ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Charttechnische Markteinschätzungen der Rohstoffe
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

Was hier an fundamentalen Überlegungen zum Kurs des
Dollar gesagt wird, läßt die politische Komponenente aus.

Wenn Japan sein Verhalten forciert fortsetzt, dann bleibt
der Dollar in Relation zum Yen hoch, egal wie sich die Daten
der Wirtschaft entwickeln.

Eine Position gegen den Yen scheint mir daher bei den Währungen
relativ risikoarm.
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

oegeat hat geschrieben:Die USA dürften schon in naher Zukunft nicht mehr auf Öl- und Gaslieferungen aus dem Ausland angewiesen sein. Die Internationale Energieagentur sieht die Vereinigten Staaten schon 2017 als weltgrößten Ölproduzenten vor Russland und den Ländern in Nahost, ab 2035 sogar als Nettoexporteur......
alels bla bla heisse Gas luft

hier

Fracking
Amerikas Schiefergas-Boom droht jähes Ende
Trotz des Fracking-Booms: Die viel beschworene Renaissance der US-Industrie durch niedrige Energiepreise lässt auf sich warten. Zudem drohen Quellen vorzeitig zu versiegen. Im schlimmsten Fall könnte die Gas-Gier ähnliche Folgen haben wie 2008 der Immobilienhype.

Houston - Kaum sechs Monate ist es her, da hat die Internationale Energieagentur die USA wegen der rasant wachsenden Förderung von Öl und Gas aus Schieferstein zum neuen Saudi Arabien ausgerufen. Vor allem US-Medien feierten die größte Umwälzung seit Bestehen der OPEC.


Der rosarote Ausblick für die von China attackierte Supermacht sah so aus: Größter Energieproduzent bis zum Jahr 2020 sowie der Aufstieg zum Nettoexporteur bis im kommenden Jahrzehnt. In der Tat: Die USA deckten im vergangenen Jahr bereits 83 Prozent ihres Energiehungers selbst. Die Ölimporte sanken um 11 Prozent. Und Barack Obama jubelte: "Wir haben Erdgasvorräte für 100 Jahre."

Inzwischen wird in den USA allerdings ......................
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Sturmspitze
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Wie der Ölpreis manipuliert werden kann

Beitrag von Sturmspitze »

Quelle

+++++edit oegeat, url und Teile des Artikels rauskopiert+++++++++


........Einmal täglich wird der Referenzpreis ermittelt. Die Bedeutung von Preisagenturen ist enorm: Etwa 80 Prozent aller Ölgeschäfte basieren auf Referenzpreisen von denen wie Platt, lediglich 20 Prozent der Geschäfte werden auf Basis der Preises an den Börsen abgeschlossen. Platts hat dabei eine herausragende Rolle bei den Referenzpreisen — etwa 90 Prozent aller Ölgeschäfte basieren auf dem Preis von Platts.......

das erkläre ich schon mal ! das die verweise auf den Ölpreis der Tankstellen Schwachsinn sind ..... bzw ne schlichte Lüge
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

Donn hat geschrieben:Die Öl- und Gasproduktion aus Schiefergestein hat in den vergangenen Jahren einen beispiellosen Boom erlebt. Doch nachdem bisher selbst hochgesteckte Prognosen regelmäßig übertroffen wurden, erlebt die Branche nun auch ihre ersten spürbaren Dämpfer.

Konkret kamen zuletzt von zwei der noch nicht so weit entwickelten US-Förderstätten Nachrichten, die die erfolgsverwöhnte Branche zum Nachdenken bringen könnte. So sorgten Statistiken der Lagerstätte Utica im Bundesstaat Ohio für Ernüchterung. Im vergangenen Jahr wurden dort weniger als 700.000 Barrel Öl gefördert. Das ist gerade einmal so viel, wie ein kleiner Öltanker fasst. Zum Vergleich: Im Schiefergestein-Eldorado Bakken in North Dakota wird deutlich mehr gewonnen - und zwar jeden Tag.

„Hype nicht gerecht geworden“
Dabei war Utica noch vor zwei Jahren mit großen Versprechungen von dem US-Energieunternehmen Chesapeake Energy an den Start gebracht worden. Der damalige Konzernchef erklärte vollmundig, im Boden von Ohio könnten Vorräte im Wert von 500 Milliarden Dollar liegen. Für den ursprünglich landwirtschaftlich geprägten Bundesstaat im Mittleren Westen sei es damit das Größte, seit der Pflug Einzug auf den Feldern gehalten habe.

Unter anderem gab der französische Ölkonzern Total für Förderrechte Milliarden aus. Staatliche Geologen rechneten mit Ölvorkommen von 1,3 bis 5,5 Milliarden Barrel. Doch auch sie räumen inzwischen ein, dass die Förderung 2012 hinter den Erwartungen zurückblieb. „Utica ist dem Hype nicht gerecht geworden“, resümiert Ed Morse, Rohstoffspezialist bei der Citigroup.

Quelle: orf.at

Gruß
Donn
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von oegeat »

25. Dezember 2013 09:56

"Drill, baby, drill"
USA werden zum Ölförderer Nummer eins
Präsident Obama ist von Fracking-Skepsis abgerückt: Wirtschaftsbosse frohlocken.

Verkehrte Welt: Über Jahrzehnte waren die USA vom Öl der Scheichs abhängig. Kriege wurden darum geführt. Doch schon bald dürfte Amerika mehr des schwarzen Goldes fördern als Saudi-Arabien. Der wackelige Wirtschaftsaufschwung hängt davon ab.

Als Barack Obama im Jahr 2008 um die US-Präsidentschaft kämpfte, war Amerikas Abhängigkeit vom ausländischen Öl eines der zentralen Themen. Es herrschte Panik vor den Konsequenzen, wenn es mit der Produktion im eigenen Land steil bergab geht. Sein damaliger Gegner John McCain versprach lauthals eine Politik nach dem Motto "Drill, baby, drill" (Bohr', Baby, bohr'). Der Republikaner wollte alles aus Amerikas Ölquellen herausquetschen, was nur ging. Obama hingegen, der sich den Wählern lieber als Klimaschutz-Präsident vorstellte, ließ von solchen Ankündigungen ab.

Öl-Boom
Von dieser Zurückhaltung ist längst nichts mehr zu merken. Über den Öl-Boom in den USA gerät Obama regelrecht ins Schwärmen. "Das erste Mal in fast zwei Jahrzehnten produzieren wir hier zu Hause mehr Öl, als wir vom Rest der Welt kaufen", sagte er jüngst bei seiner Pressekonferenz zum Jahresausklang. Nach den Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) dürften die USA schon 2015 und damit ein Jahr früher als erwartet zum größten Ölproduzenten der Welt aufsteigen - noch vor Russland und Saudi-Arabien.

Fracking ist das Zauberwort. Bei der umstrittenen Methode werden tief liegende Gesteinsschichten angebohrt und das dort lagernde sogenannte Schiefergas und -öl mithilfe von Chemikalien gelöst. Während Umweltschützer die Methode verdammen, weil sie um das Grundwasser fürchten, lieben Industrievertreter das Fracking. Denn mehr Öl bedeutet niedrigere Preise. Ein guter Teil des fragilen US-Wirtschaftsaufschwungs nach der Krise 2008/2009 beruht auf dieser billigen Energie.

Förderung bis 2016 verdoppeln
Und so lässt Obama immer mehr Ölfelder und Bohrinseln genehmigen. Die staatliche US-Energieinformationsagentur (EIA) schätzt, dass in den USA 2016 jeden Tag 9,5 Millionen Barrel Rohöl gefördert werden - fast doppelt so viel wie 2008. Heute sind es nach einem rasanten Anstieg schon knapp 8 Millionen. Der Boom soll die Preise unter 100 US-Dollar halten, konkret ..........

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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von cabriojoe2 »

Ziel 111 und dann 75! So als Gedankenstütze und zur Ablage.
Der weltweite Konkurenzkampf bewirkt Deflation/Arbeitslosigkeit und die Notenbanken halten mit Geldmengenausweitungen dagegen.
Fazit = Rohstoffpreisexplosion bis die Zinsen gut über 10% sind! :roll: 8) :lol: :roll:
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von cabriojoe2 »

das sollte doch auch hier passen:
http://www.shale-gas-information-platfo ... n-usa.html
und
http://www.shale-gas-information-platfo ... n-usa.html

2/3 der amerikanischen Öl-/Gas-lagerstätten
15 jahre Vollversorgung von Kalifornien
momentan doch nicht förderbar

mal sehen ob die "sinkende Produktivität" der US-Wirtschaft, wegen der sich angeblich die Handelsbilanz die letzten beiden Monate so verschlechtert hat, auch etwas mit den zurückgehenden "fracking-erfolgen" zu tun hat.
http://news.feed-reader.net/nocrawl/link?id=10650081
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Re:

Beitrag von cabriojoe2 »

kaalexs hat geschrieben:Energie und Rohstoffe
Amerikas Militär fürchtet Ölknappheit

DruckenVersendenSpeichernVorherige Seite
Geht der Army bald der Sprit aus?
15. April 2010 Glaubt man einer Studie des Joint Forces Command des amerikanischen Militärs, wird Öl bald knapp................
Kompletter Artikel weiter oben!

und damals wußte man von fracking und die Öl- und Gasproduktion in USA ist jährlich beachtlich gestiegen!
Und was lernt man daraus? 8)
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von oegeat »

was lernen wir daraus .... Medien sind Propagandaaperate der Politik der Finanzmärkte und sonstige Verbrecher


Heizöl, Benzin, DieselJetzt ist die Zeit zum Volllaufen lassen

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was vermuten wir daraus ?
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von trutz »

Wie sehen es die "Rohstoff-Profis" hier. Lohnt sich Fracking langfristig nur bis zu einem Preis von ca. 70-80$ pro Barrel wie es in folgendem Beitrag steht? Das würde ja für eine Bodenbildung in dieser Preisregion sprechen, (Oegeat liegt mit seinem Ziel von ca. 65$ fürs Brent-Öl im Charttechnik-Thread auch nur leicht tiefer).



"...Sollte der Ölpreis (WTI) unter 70$ bis 80$ pro Barrel fallen, würden zahlreiche Shale-Unternehmen binnen kurzer Zeit pleitegehen. Investoren und Kreditgeber, die viel Geld verlieren, werden Fracking anschließend meiden wie der „Teufel das Weihwasser". Stirbt der Fracking-Hype, wird ein Schneeballsystem zusammenbrechen, vergleichbar mit der Housing-Bubble in 2008".


Ölpreis-Ausblick 09/2014: Warum der Ölpreis fällt, obwohl er steigen müsste (2)
Weshalb der Ölpreis fällt, obwohl er steigen müsste!

http://www.companymaker.de/component/co ... pot-2.html

...

"Die Folgen für die Ölindustrie!

Das Platzen der Fracking-Blase würde die US-Ölproduktion stark einbrechen lassen. Tausende Menschen würden ihren Arbeitsplatz verlieren und die USA wären vorübergehend wieder abhängiger vom Mittleren Osten. Ironischerweise würde ein steigender Ölpreis viele Shale-Projekte wieder attraktiv machen. Dennoch würde sich der Fracking-Hype in Form der vergangenen Jahre vermutlich nicht wiederholen. Investoren und Geldgeber würden intensiv prüfen, wo eine nachhaltige und profitable Förderung möglich ist. Zudem würden sich Finanzierungsbedingungen für Fracking-Unternehmen deutlich verschlechtern. Nach dem Einbruch würde die US-Tight-Oil-Förderung zwar wieder zunehmen, aber deutlich unter den optimistischen Erwartungen liegen, die sich viele Amerikaner zum jetzigen Zeitpunkt noch erträumen.

Der aktuelle Anstieg der globalen Ölproduktion birgt auch Gefahren für Unternehmen, die auf kanadischen Ölsand setzen. Es handelt sich um die teuerste und umweltschädlichste Methode, um Öl zu extrahieren. Der Think-Tank Carbon Tracker Initiative (CTI) aus London geht davon aus, dass Öl-Sande oder Teer-Sande aus West-Kanada erst bei einem Ölpreis von 150 Dollar pro Barrel profitabel sind. Somit könnten Unternehmen, die stark in Ölsand-Exploration investiert haben, letztendlich viel Geld verlieren. Nicht viel besser sieht es mit Tiefsee-Projekten, etwa vor den Küsten Afrikas und Südamerikas aus. Auch diese Projekte sind laut CIT Verschwendung von Kapital, solange das Öl nicht zwischen 115 Dollar und 127 Dollar pro Barrel verkauft werden kann.
Auf konventionelles Öl setzten!

Platzt die Fracking-Blase, wird es die Betreiber konventioneller Ölprojekte schlagartig in die Pole-Position befördern. Unglücklicherweise befindet sich ein großer Teil dieser Förderprojekte ausgerechnet in den politisch instabilsten Regionen. Nach den jüngsten Erfahrungen wird die Ölindustrie dem Nahen und Mittleren Osten zunehmend den Rücken kehren. Investoren werden künftig genau überlegen, wo und inwieweit eine Investition das Risiko rechtfertigt. Profitieren werden weniger riskante Regionen, die über ein hohes Öl- und Gas-Potenzial verfügen, insbesondere Zentralasien (Kasachstan, Tadschikistan), Südamerika (Kolumbien, Peru, Brasilien) und Australien.


Kurzfristige Einschätzung zum Ölpreis

Mein Artikel zeigt auf, dass weiter fallende Ölpreise enorme Risiken für große Teile der Ölindustrie, insbesondere den Fracking-Unternehmen mit sich bringen. Wann die Fracking-Blase platzen wird, hängt vor allem von zwei Faktoren ab: Der weiteren Ölpreisentwicklung und der Entwicklung am US-Bond-Markt. Eine Kombination aus niedrigen Ölpreisen und steigenden Zinsen könnte die ersten großen Fracking-Player in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Aber auch dann, wenn sich der Ölpreis erholt und die Zinsen noch lange niedrig bleiben, wird der US-Shale-Boom von begrenzter Dauer bleiben. Selbst die normalerweise optimistische IEA (Internationale Energieagentur) geht inzwischen davon aus, dass der Produktions-Gipfel in den USA in 2020 erreicht wird und die Förderung anschließend sinkt. Diese Prognose setzt allerdings steigende Ölpreise und massive Investitionen voraus. Spannend wird sein zu beobachten, wie sich Saudi Arabien und Russland verhalten. Beide Staaten benötigen zur Finanzierung ihrer Haushalte einen Ölpreis von mindestens 100 Dollar. Die OPEC dürfte auf Drängen der Saudis die Förderung kürzen – allerdings erst bei einem nachhaltigen Rückfall unter die 100-Dollar-Marke.

Trotz einer derzeit ausreichenden Versorgung und durchwachsenen Signalen zur Konjunkturentwicklung in China und der EU, ist das Abwärtspotenzial im Ölpreis begrenzt. Die Ölpreise dürften in den kommenden Wochen um die aktuellen Niveaus seitwärts bis leicht aufwärts tendieren. Ein schubartiger Anstieg wäre nur dann gegeben, falls ein geopolitisches Ereignis eine signifikante Angebotsverknappung verursacht. Paradoxerweise würde eine globale Abschwächung der Nachfrage, die Öl weiter unter Druck setzt, die Gefahr eines enormen Bumerang-Effekts mit sich bringen, da insbesondere die US-Fördertätigkeit deutlich einbrechen würde. Sinkt US-Leichtöl (WTI) über einen Zeitraum von mehreren Monaten unter die Marke von 90 Dollar, wird es interessant zu sehen, wie sich die Kurse der Fracking-Unternehmen verhalten. Kommt es zu einer Marktbereinigung, wird der Ölpreis anschließend wieder nach oben durchstarten. Lukrative Möglichkeiten bieten sich mit langlaufenden Call-Optionsscheinen oder Knockout-Calls mit Basis 70$ bis 75$."
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cabriojoe2
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von cabriojoe2 »

Siemens will jetzt! in USA investieren, 600000 Arbeitsplätze und glaubt somit an einen längeren Boom.
Bei fallenden Preisen wird normalerweise weniger verdient, oder wegen hoher Schuldenlast, nichts mehr verdient.
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von oegeat »

Kappt Russland die Ölförderung?

Der gefallene Ölpreis kostet im Jahr 100 Milliarden USD, die westlichen Sanktionen 40 Milliarden USD. Das sagte der russische Finanzminister heute. Zuvor hatten mehrere Berichte dahingehend berichtet, dass Russland seine Fördermengen um 300,000 Barrels täglich senken könnte, um den Ölpreis zu stützen. In dieser Woche werden die Mitglieder des Ölkartells OPEC ihre Jahreskonferenz in Wien halten. Analysten rechnen mit einer Senkung der Förderquoten. Brent Crude Oil schloss am Freitag nur knapp über 80 USD/Barrel, während die amerikanische Ölsorte WTI bei 76,51 USD/Barrel aus dem Handel ging. In der vergangenen Woche hatte der russische Energieminister Alexander Novak verlauten lassen, dass sein Ministerium eine Senkung der Fördermengen prüfe, dies sei jedoch noch nicht beschlossen worden.

http://www.boerse-go.de/nachricht/kappt ... 68073.html
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von oegeat »

Produktionskuerzungen werden den Preisverfall nicht aufhalten, denn diese wirken eher noch selbstverstaerkend. Unkonventionelle Oelproduktion ist sehr energieintensiv und bis die Kuerzungen am anderen Ende der Pipeline ankommen, wird eine Weile dauern.

Man wird auch aus verschiedenen Gruenden (Cash-Flow um die Schulden zu bedienen) eine Weile unter Kosten produzieren.
Dazu gibt es auch eine schoene Anekdote ueberliefert von @dottore:

Ich darf dazu ein Beispiel aus der Großen Krise 1930 ff. bringen, diesmal keine Aktie, sondern den Rohstoff"Malaysian Rubber". Bekanntlich wurde Gummi damals gewonnen, indem die armen Schweine in den Dschungel gingen und die Bäume anritzten und den so gewonnenen Kautschuk wenig später zu Markte trugen.

1931 (genaues Datum spielt jetzt keine Rolle) hiess es: Kautschuk könne niemals"unter" 1,14 $ fallen (welche Menge weiss ich jetzt hier nicht mehr genau), weil dies die absolute Preisuntergrenze sei. Warum? Weil die Gummisucher zu diesem Preis mindestens bedient werden müssten, weil sie damit gerade ihren Lebensunterhalt decken konnten (das berühmte Beispiel des"Grenzkulis" also, das bereits bei Franz Oppenheimer, dem Lehrer Ludwig Erhards, eine Rolle spielt).

Würde der Preis für Rohgummi also unter die 1,14 $ fallen, würde kein Gummisucher mehr in den Dschungel gehen, sondern versuchen, eine anderweitige Beschäftigung zu finden. So weit ziemlich logisch, nicht wahr?
Und dann kam das Jahr 1932. Und der Preis für die besagte Menge stand wo?
bei 0,14 Dollar.

Dies passierte auch beim Oel in dieser Zeit.
In 1932, U.S. heavy crude oil averaged 87 cents per barrel (about $12 today), and light crude averaged 82 cents. By spring 1933, heavy crude had fallen to 44 cents and light crude to 66 cents. Then the bottom fell out.

Texas oil companies led the price decrease, with some resorting to "dime-a-barrel" deals.
When the Great Depression Hit the Oil Industry
http://www.bloombergview.com/articles/2 ... l-industry
Es wird zu einer grossen Selektion kommen. Kleinere Firmen wird es zermalmen, viele Investoren wird jetzt das Fell geschoren (die bezahlen die Differenz zu den Kosten). Gewinner sind wieder mal die, die das dickste Finanzpolster und den laengsten Atmen haben, allen voran die Wall St. Gewoehnlicher Finanzkapitalismus eben.

quelle goldforum
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von oegeat »

Fallender Ölpreis wird zum Problem für Banken
Der dramatische Verfall des Ölpreises stellt nicht mehr allein ein Problem für die Erdöl-produzierenden Länder dar. Nun müssen auch die Banken um ihr Geld fürchten. Die großzügigen Kredite, die der Energiesektor erhalten hat, können nicht mehr bedient werden.
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Hardliner vermuten "Spezialoperation"
Ölpreis-Verfall würgt Russlands Wirtschaft ab
Der Absturz des Ölpreises kostet Russland Milliarden und gefährdet die ambitionierten Pläne des Kreml. Moskauer Hardliner vermuten gar eine gezielte "Spezialoperation" der Amerikaner, um Russland zu schwächen.
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Finanzcrash beim Fracking?
Die Fracking-Industrie in den USA wird langsam nervös. Sie ist hoch verschuldet und braucht einen hohen Ölpreis, damit sich ihr Geschäft weiter lohnt. Ist es das Ende dieser Technologie?
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von oegeat »

Ölpreis und Anleihemarkt: Die Zeichen stehen auf Sturm
von Konjunktion • 2. Dezember 2014 • 2 Kommentare • 1.182 Aufrufe • Artikel als PDF

Schon einmal sank der Ölpreis innerhalb eines halben Jahres um 40 US-Dollar. Das war in der zweiten Hälfte des Jahres 2008 und leitete den Finanztsunami der folgenden Monate ein. Und jetzt sehen wir wieder einmal einen Einbruch des Ölpreises um 40 US-Dollar. Mit dem Unterschied, dass alles – Indices, Geldvolumen, Verschuldung usw.- in unbegreifliche Höhen getrieben wurde und somit einen viel größeren Absturz nach sich ziehen wird.

Immer wenn sich der Ölpreis dramatisch gen Süden bewegt, dann ist das Ausdruck einer einbrechenden Wirtschaft. Und eine einbrechende Wirtschaft hat auch enorme Auswirkungen auf das Finanzcasino. Beispielsweise zeichnen sich zwischenzeitlich Energieunternehmen für 20% des – sagen wir einmal – Anleihemarkts zwielichter Qualität aus. Damit sind diese “Energie-Anleihen” so etwas wie die “Kanarienvögel” unserer Tage, was einen Crash auf dem Aktienmarkt anbelangt. Sollte dieser “Markt” einbrechen, dann darf sich jeder an der Wall und Main Street warm anziehen.

Der Bereich der Schieferöl-Förderung (Stichwort Fracking) hat den USA zu einem enormen wirtschaftlichen Boom verholfen. Auch wenn dabei die Umwelt zugrunde geht, Bürgerrechte beschnitten und verletzt werden oder die Förderung bereits nach einem Jahr ihr Maximum erreicht hat. Doch dieser Boom steht vor einem abrupten Ende,...............

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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von cabriojoe2 »

überschüssiger Ökostrom zu diesel verwandeln. genial
http://www.dpp.de/articles/8228
Der weltweite Konkurenzkampf bewirkt Deflation/Arbeitslosigkeit und die Notenbanken halten mit Geldmengenausweitungen dagegen.
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von oegeat »

Geheime Ölpreis-Manipulation jetzt aufgedeckt


Ölkrieg kurz vor dem Ende: Geheime Ölpreis-Manipulation jetzt aufgedeckt

Sehen Sie sich um – im Nahen Osten, in der Ukraine/Russland, in Syrien, Ägypten oder in den USA: der Krieg um Öl ist entbrannt. Gigantische Unternehmenspleiten bei Fracking-Unternehmen in den USA, riesige Ölvorräte bei der OPEC und geheime Bündnisse zwischen Russland und seinen Partnern zeigen: der Ölkrieg steht kurz vor dem Ende. Die Ölpreismanipulation ist bald vorbei. Florian Stark hat in einer Sonderstudie bis gestern Abend 7(!)fach bewiesen, dass der Ölpreis gigantisch steigen wird.

Denn der Ölpreis wird mit 91%iger Sicherheit steigen. 60 Dollar, 70 Dollar, 80 Dollar und bis zu gut 100 Dollar/Barrel sind jetzt wieder möglich.
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von cabriojoe2 »

Ist das auch deine Meinung, Gerhard? Das es das war mit Rezession und Rohstoffpreisverfall. Ölpreisverfall.
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Fazit = Rohstoffpreisexplosion bis die Zinsen gut über 10% sind! :roll: 8) :lol: :roll:
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von ist gegangen worden »

Ein Link dazu wäre schön.... Im Grunde genommen ist es immer das gleiche.. Inflation und Wirtschaft im Einklang, und Indices steigen gibt es bald kein Öl mehr, deflationäre Tendenzen und Wirtschaft zittrig, wie akutell (Schuldenkrise Europa) gibt es mehr als genug Öl. Sollen sich die Amis mit fracking so richtig in die scheibe reiten, es gibt nichts Umweltverschmutzenderes als Fracking.
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von oegeat »

Link .. hmm hab i jetzt net da .. Googelt doch einfach das findet ihr schon :mrgreen:

wegen fraking ..was für eine Scheiße hat der raune Hampelmann mit Fliegerohren erzählt von Energiewende von Solar und Wind usw... und was ist nun ....... fraking tsssssss
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von cabriojoe2 »

oegeat hat geschrieben:Geheime Ölpreis-Manipulation jetzt aufgedeckt


Ölkrieg kurz vor dem Ende: Geheime Ölpreis-Manipulation jetzt aufgedeckt
Meiner Meinung nach: Die neue Fördermethode "FRACKING" motiviert den weltweiten Machtanspruch der US-Ölförderfirmen (oder eventuell auch die Saudis die die eigentlichen "Herren"/ Aktienbesitzer sind, dazu) auf die Lagerstätten!

Ich verstehe die aktuelle Entwicklung jetzt so, dass zwar "keine Geheime", da die Auswirkungen klar erkennbar sind nur die Zusammenhänge "noch unklar".
Meiner Meinung nach geht es darum die Öl und Gaslagerstätten mehr und besser unter eine einzige Gas- und Rohölförder-, Firmenpolitik zu bringen. Wer die weltweit wichtigsten Ölquellen und somit die weltweite Angebots-, Förderpolitik bestimmt, bestimmt automatisch den Preis. Daher meine Vermutung das eventuell die Saudis und Ihr Aktienbesitz an US-Ölförderfirmen sogar der Anführer des ganzen sind. Das dies bereits Auswirkungen auf die US-Außenpolitik hat ist zwar schwer vorstellbar aber ich denke im Bereich des Möglichen. Die Spendengelder für die US-Politik werden aus den US-Ölfirmen an denen die Saudis womöglich beteiligt sind, keinen kleinen Einfluss auf die US-Außenpolitik haben. Der größte **von der Förder- und somit Preispolitik, unabhängige** Öl und Gasexporteur (Konkurrent) ist noch Russland. Der Iran ist dann an 2. Stelle und dann China, vermute ich. Südamerika und Afrika ist durch die US-Dollarverschuldung abhängig von den Amerikanern vermute ich.
Es ist eine Preisschlacht im Verdrängungswettbewerb. Erst den Preis herunterdrücken, so das nichts mehr verdient wird (russische Währung ist bald nichts mehr Wert) und dann den Konkurrenten übernehmen. So ähnlich wie man es aus der Firmen-, Konkurrentenpolitik kennt.
Wenn das ganze geregelt ist, vermute ich wird der Ölpreis explodieren.
Der weltweite Konkurenzkampf bewirkt Deflation/Arbeitslosigkeit und die Notenbanken halten mit Geldmengenausweitungen dagegen.
Fazit = Rohstoffpreisexplosion bis die Zinsen gut über 10% sind! :roll: 8) :lol: :roll:
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von ist gegangen worden »

Auch maßgeblich mitverantwortlich für den Ölpreis Verfall dürfte die Schlichtung im Atomkonflikt mit dem Iran sein. Nun darf nämlich der Iran auch wieder Öl auf dem Weltmarkt verkaufen und die tuen das nicht zu knappt.
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Kampf ums Öl:

Beitrag von oegeat »

Fed gibt den USA Flankenschutz im globalen Energie-Krieg

Deutsche Wirtschafts Nachrichten, Michael Bernegger | Veröffentlicht: 29.10.15 01:45 Uhr

Die US-Notenbank hält die Zinsen niedrig, weil so die US-Energiewirtschaft vom niedrigen Ölpreis profitiert. Dadurch ruft der Krieg in Syrien immer neue Player auf den Plan: Die Opec-Staaten und Russland brauchen dringend höhere Ölpreise. Die Folge ist ein globaler Wirtschaftskrieg, dessen Folgen auch Europa immer deutlicher zu spüren bekommt.
..........
Diese sehr hohe kurzfristige Elastizität des Angebots behindert jede längerfristige Preiserholung und festigt die Überproduktion. Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass wegen der Nullzinsen der Erdölmarkt im ‚Contango’ ist: Die Future- oder Terminpreise für Erdöl liegen viel höher als die aktuellen Kassapreise. Es lohnt sich deshalb für die Produzenten, auf Lager zu produzieren und auf Termin zu verkaufen. Bei höheren Zinsen wären angesichts der Lagerhaltungs-Kosten die Terminpreise typischerweise tiefer. Die tiefen Zinsen des Fed führen deshalb direkt in die Überproduktion, damit zum Preissturz und zur ungewollten Disinflation.

Dabei ist die Nachfrage ist jetzt saisonal und konjunkturell nachlassend. Noch nie in der Geschichte gab es derart randvolle Lager, saisonal adjustiert, wie jetzt. Der Lageraufbau ist ein weltweites Phänomen. Alle Lager sind durchs Dach. In den Statistiken von OPEC, IEA können effektive Endnachfrage und Lageraufbau nicht genau auseinander gehalten werden. Die effektive Nachfrage ist schwächer als ausgewiesen. Was effektiv stattfindet ist ein gewaltiger Lageraufbau. Lager in Schiffen, Lager in Häfen, Lager in Pipelines, Verteilernetzen etc. Ein Seiten-Effekt ist ein kräftiger Anstieg der Frachtraten für Tanker, welche auch als Lager gebraucht werden. Doch nicht nur für Rohöl, sondern auch für Destillate wie Benzin, Diesel oder Heizöl sind die Lager rekordhoch..........

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Kampf ums Öl:

Beitrag von oegeat »

Fed gibt den USA Flankenschutz im globalen Energie-Krieg

Deutsche Wirtschafts Nachrichten, Michael Bernegger | Veröffentlicht: 29.10.15 01:45 Uhr

Die US-Notenbank hält die Zinsen niedrig, weil so die US-Energiewirtschaft vom niedrigen Ölpreis profitiert. Dadurch ruft der Krieg in Syrien immer neue Player auf den Plan: Die Opec-Staaten und Russland brauchen dringend höhere Ölpreise. Die Folge ist ein globaler Wirtschaftskrieg, dessen Folgen auch Europa immer deutlicher zu spüren bekommt.
..........
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Dabei ist die Nachfrage ist jetzt saisonal und konjunkturell nachlassend. Noch nie in der Geschichte gab es derart randvolle Lager, saisonal adjustiert, wie jetzt. Der Lageraufbau ist ein weltweites Phänomen. Alle Lager sind durchs Dach. In den Statistiken von OPEC, IEA können effektive Endnachfrage und Lageraufbau nicht genau auseinander gehalten werden. Die effektive Nachfrage ist schwächer als ausgewiesen. Was effektiv stattfindet ist ein gewaltiger Lageraufbau. Lager in Schiffen, Lager in Häfen, Lager in Pipelines, Verteilernetzen etc. Ein Seiten-Effekt ist ein kräftiger Anstieg der Frachtraten für Tanker, welche auch als Lager gebraucht werden. Doch nicht nur für Rohöl, sondern auch für Destillate wie Benzin, Diesel oder Heizöl sind die Lager rekordhoch..........

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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von oegeat »

Ölimporte USA Quelle
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Jetzt Heizöl kaufen?

Wie endet der Sägezahnmarkt beim Ölpreis?

Seit Ende August tendiert der Ölpreis unter starken Schwankungen seitwärts. Investoren sind hin- und hergerissen von den Nachrichten. Erfolgt der Ausbruch nach unten oder oben?

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EIA: US-Öl-Fracking erreicht seinen Peak in 2016
US-Oelfoerdung-2014-2040-6-11.png
US-Oelfoerdung-2014-2040-6-11.png (30.5 KiB) 5285 mal betrachtet
Die US-EnergyInformationAdministration (EIA) hat ihren Energieversorgungs-Ausblick auf das Jahr 2014 und danach veröffentlicht. Darin wird deutlich, dass die Ölförderung durch Fracking ihren Höhepunkt bereits 2016 erreichen wird. Damit bestätigt die EIA Vermutungen, die anhand der Bakken-Förderstatistiken hier im August veröffentlicht wurden. Der erst vor 8 Jahren eingesetzte Hype um Fracking wird zumindest beim Erdöl also schon nach etwas mehr als 10 Jahren seinen Höhepunkt erreichen.


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Ölkrieg: Saudis riskieren Führungsrolle im Nahen Osten, USA

Beitrag von oegeat »

die nächste Finanzkrise
Markus Gärtner

Saudi Arabien will bekanntlich dem Fracking-Boom in den USA mit einem gezielt herbeigeführten Ölpreis-Kollaps ein Ende bereiten und damit verlorenen Einfluss auf die Preisbildung am Ölmarkt zurückgewinnen. Jetzt zeigt sich immer mehr, welch drastische Schleifspuren dieser unerklärte Ölkrieg in Nordamerika und im Nahen Osten hinterlässt.

..in den USA haben laut Bloomberg allein vier Ölfirmen mit zusammen 4,8 Milliarden Dollar Schulden in dieser Woche gewarnt, dass sie am Rande des finanziellen Zusammenbruchs stehen. ...

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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von Fondsfan »

Diese Entwicklung wie von oegeat aufgezeigt wird hier primär unter dem Gesichtspunkt
Öl erörtert.

So ganz nebenbei wirbelt das auch den Markt für HY-Bonds durcheinander und eröffnet
die Perspektive auf demnächst (wenn die Saudis die Konkurrenze zu Boden gerungen haben)
explodierende Ölpreise und damit plötzlich scharf ansteigende Inflationsraten.
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von oegeat »

Die Lage an den Rohstoff-Energiemärkten muss wirklich schlecht sein, wenn jetzt schon Dieseltanker nach gefahrener 3/4 Route wieder umdrehen !

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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von Fondsfan »

Tanker als schwimmende Lager zu nutzen ist nach meinem Eindruck ein typisches
Zeichen eines hoch spekulativen Umfeldes. Das war vor einigen Jahren genau so, als
die Ölpreise sich in der Nähe eines spekulativen Hochs befanden.

Da mag auch Abwicklungspoker an den Terminmärkten eine Rolle spielen, d.h. große
Händler drohen den Käufern von Kontrakten damit, diese durch effektive Lieferung zu
erfüllen, was für die meisten Käufer ein Desaster wäre, denn sie sind nur Finanzanleger
und somit gar nicht in der Lage, physische Andienungen abzuwickeln, obwohl die als
Möglichkeit in vielen Terminkontrakten stehen.
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von oegeat »

Fondsfan hat geschrieben:..........Das war vor einigen Jahren genau so, als
die Ölpreise sich in der Nähe eines spekulativen Hochs befanden...........
da täuscht dich das war 2009 nach dem man von 145 auf 33 viel also nahe 33.- fuhren Tanker rum für Monate um auf höhere Preise zu warten .. was ja auch kam
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Rohöl in Indien bereits billiger als Mineralwasser

Beitrag von oegeat »

Rohöl ist in Indien jetzt billiger als Mineralwasser. Ein Barrel (159 Liter) des Rohstoffs für den indischen Markt habe zuletzt 29,24 US- Dollar gekostet, also etwa 18 US- Cent (17 Euro- Cent) pro Liter, rechnete der indische Nachrichtensender NDTV am Montag auf seiner Website vor. Eine günstige Flasche Mineralwasser hingegen kostet im Laden oder am Straßenstand 15 Rupien, also 21 Euro- Cent.

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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von ist gegangen worden »

Für mich sind die derzeitigen Preise die Spekulation des Jahrzents.

Es ist für mich unwichtig, ob es 6 Monate oder 12 Monate dauert, bis Öl ausbricht.

Hintergründe und Zusammenhänge


Preiskampf gegen USA Warum die Scheichs das Öl enorm verbilligen
15. Dezember 2014

von Hans Jakob Ginsburg
Rohöl hat sich dramatisch verbilligt – weil Saudi-Arabien mit hohem Einsatz den Aufstieg der USA zum weltweit führenden Produzenten abwürgen will. Warum sich das Rohöl dramatisch verbilligt hat.
Ein Euro und 33 Cent für den Liter Super an unseren Tankstellen, weil das Rohöl sich enorm verbilligt hat: Die weltweiten Preise sind in diesem Jahr um mehr als 40 Prozent gesunken. Und dahinter steckt nicht etwa eine große Krise der Weltkonjunktur, sondern ein überbordendes Angebot des wichtigen Rohstoffs.
Seit dem Frühjahr ist die Ölproduktion in den Bürgerkriegsländern Libyen und Irak auf das Vorkrisenniveau zurückgekehrt – offensichtlich haben die Kriegsherren begriffen, dass sie Ölproduktion und Pipelines im eigenen Interesse zu schonen haben. Gleichzeitig erwarten die Akteure am Ölmarkt, das explosionsartige Wachstum der Erdölförderung in den USA werde schon in wenigen Jahren den bislang mit Abstand weltgrößten Importeur von Erdöl zum wichtigen Exporteur machen.


Fracking macht keinen Sinn
Tatsächlich war die amerikanische Ölförderung von 2008 bis 2013 von 6,8 Millionen Barrel pro Tag auf mehr als zehn Millionen Barrel gestiegen. Ginge es so weiter, würden die USA Saudi-Arabien schon bald als weltweit größten Förderer ablösen. Die saudische Produktion wächst vergleichsweise langsam. Im arabischen Wüstensand macht die Zaubertechnik Fracking keinen Sinn, der Amerika seinen gewaltigen Produktionszuwachs verdankt.

Hinter den derzeit so niedrigen Preisen stecken trotzdem die Saudis. Das fing im Sommer damit an, dass ihre staatseigene Fördergesellschaft Aramco auf Nachfragerückgänge und die verstärkte Konkurrenz russischer Rohölanbieter in China, Japan und Südkorea mit Preisrabatten reagierte. Es wurde offensichtlich, dass Saudi-Arabien zusammen mit seinen Nachbarn und Verbündeten in Kuwait und den Vereinigten Arabischen Emiraten fast alles tun werde, um die eigenen Marktanteile zu halten.
Darum erwarten die Märkte seitdem einen steten Angebotsüberhang, und das führt sogleich zu sinkenden Preisen. Denn am Weltmarkt für Rohöl wird der Preis sehr viel weniger vom aktuellen Angebot und der aktuellen Nachfrage bestimmt als von dem, was die Marktteilnehmer über die künftige Entwicklung beider Faktoren denken.
Saudi-Arabien hat diesen Mechanismus konsequent ausgenutzt. Das begann mit den Rabatten im Fernen Osten und ging im Herbst weiter mit Äußerungen des Ölministers Ali al-Naimi, Saudi-Arabien sei vor allem anderen an der Wahrung seiner Stellung als Exportland Nummer eins interessiert. Es gipfelte in der turnusmäßigen Sitzung der Ölminister der Opec-Länder Ende November in Wien, als die Ölpreise schon um 30 Prozent gegenüber dem Jahresanfang gefallen waren.


Normalerweise hätte die Opec darauf mit einer Drosselung der Produktionsquoten reagiert. Dieses Mal aber änderte das Kartell nichts an diesen Quoten von insgesamt etwa 31 Millionen Barrel pro Tag. Das war ganz im Interesse der Saudis, katastrophal für die Opec-Minderheit der ärmeren Mitgliedsländer: Schon bei Rohölpreisen um 70 Dollar wie Ende November konnten der Iran, Venezuela und Nigeria ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen. Dabei geht der Preissturz seit dem ergebnislosen Wiener Opec-Treffen ungebrochen weiter. Die Nordsee-Sorte Brent kostete vergangenen Donnerstag in London 64 Dollar, der Preis für die amerikanische Sorte WTI näherte sich in New York der Marke von 60 Dollar.
Und wieder liegt es an den Saudis und ihren Verbündeten, die in der Opec den Ton angeben: Ganz offiziell senkte das Opec-Sekretariat in Wien vergangene Woche seine Prognose für die durchschnittliche tägliche Nachfrage nach Opec-Rohöl im kommenden Jahr um 280 000 Barrel. Einziger Zweck der Verlautbarung war eine neue Schockwelle, die dann die Märkte entsprechend hart traf.
Die arabischen Opec-Länder handeln derzeit konsequent. Für den kommenden Januar haben sie für mehrere Weltregionen den Verkaufspreis für leichte Rohölsorten gesenkt. 60 Dollar, so scheint es, sind den Strategen auf der Arabischen Halbinsel immer noch zu viel.
All das richtet sich gegen die amerikanische Konkurrenz, gegen die bislang so rasant wachsende Fracking-Wirtschaft. Kern des Kalküls: Die reinen Förderkosten für ein Barrel Öl aus der arabischen Wüste liegen zwischen sieben und höchstens zwölf Dollar. Ein Barrel Erdöl, das in den USA durch Fracking gewonnen wird, verursacht dagegen je nach Lage und Art der Fundstelle Kosten zwischen 40 und 70 Dollar. Schon bei 60 Dollar wäre also das Ende vieler amerikanischer Projekte nahe.
Natürlich bleibt es paradox, wenn Länder, die praktisch nur vom Ölexport leben, die Erlöse dieses Geschäfts willentlich reduzieren. Kritiker dieses Kurses, die es auch in der saudischen Führung gibt, stützen sich auf eine Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF). Dessen Forscher haben berechnet, wie hoch der Rohölpreis mindestens sein müsste, um die chronischen Löcher in den Staatshaushalten der Ölexporteure zu stopfen. Für Saudi-Arabien mit seiner generösen Sozialpolitik kommt der IWF auf mehr als 100 Dollar, für den Iran auf 140 Dollar, für die kleinen Opec-Staaten am Golf auf 60 bis 80 Dollar. König Abdullah und seine Minister können sich den Preiskampf trotzdem leisten – dank des in den vergangenen Jahren akkumulierten gewaltigen Reichtums des Königreichs.


„Niedrige Ölpreise sind für das Königreich akzeptabel dank eines gut gemanagten Bestands an Devisenreserven“, sagt der saudische Publizist Nawaf Obeid. Nach seinen Angaben verfügt der saudische Staat über Devisenreserven und ausländische Vermögenswerte im Wert von mehr als 900 Milliarden Dollar. Das würde rein rechnerisch ausreichen, die Folgen eines halbierten Rohölpreises mehr als vier Jahre auszugleichen, ohne irgendwo im Staatshaushalt zu sparen.
Einen so langen Atem hätte die amerikanische Ölindustrie kaum, auch wenn es bis auf sinkende Aktienkurse der Ölunternehmen noch keine Krisenzeichen gibt. Gilt das aber auch, wenn sich der Barrelpreis bei 60 Dollar einpendelt oder gar noch weiter fällt? An der Wall Street werden bereits spekulative Kontrakte auf einen Preis von 40 Dollar Mitte 2015 gehandelt. Bislang geben sich die großen amerikanischen Produktionsgesellschaften wie Devon Energy und Continental Ressources aber noch optimistisch, erschließen im neuen Wilden Westen der USA ein Ölfeld nach dem anderen und prognostizieren für 2015 Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich


Vor dem Countdown
Die meisten Produktionsfirmen in der alten Cowboy-Region zwischen Mississippi und Rocky Mountains haben sich mit Derivaten gegen fallende Ölpreise abgesichert. So eine Absicherung läuft freilich irgendwann aus, bei den meisten Kontrakten ist das schon im kommenden Jahr so.
Da haben die Ölscheichs vermutlich den längeren Atem. „Einer muss den Kürzeren ziehen“, sagt Sarah Emerson, Direktorin der auf die Ölindustrie spezialisierten amerikanischen Unternehmensberatung ESAI Energy – „es ist wie beim Goldrausch. Erst einmal will jeder so viel erbeuten wie möglich.“


So, die Produktionskosten beim Fracking liegen zwischen 40+70 USD. Bei den Saudis zwischen 9+12 USD. Die Saudis haben aber keine andere Einnahmequelle als Öl halten jedoch 900 Milliarden an Devisenreserven und könnten bei Preis (als der Artikel entstand) so noch 4 Jahre durchhalten. Nun bei aktuellen Preisen nur noch 2 Jahre. Erste Kontrakte der USA laufen 2016 aus, kosten auch Geld. Der Öl Preis wird sich nicht dauerhaft unten halten können.
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von oegeat »

Harmonicdrive hat geschrieben:............Hintergründe und Zusammenhänge .............

den Artikel habe ich letzten Jahr schon gepostet dann kamst du hier in dem Thread und hast ihn nochmal gepostet, den Thread sperr ich nun !
Zwei mal das gleiche Grund Thema brauchen wir nicht.
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von oegeat »

Nach der Investmentbank Goldman Sachs prognostiziert nun auch das Geldhaus Morgan Stanley einen Ölpreis pro Barrel (159 Liter) von 20 Dollar. Gegenüber den aktuellen Preisen würde das einen weiteren Preisverfall von gut 30 Prozent bedeuten.

Rohöl-Überangebot bekommt wegen China-Schwäche mehr Gewicht

"China hat den Anlegern alle Hoffnung genommen, dass sich über die Nachfrage der Preis erholen könnte", sagte ein Händler. Die Talfahrt der Börsen in China sowie die Währungspolitik der Zentralbank hält die Anleger seit Jahresbeginn auf Trab. Viele fürchten, dass es um die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft schlechter bestellt sein könnte als gedacht

Dollar-Stärke drückt Ölpreise zusätzlich

Die Analysten von Morgan Stanley machen neben dem anhaltenden Überangebot am Rohölmarkt auch den gestiegen US-Dollar für den Preisverfall verantwortlich. Sollte der Dollar zu anderen großen Währungen wie etwa dem Euro weiter an Wert gewinnen, dürfte der Ölpreis nach Einschätzung der Investmentbank auf 20 bis 25 Dollar fallen. Erst dann käme es wieder zu einem Anstieg.

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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von ist gegangen worden »

Dann sperre den Thread halt, wenn Du meinst. Ich poste einen alten Artikel weil er so aktuell ist wie nie zuvor und die Hintergründe darüber durch den Verfall bestätigt werden. Wenn er dir nicht in deine Meinung passt kann man das sagen und gut ist. Ich bin auf Sicht von 2 Jahren sehr bullisch für Öl und behaupte, da sind ab 27-25 USD in dem Zeitraum locker 100 % Netto drin.
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von oegeat »

Harmonicdrive hat geschrieben:Dann sperre den Thread halt, .....
nicht verstanden das wir zwei Thread haben
1.) ÖL (Fundermentalbetrachtung)

2.) Fundamentale Betrachtung und Analysen bezogen auf ÖL

letzteren kleineren machte ich nun zu, zu "...Wenn er dir nicht in deine Meinung passt .." nicht verstanden das der genau das sagt was ich immer sagte (und daher den Artikel als ERSTER und dann du 2 mal posteste !) seit 110 und daher meine Meinung das jemand fett short (Saudis um Fraking abzuschießen) ist voll unterstützt ! der Artikel besagt aber auch das die Saudis noch 2 jahre weiter machen werden und da frag ich mich warum willst du jetzt gegen die Saudis spekulieren ???? gut ist eh nicht mein Geld, das rollieren wird dir viel Geld kosten wenn von short auf log es dreht davon hast scheinbar keine Ahnung.
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von oegeat »

Spielt der Rohstoffmarkt verrückt?Expertin: Ölpreis von unter 0 Dollar denkbar

Die Talfahrt der Ölpreise verleitet Analysten zu immer gewagteren Prognosen. Eine Prognose setzt dem Ganzen jedoch die Krone auf: Eine Energieexpertin hält einen Ölpreis von unter 0 Dollar für denkbar. Und erklärt auch, warum es dazu kommen könnte.
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von ist gegangen worden »

Ist jetzt aber albern. Kunden die Strom unter NUll verkaufen müssten sind die, die sich Solaranlagen und andere Geräte der eigenen Stromversorgung deshalb gekauft hatten, weil sie überschüssige Energie an die Energieversorger verkaufen konnten. Das sind Häuslebauer.
Das sollte mal Teil der Finanzierung zur sauberen Energie sein.
Ich sehe das eher so, kann man Öl nicht mehr lagern müssen die Förderquoten zwangsläufig zurück gefahren werden!

Mit den Saudis anlegen?

Das tuen die Amis ja schon und das wird in den Zahlen der Rohstoffproduzenten zu Buche schlagen. Fracking Methode kostet zwischen 40 und 70 USD. So, die gehen also dann bald pleite.
Das wird vielen Unternehmen áus dem Rohstoffsektor die Bilanz verhageln.

PS: hab es jetzt kapiert was Du mit dem 2. Thread meinst..
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von ist gegangen worden »

Darum muss Öl wieder steigen!


Angebots-Bild bemerkenswert schwach

Laut den aktuellen Daten der EIA erhöhte sich der globale Verbrauch im Juni 2015 um 1,26 Millionen Barrel auf 93,9 Millionen Barrel pro Tag. Die globale Produktion belief sich auf 95,7 Millionen Barrel Öl pro Tag. Im Vergleich zum Mai reduzierte sich die globale Überproduktion von 3,00 Millionen auf 1,90 Millionen Barrel pro Tag. Noch ist eine Überversorgung von knapp 2 Millionen Barrel Öl pro Tag kein Grund zum Jubeln. Dennoch ist das Angebots-Bild vielen Staaten außerhalb der OPEC bemerkenswert schwach. So hat die skandal-geschüttelte brasilianische Petrobras ihre Fünf-Jahres-Produktionsprognose von 4,2 Millionen Barrel pro Tag auf 2,8 Millionen Barrel reduziert. Kolumbien, Australien und Argentinien erleben einen starken Abfall bei Rig Count und Capex. Die erste Öl-Auktion in Mexiko brachte enttäuschende Ergebnisse. Russland machen die Sanktionen Probleme bei der Aufrechterhaltung der Produktion, während sich die Schrumpfungsraten in der Nordsee beschleunigen.

CAPEX-Cuts erhöhen Decline-Rates

Laut Führungskräften großer Ölmajors wie Shell, Exxon oder Chevron, belaufen sich die natürlichen Schrumpfungsraten konventioneller Ölfelder durchschnittlich auf 15 Prozent pro Jahr. Doch die Unternehmen reduzieren diese Raten gewöhnlich auf 3 bis 5 Prozent durch die Bohrung zusätzlicher Wells, die Injektion von Gas oder mittels Gebrauch kapitalintensiver Technologien. Wenn die Erfahrung aus der Vergangenheit ein Indikator ist, dann wird das Kürzen der Kapitalausgaben die Schrumpfungsraten erhöhen. Seit Jahresbeginn hat die globale Ölindustrie Kapitalkürzungen über weit mehr als 100 Milliarden Dollar beschlossen. „Es ist ein wachsendes Risiko für die Industrie. Wenn Sie in die Zeit von 2008/2009 zurückgehen, …haben wir eine Erhöhung der Schrumpfungsraten für alle Unternehmen erlebt - praktisch für die gesamte Industrie eine Steigerung um ein Prozent oder zwei. Und das ist sehr signifikant“, teilte Chevron CEO John Watson seinen Investoren mit. Unter Verwendung von Daten, die bis zum Ölpreis-Verfall Mitte der 80er Jahre zurückgehen, berechneten Analysten von Bernstein den Anstieg der Schrumpfungsraten mit drei Prozentpunkten innerhalb von zwei Jahren, nachdem der Ölpreis-Kollaps begann.

Angebot und Nachfrage: Eine einfache Rechnung

Wenn wir mit einer globalen Produktion von 90 Millionen Barrel pro Tag kalkulieren und die OPEC (30 Millionen Barrel) und die USA (circa 10 Millionen Barrel pro Tag) ausklammern, verbleibt ein Angebot von 50 Millionen Barrel pro Tag. Eine jährliche Schrumpfungsrate von durchschnittlich 5 Prozent (nicht höher als zu Zeiten, in denen der Ölpreis oberhalb von 100 Dollar notierte), entspricht 2,5 Millionen Barrel Öl pro Tag. Gleichzeitig dürfte die globale Nachfrage um jährlich circa 1,5 Millionen Barrel Öl pro Tag steigen – sagen wir, um 5 Millionen Barrel in vier Jahren. Das bedeutet: In nur vier Jahren werden dem Markt 15 Millionen Barrel Öl pro Tag an neuer Produktion fehlen. Selbst wenn es den USA gelingen sollte, ihre Ölproduktion um eine weitere Million Barrel zu steigern und der Iran und Irak jeweils 2 Millionen Barrel mehr produzieren, wird es nahezu unmöglich, an diesen Punkt zu kommen.

US-Shale-Öl-Industrie: Pleitewelle wird losrollen!

Im März 2015 erreichte die US-Ölproduktion mit 9,5 Millionen Barrel das höchste Niveau seit 43 Jahren. Nun erwartet die EIA für August einen Rückgang der Shale-Produktion um 91.000 Barrel pro Tag auf 5,36 Millionen Barrel pro Tag. Es ist der vierte Monat mit sinkender Produktion in Folge, gleichzeitig ist der August der Monat mit dem bislang stärksten Rückgang. Dennoch zeigt sich die US-Ölproduktion – angesichts eines Wegfalls von zwei Drittel aller Bohrtürme – erstaunlich stabil. Dafür gibt es im Wesentlichen zwei Erklärungen: Zum einen wird die Verzögerung von Projekten und der Einfluss radikaler Kapitalkürzungen von Betreibern maskiert, die rücksichtslos das letzte Öl aus Wells herauspressen, die bereits gebohrt sind. Der andere Grund ist das „Stupid Money“ in einem Umfeld rekordniedriger Zinsen. Laut einer Analyse von FactSet Research, platzierten von Januar bis Juni 57 Unternehmen 21 Milliarden Dollar in neuen Aktien und 58 Unternehmen 73 Milliarden Dollar in Schuldpapieren. Offiziell beläuft sich die Verschuldung der börsennotierten E&P Unternehmen (Exploration + Produktion) auf 235 Milliarden Dollar. Einschließlich der Verbindlichkeiten privater, nicht börsennotierter Unternehmen, ist die Shale-Industrie in der Größenordnung von Griechenland verschuldet.

Für den Fund-Manager und Shortseller David Einhorn, ist die Fracking-Industrie ebenfalls ein Fass ohne Boden. Ohne Einnahmen aus Derivate-Absicherungen, haben die Shale-Unternehmen im ersten Quartal eine Kapitalrendite von 8 Prozent erzielt (vor Steuern und Kapitalausgaben). Das US-Magazin Economist schreibt: „Nach Abzug einer groben Schätzung der Kapitalinvestments, die benötigt werden, um die Produktion kurzfristig aufrecht zu erhalten, fallen die Kapitalrenditen auf null. Rund 55 der 62 Firmen, die für 4 Prozent der globalen Ölproduktion stehen, erzielen nach unserer Rechnung unzureichende Renditen“. Als „notleidend“ gelten Unternehmen, die mit mehr als dem achtfachen der jährlichen Cashflows aus Operationen verschuldet sind. Auf dieser Basis sind 29 von 62 Unternehmen, die insgesamt mit 84 Milliarden Dollar verschuldet sind, notleidend. Diese pleitebedrohten Firmen stehen für eine Produktion von 1,1 Millionen Barrel Öl pro Tag oder 1,2 Prozent der globalen Produktion.

Tag der Abrechnung rückt näher

Im vergangenen Jahr schlossen Shale-Unternehmen einen Deal mit den Banken, der es ihnen erlaubte, die künftige Produktion zu einem festgelegten Preis zu verkaufen. Diese Versicherung garantierte den meisten Unternehmen mindestens 90 Dollar pro Barrel. Im ersten Quartal generierten diese Unternehmen Erlöse von 3,7 Milliarden Dollar aus dem Hedging. Doch sobald die Hedging-Programme auslaufen, wird der Cashflow dieser Unternehmen einbrechen. Kann der Schuldendienst nicht mehr geleistet werden, folgt die Insolvenz. Viele der Shale-Unternehmen sind für 2016 nicht annähernd so gut gehedged wie in 2015. Typischerweise bewerten Banken die Kreditlinien der Öl- und Gas-Unternehmen zweimal jährlich. Beim nächsten Mal, im Oktober, werden viele Hedging-Verträge ausgelaufen sein. Die dann folgende Kürzung der Kreditlinien könnte eine Pleitewelle auslösen, die auch für den High Yield Bond Markt schwerwiegende Folgen zeigen wird.

Viele der Investoren, die in Aktien oder Anleihen der Shale-Unternehmen investiert haben, bauen auf eine 20-prozentige Reduzierung der Bohrkosten, höhere Effizienz und sinkende Break-Even-Preise. Doch die Analysten der Deutschen Bank haben errechnet, dass der Ölpreis, bei dem Produktion zur Unterstützung des Cashflows hinzugefügt werden kann, mindestens bei 70 Dollar pro Barrel liegt. Die Analysten gehen davon aus, dass der operative Cashflow bei 72 Dollar pro Barrel lediglich die Kapitalausgaben für 2016/2017 ausgleichen kann. Das bedeutet: Um Free-Cashflow zu erwirtschaften, der entweder zum Abbau von Verbindlichkeiten oder zur Ausschüttung einer Dividende verwendet werden kann, wären noch weitaus höherer Ölpreise erforderlich.

Fazit

Die beispiellosen Capex-Kürzungen der globalen Ölindustrie von weit über 100 Milliarden Dollar, werden sich über kurz oder lang in höheren Decline-Rates niederschlagen. Der Großteil neuer Teersand, Tiefsee- oder Shale-Projekte, die Ölpreise von mindestens 100 Dollar benötigen, wird sich um viele Jahre verzögern. Gleichzeitig wird der globale Ölverbrauch steigen. Nach nur vier Jahren muss eine Produktion von circa 15 Millionen Barrel Öl pro Tag ersetzt werden. Selbst dann, wenn die US-Ölproduktion noch gesteigert werden kann und Staaten wie der Irak, Russland und Brasilien ihre ursprünglichen Ziele erreichen, ist fraglich, wie diese Lücke gefüllt werden soll. Fakt ist, dass die US-Shale-Produktion über die vergangenen Jahre hauptverantwortlich für den globalen Produktionszuwachs war. Vieles deutet darauf hin, dass Nordamerika, die einzige Region, die den Förderrückgang der konventionellen Felder kompensieren konnte, den Produktionsgipfel im März 2015 erreicht hat und sich nun ebenfalls im Rückgang befindet. Vor diesem Hintergrund muss die derzeitige Überproduktion im Markt unter einem völlig anderen Blickwinkel betrachtet werden. Es wäre eine große Überraschung, wenn wir in den kommenden Jahren keine Ölpreise von 100 Dollar und mehr sehen würden. Sobald die negativen Schlagzeilen verschwinden, werden sich die Ölpreise erholen.
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Re: ÖL (Fundermentalbetrachtung)

Beitrag von ist gegangen worden »

Break even ÖL


Die Breakeven Kosten beinhalten alle Fixkosten sowie Investitionen, die gebraucht werden, um neue Quellen zu finden und zu erschließen. Um auf Sicht von Monaten oder wenigen Jahren zu überleben brauchen Unternehmen Preise im Bereich der Cash Kosten. Erst wenn der Ölpreis darunter fällt macht die Produktion keinen Sinn mehr. Sie sichert dann nicht mehr das Überleben, sondern beschleunigt das Ableben.

Keiner weiß ganz genau, wo die Cash Kosten liegen. Daher kann man auch nicht mit Sicherheit sagen, ab welchem Preis die Produktion drastisch gekürzt wird. Viele Länder können derzeit zu Kosten von 10 bis 20 Dollar je Barrel produzieren. Zu diesen Kosten stehen geschätzt 85 Mio. Barrel Produktion pro Tag zur Verfügung. Der weltweite Tagesverbrauch liegt derzeit bei knapp 94 Mio. Barrel. Dieser Bedarf wird bei Preisen unter 20 USD nicht mehr gedeckt sein.

Bei Preisen unter 30 Dollar sollten die Produktionskürzungen beginnen. Das kann kurzfristig vom Iran und anderen Produzenten aufgefangen werden. Ab 25 Dollar je Barrel sollte das nicht mehr möglich sein. Bis sich die Kürzungen bemerkbar machen, können Wochen vergehen. Die Ölpreise können also durchaus unter 25 Dollar oder sogar unter 20 Dollar fallen. Das dürfte jedoch nur ein sehr kurzer Dip werden.

Ist der Preis einmal gefunden, zu dem die Produktion weltweit um 5 Mio. Barrel pro Tag gekürzt wird, setzt eine größere Erholung des Ölpreises ein. Viele Produzenten werden diese Erholung nutzen, um ihre Förderung so schnell wie möglich hochzufahren. Aus fundamentaler Sicht ist eine nachhaltige Erholung nicht zu erwarten. Diese wird erst einsetzen, wenn klar wird, wie viel Kapazität in Zukunft wegfallen wird.
Unternehmen streichen ihre Investitionen. Das führt vermutlich ab 2018 zu einem Produktionsrückgang. Bis dahin kommen jedoch noch bestehende Projekte auf den Markt, die erst 2016 und 2017 fertig gestellt werden. Die weltweite Förderkapazität dürfte vor 2018 nicht merklich schrumpfen.

Unkonventionelle Quellen sind relativ schnell erschöpft. Hier beträgt der jährliche Rückgang der Produktion aus einer bestehenden Quelle oftmals 30 bis 70 % pro Jahr. Ohne höhere Preise und Ersatzinvestitionen sind diese Quellen 2017 so gut wie erschöpft. 2016 kann eine Erholung der Preise einsetzen. Der erste, rasche Preisanstieg wird vermutlich von einem weiteren Preisverfall zu den Tiefs gefolgt werden. Ein Doppelboden wäre klassisch. Anleger müssen sich also, wenn eine Rallye einsetzt, keine allzu großen Gedanken machen, dass sie etwas verpassen. Man kann ruhig auf das zweite Tief warten.
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