Heute brüllt alles Siemens - DER MUSTERKNABE !
Wie ich schon einmal sagete - man will mediterane Stimmung 
Da paßt auch vieles.
Umwelttechnik - mehr Arbeitsplätze - Energiesparte usw.
Ein schönes Beispiel wie z.Zt. Politik und Großkonzene in einem Boot sitzen.
Und dann redet man noch von Lohnerhöhung von 2,7% = gewollte Inflation
Siemens will für Rekordjahr 09/10 2,70 EUR Dividende zahlen (NEU: Aussagen aus Pressekonferenz)
Von Matthias Karpstein DOW JONES NEWSWIRES MÜNCHEN (Dow Jones)--
Nach einem operativen Rekordergebnis der drei Sektoren Industrie, Energie und Medizintechnik im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/10 (30. September) will der Siemens-Konzern seine Aktionäre mit einer deutlichen Steigerung der Dividende am Erfolg teilhaben lassen. 2,70 EUR je Anteilsschein schlägt das Unternehmen vor, wie Siemens am Donnerstag bei Vorlage der Jahreszahlen mitteilte.
Gegenüber den in den vergangenen drei Jahren gezahlten 1,60 EUR ist dies ein Zuschlag von rund 70%.
"Wir kommen mit vollem Schwung aus der Krise.
Unser Wachstum gewinnt wieder an Fahrt", sagte Vorstandsvorsitzender Peter Löscher.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Siemens mit einer Rückkehr zu moderatem organischem Umsatzwachstum und einem deutlich steigenden Auftragseingang. Das Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten soll dabei mindestens um 25% bis 35% über den 4,11 (2,46) Mrd EUR des abgelaufenen Jahres liegen.
Sein Ziel, den operativen Gewinn von rund 7,5 Mrd EUR des Vorjahres zu übertreffen, hat der Konzern im Geschäftsjahr 2009/10 erreicht.
Siemens habe zum zweiten Mal in Folge ein Rekordergebnis erzielt.
"Das positive Momentum werden wir ins nächste Jahr mitnehmen", sagte Löscher. Auf 7,79 Mrd EUR belief sich das Ergebnis der Sektoren.
Der Umsatz ging dabei um 1% auf 75,98 (Vorjahr 76,65) Mrd EUR zurück. Siemens hatte einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich angekündigt.
Der Auftragseingang wuchs im Gesamtjahr um 3% und erreichte 81,16 (79) Mrd EUR. Nach Steuern und Dritten blieb auf Jahressicht ein Gewinn von 3,9 (2,29) Mrd EUR.
Getrübt wird der positive Jahresverlauf bei Siemens abermals vom Schlussquartal, in dem nach einer hohen Abschreibung und Restrukturierungskosten ein Nettoverlust von 467 Mio EUR angefallen ist.
Neuaufträge und Umsatz entwickelten sich hingegen positiv. Der Auftragseingang wuchs im Schlussquartal um ein Viertel auf 23,47 (18,75) Mrd EUR. Dazu trug vor allem der Energiesektor bei, in dem der Auftragseingang 40% auf 9,06 (6,49) Mrd EUR zulegte.
Der Konzernumsatz stieg im Schlussquartal auf 21,23 (19,71) Mrd EUR.
Im Industriegeschäft entwickelt sich das kurzzyklische Geschäft der Divisionen Industrieautomatisierung und der Lichtsparte Osram weiter über dem Vorjahresniveau.
Im vierten Quartal kletterte das Ergebnis der Industrieautomatisierung um 61% auf 334 Mio EUR, die lange darbende Division Osram erreichte einen Gewinn von 137 Mio EUR nach 19 Mio EUR Verlust im Vorjahresquartal.
Die Nachfrage aus der Autobranche nach moderner LED-Technik hilft dem früheren Sorgenkind der Münchener.
Der Energiesektor leistete erneut den höchsten Ergebnisbeitrag der drei Sektoren und hat zudem den größten Anteil am 87 Mrd EUR starken Auftragsbestand des DAX-Konzerns.
Die starke Ausrichtung auf Umwelttechnik hat dazu geführt, dass die Division Renewable Energy zuletzt das stärkste Wachstum aller Divisionen beim Auftragseingang verzeichnet hat.
Um 85% legten die Neuaufträge hier im Schlussquartal zu, im Gesamtjahr reichte es für ein Plus von 23%.
Das regionale Wachstum des Technologiekonzerns verlagert sich dabei ebenso wie der Mitarbeiterstamm immer weiter in die Schwellenländer. Mittlerweile machen die Münchener in Schwellenländern 30% ihres Umsatzes und beschäftigen dort 28% ihrer Mitarbeiter.
Vor fünf Jahren kam die Siemens AG in den Schwellenländern mit 17% ihres Mitarbeiterstamms erst auf 19% der Erlöse.
Diese Entwicklung dürfte in den kommenden Jahren anhalten. "Im Vergleich zu den Industrieländern verzeichnen Schwellenländer eine viel höhere Dynamik", sagte Vorstandsvorsitzender Peter Löscher am Donnerstag.
Trotz der positiven Entwicklung hat Siemens noch immer einige kostspielige Probleme zu lösen.
So fiel in der mittlerweile ausgegliederten IT-Sparte SIS im Schlussquartal ein Verlust von 463 Mio EUR an, allein 383 Mio EUR wurden für den Personalabbau fällig. Für SIS sieht Siemens auch noch kein Licht am Ende des Tunnels. Die IT-Sparte sei "weiterhin mit operativen Herausforderungen in einem sehr wettbewerbsintensiven Markt konfrontiert".
Die Restrukturierung der IT-Sparte mit dem Abbau von weltweit rund 4.200 Stellen erklärte Finanzvorstand Joe Kaeser in der Pressekonferenz für "in der Hauptsache" abgeschlossen. Durch die Neupositionierung von SIS würden aber im laufenden Geschäftsjahr noch Kosten entstehen.
Der Personalabbau in der Division Industry Solutions führte zu weiteren Kosten von 122 Mio EUR, zudem gab es erneut Probleme bei einem US-Projekt, das Siemens weitere Belastungen von 125 Mio EUR einbrachte. In der Medizintechnik hat Siemens noch immer Probleme mit Partikeltherapieverträgen, die bei Workflow & Solutions 96 Mio EUR kosteten.
Zudem schlug die Abschreibung auf den Goodwill der teuer zusammengekauften Diagnostik-Sparte mit 1,2 Mrd EUR zu Buche.
Im laufenden Geschäftsjahr will Siemens in dem Umfang ins Wachstum des Konzerns investieren, wie das Unternehmen 2009/10 von Belastungen betroffen war. "Die Höhe der so genannten negativen On-Offs in 2010 entsprechen in etwa der geplanten operativen Aufwendung, die wir für das Wachstum in 2011 ausgeben.
Es geht im Wesentlichen um die starke Steigerung der Investitionen", sagte Kaeser.
Finanziell steht Siemens nach Kaesers Aussagen auf sehr stabilen Beinen. "Wir haben derzeit Cashreserven von rund 14 Mrd EUR, das beunruhigt mich nicht", sagte Kaeser.
Siemens sei auch finanziell nie in der Krise gewesen, wohl aber operativ, sagte der Finanzvorstand.
Beim Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks (NSN), das Siemens auch im abgelaufenen Jahr wieder Verluste - und zwar 241 Mio EUR im Schlussquartal und 533 Mio EUR im Gesamtjahr -eingebracht hat, suchen die Münchener weiterhin nach einem Investor. "Wir sprechen darüber, wie wir die Eigentümerverhältnisse anders gestalten können", sagte Kaeser. Bis wann ein Investor für das lange Zeit verlustträchtige Netzwerkunternehmen gefunden sein soll, wollte der Finanzvorstand nicht sagen.
Die Siemens-Aktie gewinnt nach Vorlage der Jahreszahlen bis 11.10 Uhr knapp 3% auf 85,62 EUR.