MSCI-Umstellung zeigt Wirkung

Dax Dow und Co., alle Aktien aus aller Welt sind das Thema dieses Forums.

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MSCI-Umstellung zeigt Wirkung

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Montag, 21. Mai 2001
Dax mit Verlusten


BMW:519000

HypoVereinsbank:802200

Preussag:695200


Die Deutschen Standardwerte notierten am Mittag mit rund 0,3 Prozent bei 6166 Punkten im Minus.

Für einigen Wirbel im Handel sorgte die am Wochenende bekannt gegebene Neuberechnung der MSCI Aktienindizes der amerikanischen Investmentbank Morgan Stanley, so Marktteilnehmer. Deutschland habe viel an Gewicht verloren, Fondsmanager würden ihre Gewichtungen umstellen müssen.

Der Anteil deutscher Titel in dem länderübergreifenden Indizes verringert sich, da Morgan Stanleny, wie schon andere Anbieter, die Gewichtung der Unternehemen ab November auf den Streubesitz, also die frei handelbaren Aktien der Firmen, umstellt. Da die deutschen Unternehmen durch die vielschichtigen Konzernverpflechtungen oft nur einen geringen Streubesitz haben, war mit der Untergewichtung Deutschlands gerechnet worden.

In welchem Umfang der Markt am Montag und den kommenden Tagen von der Neubewertung betroffen werde, könne man aber noch nicht sagen.

Den Rückwärtsgang legte am Vormittag auf jeden Fall schon mal die BMW-Aktie ein. Der Automobilkonzern war von Morgan Stanley entgegen der Erwartungen nicht in den Deutschland Index aufgenommen worden. Die Aktie fiel über 3 Prozent auf 40,23 Euro.

Auch das Papier der Commerzbank, das rund 1 Prozent auf 32,15 Euro fiel, litt unter der Nichtaufnahme in den MSCI. Analysten hatten bei der Commerzbank ebenfalls mit einer Aufnahme in den Index gerechent.

Zulegen konnte dagegen die Porsche-Aktie, die überraschend den Sprung in den MSCI schaffte. Das Papier stieg 4,7 Prozent auf 387,50 Euro.

Im Mittelpunkt des Interesses stand außerdem die Aktie der HypoVereinsbank. Die Bank veröffentlichte am Morgen ihre Zahlen für das erste Quartal. Der Gewinn konnte zwar um 25 Prozent auf 770 Millionen Euro gesteigert werden, Analysten hatten jedoch mit einem besseren Ergebnis gerechnet. Grund für die Steigerung sei zudem ausschließlich der Verkauf der britischen Vermögenverwalters Foreign & Colonial und die erstmalige Einbeziehung der Bank Austria in das Ergebnis gewesen, so die HypoVereinsbank. Die Aktie fiel knapp 2 Prozent auf 58,36 Euro.

Unter Gewinnmitnahmen litt das Papier von Preussag. Der Touristikkonzern hatte in der letzten Woche nach der Beteiligung an dem italienischen Reiseveranstalter Alpitour und einem positiven Geschäftsausblick für das laufende Jahr deutlich zulegen können. Am Montag fiel die Aktie rund 2 Prozent auf 38,80 Euro. Der Konzern müsse außerdem erstmal die finanziellen Belastungen der Zukäufe verkraften, so ein Händler.
sed

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Japan: MSCI Neuzusammensetzung belastet nicht (21.05.2001)




Die über das Wochenende Neuzusammensetzung des MSCI-Index hat die japanischen Aktien nicht nach unten gezogen. Aufgrund der traditionellen Überkreuzbeteiligungen japanischer Firmen und Banken waren Analysten von einer Untergewichtung der Unternehmen Nippons ausgegangen. Der Nikkei-225-Index legte 299 Punkte oder 2,15 Prozent auf 14.177 Zähler zu und der breiter angelegte TOPIX Index schloss 0,86 Prozent fester auf 1.383 Stellen.
Die Tokioter Börse hat somit am Montag auf dem höchsten Stand seit zwei Wochen geschlossen.
Die Gewinnerliste führte die zweitgrößte Telekommunikationsfirma KDDI an. Der Wert kletterte 8,7 Prozent auf 589.000 Yen. Am Freitag hatte man mitgeteilt, dass man den Gruppengewinn im laufenden Geschäftsjahr auf 64 Mrd. Yen oder 518 Mio. USD prognostiziert.
Die Automobiltitel legten reihenweise zu. So notierten Nissan mit 0,7 Prozent auf 837 Yen höher. Toyota gewann ebenfalls 0,7 Prozent auf 4.220 Yen und Mitsubishi kletterte sogaru 0,8 Prozent auf 398 Yen.
Das Handelsvolumen war mit 793 Mio. umgehender Stücke gemäßigt. Die Gewinner übertrumpften die Verlierer mit 826 zu 512.
sed

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MSCI-Indizes ziehen Euro nach unten

Warten auf den Geschäftsklima-Index

Die Neugewichtung der Morgan Stanley Capital International (MSCI)-Indizes drückt weiterhin auf den Euro. Europäische Werte schneiden bei Morgan Stanley schlechter ab. Große institutionelle Anleger halten sich häufig mit ihren Investitionen an die MSCI-Indizes. Nun wird auf Grund der neuen Gewichtung umgeschichtet, was zu einem Abfluss von Kapital aus Europa führt.

Aus US-Notenbank-Kreisen kommen positive Äußerungen bezüglich der Inflationsrate in den USA. Diese sei nicht so hoch, dass Alarm geschlagen werden sollte. Zahlen aus dem Anleihenmarkt würden für ein Erholung der US-Wirtschaft sprechen.

In Erwartung auf den Ifo-Index, der ein Indikator für das Geschäftsklima in Deutschland ist, bleiben Devisenhändler zurückhaltend. Die Zahlen werden wohl niedriger im Vergleich zu den vorhergehenden ausfallen. Auch diese Meldung wirkt sich negativ auf die Einheitswährung aus.

Der Yen gewinnt gegenüber dem Dollar. Obwohl die MSCI-Indizes auch zu Ungunsten der japanischen Aktien gewichtet sind, macht sich in Japan so etwas wie Erleichterung bemerkbar. Die Analysten haben noch schlechtere Gewichtungen erwartet. Der Markt nutzt das und der Nikkei-Index steigt um über 2%. Auch die Stimmung bezüglich der japanischen Regierung wird wieder besser. Japan fängt wieder an zu glauben, dass die neue Regierung effektive Maßnahmen unternimmt, um dem Yen zu alter Stärke zu verhelfen.


Wechselkurs

Euro/US-Dollar
0,8772

US-Dollar/Yen
122,75



Anleihen

Die höheren Preise bzw. niedrigen Renditen bei den US-amerikanischen Anleihen liegen an dem Glauben der Anleger an ein Ende der Zinssenkungsspirale der US-Notenbank Fed. Wenn die Leitzinsen in den USA für einen längeren Zeitraum nicht mehr weiter gesenkt werden, ist die Inflationsgefahr gebannt. Obwohl die Aktienmärkte freundlich sind, gibt es mehr Anleger, die in Anleihen investieren, als solche, die verkaufen.

Kupon
Kurs
Veränderung
Rendite
Veränderung

2jährige Anleihen
4,000
99,12
0,01
4,34
-0,02

5jährige Anleihen
4,625
98,14
0,02
4,98
-0,01

10jährige Anleihen
5,000
97,03
0,04
5,39
-0,02

30jährige Anleihen
5,375
94,22
0,07
5,75
-0,02



Autor: Thomas Lücking, 22:16 21.05.01
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Auf- und Absteiger bei den MSCI-Indizes

Weil ab November die MSCI-Aktienindizes nach dem Free-Float (Streubesitz) berechnet werden, wird sich der Anteil deutscher Titel in den großen länderübergreifenden Aktienindizes deutlich verringern. Manager von Fonds, die die Indizes genau nachbilden, werden bis zum Abschluss der Reform Mai 2002 Umschichtungen in einer geschätzten Größenordnung von 150 Mrd. Dollar vornehmen müssen. Bereits ab Montag muss mit Auswirkungen auf die Aktienmärkte gerechnet werden.

Bisherige Gewichtung der MSCI-Indizes
Bisher richtete sich das Gewicht einer Aktie in den MSCI-Indices nach der Börsenkapitalisierung, also dem Wert aller Aktien. In Zukunft soll nur noch die Zahl der frei handelbaren Aktien ausschlaggebend sein. Firmen, die überwiegend in festen Händen liegen (ehemalige Staatsbetriebe oder Familienunternehmen) werden in den MSCI-Indizes an Bedeutung verlieren. Unternehmen mit einem Streubesitz von weniger als 15 Prozent sollen ganz aus den Indizes herausfallen.

Ab November beginnt die Umstellung
Die MSCI-Indizes werden in zwei Stufen im November 2001 und im Mai 2002 umgestellt. MSCI stellt als letzter der großen Spieler im internationalen Indexgeschäft endgültig auf die Zahl der frei handelbaren Aktien um.

Aufsteiger - Absteiger
Neben Deutschland gehören zu den weiteren Verlierern Japan, Italien und Frankreich. Großbritannien, die USA und Irland werden dagegen an Gewicht gewinnen. Bei den Branchen kommt es unter anderem zur Höhergewichtung von Technologie und Finanzdienstleistungen. Telekommunikation und Autobau verlieren dagegen Anteile.
Den Angaben zufolge werden in den Index MSCI-EMU folgende Werte aufgenommen:
- Porsche VZ (693773),
- Infineon (623100),
- Deutsche Post (555200),
- MLP (656993),
- Altana (760080),
- Aixtron (506620),
- FMC Vorzüge,
- Deutsche Börse (581005),
- Software AG (724260) und
- Wella (776563) .

Im Vergleich zum jetzigen Index ("Standard") nicht mehr enthalten sein werden:
- Hochtief (607000) ,
- Dyckerhoff VZ (559103),
- EM.TV (568480),
- D.Logistics (510150),
- Bilfinger + Berger (590900) sowie
- FAG Kugelfischer (575470).

Überraschungen gab es auch
Unerwartet kommt die Aufnahme der Vorzugsaktien von Porsche VZ (693773), während die Titel von BMW (519000),- wahrscheinlich wegen dem hohen Anteil der Fam. Qandt, außen vor bleiben. Auch die Commerzbank (803200) wird entgegen der Prognosen nicht aufgenommen.

Einfluss auf den Aktienkurs
Titel die in den Indizes mehr Gewicht erhalten, müssen von den Fondsmanagern, die den Index nachbilden, nachgekauft werden, und werden entsprechend der Nachfrage steigen (Vodaphone Airt. (875999)). Firmen, deren Aufnahme man erwartet hat, aber überraschend abgelehnt wurden (BMW (519000)), werden dagegen unter Druck kommen. Das genaue Gegenteil gilt für Porsche, die entgegen den Erwartungen in den Index gelangten.
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