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Der Fall Deutsche Bank und Telekom

Verfasst: 13.08.2001 22:01
von Heikosz
Ich kann garnicht soviel Fr...wie ich ko..möchte.

Was war passiert ?. Die DB promotet die Telekom per Kaufempfehlung und verklitscht die Aktien im Fondsauftrage. :mad:

Soviel zu den Empfehlungen der Bank


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Berlin - Bei Empfehlungen denken die meisten Banken zuerst an sich, dann an ihre vermögenden Kunden, und zum Schluss werden Lemminge gesucht, die den Kurs in die gewünschte Richtung bewegen. Die zugespitzte Börsenweisheit macht deutlich, dass Anleger jeder Analystenempfehlung mit einer Portion Skepsis begegnen sollten. Denn nicht immer wird das Research nach bestem Wissen und Gewissen hergestellt. Oftmals dienen Studien als Verkaufsförderungsinstrument für bestimmte Geschäfte.

"Es ist alter Brauch bei den Investmentbanken, dass man die Platzierung von Aktienpaketen mit einer Kaufstudie unterstützt", sagt ein Fondsmanager, der nicht genannt werden will. Tatsächlich ist der Fall Deutsche Bank kein Einzelfall. Insbesondere angelsächsische Häuser stehen in dem Ruf, ihr Research oft in den Dienst von Geschäften zu stellen.

Unvergessen ist etwa die Kaufempfehlung eines großen US-Hauses für das Neuer-Markt-Unternehmen Ixos, mit der das Institut den Altaktionären und sich selbst den Verkauf von Aktien zu hohen Kursen ermöglichte. Wenige Wochen später kam eine empfindliche Gewinnwarnung, die den Kurs abstürzen ließ. Ende Januar wurde in einer umfangreichen Biotech-Studie desselben Institutes GPC Biotech als einziger Topwert herausgestellt. Just zu dem Zeitpunkt, als die Studie herauskam, wurden 100 000 Aktien im Auftrag eines großen Fonds von der Bank verkauft.

Nicht wenige Häuser verfassen Jubelstudien, um an ein lukratives Unternehmensgeschäft zu kommen, etwa die Emission einer Konzerntochter. Andere Institute wiederum decken sich vor einer Kaufstudie auf eigene Rechnung mit den Aktien des betreffenden Unternehmens ein. Wenn dann die Kaufempfehlung auf den Markt kommt, werden die Stücke wieder verkauft.

Man wird den Instituten nie zweifelsfrei Fehlverhalten nachweisen können. Eines müssen Anleger aber stets im Blick behalten: Banken sind keine gemeinnützigen Stiftungen, sondern auf Profitmaximierung ausgerichtete Konzerne. hz.

(Welt, 11.8.2001) Kommentar: Angesichts solcher Praxis, daß Kaufempfehlungen oft nur dazu dienen, Aktien zu einem hohen Preis loszuwerden, stellt sich die Frage, warum immer noch viele Anleger überhaupt auf die Analysten, “Experten” und “Börsengurus” hören. Wer sein Vermögen wirklich richtig anlegen will, kommt um eine gründliche Beschäftigung mit dem System nicht herum.

wen wunderts ???

Verfasst: 13.08.2001 22:28
von derSpekulant
Hi Heiko,

mal ehrlich: Wer denkt, dass die Analysten Empfehlungen geben, ohne irgendwelche Vorteile zu genießen, ist ziemlich naiv.

Leider ist das wirklich so :(
Bei einer Empfehlung sollte man zuerst darauf schauen, ob das betreffende Analysten-Haus nicht irgendwie bei der Emmission beteiligt war.
Auch wenn sie nicht bei der Emmission beteiligt waren, so sollte man sich dennoch Gedanken über andere Sachen machen ( wie zum Beispiel Platzierungen oder hauseigene Fonds ).

Die einzige Möglichkeit, damit Analysten-Häuser glaubwürdig werden, ist wenn sie unabhängig werden. Sollen Sie doch ihr Geld mit Research verdienen. So lange sie an irgendwelche Fonds oder so gebunden sind, sind vernünftige Aussagen und Analysen unmöglich.

Traurig, aber wahr :(

Gruß, Speku

Verfasst: 13.08.2001 23:06
von skysau
Tja - man sollte halt selber ein bißchen recherchieren und nicht blind irgendwem vertrauen...
Aber: Dafür, daß die Telekom eins der schlechtesten Unternehmen Deutschlands ist kann die DB nun wirklich nichts. Vor noch einem Jahr wurde ich belächelt, als ich gesagt habe, daß die Telekom unter die 20 Euro-Marke sinken wird und ich ihr langfristig sigar nur 10 Euro einräume... Aber was soll man machen - es gibt ja noch so einen gewissen Großaktionär (der deutsche Staat), der den Ron in seinem Handeln unterstützt.

Gruß, sky (der sich immer wieder mächtig über einen weiteren T-Einbruch freut!). :D

Verfasst: 14.08.2001 06:57
von Turon
Die Telekom ist hier mal ausnahmsweise nicht das Thema - sondern
das Geschäftsgebahren einer gewisser großdeutscher Bank.

Ich glaube nicht ernsthaft daran, daß bei der DB die linke Hand nicht weiß was die rechte tut und viceversa auch. Glaubt Ihr das?

Das ist sehr einfache Kiste. Ich würde daran glauben, wenn:
a) Geld nicht im Spiel wäre;
b) wenn DB nicht Konsortium wäre;
c) vermutlich wenn ein anderer als Rolfi Chef bei der DB wäre;

Was Sommer angeht: kein Kommentar.
Da gibt es nichts mehr zu sagen. Es wurde hier schon alles gesagt.
Fundamentals sind klar: definitiv mies, und wenn ich mir DB mittlerweile
angucke, dann nur noch als Beobachtungskandidat für charttechnische
Gefahren mit Potential nach unten. Auch in zeitlicher Betrachtung.

Bisher ist die Telekom meine Lieblingsaktie - sie bestätigt alle, aber auch alle Analysearten - wie zum Beispiel die Elliott Analyse -
und nach dieser sollte Telekom unter 8 Euro fallen.

Eine Pleite des Unternehmens ist auch nicht auszuschließen.
Doch bis dahin ist noch ein langer Weg, viele Analysten etc.
Und vergessen wir auch nicht, daß Telekom jederzeit Geschäftsbereiche
ausgliedern und verkaufen kann. (Falls Jemand diese Gebäude und Einrichtungen haben will - dabei kann es sich nur um einen Kamikaze
handeln).

Deutsche Bank

Verfasst: 14.08.2001 12:12
von skysau
Na gut - also darf ich nicht über die Telekom lästern! *grummel-grins*

Zur DB:
Was die gemacht haben dürfte leider vollkommen korrekt sein. Ist zwar nicht die feine englische Art, aber man wird der DB wohl nicht ans Bein pissen können. Außerdem: wer sagt den eigentlich, daß der Verkäufer sich nicht genau diese Strategie überlegt hat und die DB davor gar nichts davon wußte?! Wenn ich einen so großen Haufen Aktien loswerden möchte, dann werde ich doch sicherlich warten, bis eine Kaufempfehlung ausgesprochen wird...

Verfasst: 14.08.2001 15:55
von Turon
Jaaaaaaaaaaa!

Aber: die Kursmanipulationen - und hier sprechen wir doch über welche,
sind doch glasklar - gesetzlich nicht nur nicht gestattet. sie sind gegebenfalls strafbar.

Natürlich wird die deutsche Bank jetzt mit einer ganzer Anwaltskolone
nach Entlastung suchen, aber es ändert nichts daran, daß dieser Schachzug so primitiv war, daß selbst die blödesten davon wissen.

Ich denke, da hat die Deutsche Bank nicht nur der Telekom, sondern
auch den Politikern, dem Bund und den Wählern ans Bein gepinkelt.

Und der Bund sitzt auch noch auf Telekomaktien - also kann es doch
zum Nachspiel verhelfen.

Übrigens die Deutsche Bank ist im Grunde genommen genauso kaputt
wie die Telekom, zwar vielleicht nicht fundamental, aber die Arroganz
und die Ignoranz ist immer Vorläufer vom Unglück.

Am Neuen Markt gab es zum Beispiel auch reichlich "Selbstbewußte".
Nur - dieses "Selbstbewußtsein" hieß eigentlich - nach mir die Sinnflut.