Verfasst: 29.08.2006 19:47
laut JIM ROGERS, ja!
Börse > „Ölfeld in Berlin“
„Ölfeld in Berlin“Jim Rogers. Der bekannteste Rohstoffexperte der Welt, Jim Rogers, prognostiziert weiter steigende Rohstoffpreise. Die größten Gewinnchancen erwartet er bei Agrargütern.
Jim Rogers gilt als einer der bekanntesten Rohstoffexperten der Welt.WirtschaftsWoche: Mister Rogers, weltweit vermarkten die Banken Ihre Rohstoffzertifikate. Also ist der Boom bald vorbei.
Rogers: Warum das denn?
Sie haben es selbst einmal gesagt: „Wenn die großen Banken wie Merrill Lynch wieder dick ins Rohstoffgeschäft einsteigen, ist der Zenit erreicht; dann ist es an der Zeit auszusteigen.“
Habe ich das? Nun, vielleicht hat der Rummel um meine Person seinen Zenit erreicht, Rohstoffe als Anlageklasse haben ihn bestimmt noch vor sich.
Gold und Rohstoffe
»Geldanlage Investieren in Rohstoffe
»Rohstoffe Üble Mixtur
»Great Basin Gold Goldsuche in der Wüste
»Öl und Bodenschätze Krieg um die Rohstoffe
»Erdöl-Expertin Sandra Ebner „Teurer Sommer“
Finanzgurus wie Warren Buffett, Bill Miller von Legg Mason oder Morgan-Stanley-Chefvolkswirt Stephen Roach warnen vor einer Rohstoffblase.
Das finde ich gut! Herr Roach konnte bis vor zwei Jahren das Wort Rohstoffe nicht buchstabieren. Und jetzt reden diese Leute von einer Blase. Das sind Aussagen von Menschen, die entweder keinen Schimmer von Rohstoffen haben oder nicht wissen, was eine Blase ist. Zucker notiert 80 Prozent unter seinem Allzeithoch, Silber und Palladium je 75 Prozent, Gold 40 Prozent – sieht so eine Blase aus?
Und bei den Industriemetallen? Einige sind so teuer wie nie zuvor.
Wenn zwei oder drei Rohstoffe, etwa Kupfer, Zink und Nickel, ein Allzeithoch erreichen, ist das noch keine Blase. Es gibt Hunderte von Rohstoffen. Und bereinigt um die Inflation, notiert auch Kupfer noch 50 Prozent unter seinem Allzeithoch.
Anscheinend kann Sie nichts erschüttern. Auch keine Rezession in den USA oder eine harte Landung in China?
Doch, dann droht den Rohstoffen dieselbe Gefahr wie Aktien und allen anderen Anlageklassen auch: Die Preise würden erst einmal fallen. In jedem Aufwärtsmarkt gibt es Korrekturphasen. 1987 verloren Aktien 40 Prozent. Seit dieser Korrektur ging es aber um 700 Prozent nach oben. Und selbst wenn die Weltkonjunktur einbräche: Die Rohstoffpreise würden sich schneller als alles andere wieder erholen.
Warum das?
Weil es hier nicht um ein paar Prozentpunkte Nachfrage mehr oder weniger geht, sondern um die gigantische Angebotslücke, die bei den meisten Rohstoffen klafft. In den vergangenen 25 Jahren investierte niemand in neue Produktionskapazitäten oder entdeckte neue Vorkommen. Es wurde keine neue Kupfermine eröffnet und kein nennenswertes Ölfeld gefunden.
Schön und gut. Aber ganz ohne Nachfrage keine steigenden Preise...
Machen Sie sich um die langfristige Nachfrage mal keine Sorgen. Selbst wenn China und Indien in Zukunft nur noch mit drei Prozent wachsen sollten – es wäre immer noch Wachstum. Und zwar viel kraftvoller als beim Rohstoffboom der Siebzigerjahre. Damals waren drei Milliarden Asiaten noch gar nicht Teil der Weltwirtschaft.
Viele Rohstoffe sind so teuer, dass sich fast alle bekannten Vorkommen wirtschaftlich abbauen lassen. Droht nicht viel früher, als Sie glauben, eine Angebotsschwemme?
Klar, die Minen weiten ihre Produktion aus. Aber so brauchen sie schneller ihre Reserven auf. Verstehen Sie doch: Es geht um Knappheit, Knappheit, Knappheit.
Das haben wir verstanden. Wo kann man also noch kaufen?
Agrargüter und Edelmetalle jederzeit, das Gleiche gilt für Öl. Bei den Buntmetallen war der Einstiegszeitpunkt schon besser. Vielleicht fällt der Kupferpreis noch um 50 Prozent – ich würde dann nachkaufen.
Sind das Ihre derzeitigen Favoriten? Agrar, Gold und Öl?
Vor allem Agrar. Ich besitze zwar auch Gold und Silber, aber mit Agrarrohstoffen wird man mehr Geld verdienen.
Warum?
Wegen des Nachholbedarfs. Ich kaufe ungern etwas, dessen Kurs sich bereits verdoppelt oder verdreifacht hat.
Eines Ihrer Mantras lautet: „Kaufe den Rohstoff, nicht die Rohstoffaktie!“ Für Privatanleger ist es aber schwierig, direkt in Rohstoffe zu investieren.
Man kann Rohstoffindizes kaufen.
Woran Sie dann auch ein bisschen verdienen, wenn es Ihr eigener ist.
Wo ist das Problem, solange wir alle etwas verdienen – Sie, ich und Ihre Leser?
Was genau spricht denn gegen Aktien?
Nichts, wenn Sie ein Unternehmen kennen, das morgen in Berlin ein riesiges Ölfeld entdeckt, dann kaufen Sie die Aktie. Aber insgesamt sind die reinen Rohstoffe einfacher zu beurteilen als Unternehmen und damit Aktien. Angebot und Nachfrage – das reicht bei Rohstoffen. Man muss sich nicht ums Management, die Bilanzen, die Reserven, die Gewerkschaften oder die Umweltauflagen kümmern.
Besitzen Sie Rohstoffaktien?
Ja, von früher. Ich kaufe aber keine dazu.
Wie lange geht der Rohstoffboom noch?
Die kürzeste Rohstoffhausse dauerte 15 Jahre, die längste 23. Wenn die Geschichte ein Maßstab ist, geht der Rohstoffboom bis 2014, vielleicht auch bis 2022.
Womit machen Sie heute mehr Geld, mit Büchern und Vorträgen oder mit Ihren Rohstoffinvestments?
Ich verdiene ein bisschen mit Büchern und Vorträgen, aber meinen Lebensunterhalt bestreite ich aus den Investments.
[29.08.2006]
Börse > „Ölfeld in Berlin“
„Ölfeld in Berlin“Jim Rogers. Der bekannteste Rohstoffexperte der Welt, Jim Rogers, prognostiziert weiter steigende Rohstoffpreise. Die größten Gewinnchancen erwartet er bei Agrargütern.
Jim Rogers gilt als einer der bekanntesten Rohstoffexperten der Welt.WirtschaftsWoche: Mister Rogers, weltweit vermarkten die Banken Ihre Rohstoffzertifikate. Also ist der Boom bald vorbei.
Rogers: Warum das denn?
Sie haben es selbst einmal gesagt: „Wenn die großen Banken wie Merrill Lynch wieder dick ins Rohstoffgeschäft einsteigen, ist der Zenit erreicht; dann ist es an der Zeit auszusteigen.“
Habe ich das? Nun, vielleicht hat der Rummel um meine Person seinen Zenit erreicht, Rohstoffe als Anlageklasse haben ihn bestimmt noch vor sich.
Gold und Rohstoffe
»Geldanlage Investieren in Rohstoffe
»Rohstoffe Üble Mixtur
»Great Basin Gold Goldsuche in der Wüste
»Öl und Bodenschätze Krieg um die Rohstoffe
»Erdöl-Expertin Sandra Ebner „Teurer Sommer“
Finanzgurus wie Warren Buffett, Bill Miller von Legg Mason oder Morgan-Stanley-Chefvolkswirt Stephen Roach warnen vor einer Rohstoffblase.
Das finde ich gut! Herr Roach konnte bis vor zwei Jahren das Wort Rohstoffe nicht buchstabieren. Und jetzt reden diese Leute von einer Blase. Das sind Aussagen von Menschen, die entweder keinen Schimmer von Rohstoffen haben oder nicht wissen, was eine Blase ist. Zucker notiert 80 Prozent unter seinem Allzeithoch, Silber und Palladium je 75 Prozent, Gold 40 Prozent – sieht so eine Blase aus?
Und bei den Industriemetallen? Einige sind so teuer wie nie zuvor.
Wenn zwei oder drei Rohstoffe, etwa Kupfer, Zink und Nickel, ein Allzeithoch erreichen, ist das noch keine Blase. Es gibt Hunderte von Rohstoffen. Und bereinigt um die Inflation, notiert auch Kupfer noch 50 Prozent unter seinem Allzeithoch.
Anscheinend kann Sie nichts erschüttern. Auch keine Rezession in den USA oder eine harte Landung in China?
Doch, dann droht den Rohstoffen dieselbe Gefahr wie Aktien und allen anderen Anlageklassen auch: Die Preise würden erst einmal fallen. In jedem Aufwärtsmarkt gibt es Korrekturphasen. 1987 verloren Aktien 40 Prozent. Seit dieser Korrektur ging es aber um 700 Prozent nach oben. Und selbst wenn die Weltkonjunktur einbräche: Die Rohstoffpreise würden sich schneller als alles andere wieder erholen.
Warum das?
Weil es hier nicht um ein paar Prozentpunkte Nachfrage mehr oder weniger geht, sondern um die gigantische Angebotslücke, die bei den meisten Rohstoffen klafft. In den vergangenen 25 Jahren investierte niemand in neue Produktionskapazitäten oder entdeckte neue Vorkommen. Es wurde keine neue Kupfermine eröffnet und kein nennenswertes Ölfeld gefunden.
Schön und gut. Aber ganz ohne Nachfrage keine steigenden Preise...
Machen Sie sich um die langfristige Nachfrage mal keine Sorgen. Selbst wenn China und Indien in Zukunft nur noch mit drei Prozent wachsen sollten – es wäre immer noch Wachstum. Und zwar viel kraftvoller als beim Rohstoffboom der Siebzigerjahre. Damals waren drei Milliarden Asiaten noch gar nicht Teil der Weltwirtschaft.
Viele Rohstoffe sind so teuer, dass sich fast alle bekannten Vorkommen wirtschaftlich abbauen lassen. Droht nicht viel früher, als Sie glauben, eine Angebotsschwemme?
Klar, die Minen weiten ihre Produktion aus. Aber so brauchen sie schneller ihre Reserven auf. Verstehen Sie doch: Es geht um Knappheit, Knappheit, Knappheit.
Das haben wir verstanden. Wo kann man also noch kaufen?
Agrargüter und Edelmetalle jederzeit, das Gleiche gilt für Öl. Bei den Buntmetallen war der Einstiegszeitpunkt schon besser. Vielleicht fällt der Kupferpreis noch um 50 Prozent – ich würde dann nachkaufen.
Sind das Ihre derzeitigen Favoriten? Agrar, Gold und Öl?
Vor allem Agrar. Ich besitze zwar auch Gold und Silber, aber mit Agrarrohstoffen wird man mehr Geld verdienen.
Warum?
Wegen des Nachholbedarfs. Ich kaufe ungern etwas, dessen Kurs sich bereits verdoppelt oder verdreifacht hat.
Eines Ihrer Mantras lautet: „Kaufe den Rohstoff, nicht die Rohstoffaktie!“ Für Privatanleger ist es aber schwierig, direkt in Rohstoffe zu investieren.
Man kann Rohstoffindizes kaufen.
Woran Sie dann auch ein bisschen verdienen, wenn es Ihr eigener ist.
Wo ist das Problem, solange wir alle etwas verdienen – Sie, ich und Ihre Leser?
Was genau spricht denn gegen Aktien?
Nichts, wenn Sie ein Unternehmen kennen, das morgen in Berlin ein riesiges Ölfeld entdeckt, dann kaufen Sie die Aktie. Aber insgesamt sind die reinen Rohstoffe einfacher zu beurteilen als Unternehmen und damit Aktien. Angebot und Nachfrage – das reicht bei Rohstoffen. Man muss sich nicht ums Management, die Bilanzen, die Reserven, die Gewerkschaften oder die Umweltauflagen kümmern.
Besitzen Sie Rohstoffaktien?
Ja, von früher. Ich kaufe aber keine dazu.
Wie lange geht der Rohstoffboom noch?
Die kürzeste Rohstoffhausse dauerte 15 Jahre, die längste 23. Wenn die Geschichte ein Maßstab ist, geht der Rohstoffboom bis 2014, vielleicht auch bis 2022.
Womit machen Sie heute mehr Geld, mit Büchern und Vorträgen oder mit Ihren Rohstoffinvestments?
Ich verdiene ein bisschen mit Büchern und Vorträgen, aber meinen Lebensunterhalt bestreite ich aus den Investments.
[29.08.2006]