerikaner, das Auto. Sechzig Jahre später, wie viel, denken Sie, ist noch von der 13 Milliarden Barrel Reserve übrig?

Lassen wir Alaska außen vor, haben allein die 48 Staaten nachgewiesene Reserven von 17 Milliarden Barrel, 31 % mehr als 1930.

Das gleiche gilt für den Persischen Golf. 1975 schlossen offizielle Berichte, die Region hätte 74 Milliarden Barrel Öl. Das war während der Energiekrise. Den Amerikanern wurde erzählt, dass weltweit nur noch Öl für ein Dutzend weiterer Dekaden vorhanden wäre.

1993 wurde die offizielle Schätzung für die Ölreserven des Persischen Golfs auf 663 Milliarden Barrel erhöht, neun mal mehr als 20 Jahre zuvor.

„Dieses Mal ist es anders“, insistieren die Peak Oilers. Aber letztes Jahr wurden im Golf von Mexiko enorme neue Ölreserven entdeckt. Und vergessen wir nicht die in großem Maßstab betriebene Förderung des hoch qualitativen Rohöls aus den Ölsänden Albertas.

Einen weiteren Schatten auf die Peak-Oil-Parade wirft Ray Kurzweil. Der Wissenschaftler und Autor Kurzweil besteht darauf, dass die Nanotechnologie innerhalb der nächsten zwei Dekaden Öl verzichtbar machen wird. Das hört sich für Sie SPANISCH an, aber lassen Sie ihn erklären.

Erst kürzlich schrieb er: „Obwohl unser Bedürfnis an Energiequellen sich in den nächsten 20 Jahren verdreifachen soll, werden wir den .0003 Anteil des dafür nötigen Sonnenlichtes einfangen, um alle benötigte Energie ohne fossile Brennstoffe zur Verfügung zu stellen. Dies geschieht durch extrem billige, hoch effiziente, leichtgewichtige Nano-Solarzellen. Von dort wird die Energie in sicheren, weit verbreiteten Brennstoffzellen gespeichert."

Kurzweil besteht darauf: „Der Anteil der Solarenergie beträgt nur ein Tausendstel unserer Energieversorgung, aber er verdoppelt sich jede zwei Jahre, was bedeutet, dass er sich um ein Tausendfaches in den nächsten 20 Jahren vervielfältigen wird. Fast alle Diskussionen zum Thema Energie vergessen, zukünftige, auf Nanotechnologie basierende Lösungen für dieses Problem in Betracht zu ziehen. Diese Entwicklung wird nicht nur von dem Umweltbewusstsein der Unternehmen getrieben sein, sondern auch von den 2 Billionen Dollar, die wir jährlich für Energie ausgeben. Das ist jetzt schon ein großer Bereich für Venture Fonds.“

Ich räume ein – und meine Frau wird das gerne bestätigen – dass ich kein Nanotechnologe bin. Und sicherlich ist vieles von dem, was Kurzweil sagt, spekulativ. Aber viele Wissenschaftler, darunter ein Pioneer der Nanotechnolgie, Dr. Eric Drexler, stimmen Kurzweil zu. Aber selbst wenn er falsch liegt, höhere Ölpreise sind ein Anreiz für breitere Forschungen, effizienteres Fördern und für Verbesserungen in der Technologie und alternative Energien. Höhere Ölpreise ermutigen auch zu mehr Energieeinsparungen. Also, trotz Bevölkerungswachstum und zunehmender Industrialisierung, ist es nicht gerade vernünftig, auf einen Ölpreis, der in den Himmel steigt, zu wetten. Und das ist gut so.

Außer natürlich Sie sind zufällig ein Diktator im Mittleren Osten oder ein venezulanischer Sozialist... oder ein armer „Spekukant“, der sein letztes Hemd auf „Peak Oil“ setzt.

Viel Erfolg
Alex
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Beitrag von oegeat »

zwei sachen zum lesen hier

und hier

:roll:
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Beitrag von oegeat »

Harmonicdrive hat geschrieben:
Harmonicdrive hat geschrieben:Guten Abend


Ich meine das Bolinger Band im Daily und ziehe es weiter runter weil es sich weiter zusammen ziehen wird,wovon ich ausgehe.


Die 3% sind hier nachzulasen,bei den Commercials:


http://www.raiba.at/schauplatz.asp


Auf Analysen clicken,dann auf Wochenausblick!"


Anfang Jannuar gab sich Bernanke zum Besten:


06.06.2006 09:26

Fed-Chef lässt die Kurse purzeln

Der Chef der US-Notenbank Fed, Ben Bernanke, haucht den Anlegern wieder Zinssorgen ein. Der Dax startete mit deutlichen Verlusten in den Handel am Dienstag. An den übrigen europäischen Börsen bot sich ein ähnliches Bild.
Bernanke hatte am Montag in Washington auf einer Banken-Veranstaltung nachdrücklich auf Inflationsgefahren hingewiesen. Damit schickte der Fed-Chef die Aktien und Anleihe-Märkte über die Grenzen der USA hinaus auf Talfahrt. Die USA seien auf dem Weg zu einem verlangsamten Wirtschaftswachstum, sagte Bernanke. Die Fed müsse wachsam sein und sicherstellen, dass die Inflation unter Kontrolle bleibe. Börsianer deuteten das als Signal für eine weitere Zinserhöhung in den USA, die dann siebzehnte in Folge.

In den USA selbst weiteten die Märkte am Montag ihre Verluste nach diesen Äußerungen weiter aus. In Fernost folgten die Märkte den US-Beispielen am Dienstag und schlossen größtenteils im Minus.




Diese Woche hat es in sich!


Viele Grüsse,


Jörg

Öl sollte weiterhin schwach bleiben.
Der Bereich um die 60 USD-62,50 USD sind short Marken.
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Beitrag von oegeat »

Der Ölpreis sinkt auf 30 Dollar“

16.02.2007 | 21:06 | (Die Presse)

Spekulation. Auf den internationalen Finanzmärkten hat sich eine riesige Spekulationsblase aufgebaut, die schon im kommenden März platzen und den Ölpreis in den Keller schicken könnte, meinen internationale Analysten.
(c) Clemens Fabry

Wien/London (ju/Bloomberg).Statt, wie bisher befürchtet, in lichte Höhen jenseits der 100-Dollar-Marke zu steigen, könnte der Ölpreis demnächst dramatisch absacken: Auf den internationalen Finanzmärkten hat sich eine riesige Öl-Spekulationsblase aufgebaut, die demnächst platzen dürfte. Die Analysten von Sanford C. Bernstein in London rechnen jedenfalls damit, dass die Ölnotierungen noch im März um fast 30 Prozent auf 40 Dollar pro Barrel (je 159 Liter) absacken könnten. Ende März könnte der Preis für das Schwarze Gold den Prognosen zufolge nur noch bei 30 Dollar liegen.


Dorthin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Zum Wochenschluss hatten die Notierungen für Opec-Öl auf knapp 53 Dollar nachgegeben, teureres US-Öl war zu 58 Dollar gehandelt worden.

Mit ihrer Prognose stehen die Londoner Analysten nicht allein da: Auch die Royal Bank of Scotland geht von einem deutlichen sinkenden Ölpreis aus. Deren Analyst Thorsten Fischer ist nicht ganz so radikal wie seine Londoner Kollegen: Er erwartet, dass der Preis für ein Barrel im Laufe des Jahres auf 45 Dollar absinkt.

Volle Lager zu hohen Kosten

Den Grund für den Preisverfall liefert nicht das Erdölkartell Opec, sondern die Finanzwelt: In Erwartung starker Ölpreissteigerungen wurden Milliarden in Rohstofffonds und Ölterminkontrakte investiert. Diese Kontrakte sind mit gelagertem Erdöl „unterlegt“ (im Extremfall müsste das Öl ja physisch geliefert werden) – und verursachen so hohe Lagerkosten. Die nur vertretbar sind, wenn der Ölpreis steigt. Das tut er aber nicht. Unter anderem, weil der milde Winter in den Industriestaaten (auch in den USA war es vor dem Wintereinbruch Ende Jänner mild) den Heizölkonsum zurück gehen lässt.

Die Lagerkosten haben die Investoren in Öl-Futures nun in eine sogenannte „Contango“-Situation gebracht: Die Preise auf dem Tagesmarkt liegen jetzt unter jenen der Termingeschäfte (etwa für Lieferungen in einem Vierteljahr). Das ist nur eine begrenzte Zeit lang durchzuhalten. Die Analysten von Sanford C. Bernstein glauben, dass die Schmerzgrenze im März erreicht sein wird. Dann werden Spekulanten gezwungen, in großem Stil Öl auf den Markt zu werfen – was den Preis ruinieren muss.

Die Situation ist für die Spekulanten deshalb prekär, weil die Produktion der Opec trotz schwächerer Nachfrage auf vollen Touren läuft, das gelagerte „Spekulations-Öl“ vom Markt derzeit eigentlich nicht benötigt wird. Spätestens im März müsste das größte Opec-Ölförderland, Saudiarabien, seine Produktion deutlich unter acht Mio. Barrel pro Tag drosseln, um ein Platzen der Spekulationsblase zu verhindern.

Allerdings: Selbst wenn die Saudis stark drosseln, bedeute das noch keine Preis-Stabilisierung: Das würde nur den Anreiz für andere Förderländer erhöhen, die Lücke zu füllen. Es sei also jedenfalls mit einer Verkaufswelle zu rechnen. „Die Spekulationsblase wird bald platzen“, sind die Londoner Analysten überzeugt. Daten über das Gesamtvolumen der Öl-Future-Kontrakte sind nicht verfügbar, das Volumen der Rohstoffspekulation ist in den vergangenen Jahren aber regelrecht explodiert. Ein Beispiel: Im Goldman Sachs Commodity Index waren 2003 rund 15 Mrd. Dollar investiert. Jetzt, drei Jahre später, sind es 70 Mrd. Dollar.

Goldman Sachs zweifelt

Allerdings: Es gibt internationale Experten, die nicht auf einen längeren Einbruch der Ölpreise setzen: Goldman Sachs etwa geht von einem Anstieg der Ölfuture-Notierungen auf 71,50 Euro aus. Der Grund: Die Ölförderländer investieren zu wenig in die Förderung, was Öl verknappen könnte.
VERSPEKULIERT: Ölpreis vor dem Absturz?

Spekulanten haben in großem Stil auf starke Ölpreissteigerungen gesetzt – und sitzen nun auf riesigen Öllagern.

Die Lagerkosten werden immer drückender. Internationale Analysten rechnen deshalb damit, dass die Investoren spätestens im März große Ölmengen auf den Markt werfen.

Der Ölpreis könnte dann auf bis zu 30 Dollar je Fass fallen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.02.2007)

++++++++++++++++++


Eusebius Pfragner am 16.02.2007 um 22:23
Re: Spekulation bei langfristigen Ölpreisentwicklung ohne Bedeutung
Das mit den Spekulanten und den vollen Lagern ist ein liebes Geschichtchen, das sich gut anhört, doch die Spekulanten kaufen eben Öl um es zu lagern und später zu verkaufen, VERBRAUCHEN dies aber nicht und daher fällt deren Tätigkeit auf Grund ständiger Gegenspekulation - nie spekulieren alle in eine Richtung - überhaupt nie langfristig ins Gewicht. Der Preis für Öl wird aber dennoch sinken. Die Situation ist ähnlich zu 1983, wo die USA begriffen, dass die rohstoffreiche Sowjetunion bei noch so extremer Misswirtschaft bei den Russen nie in die Knie zwingen können, wenn der Ölpreis (und damit der Gaspreis) extrem hoch sind. Man warf alles Öl aus den US-Lagern auf den Markt, das man hatte und DAS war wirklich eine große Menge und die Preise brachen ein. Momentan geht es den USA daraum den Iran in die Knie zu zwingen und das ist bei hohem Ölpreis völlig unmögich, da sich der Iran mit Öl bei den Preisen wirklich gute Verteidigungswaffen gegen die US-Angreifer kaufen kann.
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Beitrag von oegeat »

Nachricht vom 24.03.2007 | 20:42 754 mal gelesen

Insider in der Ölbranche verkaufen AktienLeser des Artikels: 754


Die Besorgnis über eine Wachstumsabkühlung der Weltwirtschaft und insbesondere Sorgen um eine fallende Erdölnachfrage scheint bei den Unternehmensbossen im Ölsektor besonders stark zu sein. Sie haben sich in der letzten Woche von Aktien ihrer Unternehmen getrennt. Die Verkäufe der Öl-Insider waren die Höchsten seit Sommer des letzten Jahres, als Erdöl bei 70 Dollar notierte. Offenbar sehen viele das Risiko fallender Ölpreise. Die Unternehmenschefs kauften in der letzten Woche Aktien im Wert von 10,1 Millionen Dollar, verkauften aber wie die Weltmeister. Insgesamt wurden Aktien im Wert von 363,8 Millionen Dollar verkauft.


Eine weitere Entwicklung ist bemerkenswert: Kommerzielle Marktteilnehmer sind jetzt netto short im Öl positioniert, setzen also auf fallende Preise. In der Vergangenheit gab es nur sehr wenige Zeitpunkte, wo kommerzielle Marktteilnehmer in einen schwachen Ölpreis hinein verkauft haben. Auch die spekulativen Marktteilnehmer haben ihre Long-Positionen in der letzten Woche abgebaut. Die Skepsis gegenüber der weiteren Ölpreisentwicklung wächst offenbar.

Barclays weiter zuversichtlich

Die Entnahmen bei den Lagerbeständen in den USA sowie der jüngste Abwärtstrend bei der Entwicklung der Ölbestände in den OECD-Industrieländern ist in den Augen der Analysten der britischen Großbank Barclays ein Anzeichen dafür, dass die OPEC mit ihren Fördermengenkürzungen in den letzten Monaten übersteuert haben könnte. Es zeige sich deutlich eine Verknappung des Ölangebots auf dem Weltmarkt, wodurch das Abwärtspotenzial für den Ölpreis auf dem aktuellen Niveau begrenzt sei. „Wir rechnen mit einer neuen Aufwärtsbewegung bei Erdöl in den Bereich von 65 Dollar“, so die Analysten.
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Beitrag von kaalexs »

die unternehmensbosse, kommerzielen und spekulativen marktteilnehmer spekulieren seit einigen wochen auf fallende kurse.
wer soll den da die kurse noch weiter nach unten drücken?

sollte sich diese geiselkrise noch weiter verschärfen und das wird sie tun! (die iraner haben ja interesse an einen hohen ölpreis),
so kommt es zu einen schönen shortsqueeze-der bis 65-70 dollar reicht.

gerhard, wieso unterschlägst du uns den autor dieses artikel? :oops: :oops: :oops: :oops: :oops:
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