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Chefstratege sagt für 7. August Börsencrash voraus

Verfasst: 03.08.2001 09:23
von modschegiebchen
:o Hört-hört
Ereignis: Crash
Ort: Wall Street
Datum: 7. August 2001

Ansprechpartner für Rückfragen:
Albert Edwards
Dresdner Kleinwort Wasserstein


Chefstratege sagt für 7. August Börsencrash voraus

Albert Edwards, globaler Chefstratege bei Dresdner Kleinwort Wasserstein (DrKW), sagt für die kommende Woche einen Börsenkrach an der Wall Street - also einen Einbruch über 20 % - voraus, der weltweit die Märkte zum Beben bringen wird.


vwd HAMBURG. "Wir haben bisher noch keinen Crash ausgerufen, weil es dafür keinen vorhersehbaren Grund gab", sagte Edwards der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe). Als Tag des Crashs nannte er den 7. August. Als Auslöser für den Einbruch sieht der Experte neue US-Konjunkturdaten. Am kommenden Dienstag werden die Produktivitätszahlen (ex Agrar) für das zweite Quartal veröffentlicht.

Eine neue Berechnungsmethode werde zu erschreckenden Resultaten führen, glaubt Edwards. Das Potenzialwachstum, in dem die Wirtschaft zulegen kann ohne Inflation zu produzieren, werde nicht wie bisher angenommen bei 3,5 % liegen, sondern nur bei 2,5 %.


HANDELSBLATT, Donnerstag, 02. August 2001

Verfasst: 03.08.2001 10:22
von Bär
Nun ja, wenn ein Analyst so etwas sagt will er uns nicht die Performance verbessern sondern hat seinen neuen Porsche im Hinterkopf. Es ist also davon auszugehen, dass sein Brötchengeber bereits heftig short ist um im Zweifel mit einer selbsterfüllenden Prophezeiung den "Crash" herbei zu führen.

Also nicht Information sondern Manipulation.

Allerdings ist Fakt, dass nach EW die großen US-Indizes jeweils am bzw. knapp vor dem Abschluß eines Upmoves stehen. Fakt ist weiterhin, dass heute nacht Vollmond ist und dies, es ist keine Glaubensfrage sondern Statistik, nicht immer, aber sehr häufig zu einem Downmove der Märkte führt. Und auch Fakt ist, dass fundamental besonders DJ immer noch in einer dicken Bubble stecken, die im Gegensatz zu NASDAQ noch nicht geplatzt ist. Die exorbitante Überbewertung der Märkte schreit nach einer wohltuenden Korrektur.

Ob man Mr. Kontraindikator glauben mag oder nicht, ein Crash lässt sich zeitlich nicht vorhersagen nur der Sache nach. Ein angekündigter Crash ist kein solcher.

Verfasst: 03.08.2001 12:33
von willaktien
Find ich mutig sowas vorher in die Welt zusetzen obwohl die Gefahr besteht dann nach, wenn es nicht stimmt, von den Anlegern gemieden oder verarscht zu werden!
Also ich glaube kaum das ein einziger Analyst mit dieser Aussage die Wall Street beeinflusst!

Verfasst: 03.08.2001 13:38
von Techniker
Weiss jemand wo man mehr über diese neue Berechnungsmethode erfahren kann???

Verfasst: 03.08.2001 15:34
von modschegiebchen
ftd.de, Fr, 3.8.2001, 14:34
Nur Dresdner Kleinwort glaubt an den Wall-Street-Crash
Von Jennifer Tiede, Hamburg

Die Börsencrash-Prognose vom Chefstrategen der Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein, Albert Edwards, wird von anderen Analysten für abwegig gehalten. Edwards sagt laut der Zeitung "Die Welt" für kommenden Dienstag einen Kursturz von mehr als 20 Prozent an den US-Börsen voraus.

Die "Crash-Studie" war am Freitag auf dem Frankfurter Parkett in aller Munde. "Alle reden darüber, aber keiner nimmt sie wirklich ernst", sagte ein Händler. Laut Edwards solle eine Neuberechnung der US-Produktivität am 7. August zeigen, dass diese nicht so stark gewachsen sei wie bisher angenommen und zum Börseneinbruch führen. Ein von der "Welt" befragter Analyst sagte zur Edwards These: "Er ist der einzige Experte, der dieses Szenario sieht. Entweder der Dresdner Experte ist genial oder größenwahnsinnig." In Finanzkreisen gilt Albert Edwards als kluger Kopf, aber auch als einer, der gern übertreibt. So prognostizierte er vor zwei Jahren, dass der Dow Jones auf eine Niveau von 5000 Punkten sinke.


Deutsche Bank optimistischer

Ulrich Beckmann, Analyst der Deutschen Bank, erwartet keinen Börsencrash durch die Veröffentlichung der Produktivitätsdaten - nicht einmal Überraschungen. "Wenn man weiß wie sich das US-Bruttoinlandsprodukt entwickelt hat, kann man Rückschlüsse auf die Produktivität ziehen", sagte Beckmann der FTD Online. Das enttäuschende US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das zweite Quartal sei der eigentliche Aufreger gewesen. Die Folgen für die Produktivität seien berechenbar und von den Aktienmärkten zu einem großen Teil bereits eingepreist. "Anleger und Analysten sind clever genug, um das US-Wachstum schon jetzt vorsichtig zu bewerten", sagte Beckmann. Die amerikanische Berechnungsmethode schöne im Vergleich zur deutschen die Zahlen immer ein wenig nach oben - aber das sei weithin bekannt.



"Abwegige Spekulation"

Der Bremer Volkswirtschaftler Rudolf Hickel stimmte laut Nachrichtenagentur dpa-afx Edwards zwar in der Einschätzung zu, dass die Zuwächse in der Produktivität in den letzten Jahren völlig überzeichnet worden seien. Die derzeitigen Firmenzusammenbrüche und Entlassungen in der New Economy korrigierten zurzeit die "abenteuerliche Überschätzung" des Wachstumspotenzials. Daraus aber auf einen möglichen Börsencrash zu schließen, gehöre ins Reich "abwegiger Spekulationen".


Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den USA hat im zweiten Quartal nur leicht um 0,7 Prozent zugelegt. Nachlassende Investitionen schlugen voll zu Buche. Die Zahlen waren die schlechtesten für ein zweites Quartal seit acht Jahren. Am Tag der Veröffentlichung, dem 27. Juli, sank der Dow Jones-Index um 0,37 Prozent auf 10.416 Punkte - nicht gerade Untergangsstimmung an der Börse. Der Nasdaq Composite-Index stieg sogar um 0,33 Prozent auf 2030 Zähler.


Dresdner Kleinwort Wasserstein in Frankfurt wollte zu Edwards Prognose keinen Kommentar abgeben.


(mit Agenturen)

© 2001 Financial Times