Value- oder Growth-Fonds?

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The Ghost of Elvis
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Beitrag von The Ghost of Elvis »

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drhc
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Beitrag von drhc »

The Ghost of Elvis hat geschrieben:Auch spannend: Ipg-Studie zu Value Aktien (mit pos. Ausblick )
Der positive Ausblick für die vergangenen 2,5 Jahre war verfehlt. Growth hatte eindeutig die Oberhand.

Fundreseach über Value-Investing und eine Studie von Professor Hens:
"Geduld und Verlusttoleranz als Schlüssel zum Erfolg" (für Value-Investoren)
...
Im Kontrast dazu steht laut Hens der Value-Investor. Er kauft – bezogen auf den wahren Wert des Unternehmens – stark unterbewertete Aktien. Das ermöglicht ihm, sich dem Idealfall anzunähern: Zu niedrigen Kursen kaufen und bei hohen Kursen verkaufen. Eine Vielzahl an akademischen Studien zeigt, dass die Value-Strategie beständig höhere, langfristige Renditen erzielt. Allerdings ist sie keineswegs eine bequeme Strategie. Denn während sich der Value-Stratege auf einzelne Aktien fokussiert, so sind diese nicht immun gegen allgemeine Marktbewegungen. Generell zeigt sich, dass Value-Aktien einerseits in steigenden Märkten Überrenditen bieten. Andererseits werden sie jedoch bei Marktabschwüngen häufig verhältnismäßig stark abgestraft.

Um ein erfolgreicher Value-Investor zu sein, bedarf es daher zweierlei: Geduld und eine hohe Toleranzschwelle gegenüber Verlusten. :roll:
...

ist es interessant, das aus der Spieltheorie bekannte Nash-Gleichgewicht zu untersuchen: Wenn in den Emerging Markets weniger Anleger versuchen, Value-Aktien aufzuspüren, müssten dort dementsprechend höhere Value-Prämien für geduldige und verlusttolerante Anleger anderer Nationen vorhanden sein. Somit wäre ein Value-Fonds, der in die Emerging Markets investiert...ein optimales Produkt.“ :idea:

Der Global Advantage Emerging Markets von Michael Kepler,Wkn 972996:langfr. Chart bei Onvista
Zitat von s. o.: "Generell zeigt sich, dass Value-Aktien einerseits in steigenden Märkten Überrenditen bieten. Andererseits werden sie jedoch bei Marktabschwüngen häufig verhältnismäßig stark abgestraft. " :!:
Papstfan
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Beitrag von Papstfan »

slt63 hat geschrieben:
lloyd bankfein hat geschrieben:ich überlege seit tagen, ob jetzt nicht ein guter zeitppunkt gekommen ist, um einen value-fonds ins depot zu nehmen.
die alten hasen wie lingohr,acatis und Kepler überzeugen aber schon lange nicht mehr. was man auch an den charts im amundi-int.-thread gut sehen kann. der amundi scheint mir ein watchlist-kandidat zu sein.
meine wahl wären entweder warburg value oder loys. der warburg mit dem großen japan-anteil würde besser in mein europa/dt.-lastiges depot passen.
der loys hat sich aber zuletzt schneller wieder erholt als der warburg.
wie sind die meinungen in sachen glob. value-fonds: warburg, loys, oder doch ein andrer?
onvista chart
Kommt halt drauf an, was Du willst. "Value" war ja idR in den letzten Jahren eher underperformer. Ich halte Lingohr und Co. durch aus für geeignet. Lingohr ist halt ein Quant Fonds mit mehr oder weniger festen Regeln. Keppler geht auch in die Richtung. 40 % Japan o.ä. wirst Du dort nicht sehen. Zum anderen ist die Frage, welchen "Value-Ansatz" Du bevorzugst. Dividendenfonds sind ja auch eine Art Value-Fonds. Wirklich exakt ist das ja nicht definiert.....
gelesen in pportfolio-int.:
"......Die Rating-Agentur verweist auf das schlechte Abschneiden ehemals besonders erfolgreicher Portfoliomanager. Konkret hätten rund 50 Prozent der europäischen Aktienprofis, die zwischen 2005 und 2008 noch im Top-Quartil angesiedelt waren, in den vergangenen drei Jahren eine Performance erzielt, die unter dem Median des Sektors gelegen habe. Nach Darstellung der professionellen Marktbeobachter seien die meisten Fondsmanager mit einer soliden Performance im Zeitraum zwischen 2001 und 2008 speziell Value-orientierte Anleger gewesen. „Seit 2007 schneiden Value-Aktien deutlich schwächer ab als Wachstumstitel“......
Im Marktumfeld der Ära nach 2007 hat das Analysehaus eine Reihe von Faktoren identifiziert, die unmittelbare Auswirkungen auf die Aktienauswahl haben. Dazu zählen neben dem verhaltenen Wachstumsausblick und der Staatsschuldenkrise auch die Globalisierung sowie umwälzende Innovationen.
Vor dem Hintergrund dieser Einflussfaktoren spricht sich Fitch dafür aus, eingefahrene Investmentprozesse neu zu erfinden und Mitarbeiter mit entsprechendem Erfahrungsschatz einzustellen. Adressiert werden dabei nicht nur die Verfechter des Value-Investing, sondern auch die Anhänger des sogenannten Garp-Ansatzes.....
Auch für Value-Investoren prognostiziert Fitch eine eher steinige Zukunft. Zur Begründung heißt es: Value-Manager laufen Gefahr in eine Falle zu treten, wenn scheinbar unterbewertete Aktien ihren Discount nicht abbauen. Und danach sieht es zunächst aus, wie Fitch mit Blick auf nicht näher beleuchtete strukturelle Risiken betont.
Fitch ist der Ansicht, dass die Portfolio-Manager ihre Aktienauswahlkriterien in Zukunft laufend aktualisieren sollten. Sie müssten ihren Blick von den typischen Blue-Chip-Indizes lösen und stattdessen auch an anderer Stelle nach attraktiven Einzelwerten suchen. .....
Darüber hinaus verändern sich die Kriterien für die Aktienauswahl. „Nach der Jahrtausendwende galt die Bewertung lange Zeit als das maßgebliche Auswahlkriterium bei der Aktienanalyse“, sagt Manuel Arrive, Senior Director der Fund and Asset Rating Group bei Fitch. Inzwischen sei die strategische Analyse der Unternehmen zum wichtigsten Anlagekriterium avanciert. Dagegen rangiere die Bewertung nur noch an zweiter Stelle, „um den optimalen Ein- und Ausstiegszeitpunkt zu erwischen“. Die Auswahl einzelner Aktien müsse in zunehmendem Maße auf globaler Ebene erfolgen, empfiehlt Fitch. Die Rating-Experten sprechen sich zudem für eine „radikalere Sektorenauswahl“, konzentrierte Portfolios und Wetten abseits von Benchmarks aus. ..... "

Ein sehr lesenswerter Artikel. Nur die Ueberschrift passt nicht so recht: "Fitch fordert Aktienanleger zum Umdenken auf".
Eigentlich sollte es doch heissen: "Fitch fordert (Value)-Fondsmanager zum Umdenken auf!"
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slt63
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Beitrag von slt63 »

Für mich hört sich das stark nach : "dieses Mal ist alles anders" an...

Ich sehe da eher die Notwendigkeit, "Reversion to the mean" nicht aus den Augen zu verlieren.
Papstfan
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Beitrag von Papstfan »

Der legendaere Value-Investor Marvin Schwartz: „....Aktien sind extrem billig, und dies werden sie – wie die Geschichte lehrt – nicht allzu lange bleiben". Dabei seien nicht nur US-Aktien krass unterbewertet, dies gelte genauso für europäische Dividendentitel....
Eine Auswertung über 45 Jahre zeige, so Schwartz, dass das KGV des US-Aktienmarkts im Schnitt bei 15,6x bei einer Durchschnittsinflationsrate von 4,5 Prozent lag. Dabei waren bei niedrigeren Inflationsraten regelmäßig höhere Gewinn-Multiples zu beobachten. Nachdem keine Rezession zu erwarten ist und das aktuelle Markt-KGV bei 11,8x liegt, würde alleine eine Mean Reversion hier schon ein 30-prozentiges Kurspotential inkludieren. Schwartz spricht hier von einem „Lack of Confidence Gap". Dabei seien heute die Qualität der Assets und der Gewinne höher.... "

Quellen-Vermerk: fondsprof.
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

Ein Analyst von fonds.consult zu Value-Investing 2.0:
"...modernes Value-Investing wesentlich mehr umfasst, als nur die nach dem KGV billigsten Aktien zu kaufen... Entscheidend ist vielmehr, dass ein Unternehmen über einen ‚moat‘ (Burggraben) verfügt, um die Marge gegenüber potenziellen Eindringlingen zu verteidigen. In welchem Sektor dieses Unternehmen tätig ist, ist letztendlich unerheblich. Dies erklärt auch die zunehmende Bedeutung des Technologiesektors für Value-Investoren, da sich hier bspw. in Form von Netzwerkeffekten (Apple & Android Plattformen) oder hohen Umstellungskosten (SAP, Oracle), sehr breite Burggräben gebildet haben. Aber auch im Finanzsektor finden sich weiterhin sehr profitable Geschäftsmodelle. ..."
Zuletzt geändert von schneller euro am 25.07.2013 15:34, insgesamt 1-mal geändert.
Papstfan
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Beitrag von Papstfan »

"....
Besonderes Potenzial traut UBS Global Asset Management sogenannten Elite-Wachstumsunternehmen zu, die laut UBS-Experten zu einem großen Teil unterbewertet sind„Heute gibt es die größten Fehlbewertungen innerhalb des Segments der Elite-Wachstumsunternehmen. Dazu zählen Unternehmen mit marktbeherrschenden Geschäftsmodellen, die ihre Marktanteile jahrelang behaupten können.: Sie reagieren zudem weniger empfindlich auf Konjunkturzyklen, da sie sich ihre Anteile langfristig sichern. Daher dürften sie weiterhin in der Lage sein, in einem sich wandelnden Konjunkturumfeld erfolgreich zu sein“, sagt Grant Bughman, Portfolio-Manager des UBS USA Growth Funds.
Der Fondsmanager bevorzugt derzeit die Sektoren Informationstechnologie und Nicht-Basiskonsumgüter. Bughman will so insbesondere vom Wachstum in den Bereichen E-Commerce, Anwendungen für Mobilgeräte und Cloud-Computing partizipieren. „Die Werte aus den Sektoren IT und Nicht-Basiskonsumgüter profitieren in besonderem Maße vom steigenden Wohlstand sowohl in Asien als auch in Lateinamerika“, erklärt Bughman. „Die Chancen dieser Geschäftsmodelle wurden in der letzten Zeit unterbewertet. ....."

quellen-vermerk: fundresearch
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Papstfan
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Beitrag von Papstfan »

Baran Kaya von Argentus bei Das Investm.über Value, Growth, GARP u. a. Derzeit gibt es eine leichte Outperf. des Msci World Growth gegenüber seinem Value-Pendant auf Basis der letzten 10 Jahre

das Zitat: ".....Bei Unternehmen ohne dauerhafte Wettbewerbsvorteile – und damit ohne richtige Wachstumsaussichten – entstehen immer wieder sogenannten „value-traps“. Werfen Sie einfach einen Blick auf Aktien klassischer Medienunternehmen wie Gannett, Grupo Prisa oder Vivendi.
Seit 2005 weisen diese Aktien dauerhaft extrem niedrige KGVs, KBVs sowie jeweils relativ hohe Dividendenrenditen aus. Die Kurse sprechen hingegen eine ganz andere Sprache. Wer den rasanten Aufstieg der neuen Medien ignoriert und diesen Unternehmen mit „günstigen“ Kennzahlen eine Trendumkehr zugemutet hat, sitzt nun in einer Venusfliegenfalle und hofft noch verzweifelt auf ein Wunder. ..."
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

Das Zitat: "...Bis zum Jahr 2008 schenkten Value-Investoren dem Top-down-Aspekt so gut wie keine Be­achtung, die Entwicklung der Märkte hatte ­ihnen über Jahrzehnte hinweg recht gegeben. Die Finanzkrise von 2008 hat in dieser Hinsicht einiges verändert. Die Top-down-Seite hat die Anlageergebnisse enorm beeinflusst, und viele Value-Investoren ­haben Verluste von 35 bis 45 Prozent hinnehmen müssen – im Grunde haben sie so viel verloren wie die konventionellen ­Investoren. ..."
von Jean-Marie Eveillard (T.I.-Thread)
in einem Interview bei institutional-money
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

"... Der Abstand zwischen den billigsten und teuersten europäischen Aktien ist aktuell fast so groß wie seit vier Jahrzehnten nicht mehr – mit Ausnahme der New Economy Blase im Jahr 2000 ...
„Immer dann, wenn sich in der Vergangenheit die Bewertungen wieder Richtung ihres langfristigen Durchschnitts bewegt haben und sich der Spread verringerte, waren attraktiv bewertete Value-Aktien klar im Vorteil“, erläutert Nicholas Davidson, Senior Portfolio Manager des European Value Portfolios bei ACMBernstein. ...
zumal auch die Korrelation innerhalb der Aktien zueinander deutlich abgenommen hat. „Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass sich die Aktien immer mehr auf der Grundlage ihrer individuellen Stärken und Schwächen bewegen“, erklärt Portfolio-Fachmann Davidson. Dies sei ein typisches Merkmal für Value-Investing...
Nach fünf harten Jahren für Value scheint nun die Sonne
Selbst wenn die werthaltigen Investments zuletzt Boden gut machen konnten, befindet sich Value im langfristigen Bild immer noch in einer unterentwickelten Konstellation. „Nach fünf harten Jahren mehren sich die Anzeichen, dass eine kräftige Erholung von Value-Aktien unmittelbar bevorsteht“ ..."
kompl. Artikel bei instit.-money
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Re: Wechsel von Value- zu Growth-Fonds?

Beitrag von Papstfan »

Ein Plaedoyer fuer Value: " .....AXA Investment: ... Das gute alte Value-Investing, das darauf abzielt, Titel zu weniger als ihrem intrinsischen Wert zu kaufen, dürfte nun eine Hochzeit erleben", so Böck. Value-Aktien sollten jetzt Wachstumstitel ausstechen. Auch Unternehmen mit niedriger Marktkapitalisierung dürften von ihrem Vorteil profitieren, dass sie oft in Zeiten von Wachstum besser laufen. "Ihre Profite reagieren sensibler auf den Zyklus als die Profite von großen, stark diversifizierten Werten, sowohl geographisch als auch zwischen den Sektoren" .....
fondsprof.
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trutz
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Re: Wechsel von Value- zu Growth-Fonds?

Beitrag von trutz »

https://www.deraktionaer.de/artikel/akt ... 89306.html

"Der Index-Sponsor MSCI berechnet einen Index, der sich aus Aktien zusammensetzt, die unter der Rubrik Wachstum fallen. Ein anderer Index von MSCI verfolgt die Entwicklung von Wertpapieren, die als Value bezeichnet werden, die man also gemessen an ihrem „wahren“ Wert günstig erwerben kann.
Die Entwicklungen dieser beiden Aktienkörbe verliefen von 2003 bis 2013 relativ parallel. Seit dem Jahr 2014 aber, etwa dem Beginn des weltweiten Null-Zins-Umfeldes, konnte die Wachstumsaktien deutlich davon spurten. Legten die Value-Aktien seitdem nur 220 Prozent zu, konnten sich die Wachstumsaktien um 370 Prozent verbessern. Der alte Value-Ansatz, den man früher gelernt hat, und für den Warren Buffett steht, klappt nicht mehr. Eine Aktie mit einem niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis und einer hohen Dividenden-Rendite zu suchen lohnt sich nicht mehr. Die Maßzahl, die heute Sieger von Verlierern trennt, lautet: die Wachstumsrate der Gewinne in der Zukunft", lautet das Fazit von Thomas Gebert.
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slt63
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Re: Wechsel von Value- zu Growth-Fonds?

Beitrag von slt63 »

@ "Seit dem Jahr 2014....... konnten sich die Wachstumsaktien um 370 Prozent verbessern.."

Echt jetzt? Welcher derartige Growth Fonds soll das geschafft haben?
trutz
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Re: Wechsel von Value- zu Growth-Fonds?

Beitrag von trutz »

slt63 hat geschrieben:@ "Seit dem Jahr 2014....... konnten sich die Wachstumsaktien um 370 Prozent verbessern.."

Echt jetzt? Welcher derartige Growth Fonds soll das geschafft haben?
Keine Ahnung, welchen Fonds/Index er meint, wäre in der Tat schon eine extreme Performance. Der Zusammenhang, dass die Schere zwischen Value und Growth seit 2014 auffallend auseinander geht, kann man aber auch am Msci World Growth vs. Value erkennen. So hat der Growth die letzten 5 Jahre mit ca. 10% p.a. ca. doppelt so gut performt.
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Fondsfan
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Re: Wechsel von Value- zu Growth-Fonds?

Beitrag von Fondsfan »

Gebert schreibt:

Die Maßzahl, die heute Sieger von Verlierern trennt, lautet: die Wachstumsrate der Gewinne in der Zukunft", lautet das Fazit von Thomas Gebert.

Bei mir werden Erinnerungen wach.
Das war doch in etwa die Formulierung, mit der die absurden Exzesse des Neuen Marktes 2000 gerechtfertigt wurden.
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

Moventum bei Fundresearch:
"... Insgesamt ist eine Stil-Verlagerung von Growth zu Value zu beobachten. „Ein Trend, der anhalten könnte“ ...
„Interessant ist, dass das Growth-Segment in den USA natürlich vor allem von den großen TechKonzernen bestimmt wird“, sagt Werner. Das ergebe ein gewisses Klumpenrisiko, wenn es zu einem Einbruch komme. In Europa spiele diese enge Tech-Konzentration keine Rolle. „Insgesamt aber bleiben US-Aktien deutlich attraktiver als europäische“ ...
Auch wenn noch kein vollständiger Stilwechsel eingeleitet werde, sei es doch an der Zeit für eine defensivere Aufstellung ..."
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

institutional-money
".. Small Caps und Value sind jeweils zwei Standardabweichungen zu billig!
In einer neuen Studie hat Morgan Stanley über einen Zehnjahreszeitraum anhand verschiedener Bewertungsparameter mit Hilfe von z-Scores ermittelt...
Europäische Mid Caps sind der Untersuchung zufolge überkauft und damit teuer. Das erste Mal in sechs Jahren sind Mid Caps versus Large Caps gar um drei Standardabweichungen überkauft ... während Small Caps im Vergleich dazu um zwei Standardabweichungen niedrigere Bewertungen aufweisen. Als Bewertungsparameter wurde der Durchschnitt von Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-Buchwert und Dividendenrenditen herangezogen...
Nur Growth-Aktien in Europa sind noch teurer als Mid Caps bewertet
Während also Mid Caps um zwei Standardabweichungen zu teuer sind im Zehn-Jahres-Vergleich, ind es Wachstumsaktien n Europa gar um gut 3,5 Standardabweichungen. Relativ teuer sind auch Zykliker, Qualitäts- und Momentum-Aktien. Fast so stark relativ unterbewertet wie Small Caps sind die Finanzwerte. Large Caps hingegen liegen nahe am zehnjährigen Bewertungsschnitt.
Riesige relative Bewertungsdifferenz zwischen Growth und Value
Trotz der jüngsten leichten relativen Erholung von Value im Vergleich zu Growth in den letzten drei Monaten hat sich an der großen relativen Bewertungspanne - 3,5 Standardabweichungen teureres Growth und gut zwei Standardabweichungen billigeres Value - wenig verändert..."
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Re: Wechsel von Value- zu Growth-Fonds?

Beitrag von Fondsfan »

Statistiken sind manchmal aufschlussrich, aber m.E. können
sie auch ganz schön in die Irre führen.

Nehmen wir die Financials aus der Zusammenstellung.
Angeblich relativ unterbewertet. Aber ich habe mal gelernt,
dass Aktienkurse die Gewinnerwartungen von Unternehmen
widerspiegeln, und da scheint es mir bei Banken so düster
auszusehen, dass ich mich wundere, dass die Abweichung nach
unten nicht noch größer ist.
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

fundresearch zitiert François-Xavier Chauchat, Mitglied des Investmentkomitees der französischen Fondsgesellschaft Dorval Asset Management:
"...Der starke Anstieg der globalen Aktienmärkte seit dem letzten Sommer wirft immer wieder die Sorge auf, dass die Anleger zu optimistisch geworden sind in Bezug auf den Konjunkturzyklus...
Haben wir es mit einer aufkommenden Blase zu tun oder sind die hohen Kurs-/Gewinn-Verhältnisse nicht einfach nur Ausdruck einer generellen Neubewertung der Assetklasse Aktien vor dem Hintergrund fallender Renditen in Anleihen und anderen Assets? Wahrscheinlich ein bisschen von beidem...
Ohnehin betrifft der Verdacht der Überbewertung nur einen Teil des Marktes, nämlich den der Wachstumstitel. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des MSCI World Growth hat 23 erreicht, den höchsten Wert seit Anfang 2002, gegenüber einem historischen Median (seit 1994) von 19,3. Doch im Vergleich zu den realen Renditen von US-Staatsanleihen ist die Aktienrisikoprämie selbst für Wachs­tums­titel nach wie vor komfortabel, wodurch sich die Situation von der in den Jahren 1999/2000 deutlich unterscheidet. Wie dann erst zu Value-Titeln! Deren durchschnittliches KGV liegt nur bei 13. Damit ist das Universum der Growth Aktien um 80 Prozent höher bewertet als das der Value Aktien; im Schnitt beträgt dieser Abstand jedoch nur 50 Prozent..."
mehr bei Dorvals Macrocorner
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Re: Wechsel von Value- zu Growth-Fonds?

Beitrag von Fondsfan »

Wer ist eigentlich Dorval und wie wichtig sind deren Äußerungen?

Lt. Unterlage ist das eine Gesellschaft mit 300 TEuro Kapital.

Weiter frage ich mich, warum man beim KGV den Median nimmt und nicht
den zweitlich gewichteten Mittelwert?

Auf Seite 3 steht der Chart: Ratio growth/value. Da verläuft der aktuelle
Anstieg parallel nur zu der Entwicklung vor 2000.
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

" ... J O Hambro: Es ist ein realistisches Szenario: Die Inflation kehrt zurück, und mit ihr steht eine Neupositionierung des Portfolios an. Anleihen und ihre traditionellen Portfoliofunktionen wie Diversifizierung, Einkommensgenerierung und Kapitalerhalt werden mit einem Fragezeichen versehen – ein Paradigmen-Wechsel mit umfassenden Konsequenzen für die strategische Asset Allokation... verbreiten die Impfstoffhersteller die verhaltene Zuversicht, dass die Pandemie vielleicht schneller als erwartet vorübergehen könnte.
„Tritt dieser Fall ein, wird die Inflation schnell zur Realität. Anleger sollten das bereits heute in ihrer Asset Allokation berücksichtigen“, ... „Investoren, die sich für ein Inflationsszenario positionieren, sollten ihre traditionellen Annahmen hinsichtlich Anleihen verwerfen.“ ... Für eine robuste Portfoliopositionierung für das Inflationsszenario rät der Experte dazu, drei wesentliche Faktoren zu beachten. „Das Taper Tantrum hat gezeigt, welche Risiken ein Niedrigzinsumfeld für Investoren mit sich bringen kann. Aktien – abseits der Wachstumstitel – können einen robusten Portfoliobaustein darstellen“, so Caputo.
Bei Value-, Dividenden- und Vorzugsaktien sieht der Experte Renditen, die aktuell im historischen Durchschnitt angesiedelt sind. Hierbei sollten Investoren die volatilen Sektor-Schwergewichte Finanzen und Energie außen vorlassen.
Growth-Titel übertreffen weiterhin Value-Aktien. Hier sei jedoch eine Trendabkehr in Sicht. „In den kommenden Jahren wird die Welt reichlich Kapital benötigen, um den Kohlenstoffausstoß zu verringern und die Infrastruktur zu verbessern. Das bietet auch für Value Investoren Potential"..."

Quelle: broker-test
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lloyd bankfein
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Beitrag von lloyd bankfein »

Der Quantex ist anscheinend das Nonplusultra bei value Fonds.
Gibt es eigentlich keinen weiteren value Fonds,der aussichtsreich und ähnlich gut gemanagt ist?

GoSa Strategie Konferenz
Mehrheit glaut an Value Outperformance
https://www.fondsprofessionell.de/news/ ... de-203843/
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slt63
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Re: Wechsel von Value- zu Growth-Fonds?

Beitrag von slt63 »

Waiting for the Last Dance
The Hazards of Asset Allocation in a Late-stage Major Bubble - By Jeremy Grantham


Zusammenfassung

Der lange, lange Bullenmarkt seit 2009 ist schließlich zu einer vollwertigen, epischen Blase gereift. Mit extremer Überbewertung, explosiven Kurssteigerungen, rasanten Emissionen und hysterisch spekulativem Anlegerverhalten wird dieses Ereignis meines Erachtens als eine der großen Blasen der Finanzgeschichte in die Geschichte eingehen, direkt neben der Südseeblase, 1929 und 2000.

Diese großen Blasen sind die Orte, an denen Vermögen gemacht und verloren werden - und an denen Investoren ihr wahres Können unter Beweis stellen. Denn die Positionierung eines Portfolios, um den schlimmsten Schmerz des Platzens einer großen Blase zu vermeiden, ist wahrscheinlich der schwierigste Teil. Jeder Karriereanreiz in der Branche und jeder Fehler der individuellen menschlichen Psychologie wird darauf hinarbeiten, die Anleger hineinzusaugen.

Aber diese Blase wird zu gegebener Zeit platzen, egal wie sehr die Fed versucht, sie zu stützen, mit den daraus resultierenden schädlichen Auswirkungen auf die Wirtschaft und auf die Portfolios. Täuschen Sie sich nicht - für die Mehrheit der heutigen Anleger könnte dies sehr wohl das wichtigste Ereignis in Ihrem Anlegerleben sein. Ich spreche als alter Student und Historiker der Märkte, es ist intellektuell aufregend und erschreckend zugleich. Es ist ein Privileg, einen Markt wie diesen noch einmal zu durchlaufen.

"Die eine Realität, die man nie ändern kann, ist, dass ein höher bewerteter Vermögenswert eine niedrigere Rendite als ein niedriger bewerteter Vermögenswert bringt. Sie können nicht Ihren Kuchen haben und ihn essen. Man kann es jetzt genießen oder in ferner Zukunft, aber nicht beides - und der Preis, den wir dafür zahlen, dass dieser Markt immer höher steigt, ist eine niedrigere 10-Jahres-Rendite vom Höchststand. "1

...
Was ist zu tun?

Wie so oft bei Blasenhochs wie 1929, 2000 und der Nifty Fifty von 1972 (einer zweitklassigen Blase in der Gesellschaft der Champions), weist der heutige Markt extreme Wertunterschiede nach Anlageklassen, Sektoren und Unternehmen auf. Diejenigen, die am billigsten sind, umfassen traditionelle Value-Aktien auf der ganzen Welt, im Vergleich zu Growth-Aktien. Value-Aktien haben ihr schlechtestes relatives Jahrzehnt bis Dezember 2019 hinter sich, gefolgt von dem schlechtesten Jahr 2020, mit einer Differenz zwischen Growth- und Value-Performance von durchschnittlich 20 bis 30 Prozentpunkten für ein Jahr! In ähnlicher Weise befinden sich die Aktien der Schwellenländer an einem ihrer 3, mehr oder weniger gleichwertigen, relativen Tiefststände gegenüber den USA der letzten 50 Jahre. Es überrascht nicht, dass wir glauben, dass Sie in der Überschneidung dieser beiden Ideen, Value und Emerging, Ihre relativen Wetten setzen sollten, zusammen mit der größten Vermeidung von US-Wachstumsaktien, die Ihre Karriere und Ihr Geschäftsrisiko erlauben. Viel Glück!

Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
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Re: Wechsel von Value- zu Growth-Fonds?

Beitrag von trutz »

Wenn ich den Altmeister Bernecker, auch aus anderen Videos, richtig verstanden habe, sieht er auch eine Angleichung zwischen dem starken Auseinanderdriften zwischen Growth und Value. Siehe auch Video ab min 5, Russell 1000 Value vs. Russell 1000 Growth.
Value ca. 20-30% hoch, Growth 40-50% runter. Indizes wie der DAX, der solide Werte abbilden, könnten am Ende des Jahres 20% höher stehen.

https://www.youtube.com/watch?v=J4-yaZ8IAKk
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Re:

Beitrag von Fondsfan »

lloyd bankfein hat geschrieben:Der Quantex ist anscheinend das Nonplusultra bei value Fonds.
Gibt es eigentlich keinen weiteren value Fonds,der aussichtsreich und ähnlich gut gemanagt ist?

GoSa Strategie Konferenz
Mehrheit glaut an Value Outperformance
https://www.fondsprofessionell.de/news/ ... de-203843/

Ich bin auch auf der Suche nach weiteren guten Value-Fonds neben dem Quantex.
In diesem Zusammenhang wurden hier im Forum Croci-Fonds der DWS erwähnt.
Wenn ich mir deren Chartverlauf bei Morningstar ansehe, habe ich folgenden Eindruck:
- bis zum Corona-Crash im vergangenen Frühjahr entwickelten sie sich schlechter als entsprechende Indices,
- nach dem Corona-Crash schossen die Kurse steil nach oben.

Was sagt mir das?
Ging man besonders heiße Risiken ein?
Gab es einen Wechsel in der Strategie oder im Management?
Für mich ist das keine Basis für ein Investement, solange da keine Klarheit herrscht.
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Beitrag von schneller euro »

Chartvergleich 3 Jahre div. global investierender Fonds mit Value-Ansatz. Der ETF im Chart ist der iShares Edge MSCI World Value Factor UCITS ETF - USD ACC (A12ATG)

In einem Artikel vom Nov. 2020 bei Morningstar wurden genannt der Franklin Mutual Global Discovery Fund -> T.I.-Thread
und : "... Der Dodge & Cox Worldwide US Stock Fund ist der Value-Favorit unserer Fondsanalysten. Er kommt in allen Fondstranchen auf das bestmögliche „Gold“-Rating..."
-> Dodge & Cox Worldwide Funds plc Global Stock Fund - USD ACC (A1JZ8Y) über Comd. handelbar mit 0% AA
http://www.dodgeandcoxworldwide.com und das Factsheet Fast 28% Anteil Financials sieht man auch nicht mehr alle Tage
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Re: Value- oder Growth-Fonds?

Beitrag von Fondsfan »

Der bei der comdirect erhältliche Fonds von Dodge u. Fox ist nach meinem
Eindruck aber nicht der selbe, der als US-Fonds von Morningstar hoch gelobt wird.
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Beitrag von lloyd bankfein »

Lieber als Value oder Growth sidn mir Blend Fonds. Wo das Fondsmanag. die aussichtsreichsten Aktien sucht und einen Stil-Wechsel antizipiert

Morningstar Aktienf. weltweit Standardw. Blend:

beste perf 3 Jahre: DPAM INVEST B - Equities NewGems Sustainable, UBS (Lux) Institutional Fund - Key Selection Global Equity BA (USD), JpMorgan Global Equity Fund X, DNB Fund Global ESG retail , DPAM INVEST B - Equities World Sustainable , Robeco Sustainable Global Stars Equities, Lux Topic Flex

niedr Risiko 3 Jahre (R2): Lux Topic Flex, Geneon Global Challenges Select, Alteritas Quantitative Blue Chip Fund EUR, MinMax Global Equity fund, FundLogic Alternatives plc - Equity Risk Managed Fund A EUR, BL-Sustainable Horizon AM EUR Inc
(R2 Kennzahl, die angibt, inwieweit der Ertrag eines Fonds durch den Ertrag des Vergleichsmaßstabes (Benchmark) bestimmt wird. Das R2 kann Werte zwischen null und eins annehmen. Ein Wert von eins bedeutet, dass die Entwicklung des Fonds komplett durch den Vergleichsmaßstab bestimmt wird. Null zeigt vollkommene Unabhängigkeit von dem Vergleichsmaßstab)
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Re: Value- oder Growth-Fonds?

Beitrag von Fondsfan »

@ lb

Ob das die richtige Gruppe für die aktuelle Lage ist, werden wir erst in einigen
Jahren genau wissen.

Etwas ähnliches versuche ich selber zu stricken, indem ich nicht in einen
Blend-Fonds investiere, sondern Value- und Growth gleichmäßig halte, jeweils mit
einem Spitzenfonds.
PaulPanther
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Re: Value- oder Growth-Fonds?

Beitrag von PaulPanther »

Welches sind denn die beiden?
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Fondsfan
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Re: Value- oder Growth-Fonds?

Beitrag von Fondsfan »

PaulPanther hat geschrieben:Welches sind denn die beiden?

Morgan Stanley Investment Funds Global Opportunity und Quantex

Aber das sind natürlich nicht die einzigen Fonds, aber die Schwerpunkte.
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Fondsfan
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Re: Value- oder Growth-Fonds?

Beitrag von Fondsfan »

@ Paul Panther

Ich möchte meine Überlegungen gern zur Diskussion stellen, weil
es einen aktuellen Beitrag bei Morningstar gibt, der mein Verhalten zu bestätigen scheint.

https://www.morningstar.de/de/news/2100 ... dium=email

Vereinfacht gesagt: Value und Growth entwickeln sich fast immer unterschiedlich, davon gehen wir aus.
Blend sollte also in der Theorie in der Mitte stehen.

In dem o.g. Artikel hat Morningstar seine Style-Box nach der Performance der Fondsgruppen und den Jahren geordnet.
Wenn Blend in der Mitte wäre, würde folgendes rechnerisch gelten: addiert man die Prozentsätze von Value und Growth
und halbiert die Summe, so müsste in etwa das Ergebnis von Blend herauskommen.

Bei Morningstar kann man sehen, dass das völlig anders läuft. Die halbe Summe von Growth und Value ist fast immer höher
als der entsprechnde Wert von Blend, teilweise extrem viel höher.

Für mich heißt das, nach Möglichkeit nur in Value und Growth zu investieren, aber immer in beide, um bei einem
plötzlichen Umscchwung nicht alles auf das falsche Pferd gesetzt zu haben.

Natürlich geben die Zahlen von Morningstar nur den Schnitt der Kategorien wider, aber wenn man sich dabei jeweils
gute Fonds aussucht, muss das eigentlich funktionieren.

Und außerdem gilt die Untersuchung nur für Europa-Fonds, aber ich nehme an, dass die Ergebnisse für alle
entwickelten Märkte gelten können.
PaulPanther
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Re: Value- oder Growth-Fonds?

Beitrag von PaulPanther »

Ich habe sehr auf Value gesetzt. Seit 2006 habe ich den Classic Global Equity Fund (WKN = 964903, bin nicht zufrieden damit, scheint aber jetzt anzulaufen). Im Moment ist das Geld verteilt auf:

Quantex
Classic Global
FvS Mult. Opp.
Acatis Datin (noch wenig, soll mehr werden)

und ganz viel BASF (überwiegend geerbt).

Ob ich da jetzt einen Growth Fonds dazunehmen möchte weiß ich nicht genau.
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Re: Value- oder Growth-Fonds?

Beitrag von Fondsfan »

@ PP
Flapsig gesagt: man sollte so investieren, dass man sich wohl fühlt, dann ist wenigstens
die Schuldfrage geklärt, wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden.

Bei BASF bin ich vor geraumer Zeit ausgestiegen, weil die Aktie ziemlich parallel zu einem
Indexfonds für die chenische Industrie lief. Was sollte das dann bringen?

Von den übrigen von Dir genannten Fonds kenne ich außer dem Quantex nur den Acatis und der ist mir zu
unberechenbar bzw. zu sehr von Meinungen des Managements abhängig.
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Re: Value- oder Growth-Fonds?

Beitrag von Fondsfan »

@ PP

Meinst Du mit Classic Global den LI0008328218, der auf fünf Jahre praktisch
nichtgs gebracht hat?
PaulPanther
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Re: Value- oder Growth-Fonds?

Beitrag von PaulPanther »

Genau der...ja leider war das so.

Bei der BASF 5% Dividendenrendite und familiäre Gründe.
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Fondsfan
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Re: Value- oder Growth-Fonds?

Beitrag von Fondsfan »

@ PP

Hier im Forum gab es mal eine ausgiebige Diskussion darüber, wann
man bei einem nicht mehr performenden Fonds aussteigen sollte.
Kannst Du sicher über Suchrunktion finden.

Vielleicht hilft Dir das.

Für mich ist es nicht nachvollziehbar, warum man an einem so grottenschlechten
Investment festhält.
PaulPanther
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Re: Value- oder Growth-Fonds?

Beitrag von PaulPanther »

Er stand und steht auf der Verkaufsliste. Ich wollte aber 'unten' nicht verkaufen.
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Fondsfan
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Re: Value- oder Growth-Fonds?

Beitrag von Fondsfan »

@PP

Und deswegen steckt Dein Geld seit langem in einem Fonds, der Dir keinen
Ertrag bringt, statt dass es in einem guten Fonds etwas bringt.

Dein Verhalten ist nichts ausgefallenes, sondern geradezu der Klassiker
unter Privatanlegern. Da man "unten" nicht verkaufen will, werden die Depots
irgendwann zu einer Art Ansammlung schlecht laufender Anlagen, denn die guten
hat man relativ früh verkauft, weil vom Gewinnmitnehmen angeblich noch keiner
arm wurde.

Ich möchte dir und sonst keinem zu nahe treten, aber ich habe zu vieles
gesehen, um mich da nicht zu ärgern.
PaulPanther
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Re: Value- oder Growth-Fonds?

Beitrag von PaulPanther »

Dass er mir keinen Ertrag gebracht hat kannst Du ja nicht sagen, da Du ja meine Kaufkurse nicht kennst.
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