Sin die USA das neue Rom

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Moderator: oegeat

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Naschdax

Sin die USA das neue Rom

Beitrag von Naschdax »

Sind die USA das neue Rom?

Der Politikwissenschaftler Chalmers Johnson deckt in seinem neuen Buch "Der Selbstmord der amerikanischen Demokratie" (Blessing Verlag) die Bezüge zum Alten Rom auf. So war auch Rom ursprünglich eine Republik, die durch Feldherrn zunichte gemacht wurde. Cäsar war der erste, der sich über den Senat - amerikanisches Äquivalent: der Kongress - erhob und die Staatsmacht an sich riss. Die Senatoren wehrten sich und setzten ihn auf ihre Weise ab - mit 23 Dolchstichen. Das aber nützte dem Staat nicht viel, denn bereits sein Nachfolger, der Feldherr Oktavian (später bekannt als Kaiser "Augustus") degradierte den Senat zu einem Debattierklub reicher Römer. An dieser Wende stehen nach Chalmers auch die USA.
Mit einer Fülle von Fakten zeigt Chalmers die Militärpräsenz der modernen Römer. Beklemmend ihre militärische Präsenz: In 139 Staaten haben sie 211.000 Soldaten stationiert, 26.000 Soldaten tun Dienst auf Schlachtschiffen auf allen Weltmeeren. Und keine Regierung der betroffenen Länder kann über diese befreundete Besatzungsmacht Kontrolle ausüben. So wurde in den vergangenen Jahrzehnten aus einem Land, das als Wiege der Demokratie gilt, ein Imperium, das mit wachsendem Einfluss seine demokratischen Grundwerte und Überzeugungen über Bord warf. Die Verachtung der "Bush-Krieger" für die UNO, ihr Widerstand gegen das Kyoto-Protokoll, die Ablehnung des Internationalen Strafgerichtshofs sind Beweise für ihre pervertierte Haltung zu den Grundwerten der amerikanischen Verfassung.
Im Gegensatz zu den Römern versteckten die Amerikaner ihre Allmachtsziele bisher hinter Phrasen von Demokratie und Fortschritt (und glaubten wohl auch selbst daran). Glücklicherweise weiß die Welt seit den Machenschaften der Bush-Regierung, was wirklich dahinter steckt. Und: Genau wie die Römer glauben auch die US-Amerikaner, der Welt Fortschritt und Zivilisation bringen zu müssen. Denn die Römer sahen sich selbst als Retter der Erde vor primitiven Barbaren, als Überbringer der Zivilisation und des Fortschritts (was ja auch in großen Teilen stimmte).
Pikantes Detail am Rande: Am 15. 2. 1898 explodierte das Schlachtschiff USS Maine im Hafen von Havanna. Die Schuld wurde sofort den Spaniern gegeben - auch durch die patriotischen Medien eines William Randolph Hearst - und damit der Krieg gegen Spanien gerechtfertigt. Der angesehen Admiral Hyman Rickover zweifelte an der offiziellen Darstellung, und als die amerikanische Marine das Schiff 1911 hob, versenkte sie es gleich wieder. Die Ursache der Explosion ist weiterhin unbekannt. Und wie war das beim Einsturz der Türme des World Trade Centers?

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Turon

Hallo Naschdax!

Beitrag von Turon »

Was sich die Falkenadmins des White House leisten, braucht sicher nicht nicht mehr kommentiert zu werden.

USA führte einen Krieg gegen Afghanistan und haben hierfür als angeblich rechtsschaffendes Monopol Bin Laden auserkoren. Niemand anders als Bush selbst, hat notwendige nachträgliche Untersuchungen vereitelt. Niemand anders als George Bush schürte Angst und Panik in der Bevölkerung - um Afghanistan ad acta zu legen, und Irak zu überfallen.

Viele taten sich schwer an all das zu glauben, was sog, Verschwörungs-theoretiker glaubten - ich kann das gut verstehen - das wäre doch im Prinzip so, als würde man den Glauben an die Fundamente verlieren,
auf den man sein Eigenheim gebaut hat.

Heute können wir nur so viel sagen: da sämtliche Aufklärungsarbeit in diesem Bereich kontermininiert wurde, oder in Hände übertragen wurde, die eigentlich die Attentate verhindern sollten.

Ich schrieb hier bei uns im Forum etwa im Juni 2001, daß Amerika, sobald der Kursverlauf der amerikanischen Indizies weiterhin so verläuft wie er das tat, wird es einen Krieg bedürfen, um nicht entgültig zu zerfallen. Das war mir schon immer sonnenklar gewesen. Während O´Neill - der gefeuerte Finanzminister USA noch 2001 von starken Dollar als Ausdruck der starker Wirtschaft sprach und gehen durfte als der Dollar unenterbrochen vor die Hunde ging - will er heute ein Buch über Georgio Machenschaften schreiben.

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Fakt ist die amerikanische Administration ging komplett rücksichtslos vor,
und sowas macht man in einer Demokratie nur dann, wenn sie sich aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten am Abgrund befindet, oder wenn man sich selbst bereicher will (beides zugleich ist natürlich ebenfalls denkbar).

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Somit ist der Vergleich zu alten Römern durchaus denkbar und sollte ernsthaft überlegt werden. Die Römer hatten keine andere Wahl als sich selbst auszudehnen und andere zu erobern, wollten sie eigene Wirtschaft aufrechterhalten - doch das Schicksal der Römer werden die Amerikaner früher oder später auch erleiden müssen.

Im Prinzip liegt der Grund vom Zusammenbruch von Imperien eigentlich darin begraben, daß der Staat immer sinnloser agiert, (sich verschuldet) und die Schuldenlawine auf die Bevölkerung/Eroberten entsprechend verteilt. Wer es nicht glauben will, braucht doch im Prinzip nur auf Betriebsauslagerungen zu schauen, auf die Verschuldungsspirale etc.
Irgendwann ist Schluß - und da helfen die besten Meinungen - wie zum Beispiel - angeblich liberale Politik eines Landes würde alles wieder flott kriegen - beim besten Willen überhaupt nichts. Im Gegenteil: die liberale Politik der FDP zum Beispiel, Kürzungen oder auch Privatisierungen sollen alles effizienter machen - führen aber nur dazu, daß man sich mehr und mehr verschuldet.

Anderseits dürfte es auch klar sein, daß der Spardruck (wie das von Eichel),
in miteinanderkonkurrierenden Systemen (die sich ohne Rücksicht auf Vernunft ebenfalls verschulden) die ganz falsche Strategie ist. Demnach büßt die EU ihre Wirtschaftskraft ein, und gerät in Margendruck auf den Weltmärkten, denn es macht einen Unterschied aus, ob ein Atomkraftwerk von Siemens 500 Millionen Euro kostet, wenn der Euro bei 1:1 gegenüber dem Dollar, oder 1:1,25.

Die Amerikaner (oder eher die Regierung USA´s) legt überhaupt keinen Wert aber auf solche langweiligen ökonomischen Ansätze und so wuchs die Staatsverschuldung Amerikas derart an, daß die Verschuldungsgrenze mehrmals angehoben werden mußte.

Dieses Aufschwung von heute hat rein gar nichts mit tatsächlichem Wachstum zu tun - denn dieses Wachstum von heute ist kreditfinanziert, und irgendeiner wird das schon bezahlen müssen - das steht gar nicht ernsthaft zur Debatte.

Der Zahler ist auch schon geortet: entweder wird das der amerikanischer Verbraucher sein, oder der Rest der Welt - als Gläubiger Amerikas - und das werden wir sein - wenn Bush und siene Politik weitere 4 Jahre andauern wird. Und was soll ansonten der Kerry ja anders machen?

Ich sehe da keinen Spielraum, hoffe nur noch, daß Amerika, wenn demnächst eine Krieg gegen Syrien, oder wem auch immer anfängt, werden die Beweise doch gründlicher sein, als die vom Bush & Co. Und ich hoffe auch, daß der Nachfolger vom Rumsfeld - ebenfalls nicht am Allzheimer krank wird - denn es gehört schon viel dazu zu behaupten, daß man sich an den Kriegsgrund, denn die Engländer im White Book geliefert haben - nicht mehr erinnern kann.

Gruß
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