Nokia ist eine Zockeraktie ?!?

Dax Dow und Co., alle Aktien aus aller Welt sind das Thema dieses Forums.

Moderator: oegeat

Antworten
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Nokia ist eine Zockeraktie ?!?

Beitrag von Heikosz »

Sehr interessant wie ich finde. Augen auf !!. Es geht um eine "echte Perle".
Jetzt mal was für waschechte Fundis. Es geht um Nokia . Aber es hätte auch eine Reihe anderer Technologiefirmen treffen können. Nach der Portfolio-Theorie errechnet sich der Satz, mit dem die erwarteten Gewinne diskontiert werden, aus einem risikofreien Zins, einer Risikoprämie für Aktien und dem Beta. Das Beta ist ein Maß für die Schwankungsbreite einer Aktie im Vergleich zum Gesamtmarkt, also für ihr spezifisches Risiko. Bei Nokia lag das Beta in den vergangenen zwei Jahren bei 1,9, in den letzten sechs Monaten bei 2,1. Die Aktie schwankt also etwa doppelt so stark wie der DJ Europe Stoxx - und ist damit doppelt so riskant.


Nimmt man als risikolosen Zins die Rendite auf zehnjährige Bunds und unterstellt man eine Marktrisikoprämie von drei Prozent, errechnet sich für Nokia bei einem Beta von 1,9 ein Diskontsatz von 10,6 Prozent.Um heute 176 Mrd. Euro wert zu sein, müsste Nokia den Gewinn bis 2010 um jährlich 25 Prozent auf 33 Mrd. Euro steigern. Bei einem Beta von 2,1 müsste der Gewinn sogar bis 2011 um 25 Prozent auf 41,6 Mrd. Euro wachsen.


Das liegt natürlich vollkommen aus der Welt. Und deswegen darf man Nokia langfristig nicht haben. Dennoch ist Nokia eine prima Aktie - zum handeln. Der Titel bewegt sich in einem enormen Spannungsfeld. Einerseits ist Nokia ein klasse Laden, der schon viel höhere Kurse gesehen hat. Andererseits ist die Aktie zu teuer. Das führt dazu, dass die Aktie bombig läuft, wenn die Stimmung ausgelassen ist; dann muss man bald verkaufen. Sie wird geprügelt, wenn so richtig Angst im Markt ist; dann kann man zuschlagen.
Quelle: www.ftd.de
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
derSpekulant

Beitrag von derSpekulant »

Nokia mit Gewinnwarnung !!!

Umsatzsteigerung von weniger als 10 % für dieses Quartal erwartet :(

Mehr Infos hab ich leider auch noch nicht...

Nasdaq-Future sofort auf -3% gefallen...

Jetzt wirds übel :(

Viele Grüße

Speku
modschegiebchen

Beitrag von modschegiebchen »

ftd.de, Di, 12.6.2001, 14:54
Nokia: Erneut Gewinn- und Absatzwarnung

Der weltgrößte Mobilfunkgeräterhersteller Nokia hat am Dienstag die Finanzmärkte mit einer Gewinn- und Absatzwarnung überrascht. Der Aktienkurs brach daraufhin ein.

Nokia teilte am Dienstag in Helsinki mit, man rechne mit einer Absatzsteigerung im zweiten Quartal um weniger als zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die ursprüngliche Wachstumsprognose war zuvor bereits auf 20 Prozent gesenkt worden war. Das Ergebnis pro Aktie werde bei 15 bis 17 Cents liegen. Bislang waren 20 Cents erwartet worden. Auf Grund des schwächeren Quartalsergebnisses seien auch die Wachstumsaussichten im Gesamtjahr geringer, hieß es.

Mit einer Erholung des Marktes sei erst in der zweiten Jahreshälfte zu rechnen, hieß es. Für den 19. Juli kündigte Nokia eine detaillierte Einschätzung zum erwarteten Geschäftsverlauf im zweiten Halbjahr an. An der Börse büßten die Nokia-Titel unmittelbar nach der Mitteilung rund 20 Prozent auf 27,80 Euro ein.
willaktien

Beitrag von willaktien »

Jetz geht die ganze ... wieder von vorne los! :mad: :mad: :mad: Na dann viel Spaß!!! :( :( :(
Turon

Beitrag von Turon »

Zitat: Mit der Erholung ist erst in zweiter Jahreshälfte zu rechnen!

Na logisch - logisch, in zweiter Jahreshälfte kommt der zweite Handyboom.

Ich kann´s mir wahrhaftig vorstellen:

"Nokia geht neue Vertriebswege. Wer im zweiten Quartal sich das neue Nokia Handy bestellt, sich freiwillig verpflichtet, an jedem Kleidungsstück ein Nokia Logo einzubringen, der bekommt am Ende des Jahres von Nokia eine Grünpflanze.

Vom Chef signiert. :D "

Da kann man ja nicht nein sagen.

Neues Handy muß her. Immerhin hat sich das Gewicht um zwei Miligramm reduziert, weil dem entwicklerteam eingefallen ist, daß zwei Lötstellen und ein Schraube eingesparrt werden konnte. :)

Und ferig ist das neue Modell. :D
T-bold47

Beitrag von T-bold47 »

Ganz so schlimm sehe ich die aussichten für Nokia nicht.

Der Boom, der jetzt zuendegegangen ist betrifft ja vor allem die Kartenverträge mit Handy.

Nach 2 Jahren holen sich aber die meisten Vertragskunden ein neues Gerät als Update auf die vorhandene Karte.
Prepaidkunden wurde ja mit nicht so tollen Geräten geködert. Viele von denen holen sich aktuell ein neues, besseres Handy. Von diesen Kunden profitiert Nokia am meisten, da diese Marke einfach angesagt ist.

Daher folgt der Gerätemarkt mit einer gewissen Verzögerung sich selbst nochmal.
schdeffe

Beitrag von schdeffe »

Hallo,
wie seht ihr denn die Marktchancen auf dem aufkommenden neuen chinesischen Markt. Da werden ja die Karten teilweise neu gemischt. Ericsson Marktanteilverlierer Nr.1 hat einige günstige und vielversprechende Modelle für den chinesischen MArkt angekündigt. Siemens und Motorola stehen auch auf der Matte. Schätzungen gehen davon aus, dass der chinesische Mobilfunkmarkt jährlich gut im 9-stelligen Bereich an Benutzerzahlen wachsen wird. Da wird Nokia seinen fast 40%-Marktanteil gegenüber den anderen 3 und Samsung sowie geförderten eigenen chinesischen Marken nicht halten können.
Jedoch sehe ich es auch so, dass der Weltmarkt durch den Boom in China auf 400-500 Mio. Geräte jährlich gehalten wird und genau dann, wenn in China der Boom nachlässt, die Nachfrage hier wieder steigt (3.Generation GPRS/UMTS oder was gerade "in" ist).
Jedoch setzt ein UMTS-Boom auch geniale Anwendungen voraus. Die Mobilfunkbranche sucht händeringend nach der "Killerapplikation", jedoch scheint deren Phantasie nicht mehr so weit zu gehen. Manche sprechen schon von Sex-Angeboten als UMTS-Bringer (für aufs Klo in der Firma??? ;) ).

Bin gespannt, wie ihr das seht.

Gruß Schdeffe
dawes28

Beitrag von dawes28 »

"Gut geklaut, ist halb zerronnen!" :D

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Das markttechnische Risiko sei nach der letzten Gewinnwarnung von Nokia gleich vorweggenommen: Nach dem Kursrutsch am 12. Juni bei rekordhohen Umsätzen (Sell-Out-Charakteristik) besteht es im Testen oder gar Durchbrechen des dreifachen Bodens bei 22,6 / 22,6 und 23,6 &#8364; von Februar bis April diesen Jahres. Offensichtlich ist aber auch, daß ohne einen neuen Durchbruch durch diese Notierungen den sehr tiefen Zuständen der technischen Indikatoren die klare Präferenz für die nächste Positionierung in dieser Aktie zu geben ist. Diese sind insbesondere in Kontratrendoszillatoren wie RSI (29) und Slow Stochastics (11,6 !) auf dem typischen, unteren Extremniveau angelangt. Auch trägere Trendfolgemodelle wie das MACD-System (Histogramm) zeigen einen weit vorangeschrittenen Ausverkauf an. These ist zunächst das Auspendeln des Nokia-Kurs im Bereich der Marke von 25 &#8364; und damit ohne Verletzung des erwähnten Triple-Bottoms. Mit dem Tief von Freitag bei 24,35 &#8364; erfolgte bereits der Eintritt in diesen Bereich, wobei der &#8222;Long Legged Doji&#8220; dieses Handelstages für ein neues Gleichgewicht auf diesem Niveau spricht. Klar in diese Richtung ist auch das an 4 Tagen nacheinander rückläufige Umsatzvolumen seit dem Sell-Out-Tag zu interpretieren. Die antizyklischen Variante (Kauf) wird somit spätestens bei Wiedereintritt des Kurses in die &#8222;Benchmark-Candlestick&#8220; des 12. Juni, also ab 26,35 &#8364; technisch zwingend. Ihr Tageshoch lag bei 34,15 &#8364;, ein Niveau wo mit dem Abwärtstrend seit Dezember 2000 bei aktuell 34,4 &#8364; spätestens mit Widerstand gerechnet werden muß. Dennoch eine Tradingchance von 20 &#8211; 30 %.

Bild [/quote]

@schdeffe:

Also, mit China da wäre ich skeptisch, weil dieser gigantische Wirtschaftsraum unberechenbar ist. Die importieren nur so lange, bis sie die ausländische Technik billigst nachbauen können. Zudem verderben sich die Handyhersteller automatisch die Preise um Marktanteile zu gewinnen.
Im Vorteil dürften daher die Netzwerkausrüster/Einrichter sein. Ericcson und vielleicht Alcatel könnten noch am ehesten profitieren.
dawes28

Der Rebound nach dem 11.09. war kräftig

Beitrag von dawes28 »

und hat mitlerweile vom Low bei 14,40&#8364; (Doppelboden) einen steilen Aufwärtstrend ausgebildet. Ca 60% hat Nokia schon gemacht.
Bild
Wie geht es weiter??

Habe mal versucht, ganz laienhaft, den aktuellen Chartverlauf zu interpretieren und wäre dankbar dafür, wenn sich die Spezies;)unter uns zu Nokia äußern würden!?

Bild

Die Ratings für Nokia bewegen sich derzeit von Halten bis Kaufen: Hauptargument für ein Abwarten sind nach wie vor die Unsicherheiten der Netzwerksparte und die UTMS-Entwicklung.

Andererseits glaube ich, daß gerade durch die Bestätigung der letzten Quartalszahlen und einem von mir angenommenen "Kaufdruck" bei den institutionellen Anlegern, noch einiges an Kurspotential vorhanden sein könnte!

Diverse Einschätzungen findet man hier: KLICK!
Benutzeravatar
Techniker
Trader-insider
Beiträge: 603
Registriert: 16.12.2000 00:00
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Techniker »

Hallo Dawes,

ein angebliches Brechen des Trends ist leider die häufigste Fehlinterpretation bei der Verwendung linearer Skalierung, benutzt man die semilogarithmische Skalierung (IMHO ist ein Trend mit stetigigem prozentualen Wertezuwachs stabil und nicht mit stetigem wachsenden absoluten Wertebetrag).

Unten habe ich den aktuellen Nokia-Chart mit eingezeichneter Pitchfork-Studie reingestellt. Wie man sehen kann befindet sich Nokia noch immer in einem regulären Abwärtstrend, das Überschreiten der Pitchfork-Mittellinie konnte als kurzfristiges Kaufsignal gewertet werden, besonders viel Potential nach oben besteht jedoch nicht mehr. Ein Überschreiten der oberen Linie wäre als Trendwendesignal verwertbar, bei dem mageren Momentum ist dieses Szenario derzeit aber eher unwahrscheinlich.
Gruss, eurosale"Risk comes from not knowing what you are doing!" Warren Buffet
Benutzeravatar
Fred vom Jupiter
Aktien und Indice´s Experte
Beiträge: 766
Registriert: 19.12.2000 00:00
Wohnort: Memmingen/Allgäu

Beitrag von Fred vom Jupiter »

Mal ein kurzes Update zu Nokia:
Gestern wurde ein verkaufssignal generiert, es gab ein Gap down, damit wurde der Abwärtstrend zurückerobert und der Aufwärtstrend nach unten durchbrochen.
Es ergibt sich ein kurzfristiges Kursziel von ca. 22 €, dort liegt auch ein Retracement und eine Unterstützung.

Längerfristig nach PnF sogar ein Kursziel von unter 20 €.
Im OBV bildet sich ein Bullkeil, RSI läuft in ein großes symmetr. Dreieck hinein.
Schöne Grüsse, Willi
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

Die Firma Nokia glänzt zur Zeit leider durch massive Serviceprobleme.

Reparaturzeiten sind bei den Servicecenterpartnern leider immer noch bei 2-3 Wochen.
Standardfehler häufen sich (das altbekannte Displayproblem beim 8210, Wackelakku 6210, Ausschaltproblematik 6210, 8210) und der Kunde fühlt sich bei der Serviceabwicklung schlecht und falsch beraten und wird zusätzlich oftmals leider mit dem sogenannten "Feuchtigkeitsschaden" konfrontiert, der den Garantieverlust zur Folge hat.

Wie verhält sich der Hersteller ? In bisherigen Stellungnahmen war von Einsicht (natürlich bis zu einem gewissen Grade verständlich) nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil.
Der Kunde ist schuld und schließlich verkaufen wir sehr viel Telefone. Dies war für mich in vielen Interviews mit Entscheidern der Firma Nokia rauszulesen (meiner Meinung !).

Für den sachkundigen Beobachter war dieser Zustand lange Zeit nichts neues. Auch in der Fachpresse (http://www.telecom-handel.de) wurde die Thematik lange behandelt, aber der normale Konsument bekam vom Serviceproblem nur erst dann was mit, als er schon sein verbugtes 8210 (oder dergleichen) besaß.

Nokia ist State of the Art bzgl. Menüführung, Standby-Zeit und Image.

Das ist und bleibt so.

Wirklich ?

Zumindest in Deutschland wackelts gefährlich im Gebälk.

Kommt es zu einem echten Marketing- und Imageproblem ?

Zumindest kommt der Stein jetzt zum Rollen: http://www.hr-online.de/fs/plusminus/be ... erger.html.
Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet, Verbraucherzentralen informieren beunruhigte User, von Betrug ist die Rede, in Internetforen wird zum Boykott aufgerufen. Sicherlich eine Spur zu viel des Guten, aber ein Horrorszenario für den Branchenprimus ist dies allemal.

Ein gefundenes Fressen für sämtliche Medien und nur eine Frage der Zeit, bis es zu kursbeeinflussenden Auswirkungen kommt ?

Ich glaube schon.

Lassen wir uns überraschen :)

P.S.: folgend noch eine Zitat von User Lazylars aus http://www.handykult.de.
Den Wahrheitsgehalt kann ich nicht beurteilen, deshalb überlegt selbst:
Zitat eines NSC-Mitarbeiters "Das 6210 hat einen Serienfehler in der Empfangseinheit. Diese geht nach einigen Wochen leicht kaputt. Allein wegen dieses Fehlers wurden Spezielle Maschinen(je ein Wert von10.000DM) angefertigt, die dazu zuständig sind dieses Problem zu beheben. In Hamburg stehen allein 5 dieser Maschienen, die rund um die Uhr im Dauereinsatz sind."
Zur Diskussion
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

Handelsblatt hats auch schon:
Kein Versicherungsschutz mehr für bestimmte Handy-Modelle des finnischen Konzerns


Ärger mit Nokia-Mobiltelefonen


Von W. Gillmann und K. Slodczyk, Redakteure beim Handelsblatt


Der finnische Mobiltelefonhersteller Nokia hat offenbar einige Qualitätsprobleme. Nutzer bestimmter Nokia-Modelle klagen immer wieder über defekte Displays. Dieser Fehler taucht bei den Geräten des finnischen Konzerns nach Aussagen von Netzbetreibern und Händlern überdurchschnittlich häufig auf.


DÜSSELDORF. Nokia, weltweit mit Abstand größter Hersteller von Mobiltelefonen, hat Probleme mit der Qualität seiner Handys. Nach Aussagen von Händlern, Mobilfunknetzbetreibern und Versicherungen sind die Geräte des finnischen Vorzeigeunternehmens überdurchschnittlich häufig defekt. In der Regel ist es das Display, das immer wieder ausfällt.

Torsten Bressmer, Technischer Leiter der Pro Systec GmbH, bestätigt diese Qualitätsmängel. Der Spezialversicherer aus Mengen bei Siegmaringen versichert Mobiltelefone gegen Schäden und Diebstahl. &#8222;Wir versichern einige Modelle von Nokia nicht mehr, da die Schadenquote zu hoch ist&#8220;, sagt er auf Anfrage. Besonders bei den Nokia-Modellen 3310, 3330, 8210 und 8850 seien ganze Serien fehlerhaft. Bressmer: &#8222;Hier liegt die Schadenquote bei bis zu 192 %.&#8220; Das bedeutet, dass die Versicherung in Schadenfällen bis zu 92 % mehr auszahlen muss, als sie an Prämien eingenommen hat. Während bei Nokia bis zu 70 % der Geräte schadhaft seien, liege die Rücklaufquote bei anderen Herstellern deutlich unter 10 %, bei Siemens gar nur bei 3 %, berichtet Bressmer.

Die Fernsehsendung Plusminus zitierte in ihrer Sendung am vergangenen Dienstag einen Händler, der betonte, dass bei dem Nokia-Modell 8210 von zehn verkauften Geräten sieben wegen eines Schadens am Display wieder zurückkommen. Auch die Verbraucherzeitschrift &#8222;Test&#8220; berichtet über viele Leserzuschriften zu Mängeln bei Nokia-Handys. Das Modell 8210 führt demnach die Statistik an. Bei der Pannenumfrage der Zeitschrift &#8222;Connect&#8220; im vergangenen Juni lagen bei 23 700 Einsendungen vier Nokia-Modelle auf den Rängen mit den höchsten Fehlermeldungen. Auch hier gab es überdurchschnittlich viele Beschwerden über ausgefallene Displays. Mobilfunknetzbetreiber bestätigten diese Probleme: &#8222;Nokia-Geräte bereiten uns wesentlich mehr Schwierigkeiten als andere Handys.&#8220; Eine der Gründe sei beispielsweise eine zu empfindliche Display-Konstruktion, die dem normalen Gebrauch nicht auf Dauer standhalte.

Nokia wollte auf Anfrage Qualitätsmängel bei den Mobiltelefonen nicht bestätigen. Es seien keine generellen Probleme bekannt, genaue Zahlen wollte eine Sprecherin nicht nennen. Sie räumte allerdings ein, dass von Oktober 2001 bis Januar dieses Jahres Zuliefererelemente eingebaut worde seien, die nicht dem Qualitätsansprüchen des Konzern genügten. Dies habe zu Fehlern am Display vor allem bei den Modellen 8210 und 3310 geführt. Die Fehler seien aber inzwischen behoben. Generelle Qualitätsprobleme gebe es bei Nokia nicht, dies verhinderten schon die regelmäßigen Qualitätsuntersuchungen.


HANDELSBLATT, Mittwoch, 03. April 2002, 18:58 Uhr
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Benutzeravatar
oegeat
Charttechniker
Beiträge: 20907
Registriert: 17.12.2000 00:00
Wohnort: Vienna - Austria
Kontaktdaten:

Beitrag von oegeat »

Puts hier .....


grüße oegeat
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

Bild youtube Bild facebook Bild Discord Bild DIVIdendenBrummer.de Bild
Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

teltarif von heute

Langsam gehts los
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

Hier der plusminus-Beitrag im Realplayerformat: http://www.hr-online.de/fs/plusminus/02042002_nokia.ram
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

Aktuelle Pressemitteilung der Firma Pro-Systec:
Pressemitteilung



Nanu, NOKIA ?!

Der führende Anbieter für Mobiltelefone, das finnische Vorzeigeunternehmen NOKIA, hat in letzter Zeit wenig Grund zur Freude. Dieses berichten neben der Sendung PLUSMINUS (ARD V. 02.04.02) auch das HANDELSBLATT (v. 03.04.02) und das Magazin FOCUS (v. 02.04.02). Erst hat es der Firma &#8211; wie nahezu allen Technologie-Unternehmen &#8211; den Aktienkurs kräftig verhagelt und dann gibt es auch noch Probleme mit Produkten. Einige Modelle der - insbesondere bei der jungen und trendorientierten Zielgruppe - sehr beliebten Handys aus dem Hause NOKIA stehen im Verdacht, mit Konstruktionsfehlern behaftet zu sein. Neben den Modellen 3310, 3330 und 8850 steht insbesondere das Modell 8210 im Brennpunkt der Kritik. Bei diesen Geräten treten überproportional viele Schäden des Displays auf, die von NOKIA bislang in aller Regel als Feuchtigkeitsschäden definiert wurden. Mit dieser Begründung lehnte NOKIA bisher alle Garantie- und Gewährleistungsansprüche ab. In seltener Einstimmigkeit wird besonders das Modell 8210 von Händlern über die Zeitschriften TEST, Telecom Handel und CONNECT bis hin zu den Netzbetreibern als &#8218;sehr problembehaftet&#8217; bezeichnet.

NOKIA selbst stellte sich in der Vergangenheit etwas stur und wollte bisher von konstruktiv bedingten Qualitätsmängeln nichts wissen. Mittlerweile ist jedoch ein Umdenken zu erkennen. Derzeit wird bei NOKIA überprüft, inwieweit Zulieferteile für die erhöhte Ausfallquote verantwortlich sind.

Bei der Handy-Versicherung IMEI-protect plus liegt die Schadenquote für die genannten NOKIA-Handys bei ca. 190 %, was bedeutet, dass der Versicherer ca. 90 % mehr für die Schadenregulierung ausgibt, als er an Versicherungsprämie einnimmt. Schäden anderer Hersteller bewegen sich im Bereich von unter zehn Prozent.

NOKIA ist als Marktführer daher gefordert, hier dringend und kulant Abhilfe zu schaffen. Das Unternehmen sollte seinen teuer erworbenen und bisher zu recht geführten guten Ruf für innovative und marktgerechte Kommunikationsprodukte nicht durch ein fehlerhaftes Produkt und ein ungeschicktes Marktverhalten beschädigen &#8211; es wäre schade um das finnische Renommierunternehmen.

Die Pro-Systec wird das 8210 und drei andere Nokia-Serien, nämlich das 3310, 3330 und 8850 ab 1. Mai nicht mehr versichern in Überlegung ist das Model 6210.

Pro-Systec GmbH
Beizkofer Strasse 13
88512 Mengen

Tel. +49 7572 600 230
Fax. +49 7572 600 234
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

10.04.2002 11:08 [<< Vorige] [Nächste >>]
Nokia gesteht Qualitätsmängel ein

Der finnische Handy-Hersteller Nokia hat eingestanden, dass die Displays einiger Handys Qualitätsmängel aufweisen. Betroffen sind offenbar hauptsächlich die Modelle 8210 und 3310; nach eigenen Angaben stellte das Unternehmen die Qualitätsmängel aber bereits im Februar ab. Die fehlerhaften Displays stecken laut Nokia in Geräten, die zwischen Oktober 2001 und Januar 2002 vom Band liefen.
Die Geräte mit fehlerhaften Displays lieferte Nokia hauptsächlich in Skandinavien, Deutschland, Australien und den USA aus. Das ARD-Magazin Plusminus hatte einen Konstruktionsfehler des 8210 für die häufigen Display-Ausfälle verantwortlich gemacht.

Nokia weist ausdrücklich darauf hin, dass nur ein kleiner Teil der jeweiligen Produktion betroffen sei. Einen Austausch nimmt Nokia nur dann vor, wenn tatsächlich ein Ausfall des Displays auftritt. Der Fehler äußert sich dadurch, dass das Display nach längerer Betriebszeit ausfällt. Bei Nokia heißt es dazu: "Das Erlöschen des Displays beeinflusst die Funktionstüchtigkeit des Telefons nicht." Pressesprecherin Nina Lenders betonte gegenüber heise mobil, das Unternehmen wolle mit Reklamationen von Kunden "kulant verfahren". (uma/c't)
Den witzigen Teil habe ich etwas größer dargestellt :)

Das sagt Dresdner-Kleinworth-Benson:
Hier der Originaltext:

Terminal-Probleme könnten Nokia teuer zu stehen kommen


Der Handy-Hersteller Nokia könnte aufgrund der Probleme mit seinen Terminals in ernsthafte Schwierigkeiten kommen. Davon gehen die Broker bei Dresdner Kleinwort aus. Sollten die Probleme einiger neuer Modelle nicht schnell behoben werden, könnten dem Hersteller Kosten von bis zu 132 Millionen US-Dollar (149 Millionen Euro) pro Quartal entstehen.

Bei einigen neuen Modellen des finnischen Herstellers traten in den vergangenen Wochen Probleme mit den Displays auf. So schalteten sich unter anderem zahlreiche wie von Geisterhand nach einiger Zeit Betrieb von selbst aus.

Die Broker sprachen davon, dass eine Reparatur im Schnitt rund zehn US-Dollar (11,30 Euro) koste. Bei einer Ausfallquote von etwa zehn Prozent würde dies bedeuten, dass pro verkauftem Terminal ein US-Dollar (1,13 Euro) abgehen würden. Da die Fehler offensichtlich immer häufiger auftreten, könnte dieser Durchschnittswert auch auf sechs bis sieben US-Dollar (6,78 bis 7,91 Euro) ansteigen. Nokia setzt derzeit pro Monat zwischen zehn und 15 Millionen Terminals ab.

(1 US-Dollar = 1,13 Euro)


Quelle: http://www.finanznachrichten.de
i
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

Display-Fehler in Nokia-Handys behoben
11.04.2002 um 16:17 Uhr

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bereits im Februar 2002 seien die Display-Fehler, die in einigen Nokia-Handys der Reihe 8210 und 8260 aufgetaucht waren, behoben worden, teilte der finnische Mobiltelefonhersteller in dieser Woche mit. Von den Mängeln betroffen waren Geräte, die zwischen Oktober 2001 und Januar 2002 produziert wurden. Bis dato sind die Fehler nur in Handys aufgetaucht, die nach Deutschland, Skandinavien, Australien und in die USA geliefert wurden. Das Display-Problem wurde durch ein defektes Bauteil eines Zulieferers ausgelöst. Die fehlerhafte Komponente sei inzwischen durch ein anderes Bauteil ausgetauscht worden. Die entstandenen Kosten werde der Komponentenlieferant übernehmen, hieß es aus der Nokia-Zentrale. Betroffene Kunden können ihr Mobiltelefon im Rahmen der normalen Garantiebestimmungen reparieren lassen. (ka)
Frage: wer sind denn die Komponentenhersteller ?
Könnte es sich hierbei um den zweitgrößten Speicherchiphersteller Hyundai Electronics handeln ? Die Firma ist auch ein großer Hersteller von LCD-Displays. Mal gucken, ob sich hier was tut.
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

Gong, nächste Runde.

a) Die Schweizer Warenhauskette Manor will sich mit den Qualitätsproblemen von Nokia nicht länger herumschlagen. Die Handy-Abteilungen von Manor haben künftig nur noch zwei Nokia-Modelle im Sortiment. Die Restlichen laufen aus. Den Kurztext zu dem Beitrag findet Ihr hier.

Hier findet Ihr auch den Link zu dem Realvideo zur SF1-Sendung.

b) am 23.04. um 21:55 kommt bei der ARD in PlusMinus ein weiterer Beitrag über das 8210, bzw. Nokia.

Und weiter gehts :)
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

Nokia-Kunden ohne Durchblick
Ersatz fürs Display

Das Leiden zahlreicher Besitzer von Nokia-Handys mit chronisch defektem Display hat ein Ende. Das versichert Yves Loerke, Kundendienstmanager bei der deutschen Dependance des Handy-Herstellers aus Finnland. Eine ganze Reihe der kleinen, schicken und 80 Gramm leichten Handys vom Typ 8210 ging schon kurz nach dem Kauf kaputt. Der Besuch beim Nokia-Service brachte viele Kunden kaum weiter: Oft genug war das Display schon nach wenigen Tagen wieder defekt. Grund für das Desaster: Einer von mehreren Lieferanten habe Display-Module mit Qualitätsmängeln geliefert, erklärt der Nokia-Manager. Jetzt sei das Problem im Griff. Betroffene Kunden erhalten kostenlos und auch noch nach Ablauf der Garantiezeit Ersatz.


Fehler mit unbekanntem Ausmaß
Betroffen waren nach Nokia-Angaben vor allem Handys vom Typ 8210, aber auch Geräte der Baureihen 8260, 8850 und 3310. Mehr allerdings war von Nokia nicht zu erfahren. Wie viele fehlerhafte Bauteile zum Einsatz kamen, wollte Yves Loerke nicht mitteilen. Im Verhältnis zur gesamten Handy-Produktion bei Nokia sei die Fehlerquote gering, erklärte er nur. Die Zahl der Fälle sei zu niedrig, um eine Rückrufaktion zu starten.


Zurückhaltung bei der Kundeninformation
Erst nach zahlreichen Kundenbeschwerden und massiver Kritik in der Öffentlichkeit hatte Nokia überhaupt öffentlich Stellung bezogen. In der ARD-Sendung Plusminus kam ein Experte zu Wort, der einen Konstruktionsfehler für wahrscheinlich hielt. Sogar von Betrugsverdacht war die Rede, weil das Unternehmen Kunden nach ARD-Darstellung Garantie-Reparaturen mit voller Absicht zu Unrecht verweigert habe.

Schaden fürs Nokia-Image
Nokia Deutschland bemüht sich nun darum, den Schaden fürs Image zu begrenzen. Die Identifikation der Ursache habe recht lang gedauert, weil die Display-Ausfälle nach unterschiedlich langer Nutzung der Handys auftraten, warb der Kundendienstmanager um Verständnis. Handys seien schließlich komplexe technische Produkte, bei denen zahlreiche unterschiedliche Ursachen für einen Defekt verantwortlich sein können. Zudem sei es nicht ganz einfach gewesen, Ersatz für den Produzenten der mangelhaften Displays zu finden, räumte Loerke Schwierigkeiten auch nach Erkennung des Fehlers ein. Jetzt habe der Kundendienst aber wieder alles im Griff. Seit Anfang Februar werden die fehlerhaften Teile nicht mehr verwendet.

Kulanz beim Kundendienst
Kunden mit einem von dem Produktionsfehler betroffenen Gerät verspricht Nokia kulante Hilfe. Anhand der Produktionsnummer lassen sich Problemgeräte identifizieren. Wer ein solches Handy hat, bekommt bei den 450 Nokia-Service-Partnern kostenlos ein neues fehlerfreies Display - völlig unabhängig von Garantiefristen und Verkaufsstelle. Nokia-Kunden können anhand der Gerätenummer unter der Service-Telefonnummer 0 180 5/23 42 42 (12 Cent/Minute) überprüfen lassen, ob ihr Handy mit einem der verdächtigen Module ausgestattet ist.

Aus der aktuellen Stiftung-Warentest
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
justus

Beitrag von justus »

Imho hat sich der Moilfunkboom auf absehbare Zeit erst mal erledigt und damit auch Nokia. Und zwar allein aus dem Grund, daß wir jetzt wieder an einer Zeit, ähnlich wie zu Beginn des Mobilfunks angelangt sind. D.h Einige wenige nehmen die neue Technik an und der Rest weiß noch nicht einmal, daß so etwas existiert. Übertragen auf Heute geht es um EMS, MMS UMTS. DIe Techniken gibt es zwar schon oder werden gerade eingeführt, aber bis sie in das Bewußtsein der breiten masse eingedrungen sein werden, vergehen IMHO noch gut und gern 2-4 Jahre.
Dann wird es allerdings für Mobilfunkaktien wieder einen Boom geben.
Lieg ich falsch?
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

Wer hat auf meinen Put-Ratschlag gehört ? (siehe Bild) ;)

Natürlich geht der Beschuß weiter. Heute sendet plusminus einen weiteren Bericht.

Hier ein kleiner Vorgeschmack auf die heutige Sendung
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Benutzeravatar
Heikosz
Trader-insider Experte
Beiträge: 870
Registriert: 18.12.2000 00:00
Wohnort: Wuppertal & Hamburg

Beitrag von Heikosz »

Der vorläufige Tiefpunkt ? FAZ von heute:
Nokia hat mehr Probleme als nur defekte Displays

Ausfallerscheinungen: Der nächsten Generation finnischer Mobiltelefone fehlt die kühne Vision

Der führende Handy-Hersteller Nokia ist in den vergangenen Wochen ins Gerede gekommen. Das betrifft zunächst die immer wieder auftretenden Display-Schäden bei seinem älteren Handy 8210.

Die Händler beklagen ungewöhnlich viele Ausfälle, Nokia hingegen spricht von mangelhaften Modulen eines bestimmten Zulieferers.

Hier liegt "ein eher kleines Problem" vor, sagt Nokia Retention Manager Yves Loerke, während von uns angesprochene Händler Rücklaufquoten von bis zu 70 Prozent monieren.

Die nachlassende Qualität bei Service und Geräten ist jedoch nur eine von vielen Herausforderungen, denen sich die Finnen derzeit stellen müssen.

So steht das aktuelle 6310 aus der Oberklasse bei den Profi- Nutzern im Zentrum der Kritik. Sie beanstanden unter anderem den mangelhaften Datenabgleich des Telefonbuchspeichers mit Microsofts Outlook.

Alle Einträge aus der Adreßverwaltung werden im Handy nämlich nach dem Vornamen sortiert. Wer Herrn "Müller" anrufen will, muß nach "Karl" suchen. Damit stiftet Nokia eine Verwirrung ohnegleichen, vielleicht, weil die Finnen der Ansicht sind, daß sich alle Europäer zu duzen hätten. Zudem werden bei jedem Datenabgleich die bereits erledigten Aufgaben aufs neue in das 6310 übertragen - und zwar als unerledigt.

Wer sich für das aktuelle Spitzen-Handy von Nokia entschieden hat, ärgert sich auch über die fehlerhafte Bluetooth-Unterstützung. Aktiv kann das 6310 nur nach anderen blauzähnigen Audio-Geräten suchen, also nach Sprechgarnituren. Es ist jedoch nicht in der Lage, eine Bluetooth-Karte am PC oder ein anderes Bluetooth- Handy zu finden.

Die Versprechungen der Anleitung (und der Werbung) werden nicht gehalten. Nach unseren Erfahrungen in der Praxis arbeitet das 6310 nur mit einem kleinen Teil der bislang erhältlichen Bluetooth-Produkte mehr schlecht als recht zusammen. Daß das 6310 kein Farbdisplay hat, kann der Business-Nutzer durchaus verschmerzen. Schwerer wiegt der fehlende E-Mail-Client, der es erlauben würde, unterwegs neue Nachrichten zu lesen und zu beantworten. Zudem ist das 6310 kurz nach dem Marktstart schon wieder veraltet.

Der Nachfolger heißt 6310i und ist das erste Tribandgerät der Finnen, das auch in den amerikanischen GSM-Netzen funktioniert. Weiterhin wird die Programmiersprache Java unterstützt.

Aber die wesentlichen Ausstattungsmängel hat Nokia nicht beseitigt: Im Vergleich mit dem T68i von Sony Ericsson fehlen noch immer das Farbdisplay, die neuen MMS-Nachrichten und die E-Mail-Abfrage. Zudem hat das T68i die bessere Sprachwahl und einen aktuelleren Wap- Browser.

Bei den Ankündigungen für das kommende halbe Jahr ist kein Gerät dabei, das alle Wünsche des anspruchsvollen Kunden erfüllt. Die herausragende Vision fehlt.

Das besonders peppige Nokia 7210 richtet sich schon vom Äußeren her nicht an den Geschäftskunden, es hat zudem kein Bluetooth. Das 7650, das im zweiten Quartal kommen soll, hat zwar Farbe, ist aber kein Tribandgerät und hat keinen E-Mail-Client. Lücken dann beim teuersten Nokia: Der angekündigte Nachfolger des Communicator 9210 wird weder GPRS noch MMS oder Bluetooth unterstützen.

Bleibt nur zu hoffen, daß der neue 9210i besser mit Outlook zusammenarbeitet als das aktuelle Gerät. Wir haben die Probleme vor fast einem Jahr beschrieben (F.A.Z. vom 31. Juli), sie sind noch immer nicht behoben.

Wer an der Spitze des Fortschritts mitlaufen möchte, greift heute zum T68i von Sony Ericsson. Dieses Handy ist schon jetzt besser ausgestattet als jedes erhältliche oder für die nächsten Monate angekündigte Nokia.

Das japanisch- schwedische Gemeinschaftsunternehmen setzt derzeit die Maßstäbe, und das wird eine ganze Weile so bleiben. Wer etwa die technischen Daten der künftigen Multimedia-Handys von Sony Ericsson und Nokia vergleicht, entdeckt sofort einen klaren Sieger: Zwar haben das Nokia 7650 und das P800 von Sony Ericsson ein großes Farbdisplay und eine Digitalkamera gemein.

Aber nur das P800 kommt mit einer vollständigen Ausstattung und dem Versprechen in den Handel, einen Organizer für die Verwaltung von Adressen, Terminen und E-Mails zu ersetzen. Demgegenüber bleibt das Nokia eher ein multimediales Spaß-Handy für die Freizeit.

In anderer Hinsicht hinkt Nokia derzeit ebenfalls aktuellen Entwicklungen hinterher. Siemens hat als erster Hersteller damit begonnen, unentgeltlich neue Software für seine Handys bereitzustellen. Jeder Besitzer eines S45 oder ME 45 kann sich ein Update mit vielen neuen Funktionen aus dem Internet laden.

Auch Sony Ericsson ist da sehr kulant: Bei den Vertragshändlern wird man bald aus einem T68 ein aktuelles T68i machen können. Besitzer des Nokia 6310 und des aktuellen Communicator 9210 müssen sich neue Geräte kaufen, um in den Genuß der verbesserten "i"-Version zu kommen. Bei diesen Modellen wird dann hoffentlich auch ein weiteres Nokia-Phänomen beseitigt sein: die Inkompatibilität der mitgelieferten Software zu Windows XP und der gelegentlich auftretende Total-Absturz.

Letzterer führt dazu, daß sich das Handy nicht mehr einschalten läßt. Dieses schwerwiegende Problem tritt mit dem 6310, dem 6510 und dem 8310 auf. Ungeachtet der aktuellen Debatte um die Display-Fehler geht es derzeit bei Nokia mehr als turbulent zu. Jetzt kommt es darauf an, mit hochwertigen und zukunftsweisenden Produkten die Marktführerschaft zu behaupten.

MICHAEL SPEHR

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.04.2002, Nr. 100 / Seite T1

(alle Rechte bei faz deutschland gmbh)
"i can´t live without my phone, but you don´t even have a home.....!" Eine Popsängerin
Sven
Trader-insider
Beiträge: 614
Registriert: 21.01.2006 09:49
Wohnort: Raum Dresden

Beitrag von Sven »

Ein sinkender Stern?
Dateianhänge
nokia_weekly.png
nokia_weekly.png (99.81 KiB) 1543 mal betrachtet
Antworten