Um diese Frage zu beantworten, müßte man engültig sich darüber im klaren werden was denn eigentlich Begriffe wie reich, arm, Vermögen,
etc. bedeuten.
Der einfache Mensch versteht unter dem Begriff Reichtum:
Geldbesitz, Besitz allgemein etc.
Wir reden von einem Unternehmer, der sagen wir 8 Firmen führt und 30 Häuser besitzt, daß er es geschafft hat oder quasi reich ist.
Wir hinterfragen aber nicht, wie es finanziert wurde. Denn:
Wenn der Unternehmer vor dem Kauf und Baubeginn bereits Geld hatte - so war er nach unserem Begriffen auch schon vorher reich, nicht wahr? Er zeigte es aber nicht.
Konsequenterweise müßte der Unternehmer bereits vor dem Bau seiner Unternehmen und Häuser irgendetwas getan haben, was ihm dazu verholfen hat diese Gebäude oder Firmen zu bauen.
Nun: er könnte ja auch finanzieren. Das würde aber nicht bedeuten,
daß er reich ist! Er ist verschuldet.
Reichtum ist also keineswegs Besitz an Firmen, oder Geld. Reichtum
ist was ganz Anderes.
In dem Sinne wie USA gehandelt wird könnte man sagen, daß USA aufgrund ihrer Möglichkeiten irgendetwas zu verkaufen, oder auch zu erzwingen oder auch einzufädeln, die Fähigkeit besitzt sich durchzusetzen. Sie verdankt es dem Ideenreichtum der Einwohner USA
und der Behandlung der Bürger.
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Was Amerika im Prinzip ist: sie ist reich auf Kredit auf Kredit auf Kredit.
Sie ist ein Zinglein an der Waage, wirtschaftlich, militärisch und medientechnisch.
Die wirtschaftliche Entwicklung USA hängt gar nicht mehr von USA selbst. Das war schon in den Jahren 1960-70 nicht der Fall. Jedes Land auf dieser Welt war bisher immer gut beraten in den USA zu gehen, weil von dort Weltmärkte aufeinander stießen.
Japaner zum Beispiel haben in USA die wichtigsten Firmen aufgekauft.
Sie verkauften über USA weltweit Waren und bereits zu diesem Zeitpunkt war USA den Japanern ein Dorn im Auge. Die japanischen Firmen haben sich zu damaligen Zeitpunkt wahrhaftig Gedanken gemacht wohin man die US Wirtschaft lenken soll.
Daraus resultierte die starke Ausrichtung der Amerikaner auf den Banken und Mediensektor - Amerika handelt seit Jahren nicht mehr
mit echten Waren, oder Produktionsfaktoren. Im Gegenteil. Sie handelt mit Werbung, Geld und Lizenzen aber auch
Erzeugnisse und Errungenschaften der Militärs.
Andere Produkte sind eigentlich Überbleibsel der Old Economy in wahrsten Sinne des Wortes - Ford, General Motors um einige zu nennen.
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Ohne eigener tatsächlicher Ökonomie ist deswegen Amerika immer noch sehr handlungsfähig. Sie verwickelte die Welt und Märkte der Welt auf eigenem Territorium in Verdrängungswettbewerb, schuf die Verkaufsvoraussetzungen, kontrollierte jeweils andere Länder und setzte sie unter Druck falls ein Gegner zu stark geworden ist. Sie entwickelte Produkte ließ sie aber weltweit herstellen.
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USA ist somit Jemand den man eigentlich auf drei Ebenen ernst nehmen muß. Wirtschaft, Finanzmärkte, Medien.
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Ich zumindest bin folgender Ansicht: alle anderen großen Nationen brauchen die Wall Street - das ist weltweit der größte Finanzinstitut
überhaupt. Aus dem Grunde befindet sich die Welt quasi in USA in einem Topf.
Wird einer der Beteiligten irgendwann kündigen, wird ein Knoten gelöst.
Amerika weiß das ganz genau, und deswegen hat sie die militärische Führungsrolle der Welt übernommen.
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Diese Abhängigkeiten sind gnadenlos. Wer einfach aus USA Geld abzieht, verursacht den Zusammensturz des Dollars und jeder weiß, welche bedeutende Rolle der Dollar weltweit hat.
Stürzt der Dollar gegenüber Yen ab, wird Japan keinen Videorecorder
mehr weltweit verkaufen können. Stürzt der Dollar gegenüber Euro ab,
wird Siemens vermutlich keineswegs einen nächsten riesigen Kraftwerk
in der chinesischen Pampa errichten können.
Anderseits: wenn der Dollar abstürzt wird OPEC ganz sicher nicht mehr Öl für 20 Dollar pro Barell verkaufen wollen.
Für alle Beteiligten also heißt es: sie müssen USA unterstützen, damit der Dollar möglichst stabil bleibt.
Alle Beteiligten aber sind gleichzeitig US-Gläubiger.

Und diese entscheiden, ab wann USA zahlungsunfähig wird, in dem sie aufhören
bestimmte Waren (in dem Falle jegliche Wertpapiere) als Gegenleistung für gelieferte Waren als Zahlung anzusehen. Amerika entscheidet also nicht selbst wann sie zahlungsunfähig ist - sie kann jede Menge frische Dollar drucken und behaupten, daß es gutes Geld ist.
Ob die Gläubiger Amerikas den Dollar als gutes Geld ansehen ist eine andere Frage.
Ich denke: keiner will mehr Dollars haben, er akzeptiert sie aber derzeit als notwendiges Übel.
Denn im Prinzip ist die westliche Welt in einem riesigen Schuldenberg bereits vereint.
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Und: um das Märchen von unseren Reichtümern zu erhalten, hat man mittlerweile akzeptiert, daß Amerika reichstes Land der Erde ist.
Das stimmt so aber nicht. So gesehen sind alle westlichen Länder
nämlich ärmer als Äthiopien. Was wir aber gegenüber der Welt haben:
anders als zum Beispiel einige Länder in Asien haben wir doch die Möglichkeit im System groß zu werden. Wir können eine Firma gründen, und genießen gute Ausbildung gegenüber der dritter Welt, um sich die notwendige Kreativität anzueignen.
Unseres Reichtum ist somit mehr geistlich. Vielleicht falsch: wir haben die Möglichkeiten dazu - genutzt werden die selten.
Gruß