Kapitalströme verkünden Ärger für den Dollar
Verfasst: 16.05.2002 01:27
Der US-Dollar ist seit Jahresbeginn gegenüber den anderen Hauptwährungen rasch abgefallen. Anfang Mai sank er auf den tiefsten Stand zum Euro seit Oktober 2001. Gegenüber dem Schweizer Franken verlor er seit Jahresanfang 7%. Am 7. Mai sprach die Bank of America in ihrem Devisenmarktbericht von "Panikverkäufen" von Dollars in Asien, und die japanische Regierung drohte sogar, gegen die eigene Währung zu intervenieren, damit der Yen gegenüber dem Dollar nicht zu stark ansteige. Spiegelbildlich zum Verfall des Dollars steigt der Goldpreis kontinuierlich an und hat sich längst bei einem Niveau von deutlich über 300 $ je Feinunze etabliert.
Einige, so der Chefökonom von Goldman Sachs, Thomas Meyer, haben erkannt, daß der Dollar überbewertet ist, und glauben, ähnlich wie bei den Aktien "wird der Dollar auf ein vernünftiges Niveau sinken". Aber es ist eine gefährliche Illusion, anzunehmen, man könne kontrolliert nur ein wenig Luft aus der Blase entweichen lassen. Viel wahrscheinlicher ist, daß sie bald mit einem lauten Knall platzt. Angesichts der gewaltigen Schieflage des US-Außenhandels stellt sich weniger die Frage nach dem Auslöser für einen Dollar-Crash, sondern vielmehr danach, warum der Crash nicht schon längst stattgefunden hat. So exportierten die USA 2001 Güter im Wert von 721 Mrd.$, importierten aber für 1147 Mrd.$ - also 426 Mrd.$ oder 59% mehr. Allein bei Konsumgütern und Automobilen haben die USA ein Außenhandelsdefizit von über 300 Mrd. Dollar.
In den letzten Jahren konnte diese enorme Lücke durch den Zustrom ausländischen Kapitals finanziert werden, das vor Finanzkrisen in Rußland, Asien und Lateinamerika floh und von der "New Economy"-Manie angezogen wurde. Aber schon 2001 baute sich erheblicher Druck auf. Amerikanischen Käufen von Wertpapieren und Unternehmen im Ausland in Höhe von 439,6 Mrd.$ standen mehr als doppelt so hohe Kapitalzuflüsse aus dem Ausland in Höhe von 895,5 Mrd.$ gegenüber - also beinahe 2,5 Mrd.$ pro Tag. Der Nettozufluß in die USA betrug 455,9 Mrd.$, was ziemlich genau dem Fehlbetrag in der Handelsbilanz entspricht.
Infolge des Aktiencrashs und zerplatzter Illusionen über die "New Economy" ging der Geldstrom aus dem Ausland deutlich zurück. Die Käufe von US-Aktien sanken von 192,7 Mrd.$ im Rekordjahr 2000 auf nur noch 127,2 Mrd.$ im letzten Jahr. Auch die ausländischen Direktinvestitionen stürzten von 287,7 auf 157,9 Mrd.$ ab. Was 2001 die US-Wirtschaft und den Dollar rettete, war die erneute dramatische Ausweitung der ausländischen Käufe von US-Unternehmensanleihen - von 292,9 Mrd.$ im Jahr 2000, bereits ein historischer Rekord, auf 371,2 Mrd.$ im Jahr 2001. Auch in diesem Jahr steht hier ein Rekord bevor - diesmal jedoch bei der Zahlungsunfähigkeit. Seit dem Enron-Kollaps im Dezember 2001 wurden die Anleihen zahlreicher US-Telekom-, Medien- und anderer Unternehmen auf "Ramsch"-Niveau heruntergestuft. Im 1. Quartal 2002 konnten Unternehmen auf 34 Mrd.$ an Anleihen ihre versprochenen Zahlungen nicht einhalten, und die Ratingagenturen gehen von einem weiteren Anstieg der "Defaults" aus. Im Januar und Februar fielen die ausländischen Käufe von US-Wertpapieren gegenüber dem Vorjahreswert um 75%, auf den tiefsten Stand seit Herbst 1998. Nach Aktien, Übernahmen und Anleihen ist kein Kapitalmagnet mehr in Sicht, der den USA 400-500 Mrd.$ jährlich einbringen könnte - vielleicht hilft jetzt nur noch die Ausgabe durch die Regierung garantierter "Kriegsanleihen".
Derivate, die wahre "Atombombe"
Am 6. Mai bezog sich die CBS-Internetseite Market Watch auf Crashwarnungen des Chefs der Finanzgruppe Berkshire Hathaway und "zweitreichsten Manns der Welt" Warren Buffet Anfang Mai. Buffet sagte, die Gefahr eines Nuklearangriffs auf die USA irgendwann in der Zukunft sei ernstzunehmen, aber, so fährt CBS fort, "Buffet und sein Team von Versicherungsmanagern sprachen in ihren veröffentlichten Kommentaren an diesem Wochenende auch über Derivate. Er und seine rechte Hand stuften Derivate noch unterhalb von Müll ein. Als Chef eines großen milliardenschweren Unternehmens sind Buffet und sein Partner Charles Munger sicherlich qualifiziert für Aussagen über die Arbeit mit Optionen, Futures, Leverage und anderen Praktiken, die allgemein als ,Derivate' bekannt sind." Auf dem alljährlichen Buffet-Fest betonte Munger: "Die Behauptung, Derivat-Buchhaltung in Amerika sei Müll, ist eine Beleidigung für den Müll."
CBS schließt: "Damit wäre Dell Computer mit seinem 1 Mrd.$-Derivat-Reinfall eine Beleidigung für Müll. Damit wären zahllose Unternehmen, die wegen ihrer einst so schicken künstlichen Hedges, Joint Ventures und extremen Fremdfinanzierungen außerbilanzlich Rückschläge der Einnahmen hinnehmen müssen, eine Beleidigung für Müll."
Quelle ist angeblich der hier bei uns verhaßter LaRouche. Ich überlasse jedem einzeln, an was er gern glauben möchte.
Einige, so der Chefökonom von Goldman Sachs, Thomas Meyer, haben erkannt, daß der Dollar überbewertet ist, und glauben, ähnlich wie bei den Aktien "wird der Dollar auf ein vernünftiges Niveau sinken". Aber es ist eine gefährliche Illusion, anzunehmen, man könne kontrolliert nur ein wenig Luft aus der Blase entweichen lassen. Viel wahrscheinlicher ist, daß sie bald mit einem lauten Knall platzt. Angesichts der gewaltigen Schieflage des US-Außenhandels stellt sich weniger die Frage nach dem Auslöser für einen Dollar-Crash, sondern vielmehr danach, warum der Crash nicht schon längst stattgefunden hat. So exportierten die USA 2001 Güter im Wert von 721 Mrd.$, importierten aber für 1147 Mrd.$ - also 426 Mrd.$ oder 59% mehr. Allein bei Konsumgütern und Automobilen haben die USA ein Außenhandelsdefizit von über 300 Mrd. Dollar.
In den letzten Jahren konnte diese enorme Lücke durch den Zustrom ausländischen Kapitals finanziert werden, das vor Finanzkrisen in Rußland, Asien und Lateinamerika floh und von der "New Economy"-Manie angezogen wurde. Aber schon 2001 baute sich erheblicher Druck auf. Amerikanischen Käufen von Wertpapieren und Unternehmen im Ausland in Höhe von 439,6 Mrd.$ standen mehr als doppelt so hohe Kapitalzuflüsse aus dem Ausland in Höhe von 895,5 Mrd.$ gegenüber - also beinahe 2,5 Mrd.$ pro Tag. Der Nettozufluß in die USA betrug 455,9 Mrd.$, was ziemlich genau dem Fehlbetrag in der Handelsbilanz entspricht.
Infolge des Aktiencrashs und zerplatzter Illusionen über die "New Economy" ging der Geldstrom aus dem Ausland deutlich zurück. Die Käufe von US-Aktien sanken von 192,7 Mrd.$ im Rekordjahr 2000 auf nur noch 127,2 Mrd.$ im letzten Jahr. Auch die ausländischen Direktinvestitionen stürzten von 287,7 auf 157,9 Mrd.$ ab. Was 2001 die US-Wirtschaft und den Dollar rettete, war die erneute dramatische Ausweitung der ausländischen Käufe von US-Unternehmensanleihen - von 292,9 Mrd.$ im Jahr 2000, bereits ein historischer Rekord, auf 371,2 Mrd.$ im Jahr 2001. Auch in diesem Jahr steht hier ein Rekord bevor - diesmal jedoch bei der Zahlungsunfähigkeit. Seit dem Enron-Kollaps im Dezember 2001 wurden die Anleihen zahlreicher US-Telekom-, Medien- und anderer Unternehmen auf "Ramsch"-Niveau heruntergestuft. Im 1. Quartal 2002 konnten Unternehmen auf 34 Mrd.$ an Anleihen ihre versprochenen Zahlungen nicht einhalten, und die Ratingagenturen gehen von einem weiteren Anstieg der "Defaults" aus. Im Januar und Februar fielen die ausländischen Käufe von US-Wertpapieren gegenüber dem Vorjahreswert um 75%, auf den tiefsten Stand seit Herbst 1998. Nach Aktien, Übernahmen und Anleihen ist kein Kapitalmagnet mehr in Sicht, der den USA 400-500 Mrd.$ jährlich einbringen könnte - vielleicht hilft jetzt nur noch die Ausgabe durch die Regierung garantierter "Kriegsanleihen".
Derivate, die wahre "Atombombe"
Am 6. Mai bezog sich die CBS-Internetseite Market Watch auf Crashwarnungen des Chefs der Finanzgruppe Berkshire Hathaway und "zweitreichsten Manns der Welt" Warren Buffet Anfang Mai. Buffet sagte, die Gefahr eines Nuklearangriffs auf die USA irgendwann in der Zukunft sei ernstzunehmen, aber, so fährt CBS fort, "Buffet und sein Team von Versicherungsmanagern sprachen in ihren veröffentlichten Kommentaren an diesem Wochenende auch über Derivate. Er und seine rechte Hand stuften Derivate noch unterhalb von Müll ein. Als Chef eines großen milliardenschweren Unternehmens sind Buffet und sein Partner Charles Munger sicherlich qualifiziert für Aussagen über die Arbeit mit Optionen, Futures, Leverage und anderen Praktiken, die allgemein als ,Derivate' bekannt sind." Auf dem alljährlichen Buffet-Fest betonte Munger: "Die Behauptung, Derivat-Buchhaltung in Amerika sei Müll, ist eine Beleidigung für den Müll."
CBS schließt: "Damit wäre Dell Computer mit seinem 1 Mrd.$-Derivat-Reinfall eine Beleidigung für Müll. Damit wären zahllose Unternehmen, die wegen ihrer einst so schicken künstlichen Hedges, Joint Ventures und extremen Fremdfinanzierungen außerbilanzlich Rückschläge der Einnahmen hinnehmen müssen, eine Beleidigung für Müll."
Quelle ist angeblich der hier bei uns verhaßter LaRouche. Ich überlasse jedem einzeln, an was er gern glauben möchte.