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Es wird immer schwieriger, .....

Verfasst: 10.05.2002 20:15
von sed
In der Börse Geld zu verdienen... Denn; die, die noch gebliebene, sind Spezialisten.. Es macht "jetzt" zwar doppelter spaß, wenn Ich recht behalte. Und keiner Gewissensbisse haben muß.

ABER, ne Frage; was glaubt ihr, wann die Ahnungslosen wieder einsteigen??

Gruß
sed

Verfasst: 10.05.2002 21:58
von justus
Ich als "Ahnungsloser" ;) kann dir nur sagen, so schnell nicht mehr! :(

Denn erst muß es gesellschaftlich, politisch und eben auch wirtschaftlich wieder Perspektiven geben. Solange die weltweiten Brandherde weiter eskalieren, pfeiffen wie R. Sommer sich ungeniert und ungestraft die Taschen vollstopfen können (witzig, daß sich alle Welt fragt, wie man zum Amokläufer werden kann), will ich nichts mehr mit Börse zu tun haben :( .
Ich glaube, es bedarf noch eines ziemlich großen Knalls, um wieder auf den Teppich zu kommen (ich hoffe, der Knall bleibt weitgehend friedlich).
lg justus

Verfasst: 13.05.2002 22:01
von Turon
@ Justus

Ich glaube Du wolltest uns sagen, daß Du nie wieder in die Börse rein willst?

Ich möcht es gerne so aussprechen. Politik - und geradewegs jetzt die Deutsche auch hat erst mit Korruptionsskandalen begonnen.
Die gab es natürlich früher auch, aber wem hat es denn sonderlich gekümmert?

Die Titanic sinkt - doch im Gegenteil zu Titanic gibt es hier keine
Rettungsbote - somit wird man jahrelang jetzt versuchen, an die obersten Stellen die Leute zu schicken, die gerne erste Geige spielen würden, es aber ohnehin nie tun werden.

Das bedeutet: diese Leute müssen bereit sein, mit geltenden Recht zu kollidieren, die Strafverfolgung wird alles erdenkliche tun, um nicht zu ermitteln (s.EMTV als Beispiel), währen die Jungs natürlich Plan B
einläuten.

Es gibt natürlich einige die dann in den Knast wandern. Aber:
wenn Du 50 Millionen unterschlägst, und nur 5 Millionen davon
irgendwie behälst (samt der Villa im Hamburg als Sozialwohnung - wo man weder Fernseher, noch den Teppich nehmen kann - aber sehr wohl als Pleitegeier Anrecht auf Sozialwohnung hat und eine Menge Sozialleistungen) - da wird man zuweilen schwach und langt anbetracht der Haftstrafe von 4 Jahren, wovon 2 wegen guter Führung erlassen werden können.
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Ich will natürlich Niemandem zu Verbrechen anstiften - aber wer hier eine einzige Aktie kauft, sollte hinter das dicke Panzerglas der Vorstände durchblicken können. Es gibt noch viel mehr Pfeifen,
als man glaubt.

Und Sommer? Na ja - war er eine Pfeife, oder war hier die Kartellbehörde samt der Politker die zur Liberalisierung des Telefonnetzes führten (so wie es vollzogen ist) - die waschechten Pfeifen?

Dass genau ist heutzutage unseres bundesweite Problem.
Die meisten Politiker sind die Pfeifen. Die absolut echten Pfeifen.
Gleich dahinter kommen etwa 30-40% aller Vorstände, oder Entscheidungsträger in den Deutschen Firmen.

Somit haben Pfeifen sowohl Macht wie auch Geld.

Wobei es für uns bedeutet: wir müssen endlich aufhören uns Politikverdrossenheit als Desinteressegrund durchgehen zu lassen. Weiterhin gilt: wir können nicht wie in Kommunismus den Beifall in Form von Standing Ovations geben, obwohl sich so ein Kohl, Schröder oder wie auch immer eben gerade die Nase geputzt hat.

Man kann nur so wirtschaften, wie die Lage zuläßt - und die gegenwärtige Lage läßt es eben nicht zu um zu wirtschaften.

Und deswegen - wird Vieles lieber doch unter vorgehaltender Hand gemacht, in der Hoffnung, daß es Niemand aufdeckt, oder später in der Hoffnung, daß wenn es rauskommt, man nicht mehr zur Verantwortung gezogen wird.


Die Finanzmärkte sind ein Kampf in dem es keine Regeln gibt - deswegen nennt man es auch freie Kapitalmärkte. Hier siegt derjenige, der am besten informiert ist, und nicht der, der gute Absichten hat.

An der Börse spekuliert man gegen alles und jedem, und trotzdem muß man gelegentlich auf der Flosse Deines Erzfeindes schwimmen, um zu überleben.


Seit des Amtseintritts von Josepf Adolf den Ersten in USA macht man so etwas sogar in der Weltpolitik.

Gruß

Verfasst: 13.05.2002 22:31
von derSpekulant
Hi Turon,

ich stimme Dir in den meisten Punkten zu, auch wenn ich zum Teil auch die Vorstände in Schutz nehmen muss. Natürlich auf gar keinen Fall alle ;)

Am Schwierigstens war es sicherlich für viele Vorstände von kleinen Neuer Markt-Klitschen, die von irgendeiner Bank ohne Rücksicht auf Verluste an die Börse gebracht wurden. Aus einem Unternehmen mit 2 Mio. Umsatz wurde über Nacht eine Dotcom-AG mit 500 Mio. EUR und mehr Marktkapitalisierung. Auf einmal hat der Vorstand 200 Mio. EUR Cash auf dem Firmen-Konto... Was tun ??? Aquirieren ??? Expandieren :confused: ???
Das viele damit nicht zurecht kamen, ist verständlich :rolleyes:
Die eigene Bereicherung dagegen ist auf gar keinen Fall zu entschuldigen... Wenn ich höre, dass EM.TV-Haffa sich eine neue Segeljacht für mehrere Mio. EUR kauft, statt im Gefägnis zu sitzen, muss ich kotzen :mad:

@Sed: Deine sogenannten Profis kannst Du aktuell ziemlich vergessen. Ich kenne einige Fondsmanager, und viele kommen mit der aktuellen Börsensituation überhaupt nicht zurecht. Ich würde mal behaupten, dass hier einige Leute im Board sind, die weitaus besser und mit mehr Verstand agieren, als die sogenannten Profis :D :D

Viele Grüße, Speku

Verfasst: 13.05.2002 22:57
von Turon
Hi Speku!

Ich habe nichts dagegen, wenn ein Unternehmen auf dem Wege der natürlicher Marktbereinigung scheitert. Das ist ohnehin der Preis für
den Aufschwung, daß viele einfach die Kurve nicht kriegen.

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Insofern also Jemand wirklich sich jede erdenkliche Mühe machte
das Unternehmen erfolgreich zu machen, und fair dem Kunden und Aktionär gewesen ist - so ist dieser Mensch nicht zwangsläufig ein Verbrecher.

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Aber: etwa 80% der sog. Pommesbuden wurden an die Börse gebracht, um die EK-Austattung zu verbessern - offiziell - inoffiziell
war es aber für die Banken gewaltiges Geschäft. Altschulden -
zuweilen uneinbringliche - wurden durch den Börsengang in etwa
"entschuldigt".


Man sollte ja eines nicht vergessen. Offiziell verdienten die Firmen ja nur am Börsengang, inoffiziell waren sie natürlich auch Altaktionäre.

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Am Ende bleibt gar die Erkenntnis:

Neben Joint Venture Capital, sind Bankverbindlichkeiten das Sargnagel.

Wenn man JVC hat, braucht man keine Feinde mehr.

Gruß und Gute N8

Verfasst: 13.05.2002 23:18
von justus
@ Turon,

ich werde dann wieder in die Börse reingehen, wenn ich die Extragelder übrighabe, deren Verlust mich nicht schmerzt.

Dann werde ich die Börse als das sehen, was sie ist, nämlich ein Roulette, indem man auf die richtige Farbe spekuliert und sich mittels kompliziertester Formeln und philosophien die größte Wahrscheinlichkeit ausrechnet, um dann verwundert festzustellen, daß man falsch liegt.
Oder, was noch viel schlimmer ist, man gewinnt und kauft sich dann auf Pump (als Sicherheit die zukünftigen Gewinne ein) einen Ferrari. :D

Ich bin mir nicht so sicher, ob wirklich die Politiker alleine die Pfeiffen sind.
Mir mich ist das beste Beispiel der Euro:

Nicht die Politiker haben die Preise erhöht, sondern der normale, ach so machtlose Bürger, dessen erster Impuls war, mal kräftig abzusahnen, ergo von der Moral und Integrität her auf einem Niveau wie Sommer und Konsorten.

Den Leute, die sich über Politiker beschweren, fehlt eben meistens nur die Gelegenheit, sich genauso auf Kosten Anderer zu profilieren.
Deswegen haben wir kein schlechtes System, sondern schlicht und ergreifend schlechte Menschen (in der Masse zumindest)

Mein Ziel ist es mittlerweile, das einzuhalten, was ich von anderen und auch der Politik erwarte, nämlich ein Fünkchen Integrität und Menschlichkeit und entwickle immer mehr Stolz dabei, mit einfacher ehrlicher Arbeit (in meinem Fall Handarbeit ;) ) meinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Und wie gesagt, sollte ich wieder etwas Spielgeld haben, dann eben auch Börse, denn Spaß macht sie dann ja auch ( allerdings Schafkopfe ich auch gerne und da kann man auch viel Geld verdienen, bzw. verlieren :D )

Verfasst: 14.05.2002 08:21
von Turon
Was Politik angeht:

Es sind wie immer die einfachen kleinen Nebensächlichkeiten.

Wenn wir die Summe aller Steuern berechnen, die seit 1980 auf uns zugekommen sind, hätten wir sagen wir mal Mwst Erhöhung um 3% Punkte. Hinzu kam Solizuschlag, dann anschließend Ökosteuerreform,
etc.

Da es immer noch nicht ausgereicht hat um die Schuldenlast zu decken,
wurden profitable Bereiche verkauft, und da dies auch nicht ausgereicht hat, um Krankenkassen und Rente zu sichern, wurden ebenfalls diese
Säulen erhöht und durch Pflegeversicherung ergänzt.

Das was wirklich traurig ist: die Firmen haben sich selbstverständlich
an die höheren Abgaben zum Teil vorbereitet. Aber eben nicht alle. Jetzt ist natürlich folgende Frage zu stellen: wieviele Menschen haben dadurch ihren Job verloren, und wieviele Jobs wurden nicht geschaffen?


Ich könnte die Liste endlos fortsetzen.

Und zum Schluß kommt die einfache Erkenntnis:
Deutschland kann sich selbst nicht vernünftig regieren, sobald irgendwelche Probleme auftauchen. Und in diesem Fall beginnt man einfach einen Raubzug durch die Brieftaschen der Bürger.

Unsere Politiker sind eben traditionsbewußt - und anderseits - angesichts der immer höher werdender Schuldenlast, müssen sie
die Steuerlast erhöhen und reglementieren.

CDU Komiker glaubten, es sei notwendig einen Meisterbrief für Gründungswillige einzuführen. Davor haben sie es mit etlichen anderen Branchen ebenfalls so gemacht.

SPD glaubte scheinbar, es ist voll in Ordnung den Bürger abzuzocken:
Telekom als Beispiel. Heute haben wir die Quittung.

Null Kaufkraft in unserem Lande zusammen mit hoher Teuerungsrate.
Die Folge davon wird irgendwann der Zusammenbruch des Wirtschaftswachstum, und darauf werden Unternehmer wieder mit Entlassungen reagieren.

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Was soll ich außerdem auf Dein Posting schreiben? Ich mache das so.
Was Du hier erlebst, ist nichts Anderes, als ganz natürlicher Lauf der Dinge. Es geht gar nicht etwas anders oder besser zu machen. Es mußte von Anfang an alles richtig gemacht werden. Und wer hat das zu verantworten? Die Spinner von der CDU und unsere Sozies haben leider
ebenfalls auf der ganzer Linie versagt. Die Sicherheitspolitik der SPD war darüberhinaus das absolut Letzte - damit haben die Eichels zwei Sachen vollzogen. In der Überwachungstechnik und Nachrichten-beschaffung über einzelne Menschen sind wir besser jetzt, als STASI oder GESTAPO jemals sein konnte. Diese Trendrichtung haben die Sozies zwar von CDU gewonnen, dennoch normalerweise sollte man schlechte Sitten und Gewohnheiten aus der Vergangenheit nicht schon wieder einführen.

Wenn jetzt Adolf II auftauchen würde, bräuchte er gar nichts mehr aufzubauen. Und deswegen sind unsere dumme Politiker die echten Flaschen.

Verfasst: 14.05.2002 18:29
von sed
Hallo justus,

Du hast wirklich sehr brauchbare Gedanken. :D Früher habe ich mal geglaubt, das die Wirtschaftsmanager und Politiker, für uns das beste machen würden.

Jetzt Weiß ich, Das die, nur das machen...was wir wollen.
Dann werde ich die Börse als das sehen, was sie ist, nämlich ein Roulette,


Ich bin mit dieser Zitat nicht einverstanden. Obwohl; es am Rande richtig ist .

Es ist insoweit richtig; das Jeder Spieler in der Börse Früher oder später verlieren wird (so wie beim Roulette). Aber Falsch, weil die Chancen bei der Börse unvergleihbar hoch ist.

Es gibt nur einer Regel in der Börse, um nicht zu verlieren, nur ein, einziger... Und der lautet. - Du mußt der Börse lieben -.

Ich Hoffe das wir alle noch da sind, wenn du wieder einsteigst:D:D:D

Gruß
sed